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DtnÄien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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Tagebuch über die Belagerung Stettins im Jahre INI3.<br />

preußischer Eeits und General Duftesse, Oberst Berthier und Capitai«<br />

Pissin an<strong>der</strong>erseits abgeschlossen worden, nur sind beide Parteien über den<br />

Tag ihres Abmarsches noch nicht einig. Die Preußen verlangen, daß die<br />

Franzosen am 25. o. M. abmarschieren sollen, und die Franzosen wollen<br />

erst den 5>. Dez. die Stadt ränmen, doch ist heute Konfereuz zwischen den<br />

französischen Generälen, nnd hoffentlich werden sie morgen ihre bejahende<br />

Antwort herausbringen. Abends 7 Uhr. Die Offiziere des Eckmühlschen<br />

Corps und mehrere an<strong>der</strong>e haben <strong>der</strong> Kapitulation wegen revoltiert. Die<br />

Dammschen Offiziere waren fast alle hier, und mehr denn 5l) an <strong>der</strong><br />

Zahl sind hente Vormittag znm Gonverneur gegangen nnd haben erklärt,<br />

daß sie nicht zufriedcu wärcu, durch die Kapitulation triegsgefangcn zu<br />

werden, sie wollten alles anwenden, sich durchzuschlagen. Mau sieht leicht,<br />

das; es uur unvernünftige Menschen gewesen sein können, die noch auf eine<br />

so lächerliche Idee bestehen konnten, denn schwerlich würden sie nnr durch<br />

die Batterien, die rund nm die Stadt uud Damm liegen, auch nur<br />

U)s) Schritte weit hiuansgckommcn sein. Sie sind vom Gonvernenr<br />

gehörig abgewiesen. Doch da sie gegen 2 Uhr wie<strong>der</strong> anfingen, so ließ <strong>der</strong><br />

Gonvcrnenr Generalmarsch schlagen, nnd alles mnßte sich ans die Lärm-<br />

Pliwe versammeln. Er trat umgebcu vou <strong>der</strong> Geucralität vor jedes<br />

Bataillon, ließ die Offiziere zusammentreten uud sprach einige Worte zu<br />

sie iu <strong>der</strong> Hoffnung, daß einer o<strong>der</strong> <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e heranstretcn würde nm<br />

etwaige Gcgenvorstellungeu zu machen, aber die vorhin so lanten Knaben<br />

waren mäuschenstill. Somit ging also diese Revolte') ab, doch sagt man,<br />

daß <strong>der</strong> Gouverneur li) Offiziere, die sich unter eine schriftliche Borstellung<br />

unterschrieben hatten, arretieren und nach Fort Preußen habe schicken lassen.<br />

Den 20. November. Es ist bis jetzt noch alles ruhig, denn <strong>der</strong><br />

Gouvernenr hat durch den General Dnfrcsse die besten Anstalten getroffen,<br />

den Aufruhr <strong>der</strong> Offiziere zu dämpfen. Es siud sehr viele nach Fort<br />

Preußen geschickt und eine ganze Anzahl hat hier in <strong>der</strong> Stadt Stuben-<br />

arrest. Mehrere Parlamentaire sind gekommen nnd abgegangen.<br />

Den 22. November. Gestern ist General Dnfresse, Obrist Verthier<br />

und Capitain Pissin nach <strong>der</strong> Wiet gewesen. Sie sind um Mittag hinaus-<br />

gesahrcu nnd um ls) Uhr abends erst zurückgekehrt. Die Kapitulation ist<br />

gegenseitig abgeschlossen und ratificiert,') nnr ist <strong>der</strong> Tag des Allsmarsches<br />

noch nickt fest bestimmt.<br />

Den 25. November, Mittwoch. Die Ratifikation <strong>der</strong> Kapitulation<br />

soll erst gestern geschehen sein, zu welchem Ende die vorhin genannten<br />

') Vgl. Villarets Tagebuch, S. 22 f.<br />

') Die Kapitulationsarlitel (^Nieles 6s la oapitulation äs Ig. r»wck äe<br />

8teMn et) cie^ lorts en äepenäant conelug is 21. Xov. 1813) sind damals<br />

gedruckt. Vgl. Pomm. Zeitung vom 13. Dezember.

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