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DtnÄien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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Das Stammbuch <strong>der</strong> Herzogin Erdmuth zu Stettin-Pommern 15<br />

1607 schloß auch die Kurfürstin Elisabeth, die ihreu Stiefkin<strong>der</strong>n stets eine<br />

wahrhaft mütterliche Freundin gewesen war, ihre Augen für immer zu<br />

Crossen a. Q. Fürwahr, auch Erdmuths ^eben giug jetzt zwischen Sorgen<br />

nnd Särgen dahin! Ein Lichtblick in dieser trüben Feit war vielleicht für<br />

sie die Vermählung ihres Neffen Franz von Pommern mit ihrer Nichte<br />

Sophie von Sachsen, die IMO zu Dresden gefeiert wurde. Ob die<br />

Herzogin-Witwe daran teilnahm, ist nicht ersichtlich, auch nicht, ob sie dabei<br />

war, als 1612 zu Stettin „ein son<strong>der</strong>bares Freudenfest angestellet wurde",<br />

das die Erinnerung an ihren Gemahl wie<strong>der</strong>erweckte. Philipp II. feierte<br />

nämlich den Regierungsantritt des Kaisers Matthias, <strong>der</strong> einst in fröhlicher<br />

Jugendzeit Johann Friedrichs Freund und Gast am Stettiuer Hofe gewesen<br />

war. Noch hatte sie die Freude, daß im folgenden Jahr ihr Neffe August<br />

von Sachsen sie besuchte; von ihm, dem auch kein lauges ^ebeu beschicke»<br />

war, rührt die letzte Aufzeichuung im Stammbnch her, datiert 1613 den<br />

20. Novembris zu Stolp. Danu geht <strong>der</strong> unheimliche Totentanz weiter;<br />

die Söhne Oogislaws XHI. sterben hintereinaudcr weg: Georg 1617,<br />

Philipp 1618, Frauz 1630 und im selben Jahre auch Erdmuths Schwester<br />

Anna Maria, von ihrem ^eibgedinge die „Wolliner Witwe" genannt.<br />

Kaum ein Jahr vor seinem Tode hatte Franz auf einer Reife durch Hinter-<br />

pommern seine Tante in Stolp befucht, und jetzt stand die Trauernde an<br />

seiner Gruft, um von hier zur Bahre ihrer geliebten Schwester zu eileu.<br />

Ebeuso brachte das Jahr 1622 einen doppelten Todesfall: Herzog Ulrich<br />

folgte seinen drei Brü<strong>der</strong>n ins Grab nach, und auch <strong>der</strong> Schmerz blieb ihr<br />

nicht erspart, ihre jüngste und letzte Schwester zu verlieren. Am 7. Dezember<br />

schied die Kurfürstin Sophie auf ihrem Witwensitz Coldih aus dem Veben<br />

und wurde am 38. Juni 1623 in <strong>der</strong> Finsteugruft des Frciberger Doms<br />

beigesetzt. Im selbeu Jahre erkrankte auch (5rdmuth. Nach längerem<br />

Melden und getröstet in ihren Schmerzen durch den Zuspruch ihres Seel-<br />

sorgers U. Daniel Rubenow entschlief sie sanft in ihrem Schlosse zu Stolp<br />

am 13. November 1623 im Alter von 63 Jahren. Ihre deiche wurde<br />

nach Stettin überführt und in <strong>der</strong> Schloßkirche am 28. Januar 1624<br />

feierlich beigesetzt. Von fürstlichen Persönlichkeiten gingen im Trauerzuge<br />

Herzog Nogislaw XIV. mit seiner Gemahlin Elisabeth und seiner Schwester<br />

Anna, <strong>der</strong> verwitweten Herzogin von Croy, Franz von Pommerns Witwe<br />

Sophie und <strong>der</strong> Herzog Wilhelm von Kurland mit seinem Sohn Jakob.<br />

Die übrigen Verwandten waren durch Abgesandte vertrete». Die Leichen-<br />

rede hielt ihr Seelsorger Dämel Nubeuow. Sie erschien uebst drei au<strong>der</strong>n<br />

vom selben Autor unter dem Titel: Vier Christliche Leich- vnd Trostpredigten<br />

Gehallen bey <strong>der</strong> Fürstlichen Leiche vnd Vegräbnis Der Weyland Durchleuchtigen<br />

Hochgeborenen Fürstinneu vnd Fraweu, Fraweu Erdmut Gebornen Marg-<br />

gräffinucn auß Churfürstlichen Stammen zu Hraudeuburg

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