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AUSSTELLUNGSRÄUME | MUSEUM ... - lamp.tugraz.at

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<strong>AUSSTELLUNGSRÄUME</strong> | <strong>MUSEUM</strong> | KULTUREINRICHTUNGEN<br />

E3 | TYPOLOGIE<br />

PLESCHBERGER | SCHAGERL


<strong>AUSSTELLUNGSRÄUME</strong> | <strong>MUSEUM</strong> | KULTUREINRICHTUNGEN<br />

Eingangsbereich | Orientierung<br />

Garderobe | Kassa | WC<br />

Ausstellungsbereich:<br />

ständige Ausstellungen |Wechselausstellungen<br />

Café | Bar | Restaurant | Shop<br />

Konferenzräume<br />

Bibliothek<br />

Vortragssäle<br />

Verwaltung | Direktion<br />

Bibliothek<br />

K<strong>at</strong>aloge | Kopieren<br />

Archiv<br />

Depot<br />

Werkstätten zur Restaur<strong>at</strong>ion<br />

und Konserv<strong>at</strong>ion<br />

FUNKTION | TEILFUNKTION | ZUSAMMENWIRKEN<br />

Ein Museum ist eine öffentliche Sammlung von<br />

Zeugnissen der menschlichen Kulturentwicklung.<br />

Es sammelt, dokumentiert, erhält, forsch,<br />

interpretiert und kommuniziert diese durch das<br />

Mittel der Ausstellung.<br />

Unterscheidung nach Herkunft und Art der<br />

Sammlungsobjekte<br />

KUNST<strong>MUSEUM</strong><br />

Sammlung von Werken der bildenden Kunst<br />

KULTURHISTORISCHES <strong>MUSEUM</strong><br />

Sammlung von Geräten, waffen, Kleidung,<br />

schriftl. Dokumenten<br />

VÖLKERKUNDE<strong>MUSEUM</strong><br />

Werke aus dem Kulturgut traditioneller Völker<br />

und untergegangener Kulturen<br />

WISSENSCHAFTLICHES <strong>MUSEUM</strong><br />

Sammlung von Lehr- und Anschauungsm<strong>at</strong>erial<br />

zu n<strong>at</strong>urwissenschaftlichen und technischen<br />

Themen.<br />

weitere Funktionen:<br />

Medienräume (Computeranim<strong>at</strong>ionen, Video,<br />

Film), Anlieferung Kunstwerke, Keller<br />

Bauentwurfslehre | Ernst Neufert


offener Grundriss Haupt- und Nebenraum<br />

lineare Kettung Labyrinth<br />

<strong>AUSSTELLUNGSRÄUME</strong> | <strong>MUSEUM</strong> | KULTUREINRICHTUNGEN<br />

ERSCHLIESSUNG | GRUNDRISSTYPEN<br />

Entscheidend für die Anordnung der Ausstellungsräume<br />

ist der Zusammenhang zwischen<br />

der Sammlung und der Art, wie sie kommuniziert<br />

werden soll (Ausstellungskonzept).<br />

Grundsätzlich lassen sich folgende Typen unterscheiden<br />

OFFENER GRUNDRISS<br />

große, visuell autonome Ausstellungsstücke,<br />

freier Umlauf, Funktionsräume im Untergeschoss<br />

HAUPT- UND NEBENRAUM<br />

(core and s<strong>at</strong>ellites)<br />

Hauptraum zur Orientierung im Museum bzw.<br />

i.d. Ausstellung, Nebenräume für autonome<br />

Ausstellungen (Themen/Sammlungen)<br />

LINEARE KETTUNG<br />

lineare Raumsequenzen, kontrollierter Umlauf,<br />

klare Orientierung, getrennter Ein- und Ausgang<br />

LABYRINTH<br />

freier Umlauf, Wegführung und Richtung sind variabel,<br />

Ein- und Ausgang sind getrennt möglich.<br />

Bauentwurfslehre | Ernst Neufert


Komplex Rundgang<br />

AUSSTELLUNGSKONZEPT RÄUMLICHE ANORDNUNG<br />

Ausstellungsstück orientiert<br />

System<strong>at</strong>isch orientiert<br />

Them<strong>at</strong>isch orientiert<br />

Komplex orientiert<br />

<strong>AUSSTELLUNGSRÄUME</strong> | <strong>MUSEUM</strong> | KULTUREINRICHTUNGEN<br />

offener Grundriss<br />

Haupt- und Nebenräume<br />

Lineare Kettung | Rundgang<br />

Labyrinth | Komplex<br />

ERSCHLIESSUNG | GRUNDRISSTYPEN<br />

KOMPLEX<br />

kombinierte Raumgruppen mit typischen Merkmalen<br />

von offener Grundrissgestaltung und<br />

labyrinthischer Gestaltung, komplexe Organis<strong>at</strong>ion<br />

der Sammlung und des Ausstellungskonzeptes.<br />

RUNDGANG<br />

ähnlich wie lineare Kettung, der kontrollierte<br />

Umlauf führt zum Eingang zurück.<br />

Bauentwurfslehre | Ernst Neufert


<strong>AUSSTELLUNGSRÄUME</strong> | <strong>MUSEUM</strong> | KULTUREINRICHTUNGEN<br />

ANFORDERUNGEN | ERREICHBARKEIT | ERSCHLIESSUNG<br />

Bestimmungen über die Anlage von Treppen<br />

sind in den Bauordnungen verschieden. DIN<br />

18 065 regelt die maßgebliche Anforderung an<br />

Treppen.<br />

Treppenbreite öffentlicher Gebäude errechnet<br />

man darüber hinaus nach der erwünschten<br />

Entleerzeit.<br />

Treppenlauflänge baurechtlich notwendiger<br />

Treppen >= 3 Stufen bis


<strong>AUSSTELLUNGSRÄUME</strong> | <strong>MUSEUM</strong> | KULTUREINRICHTUNGEN<br />

ANFORDERUNGEN | AUSSTELLUNGSTECHNIK<br />

Während die frühere Ausstellungstechnik das Ausstellungsgut<br />

in einen dekor<strong>at</strong>iven Rahmen spannte, erhält<br />

heute das Inhaltliche seine ursprüngliche Bedeutung zurück.<br />

Die Bedingung, eine Ausstellung transportabel zu machen,<br />

erfordert reduzierte Maßeinheiten der Tragelemente,<br />

Standardisierung, sowie Flexibilität der Konstruktionsweise,<br />

um eine rasche Montage und Demontage zu ermöglichen.<br />

Bildtafeln und Darstellungsart werden ebenfalls<br />

weitgehend genormt und die Anforderung erfährt, wo immer<br />

möglich, eine System<strong>at</strong>isierung.<br />

Dank der Flexibilität der verbindenden und tragenden Teile<br />

ermöglicht ein einziges dieser Systeme eine Vielzahl von<br />

grundrisslichen Lösungen und räumliche Gliederungen,<br />

welche immer wieder neue optische Bilder ergeben.<br />

- Höhe, Länge sowie Tiefe der Baukörper verändern<br />

- mit denselben Bauteilen Ausstellungskinos bauen,<br />

Vors<strong>at</strong>zschalen montieren etc.<br />

- freistehende Ausstellungswände verrollen<br />

- den begehbaren Wandinnenraum als Stauraum nutzen<br />

- flexible Wände temporär an Bestandswände koppeln<br />

- Vitrinen, Durchgänge etc. einbauen<br />

- Sicherheits-, Medien- und Lichttechnik nach Bedarf<br />

integrieren<br />

- Wandelemente von der Decke abhängen und in<br />

Schienen repositionieren<br />

Neue Ausstellungsgestaltung | Richard P. Lohse; http://www.kub2.<strong>at</strong>/


<strong>AUSSTELLUNGSRÄUME</strong> | <strong>MUSEUM</strong> | KULTUREINRICHTUNGEN<br />

ANFORDERUNGEN | RAUMAUSDEHNUNG | RAUMHÖHEN | ABSTÄNDE<br />

Die Größe und Höhe der Ausstellungs- bzw.<br />

Depoträume ist abhängig von den Abmessungen<br />

der Werke und dem Umfang der Sammlung,<br />

die Höhe beträgt jedoch mind. 4 m im<br />

Lichten.<br />

Bauentwurfslehre | Ernst Neufert


indirekte Belichtung, gefilltert durch<br />

abgehängte Glasdecke<br />

indirekte Belichtung, gefilltert durch<br />

abgehängte Glasdecke<br />

Belichtung der Ausstellung durch<br />

Oberlicht von Norden<br />

seitliche Belichtung von Norden<br />

<strong>AUSSTELLUNGSRÄUME</strong> | <strong>MUSEUM</strong> | KULTUREINRICHTUNGEN<br />

ANFORDERUNGEN |BELICHTUNG<br />

Es darf kein direktes Tageslicht auf museale Objekte<br />

treffen, da diese dadurch Schaden nehmen. Deswegen<br />

müssen Ausstellungsräume mit flexiblen Beleuchtungssystemen<br />

ausgest<strong>at</strong>tet werden:<br />

keine Einbauleuchten, keine fixen Wand- und Deckenleuchten.<br />

Richtwerte für Beleuchtungsstärken:<br />

Sehr empfindliche Ausstellungsobjekte 50 - 80 Lux<br />

Empfindliche Ausstellungsobjekte 100 - 150 Lux<br />

Weniger empfindliche Aussstellungsobjekte<br />

150 - 300 Lux<br />

Eine UV-Strahlung von 25 W/m2 darf nicht überschritten<br />

werden. Jeder Ausstellungsraum muss komplett<br />

verdunkelt werden können. In öffentlichen Räumen,<br />

in denen keine Ausstellungen st<strong>at</strong>tfinden, z.B. Eingangsbereich,<br />

Café, Bibliothek, ist ein hoher Anteil<br />

an Tageslicht erwünscht.<br />

Bauentwurfslehre | Ernst Neufert


gerichtetes Licht für die Wand,<br />

diffuses Licht für den Raum<br />

2<br />

2<br />

Abb. 2: Gerichtetes Licht für die<br />

Wand, diffuses Licht für den Raum<br />

Abb. 2: Gerichtetes Licht für die<br />

Wand, diffuses Licht für den Raum<br />

indirektes wirkt als diffuses, das<br />

direkte als gerichtetes Licht<br />

Abb. 3: Zusätzliches, gerichtetes<br />

Licht für Objekte im Raum<br />

Abb. 3: Zusätzliches, gerichtetes<br />

Licht für Objekte im Raum<br />

Abb. 4: Indirektes wirkt als diffuses,<br />

das direkte als gerichtetes Licht.<br />

Abb. 4: Indirektes wirkt als diffuses,<br />

das direkte als gerichtetes Licht.<br />

h<strong>at</strong>ten. Sie un- Durchmesser der Scheibe Sch<strong>at</strong>ten durch den diffuplastischeWir-<br />

und vom Beleuchtungsabsen Lichtanteil zusätzlich<br />

ensionalauserflächen,köntören, wenn sie<br />

stand Abb. verläuft 5: Ausschließlich der Sch<strong>at</strong>ten gerichtetes aufgehellt wird, mildert sei-<br />

enger Licht oder breiter, härter ne Wirkung nochmals.<br />

oder 3 weicher.<br />

3<br />

<strong>at</strong>ten. oder durch Sie zu den großundiffuDurchmesser Schlagsch<strong>at</strong>ten der Scheibe Sch<strong>at</strong>ten Ein weiteres durch Beispiel den diffu- für difplastischetanteil<br />

zusätzlich Wir- und Diffuses/gerichtetes vom vermeiden Beleuchtungsab- Licht senfuses/gerichtetes Lichtanteil zusätzlich Licht sind<br />

llt nsional wird, mildert aus- sei- stand entsteht Gerichtetes verläuft auch, der wenn Licht Sch<strong>at</strong>ten eine erzeugtaufgehellt<br />

linienförmige wird, Lampen mildert sei- in<br />

richtetes Licht Fläche Abb. zur 5: Erzeugung Ausschließlich diffu- gerichtetes entsprechenden Leuchten.<br />

zusätzliches, gerichtetes Licht für<br />

Abb. 2: Gerichtetes Licht für die<br />

Wand, diffuses Objekte Licht für im den Raum<br />

2<br />

3<br />

Abb. 2: Gerichtetes Licht für die<br />

Wand, diffuses Licht für den Raum<br />

Abb. 3: Zusätzliches, gerichtetes<br />

Licht für Objekte im Raum<br />

indirektes wirkt als diffuses, das<br />

Abb. 3: Zusätzliches, gerichtetes<br />

direkte als gerichtetes Licht<br />

2<br />

Licht für Objekte im Raum<br />

Abb. 4: Indirektes wirkt als diffuses,<br />

das direkte als gerichtetes Licht.<br />

Abb. 4: Indirektes wirkt als diffuses,<br />

das direkte als gerichtetes Licht.<br />

Abb. 5: Ausschließlich gerichtetes<br />

Licht<br />

Schlagsch<strong>at</strong>ten<br />

vermeiden<br />

Abb. Gerichtetes 5: Ausschließlich Licht gerichtetes erzeugt<br />

Licht Körpersch<strong>at</strong>ten. Wenn<br />

dieser als Schlagsch<strong>at</strong>ten<br />

Schlagsch<strong>at</strong>ten<br />

auf benachbarte Objekte<br />

vermeiden fällt, stören seine harte<br />

Gerichtetes Kontur und Licht die nicht erzeugt unmittelbar<br />

nachzuvollzie-<br />

<strong>AUSSTELLUNGSRÄUME</strong> | <strong>MUSEUM</strong> | KULTUREINRICHTUNGEN<br />

ANFORDERUNGEN |BELICHTUNG<br />

Raumbeleuchtung mit Tageslicht ist eine architektonische<br />

Aufgabe, die unbedingt in der frühen Entwurfsphase<br />

eines Neubaus angegangen und entschieden werden<br />

muss. Die Gegebenheiten zur Tageslichtnutzung<br />

können nachträglich selten und schwer geändert<br />

werden.<br />

Die wichtigsten Beleuchtungssysteme, die in Ausstellungsräumen<br />

eingesetzt werden, sind:<br />

- Lichtdecken mit opaler Verglasung (diffuses Licht) oder<br />

s<strong>at</strong>iniertem Glas und Strukturglas (diffus/gerichtet)<br />

- Indirektleuchten (diffus)<br />

- Voutenleuchten (diffus)<br />

- Wandfluter (gerichtet oder diffus/gerichtet),<br />

- Punkt-Strahler (gerichtet)<br />

Lichtdecken, die Tageslicht nachahmen, brauchen eine<br />

entsprechend hohe Leuchtdichte von 500 bis 1.000 cd/<br />

m2, für ganz hohe Räume bis 2.000 cd/m2. Lichtdecken<br />

eignen sich vor allem für Räume mit mindestens 6 m Höhe.<br />

Bei geringeren Raumhöhen kann das Licht blenden, weil<br />

die Lichtdecke einen großen Teil des Gesichtsfeldes einnimmt.<br />

Wird das Licht aus konserv<strong>at</strong>orischen Gründen<br />

oder, um die Blendung zu reduzieren, ge-dimmt, verliert<br />

die Lichtdecke ihre Tageslichtqualität, sie wirkt grau und<br />

erdrückend.<br />

http://www.licht.de/


dern und<br />

vermieden<br />

chützt bei<br />

lung eine<br />

n, die zum<br />

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höhe hält.<br />

rte Objekte<br />

hlagsch<strong>at</strong>ten<br />

bstand von<br />

Wand beleichmäßigie<br />

Gefahr<br />

ung. Der<br />

schen gleichchtung<br />

und<br />

r Winkel zwid<br />

Leuchte,<br />

untere<br />

nt<strong>at</strong>ionsbis<br />

30 Grad<br />

Abb. 6 + 7).<br />

e im Raum<br />

nd ReflexiaumbegreneinflussenAussteldieRaumhell<br />

oder<br />

nd Decke<br />

n können,<br />

r Reflexill,<br />

hängt weder<br />

gestalte-<br />

Eine allgepfehlung<br />

ist<br />

und Ausstrahlungswinkel<br />

bewirkt, wie Objekte mit<br />

oder ohne Umfeldhelligkeit<br />

aussehen, was Leuchtenzubehör<br />

kann, zeigen die<br />

Bildbeispiele auf Seite 7:<br />

das Portrait und die nicht<br />

gegenständliche Darstellung<br />

für Bilder, der Kopf einer<br />

antiken St<strong>at</strong>ue und die<br />

rote Vase für dreidimensionale<br />

plastische Objekte.<br />

Bildkanten<br />

Blicklinie<br />

C<br />

y<br />

B<br />

1,65 m<br />

A<br />

x<br />

30°<br />

70°<br />

kleinster<br />

Beobachtungsabstand<br />

1 m 1,6 m<br />

30° optische Achse<br />

größter<br />

Beobachtungsabstand<br />

wird für diese mehr Licht Text-Inform<strong>at</strong>ionen zum<br />

benötigt: Für die Objektbe- Expon<strong>at</strong> machen nur Sinn,<br />

leuchtung müssen Lampen wenn sie lesbar sind. Das<br />

höherer Leistung oder ist bei ausreichend großer,<br />

mehrere Strahler eingesetzt schwarzer Schrift auf<br />

werden. Ganz große Objek- weißem Grund immer der<br />

te, etwa ein Auto oder ein Fall. Werden andere Be-<br />

Flugzeug, können auch von schriftungen gewünscht,<br />

mehreren Positionen aus sollten diese vorher auf Les-<br />

angestrahlt werden. So wirbarkeit getestet werden.<br />

ken sie aus mehreren Wichtig: Auch Spiegelungen<br />

Sichtrichtungen akzentuiert. zusätzliches, erschweren gerichtetes die Lesbarkeit. Licht für<br />

Objekte im Raum<br />

60° Flutlichtwinkel<br />

30° Spot-Öffnungswinkel<br />

100° kritische<br />

Beobachtungszone<br />

für vertikale<br />

Beleuchtung<br />

Besucherbereich<br />

y<br />

x<br />

Blicklinie<br />

30°<br />

1,65 m<br />

4,00<br />

(y = 2,35)<br />

3,30<br />

(y = 1,65)<br />

2,70<br />

(y = 1,05)<br />

<strong>AUSSTELLUNGSRÄUME</strong> | <strong>MUSEUM</strong> | KULTUREINRICHTUNGEN<br />

x = y · tan 30°<br />

Raumhöhe<br />

x = Abstand<br />

Spot/Wand<br />

2,7 m 0,60 m<br />

3,3 m 0,95 m<br />

4,0 m 1,35 m<br />

Abb. 6 + 7: Berechnung der optimalen Leuchtenposition für Bilder an der Wand – Raumhöhe, Beobachtungszone,<br />

Bildgröße und optimaler Blickwinkel (linke Abb.) sind maßgeblich für die optimale<br />

Leuchtenposition der Wandbeleuchtung. Die obere Kante des Bildes entscheidet über den Öffnungswinkel<br />

des Strahlers (B: 30°, C: 60°) bei gleichem Neigungswinkel von 30°. Flachere Einstellungen als<br />

30° können zu Reflexen am oberen Bildrand führen (kritische Betrachtungszone).<br />

Die m<strong>at</strong>hem<strong>at</strong>ische Formel zur Berechnung des Abstandes „x“ zwischen Spot und Wand für die<br />

Beleuchtung eines Bildes mit Höhe „y“ lautet: x = y • tan 30° (rechte Abb.).<br />

Notleuchte<br />

ANFORDERUNGEN |BELICHTUNG<br />

BELEUCHTUNG AUSSTELLUNGSGEGENSTAND<br />

Berechnung der optimalen Leuchtenposition für Bilder<br />

an der Wand – Raumhöhe, Beobachtungszone,<br />

Bildgröße und optimaler Blickwinkel (linke Abb.) sind<br />

maßgeblich für die optimale Leuchtenposition der<br />

Wandbeleuchtung. Die obere Kante des Bildes entscheidet<br />

über den Öffnungswinkel des Strahlers (B:<br />

30°, C: 60°) bei gleichem Neigungswinkel von 30°.<br />

Flachere Einstellungen als 30° können zu Reflexen am<br />

oberen Bildrand führen (kritische Betrachtungszone).<br />

NOTBELEUCHTUNG<br />

Für die meisten Räume im Museum ist eine netzunabhängige<br />

Notbeleuchtung vorgeschrieben. Beim<br />

Ausfall der Stromversorgung soll sie Besuchern und<br />

Personal das gefahrlose Verlassen des Gebäudes<br />

ermöglichen. Voraussetzung dafür ist die Sicherheitsbeleuchtung<br />

der Rettungswege und deren<br />

Kennzeichnung. Errichtung, Betrieb und Wartung der<br />

Notbeleuchtung sind unter anderem geregelt in DIN<br />

EN 1838 und DIN 4844 für die lichttechnischen Anforderungen<br />

sowie in DIN VDE 0108 für die elektrotechnischen<br />

Vorgaben.<br />

http://www.licht.de/


Metalle<br />

Keramik, Stein<br />

Kunststoffe<br />

Textilien<br />

Fotographisches M<strong>at</strong>erial<br />

Papier, Pergament<br />

Glas (gesundes), Glasmalerei<br />

Holz, Tafelbilder, Skulpturen<br />

Elfenbein, Knochen, Leder<br />

Sollwerte der Temper<strong>at</strong>ur und der rel<strong>at</strong>iven Feuchte<br />

ideale rel<strong>at</strong>ive Luftfeuchte von versch. M<strong>at</strong>erialien<br />

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70<br />

rel. Feuchte in %<br />

<strong>AUSSTELLUNGSRÄUME</strong> | <strong>MUSEUM</strong> | KULTUREINRICHTUNGEN<br />

Tabelle 1<br />

ANFORDERUNGEN |RAUMKLIMA<br />

Im Depot- und Ausstellungsbereich werden im<br />

Winter Temper<strong>at</strong>uren von 15 - 18° C, im Sommer<br />

Temper<strong>at</strong>uren von 20 - 22° C angestrebt.<br />

Im Sommer sollten außerdem kurzfristige Spitzen<br />

von 26° C nicht überschritten, im Winter<br />

solche von 13° C nicht unterschritten werden.<br />

Da die Fortpflanzung von Insekten unter 15° C<br />

stark eingeschränkt ist, ist vor allem bei n<strong>at</strong>urkundlichen<br />

und ethnografischen Sammlungen<br />

eine Temper<strong>at</strong>ur von 12 - 13° C optimal.<br />

Die rel<strong>at</strong>ive Feuchte im Depot- und Ausstellungsbereich<br />

ist abhängig von den ausgestellten<br />

bzw. gelagerten M<strong>at</strong>erialien: optimal ist<br />

für Holz 55 - 60 %, für Leinwand 50 - 55 %, für<br />

Papier 45 - 50 %. Für Metalle sollte eine Luftfeuchte<br />

von max. 40 % eingehalten werden.<br />

Von maßgeblicher Bedeutung ist die Vermeidung<br />

kurzfristiger Schwankungen: innerhalb<br />

einer Stunde sollte die Schwankung der rel<strong>at</strong>iven<br />

Feuchte nicht größer sein als 2,5 % an einem<br />

Tag nicht größer als 5 %. Jahreszeitliche<br />

Schwankungen sollen im Sommer nicht mehr<br />

als plus 5 % im Winter nicht mehr als minus<br />

5 % betragen. Der wechselnde Besucherstrom<br />

in Ausstellungsstätten führt zu einer ständigen<br />

Änderung der klim<strong>at</strong>ischen Zustandsgrößen.<br />

Bauentwurfslehre | Ernst Neufert; http://www.landesstelle.de/


<strong>AUSSTELLUNGSRÄUME</strong> | <strong>MUSEUM</strong> | KULTUREINRICHTUNGEN<br />

BEISPIELE | ausstellungsraum.<strong>at</strong><br />

ausstellungsraum.<strong>at</strong>, Gumpendorferstraße 23, versteht<br />

sich als Pl<strong>at</strong>tform für Ausstellungen sowie für soziale<br />

Interaktion und Kommunik<strong>at</strong>ion im Feld Kunst und Kultur.<br />

Der Raum steht für vielfältigste Themen und „Disziplinen“<br />

offen, von bildender Kunst über Design bis hin<br />

zur Alltagskultur.<br />

Die ausstellungsraum galerie befindet sich im ersten<br />

Stock über dem Veranstaltungsraum. Das Ausstellungsprogramm<br />

präsentiert sich mit einem jährlichen<br />

Themenschwerpunkt – in diesem Herbst künstlerische<br />

Fotografie.<br />

Merkmale<br />

offener Grundriss<br />

Belichtung durch Tages- und Kunstlicht (Spots, Fluter)<br />

Erschließung durch einläufiger Treppe<br />

http://www.ausstellungsraum.<strong>at</strong>/


<strong>AUSSTELLUNGSRÄUME</strong> | <strong>MUSEUM</strong> | KULTUREINRICHTUNGEN<br />

Ortner & Ortner, Manfred Wehdorn - Wien - 2001<br />

Das MuseumsQuartier befindet sich im revitalisierten Ensemble der aus dem<br />

Barock und dem 19. Jahrhunderts stammenden Hofstallungen mitten im Zentrum<br />

Wiens. Als grösster Kulturbau in der Geschichte der Republik Österreich<br />

eröffnet das MuseumsQuartier mit seinen zahlreichen Portalen und Durchgängen,<br />

dem neugestalteten Vorpl<strong>at</strong>z und den Erholungszonen im Inneren<br />

eine städtebauliche Verbindungsachse, die die einzelnen Kulturräume der<br />

Stadt noch besser verbindet.<br />

In der gesamten Anlage des MuseumsQuartiers sind es drei Gebäudekomplexe,<br />

die den Ort am augenfälligsten prägen. Eine zentrale Stellung nimmt<br />

die neue KUNSTHALLE wien in Verbindung mit Halle E + G ein. Räumlich<br />

bilden sie das architektonische Verbindungsstück zwischen den beiden anderen<br />

Neubauten: dem Leopold Museum und dem Museum moderner Kunst<br />

- Stiftung Ludwig Wien. Weiter Institutionen wie das Architekturzentrum Wien,<br />

Kindermuseum, Depot, Basis Wien, Ateliers und viele andere kulturelle Nutzer<br />

sind in den Um - und Ausbauten der historischen Trakte untergebracht.<br />

Planung: 1990<br />

Ausführung: 1998 - 2001<br />

Funktion: Städtebau<br />

Merkmale<br />

Pl<strong>at</strong>zgestaltung<br />

Verbindungsort<br />

Kommunik<strong>at</strong>ion<br />

Jung und Alt<br />

BEISPIELE | MuseumsQuartier Wien<br />

http://www.nextroom.<strong>at</strong>/


<strong>AUSSTELLUNGSRÄUME</strong> | <strong>MUSEUM</strong> | KULTUREINRICHTUNGEN<br />

Kurt Rumplmayr, Ursula Klingan<br />

Innsbruck (A) – 2002<br />

Der Pavillon stand neben dem Kongresshaus im Englischen<br />

Garten und bildete das Zentrum der Ausstellung<br />

„Vertikal - die Innsbrucker Nordkette - eine Ausstellung in<br />

der Stadt“. Der Besucher wurde von den Blickst<strong>at</strong>ionen<br />

am Inn, wo das „Ausstellungsobjekt Nordkette“ in n<strong>at</strong>ura<br />

erklärt wurde, in den Ausstellungsraum im Park geführt,<br />

wo in konzentrierter Atmosphäre die Geschichte, Geologie<br />

und verschiedene Projekte rund um das Gebirgsmassiv<br />

gezeigt wurden.<br />

Der Pavillon mit den Abmessungen 9x9x8m war in Holzkonstruktion<br />

ausgeführt und mit lichtdurchlässigen Kunststoffpl<strong>at</strong>ten<br />

verkleidet und ließ so die Stimmung des Parks<br />

in den Innenraum einfließen. Von außen bildete er als klarer,<br />

weiß schimmernder Kubus einen Gegens<strong>at</strong>z zu den<br />

organischen Formen und s<strong>at</strong>ten Farben der N<strong>at</strong>ur. Von<br />

der Straße aus war das Geschehen im Innenraum - die<br />

Ausstellungsobjekte und die Besucher - wahrnehmbar,<br />

bei künstlichem Licht am Abend wirkte der strahlende Kubus<br />

wie eine große L<strong>at</strong>erne für den Park und definierte<br />

diesen Ort. Nach Ausstellungsende wurde das Gebäude<br />

im Dezember 2002 demontiert.<br />

Merkmale<br />

offener Grundriss<br />

variables Tragwerk<br />

diffuses Licht<br />

BEISPIELE | Ausstellungspavillon<br />

http://www.nextroom.<strong>at</strong>/


Kunsthaus | Bregenz | 1994-1997 | Peter Zumthor<br />

Kunsthaus | Bregenz | 1994-1997 | Peter Zumthor<br />

<strong>AUSSTELLUNGSRÄUME</strong> | <strong>MUSEUM</strong> | KULTUREINRICHTUNGEN<br />

BEISPIELE | Kunsthaus Bregenz<br />

Peter Zumthor - Bregenz – 1997<br />

Der mit einer „Lichtdiffusionshaut“ aus fein geätzten<br />

Glaspaneelen geschuppte Betonkörper steht an der<br />

Uferpromenade des Bodensees, in seiner transluzenten<br />

Oberfläche empfänglich für den Wechsel des<br />

Lichts von Luft und Wasser. Das konstruktiv unabhängige<br />

Mantelbauwerk fungiert, einen Meter vom<br />

Gebäudekern entfernt, als Witterungsschutz und<br />

Tageslichtregler, sodass sich der monolithische Betonkubus<br />

dahinter in seiner puren Gussform auf vier<br />

Geschossen über quadr<strong>at</strong>ischem Grundriss autonom<br />

entwickeln kann. Die Ausstellungsräume der<br />

Obergeschosse werden über offen gefügte, geätzte<br />

Glastafeln belichtet, die einzeln von der Decke<br />

abgehängt sind und das seitliche Tageslicht in den<br />

Ausstellungsraum umlenken. Zusätzlich wird der<br />

Lichteinfall jeweils von drei tragenden und raumgliedernden<br />

Wandscheiben moduliert.<br />

Im Eingangsgeschoss gibt es anstelle der Glasdecke<br />

eine pure Deckenuntersicht mit Downlights,<br />

und die innere Seite des Fassadenmantels ist hier<br />

frei einsehbar. Der Verwaltungsbereich des Museums<br />

mit Café und Bookshop ist in einem separ<strong>at</strong>en<br />

Baukörper untergebracht, der maßstäblich mit dem<br />

Gefüge der Altstadt korrespondiert und gemeinsam<br />

mit dem „Leuchtkörper“ des Museums und dem bestehenden<br />

Kornmarktthe<strong>at</strong>er einen neuen Pl<strong>at</strong>zraum<br />

zwischen See und Altstadt definiert.<br />

http://www.nextroom.<strong>at</strong>/


<strong>AUSSTELLUNGSRÄUME</strong> | <strong>MUSEUM</strong> | KULTUREINRICHTUNGEN

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