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DtnÄien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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6 Das Stammbuch <strong>der</strong> Herzogin Erdmuth zu Stettin-Pommern.<br />

sich gerade auf das Abendmahl bezichen; denn sie sind überschrieben: „Gebitt<br />

wenn man zum Tisch des Herrn wiN gehen", und „Danlsagnng nach dem<br />

Feyern des Abendmahles"; so daß die Herzogin vielleicht sogar als<br />

Verfasserin dieser beiden nnten wie<strong>der</strong>gegcbencn Gebete anzusehen ist; denn<br />

sie war nicht nur eine fromme, son<strong>der</strong>n anch eine gelehrte Frau.<br />

Aber nun das kursächsische Wappen auf dem Goldschnitt? Aus dem<br />

Umstand, daß die Albnmblättcr so stark beschnitten sind, daß die oberste<br />

Zeile <strong>der</strong> Seite oft wagcrecht halbiert und abgetrennt ist und an den<br />

Scitenrättdcrn Schnörkel und Arabesken, mit denen die Eintragungen häufig<br />

ringsum verziert waren, teilweise dem Buchbin<strong>der</strong>hobel znm Opfer gefallen<br />

sind, läßt sich schließen, daß <strong>der</strong> Band erst später seinen Goldschnitt und<br />

das darauf befindliche Wappen erhalten hat, zu einer Zeit, als er durch<br />

Erbschaft o<strong>der</strong> Schenkung in den Besitz eines Mitgliedes des Albertinischen<br />

Hauses übergegangen war, das durch diesen Schmuck seine Pietät gegen die<br />

in dem an sich nicht wertvollen Buche nie<strong>der</strong>gelegten Erinnerungen zum<br />

Ausdrnck bringen wollte. Noch ein drittes Vnch aus <strong>der</strong> Herzogin Besitz<br />

ist auf <strong>der</strong> Bibliothek befindlich. Ein weißer Pcrgamentband mit gepreßtem<br />

Goldschnitt und vergoldete!; Mittcl-Mcdaillons und Randleisten auf dem<br />

Einband; anf dem Vor<strong>der</strong>deckel die legende: Erdmud G^cborne^ M^ark-<br />

gräfinj Zsuj Bjrandenburgj Hserzogin^ Z>u) Sstettiuj Psommernj Wittwe)<br />

iliOl'» und betitelt: ^eichprcdigten, Gehalten bey <strong>der</strong> Fürstlichen Leiche vnd<br />

Vegrebnus, des weiland Durchleuchtigcn Hochgeborncn Fürsten<br />

Vogislaus XIII. . . . Durch Iacobum Fabrum . . . Alten Stettin 1606.<br />

Auch aus dem Besitz ihrer Schwester, <strong>der</strong> Herzogin Anna Maria,<br />

Gemahlin Barnims XII., ist ein Band vorhanden: Pommcrsche Chronica.<br />

Durch Damclcm Cramcrum Pfarrhcrrn zn Alten Stettin. Franckfurt am<br />

Mahn 1(iO2. Brauner Lc<strong>der</strong>band mit gepreßtem Goldschnitt, auf den<br />

Eiubauddeckcu das große pommersche Wappen, und eben ein solches ist nach<br />

Art eines Exlibris auf <strong>der</strong> inneren Seite des Vor<strong>der</strong>deckels eingeklebt.<br />

Dazu auf dem Borsatzblatt die eigenhändige Widmung des Verfassers:<br />

Der Durchlauchtigen vud wohlgeborncu Fürstin vnd Frawcn Fr. Anna<br />

Maria geborncu Marggräffin zu Brandenburg Herzogin Zu Stettin Pomeru<br />

Der Caßuben vnd Wenden Fürstin Zu Nugcn vnd Gräffin Zu Gutzkow<br />

Meiner gnädigen Fürstin vnd Frawcn uutertheniglich Verehret Autor.<br />

Und höchstwahrscheinlich würden sich beson<strong>der</strong>s unter den alten Klassikern<br />

und <strong>der</strong> theologischen Literatur <strong>der</strong> K. 57. B. noch mehr Bücher aus dem<br />

Besitze <strong>der</strong> Herzogin Erdmuth und ihrer pommerschen Verwandten nach-<br />

weisen lassen.<br />

Bevor wir nun auf das Stammbuch selbst eingehen, sei erst eine<br />

kurze?ebensskizze dieser Fürstin gegeben. Viele <strong>der</strong> Personen, die wir darin<br />

begegnen, haben sich auch in das Album eiugetrageu.

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