DtnÄien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

63 Der I.idkr 3?i,oäicn8
entnehmen, wie die kirchlichen Bräuche und Zeremonien sich nach und nach
denen der schwedischen Kirche anpassen. Der Verkehr der Geistlichkeit mit
Stockholm ist rege. Znr Neise des Ocneral-Superiutendeuten dorthin
steuern Kirchen und Pastoren bei. Von Dcmmin reist Archidiakouus
Melchior vou Esseu zum Sammeln fnr den Wiederaufbau der Pfarrkirche
an den Königshof, von dem auch Beihülfen öfter verzeichnet werden.
Endlich wird verordnet, daß man ohne besondere Erlaubnis und Anmeldung
in der Residenz nicht erscheinen solle. Sogar der Wotenicker Pastor Anton
Sciullcr, der überall dabei ist, will in Stockholm 1693 für seine Kirche
tolligiercn. Das Konsistorium „injungirei ihm das Znhauscbleiben", worauf
er seinem Präpositns einen Schmähbrief zuschickt, deu dieser weitergibt.
Die Strafe der Deprekation trifft alsbald den uuuerfroreuen Hans in
allen Gassen.
Unter den Verordnungen wiederholen sich die über Sektiererei,
über die Türkensteuer und über Aittfeste gegen Krieg, Pest und
Schrecken — sogar eine Wolfssteuer (!) wird 1707 erhoben') —; auch
über Dankfeste sind sie zahlreich.
Einer solchen Auordnung begegneten wir schon 1683 bei der Geburt
eines Königlichen Prinzen (Karl XII.), die in Demmin so flott gefeiert
wurde, daß E. E. Nat uud Geistlichkeit hart aneinander gerieten. Der
Tod „der höchstseeligen Königinnen Nlricae Elconorae", der Mutter
Karls XII., Gatti» Karls XI., Tochter des Däueuköuigs Friedrich III.,
geb. 11. Sept. 1656, gcst. 26. Juli 16