DtnÄien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald
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4st Der l.jk?r ^noäieug<br />
Ehre, weil wir aber befürchteten, Sie mögten am Nachmittage unter <strong>der</strong><br />
Predigt besitzen bleiben, so wollen wir gebeten und ermahnet haben, solches<br />
nicht zu thnn. Daranf l)l,. NecrewrinZ resp.: Nein, das würde nicht<br />
geschehen, er wolle es hinterbringen. Sonntag Mittags lissen sie unß<br />
nochmals por klimödrmn invilire!!, welcher dabey sagte, Sie wollen nicht<br />
lange beysammen bleiben. Aber sie bliben nntcr <strong>der</strong> Predigt alle besitzen<br />
und noch nach <strong>der</strong> Predigt biß in die sinkende Nacht.<br />
Alst nnn dises eine schendliche Entheilig nng des Sabbats, so<br />
taxirte es Herr Melchior (von Essen, Archidiakonns) in puncto, sagende:<br />
daß es zu beklagen, daß ohngeachtet <strong>der</strong> Vermahnnng, in Gegenwart eines<br />
Zengen geschehen, man gleichwol wi<strong>der</strong> das dritte Gebot sündigte, ob man<br />
meinete, dadurch dem König eine ^!lbe zn beweisen, wodurch man Gott im<br />
Himmel erzürnete?<br />
8equent,i ^'68t0 ^lar. taxirte ich's gleichfalß Ilisoo vsi-kig in Nxoräio<br />
0^28Ì0N6 verdorum d?lll'i3ti: „Wo 2 o<strong>der</strong> 3 versamblet sind 6w." Äian<br />
kompt auch wol znweilen, anfangs ans^ gnter Meinnng, zusammen, frölich<br />
zu seyn in dem HErru, aber die Fortseynng solcher Freuden daucht nicht,<br />
weil sie geschicht zur nngclegenen Zeit nnd da man dem HErrn dinen solle.<br />
Die lllstige Gesellschaft ist nns liber als Gott und sein Wort und sein<br />
Feyrtag. Gestern hatten wir anfs gnädigsten Befehl ihro König!. Majestät!<br />
nnjcrs allergnädigstcll Königs nnd Herrn Danckfest nnd Haltens wol Ursach,<br />
für so hohe uud ungemeine Wolthat dem Allerliöhesten hcrtzlich zu dancken,<br />
nicht allein des Morgens, son<strong>der</strong>n auch des Nachmittags, weil ja auch des<br />
Nachmittags Gott darnmb ist angernffen worden, darumb sollen wir auch<br />
des Dancts nicht vergessen haben. Aber wer nicht zulegen gewesen, das<br />
haben wir Prediger und dise gantze Gemeine mit großem Ärgeruiß (denn<br />
wie solle es kein groß Ärgerniß seyn, wenn Obrigkeit sündiget? Wehe dem,<br />
<strong>der</strong> Ärgerniß gibet!) wol gesehen. Ey, danlestu al»o dem HErrn Deinem<br />
Gott, Du tholl uud thöricht Volck! Meiuet ihr, dadurch einen Diust uud<br />
i!icbe ihro Königl. Majestätt zu beweisen? Feyret ihr auch also den Tag<br />
des HErrn enres Gottes, <strong>der</strong> gesaget hat: Gcdencke daran, daß Du den<br />
Fcyrtag heiligest. Gehorchet ihr also enrem Könige, <strong>der</strong> bey so hoher<br />
Straft die EntHeiligung des Sabbats verbotten nnd <strong>der</strong> mitlereu Obrigkeit,<br />
darob zu halten, ernstlich geboten hat? Fürwahr kein Ort in gany<br />
Pommern ist, da <strong>der</strong> Sabbath so geschändet wird alß hier!<br />
Darumb hat auch für au<strong>der</strong>m <strong>der</strong> Fluch und Schwur uns<br />
treffen müssen, <strong>der</strong> im Gesetz geschriben stehet, weil wir vorhin auch<br />
des HErru Hauß haben wüste stehen lassen, hat <strong>der</strong> HErr selbst<br />
es verwüstet und einen Steinhauffen darauß gemachet. Solle<br />
es die hohe Obrigkeit wissen, daß allhie Gott so geschändet wird an seinem<br />
Tage, teill Zweifel, sie würde einmal das Oomzieii? iiUrary (nach Luk. 14, ^i)