DtnÄien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald
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13 Das Stammbuch <strong>der</strong> Herzogin Erdmuth zu EtettiwPommern.<br />
nach <strong>der</strong> Sitte <strong>der</strong> Zeit mit reichen beschenken geehrt. Die Verpflegung<br />
aber des fürstlichen Besuches mutzteu die Wolgastcr leisten, was Wedel zu<br />
<strong>der</strong> Bemerkung veranlaßt: „Ans an<strong>der</strong>er Kirchwcihc ist gnt Gäste laden".<br />
Und wie<strong>der</strong> tritt <strong>der</strong> Tod in den Kreis <strong>der</strong> dem Herzogspaar Nahestehenden:<br />
Ludwig Herr zu Putbus, Komtur zu Wildcubruch, stirbt, und<br />
seine GemaMin Anna Maria folgt ihm bald nach. Wir werden den beiden<br />
noch unten im Stammbuch begegueu. Der Herbst des Jahres 15^4 aber<br />
sah am Hofe Erdmuths eine stattliche Gesellschaft fürstlicher Persönlichkeiten,<br />
die durch Stettin zur Hochzeit Johann Sigismuuds von Brandenburg<br />
mit Auua von Preußen nach Königsberg reisten. Es waren des Bräutigams<br />
Bru<strong>der</strong> Johann Georg von Iiigerndorf mit seiner Schwester Katharina,<br />
nachmalige Königin von Dänemark, Herzog Ernst zu Sachsen nebst<br />
Gemahlin, Fürst August vou Auhalt, <strong>der</strong> als braudeuburgischer Gesandter<br />
den Kurfürsten offiziell bei <strong>der</strong> Feier vertreten sollte, Herzog August zu<br />
Holstein und ein Fränlein von Lüneburg, uämlich — wie aus ihrer Aufzeichnung<br />
im Stammbuch hervorgeht, — Hedwig, Herzogs Otto des jüngeren<br />
von Braunschweig-^ünebnrg Tochter. Diese hohen Gäste weilten vom ^2.<br />
bis 2b. September in Stettin, wnrdcn wohl aufgenommen und am Vorabend<br />
ihrer Abreise durch ein großes Fcnerwerk erfreut. Anf dem Rückweg<br />
von Königsberg kehrte am ä6. November dieselbe Reisegesellschaft wie<strong>der</strong><br />
in Stettin ein. Wie<strong>der</strong>um fauden ihnen zu Ehren Festlichkeiten statt, dabei<br />
auch uuter Anteilnahme des ganzeu Hofes die Vermählnng Bussos von<br />
Wedel auf Groß-^atzkow mit Beate von Massow, die beide zum herzogliche»<br />
Hofstaat gehörten. „Auf diese Gastung nnd gedoppelten Durchzug ist<br />
Herzogen Iohanu Friedrich nicht eiu geringes gangen." Im nächsten Jahr<br />
kam dann das jung vermählte Paar aus Prenßcn selbst nach Stettin, nnd<br />
„ist also eine Zehrung auf die an<strong>der</strong>e erfolgt". So kommentiert Wedel<br />
diese Besuche. Freilich hatte auf diese Weise das Herzogspaar keine<br />
Gelegenheit zum Sparen uud wohl auch keine Lust dazu. Die Schulden<br />
waren wie<strong>der</strong> bedrohlich angewachsen, und wenig half cs, daß die fürstlichen<br />
Nentmeistcr <strong>der</strong> Unterschlagung beschuldigt wnrden, ja drei von ihnen sogar<br />
ihr 5!eben verwirkten. Unterdessen hatte Erdmuth den Verlust ihres Vaters<br />
zu beklagen, Kurfürst Johann Georg starb am 3 Iannar 15M als<br />
75 jähriger in seinem Schlost zn Cöln a. d. Spree. Das tiefste ^eid aber<br />
brachte ilir <strong>der</strong> Beginn des neuen Jahrhun<strong>der</strong>ts, ^nno i