DtnÄien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald
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des Demnnner Prävosllns N. Petrus Michaelis. 45<br />
mehr befragen noch zuredestellcn. Demgegenüber erwi<strong>der</strong>t Michaelis, daß,<br />
wenn die weltlichen Nichter gleichzeitig als geistliche Priester handelten und<br />
eine christliche Versöhnung <strong>der</strong> Parteien nach Matth. 5 nnd Itt zuwege<br />
brächten, dann wäre die Geistlichkeit <strong>der</strong> Mühe überhoben. So aber müßte<br />
sie die Parteien befragen, wie sie versöhnt wären, da „miei- reoonnliationem<br />
pnlitickm 3lv6 civilem, 6t. «piriwalem 8ÌV6 ecolegiaätio^m pro<br />
fori et tilU8 zu distingniren fey. Eh tonne auch eine mere pnliticn.<br />
die per 8y ihres, per acci6en8, qu^enns concurrit. c^li/,/«, unseres fori<br />
werden, y. ß. iniuli:ve relileg et. verdllle^ gehören fürs weltliche (Bericht,<br />
wann aber Ungerechtigkeit bey Abthuung <strong>der</strong>selben fürgehet von seilen des<br />
Nichters, <strong>der</strong> ex 6,„^s)s^tt),/^ o<strong>der</strong> Tr^omliTi«/.??,//^ das siecht beuget, o<strong>der</strong><br />
von feiten <strong>der</strong> Parten, die pertmax oäium legen einan<strong>der</strong> behalten,<br />
gebühret es freilich dem Predigtambt, beides zn straffen. Also ist es anch<br />
mit den Sachen <strong>der</strong> Wittwen nnd Weyseu . . . Sind nicht Ellen, Gewicht,<br />
Maaß, Sekel, Scheffel, Veinwand, Korn, Wein, Saltz nnd <strong>der</strong>gleichen für<br />
sich selbst weltliche backen, fo anfs Nathhanß gehören? Wir wissen aber,<br />
daß Gott <strong>der</strong> Herr die Ungerechtigkeit, so damit vil und oft getrieben wird,<br />
mit grossem Ernst in seinem Wort gestraft hat. ln 8nmms.-. wenn weltliche<br />
Sachen gar mcht unterworfen wercn <strong>der</strong> Zensur des ^limgtsrii, wah wolle<br />
von <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Taffcl des Gesetzes werden? Sol's da heißen manum cle<br />
tH.dul^? Gar schön redet hivon I^utker (üoNo^. p. Itti^. Wir haben bischer<br />
übcrdem Kircheurecht und Gerechtigkeit gehalten nnd noch immerdar, wollen<br />
dem weltlichen nichts mehr lassen gnt seyn in Sachen, so die Vchrc nnd<br />
Gewissen belangen, noch ihnen darinnen etwas einräumen, anch im aller-<br />
geringsten nicht. Sie warten ihres Befehls, da haben sie genug mitzuthuu,<br />
und lassen uus uufcr Ampt fuhren, wie Christns befohlen bat, des und<br />
keines an<strong>der</strong>n."<br />
Immer scheint E. E. Nat in Rechtssachen den kürzeren gezogen zn<br />
haben gegenüber <strong>der</strong> unentwegten Gerechtigkritsliebe nnd dem unbeugsame»<br />
Vinte des Präpositus; selbst daun, wenn er im Nechte zu sein wähnt, bringt<br />
er ziemlich zaghaft feine Vermahnuug au deu Präpositns vor, wie in dcm<br />
nächsten Falle, wo „sie gerne sehen wollen, daß das bischerige gute Vertrauen (?)<br />
zwischen E. (5. Nhat und Ehrw. Ministerium beibehalten werde". Der<br />
berüchtigte Pastor zn Wotenick Antonius Schillerus (U;04), dessen,<br />
gelinde gesagt, unchrislliche Exzesse und Extravaganzen, die ihn schließlich<br />
auch zu Fall bringen, über den größeren Teil des Manuskriptes verbreitet sind,<br />
und dem an<strong>der</strong>weitig ein monumentum facinorum gesetzt werden wird, hat<br />
einen Streit mit Paul Lndendorffm zn Demmin, ans dem ein Prozeß zu<br />
entstehen droht; worüber, erfahren wir nicht. Nun hat Michaelis den<br />
Ludendorff ermahnt, feinen Kontrakt mit dem Pastor zu halteu, auch in einer<br />
Predigt (Juni 1681) auf Grund von 1. Kor. 6 ftch das Recht gewahrt.