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DtnÄien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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Wnter den verschiedenen Velagcrnugcn o<strong>der</strong> Blockaden, die Stettin<br />

im ?aufc <strong>der</strong> Jahrhun<strong>der</strong>te erlitten hat, iit in gewissem Sinne beson<strong>der</strong>s<br />

merkwürdig nnd eigenartig die von 1«!.^, die letzte Eimchlleftung, die <strong>der</strong><br />

alten Festung znteil geworden ist. Damals saßen in <strong>der</strong> Stadt hinter<br />

Wall nnd Graben die Feinde des Landes, während dransien die ^andsieute<br />

<strong>der</strong> Stcttiner mit ihren Verbündeten lagen. Dadurch war eine Situation<br />

geschaffen, die beiden Parteien manche Schwierigkeiten eigener Art bereiteten,<br />

Verhältnisse bestanden, die nicht schr häufig in Kriegen vorgekommen sind.<br />

Ganz beson<strong>der</strong>s schwierig war die Vage <strong>der</strong> Bürger und Bewohner <strong>der</strong><br />

Stadt, die seit dem 29. Oktober Ittott eine französische Besatzung hatte,<br />

obwohl sie nach dem Tilsiter Frieden wie<strong>der</strong> zum Königreich Preusieu gehörte.<br />

Da galt es oft „zwei Herreu" zu dicueu, aber es war nicht miu<strong>der</strong> oft<br />

recht schwer, die Ordres des Gouverneurs zu befolgen nnd zugleich den<br />

Befehleu <strong>der</strong> preußischen Regierung nachMommen. Wie mußten aber erst<br />

Ftonflllte entstehen, als in <strong>der</strong> Festnng das französische Kriegsrecht galt,<br />

während vor den Wällen die preußischen und russischen Truppen die Stadt<br />

blockierten! Bci diesen war doch das Herz <strong>der</strong> meisten Bewohner, ihnen<br />

waren sie zugeneigt und ihren Einzug sehnten sie herbei, den Franzosen<br />

aber, den Herreu <strong>der</strong> Stadt, mußten sie Dienste nnd Kontributionen leisten.<br />

Diese eigenartige Lage, in <strong>der</strong> sich die Etcttiner befanden, bietet das<br />

eigentlich Iutcrcssante uud Anziehende bei <strong>der</strong> Blockade von 181^5,<br />

denn große kriegerische Ereignisse sind dabei nicht vorgekommen. Trotzdem<br />

werden anch diese noch einmal eine Darstellung erfahrcu, da die reichlich<br />

vorhandenen Akten') Stoff genng bieten und, was bisher darüber berichtet<br />

worden ist, durchaus nicht mehr genügt.*) Aber von größerem Interesse,<br />

als die Vorgänge vor <strong>der</strong> Stadt, erscheinen die innerhalb <strong>der</strong> Mauern;<br />

') Ich mache hier nur auf dir im Kgl. Staatsarchive zu Stettin befindlichen<br />

Akten <strong>der</strong> Stettiner Regierung (Mittel ia Tit. II Sekt. 4, Eckt. ?, Tit. V Eelt. 2)<br />

o<strong>der</strong> die ebendort deponierten Akten des Viagistrats ausmerksmn.<br />

') N. Böhmer gibt in seinem vieldenutzten Buche „Die Belagerung<br />

Stettins" (Stettin l"32), T. W-I27, eine mcht einwandsfreie Darstellung; ans<br />

ihr beruht fast ganz, was Thiede in seiner (shronik von Stettin, S. «7U-K9?, bringt.<br />

Auch Bergbaus, Handbuch von Pommern l l, 8, E. Uli-«Kl, benutzt im wesentlichen<br />

dieselben Quellen.

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