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Gesellschaft für Pommersche Geschichte - Digitalisierte Bestände ...

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Zweiundvierzigster Jahresbericht. I. ll. 103<br />

anscheinend gegen ein hohes Alter der vorgefundenen Pfahlwcrte<br />

die als „Mönche" bekannten Hohlziegel, die erst seit<br />

dein 13. Jahrhundert in Gebranch sind. Aber es liegt bei<br />

Lübtow nicht Alles an einer Stelle, und vor Allem nicht<br />

in einer Schicht. Theil weise haben wir es, meiner<br />

Ansicht nach, entschieden mit uralten Pfahlbauten zu thun.<br />

Werden im Lause der Zeit andere große Seen in Pommern<br />

im Wasserspiegel erniedrigt, so werden auch da die Pfähle zum<br />

Vorschein kommen, welche Zur weiteren Untersuchung anregen.<br />

Auch mag wohl so mancher alte Pfahl, das Zeichen einer uralten<br />

Ansiedluug schon früher uuachtfam ausgerissen und<br />

bei Seite geworfen oder verbraucht worden sein, da die Aufmerksamkeit<br />

der gebildeten Welt doch erst durch die Funde in<br />

den schweizer Seen im Jahre 1858 auf diese Dinge gelenkt,<br />

nnsere Kenntniß der Psahlbanten überhaupt alfo eine verhältnißmäßig<br />

kurze ist. Und warum follen nicht in Pommern<br />

Pfahlbauten anch in ältester Zeit bestanden haben? Haben<br />

nicht Kelten oder ein anderes UrVolk vor den Germanen hier<br />

gehanst, nnd sollte nicht hier wie anderswo die Noth gczwuugen<br />

haben eine sichere Zufluchtsstätte zu gründen; bieten nicht<br />

unsere zahlreichen Seen eine günstige Gelegenheit dazu, und<br />

werden nicht die Kelten als diejenigen angesehen, welche auch die<br />

schweizer Pfahlbauten bcwohuten? Vor Allem aber stimmen<br />

die sonstigen Nebeuumstände fast genan mit den schweizer Verhältnissen<br />

überein. Gerade wie in der Schweiz finden wir<br />

bei Lübtow die Bauten an der Nordseite des Sees, der Mittagssonne<br />

entgegen, vor den Nordwinden durch Auhöhen geschützt.<br />

Ebenso wie dort ist bei Lübtow der Seegrund sandig oder<br />

lehmig, so daß das Einrammen der Pfähle keine große Schwierigkeiten<br />

vernrfachte, auch die Stärke der Pfähle, die Entfernung,<br />

in welcher dieselben von einander eingerammt find, Alles das<br />

stimmt mit den im Züricher- und Ncueuburger See gemachten<br />

Entdeckungen überein. Und nun erst die eigentlichen Funde<br />

nnd Fundschichten. Herr von Schöning-Lnbtow ^ hat sich<br />

darüber in einer Aufzeichnung, welche in das „Landbuch <strong>für</strong><br />

Pommern" übergegangen ist, ausführlich geäußert. Wir ent-

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