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Gesellschaft für Pommersche Geschichte - Digitalisierte Bestände ...

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eines fahrenden Schülers. 97<br />

sindt wir baldt dranff zn Schiff gangen, und hat sich der<br />

Schiffmann nichts Weilers säumen wollen, sonderlichen weil<br />

wir vollen Wind in Dännemarck zn lauffen gehabt, sind alsbald<br />

aus dcu Port von Warmundc in die See gefallen; und<br />

als wir in die See kommen, ist der Schiffmann sambt seinen<br />

Schöpknechten auf die Knie gefallen nnd zn Gott umb glückliche<br />

Schiffung angernffen, auch uns andern allen sämbtlichen<br />

ermahnet, fleißig zu beten, wie denn auch vou uns geschehen,<br />

die Segel gerichtet und mit glücklichen Wind fortgclauffen.<br />

Nachdem wir aber Zwo oder drey sechs Weges (!)^) in die<br />

See kommen, sindt die Wehen angangen, da hat sich alles im<br />

Leibe umbgekehret von den Auf- und Unterfahren der Wellen<br />

und cmui i'6V6i'6iitÌ3> alles aus dem Leibe geworffcu und gespiehen;<br />

ist einem von dem Fahren also sclzam worden, daß<br />

man weder gehen noch stehen, sondern fast todtkranck liegen<br />

blieben. Nachmittag uud Vesperzeit ist der Wind etwas größer<br />

worden, nnd durch solchen Stnrm und Ungestümmigkeit die<br />

See sehr wüthend worden, also daß das Schifflein mit Wellen<br />

bedecket worden und wir in großer Gefahr gewesen, daß offt<br />

die Wellen in großen harten Stnrm über das Schiff weggeschlagen,<br />

offt die ander uud dritte Welle immer im Schiff gehabt,<br />

und ist solch Brausen von Waßcr und Wellen undt<br />

Sturmwiudt gewesen, daß wir einander im Schiff nicht Wohl<br />

vernehmen können; offtmahls haben die Weibspersonen geschrien,<br />

als sinken wir unter; wie denn mich ein Schöpknecht<br />

immer fort und fort das Waßer ans dem Schiff, so von den<br />

Wellen hineingeschlagen, ansplumpen müßen, sonsten würden<br />

wir nicht weit gefahren sein, sondern würde des Schiff bald<br />

erfüllet seyn worden. Weil wir aber wegen der Wehen todtkranck<br />

gelegen, haben wir uns diese Gefahr nicht sosehr wahrnehmen<br />

können oder schauen: nur wenn die Wellen uns begoßen,<br />

offt aufgesehen, ob wir schon im Waßer lägen, denn<br />

wie offtmahls von den Wellen besprengt, als wann wir mit<br />

einer Kannen Waßer begoßen worden waren. Die Wehen<br />

haben immer den Tag bey uns angehalten, so lang noch etwas<br />

46 Vielleicht „Seeweges?"<br />

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