DtnÄien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald
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des Demmmer Prävositus ^l. Petrus Michaelis.<br />
DicnNbotenfrage fehlt es nicht an Beispielen; die nnter großem Wortschwall<br />
und mit Erbitterung kämpfenden „Parten" lassen keinen Zweifel darüber,<br />
daß die Schuld meist beiden, oft anch <strong>der</strong> Herrschaft ausschließlich beizumessen<br />
ist. Was uns anch heutzutage anf dem wi<strong>der</strong>wärtigen Gebiete<br />
des Zankes und Klatsches begegnen mag, es ist alles schon dagewesen bei<br />
hoch nnd niedrig: die menschliche Natur bleibt sich doch immer gleich, am<br />
.meisten in <strong>der</strong> Gemeinheit und Nie<strong>der</strong>tracht! Aus dem folgenden Jahre 182<br />
sind nur einige knrze Bcmerknngen vorhanden, da es heißt: c««»,.^ 8i„^nlnl'03<br />
non occul-rei-ul't nequs a ms odzelvat,, ^u„t, aber desto mehr 1il8A, wo<br />
im Juli ein böser Krach berichtet wird. Der Streitfall ist so charakteristisch<br />
für die Zcitverhältnisse und wohl wert, in <strong>der</strong> drastiich'lcbcndigen Darstellung<br />
für die Nachwelt wortgetreu aufgefrischt zu werdeu. Zum Bcrstnuduis<br />
müssen wir vorausschicken, daß damals in Dcmmiu vou allen Kirchen die<br />
letzte nnd größte, die Pfarrkirche St. Bartholomäi, seit <strong>der</strong> Belagerung <strong>der</strong><br />
Stadt durch den Großen Kurfürsten von Brandenburg 167^ iu Schutt und<br />
Alche lag uud über zclm Jahre <strong>der</strong> Gottesdienst auf einem Bodensaal des<br />
vom Brande verschonten Rathauses für die gesamte Stadt- nnd ^andgemeinde<br />
nuter den denkbar engsten nnd ungünstigsten Verhältnissen abgehalten werden<br />
mußte. Stammte <strong>der</strong> Michaclissche Bericht ans dem Jahre Nift^, so dürfte<br />
man nur an eine Feier des Geburtstages des nachmaligen Schwedenlönigs<br />
Karl Xll., geb. ^7. Juni 1«^ denken, desselben, <strong>der</strong> auf seiner fluchtähnlichcn<br />
Reise nach Stralsund 1715) am 32. November die Stadt Demmin<br />
berührte. Ein Irrtnm des Schreibers liegt nicht vor; so muß man annehmen,<br />
daß die Feier ein ganzes Jahr nach Karl Xll. Geburt in<br />
Pommern verordnet wnrde, wenn diesem nicht schon ein Jahr später ein<br />
Brü<strong>der</strong>chen geboren sein sollte. Wir finden aber auch, daß die Feier von<br />
Siegen o<strong>der</strong> wenigstens ihre Verkündigung von <strong>der</strong> Kantzel oft längere Zeit<br />
nachher befohlen wurde. Zudem hören wir nnr von drei min<strong>der</strong>n .Karls XI.<br />
uud seiner später noch zu erwähnenden Gattin Ulrike Eleonore: l. Karl Xll.<br />
geb. 1082, L. Ulrike Eleonore geb. Mtth und 3. eine ältere Tochter, Hedwig<br />
Sophie; siehe S. l53. Also bleibt es dabei, daß Karls Xll. Geburt<br />
in Demmin gefeiert und <strong>der</strong> Anlaß zn einem heftigen Streit zwischen<br />
E. E. Nat uud E. E. Ministerium wnrde.<br />
Die Aufzeichnung von Michaelis' Hand lautet: „ll583. vom. IV.<br />
I»08t I'rin., welches war Dauckfest vor die Gesegnung des hohen<br />
Königl. Hauses mit einem jungen Printzen, hatte Bürgermeister<br />
und Naht mittags ein Gastmahl angestellet nnd darzu die Herren Ofsicirer<br />
mit eingeladen fampt nns Predigern. Jene waren da, wir aber nicht, weil<br />
folgenden Montags l^8wm Viüitatioms klarius einfiel. E. E. Nhat ließ<br />
uns per 8eol6tariuin invilire«. Kegen den ercusirteu wir unß freundlichst,<br />
es were pwpwr lakoreä sacras uus uumüglich, bedankten uns für die