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DtnÄien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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im 12. und 13. Jahrhun<strong>der</strong>t.<br />

Urkunden, die mühsam zusammengesuchten, überall her entliehenen Formeln,<br />

alles ist auffällig vernachlässigt. Wir haben Stucke, die sich im Prototott<br />

als Geueralkonfirmationen ansgeben und dabei einen großen Teil <strong>der</strong> Kloster-<br />

güter übergehen. In an<strong>der</strong>en sind infolge unbekümmerter Addition einzelner<br />

Schenkungsbriefe die gleichen Orte mehrfach anfgefillnt. Das veranlaßte<br />

wie<strong>der</strong> einen späteren Schreiber, zwei Dörfer gleichen Namen« anzunehmen<br />

und so die Oilterliste erst recht in Verwirrung zu bringen. Viel Unheil<br />

hat die deutsche Umnennnng zahlreicher Slawendörfcr gestiftet. Kein Wun<strong>der</strong>,<br />

daß das Kloster schon im 13. Iahrhnn<strong>der</strong>t mit den Nachbarn iu ewigeu<br />

Händeln über seinen Besitz lag.<br />

Ob die berührte» Mäugel mit <strong>der</strong> dänischen Tradition des Klosters<br />

zusammenhängen o<strong>der</strong> ob polnische Einflüsse vorliegen, bliebe zu ermitteln.<br />

Meine ursprüngliche Absicht, an dieser Stelle eine avgernndete wenn auch<br />

knapvc Darstclluug <strong>der</strong> Kolbatzcr Schreibschulc zu bringen, ist mir mißlnugeu.<br />

Die Arbeit läßt sich, wcun sie wisseuschaftlicheu Ansprüchen genügen soll,<br />

nicht ausführen ohue eiue Untersuchung des pommerschen Urkuudeuwescus<br />

im ganzen. Hinsichtlich <strong>der</strong> Schwiengtciten, die einer solchen eutgegeustehcn,<br />

gebe man sich keinerlei Täuschlmg hm. Aber <strong>der</strong> Gcwiuu scheiut mir dafür<br />

auch sehr bedeutcud.<br />

Ich möchte als Beispiel aus einer Kolbaher Urkunde nur eine be-<br />

rühmte Notiz anführen, die den Beurteilern') so viel Kopfzerbrechen ver-<br />

ursacht hat und die nur durch die ucrgleicheude Diktatuntersuchuug zu lösen<br />

ist. Ill l* 67 sagt <strong>der</strong> e^-en/?«« ^omn-a,/05-u?n Kourad I. von sich selbst:<br />

/oT-te e/eveni in (/am«/n. Mit einem grosten Anfgcliot von Scharfsinn und<br />

Kritik hat man versucht, diese Angabe für die Feststellung des Zenpuuttcs, wauu<br />

das Bistum nach Kammin verlegt sei, zn bennhen. Des Nätsels Vosnnq<br />

ist beschämend einfach. Es handelt sich nm ein ungelenkes Kolbaher ssormlllar,<br />

das /oT-te i/er^l eutscheldet für o<strong>der</strong> gegen die Existenz des Kamnnuer<br />

Bischofssitzes schlechterdings nichts. Ebenso steht es, wie ich u. a. gegcu<br />

Schillmanu (S. 51 f.) feststelle, mit <strong>der</strong> Perwertung des e/nsco/)?ts /^nier-a-<br />

no^um in ? 48, ftft, 74, 1U4 trausumicrt<br />

wird und ihrerseits wie<strong>der</strong> Arendseer Diktat ist.<br />

Muß ich darauf verzichten, die ganze Reihe <strong>der</strong> Kolbaher Fälschungen<br />

im Zusammenhange nachzuprüfen, so möchte lch wenigstens an zwei Such<br />

') Vgl. zuletzt Hauck, Kirchengefchichte Deutschlands IV, 5«N Anm. 7.

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