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DtnÄien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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Tagebuch über die Belagerung Stettins im Jahre 1813. Nl<br />

fordenmg Hn. v. E. bei seiner Abreise — mich an Henry zu wenden,<br />

wenn ich in Verlegenheit sei — bekräftigt ward. Ich hiittc den Wein ans<br />

Vehnekes Anraten von hinten fortnehmen können, doch blieb mir immer<br />

noch die Ungewißheit <strong>der</strong> zukünftigen Dinge nnd Ereignisse nnd dann war<br />

heidem. nnd ich <strong>der</strong> feslen Mcinnng, daß diese Weine dort bei Henry<br />

sicherer lägen, als selbst in nnscrem Keller.<br />

Meine Klagen beim Gonvernenr konnten mir nichts frnchten, denn<br />

es liegt klar am Tage, daß selbst TlMiol, sowohl wie Scment mit in dein<br />

Complot verwickelt waren; wenn man mir auch nach Fort Preußen gesetzt hätte,<br />

so würde ich doch keineswegs ein Von erhalten haben, nnd ich hätte<br />

Henry dnrch meine Weigerung, ibm eine schriftliche Ehrenerklärung zn<br />

geben, nnr noch mehr gegell mich aufgebracht. Allgemein geht jetzt hier<br />

das Gerücht, daß die förmliche Belagerung angehe. Wcr steht dafür, daß<br />

nicht von Seiten <strong>der</strong> Franzosen große Unordnungen in <strong>der</strong> Stadt gemacht<br />

werden? Kann nicht Henry ans Nache selbst eine Anzahl Franzosen znr<br />

Plün<strong>der</strong>ung ins Vor<strong>der</strong>haus führen? Denn seine Tür dnrch den Torweg<br />

kann ich so scst nicht versichern lassen, daß diese <strong>der</strong> Gewalt wi<strong>der</strong>stehen<br />

könnte. Er weiß, daß wir einen Teil nuseres Weines verborgen haben, er<br />

kennt sogar die Stelle; würde er nicht eben ans Nache wie<strong>der</strong>um allen<br />

möglichen Schaden uns zngesügt haben. Dies sind meine Hauptgründe<br />

zu meiner Handlungsweise; es ist traurig und nie<strong>der</strong>schlagend für mich,<br />

daß selbst bei dem besten Willen ich durch die Treulosigkeit eines Menschen,<br />

<strong>der</strong> das Vertrauen des Herrn v. E. besaß, anf eine fo gemeine Welse<br />

betrogen worden bin.<br />

D. U>. abends 6 Uhr. Die 7 Kanonenböte sind bis iu <strong>der</strong> Mün-<br />

dung des Dunschs vorgerückt.<br />

D. 21. Die 7 Kanonenböte haben einen Angriff anf Damm gemacht,<br />

nachdem fic sich bis nach Plönenort gezogen halten; indessen ist dieser<br />

Angriff nicht von Erfolg gewesen.<br />

D. 25. August. Die Preußen haben in dieser Nacht einige<br />

20 Granaten in Fort Preußen gesandt, wovon 3 Stück gezündet haben.<br />

Doch ist das Feuer bald gelöscht worden. Heute früh bei Tagcsaubrnch<br />

habcu die Franzosen Torney angesteckt, doch find einige Häuser stehen<br />

geblieben.')<br />

D. 26. Aug. Die Preußen habcu die Lohmuhlen angezündet, und<br />

ist iu dieser Nacht ein ziemlich starkes Bombardement gewesen. Eine<br />

') Pomm. Zeitung vom 13. September: „Am 25. August hat die französische<br />

Besahung zu Stettin den vor dem Berliner Tor gelegenen Torney (eine Gruppe<br />

von Landhäusern) abgebrannt und den Eigentümern emen Schaden von mehr als<br />

200000 Talern verursacht."

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