Geschäftsbericht 2010 (pdf) - Österreichische Lotterien
Geschäftsbericht 2010 (pdf) - Österreichische Lotterien
Geschäftsbericht 2010 (pdf) - Österreichische Lotterien
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Leitbild<br />
des Unternehmens<br />
VERANTWORTUNGSVOLL<br />
INNOVATIV<br />
PARTNERSCHAFTLICH<br />
Die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> sind ein international anerkanntes<br />
Glücksspielunternehmen, das verantwortungsvoll, innovativ<br />
und partnerschaftlich agiert. Wir bieten spielinteressierten<br />
Erwachsenen eine breite Palette an Spielen in höchster Qualität.<br />
„Glücksspiel mit Verantwortung“ ist Grundlage unseres Handelns.<br />
Diese Haltung gegenüber den Stakeholdern wird vom<br />
Management und von allen Mitarbeitern gelebt.<br />
Das Vertrauen unserer Kunden und des Konzessionsgebers<br />
steht im Mittelpunkt unserer Bemühungen. Wir vereinen<br />
ordnungspolitische Verantwortung mit unternehmerischem<br />
Engagement, leben diese Grundsätze glaubwürdig und arbeiten<br />
wirtschaftlich erfolgreich. Die starke Finanzkraft ist Basis des<br />
Unternehmens.<br />
Unser Geschäftsmodell zeichnet sich durch Innovationskraft<br />
aus. Diese Vorreiterrolle verdankt das Unternehmen vor allem<br />
seinen motivierten und leistungsorientierten Mitarbeitern, die<br />
eine tragende Säule des nachhaltigen Erfolgs sind. Wir entwickeln<br />
moderne Technik und setzen sie ein, um die bestmögliche<br />
Sicherheit im Spielbetrieb zu gewährleisten.<br />
Wir verstehen uns als „guter Staatsbürger“ und unterstützen<br />
Institutionen und Projekte, die im Interesse Österreichs und<br />
seiner Bevölkerung sind. Auf Grundlage der uns erteilten<br />
Konzession streben wir ein flächendeckendes Angebot unserer<br />
Spiele an. Wir arbeiten mit unseren Vertriebspartnern eng und<br />
verantwortungsbewusst zusammen und bemühen uns um den<br />
besten Service für unsere Spielteilnehmer. Besonders großen<br />
Wert legen wir hierbei auf die Einhaltung unserer „Responsible<br />
Gaming“Grundsätze.<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
1
WWF Österreich<br />
<strong>Österreichische</strong> <strong>Lotterien</strong> –<br />
seit 25 Jahren ein vertrauensvoller Partner
Die Vielfalt und die Unversehrtheit der Natur sind für<br />
das Wohlbefinden der Menschen unerlässlich, doch oft bedarf<br />
es menschlicher Hilfe, um sie zu erhalten. Um die Unversehrtheit<br />
zu wahren, unterstützen die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong><br />
den WWF Österreich. Bereits seit 1989 währt die Partnerschaft,<br />
22 Jahre, in denen viele erfolgreiche Projekte hervorgebracht<br />
wurden: die Wiederansiedlung des Bartgeiers in Österreich<br />
ebenso wie Initiativen zum Schutz gefährdeter, in Österreich<br />
lebender Tierarten wie des Braunbärs, Seeadlers und Weißstorches.<br />
Seit dem Jahr 2007 wird das Flussprogramm des WWF unterstützt,<br />
ein Naturschutzprojekt, das vom Inn im Westen über die<br />
Traun bis zu den MarchThayaAuen im Osten die wichtigsten<br />
Flusslandschaften Österreichs einschließt. Unterwegs in den<br />
unberührten Auen: DI Dr. Hildegard Aichberger, Geschäftsführerin<br />
WWF Österreich, und Dr. Helmut Pechlaner, Ehrenpräsident<br />
WWF Österreich. Gut für Österreich
Kennzahlen<br />
4<br />
2008 2009 <strong>2010</strong><br />
Umsatz in Mio. EUR<br />
Gesamt<br />
davon:<br />
2.378,04 2.633,70 2.642,45<br />
Lotto „6 aus 45“ 555,34 601,32 582,02<br />
Toto und Torwette 12,74 12,19 12,19<br />
EuroMillionen 170,88 187,22 180,46<br />
Bingo 11,29 11,35 11,51<br />
ToiToiToi 17,04 17,15 18,18<br />
Zahlenlotto 1–90 4,51 4,29 4,21<br />
Joker 162,21 178,03 173,68<br />
Rubbellos 127,38 123,00 118,65<br />
Brieflos 25,85 27,91 26,51<br />
Klassenlotterie 36,17 34,16 33,87<br />
win2day (inkl. Keno) 945,65 1.069,09 1.074,97<br />
win2day Poker 5,05 6,53 6,34<br />
WINWIN (Video Lottery Terminals) 303,93 361,45 399,86<br />
Steuerleistung in Mio. EUR<br />
Gesamt<br />
(Spielabhängige Abgaben sowie Steuern vom<br />
Einkommen und sonstige Steuern und Abgaben) 383,49 421,19 398,43<br />
Spielabhängige Abgaben in Mio. EUR<br />
Gesamt<br />
davon:<br />
378,02 409,03 389,21<br />
Wettgebühr 161,27 172,35 165,02<br />
Konzessionsabgabe 216,75 236,68 224,19<br />
Stammkapital in Mio. EUR 110,00 110,00 110,00<br />
EGT in Mio. EUR 39,06 56,58 44,09<br />
Jahresüberschuss in Mio. EUR 33,65 44,52 34,99<br />
Bilanzgewinn in Mio. EUR 33,66 38,07 29,06<br />
Sportförderung in Mio. EUR 62,02 71,34 79,01<br />
Gesamtgewinnsumme in Mio. EUR 1.724,60 1.920,00 1.956,70<br />
Mitarbeiter*<br />
Vertriebsnetz<br />
441 461 479<br />
LottoTotoAnnahmestellen 3.889 3.852 3.820<br />
InstantDistributionsnetz (Rubbellos + Brieflos) 6.161<br />
Rubbellos Vertriebsstellen 6.783 6.543 <br />
Brieflos Vertriebsstellen 6.790 6.521 <br />
* Vollzeitäquivalent im Jahresdurchschnitt
Inhalt<br />
Leitbild des Unternehmens 1<br />
Kennzahlen 4<br />
Inhalt 5<br />
Vorwort des Vorstands 6<br />
Das Unternehmen<br />
Gesellschafterstruktur 8<br />
Organigramm der Gruppe 9<br />
Organe der Gesellschaft 10<br />
Bericht des Aufsichtsrats 11<br />
Rahmenbedingungen 12<br />
Die Spiele<br />
Lotto „6 aus 45“ 16<br />
Toto und Torwette 18<br />
Bingo 19<br />
EuroMillionen 20<br />
ToiToiToi 21<br />
Zahlenlotto 1–90 22<br />
Rubbellos 22<br />
Joker 23<br />
Brieflos 24<br />
Klassenlotterie 25<br />
win2day 28<br />
WINWIN – Video Lottery Terminals 32<br />
<strong>Österreichische</strong> Sportwetten Gesellschaft m.b.H. 33<br />
Russisch <strong>Österreichische</strong> <strong>Lotterien</strong> Holding Gesellschaft m.b.H. 35<br />
Das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen 38<br />
Umsatz und Ertragsentwicklung 39<br />
Responsible Gaming (inkl. RG von win2day, tipp3 und WINWIN) 44<br />
79 Millionen für den Sport 50<br />
Nachhaltigkeit 51<br />
Sponsoring 52<br />
Sicherheit 56<br />
Mitarbeiter 58<br />
Vertrieb 59<br />
Technische Entwicklungen 60<br />
Ausblick 61<br />
Der Jahresabschluss <strong>2010</strong><br />
Gewinn und Verlustrechnung 64<br />
Bilanz 66<br />
Anlagenspiegel 68<br />
Erläuterungen zum Jahresabschluss 70<br />
Impressum 76<br />
Im Interesse des Textflusses und der Lesefreundlichkeit werden durchgehend<br />
geschlechts unspezifische Termini verwendet: Bezeichnungen wie Kunden, Mitarbeiter,<br />
Partner oder Vertragspartner usw. beziehen jeweils die weibliche Form mit ein.<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
5
Vorwort<br />
des Vorstands<br />
6<br />
Sehr geehrte Leser,<br />
wenn wir heute auf das abgeschlossene Geschäftsjahr <strong>2010</strong> der<br />
<strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> zurückblicken, dann können wir mit<br />
Freude sagen, dass wir erfolgreich waren. Die wirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen signalisierten einen positiven Trend, die<br />
Konsumenten agierten jedoch noch immer recht vorsichtig<br />
bei ihren Ausgaben. Wir haben aber gezeigt, dass wir auch bei<br />
un günstigen Rahmenbedingungen gut vorankommen.<br />
Der Geschäftserfolg der <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> hat es<br />
er möglicht, dass es neben unserem Konzessionsgeber – wir sind<br />
einer der besten und treuesten Steuerzahler im Land – noch einen<br />
weiteren großen Gewinner gegeben hat: die österreichische<br />
Gesellschaft als solche. Auch <strong>2010</strong> konnte wieder eine Reihe<br />
von Projekten in den Bereichen Humanitäres, Soziales, Gesundheit,<br />
Umwelt, Kunst und Kultur, Wissenschaft und Forschung<br />
sowie Sport im Rahmen von Sponsorings und Spenden unterstützt<br />
und so ein möglichst großer Teil der Bevölkerung zu<br />
Nutznießern werden.<br />
Die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> sind „Gut für Österreich“.<br />
Und das zeigen wir Ihnen auch im vorliegenden <strong>Geschäftsbericht</strong>.<br />
Auf uns kann man sich verlassen und auf die Zukunft<br />
bauen. So wie es die <strong>Österreichische</strong> Kinderhilfe, die <strong>Österreichische</strong><br />
Sporthilfe und die <strong>Österreichische</strong> Seniorenhilfe<br />
schon seit mittlerweile 25 Jahre können. Oder der Tiergarten<br />
Schönbrunn, der in den letzten 18 Jahren durch die Förderung<br />
der <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> zahlreiche Umbauten und<br />
Neuerungen umsetzen konnte und sich somit als bester Zoo<br />
Europas etabliert hat. Mit dem WWF Österreich verbindet uns<br />
eine 22jährige Partnerschaft, die mit „Natur freikaufen“ 1989<br />
ihren Anfang hatte und heute große Flussrenaturierungen und<br />
Artenschutzprogramme zum Thema hat. Stolz macht uns, dass<br />
WWFProjekte wie die Wiederansiedlung des Bartgeiers in<br />
Österreich gelungen sind.<br />
Wir beschränken uns nicht nur darauf, Geld zu geben. Wir<br />
spenden auch Ideen und engagieren uns aktiv. Das haben wir<br />
<strong>2010</strong> mit der Verknüpfung zweier Projekte zu einem gemeinsamen<br />
Event gezeigt: Unter dem Titel „Sollenau meets Grafenegg“<br />
haben die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> die Bewohner des Karl<br />
Ryker Dorfs der Lebenshilfe Niederösterreich zum „Konzert<br />
ohne Grenzen“ im Rahmen des Musikfestivals Grafenegg<br />
geladen und damit dazu beigetragen, dass Barrieren abgebaut<br />
werden.<br />
Weiters haben wir die <strong>Lotterien</strong>Tage in diversen Wiener<br />
Museen und Theatern ins Leben gerufen. So hatte jeder mit<br />
einer Quittung oder einem Los der <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong><br />
an einem bestimmten Tag zur Albertina, zum Kunsthistorischen<br />
Museum oder zum Technischen Museum kam, freien Eintritt.<br />
Die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> sind darüber hinaus wohl der<br />
wichtigste Financier des österreichischen Sports. Die Unterstützung<br />
des Sports ist ein gesellschaftspolitischer Auftrag, der seit<br />
1986 von den <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> gern übernommen<br />
wird: 909 Mio. Euro flossen in den letzten 25 Jahren in die<br />
Besondere BundesSportförderung. <strong>2010</strong> erhielt der österreichische<br />
Sport 79 Mio. Euro. Die Sportförderung nach dem Glücksspielgesetz<br />
stellt damit die wichtigste Finanzierungsquelle des<br />
Sports in Österreich dar.<br />
Verantwortung, Seriosität und Sicherheit rund um das Spiel mit<br />
dem Glück standen natürlich auch <strong>2010</strong> wieder im Mittelpunkt<br />
unseres Handelns, und unsere Bemühungen trugen auch<br />
Früchte. Die Rezertifizierung der Sicherheitsstandards durch<br />
die World Lottery Association sowie das Zertifikat für die<br />
Informationssicherheitsstandards nach ISO 27001 bescheinigen<br />
den <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> Informationssicherheit auf<br />
höchstem Niveau.<br />
Wie ernst es uns mit dem Jugendschutz ist, haben wir mit der<br />
Teilnahme an einer aus den Vereinigten Staaten stammenden<br />
Kampagne bewiesen. Unter dem Titel „Glücksspiel ist kein<br />
Kinderspiel“ weisen wir Erwachsene darauf hin, dass Glücksspielprodukte<br />
keine geeigneten Geschenke für Kinder und<br />
Jugendliche sind. Durch freiwillige Selbstbeschränkungen und<br />
ausgesprochen strenge Reglements, die weit über die gesetzlichen<br />
Vorgaben hinausgehen, zeigen wir, dass wir uns unserer<br />
Verantwortung bewusst sind. Wir erfüllen das Thema Spielerschutz<br />
mit Leben.<br />
Im vergangenen Jahr haben die Novellen zum Glücksspielgesetz<br />
den Anfang und die Basis für den nächsten entscheidenden<br />
Schritt gesetzt: die EUweite Interessentensuche für<br />
die Glücksspielkonzession. Das wird möglicherweise zu einer<br />
Öffnung des Markts führen, und damit kommt der Kontrolle<br />
und Überwachung ein noch größerer Stellenwert zu. Und ein<br />
geordneter Wettbewerb wird hoffentlich künftig unter gleichen<br />
Rahmenbedingungen stattfinden.<br />
Auf EUEbene war der Europäische Gerichtshof <strong>2010</strong> mit<br />
insgesamt sieben Vorlageverfahren aus dem Glücksspiel und<br />
Sportwettenbereich beschäftigt. Im September hatte der EuGH<br />
in der Rechtssache „Engelmann“ erstmals über Vorlagefragen zu<br />
entscheiden, die sich auf die Europarechtskonformität einzelner<br />
Bestimmungen des österreichischen Glücksspielgesetzes<br />
beziehen. Der Inhalt des EuGHUrteils richtete sich jedoch<br />
– entgegen manchen medialen Berichten – nicht gegen das in<br />
Österreich bestehende Glücksspielmonopol oder die Ausgestaltung<br />
des österreichischen Glücksspielmarkts, sondern ausschließlich<br />
gegen einzelne Bestimmungen im Glücksspielgesetz.<br />
Diese im Urteil geäußerten Kritikpunkte zur Sitzerfordernis sowie<br />
zum Transparenzgebot bei der Erteilung der Konzessionen<br />
wurden durch die GSpGNovellen 2008 und <strong>2010</strong> geändert,<br />
und die Europäische Kommission hat die Gemeinschaftsrechtskonformität<br />
der beiden Novellen durch die Notifizierung bestätigt.<br />
Die vom EuGH bemängelte „Sitzerfordernis im Inland“<br />
wurde im Rahmen des BudgetBegleitGesetzes <strong>2010</strong> ebenfalls<br />
entsprechend saniert.
Die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> erwirtschafteten einen Gesamtumsatz<br />
von 2,64 Mrd. Euro und konnten das hohe Niveau des<br />
Jahres 2009 halten. Bei den Wettscheinspielen führten in erster<br />
Linie die geringere Anzahl von Dreifach und Vierfachjackpots<br />
bei Lotto sowie die fehlenden Jackpotkumulationen bei<br />
EuroMillionen dazu, dass der Wettscheinbereich um 3,1 Prozent<br />
unter dem Rekordergebnis des Vorjahres lag. An der Spitze der<br />
Aktivitätenliste stand der Relaunch von Lotto „6 aus 45“, die<br />
wichtigste Änderung seit Einführung der zweiten wöchentlichen<br />
Ziehung vor 13 Jahren. Sie wurde dank zahlreicher Verbesserungen<br />
für die Kunden von diesen auch sehr gut angenommen.<br />
Die Instantlotterien spürten die allgemeine Verunsicherung der<br />
Konsumenten und die damit verbundene Kaufzurückhaltung<br />
besonders stark. Sie wirkte sich aufgrund des hohen Umsatzanteils<br />
vor allem bei den Rubbellosen aus. ToiToiToi dagegen<br />
konnte aufgrund einer sehr erfolgreichen Produkt verbesserung<br />
im November 2009 seinen Umsatz im Jahr <strong>2010</strong> um 6 Prozent<br />
steigern.<br />
Nicht zuletzt aufgrund des Relaunchs von Lotto „6 aus 45“ gab<br />
es im Vorjahr insgesamt 47 neue Millionäre durch die Spiele der<br />
<strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong>, der höchste Wert seit dem<br />
Jahr 2002. Spektakuläre Treffer wie der Rekordsechser oder<br />
ein EuropotGewinn Ende Dezember brachten eine ohnehin<br />
bereits strahlende Gewinnerbilanz auf Hochglanz und sorgten<br />
für ein furioses <strong>Lotterien</strong>Finale.<br />
Diese Tatsachen, unsere langjährige Erfahrung im Lotteriegeschäft<br />
sowie unsere detaillierte Kenntnis des österreichischen Markts<br />
zeigen, dass die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> seit 25 Jahren der<br />
richtige Partner für die Lotteriekonzession ist und damit „Gut<br />
für Österreich“.<br />
Dr. Karl Stoss<br />
DI Friedrich Stickler<br />
Mag. Bettina GlatzKremsner<br />
Dr. Karl Stoss,<br />
Mag. Bettina Glatz-Kremsner,<br />
DI Friedrich Stickler<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
7
Das Unternehmen<br />
Gesellschafterstruktur<br />
Die intensive Kooperation der Unternehmen<br />
in der Gruppe stärkt ihre Position am<br />
österreichischen Glücksspielmarkt.<br />
Casinos Austria AG<br />
Lotto-Toto Holding Ges.m.b.H.<br />
8<br />
Das Unternehmen<br />
Die Gesellschafter<br />
Casinos Austria AG 68 Prozent<br />
Lotto-Toto Holding Gesellschaft m.b.H.* 32 Prozent<br />
* Die Geschäftsanteile der Lotto-Toto Holding Gesellschaft m.b.H.<br />
halten:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
1<br />
32 %<br />
CLS Beteiligungs Gesellschaft m.b.H. (Bankhaus<br />
Schelhammer & Schattera AG, B & C Holding GmbH),<br />
RSV Beteiligungs-Gesellschaft m.b.H. (Erste Bank der<br />
oesterreichischen Sparkassen AG, RZB Holding GmbH,<br />
<strong>Österreichische</strong> Volksbanken-AG),<br />
LTB Beteiligungs-Gesellschaft m.b.H. (BAIH Beteiligungsverwaltungs<br />
GmbH, BAWAG P.S.K. Bank für Arbeit<br />
und Wirtschaft und <strong>Österreichische</strong> Postsparkasse AG,<br />
Hypo-Banken-Holding Gesellschaft m.b.H., Erste Bank der<br />
oesterreichischen Sparkassen AG),<br />
<strong>Österreichische</strong>r Rundfunk.<br />
68 %<br />
Die einzelnen Gesellschaften <strong>Österreichische</strong> <strong>Lotterien</strong>,<br />
Casinos Austria, Casinos Austria International, win2day Entwicklungs-<br />
und Betriebsgesellschaft m.b.H., <strong>Österreichische</strong><br />
Sportwetten Gesellschaft m.b.H. und Glücks- und Unterhaltungsspiel<br />
Betriebsges.m.b.H. sind organisatorisch in Business<br />
Units (Geschäftsbereiche) abgebildet, die auf die jeweiligen<br />
Dienstleistungen der sogenannten Corporate Functions (Gruppenfunktionen)<br />
zugreifen können. Den Business Units stehen<br />
die Corporate Functions, Corporate Development, Human<br />
Resources, Corporate Communications, Responsible Gaming,<br />
Advertising & Sponsoring, Legal Affairs, Public & European<br />
Affairs/CSR, Information Technology, Services, Group Controlling,<br />
Finance sowie Internal Audit zur Seite (Stand: 31.12.<strong>2010</strong>).<br />
Die Organisation der <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong><br />
innerhalb der Unternehmensgruppe<br />
Die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> sind in der Unternehmens-<br />
gruppe als Business Unit <strong>Lotterien</strong> positioniert, entwickeln<br />
in Abstimmung mit dem Gesamtvorstand die strategische<br />
Ausrichtung und führen das operative Tagesgeschäft eigenverantwortlich.<br />
So sind die Kernbereiche Marketing und<br />
Produktentwicklung, Vertrieb, Ziehungen, Controlling, Internationales<br />
Geschäft und Russische Föderation sowie der Syndikus<br />
direkt in der Business-Unit verankert (Stand: 31.12.<strong>2010</strong>).<br />
Innerhalb der Unternehmensgruppe greift die Business Unit<br />
<strong>Lotterien</strong> auf die Dienstleistungen der Corporate Functions zu.
Organigramm der Gruppe<br />
59 %<br />
Lotto-Toto Holding Gesellschaft m.b.H.<br />
Sitz: Wien<br />
Russisch <strong>Österreichische</strong><br />
<strong>Lotterien</strong> Holding Gesellschaft m.b.H.<br />
Sitz: Wien<br />
OOO Ural Loto<br />
Sitz: Ufa Russland<br />
100 %<br />
Casinos Austria AG<br />
Sitz: Wien<br />
32 % 68 % 50 %<br />
<strong>Österreichische</strong> <strong>Lotterien</strong> Gesellschaft m.b.H.<br />
Sitz: Wien<br />
50 %<br />
Entertainment Glücks- und<br />
Unterhaltungsspiel Gesellschaft m.b.H.<br />
Sitz: Wien<br />
Glücks- und Unterhaltungsspiel<br />
Betriebsges.m.b.H.<br />
Sitz: Wien<br />
win2day Entwicklungs- und<br />
Betriebsgesellschaft m.b.H.<br />
Sitz: Wien<br />
<strong>Österreichische</strong><br />
Sportwetten Gesellschaft m.b.H.<br />
Sitz: Wien<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
100 %<br />
100 %<br />
56 %<br />
9
Organe der Gesellschaft<br />
10<br />
Das Unternehmen<br />
Das Präsidium:<br />
• Generaldirektor Dr. Walter Rothensteiner<br />
Präsident des Aufsichtsrats<br />
• Generaldirektor Komm.-Rat Helmut Jonas<br />
Vizepräsident des Aufsichtsrats<br />
•<br />
Dkfm. Dr. Leo Wallner<br />
Vizepräsident des Aufsichtsrats<br />
Die Mitglieder:<br />
• Dkfm. Dr. Maria Theresia Bablik<br />
• Universitätsprofessor Dr. Gerhard Baumgartner<br />
(ab 23.11.<strong>2010</strong>)<br />
• Vorstandsdirektor Jochen Bottermann<br />
• Geschäftsführer Dr. Martin Hagleitner<br />
(bis 23.11.<strong>2010</strong>)<br />
• Kommerzialrat Dr. Erich Hampel (ab 19.3.<strong>2010</strong>)<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Generaldirektor Alfred Ludwig<br />
Generaldirektor DI Kurt Meyer (bis 5.11.<strong>2010</strong>)<br />
Kommerzialrat Dir. Gerald Neuber (bis 19.3.<strong>2010</strong>)<br />
Vorstandsdirektor Mag. Reinhard Ortner<br />
(bis 19.3.<strong>2010</strong>)<br />
Vorstandsdirektor Mag. Gerhard Starsich<br />
Vorstandsdirektor Mag. Manfred Url (ab 19.3.<strong>2010</strong>)<br />
Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz<br />
Vom Betriebsrat entsandte Mitglieder:<br />
• Norbert Eigl<br />
• Franz Baumgartner (ab 19.3.<strong>2010</strong>)<br />
• Ernst Gyöngyösi<br />
• Edmund Maier (bis 19.3.<strong>2010</strong>)<br />
• Emmerich Hager (bis 17.6.<strong>2010</strong>)<br />
• Gertrude Kopp<br />
• Gerlinde Wohlauf (bis 17.6.<strong>2010</strong>)<br />
• Mag. Wolfgang Eisler (ab 17.6.<strong>2010</strong>)<br />
• Gerald Schwarz (ab 17.6.<strong>2010</strong>)<br />
Prüfungsausschuss:<br />
•<br />
Präsident Generaldirektor Dr. Walter Rothensteiner<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Vizepräsident Generaldirektor Komm.-Rat<br />
Helmut Jonas<br />
Vizepräsident Dkfm. Dr. Leo Wallner<br />
Universitätsprofessor Dr. Gerhard Baumgartner<br />
(ab 23.11.<strong>2010</strong>)<br />
Geschäftsführer Dr. Martin Hagleitner<br />
(bis 23.11.<strong>2010</strong>)<br />
Generaldirektor Alfred Ludwig<br />
Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz<br />
Vom Betriebsrat entsandte Mitglieder des<br />
Prüfungsausschusses:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Norbert Eigl<br />
Edmund Maier (bis 19.3.<strong>2010</strong>)<br />
Franz Baumgartner (ab 19.3.<strong>2010</strong>)<br />
Gertrude Kopp<br />
Die Staatskommissäre:<br />
• Ministerialrat Dr. Martin Atzmüller (ab 1.11.<strong>2010</strong> vom<br />
Staatskommissär-Stv. zum Staatskommissär bestellt)<br />
• Dr. Franz Philipp Sutter (bis 19.3.<strong>2010</strong> Staatskommissär)<br />
Der Vorstand:<br />
• Generaldirektor Dr. Karl Stoss<br />
Vorsitzender des Vorstands<br />
• Generaldirektor-Stellvertreter DI Friedrich Stickler<br />
Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands<br />
• Vorstandsdirektorin Mag. Bettina Glatz-Kremsner<br />
Mitglied des Vorstands
Bericht des Aufsichtsrats<br />
Der Aufsichtsrat hat sich vom Vorstand während des Geschäftsjahres<br />
laufend über die Geschäftsabwicklung und den Gang<br />
der Geschäfte unterrichten lassen und die Rechtmäßigkeit,<br />
die Zweckmäßigkeit und die Wirtschaftlichkeit sowie die<br />
angemessene Wahrnehmung der sozialen Verpflichtungen der<br />
Geschäftsführung überwacht.<br />
Im Rahmen der Überwachung der Geschäftsführung durch den<br />
Vorstand gemäß § 30j Abs. 1 GesmbHG hat der Aufsichtsrat<br />
festgestellt, dass der Vorstand sämtliche Geschäfte der Gesellschaft<br />
in Übereinstimmung mit dem Gesellschaftsvertrag, den<br />
Generalversammlungs- und Aufsichtsratsbeschlüssen und den<br />
gesetzlichen Vorschriften durchgeführt und die Gesellschaft in<br />
ihrer Gesamtheit und in allen ihren Teilbereichen dem Gesellschaftszweck<br />
entsprechend mit dem beabsichtigten Erfolg<br />
geleitet hat.<br />
In den Aufsichtsratssitzungen wurden mit dem Ziel einer<br />
vorausschauenden Überwachung der Planung und der Mitwirkung<br />
bei den noch vorzunehmenden Geschäften Fragen<br />
der Geschäftspolitik behandelt und wichtige Entscheidungen,<br />
insbesondere über die von der Zustimmung des Aufsichtsrats<br />
abhängigen Geschäfte, getroffen.<br />
Dem Aufsichtsrat hat der Bericht der BDO Austria GmbH<br />
Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, Wien,<br />
über die Prüfung des Jahresabschlusses zum 31.12.<strong>2010</strong> vorgelegen.<br />
Die von der BDO Auxilia Treuhand GmbH Wirtschaftsprüfungs-<br />
und Steuerberatungsgesellschaft, Wien, vorgenom-<br />
mene Prüfung des vom Vorstand aufgestellten Jahresabschlusses<br />
und Lageberichts hat nach ihrem abschließenden Ergebnis<br />
keinerlei Anlass zu Beanstandungen gegeben. Der Jahresabschluss<br />
wurde mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />
versehen.<br />
Wien, am 24. März 2011<br />
Dr. Walter Rothensteiner<br />
Präsident des Aufsichtsrats<br />
Dr. Walter Rothensteiner<br />
Präsident des Aufsichtsrats<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
11
Rahmenbedingungen<br />
Die rechtlichen Grundlagen sind die Basis,<br />
auf der die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> Glücksspiele<br />
in Österreich anbieten.<br />
12<br />
Das Unternehmen<br />
Der Unternehmenszweck der <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> ist<br />
im österreichischen Glücksspielgesetz und den erläuternden<br />
Bemerkungen des Gesetzgebers festgelegt. Die wesentliche<br />
Zielsetzung der in Österreich bestehenden Regelung des<br />
Glücks spielwesens ist der Schutz der Spielteilnehmer vor<br />
einem Überangebot und vor unseriösen Anbietern.<br />
Die rechtlichen Grundlagen sind die Basis, auf der die <strong>Österreichische</strong>n<br />
<strong>Lotterien</strong> Glücksspiele in Österreich anbieten. Sie sind<br />
die Spielregeln, deren Einhaltung durch den Konzessionsgeber<br />
überprüft wird. So werden der Umfang des Glücksspielangebots<br />
und die Art der Betriebsführung durch den Konzessionsgeber<br />
im Sinne seiner ordnungspolitischen Zielsetzung kontrolliert.<br />
Der Konzessionsgeber gewährleistet einerseits durch die<br />
Überwachung der gegebenen Gesellschafterstrukturen das<br />
Unterbleiben des Eindringens krimineller Elemente in den<br />
österreichischen Glücksspielmarkt, und andererseits regelt und<br />
genehmigt er jedes neue Produkt durch die Spielbedingungen.<br />
Die rechtliche Grundlage zur Regelung des Glücksspielwesens<br />
durch den Bund ist der Kompetenztatbestand „Monopolwesen“<br />
des Artikel 10 Absatz 1 Ziffer 4 des Bundes-Verfassungsgesetzes.<br />
Die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> führen Lotteriespiele auf Basis<br />
des Bundesgesetzes vom 28. November 1989 zur Regelung des<br />
Glücksspielwesens (Glücksspielgesetz), BGBl. Nr. 620/1989, in<br />
der jeweils geltenden Fassung, im Rahmen der ihnen erteilten<br />
Konzessionen durch. Die Zielsetzungen des Glücksspielgesetzes<br />
durch den Bund sind einerseits ordnungspolitischer und andererseits<br />
fiskalischer Natur.<br />
Zum einen soll der Spieltrieb im Interesse des Einzelnen und<br />
der Gesellschaft in geordnete Bahnen gelenkt und der Spielteilnehmer<br />
vor Überkonsum sowie unseriösen und illegalen<br />
Angeboten geschützt werden, und zum anderen besteht ein<br />
Interesse des Bundes daran, einen optimalen Steuerertrag aus<br />
dem Monopol zu erzielen. Es wird bewusst von „optimal“ und<br />
nicht von „maximal“ gesprochen, was dahingehend zu interpretieren<br />
ist, dass die ordnungspolitischen Interessen des Bundes<br />
durch ein sozial verträgliches Spielangebot gewahrt bleiben.<br />
Novelle bringt Rechtssicherheit<br />
und mehr Spielerschutz<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> gab es insgesamt vier Novellierungen des Glücksspielgesetzes<br />
(GSpG). Neben einer Novelle, die eine Verschärfung<br />
der Geldwäschebestimmungen mit sich gebracht hat,<br />
wurden nach rund zwei Jahre dauernden Verhandlungen am<br />
16. Juni <strong>2010</strong> die GSpG-Novelle 2008 sowie die GSpG-Novelle<br />
<strong>2010</strong> vom Nationalrat beschlossen. Die GSpG-Novelle 2008,<br />
die bereits zuvor von der EU-Kommission notifiziert worden<br />
war, trat bereits am 19. Juli <strong>2010</strong> in Kraft. Nachdem die Notifizierungsfrist<br />
für die GSpG-Novelle <strong>2010</strong> mit 15. Juli <strong>2010</strong> ohne<br />
Einspruch der EU-Kommission abgelaufen war, wurde diese<br />
Novelle am 18. August <strong>2010</strong> kundgemacht.<br />
Die Novellen regeln einerseits die Vergabe der Konzessionen<br />
sowie die Anzahl der Konzessionen für Spielbanken, <strong>Lotterien</strong><br />
und Automaten. Bisher konnte der Bund als Inhaber des<br />
Glücksspielmonopols zwölf Spielbank-Konzessionen sowie eine<br />
<strong>Lotterien</strong>-Konzession vergeben. Künftig können 15 Spielbank-<br />
Konzessionen vergeben werden, zusätzlich soll eine 16. Konzession<br />
eingeschränkt auf den Betrieb von Poker („Pokercasinolizenz)<br />
erteilt werden. Im Bereich der <strong>Lotterien</strong>-Konzession,<br />
die auch die Durchführung von sogenannten „Elektronischen<br />
<strong>Lotterien</strong>“ – einerseits in Form von Online-Glücksspielen und<br />
andererseits durch den Betrieb von Video Lottery Terminals<br />
(VLT) – beinhaltet, gibt es keine Änderungen.<br />
Das bislang in vier Bundesländern zugelassene „Kleine Automatenglücksspiel“<br />
außerhalb von Casinos wird es nach Ablauf<br />
der in der Novelle vorgesehenen Übergangsfrist mit Ende 2014<br />
(beziehungsweise 2015 in der Steiermark) nicht mehr geben.<br />
Die Bundesländer können stattdessen sogenannte „Landesausspielungen“<br />
zulassen, das heißt Glücksspielautomaten, die in<br />
eigenen Automatensalons oder in Einzelaufstellung betrieben<br />
werden. Die Gesamtzahl der Glücksspielautomaten pro Bundesland<br />
ist gesetzlich beschränkt. Weiters hat der Gesetzgeber<br />
für diese Glücksspielautomaten außerhalb von Casinos strenge<br />
Spielerschutzvorschriften vorgesehen.<br />
Gen.-Dir.-Stv. DI Friedrich Stickler resümiert<br />
in seiner Funktion als Präsident der European<br />
Lotteries über das Jahr <strong>2010</strong> und die glücksspielrechtlichen<br />
Entwicklungen auf EU-Ebene<br />
<strong>2010</strong> war für die staatlichen Lotterie- und Sportwettenanbieter<br />
in Europa ein ereignisreiches Jahr. Der Europäische Gerichtshof<br />
war mit insgesamt sieben Vorlageverfahren aus dem Glücksspiel-<br />
und Sportwettenbereich beschäftigt und hat eine Reihe<br />
wichtiger Urteile verkündet. Die drei Urteile im Juni und Juli
haben dem Glücksspielmodell, für das die European Lotteries<br />
stehen, eindrucksvoll den Rücken gestärkt – einem Modell, das<br />
der gesamten Gesellschaft zugute kommt. Die Argumente der<br />
vielen privaten Internet-Glücksspielanbieter, die ausschließlich<br />
kommerzielle Interessen verfolgen, wurden erneut verworfen.<br />
Diese EuGH-Urteile geben allen nationalen Regierungen und<br />
allen nationalen <strong>Lotterien</strong> in der EU, auch den nicht-staatlichen,<br />
mehr Rechtssicherheit.<br />
Im Gegensatz zu dem, was Befürworter einer Liberalisierung<br />
sagen, hat sich der Europäische Gerichtshof in seiner Rechtsprechung<br />
vom 8. September <strong>2010</strong> wieder deutlich gegen eine<br />
Liberalisierung von Glücksspiel ausgesprochen. Er hat in dem<br />
Urteil darauf hingewiesen, dass das Angebot von gefährlichen<br />
Formen von Glücksspiel stärker kontrolliert werden muss. Der<br />
Gerichtshof unterstrich außerdem erneut die höheren Risiken,<br />
die mit Internet-Glücksspiel im Vergleich zu terrestrischen<br />
Glücksspielangeboten verbunden sind, und befürwortet daher<br />
ein strikteres Regelwerk, wie es ein Monopol garantieren kann.<br />
Der EU-Gerichtshof hat in diesem Urteil seine ständige Rechtsprechung<br />
bestätigt, insbesondere „dass es den Mitgliedstaaten<br />
freisteht, in dem Bestreben, die Spiellust und den Betrieb der<br />
Spiele in kontrollierte Bahnen zu lenken, staatliche Monopole zu<br />
schaffen. Insbesondere lassen sich mit einem solchen Monopol<br />
die mit dem Glücksspielsektor verbundenen Gefahren wirksamer<br />
beherrschen als mit einem System, in dem privaten Veranstaltern<br />
die Veranstaltung von Wetten […] erlaubt würde.“<br />
Es stimmt sehr positiv, dass der für Glücksspiel zuständige<br />
EU-Kommissar Michel Barnier im Oktober seine Entschlossenheit<br />
bestätigte, mit den Mitgliedstaaten, den EU-Institutionen<br />
und anderen interessierten Kreisen, einschließlich der European<br />
Lotteries, Gespräche zum Thema Internet-Glücksspiel<br />
einzuleiten. Das Grünbuch der Europäischen Kommission,<br />
das diese Gespräche einleiten soll, wird eine breite Palette von<br />
Themen beleuchten, darunter die sozialen Kosten von Internet-<br />
Glücksspiel, Themen der öffentlichen Ordnung und Sicherheit,<br />
den Beitrag des Internet-Glücksspiels zum Gemeinwohl und die<br />
Einhaltung nationaler Gesetze.<br />
European Lotteries<br />
Gen.-Dir.-Stv. DI Friedrich Stickler<br />
Seit 2009 Präsident der European Lotteries<br />
European Lotteries ist die Dachorganisation der<br />
staatlichen <strong>Lotterien</strong> und Sportwettenanbieter, sie<br />
vertritt Gesellschaften aus mehr als 40 europäischen<br />
Ländern, darunter alle 27 EU-Mitgliedstaaten. Die<br />
Mitglieder der European Lotteries führten allein im<br />
vergangenen Jahr 22,4 Mrd. Euro für gute Zwecke und<br />
die öffentlichen Haushalte ab. Sie ermöglichen die Verwirklichung<br />
zahlreicher sozialer, kultureller, sportlicher,<br />
wirtschaftlicher und sonstiger Projekte von allgemeinem<br />
Interesse. Die Mitglieder der European Lotteries bekennen<br />
sich zu einer nachhaltigen Glücksspielpolitik, die auf<br />
den Grundsätzen der Subsidiarität, Integrität, Solidarität<br />
und Vorsorge beruht.<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
13
<strong>Österreichische</strong> Sporthilfe<br />
<strong>Österreichische</strong> <strong>Lotterien</strong> –<br />
seit 25 Jahren ein vertrauensvoller Partner
Die Partnerschaft zwischen den <strong>Österreichische</strong>n<br />
<strong>Lotterien</strong> und der <strong>Österreichische</strong>n Sporthilfe ist in ihrem Jubiläumsjahr:<br />
1986 begonnen, stellt die Unterstützung durch die<br />
<strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> seit 25 Jahren die Basis der Tätigkeit<br />
der Sporthilfe dar – und damit auch die Basis für Hunderte<br />
Fast 100 Olympiamedaillen und zahlreiche Welt- und Europameistertitel<br />
durch geförderte Athleten haben eins gemeinsam:<br />
Durch die finanziellen Mittel der <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong><br />
konnten diese Sportler ihren Weg zum Erfolg unbeirrt beschreiten.<br />
Aktuell werden 456 Athleten aus 38 Fachverbänden und<br />
56 Sportarten mit Individualförderung unterstützt. Stellvertretend<br />
für sie steht Johanna Ernst, die derzeit die internationale<br />
Wettkampfelite im Schwierigkeitsklettern dominiert. Sie hat<br />
bereits Weltmeistertitel, Europameistertitel und Weltcupsiege<br />
errungen – und ist weiterhin auf dem Weg nach oben.<br />
Gut für Österreich
Die Spiele<br />
Lotto „6 aus 45“<br />
Lotto „6 aus 45“ ist seit 25 Jahren das beliebteste<br />
Spiel der Österreicher.<br />
Der Traum, mit geringem Einsatz und ein wenig<br />
Glück einen Gewinn erzielen zu können, spiegelt<br />
sich auch in der Marketingstrategie „Alles ist<br />
möglich“ wider.<br />
16<br />
Die Spiele<br />
Die Formel „6 aus 45“ ist auf das Spielverhalten der Österreicher<br />
sowie auf die Einwohnerzahl Österreichs zugeschnitten und<br />
führt zu einer kleinen Zahl von Höchstgewinnen, zu attraktiven<br />
Mittelgewinnen und vielen Kleingewinnen.<br />
Mehr Gewinnmöglichkeiten bei Lotto „6 aus 45“<br />
Lotto „6 aus 45“ brachte mit der Ziehung vom 8. September<br />
<strong>2010</strong> attraktive Produktverbesserungen für die Spielteilnehmer.<br />
Garantierte Ausschüttung von einer Million Euro im Sechser-<br />
Gewinnrang: Wird der Sechser geknackt, und es ist weniger<br />
Geld im Sechser-Rang, wird er automatisch aufdotiert. Damit<br />
besteht für die Spielteilnehmer also bei jeder Ziehung die Chance,<br />
mit einem Solo-Sechser Millionär zu werden.<br />
Lotto „6 aus 45“ bringt seit September <strong>2010</strong><br />
mehr Gewinnmöglichkeiten
Steigerung der Gewinnchancen auf das Dreifache: Wird allein<br />
die Zusatzzahl richtig getippt, gewinnt man 1,10 Euro. Die Trefferhäufigkeit<br />
wurde dadurch mehr als verdreifacht.<br />
Erhöhung der Anzahl der Gewinnränge von fünf auf acht: Der<br />
Dreier mit Zusatzzahl und der Vierer mit Zusatzzahl sind neben<br />
der Zusatzzahl allein nun zusätzliche Gewinnränge.<br />
Diese Spielverbesserungen wurden durch eine Erhöhung der<br />
Ausschüttungsquote auf 48,8 Prozent und eine Preisanpassung<br />
von 1,– auf 1,10 Euro pro Lotto Tipp möglich.<br />
Die Gewinnränge von<br />
Lotto „6 aus 45“<br />
1. Rang<br />
(Sechser)<br />
2. Rang<br />
(Fünfer mit Zusatzzahl)<br />
3. Rang<br />
(Fünfer)<br />
4. Rang<br />
(Vierer mit Zusatzzahl)<br />
5. Rang<br />
(Vierer)<br />
6. Rang<br />
(Dreier mit Zusatzzahl)<br />
7. Rang<br />
(Dreier)<br />
8. Rang<br />
(ausschließlich die richtige<br />
Zusatzzahl)<br />
Die Gewinnwahrscheinlichkeiten<br />
bei Lotto „6 aus 45“<br />
6 richtige<br />
Gewinnzahlen<br />
5 richtige<br />
Gewinnzahlen +<br />
Zusatzzahl<br />
5 richtige<br />
Gewinnzahlen<br />
4 richtige<br />
Gewinnzahlen +<br />
Zusatzzahl<br />
4 richtige<br />
Gewinnzahlen<br />
3 richtige<br />
Gewinnzahlen +<br />
Zusatzzahl<br />
3 richtige<br />
Gewinnzahlen<br />
0 richtige<br />
Gewinnzahlen +<br />
Zusatzzahl<br />
für den Sechser 1 : 8.145.060,0<br />
für den Fünfer + Zusatzzahl 1 : 1.357.510,0<br />
für den Fünfer 1 : 35.723,9<br />
für den Vierer + Zusatzzahl 1 : 14.289,6<br />
für den Vierer 1 : 772,4<br />
für den Dreier + Zusatzzahl 1 : 579,3<br />
für den Dreier 1 : 48,3<br />
Zusatzzahl allein 1 : 16,2<br />
Die Gewinnränge<br />
werden nach folgendem<br />
Schlüssel dotiert<br />
1. Rang<br />
(Sechser)<br />
2. Rang<br />
(Fünfer mit Zusatzzahl)<br />
3. Rang<br />
(Fünfer)<br />
4. Rang<br />
(Vierer mit Zusatzzahl)<br />
5. Rang<br />
(Vierer)<br />
6. Rang<br />
(Dreier mit Zusatzzahl)<br />
7. Rang<br />
(Dreier)<br />
8. Rang<br />
(Zusatzzahl allein)<br />
40,0 % der Lotto<br />
Gewinnsumme<br />
5,5 % der Lotto<br />
Gewinnsumme<br />
6,0 % der Lotto<br />
Gewinnsumme<br />
2,1 % der Lotto<br />
Gewinnsumme<br />
9,9 % der Lotto<br />
Gewinnsumme<br />
4,8 % der Lotto<br />
Gewinnsumme<br />
17,6 % der Lotto<br />
Gewinnsumme<br />
EUR 1,10<br />
pro Gewinn<br />
Die Gewinne<br />
Im vergangenen Jahr gab es 25,6 Mio. Einzelgewinne mit einer<br />
Gesamtgewinnsumme von 265,22 Mio. Euro. 64 Spielteilnehmer<br />
tippten <strong>2010</strong> einen Sechser. Der einzige Vierfachjackpot bildete<br />
die Krönung des Lotto Jahres <strong>2010</strong>: Ein Wiener tippte per<br />
Quicktipp als Einziger die „sechs Richtigen“ und erzielte zwei<br />
Tage vor Weihnachten mit 8.905.907,20 Euro den höchsten<br />
Sechser in der Lotto Geschichte. Es entstanden insgesamt<br />
32 einfache Jackpots, 17 Doppeljackpots, sechs Dreifachjackpots<br />
und ein Vierfachjackpot.<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
17
Toto und Torwette<br />
1, 2 oder X?<br />
Entsprechendes Fußball-Know-how ist bei Toto<br />
und Torwette von Vorteil. Denn Fachwissen und<br />
Erfahrung können die Gewinnchancen erhöhen.<br />
Beide Spiele basieren auf der richtigen Vorhersage<br />
von Fußballspielergebnissen.<br />
18<br />
Die Spiele<br />
Toto wird am Wochenende angeboten, wobei das Spielprogramm<br />
einer Toto Runde 12 Spiele umfasst. Das Ergebnis jedes<br />
Spiels muss in der Form 1, 2, X getippt werden:<br />
• Tipp 1 steht für den Sieg der Heimmannschaft.<br />
• Tipp 2 steht für den Sieg der Gastmannschaft.<br />
• Tipp X steht für den unentschiedenen Spielausgang.<br />
Ab zehn richtig vorhergesagten Spielergebnissen hat man<br />
gewonnen.<br />
Die Torwette kann nur gemeinsam mit zumindest einem Toto<br />
Tipp gespielt werden. Dabei sind die exakten Resultate der<br />
ersten vier Toto Spiele zu tippen.<br />
Mit Extra Toto werden den Spielteilnehmern<br />
zusätzliche Gewinnmöglichkeiten geboten<br />
Die Gewinnwahrscheinlichkeiten<br />
bei Toto<br />
für den Zwölfer 1 : 531.441<br />
für den Elfer 1 : 22.143<br />
für den Zehner 1 : 2.013<br />
Die Gewinnränge werden<br />
nach folgendem Schlüssel<br />
dotiert<br />
Toto<br />
1. Rang (Zwölfer) 50 %<br />
2. Rang (Elfer) 25 %<br />
3. Rang (Zehner) 25 %<br />
Torwette<br />
1. Rang (vier richtige Resultate) 60 %<br />
2. Rang (drei richtige Resultate) 30 %<br />
3. Rang = Hattrick 10 %<br />
Der Hattrick ist eine zusätzliche Gewinnmöglichkeit. Er wird<br />
gewonnen, wenn der Zwölfer im Toto und vier richtige Resultate<br />
der Torwette auf einer Quittung richtig getippt wurden.<br />
Extra Toto<br />
Extra Toto Runden finden unter der Woche zusätzlich zum<br />
Toto Spielprogramm statt. Basis für die Extra Toto Runden<br />
bildeten <strong>2010</strong> Spiele der Champions beziehungsweise Europa<br />
League, Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft, Länderspiele<br />
sowie Wochentagsrunden der englischen, deutschen und<br />
österreichischen Meisterschaft. Damit wurden den Spielteilnehmern<br />
zusätzliche Gewinnmöglichkeiten geboten. <strong>2010</strong> gab<br />
es 45 Extra Toto Runden.<br />
Die Gewinne<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> gab es mehr als 64.000 Toto-, Extra Toto-, Torwette-<br />
und Extra Torwette-Gewinne. Die Gesamtgewinnsumme<br />
betrug 5,32 Mio. Euro. Insgesamt wurden bei Toto und Extra<br />
Toto 499 Zwölfer erzielt. Ein Spielteilnehmer aus Wien tippte<br />
in der Runde 42 nach einem Jackpot mit Superzwölfer den richtigen<br />
Toto Zwölfer und gewann damit den höchsten Zwölfer<br />
des Jahres mit rund 300.000 Euro. Den Hattrick gewannen<br />
fünf fußballbegeisterte Spielteilnehmer.
Bingo<br />
Während der Bingo TV-Show steigt die<br />
Spannung von gezogener Zahl zu gezogener<br />
Zahl. Denn bei Bingo gibt es keinen Jackpot,<br />
und es werden so lange Zahlen ermittelt,<br />
bis es einen Gewinner gibt.<br />
Zwei, drei oder vier – bei Bingo hat man seit<br />
Oktober <strong>2010</strong> die Wahl<br />
Bingo ist eine Mischung aus Fixquoten- und Totalisatorspiel.<br />
Totalisatorspiel bedeutet, dass die Höhe des einzelnen Gewinns<br />
von der Anzahl der mitspielenden Tipps und von der Anzahl<br />
der Gewinner in den einzelnen Gewinnrängen abhängt. Die<br />
Fixquotenspiele bei Bingo sind „Card“ mit einer fixen Gewinnquote<br />
von 1,50 Euro sowie der Bingo Multi Bonus. Bei Bingo<br />
wird aus einer Zahlenreihe von 1 bis 75 gezogen.<br />
Seit Oktober <strong>2010</strong> ist es möglich, neben den bestehenden zwei<br />
oder drei Tipps pro Bingo Schein auch vier Tipps zu spielen. Je<br />
nach Scheinart sind zwei, drei oder vier Kartensymbole auf der<br />
Bingo Quittung aufgedruckt.<br />
Es geht darum, den Hauptgewinn „Bingo“ zu erreichen. Im<br />
Unterschied zu den Wettscheinspielen schließen Gewinne in<br />
einem höheren Rang jene in einem niedrigeren Rang nicht aus.<br />
Beim Bingo Multi Bonus ist die Stoppzahl 43 fix. Wird der Bingo<br />
Multi Bonus nicht geknackt, erhöht sich die Multi Bonus Summe<br />
um jeweils 10.000 Euro. Wird der Bingo Multi Bonus geknackt,<br />
beträgt die Startsumme 50.000 Euro.<br />
Die Gewinne<br />
Im vergangenen Jahr gab es mehr als 940.000 Einzelgewinne.<br />
Die Gesamtgewinnsumme betrug 4,57 Mio. Euro. Der Bingo<br />
Multi Bonus wurde <strong>2010</strong> von insgesamt acht Spielteilnehmern<br />
gewonnen. Den höchsten Bingo Gewinn des Jahres mit mehr als<br />
290.000 Euro machte ein Spielteilnehmer aus Niederösterreich<br />
in der 19. Kalenderwoche. Insgesamt wurden 73-mal Bingo, 78-mal<br />
Ring und 87-mal Box – jeweils 1. Chance – gewonnen.<br />
Die Bingo-<br />
Gewinnmöglichkeiten<br />
Bingo Multi Bonus<br />
Bingo<br />
Ring<br />
Box<br />
Ring 2. Chance<br />
Box 2. Chance<br />
Card<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
19
EuroMillionen<br />
Welche Zahlen in den Sternen stehen, wird bei<br />
EuroMillionen jeden Freitagabend ermittelt.<br />
Die fünf Richtigen im Zahlenfeld und die zwei<br />
Richtigen im Sternenkreis getippt zu haben,<br />
bedeutet, den Europot zu gewinnen.<br />
20<br />
Die Spiele<br />
Die Attraktivität von EuroMillionen liegt darin, dass Gewinne<br />
im zwei- und dreistelligen Millionenbereich möglich sind.<br />
Aufgrund der großen Spielerbasis – insgesamt nehmen neun<br />
Länder teil – ergibt sich die Möglichkeit von hohen Gewinnsummen.<br />
EuroMillionen ist ein nationales Glücksspiel, das auf gemeinsamen<br />
Regeln und Prinzipien der teilnehmenden Länder sowie<br />
auf strengen Sicherheitsauflagen beruht. Die Lotteriegesellschaft<br />
des jeweiligen teilnehmenden Lands (Großbritannien,<br />
Frankreich, Spanien, Belgien, Irland, Luxemburg, Portugal,<br />
Schweiz und Österreich) ist für den Betrieb des Spiels selbst<br />
verantwortlich und bleibt der Konzessionierung und Aufsicht<br />
durch die Behörden des eigenen Staats unterworfen. So kann<br />
man in Österreich nur mit österreichischen Wettscheinen an<br />
EuroMillionen teilnehmen. Auch Gewinne können nur in dem<br />
Land geltend gemacht werden, in dem die Spielteilnahme<br />
erfolgt ist.<br />
EuroMillionen ist ein Totalisatorspiel mit zwölf Gewinnrängen,<br />
wobei alle Gewinnränge gepoolt werden. Das bedeutet, dass die<br />
in den Ländern ermittelten Gewinnsummen in einen gemeinsamen<br />
Pool kommen. Daraus werden die Rangsummen für die<br />
einzelnen Gewinnränge gebildet. Für die Quote ist entscheidend,<br />
wie viele Tipps abgegeben werden und wie viele Gewinne<br />
es in den betreffenden Rängen gibt.<br />
Die Spielformel lautet „5 aus 50“ plus „2 aus 9“. Ein EuroMillionen<br />
Tipp ist zweigeteilt. Er besteht aus einem Zahlen feld mit den<br />
Zahlen von 1 bis 50 und einem Sternenkreis mit den Zahlen<br />
1 bis 9. Man kreuzt im Zahlenfeld 5 aus 50 Zahlen und im<br />
Sternenkreis 2 aus 9 Zahlen an.<br />
Eine Niederösterreicherin knackte zu<br />
Silvester den Europot und „rutschte“ mit<br />
15,3 Mio. Euro ins neue Jahr<br />
Der erste Gewinnrang heißt „Europot“. Er ist gewonnen, wenn<br />
in einem Tipp sowohl die fünf Zahlen des Zahlenfelds als auch<br />
die zwei Zahlen des Sternenkreises richtig sind. Gibt es keinen<br />
Europot Gewinner, so bleibt die Gewinnsumme für den 1. Rang<br />
im Topf und wird dem 1. Rang der nächsten Runde zugeschlagen<br />
(Jackpot-Prinzip).<br />
Der EuroMillionen Superpot<br />
Bei einer Superpot-Runde wird für den 1. Rang eine Mindestgewinnsumme<br />
von 100 Mio. Euro garantiert. Wenn es bei einer<br />
Superpot-Runde keinen Gewinn im 1. Rang gibt, erhöht sich der<br />
Superpot in der Folgerunde. Superpot-Ziehungen fanden <strong>2010</strong><br />
am 5. Februar und am 1. Oktober statt.<br />
Seit September <strong>2010</strong> können auf einem EuroMillionen<br />
Quicktipp-Schein neben den ein bis zehn Tipps auch 15 Tipps<br />
gespielt werden.<br />
Die Gewinnwahrscheinlichkeit für den Europot liegt bei<br />
1 : 76.275.360. Die Wahrscheinlichkeit generell auf einen<br />
Gewinn liegt bei 1 : 24.<br />
Die Gewinne<br />
Im vergangenen Jahr gab es rund 3,9 Mio. EuroMillionen<br />
Gewinner in Österreich. Die Gesamtgewinnsumme betrug<br />
90,19 Mio. Euro. Den EuroMillionen Gewinnreigen eröffnete<br />
Anfang März (Kalenderwoche 9) ein Burgenländer mit einem<br />
Gewinn von sagenhaften 46,3 Mio. Euro. Einen Monat später,<br />
in der 13. Kalenderwoche, holte sich ein Steirer mit den „5 plus<br />
2 Richtigen“ exakt 15 Mio. Euro. Ein Tiroler gewann mit „5 plus<br />
1 Richtigen“ 1,4 Mio. Euro, ehe eine Niederösterreicherin den<br />
Schlusspunkt im wahrsten Sinne des Wortes setzte: Sie knackte<br />
zu Silvester den Europot und rutschte mit 15,3 Mio. Euro ins<br />
neue Jahr.<br />
Die zwölf Gewinnränge<br />
GEwinnranG<br />
1. Rang/<br />
richTiGE<br />
wahr-<br />
SchEinLichkEiT<br />
Europot 5 + 2 1 : 76.275.360<br />
2. Rang 5 + 1 1 : 5.448.240<br />
3. Rang 5 + 0 1 : 3.632.160<br />
4. Rang 4 + 2 1 : 339.002<br />
5. Rang 4 + 1 1 : 24.214<br />
6. Rang 4 + 0 1 : 16.143<br />
7. Rang 3 + 2 1 : 7.705<br />
8. Rang 3 + 1 1 : 550<br />
9. Rang 2 + 2 1 : 538<br />
10. Rang 3 + 0 1 : 367<br />
11. Rang 1 + 2 1 : 102<br />
12. Rang 2 + 1 1 : 38
ToiToiToi<br />
Jeder Tag ein Glückstag! Mit ToiToiToi kann es<br />
gelingen, denn das richtige Glückssymbol mit<br />
allen fünf richtig getippten Ziffern bringt bis<br />
zu 200.000 Euro.<br />
Glaub ans Glück: ToiToiToi bringt täglich<br />
(außer Sonntag) die Chance, zu gewinnen<br />
ToiToiToi ist eine Nummernlotterie, bei der täglich (außer<br />
Sonntag) eine sechsstellige Losnummer gezogen wird und es<br />
bis zu 200.000 Euro zu gewinnen gibt.<br />
Die Losnummer besteht aus zwei Teilen: einer fünfstelligen<br />
Ziffernkombination und einem von sieben möglichen<br />
Glückssymbolen. Die Glückssymbole sind: Glücksk äfer,<br />
Rauchfangkehrer, Glücksklee, Geldsack, Glückspilz, Hufeisen<br />
und Glücksschwein.<br />
ToiToiToi ist ein Fixquotenspiel. Die Höhe des Gewinns hängt<br />
zum einen von der Höhe des Einsatzes ab, zum anderen davon,<br />
wie viele Ziffern der gespielten Losnummer mit der gezogenen<br />
Losnummer übereinstimmen.<br />
Die Gewinne<br />
Im vergangenen Jahr gab es 2 Mio. Einzelgewinne. Die Gesamtgewinnsumme<br />
betrug 8,72 Mio. Euro. <strong>2010</strong> konnten sich ein<br />
Spielteilnehmer über den Höchstgewinn von 200.000 Euro und<br />
ein Spielteilnehmer über den Gewinn von 150.000 Euro freuen.<br />
Zwei Spielteilnehmer gewannen je 100.000 Euro.<br />
Die Gewinnränge bei ToiToiToi<br />
EinSaTz<br />
EUr 2,–<br />
EinSaTz<br />
EUr 3,–<br />
EinSaTz<br />
EUr 4,–<br />
in EUr in EUr in EUr<br />
1. Rang: alle<br />
fünf Ziffern +<br />
Symbol 100.000,– 150.000,– 200.000,–<br />
2. Rang: alle fünf<br />
Ziffern 10.000,– 15.000,– 20.000,–<br />
3. Rang: die<br />
letzten vier<br />
Ziffern 1.000,– 1.500,– 2.000,–<br />
4. Rang: die<br />
letzten drei<br />
Ziffern 100,– 150,– 200,–<br />
5. Rang: die<br />
letzten zwei<br />
Ziffern 10,– 15,– 20,–<br />
6. Rang: die<br />
letzte Ziffer 3,– 4,5 6,–<br />
7. Rang: das<br />
ermittelte<br />
Symbol 2,– 3,– 4,–<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
21
zahlenlotto 1–90<br />
Vor mehr als 250 Jahren per Dekret von<br />
Kaiserin Maria Theresia erlaubt, ist Zahlenlotto<br />
das älteste konzessionierte Glücksspiel<br />
in Österreich.<br />
rubbellos<br />
Rubbellos ist eine Sofortlotterie.<br />
Der Spielteilnehmer weiß nach dem Aufrubbeln<br />
des Gewinnfelds sofort, ob und wie viel er<br />
gewonnen hat.<br />
22<br />
Die Spiele<br />
Dienstag, Donnerstag und Samstag<br />
ist Zahlenlotto-Tag<br />
Dem Spieldesign entsprechend, wurde der Produktslogan<br />
„Rubbel dich reich. – Jetzt gleich!“ entwickelt.<br />
Das Rubbellos Sortiment bietet<br />
vielfältiges Spielerlebnis<br />
Bei Zahlenlotto kann man eine, zwei, drei, vier oder fünf Zahlen<br />
von 1 bis 90 ankreuzen. Es werden aus den Zahlen 1 bis 90 fünf<br />
Zahlen gezogen. Die sieben verschiedenen Spielarten Extrakt,<br />
Ruf, Ambo, Terno, Ambo-Terno 3, Ambo-Terno 4 und Ambo-<br />
Terno 5 bringen verschiedene Gewinnhöhen. Die fix vorgegebenen<br />
Einsätze reichen von 0,75 Euro bis 500,– Euro. Der<br />
höchstmögliche Gewinn beträgt das 5.000-fache des Einsatzes.<br />
Die Ziehungen bei Zahlenlotto 1–90 finden jeweils am Dienstag,<br />
Donnerstag und Samstag statt, die Ziehungsergebnisse<br />
werden im Anschluss an „Österreich Heute“ beziehungsweise<br />
„Bundesland Heute“ in ORF 2 bekannt gegeben.<br />
Die Gewinne<br />
<strong>2010</strong> haben mehr als 27.100 Tipps gewonnen, das sind durchschnittlich<br />
520 Gewinnertipps pro Woche. Die Gesamtgewinnsumme<br />
betrug 1,22 Mio. Euro.<br />
Rubbellos wurde 1995 sehr erfolgreich in Österreich eingeführt.<br />
Vom Start weg wurde eine Multi-Game-Strategie verfolgt. Das<br />
bedeutet, dass verschiedene Rubbellose – permanente neben<br />
zeitlich begrenzten Spielen sowie Spiele mit einem saisonalen<br />
Schwerpunkt – gleichzeitig angeboten werden. Die Gewinnausschüttung<br />
bei den Rubbellosen kann flexibel gestaltet werden;<br />
sie muss zwischen 55 Prozent und 67,5 Prozent des Lospreises<br />
liegen.<br />
Die rubbellose <strong>2010</strong><br />
Anfang Jänner <strong>2010</strong> wurde „Lucky 7“ eingeführt, Ende Jänner<br />
die Nachproduktion von „Diamanten“ und Anfang März<br />
folgte „Cash Cow“. Mitte April <strong>2010</strong> wurde „Cleopatras Gold“<br />
eingeführt, Anfang Juni „Money Maker“. Anfang August startete<br />
das Rubbellos „Lucky Fruits“, Mitte September „Geisterschatz“.<br />
Zum Jahresende wurden die saisonalen Lose „Adventkalender“,<br />
„Weihnachten ein Leben lang“ und „Glücksschwein“ aufgelegt.<br />
„Millionenlos“<br />
Anfang Oktober wurde mit dem „Millionenlos“ erstmals eine<br />
Kombination aus einem Rubbellos mit einer Nummernlotterie<br />
auf den Markt gebracht. Der linke Teil des Loses beinhaltete<br />
drei Rubbelspiele mit Sofortgewinnen von bis zu 50.000 Euro.<br />
Innerhalb der drei Rubbelspiele war garantiert ein Gewinn<br />
enthalten. Der rechte Teil des Loses stellte den Bereich mit<br />
den drei Losnummern für die Ziehung der Gewinnzahlen am<br />
31. Dezember <strong>2010</strong> dar. Als Hauptpreis gab es hier bis zu 1 Mio.<br />
Euro zu gewinnen. Der Lospreis betrug 12,– Euro und die<br />
Gewinnausschüttung lag bei 66 Prozent. Der Haupttreffer des<br />
„Millionenloses“ in Höhe von 1 Mio. Euro wurde am Silvesterabend<br />
ermittelt, und diese Million wurde in Niederösterreich<br />
gewonnen.
Joker<br />
3-mal gleichzeitig „Ja“ zu sagen ist nur beim<br />
„Joker“ möglich. Gemeinsam mit einem Tipp<br />
bei Lotto „6 aus 45“, Toto, EuroMillionen,<br />
Zahlenlotto oder einem Bingo-Schein.<br />
Die Joker Ziehung findet jeweils<br />
am Mittwoch und Sonntag im Anschluss an<br />
die Lotto Ziehung statt<br />
Joker ist ein Totalisatorspiel (1. Gewinnrang) und ein Fixquotenspiel<br />
(2. bis 6. Gewinnrang). Stimmt die Joker Nummer auf dem<br />
Wettschein (von rechts nach links gelesen) mit der ermittelten<br />
Joker Zahl überein, ist der Hauptgewinn, der Joker, gewonnen.<br />
Die Gewinne<br />
<strong>2010</strong> gab es mehr als 13,2 Mio. Einzelgewinne. Die Gesamtgewinnsumme<br />
betrug 76,69 Mio. Euro. 139 Spielteilnehmer<br />
konnten den Joker gewinnen. Den höchsten Joker im Jahr <strong>2010</strong><br />
gewann ein Spielteilnehmer aus Vorarlberg in der 19. Kalenderwoche<br />
mit rund 590.000 Euro. Insgesamt entstanden<br />
21 Jackpots und sieben Doppeljackpots.<br />
Die Gewinnwahrscheinlichkeiten<br />
bei Joker<br />
für 6 Richtige = Joker 1 : 1.000.000<br />
für 5 Richtige 1 : 111.111<br />
für 4 Richtige 1 : 11.111<br />
für 3 Richtige 1 : 1.111<br />
für 2 Richtige 1 : 111<br />
für 1 Richtige 1 : 11<br />
Die Gewinnränge<br />
werden nach folgendem<br />
Schlüssel dotiert<br />
1. Rang = Joker<br />
28,48 % der<br />
Gewinnsumme<br />
2. Rang (= die letzten 5 Stellen<br />
der Joker Nummer) EUR 7.700,–<br />
3. Rang (= die letzten 4 Stellen<br />
der Joker Nummer) EUR 770,–<br />
4. Rang (= die letzten 3 Stellen<br />
der Joker Nummer) EUR 77,–<br />
5. Rang (= die letzten 2 Stellen<br />
der Joker Nummer) EUR 7,–<br />
6. Rang (= die letzte Stelle<br />
der Joker Nummer) EUR 1,50<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
23
Brieflos<br />
Aufreißen ist beim Brieflos Nervenkitzel pur.<br />
Denn wie schnell man das Los auffaltet, bleibt einem<br />
selbst überlassen. Man weiß sofort, ob und<br />
wie viel man gewonnen hat oder ob die Chance<br />
zur „Brieflos Show“-Teilnahme besteht.<br />
24<br />
Die Spiele<br />
Brieflos ist eine Sofortlotterie, bei der der Spielteilnehmer<br />
nach dem Aufreißen des Loses sofort weiß, ob und wie viel er<br />
gewonnen hat. Die zweite Gewinnstufe bei Brieflos ist die<br />
„Brieflos Show“. Die Gewinnausschüttung bei den Brieflosen<br />
kann flexibel gestaltet werden. Bei unverändertem Preis von<br />
1,– Euro werden für die aufgelegten Brieflos Serien zwischen<br />
45 Prozent und 57,5 Prozent des Lospreises ausgeschüttet. Die<br />
<strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> haben darüber hinaus die Möglichkeit,<br />
alle oder einzelne Gewinnklassen mit Sach- und/oder<br />
Geldwerten höher zu dotieren. Der Hauptpreis bei Brieflos liegt<br />
bei 100.000 Euro.<br />
Mega Brieflos<br />
Das Mega Brieflos zeichnet sich durch ein größeres Format und<br />
durch die Mega-Hauptgewinne von dreimal 250.000 Euro aus.<br />
Es ist für 2,– Euro in allen Vertriebsstellen der <strong>Österreichische</strong>n<br />
<strong>Lotterien</strong> erhältlich.<br />
Die Brieflos Show<br />
Um an der Brieflos Show teilnehmen zu können, ist ein Brieflos<br />
mit der Aufschrift „Die Brieflos Show“ im Gewinnfeld Voraussetzung.<br />
Wird dieser Abschnitt – mit Name und Adresse<br />
versehen – im Rahmen der Fernsehsendung „Die Brieflos Show“<br />
gezogen, ist die Teilnahme gesichert.<br />
Die Brieflose und Mega Brieflose <strong>2010</strong><br />
Im Jahr <strong>2010</strong> wurden bei Brieflos die Lose „Geldberglos (50x<br />
5.000 Euro zusätzlich)“, „Autolos (3 Alfa MiTo zusätzlich)“,<br />
„Tresorlos (2x 100.000 Euro zusätzlich)“, das „Sternenlos<br />
(300.000 Euro zusätzlich)“ und die 3. Mega Brieflos Serie<br />
eingeführt, bei der zusätzlich 100 ganze Philharmoniker-<br />
Goldmünzen extra zu gewinnen waren.<br />
Die Gewinne<br />
Neben den zahlreichen Sofortgewinnen gab es <strong>2010</strong> insgesamt<br />
26 Brieflos Hochgewinner, die mehr als 100.000 Euro beziehungsweise<br />
250.000 Euro gewannen. 15 Spielteilnehmer gewannen<br />
durch ein Brieflos, 11 im Rahmen der „Brieflos Show“.<br />
In den 52 „Brieflos Shows“ <strong>2010</strong> wurden insgesamt 1,96 Mio.<br />
Euro gewonnen.<br />
<strong>2010</strong> gab es insgesamt 26 Brieflos<br />
Hochgewinner
klassenlotterie<br />
Die <strong>Österreichische</strong> Klassenlotterie ist eine<br />
Nummernlotterie, die in sechs Spielabschnitten<br />
abläuft, den sogenannten „Klassen“, und<br />
rund sechs Monate dauert. Es werden<br />
250.000 Lose pro Lotterie aufgelegt.<br />
In jeder Lotterie werden 29 Millionentreffer<br />
ausgespielt<br />
Alle Lose spielen durchgehend von der 1. bis zur 6. Klasse mit<br />
und können mehrfach gewinnen (mit Ausnahme der niedrigsten<br />
fünf/vier/zwei Trefferkategorien bzw. der niedrigsten Trefferkategorie<br />
an bestimmten definierten Terminen).<br />
Mit einem einmaligen Spieleinsatz nimmt man ein halbes Jahr<br />
lang an der Superklasse teil, bei der täglich 100.000 Euro und<br />
am Schlussziehungstag 7x 100.000 Euro ausgespielt werden.<br />
<strong>2010</strong> wurden die 3. bis 6. Klasse der 169. Lotterie, die 170. Lotterie<br />
und die 1. und 2. Klasse der 171. Lotterie durchgeführt.<br />
Der Verkauf der <strong>Österreichische</strong>n Klassenlotterie erfolgt über<br />
zehn Geschäftsstellen, die ihrerseits über ein Vertriebsnetz von<br />
484 Verkaufsstellen verfügen.<br />
Die Gewinne<br />
In einer Lotterie werden 29 Millionentreffer ausgespielt. Die<br />
Chance, durch die Klassenlotterie Millionär zu werden, liegt<br />
damit bei 1 : 8.621 mit einer Losnummer und mit einer Kombination<br />
von zehn Losnummern bereits bei 1 : 862, wenn alle<br />
sechs Klassen gespielt werden.<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
25
Tiergarten Schönbrunn<br />
<strong>Österreichische</strong> <strong>Lotterien</strong> –<br />
seit 25 Jahren ein vertrauensvoller Partner
Die Geburt des kleinen Großen Pandas Fu Hu im<br />
August <strong>2010</strong> machte die Sensation perfekt. Auf den Tag genau<br />
drei Jahre nach der Geburt von Fu Long, dem ersten Nachwuchs<br />
des Pandapärchens Long Hui und Yang Yang, trat der Tiergarten<br />
Schönbrunn den Beweis dafür an, wie erfolgreich sein Konzept<br />
ist. Der Tiergarten Schönbrunn ist weltweit für seine Zuchterfolge<br />
bekannt. Forschung und Arterhaltung stehen im Einklang mit dem<br />
Erlebnis Zoo. Seit 18 Jahren unterstützen die <strong>Österreichische</strong>n<br />
<strong>Lotterien</strong> den besten Zoo Europas – vom Affenhaus im Jahr 1993<br />
über die Singvogelanlage, das Orang-Utan-Außengehege und<br />
das Aquarienhaus bis hin zum Regenwaldhaus. Seit dem Jahr<br />
2003 fließt das Sponsoring der <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> in das<br />
Pandaprojekt des Tiergartens.<br />
Fu Hu bei seinem ersten Abwiegen: Er brachte am 2. November<br />
<strong>2010</strong> – knapp drei Monate nach seiner Geburt – 4,54 kg auf die<br />
Waage. Gut für Österreich
win2day<br />
Internet oder Handy – win2day ist die erste<br />
Adresse. Die Spieleplattform umfasst das elektronische<br />
Spielangebot der klassischen Lotteriespiele<br />
der <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> sowie<br />
Casino Spiele, Games Room Spiele, den Poker<br />
Room und den Bingo Room.<br />
28<br />
Die Spiele<br />
Die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> und Casinos Austria betreiben<br />
über eine gemeinsame Tochtergesellschaft die Spieleplattform<br />
win2day. Das elektronische Spielangebot auf win2day umfasst<br />
die klassischen Lotteriespiele der <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong><br />
sowie Casino Spiele, Games Room Spiele, den Poker Room und<br />
den Bingo Room.<br />
win2day verbindet die technologische Umsetzung des Spielangebots<br />
im Internet und via Mobilfunk. Der Spielteilnehmer<br />
greift unabhängig vom verwendeten Übertragungsmedium und<br />
Endgerät auf ein elektronisches Angebot mit einheitlich gestaltetem<br />
Markenauftritt zu. win2day ist die einheitliche Dachmarke<br />
für das Spiel- und Informationsangebot.<br />
Rabcat-Geschäftsführer Thomas Schleischitz (li.)<br />
und win2day-Geschäftsführer DI Friedrich Stickler<br />
freuen sich auf eine gute Kooperation
Die win2day Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft m.b.H.<br />
wurde im Jahr 2004 gegründet. Sie ist eine Tochtergesellschaft<br />
der Entertainment Glücks- und Unterhaltungsspiel Gesellschaft<br />
m.b.H., an der die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> und Casinos<br />
Austria zu je 50 Prozent beteiligt sind. Ihr Unternehmensgegenstand<br />
sind die Entwicklung und der Betrieb von elektronischen<br />
<strong>Lotterien</strong>, die auf win2day angeboten werden.<br />
win2day verstärkt know-how in Spielentwicklung<br />
Österreichs führende Onlineplattform win2day verstärkte ihr<br />
Know-how in der Spielentwicklung. Mit Juni <strong>2010</strong> hat die<br />
win2day Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft m.b.H.<br />
80 Prozent der Anteile am Wiener Spielehersteller Rabcat<br />
Computer Graphics GmbH übernommen. Rabcat wurde 2001<br />
gegründet und hat sich längst als führender Anbieter von High-<br />
End Realtime 3D und 2D Content beziehungsweise Spielen für<br />
die Videogames- und Glücksspielindustrie etabliert. Kunden<br />
profitieren von Rabcats langjähriger Erfahrung als Zulieferer<br />
für AAA-Videogames und Entwickler von Online-Glücksspielangeboten.<br />
Auf der Referenzliste von Rabcat finden sich neben<br />
win2day auch weitere namhafte Unternehmen wie Microsoft<br />
Game Studios, Atari, Rockstar Games oder Disney Interactive<br />
Studios.<br />
Die elektronischen <strong>Lotterien</strong><br />
Die elektronischen <strong>Lotterien</strong> auf win2day sind Spiele, die in<br />
einer multichannelfähigen Plattform mit integrierter Börsenfunktion<br />
für die Teilnahme an Glücksspielen über das Internet<br />
eingebettet sind. Elektronische <strong>Lotterien</strong> sind gemäß § 12a des<br />
Glücksspielgesetzes Ausspielungen, bei denen der Spielvertrag<br />
über elektronische Medien abgeschlossen wird. Die Entscheidung<br />
über Gewinn und Verlust wird zentralseitig herbeigeführt.<br />
Die Konzession für die elektronischen <strong>Lotterien</strong> hält<br />
gemäß § 12a Glücksspielgesetz die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong><br />
Ges.m.b.H. Das Angebot im Poker Room, im Bingo Room, bei<br />
den Casino Spielen und im Games Room sind elektronische<br />
<strong>Lotterien</strong>. Der Spielteilnehmer erfährt unmittelbar nach der<br />
Spielteilnahme das Ergebnis dieser Entscheidung. Keno wird<br />
gemäß § 12b des Glücksspielgesetzes durchgeführt, aber ausschließlich<br />
über das Internet auf win2day angeboten.<br />
Die zahlungsformen<br />
Die Dotierung des Spieldepots kann sowohl über Internet als<br />
auch über Handy erfolgen. Dafür stehen der EuroBon (ein<br />
Prepaid Bon), der in allen österreichischen Annahmestellen und<br />
ausgewählten Vertriebsstellen gekauft werden kann, Paybox,<br />
eine providerunabhängige Zahlungsform für Mobilfunk und Internet,<br />
sowie cash4web MasterCard, das neue, unabhängige und<br />
anonyme Zahlungsmittel – im Internet und überall einsetzbar,<br />
wo MasterCard akzeptiert wird – zur Verfügung. Weiters gibt<br />
es noch die Bezahlung mit MasterCard (mit und ohne Secure<br />
Code), VISA (mit und ohne Verified by VISA), Diners Club<br />
sowie mittels Online-Banking und paysafecard.<br />
Der Bingo room auf win2day<br />
Am 3. November <strong>2010</strong> startete der Bingo Room auf win2day.<br />
Im Minutentakt finden hier Ziehungen statt, an denen man mit<br />
bis zu maximal 30 Tickets pro Spiel teilnehmen kann. Der User<br />
kann zwischen 75-Zahlen und 90-Zahlen Bingo wählen. Der<br />
Preis eines Bingo Tickets beträgt 10 Cent.<br />
Bingo café und Bingo Lounge<br />
Der User hat die Wahl, das Bingo Café oder die Bingo Lounge<br />
zu besuchen. Im Bingo Café wird 75-Zahlen Bingo gespielt, es<br />
wird also aus den Zahlen von 1 bis 75 gezogen. In der Bingo<br />
Lounge wird 90-Zahlen Bingo gespielt. Dabei wird aus dem<br />
Zahlenbereich von 1 bis 90 gezogen.<br />
Die Bingo Lobby ist das Informationszentrum mit einer Übersicht<br />
über Bingo Café und Bingo Lounge. Hier erfährt man den<br />
Beginn des nächsten Spiels, den Preis pro Ticket, die Höhe des<br />
Gewinntopfs, die Anzahl der Teilnehmer im jeweiligen Raum<br />
und die Höhe des Jackpots in einem Jackpot-Spiel. Der Chat<br />
ermöglicht das Plaudern mit anderen Teilnehmern. Er wird in<br />
den Abendstunden täglich von Moderatoren, die regelmäßig<br />
Chat-Gewinnspiele veranstalten, geführt.<br />
Ähnlich der externen Spieleinbindung von Poker wurde der<br />
Bingo Client vom schwedischen Spielesoftware-Entwickler Boss<br />
Media integriert.<br />
Die Spieleinführungen <strong>2010</strong><br />
Neben dem Bingo Room wurde das Spielangebot bei den<br />
Casinospielen um „Joker Wanted“ (Video Poker), „Cherry Star“<br />
(Slot), „Grand Black Jack“, „Golden Nut“ (Slot) und „Joker Five“<br />
(Video Poker), bei den Games Room Spielen um „Hi-Lo Cards“,<br />
„Hi-Lo Triple Chance“, „Gold Climb“ und „Spin Balls“ erweitert.<br />
Zudem wurde in der Rubrik „Casino Spiele“ der neue Bereich<br />
„MiniCasino“ mit den drei Spielen „American Roulette“, „Lucky<br />
Joker“ und „Robbie Rich“ gestartet. Diese Spiele im Kleinformat<br />
sind optimal für Netbooks.<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
29
30<br />
Die Spiele<br />
win2day ist immer mit dabei<br />
Der Bingo Room auf win2day<br />
startete im November <strong>2010</strong>
Der Poker room auf win2day<br />
Im rein österreichischen Poker Room auf win2day kann man am<br />
virtuellen Pokertisch bei den populären Spielen „Texas Hold’em“<br />
und „Omaha“ sowie den klassischen Varianten „Five Card<br />
Draw“ und „Seven Card Stud“ sein Glück versuchen. Es gibt<br />
ausschließlich österreichische Tische. Das heißt, man pokert<br />
nur gegen Spielteilnehmer aus Österreich. Es wird mit einem<br />
zentralseitig zur Verfügung gestellten Kartenspiel mit 52 Karten<br />
(= ein Deck) gespielt. Die Karten werden auch zentral von einer<br />
zufallsgesteuerten Software gemischt und ausgeteilt.<br />
kundenfreundliche rake-Struktur<br />
Der Rake (oder Bruttospielertrag) ist eine Spielgebühr, die der<br />
Spielveranstalter vom Einsatz jeder Partie einbehält. Der Rake<br />
ist abhängig von der Art des Tisches und von der Höhe des<br />
Gewinnpots. Die Rake-Struktur im Poker Room auf win2day<br />
ist eine Mischung aus prozentuellem Anteil am Gewinnpot und<br />
fixen Beträgen. Mit 2,5 Prozent vom Gewinnpot beziehungsweise<br />
einem Maximalbetrag von 2,– Euro ist sie sehr kundenfreundlich<br />
gestaltet und gegenüber anderen Internet-Pokerangeboten<br />
deutlich günstiger. Im Branchenschnitt liegt diese Gebühr bei<br />
fünf Prozent, ist also doppelt so hoch. Bei Turnieren beträgt der<br />
Rake meist 10 Prozent der am Beginn geleisteten Einzahlung, des<br />
sogenannten Buy-in.<br />
Erfolgreiche kooperation mit casinos austria<br />
Die Verknüpfung des Poker Rooms mit Events von Casinos<br />
Austria wurde auch <strong>2010</strong> sehr erfolgreich umgesetzt. So wurden<br />
erneut Satellite-Turniere im win2day Poker Room angeboten,<br />
über die man sich für die Casinos Austria Poker Tour (CAPT)<br />
qualifizieren konnte. Sie startete in Seefeld und bestand aus<br />
sieben Turnierwochen in verschiedenen Casinos. Das Preisgeld<br />
betrug rund 5,6 Mio. Euro. Höhepunkt aus Sicht von<br />
win2day war die CAPT Baden, bei der sich win2day Poker Ace<br />
Harry Casagrande den Sieg beim Main Event und damit rund<br />
67.000 Euro Siegesprämie sicherte. Zusätzlich durfte er sich als<br />
erster Spieler über den von win2day ausgesetzten Gewinnbonus<br />
in Höhe von 10.000 Euro freuen.<br />
Die win2day Poker aces<br />
Im April <strong>2010</strong> wurden die Poker Aces, Pokerspieler, die win2day<br />
bei Live-Poker-Turnieren vertreten und im Poker Room für<br />
diverse Aktionen zur Verfügung stehen, vorgestellt. Im Team<br />
der Poker Aces sind Sigi Stockinger, Johan Brolenius, Ivo Donev,<br />
Harry Casagrande, Nicole Schuiki, Bernhard Schnöll, Dominique<br />
Papesch, Matthias Schlager, Mario Rühr, Peter Staudacher und<br />
Josip Simunic.<br />
Die Gewinne<br />
Die durchschnittliche Gewinnausschüttung der elektronischen<br />
<strong>Lotterien</strong> beträgt bei den Spielen im Games Room 93,8 Prozent<br />
und bei den Casino Spielen 95,6 Prozent. Ein Gewinn aus dem<br />
Games Room, aus Casino Spielen und dem Poker Room wird<br />
sofort nach Beendigung des Spiels auf dem Bildschirm angezeigt<br />
und erhöht den Kontostand der elektronischen Geldbörse,<br />
die ebenfalls permanent eingeblendet ist.<br />
<strong>2010</strong> wurde auch der höchste Jackpot-Gewinn auf win2day<br />
erzielt. Ein User knackte Anfang November den Video Poker<br />
Jackpot mit mehr als einer Viertelmillion Euro.<br />
win2day goes Social Media<br />
Im Februar <strong>2010</strong> ging die win2day Facebook-Seite online. Auf<br />
der Seite werden Fragen der User beantwortet, Neuigkeiten<br />
rund um win2day gepostet und diverse Aktionen durchgeführt.<br />
Mit Ende des Jahres hatte die win2day Facebook-Seite rund<br />
4.700 Freunde. Seit April ist win2day auch auf Twitter vertreten<br />
und ergänzt mit Gaming- sowie Plattformnews den Social-<br />
Media-Auftritt von win2day.<br />
Der „Lotto i-Mate“ für iPhone und android-handys<br />
Im App Store beziehungsweise im Android-Market ist win2day<br />
mit der kostenlos erhältlichen Applikation „Lotto i-Mate“ vertreten.<br />
Der Lotto i-Mate bietet Features wie Gewinnabfrage oder<br />
standort basierte Annahmestellensuche.<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
31
winwin –<br />
Video Lottery Terminals<br />
Unter dem Motto „WINWIN: Da ist alles drin!“<br />
bieten die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> und<br />
Casinos Austria seit dem Jahr 2004 über<br />
eine gemeinsame Tochtergesellschaft an<br />
mehreren Standorten in Österreich Spiel und<br />
Entertainment auf höchstem Niveau.<br />
32<br />
Die Spiele<br />
WINWIN Outlets sind Treffpunkte für unterhaltungsorientierte<br />
Menschen, die Freude am Ausgehen haben und dabei auch das<br />
Glück herausfordern möchten.<br />
An den Standorten finden Gäste über 18 Jahre die Gelegenheit<br />
zum Spiel an Video Lottery Terminals (VLTs) der modernsten<br />
Generation, stilvolles Ambiente, ein kulinarisches Angebot zu<br />
moderaten Preisen, bestens geschulte Mitarbeiter und regelmäßige<br />
Veranstaltungen mit Livemusik und Unterhaltungsprogrammen.<br />
Die Konzession für VLTs hält gemäß § 12a Glücksspielgesetz<br />
die <strong>Österreichische</strong> <strong>Lotterien</strong> Ges.m.b.H. Sie stellt vor allem das<br />
technische Know-how zur Verfügung. Casinos Austria zeichnet<br />
für die Konzeption des operativen Bereichs verantwortlich.<br />
Glücks- und Unterhaltungsspiel<br />
Betriebsgesellschaft m.b.h.<br />
Die Glücks- und Unterhaltungsspiel Betriebsgesellschaft m.b.H.<br />
ist eine Tochtergesellschaft der Entertainment Glücks- und<br />
Unterhaltungsspiel Gesellschaft m.b.H., an der die <strong>Österreichische</strong>n<br />
<strong>Lotterien</strong> und Casinos Austria zu je 50 Prozent beteiligt<br />
sind. Ihr Unternehmensgegenstand ist der Betrieb von Video<br />
Lottery Terminals, die in Österreich unter der Marke WINWIN<br />
angeboten werden. Sie ähneln optisch den klassischen Spielautomaten,<br />
unterscheiden sich von ihnen aber ganz wesentlich in<br />
der Spielmechanik. Die Spiele der Video Lottery Terminals sind<br />
elektronische <strong>Lotterien</strong>. Elektronische <strong>Lotterien</strong> sind gemäß<br />
§ 12a des Glücksspielgesetzes Ausspielungen, bei denen der<br />
Spielvertrag über elektronische Medien abgeschlossen wird.<br />
Die Entscheidung über Gewinn und Verlust wird zentralseitig<br />
herbeigeführt. Der Spielteilnehmer erfährt unmittelbar nach der<br />
Spielteilnahme das Ergebnis dieser Entscheidung.<br />
Das konzept<br />
VLTs sollen mit der Kombination aus Spiel, Entertainment und<br />
Gastronomie unterhaltungsorientierte aktive Menschen ansprechen,<br />
die Freude am Ausgehen und an der Freizeitgestaltung<br />
haben. Die Outlets sind an 364 Tagen im Jahr (geschlossen am<br />
24. Dezember) von Nachmittag bis nach Mitternacht geöffnet.<br />
Der Eintritt ist frei. Es gibt weder Anzugs- noch Krawattenpflicht.<br />
Die WINWIN Architektur ist designorientiert und<br />
trendig. Das grundlegende Konzept ist die fließende Verbindung<br />
von Spiel- und Gastronomiebereich. Der Barbereich<br />
bietet – neben den Getränken – kleine Speisen, die sowohl<br />
schnell verfügbar als auch qualitativ hochwertig sind.<br />
Für das jeweilige lokale beziehungsweise regionale Freizeit-<br />
und Tourismus angebot sind WINWIN Outlets eine wichtige<br />
Ergänzung. Sowohl heimischen als auch touristischen Gästen<br />
bringen sie einen erhöhten Freizeitnutzen. WINWIN schafft<br />
mit jedem Standort auch qualifizierte Arbeitsplätze und eine<br />
seriöse Alternative zum sogenannten Kleinen Glücksspiel, zu<br />
grenznahen Casinos und illegalen Spielangeboten.<br />
WINWIN bietet Spiel, Entertainment<br />
und Gastronomie
Das Spielangebot<br />
Video Lottery Terminals ähneln optisch den klassischen Spielautomaten<br />
des Casinos, unterscheiden sich von ihnen aber in<br />
der Spielmechanik. Während jeder Spielautomat eigenständig<br />
per Zufallsgenerator über Gewinn und Verlust entscheidet,<br />
wird diese Entscheidung bei VLTs vom Zufallsgenerator eines<br />
zentralen Rechners – basierend auf vorgegebenen Gewinnpyramiden<br />
– getroffen. Der zentrale Rechner übermittelt<br />
dann die Ergebnisse per Telekommunikation an die einzelnen<br />
Terminals.<br />
An jedem Standort gibt es zwischen 46 und 150 Terminals<br />
mit bis zu 60 verschiedenen Spielen. Man kann bereits mit<br />
einem Einsatz von 1 Cent am Spiel teilnehmen. Der maximale<br />
Spieleinsatz beträgt 10,– Euro. Einsätze werden über Tickets<br />
beziehungsweise mit Banknoten, jedoch ohne Münzen, getätigt.<br />
Im Gewinnfall druckt der Terminal ein Ticket aus, das an der<br />
Kassa entweder bar, als Scheck oder in Form einer Banküberweisung<br />
ausbezahlt wird. Der Höchstgewinn beträgt 25.000 Euro.<br />
<strong>Österreichische</strong> Sportwetten<br />
Gesellschaft m.b.h.<br />
Die <strong>Österreichische</strong> Sportwetten Gesellschaft m.b.H. wurde<br />
im April 2000 gegründet und startete den Spielbetrieb am<br />
24. August 2001. Sie ist eine Tochtergesellschaft der Entertainment<br />
Glücks- und Unterhaltungsspiel Gesellschaft m.b.H.<br />
(56 Prozent), der Mediaprint Zeitungs- und Zeitschriftenverlag<br />
Ges.m.b.H. & Co. KG (26 Prozent) und der Bundesländerverlage<br />
Beteiligungsgesellschaft m.b.H. (18 Prozent). An der Entertainment<br />
Glücks- und Unterhaltungsspiel Gesellschaft m.b.H.<br />
sind die Casinos Austria AG und die <strong>Österreichische</strong> <strong>Lotterien</strong><br />
Ges.m.b.H. zu jeweils 50 Prozent beteiligt.<br />
winwin<br />
Standorte<br />
Mayrhofen Tirol 21.05.2004<br />
Lienz Tirol 14.08.2004<br />
Ebreichsdorf NÖ 04.09.2004<br />
Schärding OÖ 21.04.2005<br />
Zell am See Salzburg 23.03.2006<br />
Bruck/Leitha NÖ 29.06.2006<br />
Zwettl NÖ<br />
03.08.2006–<br />
19.12.<strong>2010</strong><br />
Steyr OÖ 06.06.2007<br />
Wels OÖ 27.09.2007<br />
Landeck Tirol 23.04.2008<br />
Vöcklabruck OÖ 29.10.2008<br />
Kufstein Tirol 14.05.2009<br />
Dem Spielteilnehmer stehen in den Printmedien der Gesellschafter<br />
leicht zugängliche, immer aktuelle Informationen rund<br />
um das Wettgeschehen zur Verfügung, die Tageszeitungen<br />
können mit diesem Service ihre Leser-Blatt-Bindung stärken.<br />
In Österreich fallen bis zu zehn kumulierte Sportwetten auf<br />
Quotenbasis nicht unter das Glücksspielmonopol. Lizenzen für<br />
derartige Sportwetten werden auf der Grundlage landesgesetzlicher<br />
Bestimmungen vergeben. Sie wurden der <strong>Österreichische</strong>n<br />
Sportwetten Gesellschaft von allen neun Bundesländern erteilt.<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> erzielte tipp3 einen Umsatz von 46,3 Mio. Euro.<br />
Das gute Ergebnis des Unternehmens, das in dem stark umkämpften<br />
Wettmarkt agiert, ist auch auf die vielen Aktivitäten<br />
rund um die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika zurückzuführen.<br />
Durch gut abgestimmte Kommunikationsmaßnahmen<br />
und eine breite Angebotspalette an attraktiven Wetten konnten<br />
neue Zielgruppen angesprochen und für tipp3 nachhaltig interessiert<br />
werden.<br />
Weiters hat tipp3 Ende August <strong>2010</strong> sein Wettprogramm von<br />
bisher 90 auf 120 Spiele pro Runde ausgeweitet, wodurch allen<br />
Spielteilnehmern eine größere Auswahlmöglichkeit an Matches<br />
zur Verfügung steht.<br />
Seit der Saison 2008/2009 verstärkt tipp3 seine langjährige<br />
Partnerschaft mit der <strong>Österreichische</strong>n Bundesliga, die seit 1. Juli<br />
2008 mit dem Bewerbsnamen „tipp3-Bundesliga powered by<br />
T-Mobile“ auftritt. Dieses Hauptsponsoring hat tipp3 für drei<br />
Jahre abgeschlossen. Bereits Ende <strong>2010</strong> konnten die Verhandlungen<br />
für eine Vertragsverlängerung zu einem positiven Ergebnis<br />
geführt werden. Somit wird tipp3 auch in den kommenden drei<br />
Jahren die oberste Spielklasse des österreichischen Fußballs<br />
maßgeblich unterstützen.<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
33
34<br />
Die Spiele<br />
Durch die Gründung von Better Game Solutions (BGS)<br />
beschreitet tipp3 neue Wege auf dem Sportwettenmarkt: Mit<br />
einer umfangreichen Angebotspalette hat man nun auch den<br />
Business-to-Business (B2B)-Sektor im Visier.<br />
BGS wurde am 1. Juli <strong>2010</strong> gegründet. Es ist der für die Abwicklung<br />
von Wetten aller Art zuständige Solution-Provider<br />
innerhalb der Unternehmensgruppe Casinos Austria und<br />
<strong>Österreichische</strong> <strong>Lotterien</strong>. Für BGS wurde nun die Software<br />
„Oscar“ entwickelt, die es ermöglicht, Services auf die Bedürfnisse<br />
jedes einzelnen Kunden zuzuschneiden.<br />
tipp3 unterstützt die oberste Spielklasse des<br />
österreichischen Fußballs maßgeblich<br />
tipp3 setzte sich im Vorjahr durch die Schaffung eines „Projektpools“<br />
auch für soziale Belange ein. Diskriminierende und<br />
rassistische Handlungen und Verhaltensweisen sind längst nicht<br />
aus den Stadien verschwunden. Viele fußballbegeisterte Menschen<br />
wollen gegen diese Missstände aktiv werden und Zeichen<br />
setzen. tipp3 und „FairPlay. Viele Farben. Ein Spiel.“ unterstützen<br />
diese Menschen und Initiativen mit Förderungen aus dem<br />
Projektpool. Seit 2009 wurden bisher über 30 antidiskriminierende<br />
Projekte erfolgreich umgesetzt und finanziell unterstützt.<br />
Damit konnte ein Beitrag zur Integration von Menschen anderer<br />
Hautfarbe und Herkunft in Österreich geleistet werden.
ussisch <strong>Österreichische</strong><br />
<strong>Lotterien</strong> holding<br />
Gesellschaft m.b.h.<br />
Ural Loto bietet in Baschkortostan Lotto,<br />
Joker und ein Rubbellos an<br />
Die Russisch <strong>Österreichische</strong> <strong>Lotterien</strong> Holding Ges.m.b.H.<br />
wurde im November 2008 gegründet. An der Gesellschaft sind<br />
die <strong>Österreichische</strong> <strong>Lotterien</strong> Gesellschaft m.b.H., die VPB<br />
Beteiligungs Gesellschaft m.b.H. sowie die KEBA AG beteiligt.<br />
Geschäftszweig sind die Beteiligungen an Glücksspiel- und<br />
Wettgesellschaften in der Russischen Föderation. Die Gesellschaft<br />
ist zu 100 Prozent an der OOO Ural Loto beteiligt, die ihren<br />
Sitz in der autonomen südrussischen Republik Baschkortostan<br />
hat und die für den operativen Spielbetrieb in Baschkortostan<br />
zuständig ist.<br />
Bereits im April 2008 wurde der Grundstein für den Marktstart<br />
in der südrussischen Republik Baschkortostan gelegt, als<br />
zwischen der Regierung der Republik Baschkortostan und dem<br />
Vorstand der <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> ein Absichtsprotokoll<br />
unterzeichnet wurde, das die Einführung eines lokalen Lotteriespiels<br />
beinhaltet. Denn die Neuregelung des Glücksspielmarkts<br />
in der Russischen Föderation im Jahr 2007 – und damit auch in<br />
Baschkortostan – führte zur Entscheidung der Regierung der<br />
Republik, den verursachten Entgang von Steuereinnahmen zu<br />
kompensieren und ein eigenes Lotteriespiel einzuführen. Auf<br />
der Suche nach einem kompetenten und seriösen Partner<br />
wandte sich die baschkirische Regierung an die <strong>Österreichische</strong>n<br />
<strong>Lotterien</strong>.<br />
Die Betreibergesellschaft Ural Loto brachte bereits im Dezember<br />
2008 das Rubbellos „Glückliche Herzen“ auf den Markt, die<br />
Ziehungslotterie Lotto „6 aus 40“ startete am 14. September 2009.<br />
<strong>2010</strong> stand im Zeichen der Produkteinführung von Joker sowie<br />
der Verbesserung der Lotto Gewinnpyramide. Die entsprechende<br />
Genehmigung wurde im Sommer erteilt. Der Verkauf von<br />
Joker und dem adaptierten Lotto startete am 16. November. Die<br />
Ziehung von Joker erfolgt gemeinsam mit der Lotto Ziehung<br />
live beim baschkirischen Fernsehsender BST. Die erste Ziehung<br />
von Lotto „6 aus 40“ und Joker fand am 21. November statt.<br />
Im Rahmen dieses Projekts wurde bei Ural Loto auf die neue<br />
Spielverarbeitungssoftware der <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong><br />
umgestellt.<br />
Das Vertriebsnetz der Ural Loto wurde <strong>2010</strong> laufend erweitert<br />
und optimiert. In ganz Baschkortostan sind derzeit 1.500 Vertriebsstellen<br />
eingerichtet, in denen man an Lotto „6 aus 40“ und<br />
Joker teilnehmen kann.<br />
Der Gesetzgebung der Russischen Föderation entsprechend,<br />
werden die Zweckabgaben der Lotterie für die Finanzierung<br />
sozial bedeutsamer Objekte und Maßnahmen sowie für Wohltätigkeit<br />
verwendet. Ural Loto ist bestrebt, durch eine erfolgreiche<br />
Geschäftstätigkeit Mittel für soziale, kulturelle, sportliche,<br />
touristische und wissenschaftliche Projekte bereitzustellen und<br />
Anliegen von allgemeinem Interesse finanziell zu unterstützen.<br />
<strong>2010</strong> konnten unter anderem das Central Hospital in der baschkirischen<br />
Stadt Ishimbay beim Kauf von Ultraschallgeräten und<br />
Rettungsfahrzeugen, die paralympische Schule in Ufa für den<br />
Kauf von Trainings-Equipment sowie das Krebszentrum in Ufa<br />
unterstützt werden. Zusätzlich zu den gesetzlichen Anforderungen<br />
wurden mehrere kleinere Projekte in den Bereichen Soziales<br />
und Kultur möglich gemacht.<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
35
<strong>Österreichische</strong> Kinderhilfe<br />
<strong>Österreichische</strong> <strong>Lotterien</strong> –<br />
seit 25 Jahren ein vertrauensvoller Partner
K indern und Familien mit Kindern in Not zu helfen<br />
ist für die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> Verpflichtung. Die Zukunft<br />
liegt in den Händen der Kinder von heute – wir müssen sie dabei<br />
unterstützen, dass sie ihr positiv entgegengehen können. Dies<br />
gelingt durch die bereits 25 Jahre währende Partnerschaft mit der<br />
<strong>Österreichische</strong>n Kinderhilfe. Streetwork Wien – ein Projekt des<br />
Vereins „Rettet das Kind“ – setzt sich für Jugendliche und junge<br />
Erwachsene ein, die an den Rand der Gesellschaft gedrängt wurden.<br />
Sozial benachteiligte, auffällige, gewaltbereite oder politisch<br />
extreme Jugendliche – sie alle brauchen Unterstützung, die sie von<br />
Berni, Alexandra, Christian und Anita täglich bekommen. Die vier<br />
sind Sozialarbeiter von Streetwork Wien, ihr Arbeitsplatz ist die<br />
Lebenswelt der Jugendlichen, die sie betreuen, die sogenannte<br />
„Szene“, oder aber auch Fußballplätze, wo junge Menschen auf<br />
Zoff aus sind. Im neuen Clublokal, das durch Gelder der <strong>Österreichische</strong>n<br />
<strong>Lotterien</strong> renoviert wurde, haben die vier Streetworker<br />
jetzt die Möglichkeit, mit ihren Klienten Beratungsgespräche zu<br />
führen – ihnen aber auch ein entsprechend kontrolliertes Freizeitangebot<br />
zu bieten. Die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> unterstützen<br />
sie bei ihrem Ziel: die jungen Menschen zur Selbstverantwortung<br />
und Eigenbestimmung zu befähigen und ihre Lebenssituation<br />
nachhaltig zu verbessern. Gut für Österreich
Das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />
Wirtschaftliche<br />
Rahmenbedingungen<br />
<strong>2010</strong> konnte sich die österreichische<br />
Wirtschaft nach einem Minus von 3,9 Prozent<br />
im Vorjahr von der schweren Krise wieder<br />
leicht erholen.<br />
38<br />
Das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />
Das Bruttoinlandsprodukt stieg um 2,0 Prozent (Stand: WIFO<br />
Dezember 2011) und lag damit deutlich über den Prognosen.<br />
Der wesentlichste Impuls kam dabei vom kräftigen Wachstum<br />
der Exportindustrie mit einer realen Zuwachsrate von über<br />
10 Prozent. Die Inflation zog mit 1,8 Prozent gegenüber dem<br />
Vorjahr (0,5 Prozent) wieder deutlich an.<br />
Angesichts einer schwachen Reallohnentwicklung blieben die<br />
privaten Haushalte im Jahr <strong>2010</strong> trotz der Konjunkturerholung<br />
bei ihren Konsumausgaben zurückhaltend. Das Konsumwachstum<br />
schwächte sich von 1,3 Prozent im Jahr 2009 auf<br />
1,1 Prozent im Jahr <strong>2010</strong> aber wider Erwarten nur leicht ab.<br />
Damit stellte der Privatkonsum einen der stabilisierenden<br />
Faktoren für die heimische Wirtschaft dar. Die Einschätzung<br />
der Konsumenten bezüglich der zukünftigen Wirtschaftsentwicklung<br />
seit Mitte 2009 hat sich deutlich verbessert, was zu<br />
einer gewissen Stimulierung führte. Außerdem dürfte der Konsument<br />
in Erwartung einer stärkeren Entwertung des Geldes<br />
lang geplante Anschaffungen vorgezogen haben, sodass trotz<br />
der unsicheren ökonomischen Situation ein relativ gutes Konsumniveau<br />
erreicht wurde. Allerdings war auch ein verändertes<br />
Konsumverhalten festzustellen: Der Verbraucher sparte bei den<br />
alltäglichen Dingen wie Lebensmitteln und Restaurantbesuchen<br />
um sich größere Dinge wie Urlaube leisten zu können.<br />
Die Arbeitslosenquote fiel mit 4,5 Prozent (Basis: EUROSTAT)<br />
niedriger als erwartet aus und stellt gegenüber 2009 einen Rückgang<br />
um 0,3 Prozentpunkte dar.
Umsatz- und<br />
Ertragsentwicklung<br />
Der Gesamtumsatz der <strong>Österreichische</strong>n<br />
<strong>Lotterien</strong> liegt mit 2.642,45 Mio. Euro um<br />
0,33 Prozent über dem des Vorjahres. Das<br />
bereits hohe Umsatzniveau des Jahres 2009<br />
konnte vor allem durch den erfolgreichen<br />
Relaunch von Lotto „6 aus 45“ gehalten<br />
werden sowie durch das Umsatzplus bei den<br />
elektronischen <strong>Lotterien</strong> auf win2day und den<br />
VLTs bei WINWIN.<br />
Die Produktänderungen bei Lotto „6 aus 45“ waren überdurchschnittlich<br />
erfolgreich, und obwohl drei Dreifachjackpots<br />
und ein Vierfachjackpot weniger als 2009 stattfanden, liegt<br />
Lotto nur um rund 3,2 Prozent hinter 2009. ToiToiToi konnte<br />
aufgrund der neuen Einsatzklassen ein starkes Umsatzplus von<br />
7,3 Prozent erreichen. Ansonsten hatten die wirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen ihre Auswirkungen auf die Entwicklung<br />
bei allen Hauptumsatzträgern. Die Instantprodukte Brieflos und<br />
Rubbellos spürten die schwache Konsumstimmung besonders.<br />
Der Gesamtumsatz der elektronischen <strong>Lotterien</strong> (inklusive<br />
Poker Rake) liegt um 3,1 Prozent über dem Vorjahr. Diese<br />
positive Entwicklung ist vor allem auf erfolgreiche Produkteinführungen<br />
zurückzuführen. Die Entwicklung der einzelnen<br />
WINWIN (VLT) Standorte läuft nach wie vor gut und liegt<br />
10,6 Prozent über dem Vorjahr.<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> wurde eine Gesamtgewinnsumme von 1.956,70 Mio.<br />
Euro ausbezahlt (Berechnungsgrundlage: alle Spiele der <strong>Österreichische</strong>n<br />
<strong>Lotterien</strong>).<br />
Die Wetteinsätze von Lotto, Toto, Torwette, Zahlenlotto, Joker,<br />
ToiToiToi und EuroMillionen ergeben sich aus dem jeweiligen<br />
Preis abzüglich des Verwaltungskostenbeitrags. 50 Prozent<br />
der Wetteinsätze werden bei Lotto, Toto, Torwette und Joker<br />
sowie 50 Prozent vom Umsatz bei EuroMillionen als Gewinne<br />
ausgeschüttet.<br />
Der Gesamtumsatz des<br />
Unternehmens 2006–<strong>2010</strong><br />
in Mio. Euro*<br />
3.000<br />
2.500<br />
2.000<br />
1.500<br />
1.000<br />
500<br />
Die Steuerleistung des<br />
Unternehmens 2006–<strong>2010</strong><br />
in Mio. Euro*<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
0<br />
2.040,88 2.067,17<br />
+1,3 %<br />
2.378,04<br />
+15,0 %<br />
Die mediale Unterstützung ist seit 2006 nicht mehr unter Pos. 6a<br />
sondern unter Pos. 6b der Gewinn- und Verlustrechnung aufgeführt.<br />
Der Gesamtumsatz <strong>2010</strong> nach<br />
Spielen in Euro und der Anteil<br />
der Spiele am Gesamtumsatz<br />
Lotto „6 aus 45“ 582.020.253,45 22,03 %<br />
Toto und<br />
Torwette** 12.186.977,20 0,46 %<br />
Bingo 11.513.952,90 0,44 %<br />
EuroMillionen 180.461.720,10 6,83 %<br />
ToiToiToi 18.178.284,50 0,69 %<br />
Zahlenlotto 1–90 4.211.306,25 0,16 %<br />
Joker 173.681.575,30 6,57 %<br />
Rubbellos 118.645.295,00 4,49 %<br />
Brieflos 26.506.746,00 1,00 %<br />
Klassenlotterie 33.867.472,00 1,28 %<br />
win2day und<br />
Keno 1.074.965.281,81 40,68 %<br />
win2day Poker 6.341.247,29 0,24 %<br />
WINWIN 399.864.957,00 15,13 %<br />
Gesamt 2.642.454.068,80 100,00 %<br />
* Veränderungen gegenüber dem Vorjahr<br />
** Inkl. Extra Toto u. Extra Torwette<br />
2.633,70<br />
+10,8 %<br />
2.642,45<br />
+0,3 %<br />
2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
376,40 348,74<br />
–7,3 %<br />
383,49<br />
+10,0 %<br />
421,19<br />
+9,9 %<br />
398,43<br />
–5,4 %<br />
2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
39
40<br />
Das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />
398,43 Mio. Euro – die Steuerleistung <strong>2010</strong><br />
Die Gesamtsteuerleistung der <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong><br />
betrug im vergangenen Jahr 398,43 Mio. Euro, wobei die<br />
spielabhängigen Abgaben sowie die Steuern vom Einkommen<br />
und die sonstigen Steuern und Abgaben berücksichtigt sind.<br />
Seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 1986 wurden<br />
an die Republik Österreich mehr als 8,03 Mrd. Euro an Steuern<br />
abgeführt.<br />
Die spielabhängigen Abgaben in Höhe von 389,21 Mio. Euro setzten<br />
sich aus der Konzessionsabgabe in Höhe von 224,19 Mio. Euro<br />
und der Wettgebühr in Höhe von 165,02 Mio. Euro zusammen.<br />
Die Wetteinsätze von Lotto „6 aus 45“, Toto, Torwette, Joker<br />
und EuroMillionen sind seit 2006 mit einer Konzessionsabgabe für<br />
die ersten 400 Mio. Euro von 18,5 Prozent und für alle weiteren<br />
Beträge von 27,5 Prozent besteuert. Die Höhe der Konzessionsabgabe<br />
beträgt bei der Klassenlotterie 2 Prozent der Wetteinsätze,<br />
bei Brieflos, Rubbellos und ToiToiToi 17,5 Prozent, bei<br />
Zahlenlotto, Bingo und Keno 27,5 Prozent.<br />
Die Höhe der Wettgebühr beträgt bei allen Spielen der<br />
<strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> 16 Prozent der Wetteinsätze und der<br />
Bruttospielerträge. Bei den elektronischen <strong>Lotterien</strong> auf win2day<br />
und bei WINWIN (VLTs) unterliegt der Bruttospielertrag, das<br />
ist die Differenz zwischen Wetteinsatz und Gewinnausschüttung,<br />
sowie der Rake bei Poker der Besteuerung. An Steuern<br />
werden 40 Prozent vom Bruttospielertrag, und zwar 16 Prozent<br />
Wettgebühr und 24 Prozent Konzessions abgabe, abgeführt.<br />
Lotto „6 AUS 45“<br />
Der Umsatz bei Lotto „6 aus 45“ betrug im vergangenen Jahr<br />
582,02 Mio. Euro. Der Umsatzrückgang von 3,2 Prozent gegenüber<br />
dem Jahr 2009 ist vor allem auf einen fehlenden Vierfachjackpot<br />
und drei fehlende Dreifachjackpots zurückzuführen. Der große<br />
Erfolg des neuen LottoSpieldesigns im September <strong>2010</strong> hielt den<br />
zu erwartenden Rückgang allerdings in Grenzen.<br />
Die Umsatzentwicklung bei Lotto „6 aus 45“<br />
2006–<strong>2010</strong> in Mio. Euro*<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
530,99 517,16<br />
–2,6 %<br />
555,34<br />
+7,4 %<br />
601,32<br />
+8,3 %<br />
582,02<br />
–3,2 %<br />
2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong>X<br />
%<br />
EURoMiLLionEn<br />
Der Umsatz von EuroMillionen betrug 180,46 Mio. Euro. Der<br />
Rückgang um 3,6 Prozent gegenüber 2009 ist auf die geringe<br />
Zahl von Jackpots zurückzuführen. <strong>2010</strong> gab es sieben Startrunden<br />
mehr als im Vorjahr, dafür dementsprechend weniger<br />
JackpotRunden.<br />
Die Umsatzentwicklung bei EuroMillionen<br />
2006–<strong>2010</strong> in Mio. Euro*<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
192,60 145,26<br />
–24,6 %<br />
170,88<br />
+17,6 %<br />
187,22<br />
+9,6 %<br />
180,46<br />
–3,6 %<br />
2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong>X<br />
%<br />
* Veränderungen gegenüber dem Vorjahr
ToTo und TorweTTe<br />
Der Umsatz aus Toto (inkl. Extra Toto) betrug im vergangenen<br />
Jahr 10,99 Mio. Euro, der Umsatz der Torwette (inkl. Extra<br />
Torwette) 1,20 Mio. Euro. Die Torwette konnte aufgrund einer<br />
20-fach-Jackpot-Serie einen Anstieg um 7,3 Prozent erzielen.<br />
die umsatzentwicklung bei Toto<br />
(inkl. extra Toto) 2006–<strong>2010</strong> in Mio. euro*<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
14,87 11,34<br />
–23,7 %<br />
11,66<br />
+2,8 %<br />
11,08<br />
–5,0 %<br />
10,99<br />
–0,8 %<br />
2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
die umsatzentwicklung bei der Torwette<br />
(inkl. extra Torwette) 2006–<strong>2010</strong> in Mio. euro*<br />
1,5<br />
1,0<br />
0,5<br />
0<br />
1,14 1,07<br />
–6,7 %<br />
1,08<br />
+0,9 %<br />
1,12<br />
+3,9 %<br />
1,20<br />
+7,3 %<br />
2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong>X<br />
%<br />
* Veränderungen gegenüber dem Vorjahr<br />
Bingo<br />
Der Umsatz von Bingo betrug im vergangenen Jahr<br />
11,51 Mio. Euro.<br />
die umsatzentwicklung bei Bingo<br />
2006–<strong>2010</strong> in Mio. euro*<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
12,26 11,18<br />
–8,8 %<br />
11,29<br />
+1,0 %<br />
11,35<br />
+0,5 %<br />
11,51<br />
+1,4 %<br />
2006 2007 2008 2009 11,51<br />
<strong>2010</strong><br />
X %<br />
ToiToiToi<br />
Der Umsatz von ToiToiToi betrug im vergangenen Jahr<br />
18,18 Mio. Euro. Das Umsatzplus von rund 6 Prozent gegenüber<br />
dem Vorjahr ist auf die gute Entwicklung der zusätzlichen<br />
Einsatzklassen, die im Oktober 2009 eingeführt wurden, zurückzuführen.<br />
die umsatzentwicklung bei ToiToiToi<br />
2006–<strong>2010</strong> in Mio. euro*<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
17,75 17,14<br />
–3,4 %<br />
17,04<br />
–0,6 %<br />
17,15<br />
+0,6 %<br />
18,18<br />
+6,0 %<br />
2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
41
ZAhLEnLotto 1–90<br />
<strong>2010</strong> betrug der Umsatz bei Zahlenlotto 4,21 Mio. Euro.<br />
Die Umsatzentwicklung bei Zahlenlotto 1–90<br />
2006–<strong>2010</strong> in Mio. Euro*<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
4,86 4,66<br />
–4,2 %<br />
Das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />
4,51<br />
–3,2 %<br />
4,29<br />
–4,7 %<br />
4,21<br />
–2,0 %<br />
2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
JoKER<br />
Der Umsatz bei Joker betrug <strong>2010</strong> 173,68 Mio. Euro und liegt<br />
damit um 2,4 Prozent unter dem Vorjahr. Dieser Umsatzrückgang<br />
spiegelt die ausbleibenden Großereignisse bei den Trägerprodukten<br />
Lotto und EuroMillionen wider.<br />
Die Umsatzentwicklung bei Joker<br />
2006–<strong>2010</strong> in Mio. Euro*<br />
200<br />
150<br />
100<br />
42<br />
50<br />
0<br />
152,18 142,37<br />
–6,4 %<br />
162,21<br />
+13,9 %<br />
178,03<br />
+9,8 %<br />
173,68<br />
–2,4 %<br />
2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
RUBBELLoS<br />
Der Umsatz bei Rubbellos betrug <strong>2010</strong> 118,65 Mio. Euro.<br />
Der Umsatzrückgang um 3,5 Prozent ist auf die schlechte<br />
Wirtschaftslage, die sich bei einem Impulsprodukt besonders<br />
bemerkbar macht, zurückzuführen.<br />
Die Umsatzentwicklung bei Rubbellos<br />
2006–<strong>2010</strong> in Mio. Euro*<br />
150<br />
120<br />
90<br />
60<br />
30<br />
0<br />
112,47 124,10<br />
+10,4 %<br />
127,38<br />
+2,6 %<br />
123,00<br />
–3,4 %<br />
118,65<br />
–3,5 %<br />
2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
BRiEfLoS<br />
<strong>2010</strong> betrug der Umsatz von Brieflos 26,51 Mio. Euro, wobei<br />
der Umsatzrückgang von 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf<br />
die Zurückhaltung beim Konsum aufgrund der Wirtschaftslage<br />
zurückzuführen ist.<br />
Die Umsatzentwicklung bei Brieflos<br />
2006–<strong>2010</strong> in Mio. Euro*<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
24,39 24,12<br />
–1,1 %<br />
25,85<br />
+7,2 %<br />
27,91<br />
+8,0 %<br />
26,51<br />
–5,0 %<br />
2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
* Veränderungen gegenüber dem Vorjahr
KLASSEnLottERiE<br />
Der Umsatz der <strong>Österreichische</strong>n Klassenlotterie betrug im<br />
vergangenen Jahr 33,87 Mio. Euro.<br />
Die Umsatzentwicklung der <strong>Österreichische</strong>n<br />
Klassenlotterie 2006–<strong>2010</strong> in Mio. Euro*<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
37,81 37,60<br />
–0,6%<br />
36,17<br />
–3,8 %<br />
34,16<br />
–5,6 %<br />
33,87<br />
–0,9 %<br />
2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
WinWin<br />
(ViDEo LottERy tERMinALS)<br />
Die VTLs an den insgesamt zwölf WINWIN Standorten<br />
erreichten einen Umsatz von 399,86 Mio. Euro. Mit einem Plus<br />
von 10,6 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode entwickelt sich<br />
WINWIN nach wie vor sehr positiv.<br />
Die Umsatzentwicklung bei WinWin<br />
2006–<strong>2010</strong> in Mio. Euro*<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
167,54 223,14<br />
+33,2 %<br />
303,92<br />
+36,2 %<br />
361,45<br />
+18,9%<br />
399,86<br />
+10,6 %<br />
2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
* Veränderungen gegenüber dem Vorjahr<br />
Win2DAy<br />
Der Umsatz von win2day (inklusive Keno) betrug im vergangenen<br />
Jahr 1.074,97 Mio. Euro, der Rake im Poker Room 6,34 Mio.<br />
Euro. Die elektronischen <strong>Lotterien</strong> auf win2day konnten vor<br />
allem durch die Einführung neuer Spiele wie des Video Pokers<br />
„Joker Wanted“, der Slotmaschinen „Cherry Star“ und „Golden<br />
Nut“ oder des „Bingo Room“ das Umsatzniveau steigern.<br />
Die Umsatzentwicklung von win2day<br />
2006–<strong>2010</strong> in Mio. Euro exkl. Rake des<br />
Poker Rooms*<br />
1.200<br />
1.000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
772,02 807,95<br />
+4,7 %<br />
945,65<br />
+17,0 %<br />
1.069,09<br />
+13,1 %<br />
1.074,97<br />
+0,5 %<br />
2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
Die Umsatzentwicklung des Rakes im<br />
Poker Room 2008*–<strong>2010</strong> in Mio. Euro*<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
5,05 6,53<br />
+29,3 %<br />
6,34<br />
–2,8 %<br />
2008 2009 <strong>2010</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
43
Responsible Gaming<br />
Die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> bieten<br />
seit ihrem Bestehen erfolgreich Glücksspiele<br />
mit Verantwortung an.<br />
44<br />
Das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />
Seit Beginn seiner Geschäftstätigkeit hat es sich das Unternehmen<br />
zur Aufgabe gemacht, möglichen Problemen, die<br />
durch das Spielen entstehen können, aktiv entgegenzuwirken.<br />
Damit Glücksspiel ein Vergnügen bleibt, haben sich die <strong>Österreichische</strong>n<br />
<strong>Lotterien</strong> freiwillig zu vielfältigen Beschränkungen<br />
verpflichtet. Weiters stellen sie die Einhaltung der Teilnahmebedingungen<br />
sicher, informieren die Spielteilnehmer umfassend<br />
über Gewinnwahrscheinlichkeiten und berücksichtigen bei der<br />
Entwicklung neuer Spiele die spielerschutzrelevanten Aspekte<br />
des Spieldesigns. Dies ist im Leitbild fest verankert und prägt<br />
auch die Geschäftstätigkeit der verbundenen Unternehmen<br />
win2day, WINWIN, tipp3 und Ural Loto.<br />
Nach internationalen Schätzungen ist etwa ein Prozent der<br />
erwachsenen Bevölkerung spielsüchtig; rund drei bis vier Prozent<br />
sind unmittelbar gefährdet, in die Spielsucht abzurutschen.<br />
Diese Fakten zeigen, dass das Thema Responsible Gaming<br />
große Bedeutung hat. Deshalb nehmen die <strong>Österreichische</strong>n<br />
<strong>Lotterien</strong> ihre Verpflichtung in dieser Hinsicht sehr ernst und<br />
gehen mit ihren Auflagen über das vom Gesetz geforderte Maß<br />
hinaus. Dies reicht von Schulungs und Weiterbildungsangeboten<br />
für Mitarbeiter und Vertriebspartner im Umgang mit den<br />
Kunden hinsichtlich spielerschutzrelevanter Themen bis hin<br />
zu Information und Beratung für gefährdete Spielteilnehmer<br />
und Spielsüchtige. Intensiv widmen sich die <strong>Österreichische</strong>n<br />
<strong>Lotterien</strong> auch dem Jugendschutz.<br />
Seit 2009 sind die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> nach den<br />
ResponsibleGamingStandards der European Lotteries und<br />
der World Lottery Association zertifiziert. Die beiden Dachorganisationen<br />
setzen sich engagiert für Responsible Gaming und<br />
für die konsequente Bekämpfung illegalen Glücksspiels ein. Sie<br />
treffen entsprechende Präventivmaßnahmen und fördern den<br />
kontrollierten Ausbau von Informations und Schulungsmaßnahmen.<br />
Die festgesetzten Standards für Responsible Gaming<br />
ermöglichen es den Mitgliedern, Responsible Gaming als festen<br />
Bestandteil messbar und strukturiert in ihren täglichen Geschäftsaktivitäten<br />
zu verankern. Damit wird das Ziel verfolgt, die<br />
Gefährdung der Gesellschaft durch den übermäßigen Konsum<br />
von Glücksspiel auf ein Minimum zu reduzieren. Die Standards<br />
gehen weit über nationale und internationale Rechtszwänge<br />
hinaus.<br />
Ein eigener Bereich in der Unternehmensgruppe ist mit<br />
„Responsible Gaming, Advertising & Sponsoring“ betraut. Zu<br />
den zentralen Aufgaben gehören die nachhaltige Implementierung,<br />
Evaluierung und Aktualisierung von Programmen,<br />
Richtlinien und Konzepten für eine im Sinne des „Glücksspiels<br />
mit Verantwortung“ optimale Kundenpolitik. Das national und<br />
international hohe Ansehen der ResponsibleGamingExperten<br />
der <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> spiegelt sich nicht zuletzt auch in<br />
den zahlreichen Vortragseinladungen zu Kongressen führender<br />
Institutionen in Europa und Nordamerika wider. Seit Jahren<br />
bestehen eine enge Zusammenarbeit und ein reger Informationsaustausch<br />
mit österreichischen Beratungs und Behandlungseinrichtungen.<br />
<strong>2010</strong> wurden unter dem Slogan „Hilfe anzunehmen kann<br />
schwer sein, sie zu finden nicht“ Kurzfilme produziert, in denen<br />
sich alle führenden Beratungs und Therapieeinrichtungen<br />
präsentieren. Die Spots werden auf der eigenen Internetseite<br />
www.SpielemitVerantwortung.at gezeigt. Darüber hinaus<br />
stehen dort Kurzfilme von Experten und Betroffenen, Informationen<br />
zum Thema Spielabhängigkeit, ein Selbsttest sowie die<br />
Kontaktdaten der Beratungsstellen zur Verfügung. Die Website<br />
wird seit <strong>2010</strong> auch in englischer Sprache publiziert.
Gebietsbetreuer Heinz Schuh (Mitte)<br />
informiert Herrn und Frau Heindl direkt vor<br />
Ort in ihrer Trafik über Responsible Gaming<br />
Der Schlüssel zum Erfolg unseres Unternehmens, „Spiele mit<br />
Verantwortung“ anzubieten, liegt wesentlich in den Händen<br />
unserer Mitarbeiter. Leitende Angestellte und Mitarbeiter mit<br />
direktem Kundenkontakt werden jährlich im Rahmen von<br />
eigens dafür konzipierten Weiterbildungsveranstaltungen und<br />
Workshops von in und ausländischen Experten geschult. <strong>2010</strong><br />
wurde die verpflichtende OnlineSchulung für alle Mitarbeiter<br />
zum Thema Responsible Gaming im IntraNet der Unternehmensgruppe<br />
implementiert und umgesetzt. Jeder Mitarbeiter erhält<br />
nach erfolgreicher Absolvierung der Schulung ein entsprechendes<br />
Zertifikat.<br />
Responsible Gaming Academy <strong>2010</strong><br />
Spielerschutz und Suchtprävention standen im Fokus der<br />
7. Responsible Gaming Academy (RGA). Namhafte Experten<br />
aus dem In und Ausland diskutierten über aktuelle Erkenntnisse<br />
und neue Entwicklungen im Bereich des Spielerschutzes.<br />
Erstmals gab es eine öffentlich zugängliche Podiumsdiskussion<br />
in der Oesterreichischen Kontrollbank zum Thema „Spielsucht<br />
– Die unterschätzte Gefahr für Kinder und Jugendliche“.<br />
Die Referenten der RGA <strong>2010</strong> deckten ein überaus breites<br />
Spektrum rund um das Thema Spielerschutz ab: Dr. Harold<br />
Wynne (University of Alberta, Canada) sprach über die Wirksamkeit<br />
von ResponsibleGamingFeatures bei Video Lottery<br />
Terminals. Prof. Dr. Mark Griffiths (Nottingham Trent University,<br />
UK) erläuterte neueste Entwicklungen im Bereich Online<br />
Glücksspiel. Prof. Dr. Ken Winters (University of Minnesota,<br />
USA) referierte über das jugendliche Gehirn und dessen<br />
Entwicklung. Prim. Univ.Prof. DDr. Michael Lehofer (Landesnervenklinik<br />
Sigmund Freud Graz) bildete den Abschluss<br />
mit der kritischen Fragestellung „Warum fürchten wir uns vor<br />
Veränderung?“.<br />
Im Auditorium waren nicht nur Fachleute von Beratungseinrichtungen<br />
und namhafte Experten aus der Branche, sondern<br />
auch zahlreiche Mitarbeiter der Unternehmensgruppe, denen<br />
eine zentrale Rolle bei der aktiven Verhinderung von Spielsucht<br />
zukommt.<br />
Die 8. Responsible Gaming Academy ist für Anfang Mai 2011<br />
geplant.<br />
Spielsucht – Die unterschätzte Gefahr für Kinder<br />
und Jugendliche<br />
Die Herausforderungen des Jugendschutzes standen im Mittelpunkt<br />
der Podiumsdiskussion, die im Rahmen der Responsible<br />
Gaming Academy <strong>2010</strong> stattfand. Bei der im restlos gefüllten<br />
Reitersaal der Oesterreichischen Kontrollbank wurde eins der<br />
großen Problemfelder des Responsible Gaming in den Blickpunkt<br />
gerückt.<br />
Die neurologische Entwicklung bei Heranwachsenden bringt es<br />
mit sich, dass sie besonders empfänglich für Nervenkitzel und<br />
vermeintliche Gefahren sind, erläuterte der Salzburger Jugendpsychiater<br />
Prim. Univ.Prof. Dr. Leonhard ThunHohenstein.<br />
Wenn sie in diesem Alter mit Spielautomaten konfrontiert<br />
werden, ist die Gefahr groß, dass sie später zu pathologischen<br />
Spielern werden. „Je früher sie mit Glücksspiel zu tun kriegen,<br />
desto höher das Risiko“, betonte ThunHohenstein.<br />
Selbst scheinbar harmlose Erstkontakte können bei Kindern<br />
und Jugendlichen in die Abhängigkeit führen, wie Dr. Monika<br />
Lierzer von der Fachstelle für Glücksspielsucht Steiermark an<br />
einem konkreten Fall schilderte. Prim. Dr. Klaus Vavrik von der<br />
<strong>Österreichische</strong>n Liga für Kinder und Jugendgesundheit verwies<br />
darauf, dass es durch das Internet extrem leicht geworden<br />
ist, schon im jugendlichen Alter heimlich zu spielen: „Computersucht,<br />
Internetspielsucht und Glücksspielsucht überlappen sich.“<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
45
46<br />
Das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />
Glücksspiel ist kein Kinderspiel<br />
Mit diesem Slogan nahmen die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong><br />
<strong>2010</strong> erstmals an der „Annual Holiday Campaign“ des National<br />
Council on Problem Gambling und des International Centre for<br />
Youth Gambling Problems and HighRisk Behaviors der McGill<br />
University in Kanada teil. Die Kernaussage der jährlichen Kampagne<br />
ist, dass Kinder keine Zielgruppe für Lotterieprodukte<br />
sind und dass man als Erwachsener für Kinder und Jugendliche<br />
auch keine Lotterieprodukte als Geschenk erwerben sollte.<br />
Responsible Gaming in den Annahmestellen und<br />
Vertriebsstellen<br />
Kinder und Jugendliche waren und sind nicht Zielgruppe für<br />
die Spiele der <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong>. Der Erstkontakt mit<br />
Glücksspielen sollte – internationalen Studien zufolge – nicht zu<br />
früh stattfinden. Deshalb haben die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong><br />
im April 2009 eine Selbstbeschränkung implementiert, die den<br />
Verkauf von Lotterieprodukten (Lotto „6 aus 45“, Toto und<br />
Torwette, Extra Toto und Extra Torwette, Joker, Zahlenlotto<br />
1–90, EuroMillionen, Bingo, Rubbellos, Brieflos, ToiToiToi und<br />
Klassenlotterie) erst an Personen ab dem vollendeten<br />
16. Lebensjahr erlaubt. Eine zentrale Rolle beim Thema Jugendschutz<br />
kommt dabei den Vertriebspartnern zu, die die freiwillige<br />
Selbstbeschränkung mittragen. Als begleitendes Kontrollverfahren<br />
zur Überprüfung der Einhaltung dieser Responsible<br />
GamingMaßnahme werden regelmäßig MysteryShoppings<br />
eingesetzt.<br />
Unterstützend wurde <strong>2010</strong> allen Vertriebspartnern die Neuauflage<br />
des Folders „Glücksspiel mit Verantwortung“ für die Kunden<br />
und Spielteilnehmer zur Verfügung gestellt. Hier können<br />
Informationen über Beratungseinrichtungen sowie zum Thema<br />
Spielsucht nachgelesen werden.<br />
Responsible Gaming auf win2day<br />
Dem Jugendschutz und dem Schutz vor übermäßiger Spielleidenschaft<br />
haben die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> und Casinos<br />
Austria von Beginn an auch auf der Spieleplattform win2day<br />
einen besonderen Stellenwert eingeräumt. Vor allem der einfache<br />
und breite Internetzugang ist für Experten stets Anlass zur<br />
Diskussion. Der Jugendschutz und eine effektive Kontrolle des<br />
Zugangs zu OnlineSpielen stellen eine große Herausforderung<br />
dar. Maßnahmen dafür wurden bereits bei der Spieleplattform<br />
win2day vom Start weg ergriffen.<br />
So ist eine Registrierung auf win2day nur ab einem Mindestalter<br />
von 18 Jahren möglich. Es müssen Vor und Nachname sowie<br />
das Geburtsdatum angegeben werden. Diese Daten werden<br />
von einer Auskunftsagentur überprüft. Pro Datensatz darf auf<br />
win2day nur ein Account geführt werden. Die Angabe einer<br />
österreichischen Bankverbindung bei der Registrierung wurde<br />
vom Konzessionsgeber verpflichtend vorgegeben. Der Spielteilnehmer<br />
muss bei der Erstanmeldung seine finanziellen und<br />
zeitlichen Limits definieren. Erhöhungen der Limits werden erst<br />
nach einer Bedenkzeit („cooldown period“) von 72 Stunden<br />
wirksam, Verringerungen allerdings sofort. Spielteilnehmer<br />
können sich selbst für einen bestimmten Zeitraum vom Spielen<br />
ausschließen. Selbstsperren sind für 24 Stunden, einen Monat,<br />
drei, sechs und zwölf Monate sowie für zwei oder drei Jahre<br />
möglich.<br />
Mit der Einführung des Poker Rooms auf win2day im Jahr 2008<br />
wurden weitere ResponsibleGamingMaßnahmen implementiert.<br />
Voraussetzung dafür, am Pokertisch Platz nehmen zu<br />
können, ist ein win2day Account. Wer mitspielen will, muss<br />
beim Erstbesuch des Poker Rooms einen eigenen PokerNickname<br />
angeben und persönliche Zeitlimits definieren. Der Leitsatz<br />
„Glücksspiel mit Verantwortung“ hat beim OnlinePoker eine<br />
ganz besondere Bedeutung: Über die allgemeinen Responsible<br />
GamingMaßnahmen bei Internetspielen hinaus müssen gerade<br />
beim Pokerspiel Absprachen und betrügerisches Verhalten<br />
verhindert werden. Die für win2day entwickelten Spielerschutz
maßnahmen gelten in vollem Umfang auch für den Poker Room.<br />
Weiters kooperiert win2day – den Poker Room betreffend – mit<br />
dem schwedischen LotterieAnbieter Svenska Spel und dem<br />
schwedischen SpielesoftwareEntwickler Boss Media.<br />
Responsible Gaming bei WinWin<br />
Bei WINWIN beträgt das Mindestalter für die Teilnahme am<br />
Spiel 18 Jahre. Im Zweifelsfall ist ein amtlicher Lichtbildausweis<br />
vorzulegen. Beim Start des Video Lottery Terminals sind von<br />
jedem Gast die Rahmenspielbedingungen vor Aufnahme des<br />
Spiels aktiv zu akzeptieren. Die jeweiligen Ergänzungsspielbedingungen<br />
liegen an der Kassa aus. Jedes VLT ist mit<br />
besonderen ResponsibleGamingFeatures ausgestattet, die den<br />
Spieler bei seinem Zeit und Geldmanagement zusätzlich unterstützen<br />
und die Maximalspielzeit begrenzen sollen. Zusätzlich<br />
erhält der Spielteilnehmer jeweils nach 60, 90 und 120 Minuten<br />
die Information darüber, wie lange bereits gespielt wurde, und<br />
wird gefragt, ob er weiterspielen möchte. Nach Ablauf der<br />
Maximalspielzeit von 150 Minuten wird das Spiel in jedem Fall<br />
automatisch beendet. Das Ticket ist an der Kassa einzulösen.<br />
Responsible Gaming bei tipp3<br />
An tipp3 kann man – sowohl in der Annahmestelle als auch via<br />
Internet – erst ab 18 Jahren teilnehmen. In der Annahmestelle wird<br />
der Kunde durch in Responsible Gaming geschultes Personal<br />
betreut. Auf www.tipp3.at wird der Spielteilnehmer in seinem<br />
Geldmanagement unterstützt, indem der persönliche Kontostand<br />
immer angezeigt wird. Weiters wird die Möglichkeit geboten,<br />
das Einzahlungslimit individuell zu reduzieren.<br />
Responsible Gaming bei Ural Loto<br />
Auch für die Betreibergesellschaft Ural Loto, die in Baschkortostan<br />
das Rubbellos „Glückliche Herzen“ sowie Lotto „6 aus 40“<br />
und Joker anbietet, ist Responsible Gaming fester Bestandteil<br />
der Unternehmensphilosophie. Die Lotterieprodukte von Ural<br />
Loto werden nur Kunden ab dem 18. Lebensjahr angeboten.<br />
Die Vertriebsstellen werden von den Außendienstmitarbeitern<br />
zum Thema „Glücksspiel mit Verantwortung“ geschult.<br />
Code of Conduct Responsible Advertising<br />
Die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> haben sich bereits in der Vergangenheit<br />
bei der Gestaltung ihrer Werbeaktivitäten freiwillig<br />
an hohen ethischen Standards orientiert.<br />
Das Unternehmen hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine sogenannte<br />
„Gambling Literacy“ zu fördern. Darunter versteht man<br />
die Entwicklung der Fähigkeit des Einzelnen zum kontrollierten<br />
Umgang mit verschiedenen Formen des Glücksspiels und die<br />
Entwicklung einer geeigneten Form der Zielgruppenansprache.<br />
Dies soll durch informative Werbung gewährleistet werden: Ziel<br />
ist es, Informationen bereitzustellen – und nicht, das Bedürfnis,<br />
zu spielen, übermäßig zu stimulieren. Die <strong>Österreichische</strong>n<br />
<strong>Lotterien</strong> konzentrieren sich darauf, Tatsachen nicht zu verschleiern<br />
und den Nutzen zu bewerben, der in verantwortungsvoller<br />
Weise angeboten werden kann.<br />
<strong>2010</strong> wurde der „Code of Conduct Responsible Advertising“ in<br />
der Unternehmensgruppe implementiert. Er umfasst elf Punkte<br />
und stellt sicher, dass Werbe und Verkaufsaktivitäten hohen<br />
ethischen Standards entsprechen und sich insbesondere nicht<br />
an Personen richten, die in Bezug auf problematisches Spielverhalten<br />
vulnerablen Gruppen angehören.<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
47
<strong>Österreichische</strong>s<br />
Paralympisches Committee<br />
<strong>Österreichische</strong> <strong>Lotterien</strong> –<br />
seit 25 Jahren ein vertrauensvoller Partner
Die Überwindung der eigenen persönlichen Grenzen<br />
ist Motor für jeden Spitzensportler, ob behindert oder nicht<br />
behindert. Training oder Wettkampf, gleiche faire Bedingungen<br />
müssen die Voraussetzung sein. Deshalb unterstützen die<br />
<strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> das <strong>Österreichische</strong> Paralympische<br />
Committee, damit die finanziellen Voraussetzungen für die Entsendung<br />
seh und körperbehinderter Athleten zu den jeweiligen<br />
Paralympics garantiert ist. Der Zugang zu Leistungssport muss<br />
für behinderte und nicht behinderte Spitzensportler gleich sein.<br />
Ebenso muss die Unterstützung der Spitzenathleten bei der Erreichung<br />
ihrer Ziele eine Selbstverständlichkeit sein. Österreichs<br />
Sportler sorgen mit überragenden Leistungen bei internationalen<br />
Wettbewerben, Weltmeisterschaften, Paralympischen und Olympischen<br />
Spielen für Schlagzeilen und tragen damit zum positiven<br />
Image Österreichs bei. Dies gilt in besonderem Maße für die<br />
Sportlerinnen und Sportler bei den Paralympischen Spielen. Bei<br />
den X. WinterParalympics in Vancouver waren 19 österreichische<br />
Athleten am Start. Sie gewannen drei Gold, vier Silber und vier<br />
Bronzemedaillen. Am Foto die erfolgreiche Medaillengewinnerin<br />
Claudia Lösch. Gut für Österreich<br />
GEPApictures
79 Millionen für den Sport<br />
Die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> sind<br />
wohl der wichtigste Financier des<br />
österreichischen Sports.<br />
50<br />
Das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />
Die Unterstützung des Sports ist ein gesellschaftspolitischer<br />
Auftrag, der seit 1986 von den <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong><br />
gern übernommen wird: 909 Mio. Euro flossen in den letzten<br />
25 Jahren in die Besondere BundesSportförderung. <strong>2010</strong> erhielt<br />
der österreichische Sport 79 Mio. Euro. Die Sportförderung<br />
stellt damit die wichtigste Finanzierungsquelle des Sports in<br />
Österreich dar.<br />
Die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> tragen über die im Glücksspielgesetz<br />
verankerte Sportförderung wesentlich dazu bei. Insbesondere<br />
der Breitensport, der eine hohe gesellschaftspolitische<br />
Bedeutung hat, profitiert von diesem solidarischen Modell.<br />
Durch die Beschränkung oder durch den Wegfall der finanziellen<br />
Mittel würde zahlreichen Sportvereinen die Grundlage<br />
ihrer Tätigkeit entzogen. Als Konsequenz würde der Verlust<br />
von Breite und Vielfalt im Sport drohen, viele gemeinnützige<br />
Aktivitäten wären in ihrer Existenz gefährdet.<br />
Erfolge im Sport sind aufgrund der Vorbildwirkung wichtig. Der<br />
Sport vermag es, Persönlichkeiten hervorzubringen, deren Leistung<br />
Ansporn gibt. Vorbilder sind für alle Altersgruppen wichtig<br />
und unterstützen gesundes Leistungsdenken. Insbesondere<br />
Jugendliche werden durch erfolgreiche Athleten zu sportlicher<br />
Betätigung animiert und im Freizeitverhalten positiv beeinflusst.<br />
Die Sportförderungsmittel werden von der <strong>Österreichische</strong>n<br />
BundesSportorganisation verwaltet und nach einem speziellen<br />
Schlüssel verteilt. Es wird damit die finanzielle Basis für viele<br />
Verbände und Vereine in ganz Österreich geschaffen.<br />
Die enge Verbindung von Toto und Fußball, kombiniert mit<br />
dem besonderen Engagement um den Nachwuchssport, ließ<br />
bereits vor mehr als zwei Jahrzehnten die zu Fixpunkten im<br />
Fußball gewordenen Nachwuchsprojekte „Internationaler<br />
JugendTotoCup“ (ein jährliches VierNationenTurnier für<br />
Unter17Nationalteams) und „TotoJugendliga“ (österreichweite<br />
Nachwuchsmeisterschaft) entstehen. Diese Projekte wurden<br />
auch <strong>2010</strong> erfolgreich weitergeführt. Der Internationale Jugend<br />
TotoCup fand zum 22. Mal statt, und die TotoJugendliga ging<br />
in die 21. Saison.<br />
Darüber hinaus sponsern die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> auch<br />
andere Sportarten und Projekte, bei denen Gesundheit und<br />
Bewegung der breiten Masse im Vordergrund stehen, etwa den<br />
„Tag des Sports“ oder den Vienna City Marathon.<br />
info<br />
Die gesetzliche Grundlage zur Einführung von Toto in<br />
Österreich war das 1948 vom Nationalrat verabschiedete<br />
SporttotoGesetz. Toto wurde im darauffolgenden Jahr<br />
eingeführt, um die erforderlichen finanziellen Mittel zum<br />
Wiederaufbau des österreichischen Sports nach dem Krieg<br />
zu erwirtschaften.<br />
Um die finanzielle Basis der Sportförderung nach der Einführung<br />
von Lotto und der Übernahme von Toto durch die<br />
<strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> im Jahr 1986 zu sichern, wurde<br />
in das Glücksspielgesetz eine Bestimmung aufgenommen,<br />
die die jährliche Sportförderung auf der Basis der Steuererträge<br />
aus Lotto und Toto garantiert.<br />
In der Novellierung des Glücksspielgesetzes vom<br />
10.12.2004 wurde mit Wirksamkeit vom 1.1.2005 ein<br />
Betrag in der Höhe von 3 Prozent der Umsatzerlöse der<br />
<strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> für Zwecke der Sportförderung<br />
gewidmet.<br />
Mit der Novellierung des Glücksspielgesetzes vom<br />
19.7.<strong>2010</strong> (GSpGNovelle 2008) wurde diese Regelung<br />
neuerlich geändert. Beginnend mit dem Kalenderjahr 2011<br />
stellt der Bund für die Sportförderung jährlich einen Betrag<br />
von 80 Mio. Euro aus den Abgabenmitteln des Konzessionärs<br />
nach § 14 zur Verfügung. Dieser Betrag erhöht sich<br />
jährlich, erstmals im Jahr 2013, in dem Ausmaß, in dem<br />
die glücksspielrechtlichen Bundesabgaben des Konzessionärs<br />
nach § 14 im Vorjahr gegenüber dem vorletzten Jahr<br />
gestiegen sind.
nachhaltigkeit<br />
Corporate Social Responsibility ist für die<br />
<strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> die Grundlage dafür,<br />
auf freiwilliger Basis soziale, ökonomische und<br />
umweltrelevante Belange in die Unternehmenstätigkeit<br />
zu integrieren.<br />
Die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> handeln sozial und ökologisch<br />
verantwortlich und investieren über die gesetzlichen Bestimmungen<br />
hinaus in die Beziehungen zu ihren Anspruchsgruppen,<br />
ihren Stakeholdern. Das Denken und Handeln des Managements<br />
und der Mitarbeiter des Unternehmens sowie alle Unternehmensabläufe<br />
sind von dem Bewusstsein der ökonomischen,<br />
ökologischen und sozialen Verantwortung geprägt.<br />
Die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> sind stets zu ihrer Verantwortung<br />
gestanden. Die Nachhaltigkeitsberichte, die seit 2007<br />
erstellt werden, sind den Richtlinien der „Global Reporting<br />
Initiative“Organisation (GRI) entsprechend aufgebaut. Die<br />
Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten nach dieser international<br />
akzeptierten und standardisierten GRIRichtlinie ermöglicht<br />
einen Vergleich der Unternehmensleistungen im sozialen, ökologischen<br />
und ökonomischen Bereich. Für das Jahr <strong>2010</strong> wird<br />
das Erreichen der definierten Ziele in den einzelnen Bereichen<br />
begutachtet und im CSRZwischenbericht dokumentiert.<br />
Gesellschaft<br />
Staat<br />
Mitarbeiter<br />
<strong>Österreichische</strong><br />
<strong>Lotterien</strong><br />
Eigentümer Kunden<br />
Vertriebspartner<br />
Lieferanten<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
51
Sponsoring<br />
Zumindest ebenso breit gefächert wie die<br />
Produktpalette der <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong><br />
ist das Spektrum der Sponsoringtätigkeiten<br />
des Unternehmens.<br />
52<br />
Das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />
Seit ihrer Gründung, also bereits seit 25 Jahren, engagieren sich<br />
die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> für Österreich, für das Land<br />
und seine Menschen und unterstützen die unterschiedlichsten<br />
Organisationen und Institutionen bei der Realisierung ihrer<br />
Vorhaben.<br />
Es ist für uns als österreichisches Unternehmen eine Selbstverständlichkeit,<br />
für dieses Land und seine Bevölkerung tätig zu<br />
sein. Die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> fördern zahlreiche Projekte<br />
mit einem hohen Grad an Gemeinnützigkeit in den Bereichen<br />
Umwelt und Natur, Gesundheit, Humanitäres und Soziales,<br />
Sport, Kunst und Kultur sowie Wirtschaft, Wissenschaft und<br />
Forschung. Dabei ist es uns wichtig, Projekte zu fördern, die<br />
langfristige gesellschaftspolitische Ziele verfolgen, unternehmerische<br />
Zielgruppenrelevanz und einen hohen Grad an Gemeinnützigkeit<br />
haben.<br />
Mit einer großen Kommunikationsoffensive wurden die<br />
Sponso ringprojekte der <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> im abgelaufenen<br />
Geschäftsjahr bei den Stakeholdern publik gemacht.<br />
Unter „Ein Gewinn für …“ zeigten Imageinserate in den österreichischen<br />
Printmedien sehr eindrucksvoll, dass die <strong>Österreichische</strong>n<br />
<strong>Lotterien</strong> Gutes tun und gut für Österreich sind.<br />
<strong>2010</strong> wurden insgesamt 2 Mio. Euro an Sponsorgeldern zur<br />
Verfügung gestellt. Gemeinsam mit der im Glücksspielgesetz<br />
verankerten Sportförderung (<strong>2010</strong> waren es 79,0 Mio. Euro)<br />
sowie der medialen Unterstützung (<strong>2010</strong> waren es 24,7 Mio.<br />
Euro) ergibt dies einen Betrag in Höhe von 105,7 Mio. Euro.<br />
Mediale Unterstützung<br />
Eine Sonderform des Sponsorings stellt die mediale Unterstützung<br />
dar. Bis 1986 haben eine Reihe von Organisationen wie<br />
die <strong>Österreichische</strong> Kinderhilfe, die <strong>Österreichische</strong> Sporthilfe<br />
oder die <strong>Österreichische</strong> Seniorenhilfe ihre Mittel sowohl durch<br />
Spenden als auch aus der Durchführung von Nummernlotterien<br />
mit Sachpreisausspielungen erwirtschaftet. Durch die<br />
Einführung von Lotto „6 aus 45“ im September 1986 entstand<br />
eine übermächtige Konkurrenz. Die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong><br />
haben daher mit der <strong>Österreichische</strong>n Kinderhilfe, der <strong>Österreichische</strong>n<br />
Sporthilfe und der <strong>Österreichische</strong>n Seniorenhilfe<br />
Vereinbarungen getroffen, um die finanziellen Bedürfnisse<br />
dieser Organisationen mit abzudecken.
Anton Schutti, Geschäftsführer Sporthilfe (li.),<br />
und Generaldirektor Dr. Karl Stoss<br />
ziehen an einem Strang<br />
Vorstandsdirektorin<br />
Mag. Bettina Glatz-Kremsner (li.)<br />
mit Tiergarten-Schönbrunn-Direktorin<br />
Dr. Dagmar Schratter<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
53
Lebenshilfe niederösterreich<br />
<strong>Österreichische</strong> <strong>Lotterien</strong> –<br />
seit 25 Jahren ein vertrauensvoller Partner
Das Karl Ryker Dorf in Sollenau in Niederösterreich<br />
ist Wohnort, Arbeitsplatz und Therapieraum für 224 Menschen<br />
mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Von der Lebenshilfe<br />
Niederösterreich betreut, wird es den dort lebenden Menschen<br />
und jenen, die in einer der diversen Werkstätten einer Arbeit<br />
nachgehen, ermöglicht, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.<br />
Die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> finanzierten 2009 den Umbau<br />
und den Neubau des Hauses 9A mit, des modernsten barrierefreien<br />
Hauses im Dorf. <strong>2010</strong> wurde die komplette Außenbeleuchtung<br />
des Dorfs mit Sponsorgeldern der <strong>Österreichische</strong>n<br />
<strong>Lotterien</strong> erneuert. Vom barrierefreien Haus zur barrierefreien<br />
Gesellschaft – das war auch der Leitgedanke, der zum „Konzert<br />
ohne Grenzen“ führte. Die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> helfen im<br />
Karl Ryker Dorf beim Abbau räumlicher Barrieren und unterstützen<br />
zugleich unterschiedlichste Kulturprojekte zur Abschaffung<br />
kultureller Grenzen. Mit der Einladung der Bewohner des<br />
Hauses 9A des Karl Ryker Dorfs zu einem Konzert des European<br />
Union Youth Orchestra beim Musikfestival in Grafenegg – einem<br />
wichtigen Kultursponsoring der <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> –<br />
wurde ein weiterer wichtiger Schritt in eine barrierelose Zukunft<br />
gemacht. Gut für Österreich
Sicherheit<br />
Die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> haben ein<br />
umfassendes und integriertes Security-Konzept<br />
implementiert, damit Verfügbarkeit, Integrität<br />
und Vertraulichkeit der Geschäftsprozesse<br />
und Systeme gesichert sind.<br />
56<br />
Das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />
Die Sicherheit in der Spielabwicklung ist zentraler Inhalt der<br />
Unternehmensphilosophie, und den Grundsätzen der Sicherheitspolitik<br />
entsprechend, wird das Spielangebot laufend<br />
verbessert und modernste Technik eingesetzt.<br />
Ein bereichsübergreifendes SecurityCommittee gewährleistet<br />
die Einhaltung aller Sicherheitsrichtlinien und Arbeitsanweisungen<br />
und sorgt für die ständige Verbesserung der Sicherheitsstandards<br />
in der Unternehmensgruppe.<br />
Das Bestreben der Sicherheitspolitik der Unternehmensgruppe<br />
ist, dass:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
die angebotenen Spiele und die damit verbundenen Geschäftsprozesse<br />
hinsichtlich ihrer Ordnungsmäßigkeit und<br />
Kontinuität durchgeführt werden,<br />
jedem Spielteilnehmer beziehungsweise Gast die gleichen<br />
Chancen zur Erzielung von Gewinnen zur Verfügung<br />
stehen und Manipulationen jedweder Art an den Spielen<br />
verhindert werden,<br />
Spielteilnehmer, Gäste oder sonstige Kunden, die sich in<br />
den Räumlichkeiten der Unternehmen aufhalten, entsprechende<br />
Vorkehrungen zum Schutz ihres Lebens und ihrer<br />
Gesundheit vorfinden,<br />
rechtliche und unternehmensweite Anforderungen eingehalten<br />
werden,<br />
die Verfügbarkeit, Vertraulichkeit und Integrität von materiellen<br />
und immateriellen Vermögenswerten gewährleistet<br />
werden und berechtigte Benutzer diese bei Bedarf verwenden<br />
können,<br />
der Verlust und die Verfälschung von Informationen, Informationssystemen<br />
und Datenträgern vermieden beziehungsweise<br />
erkannt und behoben werden,<br />
Unberechtigten keine Informationen und Informationssysteme<br />
zugänglich gemacht werden beziehungsweise diese<br />
nicht zu nicht genehmigten Zwecken genutzt werden,<br />
Schulungen zum Thema Sicherheit (Safety & Security)<br />
allen Mitarbeitern zur Verfügung stehen und von ihnen auch<br />
absolviert werden.
informationssicherheit auf höchstem niveau<br />
Die Sicherheitsorganisation und die implementierten Sicherheitsmaßnahmen<br />
der <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> sind gemäß<br />
dem von der World Lottery Association (WLA) veröffentlichten<br />
„Security and Control Standard“ durch eine internationale<br />
Zertifizierungsstelle zertifiziert. Diese international akzeptierten<br />
Normen gelten für die betriebliche Sicherheit bei der Abwicklung<br />
von Glücksspielen. Der ISOStandard 27001:2005 betreffend<br />
Informationssicherheit ist dabei in den Security and Control<br />
Standard der WLA integriert. Weiters sind alle Geschäftsprozesse,<br />
die sich mit der Abwicklung der Spiele der <strong>Österreichische</strong>n<br />
<strong>Lotterien</strong> beschäftigen, durch das Informationssicherheits<br />
Managementsystem (ISMS) abgedeckt, das eine ständige Verbesserung<br />
der Sicherheit gewährleistet.<br />
Datenschutz<br />
Die individuelle Berücksichtigung der Wünsche von Kunden<br />
und Interessenten, auch hinsichtlich ihrer Vorstellung von<br />
Privatsphäre und Datenschutz, stellt ein wichtiges Prinzip der<br />
<strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> im Umgang mit Daten dar. Spezielle<br />
datenschutzspezifische Anforderungen wie die grundsätzliche<br />
Zulässigkeit aller Datenverarbeitung, die Zweckbindung von<br />
Datensammlungen und Anforderungen an die Transparenz<br />
für die Betroffenen werden in vollem Ausmaß berücksichtigt.<br />
Obwohl es für österreichische Unternehmen keine gesetzliche<br />
Verpflichtung zur Einrichtung eines betrieblichen Datenschutzbeauftragten<br />
gibt, wird diese Funktion seit Langem hauptverantwortlich<br />
von einen Mitarbeiter wahrgenommen. Er hilft dabei,<br />
die berechtigten Wünsche unserer Kunden nach dem Schutz<br />
ihres Persönlichkeitsrechts und die betrieblichen Anforderungen<br />
an kundenorientiertes Marketing miteinander zu vereinen.<br />
Selbstverständlich haben die Prinzipien des Datenschutzes<br />
auch für den Umgang mit Mitarbeiterdaten große Relevanz.<br />
Hier gelten die gleichen Prinzipien wie für den Umgang mit<br />
Kundendaten.<br />
Sicher am Arbeitsplatz<br />
Die gesetzlichen Anforderungen bei den Themen Arbeitnehmerschutz,<br />
Brandschutz und Abfallwirtschaft stellen für die<br />
<strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> die Grundlage für alle entsprechenden<br />
Maßnahmen dar. Darüber hinausgehende Aktivitäten<br />
werden dann gesetzt, wenn es im Sinne der Sicherheit und der<br />
Gesundheit der Mitarbeiter sinnvoll erscheint. <strong>2010</strong> wurden<br />
zum Beispiel insgesamt 107 Mitarbeiter (inklusive Ferial und<br />
Aushilfskräften) in die Brandschutzordnungen eingewiesen.<br />
Unter dem Leitsatz „sicher & gesund – gesund & sicher“ wird im<br />
Unternehmen der Arbeitnehmerschutz umgesetzt. Die <strong>Österreichische</strong>n<br />
<strong>Lotterien</strong> fühlen sich auch in diesem Bereich einem<br />
hohen Qualitätsanspruch verpflichtet. Durch eine Vielzahl<br />
von Maßnahmen wie Schulungen und Trainings sowie durch<br />
die kontinuierliche Auseinandersetzung mit dem Thema und<br />
mit Unterstützung der Fachkraft für Arbeitssicherheit und des<br />
Arbeitsmediziners wird in Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat<br />
ein hoher Standard garantiert.<br />
Neben dem Vorgesetzten und dem Betriebsrat gibt es für die<br />
Mitarbeiter auch die Möglichkeit, sich mit arbeitsrelevanten<br />
Anliegen an die Fachkraft für Arbeitssicherheit, den Arbeitsmediziner,<br />
die Sicherheitsvertrauensperson oder die Behindertenvertrauensperson<br />
zu wenden.<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
57
Mitarbeiter<br />
Das Ziel der Personalpolitik der<br />
<strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> ist, auf neue<br />
fachliche, marktwirtschaftliche und soziale<br />
Herausforderungen rasch zu reagieren und<br />
durch leistungsfähige Mitarbeiter einen Beitrag<br />
zur Wettbewerbsfähigkeit, Entwicklung neuer<br />
Produkte und Erschließung neuer Märkte<br />
zu leisten.<br />
58<br />
Das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />
Das Unternehmen achtet auf die sorgfältige Auswahl künftiger<br />
Mitarbeiter und investiert in Einschulung und Integration neuer<br />
Mitarbeiter. Dies bestätigte auch der erste Platz der <strong>Österreichische</strong>n<br />
<strong>Lotterien</strong> in der Kategorie „Dienstleister“ bei der<br />
„Career´s best recruiters“Studie <strong>2010</strong>. Dabei wurden erstmals<br />
die RecruitingMaßnahmen von 642 österreichischen Top<br />
Unternehmen und Institutionen in 18 Branchen getestet. Die<br />
<strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> und Casinos Austria sind beim<br />
Recruiting top. Vor allem in den Bereichen Social Web, Messen<br />
und Bewerbungsresonanz konnte die Unternehmensgruppe die<br />
33 anderen Firmen, die in der Branche Dienstleistung getestet<br />
wurden, weit hinter sich lassen.<br />
Herausfordernde Aufgaben und Tätigkeitsbereiche werden<br />
durch überdurchschnittliche Aus und Weiterbildungsangebote<br />
ergänzt. So wird die berufliche und persönliche Entwicklung<br />
durch gezielte Förderprogramme unterstützt. Führungspositionen<br />
werden nach Möglichkeit aus den eigenen Reihen besetzt.<br />
Der Einsatz von vielfältigen Arbeitszeitmodellen wie variabler<br />
Arbeitszeit ohne Kernzeit, Teilzeit, Telearbeit, Alters und<br />
Elternteilzeit sowie Bildungskarenz fördert die Flexibilität und<br />
Einsatzbereitschaft unserer Mitarbeiter.<br />
Die Anzahl der Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt betrug <strong>2010</strong><br />
479 (Vollzeitäquivalent).<br />
C & L Academy<br />
Die Casino & <strong>Lotterien</strong> Academy ist eine interne Knowhow<br />
Plattform für neueste Entwicklungen in der Unternehmensgruppe<br />
und dient auch der bereichsübergreifenden Qualifizierung der<br />
Mitarbeiter. In diesem Rahmen findet ein nach Themen und<br />
Zielgruppen maßgeschneiderter Erfahrungs und Wissensaustausch<br />
mit internen Referenten und Experten statt. Der<br />
KnowhowTransfer zwischen Kollegen wird vor allem in den<br />
Bereichen der Projektarbeit sowie beim Prozessmanagement<br />
eingesetzt. Für die OfficeManagerinnen werden eigene<br />
Meetings veranstaltet, in denen ihnen durch unterschiedliche<br />
Impuls referate neue Arbeitsmethoden nähergebracht werden.<br />
Neue Mitarbeiter werden beim „Welcome Day“ von Kollegen<br />
über das Unternehmen und die Fachbereiche informiert. Die<br />
Academy bewährt sich vor allem auch im Austausch von Erfahrungen<br />
bei Auslandsprojekten und beim Aufbau von interkulturellem<br />
Knowhow.<br />
Gesundheit und Prävention<br />
Der Schwerpunkt in der Begleitung des ChangeManagement<br />
Prozesses von Casinos Austria und den <strong>Österreichische</strong>n<br />
<strong>Lotterien</strong> lag <strong>2010</strong> im Konzept zur Erhaltung und Steigerung<br />
der Gesundheit. Mit einem speziellen „Burnout“Präventionsprogramm<br />
wurde durch sogenannte AwarenessMaßnahmen<br />
für alle Mitarbeiter und Führungskräfte eine Sensibilisierung<br />
für dieses Thema geschaffen. Alle Führungskräfte nahmen an<br />
verpflichtenden Informationsveranstaltungen teil, um Anzeichen<br />
von Burnout bei sich selbst und bei Mitarbeitern erkennen und<br />
richtig handeln zu können. Eine umfassende Berichterstattung<br />
im unternehmensweiten IntraNet bietet darüber hinaus allen<br />
Mitarbeitern einen unkomplizierten Zugang zu speziellen Seminaren,<br />
Coachings und Gesundheitsangeboten sowie Trainings<br />
zur Entspannung und für den richtigen Umgang mit Stress.<br />
Neben den intern bereits vorhandenen Anlaufstellen wurde eine<br />
externe Anlaufstelle, besetzt mit Fachspezialisten, zur Beratung<br />
installiert.<br />
Eine der wichtigsten Säulen für Gesundheit und allgemeines<br />
Wohlbefinden ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung.<br />
Daher bildete die Umstellung der Betriebsküche auf gesünderes<br />
Essen einen wesentlichen Bestandteil der begleitenden<br />
Maßnahmen im Rahmen der Gesundheit. Das Speisenangebot<br />
im Betriebsrestaurant „Lottorant“ am Rennweg 44 – das täglich<br />
von rund 550 Mitarbeitern genutzt wird – wurde genau unter<br />
die Lupe genommen und die Angebotspalette angepasst und<br />
verändert.<br />
Performance-Management<br />
Das System des PerformanceManagements – die strukturierte<br />
Zielvereinbarung zwischen Mitarbeiter und Vorgesetzten – fand<br />
auch <strong>2010</strong> im Rahmen des Mitarbeitergesprächs statt. Das Ausmaß<br />
der unterschiedlichen Zielerreichungen floss im März <strong>2010</strong><br />
ins variable Remunerationssystem ein. Die lückenlose Teilnahme<br />
am Prozess zeigt die hohe Akzeptanz aller Beteiligten.
Vertrieb<br />
Sämtliche Aktivitäten der <strong>Österreichische</strong>n<br />
<strong>Lotterien</strong> werden mit dem Außendienst<br />
abgestimmt, und in der Folge werden die entsprechenden<br />
Vertriebsmaßnahmen erarbeitet.<br />
Bei den nationalen Außendiensttagungen werden Strategien<br />
und Projekte präsentiert. Ergänzend zu den nationalen Tagungen<br />
fanden zahlreiche regionale Tagungen statt, die von den regionalen<br />
Außendienstleitern durchgeführt wurden.<br />
Die Außendienstmitarbeiter führten <strong>2010</strong> im Rahmen ihrer<br />
Touren bei den Wettscheinspielen umfassende Schulungen zum<br />
Lotto Produktrelaunch durch. Weiters wurden bei Toto und<br />
tipp3 im Rahmen der FußballWeltmeisterschaft <strong>2010</strong> spezielle<br />
Stammtische, die auch für Produktschulungen verwendet wur<br />
Österreichweit stehen rund<br />
3.820 Annahmestellen zur<br />
Verfügung<br />
den, veranstaltet. Bei den Instantprodukten waren die Überarbeitung<br />
und der Rollout der MiniterminalSoftware, die für<br />
Brieflose und Rubbellose in den Vertriebsstellen zur Verfügung<br />
stehen, Thema von Vertriebsschulungen. Weiters wurde die<br />
Loseinführung von „Millionenlos“ durch die Auslieferung und<br />
Installation neuer Dispenser begleitet.<br />
Die Außendienstmitarbeiter der <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong><br />
nehmen eine wichtige Position bei der Durchführung und Einhaltung<br />
der ResponsibleGamingStandards sowie der freiwilligen<br />
Selbstbeschränkung ein. Sie schulen die Vertriebspartner vor<br />
Ort und müssen ebenso Nachschulungen bei Verstößen durch<br />
Vertriebspartner durchführen. <strong>2010</strong> erhielten 411 Teilnehmer<br />
nach erfolgreicher Absolvierung der ResponsibleGaming<br />
Schulung ein Zertifikat überreicht.<br />
Die freiwillige Selbstbeschränkung, Produkte der <strong>Österreichische</strong>n<br />
<strong>Lotterien</strong> an unter 16Jährige nicht zu verkaufen beziehungsweise<br />
EuroBon erst an Personen, die das 18. Lebensjahr vollendet<br />
haben, zu verkaufen, wurde <strong>2010</strong> durch MysteryShoppings<br />
überprüft.<br />
Insgesamt haben an 498 Schulungsveranstaltungen im Jahr<br />
<strong>2010</strong> (Produkt und OnlineSchulungen, Vertriebsstellenschulungen<br />
sowie Verkaufsschulungen) 1.145 Annahmestellen und<br />
Vertriebsstellenmitarbeiter teilgenommen<br />
Das Vertriebsnetz<br />
Zum Jahresende <strong>2010</strong> umfasste das Vertriebsnetz der <strong>Österreichische</strong>n<br />
<strong>Lotterien</strong> 3.820 Annahmestellen, in denen die Spiele<br />
Lotto „6 aus 45“, Toto, Torwette, Extra Toto, Extra Torwette,<br />
Bingo, EuroMillionen, Joker, ToiToiToi, Zahlenlotto 1–90,<br />
Brieflos, Rubbellos und der EuroBon für win2day angeboten<br />
werden. Damit steht im Durchschnitt für 2.178 Einwohner eine<br />
Annahmestelle zur Verfügung.<br />
Der durchschnittliche Umsatz pro Annahmestelle betrug <strong>2010</strong><br />
bei den Wettscheinspielen 257.135 Euro. Die Provisionen für<br />
die Spiele Lotto „6 aus 45“, Toto, Torwette, Extra Toto, Extra<br />
Torwette, Bingo, EuroMillionen, Joker, Zahlenlotto 1–90,<br />
ToiToiToi und den EuroBon für win2day machten im vergangenen<br />
Geschäftsjahr mehr als 74,7 Mio. Euro aus, im Durchschnitt<br />
19.549 Euro pro Annahmestelle.<br />
Das InstantDistributionsnetz (Rubbellos und Brieflos) umfasste<br />
zum Jahresende 6.161 Vertriebsstellen. Der durchschnittliche<br />
Umsatz pro InstantVertriebsstelle betrug <strong>2010</strong> 23.561 Euro. An<br />
Provisionen wurden für Rubbellos und Brieflos rund 11,3 Mio. Euro<br />
ausbezahlt, im Durchschnitt 1.827 Euro pro InstantVertriebsstelle.<br />
Die Annahme und Vertriebsstellen haben durch ihr Engagement<br />
im abgelaufenen Geschäftsjahr wesentlich zum Erfolg der<br />
<strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> beigetragen. Die Vertriebspartner<br />
nehmen eine zentrale Rolle dabei ein, das Prinzip des Responsible<br />
Gaming in die Realität umzusetzen. Ihnen sind die Grundsätze<br />
von Responsible Gaming durch Schulungen und die tägliche<br />
Praxis bewusst und der verantwortungsvolle Umgang mit den<br />
Kunden eine Selbstverständlichkeit.<br />
Der Vorstand der <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> möchte sich<br />
bei allen Annahmestellen und Vertriebsstellen sowie deren<br />
Mitarbeitern und Standesvertretungen für die ausgezeichnete<br />
Partnerschaft und Zusammenarbeit bedanken.<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
59
technische<br />
Entwicklungen<br />
Die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> erweitern<br />
ihr Spielangebot und die Internetaktivitäten<br />
den neuesten Innovationen entsprechend.<br />
Trends werden von den Fachbereichen<br />
aufgenommen und fließen in die Produkt-<br />
entwicklungen ein.<br />
60<br />
Das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />
Der Bereich Projekt und Prozessmanagement wirkt als<br />
Kompetenzzentrum für alle Projektmanagementbelange unterstützend<br />
in der Leitung, Planung, Steuerung, Administration<br />
und Koordination von Programmen, Projekten und Vorhaben.<br />
Das Portfolio aller laufenden und geplanten Projekte bietet eine<br />
wertvolle Entscheidungsgrundlage für das Management.<br />
Spielsystem und Plattformen<br />
Um für aktuelle und zukünftige Anforderungen vorbereitet<br />
zu sein, wurde die zentrale Spielapplikation, die seit mehr als<br />
15 Jahren im Einsatz war, auf eine neue technologische Basis<br />
gestellt und ermöglicht so die optimale Anbindung an das neue<br />
OnlineTransaktionssystem. Die Neuentwicklung beinhaltet das<br />
zentrale Spielsystem und die damit zusammenhängenden<br />
Applikationen und Datenbanken für alle von den <strong>Österreichische</strong>n<br />
<strong>Lotterien</strong> betriebenen Spiele. <strong>2010</strong> wurde kontinuierlich an der<br />
weiteren Integration der Spieleplattformen gearbeitet.<br />
Insbesondere im Hinblick auf die erhöhte Sicherheit für die<br />
Abwicklung von Brieflos und Rubbellos wurde die Anbindung<br />
der Miniterminals an das neue Spielsystem der <strong>Österreichische</strong>n<br />
<strong>Lotterien</strong> umgesetzt.<br />
Produktneuheiten auf win2day<br />
Mit dem Bingo Room auf win2day wurde im November <strong>2010</strong> –<br />
ähnlich der externen Spieleinbindung von Poker – ein Bingo<br />
Client vom schwedischen SpielesoftwareEntwickler Boss<br />
Media in die Spieleplattform win2day integriert. Weiters wurde<br />
das Spielangebot bei den Casinospielen um „Joker Wanted“<br />
(Video Poker), „Cherry Star“ (Slot), „Grand Black Jack“, „Golden<br />
Nut“ (Slot) und „Joker Five“ (Video Poker), bei den Games<br />
Room Spielen um „HiLo Cards“, „HiLo Triple Chance“,<br />
„Gold Climb“ und „Spin Balls“ erweitert. Zudem wurde in der<br />
Rubrik „Casino Spiele“ der neue Bereich „MiniCasino“ mit den<br />
drei Spielen „American Roulette“, „Lucky Joker“ und „Robbie<br />
Rich“ gestartet. Diese Spiele im Kleinformat sind optimal für<br />
Netbooks. Mit dem „Lotto iMate“ wurde eine iPhoneApp<br />
entwickelt, mit der schnell und einfach Ziehungsergebnisse auf<br />
dem Handy angezeigt werden oder aber einfach die Gewinnabfrage<br />
durchgeführt werden kann.<br />
Entwicklungen bei den Lotteriespielen<br />
Die Umsetzung der Produktverbesserungen bei Lotto „6 aus<br />
45“, die im September <strong>2010</strong> wirksam wurden, setzte <strong>2010</strong> einen<br />
Schwerpunkt im Bereich der IT. Darüber hinaus wurden die Änderungen<br />
bei Lotto „6 aus 40“ sowie die Einführung von Joker in<br />
Baschkortostan technisch umgesetzt und konnten im November<br />
<strong>2010</strong> eingeführt werden.<br />
Prozessmanagement in der Unternehmensgruppe<br />
Die neue Unternehmensstruktur von Casinos Austria und den<br />
<strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> wird seit Februar <strong>2010</strong> durch ein<br />
Prozessmanagement unterstützt, um Arbeitsabläufe effizienter<br />
und effektiver zu gestalten. Durch die Erhöhung der Transparenz<br />
von Prozessen und die damit verbundenen Verantwortungen<br />
werden Reibungsverluste minimiert.<br />
Zwei für <strong>2010</strong> geplante Maßnahmen im Umfeld von SAP ERP<br />
– das SAPVeranstaltungsmanagement in der Personalentwicklung<br />
sowie das SAPOrganisationsmanagement in der Personaladministration<br />
– wurden erfolgreich implementiert. Weiters<br />
wurde in einer Pilotphase die für 2011 geplante Umstellung auf<br />
Windows 7 und Office <strong>2010</strong> in der gesamten Unternehmensgruppe<br />
vorbereitet.
Ausblick<br />
Die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong><br />
verfolgen die aktuelle Diskussion über die<br />
Regelung des Glücksspielwesens im Rahmen<br />
der Europäischen Union mit größter<br />
Aufmerksamkeit.<br />
Hinsichtlich der Konzessionsneuerteilung hat der Gesetzgeber<br />
im Zuge der Novelle im Glücksspielgesetz festgelegt, dass die<br />
Ausschreibung der Konzessionen im Rahmen einer transparenten,<br />
europaweiten Interessentensuche stattfinden muss.<br />
Die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> werden mit der Einführung<br />
neuer Spiele und innovativer Technologien ihre Marktposition<br />
in Zukunft weiter festigen. Als dynamisches und zukunftsorientiertes<br />
Unternehmen gehören die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong><br />
im technologischen Bereich zu den führenden Lotteriegesellschaften<br />
Europas. Um für aktuelle und zukünftige Anforderungen<br />
vorbereitet zu sein, stellten die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong><br />
im Jänner 2011 alle von ihnen betriebenen Spiele auf das neu<br />
entwickelte zentrale Spielsystem und die damit zusammenhängenden<br />
Applikationen und Datenbanken um. Damit wurde die<br />
optimale Anbindung an das neue OnlineTransaktionssystem<br />
umgesetzt.<br />
Darüber hinaus werden die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> den<br />
Weg der Internationalisierung 2011 fortsetzen. Sie bieten ihr<br />
Knowhow und ihre Dienstleistungen auch in anderen Märkten<br />
an, um so das Unternehmen wirtschaftlich nachhaltig zu<br />
stärken.<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
61
<strong>Österreichische</strong> Seniorenhilfe<br />
<strong>Österreichische</strong> <strong>Lotterien</strong> –<br />
seit 25 Jahren ein vertrauensvoller Partner
Die Freude auf den wohlverdienten Ruhestand kann<br />
bei vielen Menschen auch mit Angst einhergehen. Der Angst,<br />
plötzlich seiner sozialen Kontakte beraubt zu sein und nicht mehr<br />
zu wissen, wie der Tag mit Leben erfüllt werden kann. Sorgen und<br />
Ängste, die gerade in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen<br />
haben, da sich die Gesellschaft und die Funktion des Familienverbands<br />
grundlegend verändert haben. Für die <strong>Österreichische</strong>n<br />
<strong>Lotterien</strong> ist die Unterstützung der <strong>Österreichische</strong>n Seniorenhilfe<br />
seit 25 Jahren ein großes Anliegen. Denn durch das vielfältige<br />
Vereinsleben in den tausenden Ortsgruppen, Bezirksorganisationen,<br />
Klubs, Sport und Reisegruppen wird eine fundamentale<br />
Verbesserung der Lebenssituation der Senioren erreicht. So wie<br />
bei der wöchentlichen Wassergymnastik im Seniorenwohnhaus<br />
Fortuna. Gut für Österreich
Jahresabschluss <strong>2010</strong><br />
gewinn- und Verlustrechnung<br />
für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />
64 Jahresabachluss <strong>2010</strong><br />
1. Umsatzerlöse<br />
2. Sonstige betriebliche Erträge<br />
a) Erträge aus dem Abgang vom Anlagevermögen mit Ausnahme der Finanzanlagen<br />
b) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen<br />
c) Übrige<br />
3. Aufwendungen für Material<br />
4. Personalaufwand<br />
a) Löhne<br />
b) Gehälter<br />
c) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen<br />
an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen<br />
d) Aufwendungen für Altersversorgung<br />
e) Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt<br />
abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge<br />
f) Sonstige Sozialaufwendungen<br />
5. Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen<br />
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />
a) Steuern, soweit sie nicht unter Steuern vom Einkommen fallen<br />
b) Übrige<br />
7. Betriebserfolg = Zwischensumme aus Ziffer 1 bis 6<br />
8. Erträge aus Beteiligungen,<br />
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 6.000.000,00 (2009: TEUR 6.000)<br />
9. Erträge aus anderen Wertpapieren des Finanzanlagevermögens<br />
10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge,<br />
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 718.706,56 (2009: TEUR 685)<br />
11. Erträge aus dem Abgang von Finanzanlagen<br />
12. Aufwendungen aus Finanzanlagen, davon<br />
a) Abschreibungen EUR 5.638.770,52 (2009: TEUR 608)<br />
b) Aufwendungen aus verbundenen Unternehmen EUR 3.550.000,00 (2009: TEUR 0)<br />
13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />
14. Finanzerfolg = Zwischensumme aus Ziffer 8 bis 13<br />
15. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit<br />
16. Steuern vom Einkommen (aus Steuerumlage)<br />
17. Jahresüberschuss<br />
18. Zuweisung zu Gewinnrücklagen, andere Rücklagen (freie Rücklagen)<br />
19. Jahresgewinn<br />
20. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr<br />
21. Bilanzgewinn
<strong>2010</strong><br />
EUR<br />
<strong>2010</strong><br />
EUR<br />
VERglEichszahlEn 2009<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
TEUR<br />
2.642.454.068,80 2.633.702<br />
28.661,66 251<br />
93.752,01 54<br />
20.074.477,14 18.058<br />
20.196.890,81 18.363<br />
–4.707.218,89 –4.224<br />
–58.988,22 –79<br />
–31.651.375,77 –32.581<br />
–875.136,11 –2.562<br />
–1.890.494,00 –1.417<br />
–7.395.175,25 –7.060<br />
–1.068.379,19 –864<br />
–42.939.548,54 –44.563<br />
–10.935.598,15 –11.242<br />
–389.324.248,08 –409.130<br />
–2.178.026.813,04 –2.139.774<br />
–2.567.351.061,12 –2.548.904<br />
36.717.532,91 43.132<br />
6.681.980,00 6.607<br />
5.049.110,90 6.350<br />
1.451.274,75 1.660<br />
546.220,82 2<br />
–5.368.770,52 –608<br />
–982.247,77 –561<br />
7.377.568,18 13.450<br />
44.095.101,09 56.582<br />
–9.108.535,66 –12.063<br />
34.986.565,43 44.519<br />
–6.000.000,00 –6.607<br />
28.986.565,43 37.912<br />
69.271,20 157<br />
29.055.836,63 38.069<br />
65
Bilanz<br />
zum 31. Dezember <strong>2010</strong><br />
aKTiVa <strong>2010</strong><br />
a. anlagevermögen<br />
66 Jahresabschluss <strong>2010</strong><br />
EUR<br />
<strong>2010</strong><br />
EUR<br />
VERglEichszahlEn<br />
2009<br />
I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 2.347.089,06 3.427<br />
II. Sachanlagen<br />
1. Grundstücke und Bauten,<br />
davon Grundwert EUR 3.752.183,09<br />
(31.12.2009: TEUR 3.752) 52.706.724,15 54.339<br />
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 16.714.298,83 22.551<br />
III. Finanzanlagen<br />
TEUR<br />
69.421.022,98 76.890<br />
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 14.330.650,00 14.331<br />
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 10.650.000,00 12.800<br />
3. Beteiligungen 1.371.111,72 1.371<br />
4. Wertpapiere des Anlagevermögens 156.123.180,66 157.939<br />
B. Umlaufvermögen<br />
I. Vorräte<br />
182.474.942,38 186.441<br />
254.243.054,42 266.758<br />
Waren 2.381.191,63 2.489<br />
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 61.739,42 71<br />
2. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 10.339.029,80 8.792<br />
3. Forderungen an Vertriebsstellen 34.974.001,71 32.280<br />
4. Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 3.523.138,71 3.480<br />
III. Wertpapiere und Anteile<br />
48.897.909,64 44.623<br />
Sonstige Wertpapiere und Anteile 11.646.282,29 13.904<br />
IV. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 113.538.981,76 97.307<br />
176.464.365,32 158.323<br />
c. Rechnungsabgrenzungsposten 2.513.866,07 2.750<br />
433.221.285,81 427.831
PassiVa <strong>2010</strong><br />
a. Eigenkapital<br />
EUR<br />
<strong>2010</strong><br />
EUR<br />
VERglEichszahlEn<br />
2009<br />
I. Stammkapital 110.000.000,00 110.000<br />
II. Gewinnrücklagen<br />
1. Gesetzliche Rücklage 11.000.000,00 11.000<br />
2. Andere Rücklagen (freie Rücklagen) 65.400.000,00 59.400<br />
TEUR<br />
76.400.000,00 70.400<br />
III. Bilanzgewinn,<br />
davon Gewinnvortrag EUR 69.271,20 (31.12.2009: TEUR 157) 29.055.836,63 38.069<br />
B. Rückstellungen<br />
215.455.836,63 218.469<br />
1. Rückstellungen für Abfertigungen 11.611.500,00 11.201<br />
2. Rückstellungen für Pensionen 2.871.600,00 2.819<br />
3. Steuerrückstellungen 10.038.600,00 8.876<br />
4. Sonstige Rückstellungen 26.823.300,00 28.030<br />
c. Verbindlichkeiten<br />
51.345.000,00 50.926<br />
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.052.705,13 1.741<br />
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 2.622.992,88 3.750<br />
3. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen,<br />
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 1.318.795,87 1.910<br />
4. Verbindlichkeiten gegenüber Spielteilnehmern 103.707.131,46 96.236<br />
5. Sonstige Verbindlichkeiten,<br />
davon aus Steuern EUR 42.950.618,50 (31.12.2009: TEUR 41.015)<br />
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 685.980,73 (31.12.2009:<br />
TEUR 706) 44.047.075,44 42.372<br />
152.748.700,78 146.009<br />
D. Rechnungsabgrenzungsposten 13.671.748,40 12.427<br />
433.221.285,81 427.831<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
67
anlagenspiegel<br />
für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />
anlagenposition<br />
68 Jahresabschluss <strong>2010</strong><br />
anschaffUngs-<br />
KosTEn/hERsTEllUngsKosTEn<br />
01.01.<strong>2010</strong><br />
EUR<br />
zUgängE<br />
EUR<br />
aBgängE<br />
i. immaterielle Vermögensgegenstände<br />
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche<br />
Rechte 17.997.493,45 491.868,24 21.565,61<br />
ii. sachanlagen<br />
EUR<br />
17.997.493,45 491.868,24 21.565,61<br />
1. Grundstücke und Bauten, davon<br />
Grundwert EUR 3.752.183,09<br />
(31.12.2009: TEUR 3.752)<br />
2. Andere Anlagen, Betriebs-<br />
77.343.324,19 0,00 0,00<br />
und Geschäftsausstattung 84.620.814,42 1.916.273,34 1.712.948,80<br />
iii. finanzanlagen<br />
161.964.138,61 1.916.273,34 1.712.948,80<br />
1. Anteile an verbundenen Unternehmen<br />
2 Ausleihungen an<br />
14.330.650,00 0,00 0,00<br />
verbundene Unternehmen 12.800.000,00 1.400.000,00 0,00<br />
3. Beteiligungen 1.371.111,72 0,00 0,00<br />
4. Wertpapiere des Anlagevermögens 178.489.476,69 89.112,87 1.586.776,77<br />
206.991.238,41 1.489.112,87 1.586.776,77<br />
386.952.870,47 3.897.254,45 3.321.291,18
anschaffUngs-<br />
KosTEn/hERsTEllUngsKosTEn<br />
31.12.<strong>2010</strong><br />
EUR<br />
KUmUliERTE<br />
aBschREiBUngEn<br />
EUR<br />
BUchwERT<br />
31.12.<strong>2010</strong><br />
EUR<br />
BUchwERT<br />
01.01.<strong>2010</strong><br />
EUR<br />
aBschREiBUngEn<br />
DEs gEschäfTs-<br />
JahREs<br />
18.467.796,08 16.120.707,02 2.347.089,06 3.426.993,03 1.571.772,21<br />
18.467.796,08 16.120.707,02 2.347.089,06 3.426.993,03 1.571.772,21<br />
77.343.324,19 24.636.600,04 52.706.724,15 54.338.741,62 1.632.017,47<br />
84.824.138,96 68.109.840,13 16.714.298,83 22.551.124,46 7.731.808,47<br />
162.167.463,15 92.746.440,17 69.421.022,98 76.889.866,08 9.363.825,94<br />
14.330.650,00 0,00 14.330.650,00 14.330.650,00 0,00<br />
14.200.000,00 3.550.000,00 10.650.000,00 12.800.000,00 3.550.000,00<br />
1.371.111,72 0,00 1.371.111,72 1.371.111,72 0,00<br />
176.991.812,79 20.868.632,13 156.123.180,66 157.939.399,46 1.818.770,52<br />
206.893.574,51 24.418.632,13 182.474.942,38 186.441.161,18 5.368.770,52<br />
387.528.833,74 133.285.779,32 254.243.054,42 266.758.020,29 16.304.368,67<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
EUR<br />
69
Erläuterungen<br />
zum Jahresabschluss<br />
i. ERläUTERUng DER BilanziERUngs-<br />
UnD BEwERTUngsmEThoDEn<br />
1. allgemeine grundsätze<br />
Der Jahresabschluss wurde unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sowie<br />
unter Beachtung der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und<br />
Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln, aufgestellt.<br />
Bei der Erstellung des Jahresabschlusses wurde der Grundsatz der Vollständigkeit eingehalten.<br />
Hinsichtlich der Bewertung der einzelnen Vermögensgegenstände und Schulden wurde der<br />
Grundsatz der Einzelbewertung beachtet und eine Fortführung des Unternehmens unterstellt.<br />
Dem Vorsichtsprinzip wurde dadurch Rechnung getragen, dass nur die am Abschlussstichtag<br />
verwirklichten Gewinne ausgewiesen wurden. Alle erkennbaren Risiken und drohenden Verluste<br />
wurden berücksichtigt.<br />
Die bisher angewandten Bewertungsmethoden wurden auch bei der Erstellung des vorliegenden<br />
Jahresabschlusses beibehalten.<br />
2. anlagevermögen<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige<br />
Abschreibungen, bewertet. Die planmäßigen Abschreibungen werden linear vorgenommen.<br />
Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungskosten bewertet, die um die planmäßigen Abschreibungen<br />
vermindert sind. Die planmäßigen Abschreibungen werden gemäß § 7 EStG linear<br />
vorgenommen. Geringwertige Wirtschaftsgüter bis zu einem Einzelwert von EUR 400,00 werden<br />
im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben und als Abgang ausgebucht.<br />
Die Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten bilanziert. Außerplanmäßige Abschreibungen<br />
werden vorgenommen, wenn der zum Abschlussstichtag beizulegende Wert niedriger ist.<br />
3. Umlaufvermögen<br />
Die Bewertung der Waren erfolgte zu durchschnittlichen Einstandspreisen.<br />
Bei den Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen sind erkennbare Risiken durch<br />
Wertberichtigungen berücksichtigt.<br />
4. Rückstellungen<br />
Die Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder werden gemäß IAS 19<br />
(„projected unit credit method“) auf Basis eines Rechnungszinssatzes von 4,75 Prozent (Vorjahr<br />
5,5 Prozent) bei Pensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgeldern ermittelt.<br />
70<br />
Jahresabachluss <strong>2010</strong>
Die sonstigen Rückstellungen sind unter Beachtung des Vorsichtsprinzips für alle im Zeitpunkt<br />
der Bilanzerstellung erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten nach vernünftiger<br />
kaufmännischer Beurteilung gebildet.<br />
5. Verbindlichkeiten<br />
Die Verbindlichkeiten werden mit dem Rückzahlungsbetrag angesetzt. Fremdwährungsverbindlichkeiten<br />
werden zum Briefkurs des Bilanzstichtags bewertet, sofern er über dem Buchkurs liegt.<br />
ii. ERläUTERUngEn zUR Bilanz<br />
1. anlagevermögen<br />
Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens und die Aufgliederung der Jahresabschreibung<br />
nach einzelnen Posten ist im angeschlossenen Anlagenspiegel ersichtlich. Im Anlagenspiegel<br />
ist auch der Grundwert der Grundstücke angeführt.<br />
2. forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />
Die Forderungen zum 31. Dezember <strong>2010</strong> gliedern sich nach der Restlaufzeit wie folgt:<br />
REsTlaUfzEiT<br />
Bis 1 JahR<br />
EUR<br />
REsTlaUfzEiT<br />
üBER 1 JahR<br />
EUR<br />
BilanzwERT<br />
EUR<br />
1. Forderungen aus<br />
Lieferungen<br />
und Leistungen 61.739,42 0,00 61.739,42<br />
2. Forderungen gegenüber<br />
verbundenen<br />
Unternehmen<br />
3. Forderungen an<br />
10.339.029,80 0,00 10.339.029,80<br />
Vertriebsstellen<br />
4. Sonstige Forderungen und<br />
34.974.001,71 0,00 34.974.001,71<br />
Vermögensgegenstände 2.723.307,30 799.831,41 3.523.138,71<br />
48.098.078,23 799.831,41 48.897.909,64<br />
Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen betrafen – wie im Vorjahr – sonstige<br />
Forderungen.<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
71
Die Forderungen zum 31. Dezember 2009 gliedern sich nach der Restlaufzeit wie folgt:<br />
72 Jahresabachluss <strong>2010</strong><br />
REsTlaUfzEiT<br />
Bis 1 JahR<br />
TEUR<br />
REsTlaUfzEiT<br />
üBER 1 JahR<br />
TEUR<br />
BilanzwERT<br />
TEUR<br />
1. Forderungen aus Lieferungen<br />
und Leistungen 71 – 71<br />
2. Forderungen gegenüber<br />
verbundenen Unternehmen 8.792 – 8.792<br />
3. Forderungen an<br />
Vertriebsstellen 32.280 – 32.280<br />
4. Sonstige Forderungen und<br />
Vermögensgegenstände 2.598 882 3.480<br />
43.741 882 44.623<br />
3. sonstige wertpapiere und anteile<br />
Diese Position steht ausschließlich im Zusammenhang mit dem Spiel EuroMillionen und ergibt<br />
sich aufgrund des internationalen Vertrags über die Abwicklung dieses Spiels. Die Wertpapiere<br />
und Anteile stehen unter einer treuhändischen Verwaltung.<br />
4. Eigenkapital<br />
Innerhalb der Gewinnrücklagen wurden den freien Rücklagen ein Betrag in Höhe von<br />
EUR 6.000.000,00 (Vorjahr: TEUR 6.607) zu Lasten des Jahresergebnisses <strong>2010</strong> zugeführt.<br />
5. sonstige Rückstellungen<br />
Zusammensetzung:<br />
<strong>2010</strong><br />
2009<br />
Erfolgs- und Risikoabgrenzungen<br />
EUR<br />
TEUR<br />
für diverse Spiele 5.226.700,00 6.355<br />
Personalkosten 11.308.500,00 11.595<br />
Übrige 10.288.100,00 10.080<br />
26.823.300,00 28.030<br />
6. Verbindlichkeiten<br />
Die Verbindlichkeiten in Höhe von EUR 152.748.700,78 (Vorjahr: TEUR 146.009) weisen zur<br />
Gänze eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr auf.
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen und gegenüber Unternehmen, mit<br />
denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, beinhalten wie im Vorjahr ausschließlich Verbindlichkeiten<br />
aus Lieferungen und Leistungen.<br />
Die sonstigen Verbindlichkeiten betreffen im Wesentlichen die Wettgebühr und die Konzessionsabgabe<br />
in Höhe von EUR 42.172.252,00 (Vorjahr: TEUR 38.519), die erst nach dem Abschlussstichtag<br />
zahlungswirksam werden.<br />
iii. ERläUTERUngEn zUR gEwinn-<br />
UnD VERlUsTREchnUng<br />
Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt.<br />
1. Umsatzerlöse<br />
Die Umsätze werden ausschließlich im Inland erzielt und gliedern sich nach Tätigkeitsbereichen<br />
wie folgt:<br />
<strong>2010</strong><br />
2009<br />
EUR<br />
TEUR<br />
Lotto 582.020.253,45 601.319<br />
Toto 10.985.823,10 11.078<br />
Joker 173.681.575,30 178.031<br />
Torwette 1.201.154,10 1.119<br />
Klassenlotterie 33.867.472,00 34.159<br />
Brieflotterie 26.506.746,00 27.914<br />
Zahlenlotto 4.211.306,25 4.297<br />
Rubbellotterie 118.654.295,00 123.004<br />
Elektronische <strong>Lotterien</strong> W2D 1.074.907.968,31 1.069.007<br />
Elektronische <strong>Lotterien</strong> Poker 6.341.247,29 6.527<br />
Elektronische <strong>Lotterien</strong> VLT 399.864.957,00 361.446<br />
Bingo 11.513.952,90 11.352<br />
Keno 57.313,50 80<br />
Nummernlotterie 18.178.284,50 17.150<br />
EuroMillionen 180.461.720,10 187.219<br />
2.642.454.068,80 2.633.702<br />
2. steuern vom Einkommen<br />
Der Körperschaftsteueraufwand beläuft sich auf EUR 9.108.535,66 (Vorjahr: TEUR 12.063).<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
73
iV. sonsTigE angaBEn<br />
1. Beziehungen zu verbundenen Unternehmen<br />
Die Gesellschaft steht mit der Casinos Austria AG, Wien, in einem Konzernverhältnis und gehört<br />
ihrem Vollkonsolidierungskreis an.<br />
Zu folgenden verbundenen Unternehmen bestehen regelmäßige geschäftliche Beziehungen:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Casinos Austria AG<br />
<strong>Österreichische</strong> Sportwetten Gesellschaft m.b.H.<br />
Glücks- und Unterhaltungsspiel Betriebsgesellschaft m.b.H.<br />
win2day Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft m.b.H.<br />
OOO Ural Loto<br />
2. Beteiligungen<br />
An den nachfolgend angeführten Unternehmen besteht ein Anteilsbesitz von mindestens<br />
20 Prozent aller Anteile:<br />
Omnimedia Werbegesellschaft m.b.H.<br />
74 Jahresabachluss <strong>2010</strong><br />
31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />
Sitz des Unternehmens Wien Wien<br />
Höhe des Anteils 26 % 26 %
Entertainment Glücks- und Unterhaltungsspiel Gesellschaft m.b.H.<br />
31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />
Sitz des Unternehmens Wien Wien<br />
Höhe des Anteils 50 % 50 %<br />
Russisch <strong>Österreichische</strong> <strong>Lotterien</strong> Holding Gesellschaft m.b.H.<br />
31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />
Sitz des Unternehmens Wien Wien<br />
Höhe des Anteils 59 % 59 %<br />
3. Erträge aus Beteiligungen<br />
Sie beinhalten einen Gewinnanteil aus der Beteiligung an der Omnimedia Werbegesellschaft<br />
m.b.H. und aus der Beteiligung an der Entertainment Glücks- und Unterhaltungsspiel Gesellschaft<br />
m.b.H.<br />
4. Durchschnittliche zahl der mitarbeiter<br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
Angestellte 479 461<br />
Der Jahresabschluss <strong>2010</strong> wurde von den Wirtschaftsprüfern der BDO Austria GmbH<br />
Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, Wien, mit dem uneingeschränkten<br />
Bestätigungsvermerk versehen.<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
75
Impressum<br />
<strong>Österreichische</strong> <strong>Lotterien</strong> Gesellschaft m.b.H.<br />
Rennweg 44, 1038 Wien<br />
Telefon: (+43) 1 790 70-0<br />
Fax: (+43) 1 799 39 39<br />
Internet: www.lotterien.at, www.win2day.at<br />
FN 54472 g, Handelsgericht Wien<br />
DVR-Nr: 0476706<br />
Auftraggeber<br />
<strong>Österreichische</strong> <strong>Lotterien</strong> Gesellschaft m.b.H.<br />
Corporate Communications<br />
cc@lotterien.at<br />
Redaktion<br />
Martin Himmelbauer, Martina Landsmann,<br />
Mag. Richard Emele, Alexandra Gräf<br />
Grafik und Produktion<br />
schoeller corporate communications<br />
1060 Wien<br />
Copyright Fotos<br />
Rita Newman, Tiergarten Schönbrunn|Dr. Eveline Dungl,<br />
Mag. Heiko Wilhelm, WWF Österreich|G. Egger,<br />
GEPApictures, Bildarchiv <strong>Österreichische</strong> <strong>Lotterien</strong>, Peter Svec<br />
Druck<br />
AV+Astoria Druckzentrum GmbH<br />
1030 Wien<br />
Dieses Produkt stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern<br />
und kontrollierten Quellen.<br />
76