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schmutzigen Küche (die Küche des Schattens? - eine Hexenküche?).<br />

Obwohl es in <strong>der</strong> Regel am besten ist, sich nicht in eine aktive Imagination einzumischen, sollte man natürlich darauf hinweisen, wenn<br />

sie falsch angewendet wird und es war für mich während einiger Zeit offensichtlich, daß Anna wie<strong>der</strong> ihrem negativen Animus zum<br />

Opfer gefallen war. Aber sie war nicht mehr geneigt auf mich o<strong>der</strong> den Großen Geist zu hören, denn sie war völlig von <strong>der</strong> Meinung<br />

ihres Großen Nein besessen. Dieser Traum gab mir jedoch eine Chance und ich bat sie »um <strong>der</strong> Gerechtigkeit willen« das letzte<br />

Gespräch nochmals zu lesen und zu schauen, ob sie gerecht und fair gegenüber dem Großen Geist gewesen sei und sich zu fragen was<br />

sie in einer Hexenküche zu tun habe.<br />

Natürlich hatte sie das nicht gern, aber »um <strong>der</strong> Gerechtigkeit willen« war sie bereit dazu. Als sie das nächste Mal kam, hatte sie ihre<br />

Animus Meinung des Großen Nein vollständig abgeworfen und gesehen wo es über sie gekommen war. Aber es brauchte noch ein<br />

wenig Überredung um sie zu veranlassen ihre Gespräche wie<strong>der</strong>aufzunehmen, denn jetzt fürchtete sie sich nach all ihrer<br />

Unverschämtheit gegen ihn, dem Großen Geist ins Gesicht zu blicken.<br />

Schließlich wagt sie es doch und fragt ihn, ob es ihm noch möglich ist <strong>mit</strong> ihr zu sprechen, nachdem sie den schrecklichen Fehler<br />

gemacht hatte, ihn <strong>mit</strong> ihrem negativen Animus zu verwechseln. Sie habe ihren Traum ganz vergessen, in dem er <strong>mit</strong> Jung wie <strong>mit</strong><br />

seinesgleichen geredet habe und sie gibt zu, daß es sehr wahrscheinlich ist, daß er sie gar nicht verführt habe.<br />

Er antwortet ihr, daß es sehr wichtig für sie sei die Identität ihres Verführers herauszufinden. Sie sagt, sie befürchte <strong>der</strong> Ehrgeiz habe<br />

sie verführt. Er erwi<strong>der</strong>t, es sei nicht Ehrgeiz, son<strong>der</strong>n Größenwahn, was noch schlimmer ist, denn in ihm erscheine <strong>der</strong> Ehrgeiz wie in<br />

erfülltem Zustand. Als er ihr sagte, sie solle akzeptieren, daß sie keine große Frau ist, traf er auf ihren Größenwahn. Sofort habe sie<br />

zurückgegeben, daß sie groß sei, weil sie das Große Nein von Gott angenommen habe und sogar beanspruchte es sei <strong>mit</strong> Luthers<br />

Gegensatzvereinigung gleichwertig. Dann stimmt er » um <strong>der</strong> Gerechtigkeit willen« zu, daß sie ihr Schicksal angenommen habe, aber<br />

sie habe diese wirklich demütige Haltung dadurch zunichte gemacht, daß sie stolz darauf war. Da<strong>mit</strong> habe sie sie ihrem Größenwahn<br />

übergeben und sich als große Frau gefühlt. Sie solle darüber ganz ehrlich sein. Außerdem rät ihr <strong>der</strong> Große Geist, viel bewußter über<br />

ihren persönlichen negativen Animus zu werden. Sie mache den Fehler, zu denken, daß die negative Seite automatisch unten gehalten<br />

wird, wenn sie sich <strong>der</strong> positiven Seite bewußter wird. Aber nur durch größere Bewußtheit des Negativen kann sie sich dem Großen<br />

Geist positiver nähern. Nur durch harte Arbeit an den niedrigeren Bereichen könne sie anfangen die geistigen Dinge zu verstehen,<br />

über die er in ihrem Traum <strong>mit</strong> Jung gesprochen habe.<br />

Im nächsten Gespräch berichtet Anna von ihrem sexuellen Tabu, das sie, wie sie glaubt von <strong>der</strong> Beziehung zu Männern und zum<br />

Großen Geist abhält. Erweist darauf hin, daß es ihr Macht-Animus und ihre eigene Machtgier sind, die das bewirken. Er sagt:<br />

Im Geschlechtsakt muß eine Frau ihre Macht aufgeben und es zulassen, daß sie vom Mann überwältigt wird. Tief innen ist es das, was<br />

sie will. Sie will vom Männlichen überwältigt werden. Der Augenblick, in dem sie nachgeben muß, ist <strong>der</strong> Augenblick ihrer<br />

Befriedigung. Das ist die Natur.<br />

Sie fragt, wo ihr Fehler liegt. Er antwortet, sie beurteile Männer <strong>mit</strong> ihrem eigenen negativen Animus, <strong>der</strong> sie in Wirklichkeit nur<br />

überkommt um Macht über sie zu gewinnen und daher habe sie kein Vertrauen zu den Männern, in ihre Zärtlichkeit o<strong>der</strong> in ihre Liebe.<br />

Sie projiziere ihren eigenen negativen Animus auf die Männer und zerstöre so jede Chance von einem Mann geliebt zu werden.<br />

Anna, die schon über 70 war als diese Unterredung stattfand, sagt: »Ich versuche zu realisieren, daß die Zeit <strong>der</strong> Sexualität vorbei und<br />

vergangen ist.« Der Große Geist erwi<strong>der</strong>t, die Zeit <strong>der</strong> konkreten Sexualität sei tatsächlich vorbei, aber nicht die Zeit für ihre<br />

symbolische Verwirklichung. Mit <strong>der</strong> Sexualität im Hintergrund müsse sie lernen <strong>der</strong> Spiritualität ins Gesicht zu schauen. Anna merkt<br />

dann, daß es ihre eigene Lust auf Macht war und darauf eine große Frau zu sein, die ihre weibliche Sexualität verdorben hat.<br />

Der Große Geist erklärt, sie müsse nun, auch wenn sie manchmal realisiert habe, daß sie vom negativen Animus besessen war, den sie<br />

immer als etwas außerhalb ihrer angesehen habe, gewahr werden, daß er in ihr ist. Es war ihre Machtgier, die sie von <strong>der</strong> normalen<br />

weiblichen Reaktion des Überwältigtsein-Wollens abgehalten habe. Sie habe den Weg ihrer weiblichen Natur durch Machtgelüste<br />

verstellt. Kein äußerer Teufel hat das für sie getan, sie tat es selbst.<br />

Im nächsten Gespräch sagt sie zu ihm, wie sehr ihr all das geholfen hat, was er ihr <strong>mit</strong>geteilt habe. Aber jetzt sei sie über etwas<br />

an<strong>der</strong>es bekümmert. Eine Frau in ihrem Hotel, die sie Frau C. nennt, sei ihr auf die Nerven gegangen. Sie sei entschlossen gewesen,<br />

jeden Kontakt <strong>mit</strong> ihr abzubrechen, aber nun merke sie, daß sie »grausam und egoistisch« gegen sie war und frage sich nun wie sehr<br />

sie ihr wehgetan habe. Auch sei sie sich bewußt, daß sie heute morgen unehrlich war, als sie zuviel Wechselgeld im Postamt<br />

angenommen habe. Was denke er über ihr Benehmen?<br />

Er antwortet, daß man seine negativen Schattenseiten nicht ohne Konsequenzen akzeptieren kann. Wenigstens wisse sie jetzt, daß sie<br />

nicht ehrlicher ist als an<strong>der</strong>e Leute. Aber er habe nicht die Absicht ihr zu sagen was sie Frau C. angetan hat, denn sie habe die Frage<br />

nicht um <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Frau willen gestellt, son<strong>der</strong>n nur um ihrer selbst willen. Sie freue sich nun an ihrer Freiheit, aber die Freude sei<br />

<strong>mit</strong> Unruhe vermischt, weil sie gezwungenermaßen sehen muß, wie »hart, grausam und <strong>mit</strong>leidlos« sie sein kann.<br />

Anna fragt ihn, wie <strong>der</strong> negative Animus hier ins Spiel komme, aber <strong>der</strong> Große Geist antwortet, daß diese Dinge von ihrem Schatten

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