05.01.2013 Aufrufe

begegnungen-mit-der-seele.pdf

begegnungen-mit-der-seele.pdf

begegnungen-mit-der-seele.pdf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Schatten: Nimm mich o<strong>der</strong> laß mich. Am Ende könnte sich <strong>der</strong> Animus erholen und ich könnte zu ihm zurückgehen!<br />

Dreiundzwanzigstes Gespräch <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Großen Mutter<br />

Große Mutter: Kannst du sehen, welchen Fehler du gemacht hast?<br />

Patientin: O ja. Ich hätte sie als ganzes nehmen sollen, als sie bereit war zu mir zu kommen.<br />

Große Mutter: Du hast schreckliche Angst vor ihr und vor den Instinkten die dich überfluten könnten.<br />

Durch diese Unterhaltung wurde <strong>der</strong> Patientin wie eine blitzartige Erleuchtung ein tieferes Verständnis geschenkt. Etwas, das bisher<br />

dunkel und unzugänglich in ihr war, wurde plötzlich beleuchtet.<br />

Sie sah, daß ihre ganze Auffassung von Männlichkeit ein Mißverständnis war, daß es durch Meinungen in Dunkelheit gehüllt war, die<br />

eigentlich woan<strong>der</strong>shin gehörten. Wenn sie <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Männlichkeit konfrontiert wurde, sei es in ihrem menschlichen Aspekt im<br />

Animusbereich o<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> spirituellen Ebene, dann war ihre Panik im Grunde die Angst von ihren eigenen Empfindungen,<br />

Emotionen und Instinkten überwältigt und weggefegt zu werden. Ihre sexuelle Panik wurde durch Unbewusste Schattenteile<br />

hervorgerufen, die sie auf die Männlichkeit projiziert hatte, zusammen <strong>mit</strong> <strong>der</strong> schamlosen Zurschaustellung von sexueller<br />

Bedürftigkeit und Lust ihres Schattens. Ihre Erkenntnis, daß diese Projektion von ihr zurückgenommen werden mußte, setzte dem<br />

Vergnügen, daß das tanzende und sich küssende dunkle Paar in dem Abgrund hatte, ein Ende.<br />

Symbolisch war das <strong>der</strong> Augenblick in dem ihre instinktive Balancierstange die Erde berührte. Es war auch <strong>der</strong> Moment in dem sie<br />

ihre aufrechte Haltung zurückgewinnen konnte, um auf dem Seil weiterzugehen, indem sie sich auf die Stange stützte, die sie in<br />

Berührung <strong>mit</strong> dem Boden <strong>der</strong> Schlucht hielt. Dieser wie<strong>der</strong>holte Kontakt <strong>mit</strong> ihren eigenen Tiefen stützte sie und so konnte sie die<br />

an<strong>der</strong>e Seite des Abgrundes erreichen. Hier lag, wie die Große Mutter vorausgesagt hatte, das Gelobte Land, das geistige Reich, <strong>mit</strong><br />

dessen Erforschung sie nun beginnen konnte, die »Welt hinter ihrer Neurose«, wie sie es nannte. In dieser Welt hoffte sie Gott zu<br />

finden.<br />

6. Ein Aufenthalt in <strong>der</strong> geistigen Welt<br />

Aber auch die erste Begegnung, die die Patientin in ihrer Welt hinter ihrer Neurose hatte, war keinesfalls das, wonach sie verlangt<br />

hatte. Denn die erste Gestalt, die sich ihr näherte, war Satan selbst! Sogleich eröffnete er das Gespräch <strong>mit</strong> ihr:<br />

Unterhaltung <strong>mit</strong> Satan<br />

Satan: Denkst du wirklich, du stehst auf festem Grund? Du dummes Kind! Du hast nicht die leiseste Chance mir zu wi<strong>der</strong>stehen!<br />

Patientin: Die Große Mutter schützt mich.<br />

Satan: Ich bin <strong>der</strong> Großen Mutter überlegen. Ich gehöre zur Quaternität und sie nicht.<br />

Hier kam das Gespräch abrupt ans Ende, weil die Patientin auf Satans freche Worte keine Antwort finden konnte. Aber sie hatte eine<br />

Analytikerin, an die sie sich wenden konnte und die hatte eine Antwort zur Hand. Sie sagte: »Satan hat eine Inflation, wenn er meint,<br />

er sei <strong>der</strong> Großen Mutter überlegen« und sie machte die folgende Skizze <strong>der</strong> Quaternität:<br />

So gerüstet fühlte sich die Patientin besser gegen mögliche Angriffe von seiten ihres mächtigen Gegners gewappnet. Sie wagte ein<br />

weiteres Gespräch <strong>mit</strong> ihm und diesmal war sie selber die angreifende Partei.<br />

Unterhaltung <strong>mit</strong> Satan<br />

Patientin: Jetzt höre mir zu, Satan! Meine Analytikerin hat mich darüber informiert, daß die Große Mutter als Erde genau wie du zur<br />

Quaternität gehört. Du stehst nicht über <strong>der</strong> Großen Mutter und du wirst meine Beziehung zu ihr nicht ver<strong>der</strong>ben.<br />

Satan: Ich habe sie dir schon verdorben und du weißt es.<br />

Patientin: Es ist wahr, daß ich meinte, sie gehe von mir fort. Ich habe vor Schrecken fast geweint. Aber nun sehe ich, daß du es warst,<br />

<strong>der</strong> seine Hand im Spiel hatte. Du hast versucht uns zu trennen. Geh weg! Ich will die Große Mutter, nicht dich!<br />

Satan: Die Große Mutter hat auch einen Schatten. Ich bin dieser Schatten!

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!