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übernimmt.<br />

Dieser wichtige Traum und seine Deutung öffneten <strong>der</strong> Patientin die Augen, so daß sie den Wert zu sehen begann, den das Opfer von<br />

Animus-Lockungen zugunsten <strong>der</strong> umfassen<strong>der</strong>en Sinnfülle des Selbst bedeutet.<br />

Von da an versucht sie, durch weiteren Kontakt <strong>mit</strong> ihren inneren Figuren und <strong>der</strong>en überpersönlichen Standpunkten <strong>mit</strong> dem<br />

geistigen Aspekt ihrer Probleme vertraut zu werden.<br />

Sechsundzwanzigstes Gespräch <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Großen Mutter<br />

Patientin: Mir scheint, mein vorhergehendes Problem <strong>mit</strong> dem Animus muß nun auf <strong>der</strong> höchsten Ebene durchgearbeitet werden,<br />

nämlich in <strong>der</strong> Beziehung zu Gott.<br />

Große Mutter: Deine Beziehung zu Gott hat sich gewandelt, seitdem dieser Teufel, <strong>der</strong> Schatten deines Vaters, aus deinem Animus<br />

ausgetrieben worden ist und seit dein Schatten von ihm getrennt ist.<br />

Patientin: Wenn ich versuche zu Gott zu sprechen, fühle ich mich, als würde ich wie in <strong>der</strong> Phantasie kopfüber am Seil hängen.<br />

Große Mutter: Kopfüber bedeutet, daß du dich Gott nicht <strong>mit</strong> deinem Kopf, son<strong>der</strong>n <strong>mit</strong> den unteren Teilen nähern sollst.<br />

Diese Worte <strong>der</strong> Großen Mutter erinnerten die Patientin wie<strong>der</strong> an ihren Schatten, <strong>der</strong> vielleicht bei einer günstigeren Annäherung an<br />

Gott hilfreich sein könnte. Sie brachte ihrem Schatten diese Idee auf folgende Art näher.<br />

Unterredung <strong>mit</strong> dem Schatten<br />

Patientin: Schatten, kannst du mir helfen, mich Gott <strong>mit</strong> meinem Gefühl zu nähern?<br />

Schatten: Ich weiß, wie ich mich männlichen Personen gegenüber fühle. Das ist ganz einfach, du fühlst dich schlicht als weiblich.<br />

Patientin: In welcher Art?<br />

Schatten: Männer können uns <strong>mit</strong> dem helfen, was wir nicht sind. Wir müssen uns sehr weiblich, sehr als Frau fühlen. Dann kommen<br />

die Männer. Liebe deinen weiblichen Körper, liebe deine Sehnsucht nach den Männern. Dann kommen sie. Ich fühle mich den<br />

Männern überlegen, weil ich weiß, daß sie auf mich fliegen. Das ist ein kleiner Trick. Wir bedeuten für sie Freude. Erfreue sie, indem<br />

du ihnen die Rolle <strong>der</strong> Freude vorspielst. Sie können dem nicht wi<strong>der</strong>stehen, sie kommen. Du kannst alles von ihnen haben, wenn du<br />

die ultraweibliche Rolle, ihren freudvollen Teil, spielst. Vergiß nie wie sehr wir ihnen Vergnügen bedeuten!<br />

Die Patientin dankt dem Schatten für diese Information und wendet sich an die Große Mutter.<br />

Siebenundzwanzigstes Gespräch <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Großen Mutter<br />

Patientin: Ich muß zugeben, daß ich mich nie <strong>mit</strong> meiner eigenen Weiblichkeit identifizieren konnte und daß ich nie daran gedacht<br />

habe, bescheiden die Freude eines Mannes darzustellen.<br />

Große Mutter: Das wäre deine Sünde gegen Gott. Du hast dein Schicksal nicht angenommen, während du dein Geschlecht nicht<br />

akzeptiertest. Und es ist nicht genug dein Geschlecht als Leiden anzunehmen, wie du es getan hast. Dein Schatten hat es als Gabe<br />

akzeptiert. Sie freut sich daran den Männern zu gefallen und ist <strong>mit</strong> dieser Rolle ganz zufrieden. Außerdem, wie kannst du Gottes<br />

Gefäß sein, wenn du die natürliche Funktion deines weiblichen Körpers, jener Teile, die zum Zweck <strong>der</strong> Empfängnis gemacht sind,<br />

unterdrückst? Geistige Empfängnis und <strong>der</strong> Weg dahin kann dir durch das gezeigt werden, was dein Körper dir sagt. Sobald die<br />

Gefühlsseite durch deine Instinkte konstelliert ist, wirst du Gott nicht länger darum zu bitten brauchen, daß er auf deiner Harfe spielt.<br />

Er selbst wird sich brennend danach sehnen.<br />

Auf diese Weise hatte <strong>der</strong> Versuch, sich <strong>mit</strong> bisher Unbewussten Schattenanteilen anzureichern, es <strong>der</strong> Patientin ermöglicht einen<br />

weiteren Schritt auf ihrem Individuationsweg zu machen.<br />

Sie versuchte nun zu spüren auf welche Art sie Gott gefallen konnte. Natürlich sagte ihr Animus sofort, daß er ihrem lächerlichen Plan<br />

nicht zustimmte. Aber sie wußte, wie sie ihm antworten mußte, wie wir im nächsten Gespräch sehen werden.<br />

Unterredung <strong>mit</strong> dem Animus

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