DtnÄien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

2O>5 Walter: Altertümer und Attsarabunaen in Pommern im Jahre 1908.
überlassen winde bei der in der Kösliner Zeitnng vom 7. September 1877
von nns beschriebenen Ausgrabung'). Ich habe es sorgsam in meiner
kleinen Sammlnng gehütet: Der Deckel hat 155 cm Dnrchmesser, zeigt
auf der Höhe der Wölbnng eine Grude mit eingestochener Krcisvcrzierung,
darum einen Kreis radialer Kerben und einen größern Kreis tief eingestochener
Punkte, von dem nach den vier Seiten landwärts Filchgrittenmnster verlaufen,
und nm den krempellartigen Nand folgen dann noch vier Neihen abwechselnd
schräg gestellter Kerben, eine im ganzen reiche nnd geschmackvolle Verzierung.
Beim Abbruch zeigt sich deutlich, daß das derb gearbeitete Stück über
gröberen schwarzen Ton im Innern eine Schicht feinern rötlich-gelben Auftrags
erhalten hat, die sorgsam geglättet ist. Die Stemkisten selbst lagen bis zn
2 Fuß uuter der Oberfläche, waren regelmäßig in Reihen verlanfend nnd
sorgfältig geballt; die Beigaben bestaudeu nur aus Eiseu- und Bronzereste»,
die im Lcichenbrand gelitten hatten, darunter Nadeln, Ohr- nnd Finger-
ringe, außerdem Spinnwirtcl. Am Fuße des Hügels wurde auch eine
Feuerstätte mit Kohleuschicht auf Steineu beobachtet; über andre Funde in
der Nähe, Urnen im losen Erdreich, Skelette und Feuersteinsplitter ist nichts
mehr zu ermitteln'). Demselben Formenkreise gehören die (Gefäße vom
(Hollenberge, Maskow und Mersin an, während Ino.-Nr. 6M2 mit seiner
kugelförmigen Gestalt und 4 Henkeln (Damerow bei Schlawe) abweicht
nnd das kleine Brnchstück Inv.-Nr. 5992 von Alt-Velz seiner reichen
Ornamentiernng nach einem andern Fnnde angehört haben muß.
Hier möchte ich sogleich anfügeil, was an Bcigabeu aus formoerwandten
lind gleichzeitigen Gesichtsurncn hinzugekommen lst. Von Klcin-Pomciste,
Kr. Bütow, erhielten wir einen der bekannten Ohrringe, bestehend ans
einem Bronzedrahtringe mit drei blauen Glasperlen, Inv.-Nr. 59