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DtnÄien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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4 Das Stammbuch <strong>der</strong> Herzogin Erdnmth zu Stettin-Polinnem.<br />

Besitzer des Vnches schließen dürfen. Denn wie bei manchen weitverzweigten<br />

Adclssamilien die männlichen Mitglie<strong>der</strong> ohne Rücksicht ans ihre wirkliche<br />

Verwandtschaft sich <strong>der</strong> Anrede „Herr Better" zu bedienen pflegen, so<br />

scheinen auch bei den so vielfach untereinan<strong>der</strong> versippten und verschwägerten<br />

regierenden Häusern bestimmte, den wahren Verwandtschaftsgrad nicht<br />

berücksichtigende Titnlatnren und Anreden Litte gewesen zu sein. So haben<br />

sich in diesem Album die Fürsten meist mit Bru<strong>der</strong>, die fürstlichen Damen<br />

als Schwester o<strong>der</strong> Muhme bezeichnet. Dabei ist es nnn auffällig, daß<br />

die Knrfürstin Elisabeth von Brandenburg, dritte Gemahlin des Kurfürsten<br />

Johann Georg, „deine allzeit getreue Mutter" unterzeichnet. Es ist nicht<br />

anzunehmen, das; die jugendliche, damals (1583) zwanzigjährige Fürstin<br />

diese Unterschrift bei einer ihr fermrstehenden Persönlichkeit gebraucht haben<br />

wird. Ihre eigenen Kin<strong>der</strong> konnten aber noch nicht in Betracht kommen,<br />

bleiben also ihre Stiefkin<strong>der</strong>, <strong>der</strong> spätere Kurfürst Joachim Friedrich aus<br />

<strong>der</strong> ersten, die Markgräfinnen Erdmnth, Anna Maria und Sophie aus <strong>der</strong><br />

zweiten Ehe ihres Gemahls übrig. Der Kurfürst kann nicht <strong>der</strong> Besitzer<br />

des Vnches gewesen sein; Anna Maria und Sophie haben sich selbst, letztere<br />

sogar an zwei Stellen, als getreue Schwestern eingeschrieben, so bleibt also<br />

nnr Erdmnth übrig, <strong>der</strong>en Stiefmutter ja die Kurfürstiu war. Es kommt<br />

aber noch etwas an<strong>der</strong>es hinzu. Mitten unter den Autographen, von den<br />

vorhergehenden nnd nachfolgenden je durch eine leere Seite geschieden, sind<br />

zwei Gebete aufgezeichnet. Nun besitzt die K. ?. B. noch ein an<strong>der</strong>es Bnch,<br />

das unzweifelhaft ans dem Besitze Erdmuths und ihres Gemahls Johann<br />

Friedrich stammt. Es ist ein Quartband in weißen, einst mit Schließen<br />

versehenen Einbanddecken mit kunstvoll eingepreßten Mittclstncken nnd<br />

Ornamenten. Das vor<strong>der</strong>e Mittelstück zeigt eine Krcnzignngsgrnppe mit<br />

<strong>der</strong> Unterschrift: ^m^uis ^eZu ('llrisU l'ili! Doj Lniuill1u.t A03 ^!) Omni<br />

l'eccHw. Anf <strong>der</strong> Nuckseite schreitet Christus über eiu drachenähnliches<br />

Ungetüm, den Tenfel, hinweg mit dem Sprnch: ölors udi tuu6 »cuwu»<br />

udi viowrw tua infsriw. Sein Titel lautet: Catechismus. Die Fttnff<br />

Henptstück <strong>der</strong> Christlichen Lere, Sampt <strong>der</strong> Hausttafel, vnd dem Morgeu<br />

vnd Abcndt Gebet, Zeusäiciw und (Iratia.8, ote. Ausgelegt durch<br />

kl. Cyriacnlu Spangenberg. 15)68. (Gedr. zn Magdeburg, durch Wolfsg.<br />

Kirchner.) Unter dem Holzschnitt des Titelblattes steht geschrieben:<br />

15 5, 73.<br />

ss. ?. ?I. 2. 8. l'nmmern.<br />

28. «luni^ 8tetilu Um^tu« l^itier.<br />

D.h.: Was Gott will. Hans Friedrich Herzog zu Stettin-Pommern.<br />

Am obern Rande des Titelblattes hat <strong>der</strong> Herzog das Todcsdatnm <strong>der</strong>

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