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DtnÄien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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90 Tagebuch über die Belagerung Stettins im Jahre I8l3.<br />

nähere Details anzugeben, wo die Tatsache spricht, — seine Behauptung<br />

bekräftigen wollte. Ich wandte mich ini Gespräch an Mr. Henry und<br />

versicherte ihm, daß ich ihn stets für eiuen rechtschaffenen Wann gehalten<br />

habe. Thynol eröffnete mir im Namen des Gouverneurs, daß er mir<br />

sogleich nach Fort Pienßen bei Wasser und Brot schicken wollte, wo ich<br />

solange sitzen solle, bis das Bombardement angehe, — und rief er ans.<br />

Sie sollen selbst während des Bombardements sitzen; es ist mir nichts an<br />

Ihrem ^cben gelegen; <strong>der</strong> eine so lügenhafte Anklage gegen einen Offizier<br />

S. Majestät des Kailers erhebt, verdient eine solche Bestrafung. Daß<br />

das nnr Drohungen waren, glanbte ich wohl, doch aber konnten sie leicht in<br />

Erfüllung gehen uud abgesehen von meiner persönlichen Gefahr, fo konnte<br />

ich doch nnmöglich das Hans verlassen, alles im Stiche lassen nnd dennoch<br />

mit aller Aufopferung doch meinen Plan znr Erhaltung eines Bons nicht<br />

durchgesetzt sehcu. Ich erwi<strong>der</strong>te Thyriol mit Festigkeit, daß ich bei so<br />

bewandtcn Umständen nicht glanbte ohne ein rechtmäßiges Urteil verdammt<br />

werden zu können, daß ich dieses erst erwarten wollte. Sement mischte sich<br />

jetzt wie schon früher ins Gespräch nnd sagte: Sehen Sie, ich habe Ihnen<br />

es im voraus gesagt, daß es so kommen würde, wenn Sie sich unterfingen,<br />

beim Gouverneur klagbar zu werden :c. Die hämische Freude dieses<br />

Menschen lachte ihm recht ans den Angen. Bei Fortsctznng <strong>der</strong> Unter-<br />

haltung gab ich Henry noch einmal die ^ersicheruug meines Glanbens an<br />

seine Ncchtsckaffenheit, und Thyriol for<strong>der</strong>te mich ans dem Henry dieses<br />

schriftlich zu geben, worauf ich deuu ihm einen Zettel einhändigte, in<br />

welcher ich vor S. Erc. dem pp. Gouverneur erklärte, daß ich nichts von<br />

diesen: Henry zu rcclamieren habe und daß ich die Ausdrücke in meinem<br />

Schreiben au den Gonvernenr, die etwa gegen die Achtung desselben sein<br />

könnten, wi<strong>der</strong>rufe. Nachdem Henry dies in Händen hatte, bot er mir<br />

wie<strong>der</strong>um seine Freundschaft an, alles solle vergessen nnd vergeben sein,<br />

worin ich deuu auch lei<strong>der</strong> durch den Drang <strong>der</strong> Umstände gezwungen<br />

einwilligen mußte.<br />

Meine Gründe, weswegen ich bei <strong>der</strong> ganzen Verhandlung so handelte,<br />

sind folgende. Wie ich bei Lombard am Mittwoch d. 4. August war, frug<br />

er mir: „Was glanben Sie, wer kann den Wein genommen haben? Ich<br />

bedarf Ihrer Meinung, nm durch diese <strong>der</strong> Sache auf die Spur zu tommeu."<br />

Ich erwi<strong>der</strong>te lhm, daß ich ihm diese Mcinuug nicht sagcu könne, indem<br />

mir zur Bekräftigung desselben die nötigen Beweise fehlten. „Nun so<br />

will ich Ihnen meine Meinung sagen, entgegnete er, ich glaube, daß<br />

Mr. Henry deu Wem genommen hat o<strong>der</strong> doch znm wenigsten weiß, wo<br />

er geblieben ist." Nun konnte ich ilnn auch wohl gesteheu, daß das auch<br />

mein Glaube sei. Die Ursache zu diesem Verluste liegt nur in dem<br />

Glanben an die Nechtschaffenheit Henrys, ein Glaube, <strong>der</strong> durch die Auf-

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