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DtnÄien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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Tagebuch über die Belagrrung Stettins im Jahre 1»lN. 1 1 1<br />

Zlnllang.<br />

Einen kleinen Blick in die Znstänoe Stettins während <strong>der</strong> Blockade<br />

von 1813 lassen uns tnn zwei Protokolle über die damaligen im Gymnasium<br />

bestehenden Verhältnisse, die in den Schulaktcu von 1.^13<br />

(im Kgl. Staats-Arcinve Stettin) enthalten sind. Sie zeigen nns einerseits<br />

wie anch Stcttiuer Vchrer nnd Schiller sich dem Rufe ihres Königs zum<br />

Kampfe nicht entzogen, an<strong>der</strong>erscit wie die Not <strong>der</strong> Belagerung sich anch<br />

im Gymnasium geltend machtet) Daher «lag das Folgende als ein kleiner<br />

Beitrag zn unserer Kenntnis von jener Zeit hier noch mitgeteilt werden.<br />

I. Protokoll vom 13. Oktober 1813.<br />

In <strong>der</strong> Konferenz äußerten die Herren 3ehrcr, daß eine zuverlässige<br />

Nachricht von dem äußeren Zustande des (Gymnasiums währcud <strong>der</strong> Einschließung<br />

<strong>der</strong> Stadt vou seile« <strong>der</strong> Prcußeu seit d. li). Febr. os. Is. in<br />

misere Kchnlannalen aufgezeichnet wcrdeu möchte. Dicserwegcn wird<br />

bemerkt, daß schon im Iaunar, als kaunl bekannt geworden war, daß<br />

Prenncn gegen Frankreich die Waffen znr Befreiung des Baterlandes<br />

ergreifen würde, mehrere Gymnasiasten mit ausdrücklicher Erlaubnis ihrer<br />

Eltern aus Furcht, in <strong>der</strong> Stadt eingesperrt nnd belagert zu werden, das<br />

Gymnasium verließen und zu ihreu Eltern o<strong>der</strong> Verwandten hilleilten;<br />

dies geschah aber in <strong>der</strong> Folge noch weit häufiger, theils weil die 17iährigen<br />

Gymuasiasteu uud mehrere noch unter 17 Jahren auf die Auffor<strong>der</strong>ung<br />

sich zur Rettung des Vaterlandes als Kämpfer darznstellen, ihre Vaterlandsliebe<br />

durch schnelles Hineilen zn dell Waffeuplätzen zu beurkuuden,<br />

sich verpflichtet hielteu, teils aber auch, als uach uud nach <strong>der</strong> größte Teil<br />

<strong>der</strong> Zurückgebliebenen mit ihren Eltern o<strong>der</strong> allein zn ihren Eltern aus<br />

Mangel all Unterhalt die Stadt zu verlassen gezwuugeu wurden. Dies<br />

hatte die nachteilige Folge für die Freqnenz des Gymnasiums, daß<br />

1) schon im Februar die oberste Klasse voll alleu Gymuasiasten<br />

gänzlich verlassen nud auch ill den 3 nächsten Klassen durch den Abgang <strong>der</strong> altesten<br />

nnd waffenfähigen die Anzahl <strong>der</strong> Schiller bis über die Halste vermin<strong>der</strong>t<br />

wurde,<br />

2) daß vou 171 Gymnasiasten im Jan. 1N13<br />

um Ostern nur noch einige 8s),<br />

um Iohnnnis nur noch einige 40,<br />

um Michaelis bei <strong>der</strong> Censur 34,<br />

übrig geblieben waren.<br />

') Vgl. Festschrift des Kgl. MarieuMs-Gynmasium von 1894, S. 154.

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