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SCHWEISSEN & SCHNEIDEN - x-technik

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Schweißen & Schneiden | Roboter und Automatisierung<br />

Hoch hinaus<br />

Große Schweißanlagen für filigrane Turmdrehkrane<br />

Zwei Roboteranlagen von igm reduzieren die Schweiß-Durchlaufzeiten beim Kranhersteller Liebherr in<br />

Biberach (D). Während 48 Wochen pro Jahr verschweißen beide Schweißroboter zusammen fast 53<br />

Tonnen Schweißdraht. Die Produktion profitiert durch eine erhebliche Steigerung der Flexibilität.<br />

Überall wo gebaut wird, recken sich die<br />

feingliedrigen Gitterkonstruktionen der Türme<br />

und Ausleger von Liebherr-Baukranen<br />

in die Höhe. Für jeden Einsatz steht der<br />

richtige Krantyp zur Verfügung und sorgt<br />

für den reibungslosen Lastenumschlag auf<br />

allen Baustellen.<br />

Zwölf simultane Achsen für optimale<br />

Beweglichkeit<br />

Insgesamt 14 verschiedene Groß-Bauteile,<br />

wie Drehbühnen oder Unterwagen für<br />

Schnelleinsatzkrane, Drehwerkslagerungen<br />

oder Kugeldrehkranzauflagen für Kran-<br />

Drehbühnen, werden von zwei Sechsachs-<br />

Schweißrobotern von igm geschweißt. Mit<br />

ihren horizontal verfahrbaren Hubsäulen,<br />

deren drehbaren Auslegern und den Achsen<br />

des Manipulators, verfügt jede der beiden<br />

Anlagen über insgesamt zwölf Achsen und<br />

damit über höchste Beweglichkeit. Sie alle<br />

arbeiten mit simultanen Bewegungen, sodass<br />

der Roboter auch sehr komplexe Teile<br />

immer in Wannenlage schweißen kann. Die<br />

Bauteile bestehen aus 8 bis 60 Millimeter<br />

dicken Warmbreitbandblechen der Qualität<br />

St 52 (S 355). Sie sind so konstruiert, dass<br />

nur Kehlnähte und V-Nähte zu schweißen<br />

sind. Der 1,2 mm dicke Schweißdraht wird,<br />

wie alle anderen Schweißmedien, durch die<br />

Hohlwelle der vordersten Roboterachse<br />

geführt. Der Brenner kann so zwei Umdre-<br />

hungen vollziehen und kreisförmige Nähte<br />

ohne Absetzen schweißen. Mit dem 540°<br />

Arbeitsbereich der ersten Achse arbeitet der<br />

Roboter auch in engen Hohlräumen. In die<br />

Brennerhandachse ist als Kollisionsschutz<br />

eine Sicherheitsabschaltung integriert.<br />

Suchausrüstung inklusive<br />

Die Schweißroboter sind für das Gasdüsensuchen<br />

und das Lichtbogennahtsuchen<br />

ausgerüstet, der größere der beiden auch<br />

für das Nahtscannen per Laserkamera.<br />

Der Programmierer gibt vor, welcher Sensor<br />

jeweils eingesetzt werden muss. Beim<br />

Gasdüsensuchen ermittelt der Brenner zunächst<br />

die exakte Lage der Schweißnaht<br />

durch Anfahren der programmierten Anfangs-<br />

und Endpunkte der Schweißnaht.<br />

Beim Lichtbogensuchen wird der Brenner<br />

durch die Spannungsschwankungen während<br />

des Pendelns entlang der Schweißnaht<br />

geführt. Mit dieser Brennerführung ist es<br />

möglich, die Nähte auch bei thermischem<br />

Verzug exakt zu schweißen. Bei Überlappnähten,<br />

welche sich wegen geringer Blechdicke<br />

weder für Gasdüsensuchen noch für<br />

Lichtbogennahtsuchen eignen, kommt der<br />

Lasersensor zum Einsatz. Mit ihm kann die<br />

räumliche Lage der Schweißfuge in einer<br />

einzigen Suchfahrt bestimmt werden. Zur<br />

Qualitätssicherung werden die Schweißnähte<br />

stichprobenweise ultraschallgeprüft.<br />

Alle Schweißungen werden samt allen Parametern<br />

nachvollziehbar dokumentiert.<br />

Jedem das Seine<br />

Die kleinere der beiden Anlagen ist seit 2003<br />

in Betrieb und arbeitet mit einem Roboter<br />

des Typs RT 330. Hier können Werkstükke<br />

mit Dimensionen bis zu zwei- mal zwei<br />

Metern geschweißt werden, beispielsweise<br />

Kugeldrehkranzauflagen, Drehwerkslagerungen<br />

für Drehbühnen und Unterwagen für<br />

Schnelleinsatzkrane. Der Dreiachs-Manipulator<br />

dieser Anlage hat eine Tragkraft von<br />

fünf Tonnen und führt Hub-, Schwenk- und<br />

Drehbewegungen aus. Bereits drei Monate<br />

nach Beginn der Projektierung führte diese<br />

Anlage die erste Probeschweißung durch.<br />

Nach weiteren acht Wochen schweißte sie<br />

während der ganzen Arbeitsschicht und<br />

nach einem halben Jahr war die Anlage<br />

vollwertig in den dreischichtigen Produktionsablauf<br />

eingegliedert.<br />

Auf der größeren der beiden Anlagen<br />

schweißt ein Roboter des Typs RTi 370<br />

Groß-Bauteile bis zu 2,5 m Breite und bis zu<br />

sechs Metern Länge, so zum Beispiel Drehbühnen<br />

für Turmdrehkrane und Schnelleinsatzkrane.<br />

Die Anlage ist seit Dezember<br />

2005 im Einsatz. Ihr Manipulator dürfte einer<br />

der größten sein, der je gebaut wurde.<br />

Mit seinem 3,5 m ausladenden Dreharm<br />

20 <strong>SCHWEISSEN</strong> & <strong>SCHNEIDEN</strong> 1/März 2007<br />

www.schweiss<strong>technik</strong>.at

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