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Achtes Gespräch <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Großen Mutter<br />

Große Mutter: Der Schatten ist, sogar wenn er dunkelhaft ist, für dich nützlich und unentbehrlich, weil in ihm Keime verborgen sind,<br />

die sich in Demut entwickeln könnten und sollten. Fühle dich nicht zu gut für all die Wunden, die du in deinem Leben empfangen<br />

hast. Sei demütig genug, um dich für sie verantwortlich zu fühlen.<br />

Patientin: Wie kann ich Demut erlangen, Marias Demut, durch die sie die erwählte Mutter Gottes wurde?<br />

Große Mutter: Du kannst sie nicht erlangen. Maria ist eine Göttin, du bist es nicht. Du kannst nur ständig versuchen zu sehen, wie<br />

sehr dir die Demut fehlt. Das ist deine Art von Demut. Sei dir die ganze Zeit deines arroganten Schattens bewußt. Setzte dich nicht<br />

darüber hinweg, du kannst es nicht. Versuche deinen Schatten zu akzeptieren und gehe durchs Leben, indem du ihn erleidest, aber<br />

bewußt!<br />

Neuntes Gespräch <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Großen Mutter<br />

Patientin: Ich fühle mich sehr krank. Ich spüre, daß <strong>der</strong> Tod nahe sein könnte. Ich fürchte mich und es schau<strong>der</strong>t mich als ob es an<br />

eine Exekution geht.<br />

Große Mutter: Falls es wirklich ein Todesurteil sein sollte, würdest du dich schuldig o<strong>der</strong> frei von Schuld fühlen im Hinblick auf die<br />

Sünden, für die du verurteilt worden bist?<br />

Patientin: Du hast mir gesagt, ich solle mich so schuldig wie möglich für meine Hauptsünde fühlen, meine Unterlassungssünde gegen<br />

meine weibliche Natur. Ist es die Rache <strong>der</strong> Natur, die ich nun schicksalhaft erleiden muß?<br />

Große Mutter: Du erleidest die Rache <strong>der</strong> Natur in deiner Neurose.<br />

Patientin: Bin ich vom Selbst zum Tode verurteilt worden?<br />

Große Mutter: Ja, wenn »Tod« das Opfer des Ich bedeutet.<br />

Patientin: Und was ist <strong>mit</strong> meiner Furcht vor dem körperlichen Tod?<br />

Große Mutter: Ich werde dir die Stunde deines leiblichen Todes nicht verkündigen. Es gehört zur Natur des Menschen, das nicht zu<br />

wissen. Aber ich verkünde dir, daß die Opferung des Ich von dir gefor<strong>der</strong>t ist, ein totales Opfer. Du kannst dein Leben nur retten,<br />

indem du dieses Opfer des Ich bringst.<br />

Patientin: Wenn ich dich richtig verstehe, meinst du, daß ich körperliche Schmerzen anstelle des erwachsenen menschlichen Leidens<br />

erdulde und wenn ich den Tod des Ego nicht erringen kann, dann könnte statt dessen <strong>der</strong> körperliche Tod eintreten, als eine Art<br />

Symbol.<br />

Große Mutter: Ja, aber <strong>der</strong> körperliche Tod ist nicht immer ein Symbol für den Tod des Ich. Wenn du nun den Tod deines Ich<br />

erreichen willst, nur um dein Leben zu retten, dann ist es überhaupt kein Tod des Ich. Du sollst Tod und Schmerz und alles was <strong>mit</strong><br />

ihnen kommt annehmen. Das wäre dem Tod des Ich näher. Viele Leute können den Tod des Ich nur in Form des physischen Todes<br />

erlangen. Du könntest eine von ihnen sein. Leg den Ehrgeiz beiseite den Tod des Ich zu erreichen. Sei dankbar, daß <strong>der</strong> bescheidene<br />

leibliche Tod viele unerreichte Ich-Tode wettmachen kann. Du fürchtest den Tod so sehr, weil du nur auf dich selbst und deinen<br />

Intellekt zählen kannst. Aber du kannst <strong>mit</strong> deinem Kopf we<strong>der</strong> Leben noch Sterben dirigieren. Versuche z.B. dich auf mich zu<br />

verlassen. Leg deine Angst in meine Hände. Das wäre für dich heute ein Opfer des Ich auf deiner Stufe. Vielleicht ist die Natur, die<br />

durch deine sexuellen Versäumnisse beleidigt worden ist, <strong>mit</strong> dieser Strafe zufrieden. Und nicht nur die Natur, son<strong>der</strong>n auch dein<br />

Schatten. Er hat auch nie seine natürlichen Rechte bekommen. Erfülle das Opfer des Ego, um deinen Schatten zufrieden zustellen.<br />

Und erlebe deine Befriedigung in <strong>der</strong> Erfahrung, ich meine in <strong>der</strong> Gotteserfahrung, die im Tod des Ich enthalten sein könnte.<br />

4 Tiefes Eintauchen ins Unbewusste<br />

Wir nähern uns nun dem, was die Patientin ihr »tiefes Eintauchen ins Unbewusste« nannte. Bis dahin hatte die Große Mutter ihre<br />

Schülerin auf <strong>der</strong>en persönlicher Ebene erzogen (<strong>mit</strong> einer o<strong>der</strong> zwei Ausnahmen, die eigentlich Vorwegnahmen waren). Von jetzt an<br />

än<strong>der</strong>t sich <strong>der</strong> Ton fast unmerklich und die Unterredungen nehmen den Charakter echter Offenbarungen einer großen Lehrerin an ihre<br />

Schülerin an.<br />

Der erste große Sprung mußte hauptsächlich ins persönliche Unbewusste erfolgen, nämlich in die sehr persönlichen Verdrängungen

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