DtnÄien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

in Kerstin l Kreis Kolberg-Körlin). l 19
Knittclhart berichtet nun weiter von dem wunderschönen Walde, durch
welchen der Graf habe Alleen hallen lassen, um eine wuuderherrliche Aussicht
nach seinem „Knmmerfrei" zu gewinnen, emem ^usthausc^ voll schöner
Gemächer und „werth, oasi man's deschauet". Dann fährt er fort:
Der König kam nach Nelgard früh
in gros; und hoher Compagnie
nach Art der Potentaten
und thüt daselbst das ^ager schön
wie auch das Regiment befehlt
des Generals von Platen.
Das war am läge zwanzig acht
verwichneu Heumonats vollbracht;
Nachmittags war's zu Ende.
Da fuhr der König wieder fort
und sprach: Kerstin ist nuu der Ort,
wohin ich mich jetzt wende.
Drauf ging's im Trabe wie der Wind;
die ^cute liefen nach geschwind
uud sagten mit Geschicke:
Der König muß ohn allen Schein
dem Grafen sehr gewogen sei«,
souft blieb er wohl zurücke.
Als nnn im Walde „Kummerftei"
der König aukam um Glock drei
Nachmittags — merk es eben —
so stund der Graf schon lang bereit,
um diesen Herrn mit Freudigkeit
vom Wagen abzuholen.
Dies war beim Eintritt der Allee.
Hier stehn zwei Bilder weiß wie Schnee
von lustigen Geberdeu;
die nahm der Köuig lachend fein
mehr als einmal in Augenschein
spazierend auf der Erden.
Nicht weit davon war angespannt
des Grafen Wagen, Wurst genannt,
von acht geraumen Plätzen.
') Von dem Namen „Kummerfrei", sowie von dem kuflhmise weiß man in
Kerstin nichts mehr.