DtnÄien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

in Kerstin lKreis Kolbern-Körlin). 12l
war das — er ging spazieren
in diesem Lnsthaus wohlgethan
nnd sahe jeden Wintel an,
ließ nichts als Freude spüren.
Eine besondere Ucberraschuug hatte der Graf dem Könige dnrch zwei
lebensgroße Vilder bereitet, vorstellend beide Monarchen von Prenßeu nnd
Polen, wie beide sich freundlich die Hand reichen.
Sie gaben sich die hohe Hand
als ihrer Freuudsckaft Untcrvfand
mit fürstlich holden Blicken.
Die Freude — weil dies Vildcrpaar
der König nicht vermuthen war —
ist fast nicht auszudrücken.
Es geht nun weiter vorwärts nach Kerstin, denn
der völlig stieg wohl auf die Wurst,
die audcru uur mit großem Dnrst;
warum? Es war heiß Wetter.
Da fuhren sie, so wohl ich bin,
znm alten Edelhause hin;
— das neue war viel netter. —
Hier ward dem König vorgestellt,
ob eine Kammer oder Zelt
ihln Herberg geben sollte:
auch ob er etwa in der Scheun',
wie seilt Gebrauch sonst pflegte sein,
letzt Wohnuug nehmeu wollte!
Das Zelt stuud gleich am Garten an
auf eiuem grünen Wiescuplan,
der lustig war beschaffen.
Als nun der König jeden Ort
beschauet, sprach er alsofort:
„Im Zelt, da will ich schlafen."
Ich glaube schier — was gilt die Nett'? —
Du denkst: „war's denn schon Zeit zn Vctt?"
O laß den Irrthnm fahren!
Es war um fünf, das sag' ich frei,
da schaffte man Tobak herbei
für alle, die da waren.
Sie schmanchten in dem Gartenhans,
dran oben hing ein Schild heraus
genannt „zum lust'gen Bruder".