DtnÄien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald
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Das Stammbuch <strong>der</strong> Herzogin Erdmuth zu EteNin-Pommern. Il<br />
Grafen Ludwig von Eberstein verpfändete, aber das gewohnte?cbcu wurde<br />
nicht aufgegeben. Im Dezember desselben Jahres nahm das Fürstenpaar<br />
an <strong>der</strong> Hochzeit <strong>der</strong> Schwester des Herzogs, Anna, teil, die sich zn Wolgast<br />
mit dem verwitweten Herzog Ulrich von Mecklenburg vermählte. Auch an<br />
ihrem eigenen Hofe zn Stettin wnrde nicht gar lange darauf ein fröhliches<br />
Hochzeitsfest gefeiert, die Vermählung <strong>der</strong> Grafin Agnes, Tochter des Grafen<br />
Vudwig von Eberstcin, mit dem letzten Grafen von Hohcnstcin. Bei dieser<br />
Gelegenheit (15)92) hat sich die junge Frau, die binnen Jahresfrist schon<br />
wie<strong>der</strong> Witwe sein sollte, in das Stammbnch <strong>der</strong> Herzogin eingetragen.<br />
Überhaupt beginnt jetzt <strong>der</strong> Tod allmählich den einen o<strong>der</strong> den an<strong>der</strong>n<br />
<strong>der</strong>er, die <strong>der</strong> Fürstin am nächsten standen, abzurufen. 1591 stirbt zu<br />
Dresden <strong>der</strong> Gemahl ihrer jüngsten Schwester, Kurfürst Christian 1. von<br />
Sachsen, und Erdmuth und Anna Maria, Johann Friedrich und Barnim XII.<br />
stehen mit <strong>der</strong> Witwe trauernd au feiner Gruft im Dome zu Freiberg.<br />
Und das nächste Jahr bringt ebenfalls einen schweren Trauerfall: Ernst<br />
Ludwig wird zu Wolgast im kräftigeu Mannesalter dahingerafft und am<br />
19. Juli in <strong>der</strong> Stadtkirchc mit großem Gepränge beigesetzt. Ja nach dein<br />
Herzog selbst streckt <strong>der</strong> Tod fchon scine Knochcnhand aus. Auf einer Neijc<br />
nach Preußen zu feiner Braut Anna hatte Markgraf Johann Sigismnnd<br />
und dessen Mutter dem verwandte» Fürstellpaar im Februar 1593 ili<br />
Stettin einen Bcsnch gemacht und waren herzlich aufgenommen worden.<br />
Bald nach ihrer Abreise erkrankte Johann Friedrich so schwer, daß er seilt<br />
Ende nahe glaubte und „in seiner Schwachheit" ein Testament aufsehte,<br />
worin er über seine Hinterlassenschaft zuguusteu seiner Gemahlin verfugte.<br />
Bei dieser Gelegenheit hören wir zum ersten- und einzigenmal, allerdings<br />
aus dem Mllude Joachims von Wedel, von Mißverständnissen zwischen<br />
dem fürstlichen Ehepaar, die durch Peter von Kamele, des Herzogs rechte<br />
Hand in den Negierungsgeschäften, bei Wedel eiu schwarzer Intrigant,<br />
veranlaßt waren. Dadurch hatte er sich die Feindschaft <strong>der</strong> Herzogin<br />
zugezogen. Nun aber als es mit Johann Friedrich zu Ende zu gehell<br />
schien, suchte er als kluger Mann wie<strong>der</strong> die Gunst <strong>der</strong> Herrin zn gewinnen,<br />
indem er den Totkrankeil zu einem für diese sehr günstigen Testament zu<br />
bestimmen wußte. Seine Absicht gelang ihm, die Herzogin söhnte sich<br />
wie<strong>der</strong> mit ihm aus. In dieser schweren Zeit weilte die Kurfürstin-Witwe<br />
Sophie bei ihrer Schwester, auch des Herzogs Brü<strong>der</strong> waren herbeigeeilt;<br />
doch wi<strong>der</strong> aller Erwarten nahm die Krankheit einen günstigen Verlauf,<br />
und <strong>der</strong> Patient erholte sich so schnell, daß das Fttrstenpaar am N. Oktober<br />
zu Barth an <strong>der</strong> Hochzeitsfeier ihrer Nichte Clara, Bogislaws X l ll. Tochter,<br />
mit Herzog Sigismuud August von Mecklenburg teilnehmen konnte. Ihren<br />
Heimweg nahmen sie über Stralsund, da die Herzogin diese Stadt kennen<br />
lernen wollte, und wurden vom Nat zum Sunde feierlich empfangen und