DtnÄien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald
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74 Tagebuch ülier die Belagerung Stettins im Jahre 1«13.<br />
doch sind sie zu schwach gewesen, um diese Räuberei zu verhin<strong>der</strong>n.<br />
Heute kam ein Brief von Kolbatz, daß General o. Bülow dort sei; er<br />
marschiert mit seinem Korps nach Königsberg und geht dort über die<br />
O<strong>der</strong>, das Letzte desselben geht d. 13. ds. Ms. iiber, aber marschiert<br />
auf Schwedt und Gartz. General von Borftell kommt mit seinem Korps<br />
vor die Dammer Seite.<br />
Freitag den 1s. Heute brachten die Franzosen 4 Kosaken und<br />
1 Offizier') ein, die sie in Aismarck gefangen haben. Die ^eute habcu<br />
geschlafen, die Kosaleupferde wurden znm Verkauf ausgeboteu. Posteu sind<br />
nicht angekommen. Es fällt Sctmee, Wind N. O.<br />
Sonnabend den 13. März. Heute ist nichts Neues passiert.<br />
Gestern kam die Ordre vom Gouverneur, daß die Ober- und Unterwiek<br />
abgebrannt werden sollten. Alle bellte packen schon ein.<br />
Den 14. März, Sonntags, Heute, heißt es, sind 5000 Maun<br />
Preußen in Pritzlow augesagt. Die Nüssen sind ohne das Corps von<br />
Wittgenstein 34 Regimenter Kavallerie in Berlin, die Franzosen sind zwischen<br />
Berlin und Potsdam geschlagen, ^ienuicr ist auf dein Marsch nach Magdeburg.<br />
Den 15. Heute ist ein preußischer Hniarenoffizier von den schwarzen<br />
mit einem Trompeter in die Stadt gekommen und hat dem Gouverneur<br />
angezeigt, daß preußische Truppen rund um Stettin die Gegend besetzen<br />
wurden; von einer Auffor<strong>der</strong>ung soll uoch nicht die Nede gcweseu sein.")<br />
Den 16. Das Schulhaus in <strong>der</strong> ueuen Wick ist durch 4 Schüsse<br />
von Fort Preußen angesteckt und abgebrannt. Um 10 Uhr sah ich das<br />
Feuer brennen. Die Kosaken ritten in einer Entfernung von 1iX) Schritten<br />
dabei umher, v. E.') ist gestern nach Stargard geritten. Der Kommandant<br />
Henri zeigte uns an, daß er das ^ogis im Hinterhause verlassen werde und<br />
datz dieses, sowie das Vor<strong>der</strong>haus zur Kaserne gemacht werden solle. Bis<br />
heute Abend, da ich dieses schreibe, ist uoch nichts Offwelles bekannt gemacht;<br />
ich habe durch 3 Briefe v. E. diese Anzeige gemacht. Um 2 Uhr ging ich<br />
ans Berliner Tor. Die Franzosen ließen uoch viele Dameu und Manns-<br />
personen, letztere mit Karten versehen, zum Tore hiuaus. Das Wetter war<br />
sehr schöues Frühliugswetter, <strong>der</strong> Wind S. S. O., das Wasser steht noch<br />
sehr hoch. Man erwartete wie<strong>der</strong> einen Parlamentair.<br />
Den 19. Gestern ist ein Parlameutair vors Berliner Tor gewesen.<br />
Der Gouverneur, um Aufsehen zu vermeiden, ist ihm entgegen gegangen<br />
bis vor die Palisaden mit dem Kommandanten und einer Wache von ca.<br />
20 Mann. Nach Verlauf einer Viertelstunde ist <strong>der</strong> Gouverneur mit einem<br />
l) Es ist ein Unteroffizier gewesen. (Anmerkung Grönlunds.)<br />
') Vgl. Pillarets Tagebuch S. 8.<br />
') Grönlunds Chef Johann Friedrich von Essen.