DtnÄien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

1^4 Ein Besuch des Königs Friedlich Wilhelm 1.
Gleich gab ein Genius ')
ans den Wolken ')
und sagte frisch und mnnter:
„Ick sitt in Pommerns Hemelszelt
') dei dnlle Welt"
denn merk: es fiel was runter!!!
Sonst glänzten Lampen von (5rystall
im Garten völlig überall;
von dem wird fast umgeben
das Edclhans, so vorbcruhrt;
es war mtt Lampen ausstaffiert,
Laternen anch daneben.
Solch Vcben ward bis Mitternacht
und drüber fröhlich zugebracht.
Drauf ward es anch geeudct,
weil unser König, müd' vom Gehn,
als er sehr lange zugesehn,
sich nun ins Zelt gcweudct.
Das Sonntagsgeläutc am anderen Morgen weckte den König nach
sicbenstüudigem Schlafe. Er uersällmte nicht, dem Gottesdienste und der
Predigt des gelehrten Pfarrers Dr. Wagenseil (17^>—1754) beizuwohnen.
Die Andacht, so der Herr bewies,
bis es zum letzten „Amen" hicst,
ist rar bei Potentaten.
Um elf Uhr wurde dann die Mittagstafel im Garten angerichtet.
Dort schmausten in der Vaubcrhütt
die lustgen Brüder alle mit
in Ehren uud in Züchten.
Wie höchst vergnügt uud wohlgeneigt
der König sich bei Tisch gezeigt,
das ist nicht auszusprechen.
Er aß und traut des besten Weins
vom Ungarland von Nummer eins;
man fing fast an zu zechen.
Der König nahm ein Glas mit Lnst,
nef laut: „Es lebe mein August!
Gott geb' ihm langes Leben!"
Und weil er kleine Stücken sah,
die in Bereitschaft standen da,
so bieß er Feuer gebeu.
') Die fehlenden Worte waren in der Handschrift unleserlich.