DtnÄien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald
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'?s)A Walter: Altertümer und Ansgrablmaen in Pommern im Jahre 1908.<br />
abhobelte und die obern Schichten in den Moränen bis Eberswalde hin<br />
absetzte, daß aber <strong>der</strong> nach ^teinmaterial suchende Mensch hier genug finden,<br />
ebenso die dünne Decke über <strong>der</strong> obersenonischcn Kreide an den Rän<strong>der</strong>n<br />
leicht durchbrochen werden tonnte. Feuerstein wäre also doch vor dem<br />
Postglazial schon zngänglich gewesen, die Vagernug etwaiger Knltnrreste ans<br />
<strong>der</strong> Zwischenciszeit aber dnrch die letzte Veremmg wie<strong>der</strong> vermengt: dann<br />
körinte aber auch trotz des Mallgels einer primäreu ^agcruug manchen<br />
Fuudstücken ein höheres Alter znge»prochen werden. Droishagen möchte<br />
darnm die Skepsis gegenüber den angeblich diluvialen Funden in Nord-<br />
dcutschlaud nicht zn weit treiben nnd ist geneigt, den voll Iaekel in <strong>der</strong><br />
Prignih und Krause bei Eberswaldc gefnudeucn Werkzcngen dilnvialen<br />
Charakter und Herkunst aus <strong>der</strong> Rngenschen Kreide zuzuschreiben, ferner in<br />
Pommern selbst die Funde von Friedet uud Hahue auf Rügen sowie<br />
die von Zenter bei Franendorf ebenso anznsehen, schließlich fügt er aus<br />
seiner Sammlung drei ähnliche Stücke von v^obbe auf Rügen, Camitz,<br />
Kr. Franzburg, und Gerdcswalde, Kr. Grimmen, hinzn; bei letzterem glanbt<br />
er, daß die Aearbeitungsspurcn unter dem Gletscherschliff liegen, also eine<br />
Verfertignng in <strong>der</strong> Zwischeneiszeit wahrscheinlich wäre.<br />
Bei <strong>der</strong> Lagerung ist aber auch noch auf einen, wie mir scheint, ganz<br />
nellen Gesichtspunkt hingewiesen. Bekanntlich besitzt Pommern nicht wenig<br />
s. g. Feuersteittschlagstätten meist auf <strong>der</strong> Oberfläche sandiger Hügel, die<br />
deshalb höchstens für neolitln'sch, manchmal sogar für wendisch erklärt sind.<br />
Nlln wäre aber dnrch C'lilwirtllng <strong>der</strong> Athmosphärilien wohl möglich, daß<br />
wesentlich liefere Vagernngen im ^anfe <strong>der</strong> Jahrhun<strong>der</strong>te bloßgelegt wären,<br />
malt brauche die Vcrwehnng nur auf 1 cm im Jahre. 1 m im Iahrhnn<strong>der</strong>t<br />
n. s. f. anzunehmen. Als deutliches Kennzeichen älterer Lagerung sei dann<br />
noch immer die leichte Schrammung uud weiche Kantenrnndnng erkennbar,<br />
eine Geschiebepatilla, die von einer älteren transglazialen Epoche herrühre<br />
nnd sich voll <strong>der</strong> bloßen Lagernngspatina dentlich unterscheide. Ich möchte<br />
dazu ein schlagendes Beispiel aus weiter Ferne anführen. Die Gebrü<strong>der</strong><br />
Sara sin fanden auf Ceylon in tiefern Schichten alter Siedelnngen eine<br />
paläolithische Kultur, die sie etwa dem europäischen ^lußdnk'uisn gleichsetzten<br />
und als besondre lac^« >v^8 wfliäaick in <strong>der</strong> Literatur als anerkannter Tatsache, z. ^.<br />
(l j lll'ilida-I^ttA^ eri, ^.Ui liellü. Loc. I^om. lii ^ntlozul. 1908, ^, S. 5 und<br />
Hoernes, Natur- nnd Urgeschichte dcs Menschen 1909, l, 513.