DtnÄien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

im 12. und 18. Iahrhunde^. 151
Merkwürdigerweise hat man nie darauf hingewiesen, daß noch ein
zweiter Grund möglich ist, weshalb der Bischof sein Zehntrecht ausdrücklich
hervorhebt. Der Clstercienserordeu besaß das Privileg, dan seine m Eigen-
wirtschaft stehenden Güter von jedem Zehnt befreit waren. Dieses wertvolle
Neckt wird m jeder päpstlichen Konfirmation hervorgehoben.'» In dem
wcndischipolnischeu Neuland der Kirche aber, wo ein römischer Bann gerade
so lange wirksam war, wie es dem Vauoeshcrru pasue oder eine auswärtige
Macht dahinter stand, war die allgemeine Anerkennung der Eximieruug
nicht durchführbar. Die Kämpfe, die z. V. Oliva uut den ostpommerscheu
Fürsten darum ausgefochteu hat, sind bekannt. Wenn also Bischof Konrad
betonte, daß er auch in den Kolbatzer Eigeudörfcrn ein ZehntreäU besaß,
so wollte er vielleicht damit sagen, das; die Vergabung ^ /ac/o ein Ge-
schenk sei, mochte auch das Kloster ,/e «tt,e einen lei! des tradierten
bereits beanspruchen oürfeu.
Das Privileg ? NO ist m. E., ebenso wie ? IN!, Kamminer Diktat.
Die gegenüber anderen Kolbatzer Stücken erfreuliche Eindeutigkeit des Kon-
lextes hat leider nicht verhindert, das; mau die soudcrbarsten Dinge darin
gefunden hat. Scheu wir von früheren, mehr gelegentlichen Beurteilungen
ab uud ziehen uur die genannte Abhandlung P. Wehrmauns in betracht.
Nach Wehrmann (S. l l) soll — Papst Alexander 111. auf Veranlassung
des Kamminer Bischofs dem Kloster Kolbatz die Bischofszehuteu der lll
I> 8N genannten Dörfer mit Ansnahme voll Schonevelt verliehen habeil.
Also der Papst schenkt dem Kloster Kolbatz in pommerscheu Dörferu gewisse
Zehnten, die dem Bischof vou Kammiu gehören? Da hat Wehrmanu
entschieden einen ueueu Kauou im