DtnÄien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald
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2l) Das Stammbuch <strong>der</strong> Herzogin Erdmuth zu StettiN'Pommern.<br />
Ferner haben sich zugleich mit <strong>der</strong> Herzogin-Witwe von Kurland<br />
drei Damen ihrer Begleitung eingeschrieben: Margarethe von Thiesenhausen,<br />
des damaligen kurländischen Kanzlers Georg von Thiesenhausens Gemahlin,<br />
Margarethe von Brunuow, geliorne von Fürstenberg, Witwe Michaels von<br />
Brnnnow, <strong>der</strong> einstens Gotthard Kettlers Kanzler gewesen war, und die<br />
verwitwete knrläudische Hofmeisterin Brigitte von Plate, geborne von<br />
Schmeling. Näheres über diese dem eingesessenen kurländischsemgallischen<br />
Adel angehörende, ursprünglich aber aus Deutschland stammende Familien<br />
findet man in August Wilhelm Hupels Nordischen Miscellanee», Riga<br />
1781—1797, angeführt.<br />
Von den Fürstlichkeiten und dem hohen Adel geson<strong>der</strong>t steht endlich<br />
gleich am Anfang des Albums eine Gruppe von acht Namen für sich. Es<br />
sind dies: Bodo von Trotha, Eva von Dorzin, Barbara von Wedel, Anna<br />
von Namel, Maria von Carnitz und Beate von Massow. Diese Gruppe<br />
werden wir wohl als den Hofstaat <strong>der</strong> Herzogin Erdmuth o<strong>der</strong> als „das<br />
fürstlich Stettinische Frawenzimmer" nach damaligem Sprachgebrauch, samt<br />
ihrem Hofmeister ansprechen müssen. Wenigstens wird von Beate von<br />
Massow gelegentlich ihrer Hochzeit zu Stettin ausdrücklich erwähnt, daß sie<br />
eine Zeitlang in fürstlichen Diensten gestanden habe, weshalb auch <strong>der</strong> Hof<br />
an den Vermühlungsfeierlichleiten teilnahm. Und Bodo von Trotha hat<br />
selbst seinem Namen den Titel Hoffesmeister) zugesetzt. Er war wohl seiner<br />
fürstlichen Herrin ans <strong>der</strong> märtischen Heimat gefolgt, wo sein Vater Adam<br />
<strong>der</strong> allere sich <strong>der</strong> Gunst <strong>der</strong> Kurfürsten erfreut und schon unter Erdmuths<br />
Großvater Joachim 11. hohe Hofstcllen bekleidet hatte. Bodo von Trotha<br />
starb 1614 zu Berlin als kurfürstlich-brandenburgischer Nat, ohne Erben<br />
zu hinterlassen. Die Trägerinnen <strong>der</strong> übrigen Namen gehören sämtlich dem<br />
einheimischen pommerschen Adel an: Das Geschlecht Dorziu, auch mit den<br />
Namenssormen Dorzyn, Dorzynsk, Darsen und Darsike geschrieben, gehörte<br />
zum kassubischen Uradcl und ist heute ausgestorben. Das gleiche Schicksal<br />
hatte die alte pommersche Familie von Carnitz. Kaspar von und auf<br />
Carnitz und Neides war um 15l',0 fürstlich-pommerscher Hauptmann zu<br />
Treptow und vielleicht <strong>der</strong> Vater von obiger Maria von Carnitz. Die<br />
Mcllills, in Pommern ebenfalls erloschen, sind in Schweden gegrast worden.<br />
Die Namel verwalteten das Erbmarschallamt im Stift Cammin; das hinterpommersche<br />
Geschlecht von Massow bekleidete seit dem XVI. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
die Präsidentenstelle im Schöppenstuhle von Stettin. Die Wedel und von<br />
<strong>der</strong> Osten sind heute noch blühende und ausgebreitete Familien.<br />
Noch sei einiges über das Äußere des Stammbuchs gesagt. Es<br />
besteht aus 20 Oktavblättern eines starken, gelblichen, mit einem Doppeladler<br />
als Wasserzeichen versehenen Papiers, von denen vier als Vorsatzblätter<br />
des Nabusschcn Gebetbuchs, 16 am Schluß desselben gebunden sind. Auf