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DtnÄien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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im 12. und 18. Jahrhun<strong>der</strong>t. i, l<br />

Kanzlei; man vergleiche z. V. einzelne <strong>der</strong> von Schillmaun S. 27 als<br />

Hand Johanns II. erklärten Stücke, also etwa das gleichzeitige I' Il^tt.<br />

(II) Zeile 10 bis 19 o<strong>der</strong> 20. Krnmme, weitere Zeilen; <strong>der</strong> Abstand <strong>der</strong><br />

Worte von einan<strong>der</strong> ist größer, die Buchstaben siud mehr in die Breite<br />

gezogen, und <strong>der</strong> gauze Charakter <strong>der</strong> Schrift erscheint flüchtiger. ^111)<br />

Zelle W bls Schluß. Die Schrift ist eilfertig hingeworfen. Sie erinnert<br />

an die Eintragungen in den gleichzeitigen Stadtbüchern. Die Zeilen sind<br />

eng gedrängt und trnmm. Der Schreiber gebraucht, um Raum zu sparen,<br />

zahlreiche Abkürzungen. Dieser Teil sieht als Urtnudenschnft allcrdiugs<br />

jnng aus, und auf ihu gründet sich offenbar Prümers' Datieruug. Aber<br />

die Sclirifl für ein Iahrhuu<strong>der</strong>t später zu halten, haben wir keine Beranlassuug.<br />

Das; <strong>der</strong> Schreiber vergeblich bemüht sei, ältere Züge nachzuahmen, und<br />

immer wie<strong>der</strong> in den eigenen Duktus zurückfalle, muß ich bcstreiteu. Die<br />

Schrift schwaukt nicht zwischen nellen und nachgeahmten alten Formen,<br />

fon<strong>der</strong>n fie wird znm Ende hm immer flüchtiger, nud <strong>der</strong> zuerst sorgfältige<br />

Urkundenduktus nähert sich, wie gesagt, mehr uud mehr <strong>der</strong> bekannten Form<br />

in den gleichzeitigen Stadtbücheru, Stadlrcchnnngen n. <strong>der</strong>gl. Bci diesel»<br />

Befund halte ich es für ausgeschlossen, daß unser Stück die praktisch zu<br />

verwertende Unterschiebung eines Originals darstellt. Im Gegenteil. Diese<br />

ungezwuttgeue Flüchtigkeit ist em gutes Merkmal <strong>der</strong> Echtheit. Kein<br />

Fälscher, <strong>der</strong> ein <strong>der</strong>artig wichtiges Bcweisdokumeut fabrizierte, schrieb so<br />

unbekümmert daranf los. Ein Stück mit einem so wenig einheitlichen<br />

Gepräge hätte er gewiß als mißlungen verworfen.<br />

Vergleichen wir ferner das Diktat <strong>der</strong> Tranfumicrung mit den<br />

erhalteueu gleichartigen Stücken, so beobachten wir, daß die formelhaften<br />

Wendungen auf die Kamminer Kanzlei weisen. Auch die rot^ uud gelb'<br />

seideue Sicgelschnur ist bezeichnend für die tan^leimäßlgc Echtheit^).<br />

Was Schillmann weiter über Zweck und Art <strong>der</strong> Ftilschnng ausführt,<br />

brauche ich im eiuzeluen nicht zn wi<strong>der</strong>legen, da sciue Ansichteu über die<br />

bestimmenden kanonisch-rechtlichen VorausselMngen imagiuär sind. Entwe<strong>der</strong><br />

war — nm ber seinem Bewcisgauge zu bleiben — Herzog Barnim Patron<br />

<strong>der</strong> Stadtkirche, dann hatte ihm <strong>der</strong> Kamminer Bischof in einen Hertrag<br />

mit dem städtischen Spital nicht hincinzurcdeu; o<strong>der</strong> er war es nicht, dann<br />

fiel es ihm anch nicht ein, Gerechtsame, die er nicht besaß, an einen Dritten<br />

abzntreteu. Als nicht ganz nebensächlich möchte ich auch feststellen, daß die<br />

nach Schillmanns Ausist nur aus dieser Fälschuug bekannte Herzogsnrtuude<br />

?tt08 sehr wohl im Original vorhanden ist (Staatsarchiv Stettin Depositum<br />

Stadt Dcmmin Nr. ^». Und dieses Original stammt nach Schrm nnd<br />

Diktat unzweifelhaft aus <strong>der</strong> herzoglichen Kanzlei.<br />

') S. die Zusammenstellung dei Schillmmm E. ^l.

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