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DtnÄien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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Walter: Altertümer und Ausgrabungen in Pommern im Jahre 1908. L09<br />

Nadel mit dreifachem Kopfchen. Da sie abgebildet und genau beschrieben<br />

ist, erübrigt noch ein Hinweis darauf, das; unlängst das Mitglied unsrer<br />

Gesellschaft, Herr Dr. Stephani, mit dem ich die Frage mehrfach besprechen<br />

durfte, alle bekannten Hansnrncn eingehend besprochen nnd abgebildet hat');<br />

von den Ergebnissen seiner Untersuchungen können wir ohne weiteres die<br />

Sätze auf uusere pommcrsche Hausnrnc anwenden, dal; anch sie <strong>der</strong> jimgern<br />

Bronzezeit angehört und das gleichzeitige Wohngelas; darstellt, in dem die<br />

Asche des Verstorbenen beigesetzt ist. Das wird sur die Kultur <strong>der</strong> Gesichts-<br />

urueu sofort glaubhaft, weun wir bedenken, daß mall ani ihnen nicht nur<br />

den Beigesetzten selbst plastisch darznstellen, sciueu Schmuck am Ohr und<br />

Hals anzubringen, son<strong>der</strong>n anch Waffen nnd Szenen aus seinem Leben<br />

einzuritzeu pflegte, wie es Couweutz ciumal lMsch ausgcnlhrt hat*): llnn<br />

hat man eben anch den Bersnch gemacht, sein Haus nachzubilden, freilich<br />

bisher ohne Beispiel, aber darum nicht aus dem Gedaukeukreise und<br />

<strong>der</strong> Kunstübung jener Zeit herausfallend. Es bleibt nur die eiue<br />

Schwierigkeit, wie die bisher noch an keiner Hausnrne zu findende»<br />

Füße zn erklären sind. Mit Necht scheint mir <strong>der</strong> sich zunächst anf-<br />

drängende Gedanke an einen Pfahlbau vom Herallsgeber abgewieselt zu<br />

seilt; bei weiterer Umschau habe ich sogar eine ganze Neihe vou Bei-<br />

spielen andrer Bauten gefunden, die auf kurzen Psähleu ruhen.<br />

Es sind nur kleinere Gebäude und Holzbantcn, aber anch nnsere Hausurne<br />

scheint doch einen leichten Fachwcrkbau vorstellen zu solleu. So kommen<br />

in Norwegen nicht selten Häuscr auf osfeucr Steinnuterlage vor, o<strong>der</strong> auch<br />

auf Pfählen uud Stäben, wonach solche Banteu „Pfahlhümer" o<strong>der</strong> „Stäbe-<br />

baller" heißen. Die Pfähle sowie die nicht bis zur Tnrschwelle empor-<br />

reichende Treppe haben den Zweck, Mänse und Natten am Hinaufkommen<br />

zu verhin<strong>der</strong>n'). Heutzutage entsprechen diese verhaltnismäsüg kleinen Hänser<br />

mit fensterlosem Einranm nicht mehr dem Naumbedi'nfnis uud werden als<br />

Gllsträume o<strong>der</strong> Speicher bcuutzt^); von Wichtigkeit ist aber, daß nach all-<br />

gemeiner Annahme bei solchen Banten eine uralte Hausform vorliegt, auf<br />

die schou in deu Sagas uud Veden angespielt wird^). Köllnen wir somit<br />

diese Bauform zeitlich weit zurück verfolgen, so ist sie an<strong>der</strong>erseits auch<br />

ethuographisch interessant; sie läßt sich nämlich nicht nur bei den Nord-<br />

') Der älteste deutsche Wohnbau, Leipzig !902, I, S. 5-59.<br />

2) Bildliche Darstellungen a. westpreuß. Gräberurnen. Schriften <strong>der</strong> Naturf.<br />

Ges. in Danzig 1894, Vili, 191.<br />

') Henning, Das deutsche Haus, Etraßburg 1882, S. s,8 mit Fig. 40.<br />

^ Stephaui, a. a. O., S. 346, wo dieselben Häuser reproduziert sind<br />

in Fig. 133.<br />

') Rhamm, Urzeitliche Bauernhöfe, 1908, I, S. 725 ff. und Fig. 89, 91 bis<br />

93; Henning, C. 170.<br />

paltlsche Etulnen ». F. Xlll. ^ ^

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