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Patientin: Nein, das bist du nicht! So wie die Große Mutter einen Schatten hat, gehörst du zu Christus. Nun laß mich in Ruhe!<br />

Vierundzwanzigstes Gespräch <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Großen Mutter<br />

Größe Mutter: Gut gemacht! Diesmal hat er dich nicht gekriegt.<br />

Patientin: Aber nur dank deiner Hilfe. Meine Bestürzung vorhin kam durch meine verwirrten Gedanken über dich und das Selbst.<br />

Große Mutter: Deine Analytikerin hat dir gesagt, daß ich die Erde bin. Und als Erde bin ich Teil <strong>der</strong> Quaternität. Ich trete in sie ein als<br />

Gegensatz zu Gott-Vater.<br />

Patientin: Willst du mich im Stich lassen?<br />

Große Mutter: Ich bin immer gegenwärtig. Aber es hängt von dir ab, ob du dessen gewähr bist o<strong>der</strong> nicht.<br />

Natürlich gab Satan nicht so leicht nach. Er griff sein Opfer nicht mehr offen an, er gebrauchte statt dessen versteckte Mittel um sie<br />

auf die alte Weise zu versuchen. Er mißbrauchte den Ehrgeiz ihres Schattens und die fast unwi<strong>der</strong>stehliche Macht ihres Animus um<br />

die Patientin auf Kosten <strong>der</strong> Analyse in ihrer Musik zu inspirieren. Die Patientin, die das nicht als Satans Intrige erkannt hatte, erzählte<br />

<strong>der</strong> Großen Mutter von ihrer Versuchung.<br />

Fünfundzwanzigstes Gespräch <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Großen Mutter, ebenfalls einte kurze Unterredung <strong>mit</strong> dem Animus enthaltend<br />

Patientin: Ich fühle mich schrecklich versucht zur Musik zurückzukehren und ich weiß nicht, ob das richtig o<strong>der</strong> falsch ist.<br />

Große Mutter: Du kannst die Jungsche Psychologie verlassen und wie<strong>der</strong> Künstlerin in <strong>der</strong> Musik werden. Du bist dafür genügend<br />

begabt. O<strong>der</strong> du kannst in weitere Tiefen <strong>der</strong> Individuation gehen. Du stehst nun am Scheideweg und mußt eine Entscheidung treffen.<br />

Patientin: Ich weiß, mein Ziel ist die Individuation, aber ich bin versucht <strong>mit</strong> dem Animus wegzufliegen, hinauf in die Wolken. Das<br />

ist nun ein Test für mich.<br />

Große Mutter: Wenn du dein Ziel kennst, dann treffe deine Entscheidung schnell. Quäle dich nicht weiter.<br />

Patientin: Das ist ein wirkliches Opfer.<br />

Große Mutter: Das brauchst du mir nicht zu sagen, ich weiß es. Es ist deine wirkliche Auseinan<strong>der</strong>setzung <strong>mit</strong> deinem Animus. Wenn<br />

du von ihm fasziniert bist, wirst du ihm folgen und wie<strong>der</strong> Künstlerin werden. Du bist frei, das zu tun. O<strong>der</strong> du kannst die Faszination<br />

opfern, indem du dich entscheidest mehr und mehr über deinen Animus bewußt zu werden.<br />

Patientin: Ich bin bereit. Ich gehöre zu dir! Ich habe meinen Animus verehrt als wäre er Gott. Ich muß ihn nun opfern o<strong>der</strong> ich werde<br />

nie fähig sein Gott zu sehen. Das ist meine Hölle. Ich dachte die Hölle wäre es, neurotisch und krank zu sein und all das, aber nun sehe<br />

ich die Ursache meiner Neurose in meiner Neigung vom Animus fasziniert zu sein. Ich will jetzt <strong>mit</strong> ihm darüber reden.<br />

(Die Patientin wendet sich an ihren Animus:)<br />

Patientin: Mein Animus, warum ließest du mich mehr als zwanzig Jahre <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Musik abmühen?<br />

Animus: Ach, das war nur ein Zeitvertreib.<br />

Patientin: Mach dich nicht lustig über mich.<br />

Animus: Mein Unterton ist spöttisch, aber ich sage die Wahrheit. Dein Unbewusstes kämpfte <strong>mit</strong> dem Familienschrecken, aber du<br />

selbst warst nicht bereit dazu. So taten wir es ohne dich. Wir gaben deinem Ich eine Beschäftigung, da<strong>mit</strong> du unsere Arbeit nicht<br />

verdarbst ö<strong>der</strong> unterbrachst.<br />

Patientin: Wer ist »wir« und »uns«?<br />

Animus: Die Große Mutter sagte mir, ich solle mich <strong>mit</strong> dir beschäftigen, während sie sich <strong>mit</strong> deinen Unbewussten Problemen<br />

befaßte. Sie sagte mehr als einmal zu dir, daß sie dein Leben für dich gelebt hat.

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