05.01.2013 Aufrufe

DtnÄien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

DtnÄien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

DtnÄien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

72 Tagebuch über die Belagerung Stettins im Jahre 1813.<br />

lokaler Art erklären o<strong>der</strong> ans an<strong>der</strong>e Qnellen und Darstellungen hinweisen.<br />

Hierbei ist namentlich die „Königlich Prensiisch Ponnnersche Zeitung" von<br />

1^13 benutzt worden, die jclt dem August 1809 austeile <strong>der</strong> „Konigl.<br />

privilegierten Stettinischen Zeitung" in Stargard erschien. In ihr sind<br />

mancherlei Berichte sowohl ans dem ^agcr <strong>der</strong> Alocladetrnvpen als anch<br />

ans <strong>der</strong> Stadt enthalten. Wer <strong>der</strong> sehr patriotische Korrespondent in Stettin<br />

war, läsu sich nicht ermitteln; man kann vielleicht an den Schulrat<br />

I. I. Sell dcukeu, von dein es bekannt ist, daß er auch in den schwersten<br />

Tagen <strong>der</strong> Franzosenzeit in Zeilschriften seine Vaterlandsliebe und sein<br />

Vertrauen ans Preußens Zukunft oftcn tnndtat. Auf die Zeitung soll hier<br />

als snelle nachdrücklich hingewiesen werden; sie ergänzt beson<strong>der</strong>s gnt die<br />

Aufzeichnungen in dem Tagcbuche. Koust im einzelueu (hrönlunds Berichte<br />

zu crgäuzeu o<strong>der</strong> mit denen Villarets zu vergleicheu, liegt uicht iu <strong>der</strong><br />

Absicht des Herausgebers. Das mag einer zusammeusaslendeu Darstellung<br />

von Stettins Franzoscuzeit, die uns hoffentlich bald gegeben wird, vor-<br />

behalten bleiben.<br />

Im Jahre 1813 den 20. Februar kam ich mit Ch. H. von<br />

Stralsnnd zurück, uacbdcm H. mir geschrieben hatte, daß ich eilen möchte,<br />

wie<strong>der</strong> zu Hause zu kommen, deuu die Nusscu würdeu wohl bald die Stadt<br />

eiuschließeu. Deu 1«',. Febr. hatten die Franzosen einige Streifzüge auf<br />

die nahe gelegeuen Dorfscimflcu gemacht, um Ochsen :c. hcrbeizutreibcn,<br />

<strong>der</strong>en sie anch gekriegt haben, sie stmlden in dell Nuineu <strong>der</strong> abgebranllten<br />

^Marienkirche. Vei luciuer Ankuuft hierselbst war alles ziemlich ruhig in<br />

<strong>der</strong> Stadt. Nur hieß es, die Nüssen wärcu über die O<strong>der</strong> gegangen, welches<br />

sich auch bestätigte, uä'mlich dell 15. uud die folgeudeu Tage bei Zcblin<br />

und lHüstcbiese zwischen Küstrin und Frantfurt; sie rückteu unter dem Fürsten<br />

Neppuiu, <strong>der</strong> die Avantgarde des Wittgeusteinschen Corps commandierte, ill<br />

Wrietzen eill, beichten Äcrnan, Zehdenick :c., nud ihre Vorposten erstreckten<br />

sich bis ins Mecklenburgische. Die Franzosen hielten unter dem Prmzen-<br />

Vicekönig Berlin beseht, hatten die Tore geschlossen, Kanonen ans den Haupt-<br />

plälzeu aufgefahreu, nachdem sich nämlich cm Haufe vou ca. 20 bis 30<br />

Kosakeu bis in die Stadt gewagt hatte und dort einige Franzosen gefangen<br />

gemuckt hatte, die sie mit sich führten. Endlich wurde das Hauptquartier<br />

des Viceköuigs uach Köpenick" verlegt.') Da die russische Infanterie endlich<br />

herangekommen war, verließen am 6. März die Franzosen Verlin, und die<br />

Nüssen zogen unter dem giößten Jubel <strong>der</strong> Einwohner in bester Ordnung<br />

l) Am ^l). Februar drangen eim'ae hun<strong>der</strong>t Kosaken in Berlin ein; am 23.<br />

zog sich Bizekdnig Eugen nach Köpenick zurück.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!