Auf dem Weg nach Peking - Deutscher Fechter-Bund eV
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Offizielles Organ des Deutschen <strong>Fechter</strong>-<strong>Bund</strong>es e. V. • 25. Jahrgang • Nr. 5 • 2006 • 5273<br />
<strong>Auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong> <strong>nach</strong> <strong>Peking</strong>:<br />
WM in Turin
EDITORIAL<br />
Halbzeit im<br />
olympischen Zyklus<br />
Auch in unserer Sportart können wir hautnah die Kurzlebigkeit<br />
der Zeit fühlen. Die aufregenden Tage der Olympischen Spiele in<br />
Athen 2004 mit <strong>dem</strong> Gewinn von einer Silbermedaille mit der<br />
Damendegenmannschaft und Bronze mit <strong>dem</strong> Herrendegenteam sowie die<br />
großartige WM in Leipzig im vergangenen Jahr, bei der zwei Mal Silber durch<br />
Anja Müller im Damenflorett und die Herrendegenmannschaft sowie zwei<br />
Bronzemedaillen durch die Teams im Damendegen und Herrenflorett<br />
erkämpft werden konnten, sind zwar schon Geschichte, aber allen<br />
Beteiligten noch sehr präsent. Nun richten sich jedoch die Blicke intensiver<br />
auf die WM im Oktober in Turin, die Olympiade 2008 in <strong>Peking</strong> sowie die<br />
WM 2007 in St. Petersburg.<br />
Unsere Athleten haben ihre Position im Konzert der Großen trotz immer härterer<br />
Konkurrenz, vor allem aus den asiatischen Ländern (China, Südkorea, Japan),<br />
behalten, ja zum großen Teil noch weiter verbessert. Die Weltcupergebnisse der<br />
laufenden Saison waren mit Abstand die besten Ergebnisse der vergangenen<br />
Jahre. Rund 50 Podiumsplätze konnten die deutschen Athleten im Einzel- und/<br />
oder Mannschaftsfechten in dieser Saison belegen – besonders erfreulich ist, dass<br />
dies in allen sechs Waffen gelang. Umso unverständlicher ist die überzogene und<br />
ungerechte Kritik an unseren Herrendegenfechtern samt ihrem Umfeld <strong>nach</strong><br />
einem rabenschwarzen Tag in Heidenheim – keiner unserer <strong>Fechter</strong> kam über die<br />
Runde der letzten 64 hinaus. Gerade sie hatten sich bei den vergangenen drei<br />
Jahreshöhepunkten (WM in Havanna, Olympiade in Athen und WM in Leipzig)<br />
mit jeweiligen Medaillengewinnen als stabiler Faktor erwiesen – eine Bilanz, die<br />
es in dieser Konstanz im Degen bisher im DFB noch nicht gegeben hat.<br />
Äußerst professionell haben die betroffenen Aktiven die einschneidenden<br />
Beschlüsse der FIE-Vollversammlung in Taebaek (Südkorea) hingenommen: In<br />
<strong>Peking</strong> 2008 müssen Damendegen und Herrenflorett für Damenflorett und<br />
Damensäbel in den Mannschaftskämpfen weichen. Für die Betroffenen bedeutet<br />
dies eine völlige Neupositionierung mit <strong>dem</strong> Ziel, einen Einzelstart in <strong>Peking</strong><br />
zu erreichen. Besonders betrüblich ist, dass in diesen beiden Waffen eine<br />
Limitierung auf nur zwei Starter pro Nation in Taebaek beschlossen wurde –<br />
gegen das Votum der starken Fechtnationen.<br />
Das Fernziel geht nun über 2008 hinaus mit Blick auf die Olympiade 2012 in<br />
London. Unsere Spitzenfechter sind überwiegend jung und auch leistungsbereit<br />
genug, dieses Ziel anzustreben. Die Wettkampfplanungen des DFB laufen auf<br />
verschiedenen Ebenen, um den Erfordernissen eines erfolgreichen WM-Starts in<br />
Turin und St. Petersburg und auf die <strong>Peking</strong>-Spiele gerecht zu werden, aber auch<br />
schon in Hinblick auf London 2012. Nun beginnt mit der WM in Turin die heiße<br />
Phase für 2008. Ich würde mich sehr freuen, wenn eine möglichst große<br />
Fangemeinde bei der WM in Turin unseren Athleten optisch und akustisch den<br />
Rücken stärkt. Wir konnten im Vorjahr in Leipzig sehen, welch große Hilfe dies<br />
in kritischen Phasen bedeutet.<br />
Dr. Wilfried Wolfgarten<br />
Vizepräsident Leistungssport<br />
INHALT<br />
Editorial 3<br />
Fechtforum 4<br />
Vorschau auf die WM in Turin 6<br />
Interview mit Wilfried Wolfgarten 12<br />
Seniorenfechtsport:<br />
Eine Erfolgsstory 13<br />
Serie: Vorwärts Vereine 17<br />
Gerda Raidt und das<br />
„kunstseidene Mädchen“ 19<br />
Fechten an der Uni 21<br />
Serie: Nachwuchstrainer 22<br />
Amtliche Mitteilungen 24<br />
Landesverbände 24<br />
Menschen des Sports 33<br />
Impressum 33<br />
Termine 34<br />
Dr. Wilfried Wolfgarten,<br />
Vizepräsident Leistungssport<br />
3
■ Anja Fichtel unter der Haube<br />
Olympiasiegerin Anja Fichtel hat im historischen<br />
Trauzimmer des ehemaligen Franziskanerklosters<br />
in Tauberbischofsheim<br />
den Pädagogen Andy Koper geheiratet.<br />
Vor <strong>dem</strong> Standesamt erwartete das frisch<br />
vermählte Paar ein herzlicher Empfang der<br />
<strong>Fechter</strong>, die es mit einem Spalier und einer<br />
Musikgruppe des Teilinternats begrüßten.<br />
Der FC Tauberbischofsheim stand bereit,<br />
um seiner größten Athletin und ihrem Ehemann<br />
gebührende Referenz zu erweisen.<br />
Unter den vielen Gratulanten war auch ihr<br />
früherer Trainer Alexander Pusch und<br />
Teamkameradin Zita Funkenhauser, beide<br />
standen in der deutschen Florettmannschaft,<br />
die 1988 bei den Olympischen<br />
Spielen in Seoul die Goldmedaille erkämpfte.<br />
■ Fechtturnierkurier kostenlos<br />
im Internet<br />
Ab Oktober 2006 wird der „Fechtturnier-<br />
Kurier“ auch kostenlos im Internet veröffentlicht.<br />
Unter www.fechten.org/<br />
wettkampfsport.html finden Sie künftig<br />
alle Ausschreibungen in bewährter Form.<br />
Für diejenigen, die den „Fechtturnierkurier“<br />
weiterhin als Printversion beziehen möchten,<br />
liegt der September-Ausgabe der<br />
4<br />
FECHTFORUM<br />
Anja Fichtel heiratet Andy Koper. Foto: Jankowski<br />
Bestellschein für das neue Abonnement<br />
bei. Es kann aber auch formlos beim DFB<br />
per E-Mail (schwadorf@fechten.org), Post<br />
oder Fax gegen Vorkasse bestellt werden.<br />
■ <strong>Fechter</strong>-Visa-Card<br />
Für Fechtsportbegeisterte bietet der<br />
Deutsche <strong>Fechter</strong>-<strong>Bund</strong> sofort die Visa<br />
Classic Affinity Card an. Zeigen Sie mit Ihrer<br />
DFB-Kreditkarte, dass Sie den Fechtsport<br />
unterstützen. Ein prozentualer Anteil des<br />
getätigten Umsatzes fließt in den Fechtsport:<br />
davon profitieren der Breiten-,<br />
Senioren- und Leistungssport. Ein Antrag für<br />
die <strong>Fechter</strong>-Card findet man als Download<br />
auf der DFB-Homepage www.fechten.org.<br />
Die Visa-Hauptcard kostet 25 Euro, eine<br />
Partnerkarte weitere 7,50 Euro.<br />
■ Walter Lindenlaub ist tot<br />
Der Landesfecht-Verband Thüringen trauert<br />
um Walter Lindenlaub, der am 8. August<br />
gestorben ist. Seit der Wiedervereinigung<br />
war der 1931 geborene Fechtenthusiast<br />
ehrenamtlicher Geschäftsführer des Landesfecht-Verbandes<br />
Thüringen. In dieser<br />
Funktion hat er sich als engagierter und<br />
zuverlässiger Funktionär verdient gemacht.<br />
■ Janka bei WM<br />
Kampfrichterdelegierter<br />
DFB-Sportdirektor Claus Janka ist zusammen<br />
mit drei weiteren Kollegen bei der<br />
WM in Turin als Kampfrichterdelegierter<br />
des Weltverbandes FIE für den Einsatz der<br />
40 Obleute verantwortlich. Aus Deutschland<br />
wird Bodo Vogel aus Koblenz als<br />
Kampfrichter im WM-Einsatz sein.<br />
■ Fechten mit 85 Jahren begonnen<br />
Die älteste Frau der Welt ist kurz vor ihrem<br />
117. Geburtstag gestorben. Die am 14.<br />
September 1889 geborene María Esther<br />
Heredia de Capovilla aus Ecuador wurde<br />
im Dezember 2005 ins Guinness-Buch der<br />
Rekorde eingetragen. Sie war 14 Jahre, als<br />
der Eiffelturm 1889 fertig gestellt wurde<br />
und führte ein sehr aktives Leben. Laut<br />
Guinness begann sie mit 85 Jahren mit<br />
<strong>dem</strong> Fechten und fuhr mit 100 noch<br />
Fahrrad. Mit 114 stand sie in einem Film<br />
vor der Kamera und wurde so auch die<br />
älteste Filmschauspielerin aller Zeiten.<br />
■ DOSB und Commerzbank<br />
verleihen Preis<br />
Auch 2006 vergeben der Deutsche Olympische<br />
Sportbund und die Commerzbank<br />
wieder den Preis „Pro Ehrenamt“ – diesmal<br />
erstmals in Kooperation mit <strong>dem</strong><br />
<strong>Bund</strong>esnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement.<br />
Persönlichkeiten und Institutionen<br />
aus Wirtschaft, Medien und Politik,<br />
die sich für das Ehrenamt im Sport eingesetzt<br />
haben, sind aufgerufen, sich bis zum<br />
15. September zu bewerben. „Wir hoffen<br />
auch auf viele Vorschläge der Ehrenamtlichen<br />
selbst: Sie können ihre Förderer<br />
vorschlagen“, betont Markus Böcker, der<br />
die Initiative auf Seiten des DOSB leitet.<br />
Die Preisverleihung findet am 5. Dezember,<br />
<strong>dem</strong> Tag des Ehrenamtes, im Rahmen<br />
einer feierlichen Veranstaltung statt.<br />
Weitere Informationen und die Bewerbungs-<br />
und Vorschlagsformulare:<br />
www.ehrenamt-im-sport.de<br />
■ Strigel als Ansprechparter<br />
Der früherer Degen-Weltklassefechter<br />
Daniel Strigel wird bei der Weltmeisterschaft<br />
in Turin Ansprechparter des<br />
Deutschen <strong>Fechter</strong>-<strong>Bund</strong>es (DFB) für die<br />
Medienvertretener sein. Der 31-jährige<br />
gebürtige Mannheimer hatte sich im März<br />
<strong>nach</strong> fünf Jahren in der Nationalmannschaft<br />
vom Hochleistungssport zurückgezogen.<br />
Seit <strong>dem</strong> 1. August ist Strigel Geschäftsführer<br />
des FC Tauberbischofsheim.<br />
Außer<strong>dem</strong> ist er gewählter Aktivensprecher<br />
mit Sitz im DFB-Präsidium.<br />
■ Das Jahr 1976 – ein goldenes Jahr<br />
Das Jahr 1976 war eines der ersten, der vielen<br />
goldenen Jahre für den deutschen<br />
Fechtsport. Drei Jahre <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> Durch-
EN GARDE<br />
Ernst Grobek – in aller Freundschaft<br />
Enst Grobek<br />
Beiläufig während des Trainings frage ich Ernst:<br />
„Sag mal, hast du ein Foto in Fechtmontur aus jüngerer<br />
Zeit?“ Der denkt kurz <strong>nach</strong> „... jee, die mal von<br />
mir gemacht worden sind, sind sicher mehr als<br />
20 Jahre alt. Warum?“ Na ja, ich erzähle ihm was<br />
von einer Galerie der Mitarbeiter und <strong>Fechter</strong> im<br />
Verein, die jetzt mal dran wäre – sollte sowieso<br />
schon immer mal gemacht werden, wurde aber<br />
immer wieder aufgeschoben, wie das so ist – kann<br />
ihm ja schlecht erzählen, was ich mit <strong>dem</strong> Foto<br />
wirklich vorhabe. „En Garde“ soll eben auch eine<br />
Überraschung sein. Warum aber Ernst Grobek?<br />
Funktionär war er nie, keine Posten im Verein, erst<br />
recht keinen im Verband. Aber immer da.<br />
Die <strong>Fechter</strong>freundschaft zum Fechtclub Moirans in der südfranzösischen<br />
Region Voiron, intensiv gelebt in den 70er und 80er Jahre des letzten<br />
Jahrhunderts, lag ihm sehr am Herzen, die Begegnungen in Frankreich und im<br />
Kreis Herford fielen in seine aktive <strong>Fechter</strong>zeit – Essen und Trinken wie Gott in<br />
Frankreich, Wittekindsturnier in Herford.<br />
Freundschaftlich ist auch sein Umgang mit „seinen“ kleinen <strong>Fechter</strong>n. Die<br />
Neuen im Verein sind sein „Revier“. Intensive Einführung in den Fechtsport, mit<br />
allem, was dazu gehört: Exakte Klingenführung, wichtig das richtige Halten<br />
des Waffengriffs, wo trifft die Quart, wie lang ist ein Miniflorett, warum ein<br />
guter Ausfall nicht nur schön anzusehen ist, weshalb das Plastron so wichtig<br />
ist ... akribisch, mit einer unendlichen Geduld, sich immer wieder vergewissernd,<br />
dass er verstanden wurde. Und wenn er die Neuen auf die Turnierreifeprüfung<br />
vorbereitet – seine Theoriestunden machen einfach Spaß, allen, ihm,<br />
den Aspiranten und uns, die wir das „am Rande“ miterleben – unvergesslich,<br />
im wahrsten Sinne des Wortes. Begeisterung schwappt aus der Gruppe herüber.<br />
Wir, die anderen in der Halle, freuen uns einfach mit. Dabei wollte Ernst<br />
schon längst „in Pension“ sein. Hat auch immer mal wieder angesetzt. Und ist<br />
immer wieder gekommen „... ich mach doch noch ein bisschen weiter ...“<br />
Auch vor einem Jahr, <strong>nach</strong><strong>dem</strong> sein Arzt ihm, 67-jährig, einen Herzschrittmacher<br />
verordnete und er sich anschließend einer schweren Herzoperation unterziehen<br />
musste. Kaum aus <strong>dem</strong> Krankenhaus, stand er schon wieder in der Halle, erst nur<br />
zum Gucken, dann aber schnell wieder einsatzbereit: „Ich muss einfach wieder<br />
was tun“, sagte er. Nur Eva, seiner Frau, sollten wir nichts verraten. Ein paar<br />
Wochen später meint er, er fühle sich wieder topfit .So auch an diesem Dienstag.<br />
Wir haben im Augenblick einen Trainerengpass. Da ist er sicherheitshalber<br />
gekommen, auch wenn’s nicht „sein Tag“ ist. Heute ist Jenny zum ersten Mal da.<br />
Sie hat in der Schul-AG mitgemacht und möchte jetzt im Verein weitermachen.<br />
Klar, ein „Fall“ für Ernst. Und <strong>nach</strong> einer Stunde strahlen beide, Jenny mit roten<br />
Bäckchen und glücklich verschwitzt, Ernst, weil „die ist schon richtig gut“ ist.<br />
Darum ist Ernst Grobek ein Kandidat für „En Garde“. Und weil ihm unser Sport<br />
wichtig ist – und er dabei jung geblieben ist.<br />
Hans-Herbert Bents<br />
FECHTFORUM<br />
bruch bei der Weltmeisterschaft in Göteborg<br />
gelang den Assen von Emil Beck bei den Olympischen<br />
Spielen 1976 in Montréal das Unglaubliche:<br />
Athleten aus der kleinen Stadt Tauberbischofsheim<br />
<strong>dem</strong>onstrierten vor 30 Jahren mit<br />
Degen und Florett ihre Stärke. Alexander Pusch<br />
triumphierte am 30. Juli 1976 im Degeneinzel<br />
<strong>nach</strong> einem Sieg gegen seinen Vereinskameraden<br />
Jürgen Hehn. Das Herrenflorettteam holte zwei<br />
Tage später im Mannschaftswettbewerb Gold.<br />
Vor 30 Jahren erkämpfte sich die deutsche Herrenflorettmannschaft<br />
bei den Olympischen Spielen in Montréal die<br />
Goldmedaille. Zum Team gehörten die vier Tauberbischofsheimer<br />
Athleten (v. l.): Harald Hein, Erk Sens-Gorius,<br />
Thomas Bach und Matthias Behr sowie Klaus Reichert<br />
(OFC Bonn). Foto: Jankowski<br />
Im Team standen die Tauberbischofsheimer<br />
Thomas Bach, Matthias Behr, Harald Hein, Erk<br />
Sens-Gorius und schließlich Klaus Reichert vom<br />
OFC Bonn. Sie boten Italien ein packendes Duell,<br />
zogen alle Register ihres Könnens, begeisterten<br />
durch ihren ungeheuren Gemeinschaftsgeist und<br />
bescherten der schwarz-rot-goldenen Delegation<br />
in Montréal die zweite Goldmedaille im Fechten.<br />
Am Ende gab es noch einmal Silber für das<br />
Degenquintett mit Pusch, Jürgen Hehn, Reinhold<br />
Behr, Hanns Jana und Volker Fischer – nur die<br />
Schweden waren in Montréal besser.<br />
■ Annabel Breuer als WM-„Küken“<br />
Die 13-jährige Annabel Breuer ist das „Küken“ im<br />
<strong>Auf</strong>gebot der deutschen Behindertenfechter bei<br />
der WM in Turin. Ihr außergewöhnliches Talent<br />
bewies die Biberacherin bereits bei ihrem ersten<br />
Weltcupstart im November 2005, bei <strong>dem</strong> sie im<br />
Degen- und Florettwettbewerb jeweils das Finale<br />
der besten Acht erreichte. Kurz darauf holte sie<br />
mit der Degen- und Florettmannschaft ihre<br />
ersten EM-Medaillen in Madrid. „Ihr gehört die<br />
Zukunft“, prophezeit <strong>Bund</strong>estrainer Sven Schmid<br />
(siehe auch Bericht auf Seite 9).<br />
5
46 – diese Zahl ist fest in den Köpfen. 46<br />
– da muss doch auch in der Lombardei<br />
etwas zu machen sein. 46 Podestplätze<br />
erreichten die deutschen <strong>Fechter</strong> in der<br />
abgelaufenen Weltcupsaison – so viele,<br />
wie noch nie. 13 Siege machen auch die<br />
Funktionärsriege optimistisch für die<br />
Weltmeisterschaften vom 30. September<br />
bis 7. Oktober in Turin . Platz eins bis drei<br />
in der Nationenwertung gibt DFB-<br />
Präsident Gordon Rapp als Ziel für die<br />
WM aus. „Wir haben sieben reelle<br />
Chancen auf eine Medaille, davon sollten<br />
vier durchaus möglich sein“, sagte<br />
der Sportdirektor Claus Janka und untermauert<br />
seine Forderung mit sieben deutschen<br />
Top-Ten-Platzierungen in den<br />
jeweiligen Weltranglisten.<br />
6<br />
WM IN TURIN<br />
WM 2006 in Turin<br />
Deutsche Rechnung: 46 = 4 + x<br />
von Marc Zeilhofer<br />
Grund zum Optimismus gaben auch die<br />
Europameisterschaften Anfang Juli im türkischen<br />
Izmir, die die DFB-Equipe erstmals<br />
seit fünf Jahren bis auf die pausierenden<br />
Degenherren in Bestbesetzung bestritt. Die<br />
überraschenden Goldmedaillen durch die<br />
beiden Routiniers Claudia Bokel (Tauberbischofsheim)<br />
im Degen und Florettfechter<br />
Ralf Bißdorf (Heidenheim) sorgten für<br />
<strong>Auf</strong>sehen. „Ich weiß, dass man ohne<br />
Doping Erfolg haben kann, sogar ohne<br />
Training“, spielt Bokel auf ihren wegen<br />
ihres Studiums verspäteten Saisoneinstieg<br />
an. Sie hat mit ihren Degenkolleginnen<br />
Imke Duplitzer (Bonn) sowie den Leverkusenerinnen<br />
Britta Hei<strong>dem</strong>ann und<br />
Marijana Markovic sowohl im Einzel als<br />
auch im Team berechtigte Erfolgsaussichten.<br />
Seit die Degendamen ihre erste<br />
WM 1988 in Orléans ausgetragen haben,<br />
konnten sie keinen Teamtitel holen.<br />
Dagegen muss der 35-jährige Bißdorf<br />
seine Chance im Einzel suchen, weil<br />
Florettbundestrainer Uli Schreck sich für<br />
den Generationswechsel entschieden hat<br />
und mit der Mannschaft ohne den<br />
Olympiazweiten von 2000 plant. Mit einer<br />
Erkrankung und Verletzungspech hatte der<br />
Weltmeister von 2003, Peter Joppich, zu<br />
kämpfen. Der Koblenzer musste die EM<br />
wegen der Nachwirkungen einer Hirnhautentzündung<br />
auslassen. Dabei hatte er als<br />
einer von drei deutschen <strong>Fechter</strong>n zwei<br />
Einzelweltcupsiege vorzuweisen. Vom Trainingslager<br />
in Tauberbischofsheim musste<br />
Joppich sogar wegen einer Rückenzerrung<br />
vorzeitig abreisen.<br />
Der 23-Jährige hatte vor knapp einem Jahr<br />
bei der Heim-WM in Leipzig für einen<br />
magischen Moment gesorgt, als er im<br />
Gefecht um Bronze gegen China als<br />
Schlussfechter mit 10 Treffern hintereinander<br />
doch noch die Medaille sicherte. Es<br />
war damals ein Höhepunkt aus deutscher<br />
Sicht, für den anderen hatte Anja Müller<br />
mit ihrer Florett-Silbermedaille gesorgt.<br />
Trotz einer hartnäckigen Handverletzung<br />
ist die Tauberbischofsheimerin <strong>nach</strong> Weltcupsiegen<br />
in Danzig und Seoul zuversichtlich:<br />
„Ich bin guter Dinge, dass wir den<br />
Italienerinnen einige Kopfschmerzen bereiten<br />
werden“, sagte Müller und freut sich
auf ein mögliches neues Duell mit ihrer<br />
Finalkontrahentin Valentina Vezzali, die<br />
„<strong>nach</strong> wie vor eine Wadenbeißerin“ sei.<br />
Nach <strong>dem</strong> Heimvorteil von Leipzig müssen<br />
sich die deutschen <strong>Fechter</strong> in der Turiner<br />
Lingotto-Halle – noch im Februar Schauplatz<br />
der olympischen Eisschnelllaufwettbewerbe<br />
– weniger auf eine frostige, als auf<br />
eine hitzige Atmosphäre gefasst machen.<br />
„Eine WM in Italien hat immer ein eigenes<br />
Geschmäckle“, sagte Janka, der davon ausgeht,<br />
„dass die Italiener alles dafür tun werden,<br />
um ihren Heimvorteil zu nutzen“.<br />
Doch mehr Sorgen als das macht <strong>dem</strong><br />
Sportdirektor, „dass wir unsere Spitzenposition<br />
mit einer immer dünneren Personaldecke<br />
verteidigen müssen“. Umso erfreulicher<br />
ist es, dass die Jungen <strong>nach</strong> vorne<br />
drängen. Neben den Florettdamen hinter<br />
Anja Müller sind da vor allem die Säbelfechterinnen<br />
zu nennen: Junioren-Vizeweltmeisterin<br />
Alexandra Bujdoso ist mit 16<br />
Jahren die jüngste Deutsche überhaupt bei<br />
einer Aktiven-WM. „Ich mache mir keinen<br />
Druck“, sagt die Koblenzerin, die an einem<br />
guten Tag ebenso wie die Säbelmannschaft<br />
für eine Überraschung sorgen kann.<br />
Ansteigende Form hatten <strong>nach</strong> einer<br />
schlechten ersten Saisonhälfte die deut-<br />
schen Degenherren. Sie sind so etwas wie<br />
die deutsche Wundertüte, wo man sehr gespannt<br />
sein darf, was in Turin heraus<br />
kommt.<br />
Nicolas Limbach hat noch eine ganz spezielle<br />
Rechnung offen: Der Dormagener<br />
Säbelfechter verpasste in Leipzig eine<br />
Medaille nur um einen Treffer, wurde aber<br />
in seinem Viertelfinale gegen den Russen<br />
Jakimenko vom wenig objektiven Obmann<br />
klar be<strong>nach</strong>teiligt. Seine gute Form unterstrich<br />
der 20-Jährige mit Weltcupsiegen in<br />
Athen und Padua.<br />
Erstmals findet die WM der Rollstuhlfechter<br />
parallel zu der der Fußfechter statt (siehe<br />
auch Bericht ab S. 9). Die sieben deutschen<br />
Behindertensportler sollen mit einem<br />
gemeinsamen <strong>Auf</strong>tritt in das DFB-Team<br />
integriert werden. Das „Küken“ im Team ist<br />
die 13-jährige Annabel Breuer. „Sie ist eine<br />
intelligente <strong>Fechter</strong>in mit einem großen<br />
Kämpferherz. Ihr gehört die Zukunft“, sagte<br />
<strong>Bund</strong>estrainer Sven Schmid, der in der Halle<br />
als Degenfechter bei den Fußgängern am<br />
Start sein wird. Nach den Paralympics 2004<br />
in Athen haben viele erfahrene <strong>Fechter</strong> ihre<br />
Karriere beendet, darunter die Aushängeschilder<br />
und Medaillengaranten Esther<br />
Weber-Kranz und Wilfried Lipinski.<br />
■<br />
WM IN TURIN<br />
7
Sie ist die jüngste deutsche<br />
<strong>Fechter</strong>in bei einer Aktiven-WM,<br />
doch trotz ihrer erst 16 Jahre fährt<br />
Alexandra Bujdoso selbstbewusst <strong>nach</strong><br />
Turin. „Ich hoffe, dass ich unter die letzten<br />
Acht komme“, sagt die Königsbacher<br />
Säbelspezialistin. Die Gymnasiastin hat<br />
aber auch einigen Grund zum Optimismus:<br />
Im April wurde sie in Taebaek/Südkorea<br />
Vizeweltmeisterin der Junioren. Zum Ende<br />
der Aktiven-Weltcup-Saison kam sie immer<br />
besser in Form, wurde erstmals deutsche<br />
Aktivenmeisterin, belegte im Mai bei ihrem<br />
Heimweltcup in Koblenz Rang sechs und<br />
kam zwei Wochen später im österreichischen<br />
Klagenfurt als Dritte sogar aufs<br />
Treppchen.<br />
Auch bei der Europameisterschaft in<br />
Izmir/Türkei schlug sich Alexandra<br />
Bujdoso achtbar und unterlag erst im<br />
Viertelfinale der späteren Siegerin Sophia<br />
Velikaja aus Russland. Mit diesen Erfolgen<br />
verbesserte sich Bujdoso auf Rang 18 der<br />
Weltrangliste. Falls zwei vor ihr platzierte<br />
Konkurrentinnen noch ausfallen, würde sie<br />
sogar noch in die Direktausscheidung rutschen.<br />
„Doch vielleicht wäre es besser,<br />
Runden zu fechten, denn als 16. würde ich<br />
8<br />
WM IN TURIN<br />
Alexandra Bujdoso vor WM-Debüt:<br />
Finale als Ziel<br />
Imke Duplitzer hat eine Medaille im Visier<br />
Fotos: Xavier Morest<br />
Alexandra Bujdoso mit Trainer und Vater Imre. Foto: Färber<br />
schon im Achtelfinale auf eine starke<br />
Gegnerin treffen“, sagt Bujdoso. Bereits<br />
mit fünf Jahren begann die gebürtige<br />
Damendegen<br />
Titelverteidigerin:<br />
Danuta Dmowska (Polen)<br />
Olympiasiegerin:<br />
Timea Nagy (Ungarn)<br />
Europameisterin:<br />
Claudia Bokel (Deutschland)<br />
Favoriteninnen:<br />
Sherrain Schalm-Mackay (Kanada)<br />
Imke Duplitzer (Deutschland)<br />
Deutsche Starterinnen:<br />
Imke Duplitzer (Bonn/31)<br />
Claudia Bokel (TBB/34)<br />
Britta Hei<strong>dem</strong>ann (Leverkusen/23)<br />
Marijana Markovic (Leverkusen/24)<br />
Budapesterin mit <strong>dem</strong> Training auf der<br />
Planche. „Am Anfang war es nur ein Spiel,<br />
aus reinem Spaß“, erinnert sich Bujdoso an<br />
WM-Mitfavoritin Anja Müller<br />
Da<br />
Titel<br />
Vale<br />
Olym<br />
Vale<br />
Euro<br />
Iann<br />
Favo<br />
Anja<br />
Vale<br />
Deut<br />
Anja<br />
Caro<br />
Katja<br />
Sand
die ersten Versuche – zuerst mit <strong>dem</strong><br />
Florett, mit acht Jahren wechselte sie zum<br />
Säbel.<br />
Vater Imre trainiert sie auch noch heute als<br />
Stützpunkttrainer in Koblenz ebenso wie<br />
Z<br />
um ersten Mal in der Geschichte<br />
des Fechtens finden die Weltmeisterschaften<br />
der Fußgänger und<br />
Rollstuhlfechter parallel und gemeinsam<br />
vom 30. September bis 7. Oktober in Turin<br />
statt. „Endlich wird der integrative Gedanke<br />
des Fechtens auch im Spitzensport gelebt“,<br />
freut sich Cheftrainerin Stefanija Jurisic.<br />
„Bisher kannten wir als gemeinsamen Wettkampfort<br />
nur die Austragungsstädte der<br />
Olympischen Spiele und der Paralympics.“<br />
Mit Turin erwartet eine weitere Olympiastadt<br />
die Musketiere. „Unsere Athleten<br />
profitieren dabei auch von den rollstuhlgerechten<br />
Unterkünften und der Infrastruktur<br />
den älteren Bruder. „Das ist kein Problem<br />
für mich. Da rede ich ihn nicht mit Papa<br />
an, sondern als Trainer.“ Für ihren ersten<br />
ganz großen <strong>Auf</strong>tritt macht sich Alexandra<br />
Bujdoso keinen Druck. „Wenn ich in Form<br />
bin, dann klappt alles. Aber es gibt auch<br />
vor Ort“, sagte Uwe Bartmann, deutsches<br />
Mitglied im Internationalen Rollstuhlfechtverband<br />
(IWFC). Insgesamt haben sich sieben<br />
Athleten aus Deutschland für die<br />
Weltmeisterschaft qualifiziert – eine<br />
erfreuliche Bilanz. „Nach den Paralympics<br />
in Athen haben viele erfahrene <strong>Fechter</strong><br />
ihre Karriere beendet, darunter die Aushängeschilder<br />
und Medaillengaranten<br />
Esther Weber-Kranz und Wilfried Lipinski.<br />
„Nach 2004 fingen wir im Prinzip bei null<br />
an“, berichtet Stefanija Jurisic. „Umso erfreulicher,<br />
dass wir vier ganz neue<br />
Gesichter dabei haben.“ Die Jüngste im<br />
Team ist die 13-jährige Annabel Breuer.<br />
Bereits bei ihrem ersten Weltcupstart im<br />
WM IN TURIN<br />
Tage, wo nichts klappt.“ Nach der Schule<br />
will sich die Junioren-Vizeweltmeisterin bei<br />
der <strong>Bund</strong>eswehr verpflichten. Als Vorbild<br />
gibt sie ihren Vereinskollegen Dennis<br />
Bauer an: „Der ist halt besser als ich.“<br />
Marc Zeilhofer<br />
Premiere in Turin:<br />
Gemeinsame WM der Fußgängerund<br />
Rollstuhlfechter<br />
menflorett<br />
verteidigerin:<br />
tina Vezzali (Italien)<br />
piasiegerin:<br />
tina Vezzali (Italien)<br />
pameisterin:<br />
a Rouzawina (Russland)<br />
riteninnen:<br />
Müller (Deutschland)<br />
tina Vezzali (Italien)<br />
sche Starterinnen:<br />
Müller (TBB/29)<br />
lin Golubitski-Wutz (TBB/20)<br />
Wächter (TBB/24)<br />
ra Bingenheim (TBB/19)<br />
Stefanie Kubissa<br />
November 2005 legte die <strong>Fechter</strong>in einen<br />
fulminanten Start im Degen- und Florettwettbewerb<br />
hin und erreichte jeweils das<br />
Finale der besten Acht. Nur drei Wochen<br />
später holte sich die Biberacherin ihre<br />
ersten EM-Medaillen mit der Degen- und<br />
Florettmannschaft in Madrid. Nach drei weiteren<br />
Platzierungen auf <strong>dem</strong> Siegertreppchen<br />
in der laufenden Saison gehört<br />
Breuer zum engeren Kreis der Medaillenkandidatinnen<br />
in der Startklasse B.<br />
„Annabel ist eine intelligente <strong>Fechter</strong>in mit<br />
einem großen Kämpferherz – ihr gehört die<br />
Zukunft“, urteilt <strong>Bund</strong>estrainer Sven<br />
Schmid, der in Turin als Degenfechter bei<br />
den Fußgängern am Start sein wird.<br />
Damensäbel<br />
Titelverteidigerin:<br />
Anneliese Touya (Frankreich)<br />
Olympiasiegerin:<br />
Mariel Zagunis (USA)<br />
Europameisterin:<br />
Sophia Velikaia (Russland)<br />
Favoriteninnen:<br />
Sophia Velikaia (Russland)<br />
Anneliese Touya (Frankreich)<br />
Deutsche Starterinnen:<br />
Alexandra Bujdoso (Koblenz/16)<br />
Sibylle Klemm (Eislingen/22)<br />
Stefanie Kubissa (Dormagen/21)<br />
Amelie Zerfass (TBB)<br />
9
10<br />
WM IN TURIN<br />
Routinier Daniela Rossek<br />
Breuers Teamkolleginnen beim EM-Bronze<br />
in Madrid starten in der Klasse A: Daniela<br />
Rossek, Zarife Imeri und Anna Kreissl. Mit<br />
Daniela Rossek steht eine erfahrene<br />
<strong>Fechter</strong>in im Team, die wie Zarife Imeri bereits<br />
in Athen bei den Paralympics mit von<br />
der Partie war. Rossek, <strong>nach</strong> Babypause<br />
2005 erfolgreich in die internationale<br />
Spitze zurückgekehrt, ist im Damendegen<br />
für eine Überraschung gut – drei Medaillen<br />
verbuchte die 29-Jährige in diesem<br />
Jahr schon auf ihrem Konto. Das Quartett<br />
geht in den Teamwettkämpfen voll auf<br />
Angriff. „Bei uns stehen die Gegner erst<br />
<strong>nach</strong> den Einzelergebnissen fest, mit ein<br />
bisschen Glück ist das Erreichen des Halbfinales<br />
möglich“, prognostiziert Jurisic.<br />
Degen-As Jörg Fiedler<br />
Bei den Herren ruhen die Hoffnungen auf<br />
Routinier Markus Lautenberg (Startklasse<br />
C). Der Saarbrücker gewann den<br />
letzten Degenweltcup vor der WM im polnischen<br />
Warschau und belegte Rang zwei<br />
im Florett. „Seit 2001 ist Markus immer mit<br />
einer Medaille von EM oder WM zurückgekehrt“,<br />
bilanziert <strong>Bund</strong>estrainer Philipp<br />
Pleier, der die Mannschaft mit Stefanija<br />
Jurisic <strong>nach</strong> Turin begleiten wird.<br />
Gemeinsam mit den Nachwuchsfechtern<br />
Christian Andree und Dimitrj Rout bildet<br />
Lautenberg die Degenmannschaft, die<br />
ebenfalls am Start ist. „Die beiden<br />
Newcomer sollen bei ihrem ersten großen<br />
Wettkampf an die Leistungen der letzten<br />
Herrendegen<br />
Deutschland im Medaillenspiegel bei WM und Olympischen Spielen seit 1993<br />
Jahr Platz Gold Silber Bronze Total<br />
1993 Essen 1. 3 2 6 11<br />
1994 Athen 4. 1 3 2 6<br />
1995 Den Haag 5. 1 1 1 3<br />
1996 Atlanta 8 – – 1 1<br />
1997 Kapstadt 7. – 3 2 5<br />
1998 La Chaux-de-Fonds 4. 1 1 0 2<br />
1999 Seoul 2. 2 2 2 6<br />
2000 Sydney 7. – 2 3 5<br />
2001 Nîmes 4. 1 1 2 4<br />
2002 Lissabon 3. 1 2 2 5<br />
2003 Havanna 4. 1 2 1 4<br />
2004 Athen 8. – 1 1 2<br />
2005 Leipzig 8. – 2 2 4<br />
Titelverteidiger:<br />
Pavel Kolobkov (Russland)<br />
Olympiasieger:<br />
Marcel Fischer (Schweiz)<br />
Europameister:<br />
Ivan Kovacs (Ungarn)<br />
Favoriten:<br />
Fabrice Jeannet (Frankreich)<br />
Dmitro Karuchenko (Ukraine)<br />
Deutsche Starter:<br />
Jörg Fiedler (TBB/28)<br />
Christoph Kneip (Leverkusen/26)<br />
Wolfgang Reich (Heidenheim/27)<br />
Sven Schmid (TBB/28)<br />
Martin Schmitt (TBB/25)<br />
Saison anknüpfen und keine Angst vor<br />
großen Namen zeigen“, so Pleier.<br />
„Die große Unbekannte bei der WM sind<br />
die Chinesen“, erläutert Jurisic. Diese trainieren<br />
seit 2003 in einem eigens eingerichteten<br />
Paralympischen Zentrum. „Die<br />
Chinesen waren in diesem Jahr nur bei<br />
einem Weltcup dabei, sodass wir gar nicht<br />
wissen, wer in Turin am Start sein wird.“<br />
Auch die <strong>Fechter</strong>innen und <strong>Fechter</strong> aus<br />
Hongkong sind beim Rollstuhlfechten eine<br />
Bank, „europäische“ Medaillen werden<br />
daher von den anderen Ländern gemeinsam<br />
gefeiert.<br />
Ex-Weltmeister Peter Joppich<br />
Stefanija Jurisic<br />
He<br />
Tite<br />
Salv<br />
Oly<br />
Bric<br />
Eur<br />
Ral<br />
Favo<br />
Salv<br />
Pete<br />
Deu<br />
Pete<br />
Ben<br />
Dom<br />
Ral<br />
Rich
Die deutsche Weltmeisterschafts-Equipe für Turin Foto: Xavier Morest<br />
Zeitplan der WM in Turin<br />
30. September:<br />
Herrensäbel-Einzel, Elimination<br />
Damenflorett-Einzel, Elimination<br />
Eröffnungsfeier<br />
01. Oktober:<br />
Damensäbel-Einzel, Elimination<br />
Herrendegen-Einzel, Elimination<br />
Herrensäbel-Einzel, Finale<br />
Damenflorett-Einzel, Finale<br />
rrenflorett<br />
lverteidiger:<br />
atore Sanzo (Italien)<br />
piasieger:<br />
e Guyard (Frankreich)<br />
opameister:<br />
Bissdorf (Deutschland)<br />
riten:<br />
atore Sanzo (Italien)<br />
r Joppich (Bonn)<br />
tsche Starter:<br />
r Joppich (Koblenz/23)<br />
jamin Kleibrnk (Bonn/21)<br />
inik Behr (TBB/25)<br />
Bissdorf (Heidenheim/35)<br />
ard Breutner (Bonn/27)<br />
02. Oktober:<br />
Herrenflorett-Einzel, Elimination<br />
Damendegen-Einzel, Elimination<br />
Damensäbel, Einzel, Finale<br />
Herrendegen-Einzel, Finale<br />
03. Oktober:<br />
Herrenflorett-Einzel, Finale<br />
Damendegen-Einzel, Finale<br />
04. Oktober:<br />
Ruhetag<br />
Degen-Hoffnung Nicolas Limbach<br />
05. Oktober:<br />
Herrendegen, Mannschaft<br />
Damenflorett, Mannschaft<br />
06. Oktober:<br />
Herrensäbel, Mannschaft<br />
Damedegen, Mannschaft<br />
07. Oktober:<br />
Damensäbel, Mannschaft<br />
Herrenflorett, Mannschaft<br />
Schlussfeier<br />
Herrensäbel<br />
Titelverteidiger:<br />
Mihai Covaliu (Rumänien)<br />
Olympiasieger:<br />
Aldo Montano (Italien)<br />
Europameister:<br />
Alexej Jekimenko (Russland)<br />
Favoriten:<br />
Alexej Jakimenko (Russland)<br />
Mihai Covaliu (Rumänien)<br />
Deutsche Starter:<br />
Nicolas Limbach (Dormagen/20)<br />
Dennis Bauer (Koblenz/25)<br />
Björn Hübner (TBB/20)<br />
Christian Kraus (Eislingen/28)<br />
11
12<br />
WM IN TURIN<br />
Interview mit DFB-Vizepräsident Wilfried Wolfgarten:<br />
Turin-Team stärker als in Leipzig<br />
Dr. Wilfried Wolfgarten<br />
Ein Jahr <strong>nach</strong> der Heimweltmeisterschaft<br />
in Leipzig steht der nächste<br />
WM-Titelkampf vom 30 September<br />
bis 7. Oktober in der Olympiastadt Turin<br />
an. Der Deutsche <strong>Fechter</strong>-<strong>Bund</strong> (DFB) kann<br />
auf viele Aktive bauen, die bereits in Leipzig<br />
dabei waren. Wilfried Wolfgarten, als<br />
Vizepräsident im DFB für den Leistungssport<br />
verantwortlich, ist überzeugt: „Das<br />
Turin-Team ist stärker als in Leipzig.“<br />
Wilfried Wolfgarten: „Der Kern des Teams<br />
ist geblieben. Doch ich denke, die Mannschaft<br />
ist stärker geworden. Für fünf<br />
Mannschaften kann man feststellen, dass<br />
sie an Erfahrung und Stabilität dazugewonnen<br />
haben. Wir streben 4-5 Medaillen<br />
an.“<br />
fechtsport: Und für welches Team gilt das<br />
nicht?<br />
Wolfgarten: „Etwas schwächer ist die<br />
Herrendegen-Equipe einzuschätzen.<br />
Daniel Strigel ist zurückgetreten und Sven<br />
Schmitt ist nicht so richtig in Tritt gekommen.<br />
Auch beim Damensäbel gibt es noch<br />
Entwicklungspotenzial. Diese Mannschaft<br />
ist im Kommen.“<br />
fechtsport: Eine Medaillenbank könnten<br />
die Degendamen werden, die in Leipzig<br />
Bronze gewannen …<br />
Wolfgarten: „Sie haben ein klar formuliertes<br />
Ziel, sie wollen Weltmeister werden.<br />
Schließlich haben sie seit <strong>dem</strong> Gewinn des<br />
inoffiziellen WM-Titels 1988 in Orléans<br />
kein Mannschaftsgold gewonnen.“<br />
fechtsport: Wie wichtig ist es für den DFB,<br />
Titel bei der WM zu gewinnen?<br />
Wolfgarten: „In Leipzig haben wir vier<br />
Medaillen gewonnen, aber keine goldene.<br />
Deshalb wurde die WM als<br />
Enttäuschung eingestuft. Dabei hat Anja<br />
Müller den Titel im Damenflorett knapp<br />
im Sudden Death verloren. Bei den<br />
Olympischen Spielen 1992 in Barcelona<br />
holten unsere <strong>Fechter</strong> zwei Mal Gold und<br />
es wurde als großer Erfolg gewertet. In<br />
Sydney 2000 waren es fünf Medaillen,<br />
aber keine mit Goldglanz – da waren wir<br />
dann in der öffentlichen Wahrnehmung<br />
nicht so erfolgreich. Titel sind deshalb<br />
wichtig.“<br />
fechtsport: In Turin beginnt der<br />
Countdown für die Olympischen Spiele in<br />
<strong>Peking</strong>. Punkte für die Qualifikation gibt es<br />
noch nicht, dennoch aber eine Standortbestimmung!<br />
Wolfgarten: „Das Rennen beginnt in Turin,<br />
da werden die Plätze fixiert. Wenn man<br />
dann hinten drinsteckt, kommt man nur<br />
schwer unter die ersten Vier. Deshalb ist es<br />
ganz entscheidend, wie wir mit den<br />
Mannschaften dort abschneiden.“<br />
fechtsport: Ist die Olympiaqualifikation, so<br />
wie sie nun ist, gerecht?<br />
Wolfgarten: Nein, für uns ist sie ein großer<br />
Nachteil. Für die Mannschaftskämpfe<br />
im Damendegen und Herrenflorett werden<br />
Damenflorett und Damensäbel im<br />
Programm sein. Die Betroffenen müssen<br />
sich nun neu positionieren, um einen<br />
Einzelstart in <strong>Peking</strong> zu erreichen. Dass in<br />
diesen beiden Waffen eine Limitierung<br />
auf nur zwei <strong>Fechter</strong> pro Nation beschlossen<br />
wurde, ist für mich eine gezielte<br />
Schwächung der Europäer. Es sollten drei<br />
Starter sein. Das Motto lautet: Globalisierung<br />
und Europa in den Hintergrund<br />
drängen.“<br />
fechtsport: Der DFB hat mit strukturellen<br />
Änderungen und der Schaffung von<br />
Perspektivkadern versucht, die Erfolge für<br />
die Zukunft zu sichern. Wie weit haben<br />
diese Maßnahmen schon gegriffen?<br />
Wolfgarten: „Wir sind auf <strong>dem</strong> richtigen<br />
<strong>Weg</strong>, haben ihn aber erst zur Hälfte<br />
zurückgelegt. Es muss da noch mehr<br />
Vertrauen geben und das Verständnis<br />
dafür, dass diese Strukturveränderungen<br />
und Maßnahmen nicht gegen Einzelne,<br />
Vereine oder Stützpunkte gerichtet sind.<br />
Unser Ziel ist, dass Deutschland in der globalisierten<br />
Fechtwelt bestehen kann.<br />
Amerikaner und Asiaten werden immer<br />
stärker.“<br />
fechtsport: Die Anforderungen an die<br />
<strong>Fechter</strong> werden auch immer größer ...<br />
Wolfgarten: „Die <strong>Fechter</strong> stehen das ganze<br />
Jahr unter Strom, da gibt es neue soziale<br />
Herausforderungen und physische Bedingungen.<br />
Zum Glück ist ein großer Teil der<br />
Nationalfechter bei der Sportförderkompanie<br />
untergekommen. Ohne die<br />
<strong>Bund</strong>eswehr ginge es kaum.“<br />
fechtsport: Vom kommenden Jahr an werden<br />
die Europameisterschaften ein stärkeres<br />
Gewicht erhalten, da dort Punkte für<br />
die Olympiaausscheidung gesammelt<br />
werden können. Da muss der DFB mit zwei<br />
Höhepunkten planen!<br />
Wolfgarten: „Ja, bei der EM kann das<br />
Anderthalbfache an Punkten geholt werden.<br />
Wir wollen aber, dass alle Kontinentalmeisterschaften<br />
zum gleichen Zeitpunkt<br />
ausgetragen werden, damit Länder nicht<br />
<strong>nach</strong> Ausgang der Titelkämpfe abwägen<br />
können, ob sie sich besonders auf die kontinentalen<br />
Meisterschaften konzentrierten<br />
oder verstärkt im Weltcup punkten wollen.“<br />
Andreas Schirmer
Nationale Seniorenmeisterschaften<br />
werden im Deutschen <strong>Fechter</strong>-<br />
<strong>Bund</strong> (DFB) schon seit 35 Jahren<br />
ausgetragen. Nur über die Grenzen hinaus<br />
gab es lange Zeit überhaupt keine Kontakte.<br />
Da hat sich inzwischen viel getan<br />
und die rasante Entwicklung gipfelte im<br />
vergangenen Jahr mit <strong>dem</strong> Rekordergebnis<br />
von 628 Startern aus 24 Nationen bei den<br />
7. Europäischen Senioreneinzelmeisterschaften<br />
in Vöcklabruck (Österreich).<br />
Angefangen hatte alles damit, dass mich<br />
der damalige DFB-Vizepräsident Hajo<br />
Zwiesler 1989 beauftragte, die Belange<br />
der Senioren zu vertreten. Nach Kontakten<br />
zu Henry de Silva, <strong>dem</strong> sehr rührigen Präsidenten<br />
der englischen National Veterans<br />
Association konnte ich für den 10. Mai<br />
1990 den ersten Seniorenländerkampf<br />
Deutschland gegen Großbritannien vereinbaren.<br />
Austragungsort war Darmstadt aus<br />
Anlass des 100. Vereinsjubiläums des<br />
Darmstädter Fechtclubs.<br />
Als die Briten zum Abspielen der Nationalhymnen<br />
einheitlich mit ihren NVA-<br />
Anzügen antraten, rettete Hans Kilbert<br />
(damaliger Leiter des deutschen Hochschulfechtens)<br />
die Situation. Er versorgte<br />
unsere „Einzelkämpfer“ noch schnell mit<br />
Trainingsanzügen des Hochschulsports<br />
und verhalf ihnen so im doppelten Sinne<br />
zu einem „Uni-Look“. Zum ersten Mal<br />
konnten die Senioren, die sich von Bad<br />
Dürkheim und anderen deutschen Turnieren<br />
nur als Konkurrenten und Gegner<br />
kannten, nun Seite an Seite für Deutschland<br />
fechten. Es war die Geburtsstunde der<br />
deutschen Seniorennationalmannschaft.<br />
SENIOREN<br />
Die deutschen Fechtsenioren haben Spaß und viel Erfolg Foto: Dobridis<br />
Der weltweite Boom des Seniorenfechtsports<br />
Eine Erfolgsstory<br />
Dieser erste Länderkampf in unserer<br />
Geschichte endete mit einem 4:0-Sieg für<br />
Deutschland, denn neben den drei klassischen<br />
Herrenwaffen fochten die Damen<br />
damals nur Florett.<br />
Für den Rückkampf im April 1991 in<br />
Leicester (GBR) war die Seniorennationalmannschaft<br />
zwar mit einheitlichen DFB-<br />
Trainigsanzügen ausgestattet worden,<br />
aber neben der äußerlichen Erscheinung<br />
brauchten wir auch einen gemeinsamen<br />
Schlachtruf. Vor Beginn dieser zweiten<br />
Begegnung erfand ich gerade noch rechtzeitig<br />
das „Senioren? – Na klar!“, das die<br />
deutschen Senioren von nun an begleiten<br />
und manchen Erfolg besiegeln sollte. 5:0<br />
für Deutschland endete der Länderkampf<br />
in Leicester, da nun auch Damendegenmannschaften<br />
mit am Start waren.<br />
13
14<br />
SENIOREN<br />
Entwicklung des Seniorenfechtens<br />
1990 Gründung der Deutschen Seniorennationalmannschaft<br />
1. Länderkampf GER : GBR in Darmstadt<br />
1991 Gründung des European Veterans Fencing Committees<br />
Laki Dobridis Präsident, Henry de Silva Chairman<br />
1. Europäische Senioreneinzelmeisterschaften<br />
in Loughborough (GBR) (114 Starter aus 7 Nationen)<br />
1992 1. Europäische Seniorenmannschaftsmeisterschaften<br />
in Berlin (18 Mannschaften aus 6 Nationen)<br />
1995 1. Deutsche Seniorenmannschaftsmeisterschaften<br />
in Dresden<br />
1996 Einführung eines Seniorensprechers beim Deutschen<br />
<strong>Fechter</strong>-<strong>Bund</strong><br />
Gründung des DFB-Seniorenbeirats<br />
1997 1. FIE-Veteranen-WM in Kapstadt (nur Herrendegen)<br />
1998 2. FIE-Vet.-WM in La Chaux-de-Fond (SUI) Hde und Dfl<br />
1999 3. FIE-Vet.-WM in Siófok (HUN) Hfl, Hde, Hsä, Dfl, Dde<br />
mit 242 Startern aus 21 Nationen<br />
2002 6. Europäische Seniorenmannschaftsmeisterschaften<br />
in Antwerpen (BEL) mit 54 Mannschaften aus 14 Nationen<br />
2003 7. Europ. Senioreneinzelmeisterschaften in Moskau<br />
mit 422 Startern aus 21 Nationen<br />
2004 8. FIE-Veteranen-WM in Krems (AUT)<br />
mit 307 Startern aus 31 Nationen<br />
2005 8. Europäische Senioreneinzelmeisterschaften<br />
in Vöcklabruck (AUT) mit 628 Startern aus 24 Nationen<br />
Nach diesem bilateralen Beginn der Internationalität<br />
machten die Senioren im<br />
August 1991 einen gewaltigen Schritt<br />
<strong>nach</strong> vorn: Henry de Silva lud zu den<br />
ersten europäischen Seniorenmeisterschaften<br />
<strong>nach</strong> Loughborough ein, an denen sich<br />
114 Starter aus sieben Nation beteiligten.<br />
Da im FIE-Reglement der Begriff „Veteranen“<br />
überhaupt nicht existierte (auch die<br />
später gegründete Europäische Fecht-<br />
Union gab es noch nicht), entschlossen<br />
sich die Delegationsleiter der angetretenen<br />
Nationen, die Interessen der Fechtsenioren<br />
selbst in die Hand zu nehmen<br />
und gründeten das European Veterans<br />
Fencing Committee.<br />
Jede europäische Nation sollte einen<br />
Vertreter im Komitee haben. Henry de Silva<br />
wurde zum Chairman gewählt und mich<br />
wählte man zum EVFC-Präsidenten. Eine<br />
ausführliche Satzung wurde erst später ausgearbeitet<br />
und beschlossen, da zunächst<br />
Erkenntnisse aus der Praxis gesammelt werden<br />
mussten. Aber es wurden gleich die<br />
Altersklassen festgelegt: 40-49, 50-59, 60<br />
und darüber, später begrenzt auf 60-69<br />
sowie hinzu 70 und darüber. Natürlich war<br />
das FIE-Reglement Grundlage, aber es wurden<br />
einige seniorengerechte Abweichungen<br />
beschlossen, darunter die Zulassung von<br />
Obleuten über 60, kein Ausscheiden von<br />
<strong>Fechter</strong>n in der ersten Runde sowie Direkt-<br />
ausscheidung auf 10 statt auf 15 Treffer.<br />
Außer<strong>dem</strong> beschloss die Gründungssitzung,<br />
nur in den ungeraden Jahren Europaeinzelmeisterschaften<br />
zu veranstalten,<br />
in den geraden Kalenderjahren dafür europäische<br />
Mannschaftstitelkämpfe, zunächst<br />
mit Viererteams (Mindestalter 200 Jahre),<br />
später mit Dreierteams (mind. 150 Jahre).<br />
Dieser Durchschnitt von 50 Jahren sollte<br />
bewirken, dass auch die älteren Senioren<br />
über 60 ihre Chance bekamen, wenn ein<br />
Team mit starken, gerade erst 40-Jährigen<br />
antrat. Und bei der Vergabe der Wettkämpfe<br />
sollten die veranstaltenden<br />
Nationen immer wechseln, damit möglichst<br />
viele europäische Länder berücksichtigt<br />
werden konnten.<br />
So gab es für die europäischen Senioren<br />
<strong>nach</strong> Loughborough in den folgenden<br />
Jahren Einzelmeisterschaften in Lüttich,<br />
Luxemburg, San Remo, Moulins, Köln,<br />
Moskau und Vöcklabruck mit ständig<br />
wachsenden Teilnehmerzahlen und beteiligten<br />
Nationen. Dieser ständige Wechsel<br />
in verschiedene Länder löste eine enorme<br />
Belebung des Seniorenfechtsports bei<br />
anderen Nationen aus. So führte beispielsweise<br />
Italien erst <strong>nach</strong> San Remo 1997<br />
nationale Seniorenmeisterschaften ein<br />
und bietet inzwischen eine beachtliche<br />
Fülle von Seniorenturnieren mit internationaler<br />
Beteiligung an. Ähnliche Entwicklungen<br />
gab es in Russland und sogar in der<br />
Ukraine gehören nationale Seniorentitelkämpfe<br />
inzwischen zum Programm.<br />
Die ersten Seniorenmannschaftsmeisterschaften<br />
fanden mit 18 Teams aus sechs<br />
Nationen 1992 in Berlin statt; für den<br />
Turnierleiter und späteren DFB-Sportdirektor<br />
Claus Janka also ein Heimspiel. Ich<br />
hatte diesen Austragungsort auch aus <strong>dem</strong><br />
Gesichtspunkt vorgeschlagen, um so kurz<br />
<strong>nach</strong> der Wende die Integration der <strong>Fechter</strong><br />
und Vereine aus den neuen <strong>Bund</strong>esländern<br />
zu beschleunigen, was auch problemlos<br />
gelang. Es folgten in den geraden Jahren<br />
Weinfelden (SUI), Keszthely (HUN), Wien<br />
(AUT), Brighton (GBR), Antwerpen (BEL)<br />
und Bergamo (ITA). Die höchste Teilnehmerzahl<br />
hatte Antwerpen mit 54 Mannschaften<br />
aus 14 Nationen.<br />
Es ist schon ein Wunder, dass solche<br />
Mammutveranstaltungen überhaupt stattfinden<br />
konnten, obwohl das EVFC über kei-
16<br />
SENIOREN<br />
nerlei Gelder verfügt. Denn die Mitgliednationen<br />
zahlen nur einen jährlichen<br />
Beitrag von ganzen e 15,00 für den Erhalt<br />
der Be<strong>nach</strong>richtigungen in die Portokasse.<br />
Das ist nur möglich, weil die Komiteemitglieder<br />
einschließlich Präsidium absolut<br />
ehrenamtlich arbeiten und alle Reise- und<br />
<strong>Auf</strong>enthaltskosten aus eigener Tasche zahlen.<br />
So kann der jeweilige Veranstalter einer<br />
Senioreneuropameisterschaft alle Startgelder,<br />
Spenden und Sponsorenzahlungen<br />
für sich verwenden.<br />
Steigerung des Selbstwertgefühls<br />
Den wertvollsten Effekt aber hat das regelmäßige<br />
Wiedertreffen von Fechtsenioren<br />
aus ganz verschiedenen Ländern bei solchen<br />
Meisterschaften darin, dass man sich<br />
inzwischen gut kennt, dass regelrechte<br />
Freundschaften entstanden sind und dass<br />
man zu einer richtigen großen Familie zusammengewachsen<br />
ist. Als viele der europäischen<br />
Senioren 1998 bei den World<br />
Masters Games in Portland/Oregon antraten,<br />
staunten die gastgebenden Amerikaner<br />
nicht schlecht und waren sehr beeindruckt,<br />
wie herzlich sich etwa Briten und Italiener<br />
und Deutsche begrüßten und umarmten.<br />
Ganz wichtig ist aber noch eine andere Auswirkung<br />
dieser Entwicklung. Früher endete<br />
eine Fechtkarriere normalerweise in einem<br />
Alter zwischen 30 und 40 Jahren und<br />
da<strong>nach</strong> kam so gut wie gar nichts mehr.<br />
Manche gaben dann das Fechten sogar<br />
ganz auf. Durch die Einführung von Europameisterschaften<br />
für Senioren aber haben<br />
diese nun die Möglichkeit, auch internationale<br />
Medaillen zu gewinnen und als Sieger<br />
sogar ihre Nationalhymne zu hören. Das<br />
bedeutet eine gewaltige Steigerung des<br />
Selbstwertgefühls und der Lebensqualität.<br />
Zu<strong>dem</strong> fördern die sportliche Betätigung<br />
und das Weitertrainieren die Gesundheit<br />
und das Wohlbefinden. Aber nicht nur<br />
quantitativ glänzen die Senioren-EM mit<br />
ihren enormen Teilnehmerzahlen, sondern<br />
erst recht qualitativ haben sie viel zu bieten.<br />
Schließlich stehen auch große Namen ehemaliger<br />
Medaillengewinner von Weltmeisterschaften<br />
und Olympischen Spielen<br />
auf den Starterlisten. Dabei ist ein Turniersieg<br />
selbst für diese Stars gar nicht mal<br />
garantiert. Inzwischen hatte auch die FIE<br />
den Seniorenfechtsport entdeckt und startete<br />
1997 im südafrikanischen Kapstadt mit<br />
den ersten Weltmeisterschaften, zunächst<br />
nur für Herrendegen in drei Alterskategorien:<br />
40-49, 50-59, 60 und darüber.<br />
Im Jahr darauf kam in La Chaux-de-Fonds<br />
(SUI) Damenflorett hinzu, aber die jüngste<br />
Altersklasse wurde gestrichen und seit<strong>dem</strong><br />
nicht mehr berücksichtigt. 1999 in Siófok<br />
(HUN) gab es endlich neben Degen auch<br />
Herrenflorett und -säbel, für die Damen<br />
neben Florett auch Degen. So blieb es in<br />
den folgenden Jahren in Gödöllö (HUN),<br />
Martinique (FRA), Tampa (USA), Limoges<br />
(FRA) und 2004 Krems (AUT) mit der<br />
Rekordteilnehmerzahl von 307 Startern aus<br />
31 Nationen. Erst 2005 in Tampa (USA)<br />
wurde von der FIE auch für die Senioren der<br />
Damensäbel eingeführt.<br />
Laki Dobridis (l.) und Henry da Silva.<br />
Hatte ich in den ersten Jahren noch kommissarisch<br />
als Seniorenbeauftragter des<br />
DFB fungiert, so wurde meine Tätigkeit ab<br />
1996 offiziell: Durch eine Änderung und<br />
Neufassung der DFB-Satzung wurde das<br />
Amt eines Seniorensprechers mit Sitz und<br />
Stimme beim <strong>Fechter</strong>tag und Hauptausschuss<br />
eingeführt. Als erster gewählter<br />
Seniorensprecher gründete ich den Seniorenbeirat<br />
mit Vertretern aus allen Landesfechtverbänden.<br />
Die Belange im Seniorenfechtsport<br />
waren inzwischen so komplex,<br />
dass einer allein nicht mehr in der Lage<br />
gewesen wäre, alle Entscheidungen alleine<br />
zu treffen – wie etwa die Nominierung für<br />
die Seniorennationalmannschaft. Neben<br />
der Teilnahme an der Mannschafts-EM<br />
bestritt das Nationalteam seit ihrer<br />
Gründung vor 16 Jahren noch 28 Länder-<br />
kämpfe, von denen sie nur zwei verlor.<br />
Meine Verantwortung als Teamchef war<br />
<strong>nach</strong> 1999 auf Franz Hirt übergegangen,<br />
der als mein Nachfolger zum DFB-Seniorensprecher<br />
gewählt worden war und seit<strong>dem</strong><br />
dieses Amt erfolgreich ausübt.<br />
Die Erfolgsbilanz der deutschen Fechtsenioren<br />
kann sich wirklich sehen lassen.<br />
Bei den bisher ausgetragenen acht Europaeinzelmeisterschaften<br />
gewannen die deutschen<br />
Teilnehmer nicht weniger als 218<br />
Medaillen, davon 65 Gold, 78 Silber und 75<br />
Bronze. Sehr gut ist das deutsche Abschneiden<br />
auch bei den bisher neun FIE-<br />
Veteranenweltmeisterschaften mit insgesamt<br />
91 Medaillen (27/25/39). Hinzu<br />
kommen noch 31 Medaillen bei zwei World<br />
Masters Games (9/11/11). Gleichzeitig<br />
erfochten die deutschen Mannschaften bei<br />
sieben Europameisterschaften 31 Medaillen<br />
(15/10/6). Inzwischen sind die Senioren zu<br />
einem Aushängeschild des DFB geworden.<br />
Nach der 8. Mannschafts-EM im finnischen<br />
Turku im vergangenen Mai standen im<br />
September die FIE-Veteranenweltmeisterschaften<br />
in Bath (GBR) auf <strong>dem</strong> Programm<br />
(Bericht im nächsten fechtsport).<br />
Für die Zukunft des Seniorenfechtsports in<br />
Europa wird eine Zusammenarbeit zwischen<br />
<strong>dem</strong> European Veterans Fencing Committee<br />
(EVFC) und der Europäischen Fecht-<br />
Confederation (EFC) angestrebt. Hatte das<br />
EVFC alle bisherigen EM unabhängig und<br />
in eigener Regie veranstaltet, so soll dies<br />
künftig in Kooperation mit der EFC geschehen.<br />
Für dieses Ziel hat die EFC eine<br />
Seniorenkommission eingeführt, die unter<br />
Vorsitz von DFB-Vizepräsident Max Geuter<br />
aus fünf Mitgliedern besteht, von denen<br />
zwei – nämlich Rudi Coessens (BEL) und<br />
David Sweeney (GBR) – aus <strong>dem</strong> EVFC kommen.<br />
Die erste Sitzung dieser EFC-Seniorenkommission<br />
fand im Februar in Amsterdam<br />
statt, wo der Grundstein für eine künftige<br />
Integration gelegt werden konnte.<br />
Heute stellt der Seniorenfechtsport endlich<br />
eine feste Größe im internationalen<br />
Programm dar. Es ist wie ein Wunder, in<br />
welch kurzer Zeit dies praktisch aus <strong>dem</strong><br />
Nichts entstehen konnte. Ich bin sehr glücklich<br />
und auch ein bisschen stolz, dass ich<br />
an dieser Entwicklung mitarbeiten durfte.<br />
Laki Dobridis
Serie: Vorwärts Vereine<br />
Drei Jahre Fechtsport<br />
Club Berlin<br />
Aktive des Fechtsport Clubs Berlin<br />
Gut drei Jahre ist es her, seit sieben<br />
<strong>Fechter</strong> sich trafen, um den<br />
Fechtsport Club Berlin ins Leben<br />
zu rufen. Vorausgegangen waren interne<br />
Auseinandersetzungen in der Fechtabteilung<br />
eines Breitensportvereins zwischen<br />
der Abteilungsleitung und <strong>dem</strong> Gesamtvorstand.<br />
Als Konsequenz daraus entschlossen<br />
sich Edwin Junginger, Thomas<br />
Kischa, Eckehart Willrich und Janina<br />
Dietrich einen Einspartenverein zu gründen,<br />
um dort Fechtsport zu betreiben.<br />
Obwohl einige aktive <strong>Fechter</strong> <strong>dem</strong> neuen<br />
Verein gleich beitraten, ergaben sich all<br />
die Probleme, mit denen wohl jeder neu<br />
gegründete Klub zu kämpfen hat. Gerade<br />
in Berlin gibt es nicht nur 13 weitere<br />
Fechtvereine, es existiert in je<strong>dem</strong> Bezirk<br />
kaum eine Sportart, die nicht betrieben<br />
werden kann und bemüht ist, Mitglieder<br />
zu akquirieren. Die Auswahl und Konkurrenz<br />
ist groß. Berlin ist Deutschlands<br />
Sportstadt Nr. eins mit über 530.000 Mitgliedern<br />
in mehr als 1.800 Vereinen.<br />
„Allein Hallenzeiten für das Training zu<br />
bekommen, gelang erst <strong>nach</strong> heftigen Auseinandersetzungen<br />
mit der zuständigen<br />
Verwaltung, obwohl in Reinickendorf eine<br />
Fechthalle mit fest installierter Bahnen-<br />
technik vorhanden ist“, sagt Thomas<br />
Kischa, der <strong>dem</strong> Verein mit seiner<br />
langjährigen Erfahrung als Rechtsanwalt<br />
und Notar tatkräftig zur Seite<br />
stand und steht. Zwar wurden Zeiten<br />
zur Verfügung gestellt, jedoch an<br />
verschiedenen Orten. Trotz all der<br />
Unwägbarkeiten ließ sich der Vorstand<br />
des FCB nicht entmutigen und<br />
schaffte es mit viel Unterstützung<br />
der Mitglieder und des Trainers, der<br />
teilweise auf sein Honorar verzichtete,<br />
die erforderliche Ausrüstung für<br />
das Anfängertraining, transportable<br />
Fechtbahnen und sogar einen eigenen<br />
Vereinsbus zu erwerben mit <strong>dem</strong><br />
man das notwendige Equipment bei<br />
Bedarf zwischen den einzelnen Hallen hinund<br />
hertransportieren kann.<br />
„Das Engagement hat sich gelohnt“,<br />
meint Trainer Carsten May. Denn inzwischen<br />
trainieren über 40 aktive <strong>Fechter</strong><br />
das Klingenspiel beim FCB. Nicht zuletzt<br />
deswegen, weil der Verein mithilfe des<br />
Lehrers im Rahmen eines Programms der<br />
Sportjugend Berlin eine AG Fechten an<br />
einer Reinickendorfer Grundschule gestemmt<br />
hat, die sich so großer Beliebtheit<br />
erfreut, dass pro Schulhalbjahr nur ein<br />
Teil der durchschnittlich 140 interessierten<br />
Bewerber um einen Platz in der AG<br />
angenommen werden können.<br />
Neben der Nachwuchsarbeit ging man<br />
genauso engagiert daran, Wettkämpfe zu<br />
besuchen und dies mit Erfolg. So konnten<br />
in den drei Jahren des Bestehens in jeder<br />
vergangenen Saison einige <strong>Fechter</strong> des<br />
FCB Berliner Meistertitel erringen. Der<br />
Höhepunkt war ein zweiter Platz eines<br />
<strong>Fechter</strong>s des FCB beim A-Jgd. Qu-Turnier<br />
in Halle und der Titelgewinn der Berliner<br />
Mannschaft bei den deutschen A-Jugendmeisterschaften<br />
2005 in Moers. Genauso<br />
stolz ist man auf das Abschneiden der<br />
Fünfkämpferinnen, die beim FCB ihre<br />
Fechtausbildung erhalten.<br />
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* Nur so lange der Vorrat reicht<br />
Foto: © Digital Vision/gettyimages
Gerda Raidt und das<br />
„kunstseidene Mädchen“<br />
Illustratorin und Grafikerin Gerda Raidt<br />
„Matrosentango“: die Diplompräsentation der Berliner Künstlerin<br />
Der Sport ist für die Illustratorin Gerda<br />
Raidt künstlerisches Neuland, das Fechten<br />
ohnehin. Dennoch reichten der 1975 in<br />
Berlin geborenen Meisterschülerin der BGB<br />
Leipzig nur wenige Angaben, um das<br />
Titelbild zu den anstehenden Weltmeisterschaften<br />
in Turin zu gestalten.<br />
Seit 2004 arbeitet Gerda Raidt freiberuflich<br />
als Illustratorin, Grafikerin und Lehrbeauftragte<br />
in der Klasse Illustration an der<br />
HBG in Leipzig. Neben der Arbeit an der<br />
Hochschule, wo sie den Studenten unter<br />
anderem Hilfestellung in technischen<br />
PORTRÄT<br />
Fragen gibt, zieht sie sich an mehreren<br />
Tagen in ein Atelierhaus zurück, in <strong>dem</strong> vor<br />
allem Maler, auch einige der jetzt Erfolgreichen<br />
arbeiten, und zeichnet für <strong>Auf</strong>träge<br />
und freie Projekte.<br />
Für die Büchergilde Gutenberg hat sie zum<br />
Beispiel die Illustrationen zu Irmgard<br />
Keuns „Das kunstseidene Mädchen“ gemacht.<br />
Hinzu kommen fünf illustrierte<br />
Hefte <strong>nach</strong> Texten von Schlagern der 20er<br />
und 40er Jahre wie „Wenn ich sonntags in<br />
mein Kino gehe“ oder „Montmartre um<br />
halb zehn“. AS<br />
19
Für den Olympiastützpunkt Tauberbischofsheim (<strong>nach</strong>folgend: „OSP“), eine von <strong>Bund</strong> und Land geförderte Einrichtung des<br />
Spitzensports, wird zum 01. November 2006 ein/eine<br />
20<br />
Olympiastützpunktleiter/in<br />
gesucht.<br />
Der OSP-Leiter bzw. die OSP-Leiterin führt die Geschäfte des OSP. Ihm/Ihr obliegt die Organisation der OSP-Arbeit und die<br />
Betreuung der <strong>Bund</strong>eskader-Athleten/innen des Deutschen <strong>Fechter</strong>-<strong>Bund</strong>es sowie die Betreuung von Kaderathleten aus anderen<br />
Sportarten.<br />
Das Tätigkeitsfeld umfasst folgende <strong>Auf</strong>gaben:<br />
• Führung der Mitarbeiter und Koordinierung der Zusammenarbeit in den Teilbereichen: Haushalt, Organisation, Personal, Service<br />
TI, Haus der Athleten, Trainingswissenschaften.<br />
• Wahrnehmung, Organisation und Kontrolle der Abläufe in Verwaltung, Betrieb des Olympiastützpunktes, Öffentlichkeitsarbeit<br />
und Außenrepräsentanz.<br />
• Enge Zusammenarbeit mit <strong>dem</strong> DOSB und den Zuwendungsgebern.<br />
• Koordination der Leistungsanforderung und der Leistungserstellung im trainingswissenschaftlichen/physiotherapeutischen<br />
Bereich.<br />
• Organisation der leistungssportlichen Infrastruktur.<br />
• Weiterentwicklung des Gesamtkonzepts OSP.<br />
• Wirtschaftliche Aktivitäten zur Verbesserung der Vermarktung des OSP.<br />
Neben einer hohen Einsatzbereitschaft und Belastbarkeit erwarten wir von Ihnen:<br />
• Erfahrung im Spitzensport, idealerweise als Spitzensportler oder –trainer<br />
• Erfahrungen in Gremien der Selbstverwaltung des Sports.<br />
• Affinität zum Fechtsport als Kernsportart des OSP TBB.<br />
• Fähigkeit und Bereitschaft zu zukunftsorientierter Entwicklungsarbeit.<br />
• Fundierte Kenntnisse im finanztechnischen Bereich.<br />
• Erfahrungen in der Personalführung.<br />
• Teamfähigkeit/Teamorientierung.<br />
• Erfahrungen in der Öffentlichkeits- und Medienarbeit.<br />
• Fremdsprachenkenntnisse (Englisch).<br />
Die Stelle wird an die Vergütung des <strong>Bund</strong>es für Führungskräfte in Verbänden angelehnt.<br />
Ihre aussagefähige Bewerbung, die auf Wunsch vertraulich behandelt wird, richten Sie bitte bis zum<br />
an folgende Adresse:<br />
Fecht-Club Tauberbischofsheim e. V.<br />
Herrn Präsident Prof. Dr. h. c. Kleinert<br />
Pestalozziallee 12<br />
97941 Tauberbischofsheim<br />
09. Oktober 2006
Die Lehramtsstudenten (Studiengang<br />
Sport) der Universität Essen-<br />
Duisburg haben seit <strong>dem</strong> Sommersemester<br />
2005 die Möglichkeit, im<br />
Rahmen ihres Studiums als anzurechnende<br />
Fachveranstaltung die Grundlagen des<br />
Fechtens zu erlernen.<br />
Dies wurde möglich durch den Einsatz der<br />
Ex-Nationalmannschaftsfechterin Bettina<br />
Fichtel, die von 1991-1994 als wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterin für Laufbahnplanung,<br />
Soziales und Sporthilfeangelegenheiten<br />
am Olympiastützpunkt in<br />
Tauberbischofsheim beschäftigt war.<br />
Die Diplom-Sportlehrerin ist seit 2002 als<br />
wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität<br />
Duisburg-Essen im Team von Prof.<br />
Werner Schmidt in den Forschungsprojekten<br />
„Erster <strong>Deutscher</strong> Kinder- und<br />
Jugendsportbericht“, „Stadtteilorientierte<br />
Jugendsozialarbeit mit Sport“ und „SPRINT<br />
– Sportunterricht in Deutschland“ tätig. Ihr<br />
<strong>Auf</strong>gabenbereich in der Lehre umfasst die<br />
Leitung der fachpraktischen Lehrveranstaltungen<br />
in den Bereichen „Schwimmen –<br />
Bewegen im Wasser“ und nun auch<br />
„Fechten – Zweikampfsport“ für alle Lehramtsstudiengänge<br />
Sport.<br />
Für die Lehrveranstaltungen im Fechten<br />
wurden Ausrüstung für insgesamt<br />
25 Studierende angeschafft. Kleidung,<br />
Masken, elektrische Degen sowie mechanische<br />
Floretts und Säbel, außer<strong>dem</strong> drei<br />
Fechtbahnen und vier Meldeanlagen<br />
gehören nun zum Equipment der Universität.<br />
Das Rektorat der Universität stellte<br />
insgesamt 23.000 Euro für die Neueinrichtung<br />
der Sportart zur Verfügung.<br />
Die zukünftigen Sportlehrer setzen sich<br />
nun mit den Grundlagen der Strategie und<br />
Technik des Fechtens auseinander. Es werden<br />
Grundelemente des Florett- und<br />
Degenfechtens mithilfe von Partnerübungen,<br />
Schul- und Trainingsassauts<br />
sowie das Freifechten mit Elektroausrüstung<br />
vorgestellt und erprobt. Erste Einblicke<br />
in das Szenische Fechten mit <strong>dem</strong><br />
Säbel untermauern die Bedeutung der<br />
Sportart auch für ein vielseitiges und<br />
attraktives Schulsportangebot. Die Erarbeitung<br />
einer einfachen Szene ermöglicht<br />
eine kreative Auseinandersetzung mit Bewegungsverbindungen<br />
bzw. Fechtaktionen<br />
und benötigt Koorperationsfähigkeit und<br />
partnerschaftliches Miteinander.<br />
Die Studenten sind begeistert, das Fechten<br />
im Rahmen einer Lehrveranstaltung zu<br />
erlernen. Mittlerweile sind sogar schon die<br />
ersten positiven Rückmeldungen im Inter-<br />
FECHTEN AN DER UNI<br />
Ein Projekt für Lehramtsstudenten an der Uni Duisburg-Essen<br />
Vom Fechtvirus infiziert<br />
Initiatorin mit Studentinnen: v. l. Bettina Fichtel, Christina Marklewitz, Angela Köhler<br />
Sportstudenten begeistert dabei<br />
net unter www.meinprof.de veröffentlicht,<br />
eine Webseite, auf der Studierende ihre<br />
Dozenten beurteilen können. Und die<br />
Kommentare zum universitären Fechtangebot<br />
sind meist positiv: Eine Vielzahl<br />
von zukünftigen Sportlehrern konnte mit<br />
<strong>dem</strong> „Fechtvirus“ infiziert werden, was<br />
langfristig die Verbreitung unserer tollen<br />
Sportart mit all den positiven Effekten fördern<br />
kann. Weitere Informationen:<br />
Bettina.Fichtel@uni-essen.de, Tel.: (02 01)<br />
1 83 72 31<br />
Bettina Fichtel<br />
21
22<br />
SERIE: NACHWUCHSTRAINER<br />
Zur „pädagogischen Führungsqualität“ von Nachwuchstrainern<br />
Kognitive Lernmotive<br />
Teil VII:<br />
Das Interesse gehört zu den<br />
wichtigsten Beweggründen für das<br />
Training. Was einen <strong>Fechter</strong> interessiert,<br />
motiviert ihn auch. Ob ein <strong>Fechter</strong><br />
für das Training (eine bestimmte Übung,<br />
eine Technik) Interesse entwickelt, hängt<br />
ganz stark von der Interessensausbildung<br />
ab. Der <strong>Fechter</strong> braucht zur Ausbildung<br />
von Interessen Anregungen, Angebote, Anreize,<br />
Förderung und Wissen. Zwischen<br />
<strong>dem</strong> <strong>Fechter</strong> und <strong>dem</strong> Trainingsgegenstand<br />
muss ein notwendiges, trainingsförderndes<br />
Maß geistig-emotionaler Beziehung<br />
entstehen.<br />
Interessenverknüpfung heißt in diesem<br />
Zusammenhang, Interessen und Erfahrungen<br />
des <strong>Fechter</strong>s ansprechen, sodass vorhandene<br />
Kenntnisse, Gefühle und Motivationen<br />
auf das zunächst „Uninteressante“<br />
(gemeint ist Unbekanntes) positiv übertragen<br />
werden. Dazu beitragen können<br />
Projekte, Interessengruppen, Riegen, das<br />
Führen von Tabellen zur Leistungsentwicklung<br />
(Gewicht, Größe, Zeiten usw.).<br />
So wird im Buch „Ich trainiere Fechten“*<br />
(S. 50-54) angeregt, die <strong>dem</strong> <strong>Fechter</strong> entsprechenden<br />
konditionellen Fähigkeiten<br />
dort einzutragen und ebenfalls eine<br />
Leistungskurve anzufertigen.<br />
Deshalb ist es notwendig, u. a.<br />
• sowohl unmittelbar wirkende Motive<br />
(interessante Trainingsgestaltung,<br />
Sympathie für den Trainer) als auch<br />
• perspektivisch wirkende Motive zu fördern,<br />
die mit der sportlichen Tätigkeit<br />
in der Zukunft verbunden sind (die<br />
Weiterführung der sportlichen Tätigkeit<br />
in höheren Leitungsklassen, der<br />
Eintritt in einen Kader, eine sportbetonte<br />
Schule oder in das Fechtinternat<br />
des DFB in Bonn usw.).<br />
An Vorbildern orientieren: Claudia Bokel gibt Nachwuchsfechtern Autogramme.<br />
• Es sind auch Motive erforderlich, die im<br />
Prozess der Tätigkeit entstehen (das Gefühl<br />
der Befriedigung im Prozess sportlicher<br />
Tätigkeit selbst, beim Stellen und<br />
Lösen von Trainingsaufgaben).<br />
Konsequenzen:<br />
• Es kommt auf die Vermittlung handlungsrelevanter<br />
Kenntnisse an.<br />
• Der <strong>Fechter</strong> soll zur Selbsteinschätzung<br />
und Selbstbewertung befähigt werden.<br />
Der Fechttrainer steht vor der <strong>Auf</strong>gabe,<br />
festzustellen,<br />
• welche konkreten Motive beim einzelnen<br />
<strong>Fechter</strong> in der aktuellen Situation<br />
vorhanden sind und wie sie wirken, um<br />
sie zu berücksichtigen.<br />
• Andererseits muss er aktiv zur Ausbildung<br />
der Motive beitragen, die in<br />
besonderem Maße <strong>dem</strong> Wesen der<br />
Tätigkeit entsprechen. Dabei handelt<br />
es sich vor allem um kognitive und<br />
soziale Lernmotive.<br />
Mit den Kinderfechtbüchern soll ganz speziell<br />
die Entstehung der kognitiven, also der<br />
auf Erkenntnis gerichteten Motive unterstützt<br />
werden. Das Streben <strong>nach</strong> Erkenntnis<br />
kann sich vorrangig auf einzelne Sachverhalte<br />
und Fakten, also auf die Erscheinung,<br />
richten. In diesem Fall ist der <strong>Fechter</strong><br />
bestrebt, mehr konkrete Einzelheiten über<br />
die ihn interessierenden Gebiete im<br />
Fechtsport und im Training zu erfahren.<br />
Ein solches Erkenntnisinteresse wird durch<br />
Betrachten, Lesen, Beschreiben, Probieren<br />
und ähnliche Handlungen befriedigt. Es<br />
bildet häufig den Ausgangspunkt für eine<br />
tiefer gehende Beschäftigung mit <strong>dem</strong><br />
Interessengebiet.<br />
Mehr als 1.000 Sportbücher im Programm. Die Kompetenz im Sport www.dersportverlag.de
Auch Muttis können bei der Herausbildung kognitiver Lernmotive helfen. Fotos: Herbert Wagner<br />
So lässt sich mit den Kindersportbüchern<br />
zunächst das Interesse wecken, zuerst zum<br />
Anschauen, Ausmalen, Einkleben, Rätsellösen<br />
– später wird mit der anschaulichen<br />
Vermittlung von Trainingswissen fortgefahren.<br />
Wenn sich das Erkenntnisstreben<br />
jedoch in der Erfassung der Erscheinung<br />
erschöpft, fehlt die Triebkraft für die tiefgründigere<br />
und längerfristige Beschäftigung<br />
mit der Sportart und vor allem mit<br />
<strong>dem</strong> Streben <strong>nach</strong> ständiger Leistungsverbesserung.<br />
Dies erfordert Motive, die auf<br />
die Erkenntnis des Wesens gerichtet sind.<br />
Die erste Art kognitiver Lernmotive ist relativ<br />
leicht zu befriedigen und stellt daher<br />
keinen ständig wirkenden, weiterführenden<br />
Antrieb dar. Wenn es nicht mehr<br />
„interessant“ ist, versiegt der Antriebsquell<br />
ziemlich schnell. Die zweite Art kognitiver<br />
Motive ist dagegen unerschöpflich. Diese<br />
Art gibt sich nicht mit der Beschreibung<br />
der Sachverhalte zufrieden, wie es ist, sondern<br />
sie will herausfinden, warum es so ist.<br />
Das Wesen kann nur mittelbar, mithilfe<br />
von Mitteln, erschlossen werden. Von<br />
Interesse ist dann nicht nur und nicht einmal<br />
in erster Linie, dass man eine <strong>Auf</strong>gabe<br />
löst und ein entsprechendes Ergebnis<br />
erzielt, sondern wie man sie löst, welche<br />
Zusammenhänge und Bedingungen beachtet<br />
werden müssen und welche<br />
Methoden dafür adäquat sind.<br />
Es ist also wichtig, eine Übung nicht nur in<br />
einer bestimmten Anzahl auszuführen,<br />
sondern sie auszuführen, damit das angestrebte<br />
Ziel, das erwartete Ergebnis, eintritt.<br />
Warum muss die Ausführung einer<br />
Lektion so sein, die Intensität bzw. Wiederholungszahl<br />
beim Konditionstraining so,<br />
die Pausengestaltung so usw.? Warum<br />
muss kontinuierlich trainiert werden?<br />
Warum beeinflusst die Ernährung den Ausbildungsprozess<br />
usw.?<br />
Das Interesse für die Methoden des<br />
Trainings ist dann ein untrügliches Zeichen<br />
für das Entstehen kognitiver Trainingsmotive.<br />
Durch eigene geistige Anstrengungen<br />
(geführt und angeregt durch den<br />
Trainer, die Bücher und die Trainingskameraden),<br />
etwas (subjektiv) Neues<br />
selbst herauszufinden, tiefer in die<br />
Wirklichkeit einzudringen, das ist für jedes<br />
normale Kind und jeden Jugendlichen ein<br />
Ereignis, das auch stolz und froh macht.<br />
Bei aller Bedeutung kann aber die kognitive<br />
Motivation allein die erforderliche Lernund<br />
Trainingsaktivität nicht gewährleisten.<br />
* Ich trainiere Fechten, Barth/Barth, Meyer & Meyer Verlag, Aachen 2006 ISBN 3-89899-169-8<br />
SERIE: NACHWUCHSTRAINER<br />
Das Pendant zur kognitiven bildet die<br />
soziale Lernmotivation, und man kann<br />
nicht sagen, die eine sei wichtiger als die<br />
andere. Soziale Lernmotive als Triebkräfte<br />
der Lerntätigkeit umfassen viele Aspekte,<br />
vom angestrebten sozialen Status des<br />
Trainierenden in seiner Gruppe bis zu seinen<br />
Beziehungen in seinem sozialen<br />
Umfeld, z. B. zu den Eltern, zum Trainer,<br />
zum Klassenleiter, Sportlehrer in der<br />
Schule, Vereinsvorsitzenden u. a. Das ist<br />
aber nicht speziell Gegenstand der Bücher,<br />
sondern hauptsächlich des Gruppentrainings.<br />
Hier soll lediglich auf deren Bedeutung<br />
verwiesen werden.<br />
Ein notwendiges Nachwort in Bezug zum<br />
Beitrag über den Nachwuchstrainer<br />
Herbert Wagner im fechtsport Nr. 3, 2006,<br />
Seite 11: Ich weiß nicht so richtig, was mit<br />
„Märchenpädagogik“ gemeint ist und mit<br />
„Demokratie“ in der Trainingshalle? Klar<br />
sollte allen sein, weder das eine noch das<br />
andere Extrem bringt auf Dauer Erfolg.<br />
Hier halte ich mich an den bekannten<br />
Ausspruch des erfolgreichen Rudertrainers<br />
Karl Adam: „Zum Gleichschritt kann man<br />
jemanden zwingen, zum Olympiasieg<br />
nicht.“ Da ich Herbert Wagner kenne und<br />
seine Berufung zum verantwortlichen<br />
Trainer für den Florettperspektivkader ausdrücklich<br />
unterstütze, hätte ich mir<br />
gewünscht, dass eine andere Aussage zum<br />
Leitmotiv des Beitrags gewählt worden<br />
wäre: „Jeder entscheidet selbst, wie gut<br />
oder schlecht er wird“. Also, nicht nur die<br />
Überschrift, sondern den ganzen Text<br />
lesen.<br />
Dass in der Trainingshalle nicht jeder<br />
machen kann, was er will, ist klar. Hier<br />
bedarf es der Autorität des Trainers. Und<br />
wenn die sich im Verlaufe gemeinsamen<br />
Trainings auf der Grundlage guter persönlicher<br />
Voraussetzungen, sowohl sozialer,<br />
mitmenschlicher als auch fachlicher und<br />
sachlicher Art entwickelt hat, ist Vertrauen<br />
in die „klare Ansage“ und Wertschätzung<br />
gegeben. Und wenn der junge <strong>Fechter</strong><br />
dann noch weiß, warum der Trainer dieses<br />
oder jenes und in dieser oder jener Form<br />
verlangt, dann ist eine freiwillige Unterordnung<br />
bzw. gleichberechtigte Einordnung<br />
gewährleistet. So verstehe ich die<br />
Aussagen von Herbert Wagner.<br />
Prof. Dr. Berndt Barth<br />
23
24<br />
AMTLICHE MITTEILUNGEN<br />
Amtliche Mitteilungen<br />
Verschärfte Regelungen für Meldungen und Abmeldungen<br />
zu Weltcup-/Satelliten-Weltcup-Turnieren<br />
Ab der kommenden Saison gelten für alle Turniere der FIE folgende Bedingungen für die An- und Abmeldung:<br />
(siehe auch FIE-Reglement Stand 2006 – auf www.fechten.org )<br />
o.54 Namentliche Meldungen zu Weltcupturnieren und Satellitenturnieren<br />
Für Grand Prix und Mannschaftsweltcups: (ab Saison 2006-07 alle Turniere der FIE)<br />
a) Die namentliche Meldung der <strong>Fechter</strong> und eventueller Ersatzfechter und die Meldung der Mannschaften muss bis spätestens<br />
15 Tage (Satellitenturniere acht Tage) vor <strong>dem</strong> Wettkampf auf der Internetseite der FIE vorgenommen werden.<br />
b) Nach diesem Termin für die Meldung auf der Internetseite der FIE kann weder eine weitere Meldung angenommen werden,<br />
noch kann eine namentliche Änderung vorgenommen werden. Eine namentliche Änderung ist nur im Falle höherer Gewalt<br />
oder bei ordnungsgemäß bestätigten Verletzungen möglich.<br />
c) Falls ein gemeldeter <strong>Fechter</strong> oder eine gemeldete Mannschaft nicht antreten kann, erhält der betreffende Verband ein Bußgeld<br />
in Höhe von 750 CHF/500 e, das an die FIE zu bezahlen ist, außer im Falle <strong>nach</strong>gewiesener Verletzung oder höherer Gewalt.<br />
Das bedeutet für alle Starter bei FIE-Turnieren:<br />
• Die Meldungen müssen 18 Tage (bei Satellitenturnieren 12 Tage) vor Turnierbeginn beim DFB eingehen, damit die Meldung über<br />
die FIE-Website rechtzeitig vorgenommen werden kann.<br />
• Zu zahlende Bußgelder (z. B. wegen Nichtantritt beim Turnier) gehen zu Lasten des Verursachers!<br />
BAYERN<br />
Bändchenturnier: Farbe „Lila“ dominiert<br />
Beim 12. Durchgang des Helmbrechtser „Ernst<br />
Steeger“-Degenturniers wurden neben den Teilnehmern<br />
aus Thüringen, Sachsen und Oberfranken<br />
auch drei <strong>Fechter</strong> aus Tschechien (Prag, Pilsen) und<br />
eine <strong>Fechter</strong>in aus der Slowakei (Martin) begrüßt. Alle<br />
Mannschaften werden bei diesem Degenwettbewerben<br />
aus den gemeldeten Startern zusammengelost<br />
und vertreten ihre gemeinsame Kampffarbe, die<br />
sie am Ärmel tragen. Deshalb der Name „Bändchenturnier“.<br />
Insgesamt gingen 10 Mannschaften auf vier<br />
Bahnen an den Start.<br />
Es waren 25 Teamkämpfe unter der bewährten<br />
Turnierorganisation von Kurt Neumann zu bewältigen.<br />
Je fünf Mannschaften bildeten einen Pool im<br />
Modus „jeder gegen jeden“. Da<strong>nach</strong> erfolgte eine<br />
Reihung vom ersten bis zum fünften Platz und im<br />
Endvergleich mussten die jeweiligen Mannschaften<br />
mit gleicher Platzziffer gegeneinander antreten und<br />
um die Gesamtplatzierung von Rang 1-10 kämpfen.<br />
Bereits in den Poolentscheidungen zeigte die Mannschaft<br />
„Lila“ mit der <strong>Fechter</strong>in Brit Melzer (Chemnitzer<br />
Alle Teilnehmer des Ernst-Steeger-Turniers.<br />
PSV) und den <strong>Fechter</strong>n Daniel Kaspar (CSFR/Pilsen )<br />
und Uwe Fritzlar (SV Mühlhausen) ihr Können, gelang<br />
es ihr doch, in 36 Einzelgefechten nicht weniger als<br />
29 Siege zu erzielen. Ihr Gegner um Platz eins war die<br />
Mannschaft „Rosa“ mit der <strong>Fechter</strong>innen Sarah<br />
Homberg (SV Mühlhausen) und Ida Kamenisvakova<br />
(Slowakei/Martin) sowie den <strong>Fechter</strong> Philipp Böttner<br />
(SV Mühlhausen), die mit 25 Siegen aus der<br />
„Vorrunde“ kam. Die Mannschaft „Lila“ siegte auch<br />
im Finale deutlich mit 7:2 gegen „Rosa“. Die
Bronzemedaille sicherte sich „Weiß“ mit der <strong>Fechter</strong>in<br />
Jana Morova (CSFR, Prag) sowie den <strong>Fechter</strong>n Pavel<br />
Holy (CSFR, Prag) und Dieter Czap (TV Jahn<br />
Bamberg) mit 27 Siegen in 45 Gefechten. Die Teilnehmer<br />
des TV Helmbrechts konnten mit „ihren<br />
Willi Scharf deutscher Meister<br />
Florett B-Jugend 92<br />
Einen turnierreichen <strong>Weg</strong> hatten die jungen <strong>Fechter</strong><br />
vom MTV München hinter sich, bis sie ihre harte<br />
Trainingsarbeit mit einem deutschen Meistertitel krönen<br />
konnten. Mit einem großen Stab an Trainern und<br />
Betreuern war die Münchner Gruppe zu den B-<br />
Jugendtitelkämpfen im Herrenflorett <strong>nach</strong> Mülheim<br />
angereist, um deutliche Signale zu setzen.<br />
Bedingt durch fehlendes Meistertraining musste leider<br />
der einzige bayrische Nichtmünchner, Philipp<br />
Greiner aus Coburg, schon frühzeitig seinen Waffensack<br />
packen. Aber auch Marc Ortmann (MTV) war<br />
<strong>nach</strong> seiner Knieverletzung gleich raus. Während<br />
Mannschaften“ leider nur auf den hinteren Plätzen<br />
landen, den achten Platz für Laura Teufel, Rang neun<br />
für Christoph Callsen und den 10. Platz für Herbert<br />
Groh. In der Wertung der Einzelkämpfe lagen Daniel<br />
Kaspar (CSFR, Prag), Uwe Fritzlar (SV Mühlhausen)<br />
Münchner Engagement trägt Früchte<br />
Neuer deutscher Meister: Willi Scharf<br />
Jugendliche und Schüler duellieren sich in Füssen<br />
Traditionell routiniert und freundschaftlich organisierte<br />
die TSG Füsssen im südlichsten Bayern ihr<br />
Qualifikationsturnier zum Saisonausklang. Für die<br />
bayrischen Jugendlichen ist dieses Turnier die letzte<br />
Möglichkeit, sich noch für die deutschen Meisterschaften<br />
zu empfehlen. Um die jungen <strong>Fechter</strong> möglichst<br />
viel <strong>Fechter</strong>fahrung auf der Planche sammeln<br />
Ergebnisse:<br />
B-Jugend<br />
Herrenflorett 1992<br />
1. Albrecht,Tobias, TV Memmingen<br />
2. Geiger, Felix,TSV Tettnang<br />
Herrenflorett 1993<br />
1. Schmutzler, Yannic, SC Prinz<br />
Eugen München<br />
2. Huber, Julian,<br />
MTV München<br />
3. Zwink, Dominikus,<br />
TSV Oberammergau<br />
3. Laubert, Maximilian,<br />
TSV Oberammergau<br />
Damenflorett 1992<br />
1. Hampel, Eva,<br />
TV Jahn Kempten<br />
2. Schmidbauer, Anja,<br />
TV Kaufbeuren<br />
3. Hoffmann, Teresa,<br />
TSV Tettnang<br />
zu lassen, wurden manche Runden doppelt gefochten,<br />
was die <strong>Fechter</strong> auch sehr gerne annahmen.<br />
Vielleicht sollten da auch die nordöstlichsten Bayern<br />
endlich davon lernen.<br />
Die reichlichen Preise werden dann ausgelost, womit<br />
auch die nicht so gut platzierten <strong>Fechter</strong> sehr zufrieden<br />
waren. Sowohl Yannic Schmutzler (SC Prinz<br />
Damenflorett 1993<br />
1. Dichirico, Ilaria,<br />
TSV Ottobrunn<br />
2. Weber, Tina, TSV Neu-Ulm<br />
3. Hofmann, Anna Maria,<br />
TSV Oberammergau<br />
Herrendegen 1992<br />
1. Roos, Michael, TSF Ditzingen<br />
2. Rettig, Julian, TSF Ditzingen<br />
3. Reeh, Laurens, FC Gröbenzell<br />
Herrendegen 1993<br />
1. Schmutzler, Yannic,<br />
SC Prinz Eugen München<br />
2. Schneider, Philipp,<br />
TV Rheinfelden a.K.<br />
3. Roos, Alexander, TSF Ditzingen<br />
Damendegen 1993<br />
1. Weber, Tina, TSV Neu-Ulm<br />
2. Ulm, Anna-Lea,<br />
Schwaben Augsburg<br />
Schüler<br />
Herrenflorett 1994<br />
1. Schneider, Philipp, TV Rheinfelden<br />
2. Widhammer, Florian,<br />
TV Feldkirchen<br />
3. Dennemarck, Johannes,<br />
TV Nürnberg Jahn-Schweinau<br />
Herrenflorett 1995<br />
1. Rothe, Sebastian,<br />
SAK 1914 Salzburg<br />
2. Holderby, Tyler, TG Würzburg<br />
3. Widhammer, Thomas,<br />
TV Feldkirchen<br />
Herrenflorett 1996<br />
1. Hörter, Tizian, TSV Ottobrunn<br />
2. Menzel, Wolfgang, VfL Kaufering<br />
3. Schlatt, Colin, TSV Ottobrunn<br />
Damenflorett 1994<br />
1. Fichtinger, Pia,<br />
TV Nürnberg Jahn-Schweinau<br />
LANDESVERBÄNDE<br />
und Pavel Holy (CSFR) mit jeweils 14 Siegen in<br />
15 Gefechten an der Spitze. Als beste <strong>Fechter</strong>innen<br />
gingen Brit Melzer (Chemnitz) und Sarah Homberg<br />
(Mühlhausen) mit acht Siegen in 15 Gefechten von<br />
der Bahn.<br />
Philipp Tinschert (MTV) den 22. Platz belegen konnte,<br />
hatte der MTV München erstmals wieder zwei<br />
<strong>Fechter</strong> im Finale. Der ehrgeizige und analytisch<br />
fechtende Steffen Thalmann, der schon vorher den<br />
hochgehandelten Hartmann (Halle-Neustadt) mit<br />
10:6 aus <strong>dem</strong> Turnier stach, wurde im Viertelfinale<br />
mit 6:10 vom Sindelfinger Hentschel gestoppt, während<br />
gleichzeitig Willi Scharf mit einem 10:1-Sieg<br />
gegen den Bad Mergentheimer Tatusch seinen unaufhaltsamen<br />
<strong>Weg</strong> nahm. Im Halbfinale nahm er<br />
Revanche für seinen Klubkameraden Steffen, in<strong>dem</strong><br />
er seinerseits Hentschel mit 10:8 aus <strong>dem</strong> Rennen<br />
warf. In einem, von den begeisterten Zuschauern<br />
emotional gefeierten Finale, besiegte er den Solinger<br />
Andre Sanita mit 10:6.<br />
Arno Greiner<br />
Eugen München) wie auch Philipp Schneider (TV<br />
Rheinfelden) konnten jeweils den Degen und das<br />
Florett in ihrer Altersklasse dominieren. Auch Ilaria<br />
Dichirico <strong>dem</strong>onstrierte saubere Florettaktionen, die<br />
sie sich mit großem persönlichen und familiären Engagement<br />
in vielen Trainingseinheiten und Trainingslagern<br />
erarbeitete.<br />
2. Jahn, Jessica, TSV Neu-Ulm<br />
3. Hinzpeter, Rosa Selina,<br />
TSV Neu-Ulm<br />
Damenflorett 1995<br />
1. Härtle, Franziska,<br />
TSV Oberammergau<br />
2. Bruckner, Priscilla,<br />
TSV Bad Kissingen<br />
3. Drazek, Ada, MTV München<br />
Damenflorett 1996<br />
1. Zibert, Paulina, TV Feldkirchen<br />
2. Kainz, Corina, TSV Ottobrunn<br />
Herrendegen 1994<br />
1. Schneider, Philipp, TV Rheinfelden<br />
Herrendegen 1995<br />
1. Sieber, Stephan, TV Kaufbeuren<br />
Damendegen 1994<br />
1. Jahn, Jessica, TSV Neu-Ulm<br />
25
26<br />
LANDESVERBÄNDE<br />
Coburger Florettfechter gewinnen Traditionsturnier<br />
Die drei herausragenden bayrischen Spitzenfechter<br />
im Schülerbereich, Moritz Greiner (Neustadt),<br />
Tamina Knauer (Rödental) und Max Firsching<br />
(Coburg), stellten sich zum zweiten Mal in der Nähe<br />
von Hanau den gesamten hessischen Nachwuchsfechtern<br />
beim traditionsreichsten deutschen Mannschaftsturnier<br />
für Schülerfechter. Wurde im letzten<br />
Jahr noch der fünfte Platz aller Mannschaften von<br />
der Coburger TS belegt, so war in diesem Jahr der<br />
Gesamtsieg über alle 11 gemeldeten Teams das<br />
erklärte Ziel. Mit drei bayrischen Meistertiteln im<br />
Gepäck reisten die jungen Coburger mit breiter<br />
Brust <strong>nach</strong> Hessen.<br />
Mit Dörnigheim 2 war die erste gegnerische<br />
Mannschaft in der Einordnungsrunde noch keinerlei<br />
Prüfstein. Beim Kantersieg von 36:1-Treffern machten<br />
die jungen Coburger Florettfechter schon gleich<br />
auf sich aufmerksam. Mit den FTV Frankfurt und<br />
<strong>dem</strong> FC Offenbach machten die drei Coburger<br />
Musketiere genauso kurzen Prozess und qualifizierten<br />
sich sich als beste Mannschaft für den finalen<br />
K.-o.-Entscheid. Im Viertelfinale wehrten sich noch<br />
die <strong>Fechter</strong> aus Offenbach und erzielten mit<br />
19 Treffern das höchste Trefferergebnis gegen die<br />
Coburger, während diese unbeirrt innerhalb<br />
kürzester Zeit die Maximalzahl von 36 Treffern austeilten.<br />
Das Halbfinale gegen eine Frankfurter Mannschaft<br />
war eine kurze Angelegenheit, denn dieses Team<br />
hatte unverständlicherweise zu wenig Elektrofloretts<br />
beim Wettkampf dabei und musste <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> ersten<br />
von neun Kämpfen aufgeben. Auch diesmal hatte<br />
Tamina Knauer, wie bei allen anderen Kämpfen<br />
auch, die Coburger schon mit 4:0 in Führung<br />
gebracht. Große Hoffnungen setzte die gastgebende<br />
erste Mannschaft aus <strong>dem</strong> Landesleistungs-<br />
39 Jahre „Ums Würzburger Stadtwappen“<br />
Trotz der starken Konkurrenz der Fußball-WM fanden<br />
177 Teilnehmer den <strong>Weg</strong> zur TG Würzburg, um bei<br />
diesem traditionsreichen Ranglistenturnier für Bayern<br />
und Hessen die Klingen zu kreuzen. Während der<br />
Herrendegen mit 73 Teilnehmern am stärksten<br />
besetzt war, standen beim Herrenflorett 42, im<br />
Damendegen 33 und beim Damenflorett 29 <strong>Fechter</strong><br />
auf der Planche. Leider zogen fast 30 gemeldete<br />
<strong>Fechter</strong> den Fußballbildschirm der Planche vor. Nur<br />
bei diesem bayrischen Qu-Turnier jurieren von den<br />
Die drei Musketiere aus Coburg (v. l.): Moritz Greiner, Tamina Knauer, Max Firsching mit der „Goldenen Maske“<br />
zentrum in das Finale. Denn sie waren auch gut mit<br />
Hessenmeistern und Ranglistenfechtern besetzt.<br />
Und sie hatten die ganze heimische Halle hinter<br />
sich. Anfänglich lagen die Oberfranken nur mit 10:6<br />
in Führung, dann aber fackelten sie nicht mehr<br />
lange und fertigten die Gastgeber mit 36:11 deut-<br />
Würzburgern eingeladene, anerkannt gute Kampfrichter!<br />
Und keine Pflichtobleute.<br />
Die jungen Talente Leila Kummer und Marius Braun<br />
nutzten den Wettkampf, um sich kurz <strong>nach</strong> der<br />
Kadetten-WM auf hohem fechterischen Niveau auch<br />
national bestens zu präsentieren. Aus bayrischer Sicht<br />
erfreute die A-Jugendliche Sandra Assaloni (Jahrg.<br />
91) mit einem 18. Platz bei den Aktiven. Eine noch<br />
bessere Tagesform zeigten Franziska und Katharina<br />
Besuchen Sie unseren Stand auf der Frankfurter Buchmesse<br />
vom 04. bis 08. Oktober 2006 in Halle 3.1 G 134-140.<br />
lich ab. Erstmals in der Geschichte des Turniers wanderte<br />
die „Goldene Maske von Maintal“, ein<br />
Wanderpokal mit einem Maskengeflecht aus Gold,<br />
<strong>nach</strong> Bayern. Auch in der hessischen Sportpresse<br />
wurde den Coburgern eine „herausragende sportliche<br />
Leistung“ attestiert.<br />
Fichtinger (9. und 8.), Lena Vockentanz (7.) und die –<br />
aus bayrischer Sicht – hervorragend fechtende<br />
Barbara Schormair auf <strong>dem</strong> Bronzeplatz. In einer<br />
freundschaftlich entspannten Atmosphäre erfocht<br />
sich der junge Martin Seitz den erfreulichen achten<br />
Platz im Herrendegen.<br />
Auch den achten Platz erfocht sich der talentierte<br />
Alexander Grossmann im HFl, genauso Jahrgang 88<br />
wie Seitz.
BERLIN<br />
Gewohnt großes Teilnehmerfeld<br />
Zum neunten Mal fanden am 26. August die offenen<br />
Berliner Seniorenmeisterschaften statt. <strong>Auf</strong> Einladung<br />
der FG Rotation Berlin kamen 83 <strong>Fechter</strong> aus<br />
37 Vereinen, darunter auch Starter aus Kanada,<br />
Mazedonien, Österreich und Polen. Trotz der<br />
Ergebnisse:<br />
Damendegen:<br />
AK 3:<br />
1. F. Kahlke, VfL Pinneberg<br />
2. W. Link,<br />
FTV 1860 Frankfurt<br />
3. A. Richter, FC Kassel<br />
AK 2:<br />
1. A. Kummich,<br />
Blau-Weiß Kleinmachnow<br />
2. B. Nägele,<br />
MTV 1846 Ludwigsburg<br />
3. A. Herrmann, FC Grunewald<br />
AK 1:<br />
1. U. Hannemann, FC Bremen-Nord<br />
2. K. Elsner, SV Lokomotive Pritzwalk<br />
3. S. Leipertz,<br />
Eintracht Duisburg 1848<br />
Sonderklasse:<br />
1. A. Bröker, ETV Hamburg<br />
2. S. Hoffmann,<br />
SV Medizin Bautzen<br />
3. N. Winkelmann, VfL Pinneberg<br />
Herrendegen:<br />
AK 4:<br />
1. J. Vogel, TV 1861 Ingolstadt<br />
2. B. Raveling, ETV Emden<br />
3. H. Fronia, FG Rotation Berlin<br />
HESSEN<br />
Abwesenheit vieler langjähriger Begleiter des Turniers<br />
kam somit wieder ein stattliches Teilnehmerfeld zu<br />
Stande. Das Turnier wurde wie gewohnt an einem Tag<br />
ausgetragen, abends fand wie üblich ein gemeinsames<br />
Abendessen einiger Teilnehmer statt. In allen<br />
AK 3:<br />
1. Dr. M. Stotz,<br />
MTV 1846 Ludwigsburg<br />
2. M. Rentel, Darmstädter FC 1890<br />
3. Dr. M. Richter, FC Kassel<br />
AK 2:<br />
1. A. Greiner, Coburger TS<br />
2. D. Bergmann, FC Grunewald<br />
3. K. Heinrich,<br />
SV Athletik Oranienburg<br />
AK 1:<br />
1. L. Dermitchev, FC Kassel<br />
2. C. Rodriguez, Steglitzer FC<br />
3. M. Schibilsky, KSV 90 Weißwasser<br />
Sonderklasse:<br />
1. S. Hanke, KSV 90 Weißwasser<br />
2. B. Vogler, Steglitzer FC<br />
3. A. Gerulat, 1. FKR Frankfurt/Oder<br />
Damenflorett:<br />
AK 3:<br />
1. Dr. E. Cremer-Schlede,<br />
FC Grunewald<br />
2. W. Link, FTV 1860 Frankfurt<br />
AK 2:<br />
1. A. Herrmann, FC Grunewald<br />
2. H. Braun, TSV Calw<br />
AK 1:<br />
1. F. Janshen, ETV Hamburg<br />
2. U. Hannemann, FC Bremen-Nord<br />
Sonderklasse:<br />
1. A. Bröker, ETV Hamburg<br />
2. G. Reimers, ETV Hamburg<br />
Herrenflorett:<br />
AK 3:<br />
1. M. Hojer, VfL Pinneberg<br />
2. R. Menck, SB Heidenheim/Ulm<br />
3. A. Anastasov, Skopje (MKD)<br />
AK 2:<br />
1. A. Greiner, Coburger TS<br />
2. Dr. K. Irmscher, FG Rotation Berlin<br />
AK 1:<br />
1. O. Ziebell, ETV Hamburg<br />
2. U. Jacoby, Eintracht Duisburg 1848<br />
3. L. Buchterkirchen, FC Leipzig<br />
Sonderklasse:<br />
1. S. Hanke, KSV 90 Weißwasser<br />
2. A. Gerulat, 1.FKR Frankfurt/Oder<br />
3. B. Demitter, PFC Potsdam<br />
Damensäbel:<br />
AK 1:<br />
1. F. Janshen, ETV Hamburg<br />
Israelische Nationalfechterin trainiert im FTV<br />
Ksenia Kobiakov, Degenfechterin des israelischen<br />
Nationalkaders, trainiert in der Fechtabteilung des<br />
Frankfurter Turnvereins 1860 (FTV). Seit Anfang<br />
August weilt die gebürtige Litauerin in der Rhein-<br />
Main-Metropole, um an der Goethe-Universität ihre<br />
Deutschkenntnisse zu vertiefen. Ihre freie Zeit nutzt<br />
sie, um der Fechtleidenschaft auch in Frankfurt <strong>nach</strong>zugehen.<br />
„Selbstverständlich ist das Training in den<br />
verschiedenen Ländern sehr unterschiedlich“, sagte<br />
die 23-Jährige , die im Alter von 10 Jahren mit <strong>dem</strong><br />
Fechten begonnen hat. „Die Deutschen sind wirklich<br />
sehr gastfreundlich“, so Kobiakov. Bereits in einem<br />
Monat habe sie viele Freunde gefunden. Als Kobiakov<br />
im Alter von 16 Jahren <strong>nach</strong> Israel kam, wurde sie<br />
recht bald für die Nationalauswahl entdeckt und<br />
bestritt mit 18 Jahren ihre ersten Weltcupgefechte.<br />
Bei den Europameisterschaften in Venedig erreichte<br />
sie mit <strong>dem</strong> 19. Platz ihre bislang beste Platzierung.<br />
In Jerusalem, ihrem Wohnsitz, studiert Ksenia<br />
Kobiakov Germanistik und Journalistik an der<br />
Hebräischen Universität. Auch die aktiven <strong>Fechter</strong><br />
LANDESVERBÄNDE<br />
Waffen wurden, in nahezu allen Altersklassen, insgesamt<br />
24 Sieger ausgefochten. Zum Abschluss des<br />
Turniers wurde ein Preis des Sponsors unter den<br />
Siegern verlost. Glücklicher Gewinner war hier Bette<br />
Raveling. Matthias Karg<br />
Sonderklasse:<br />
1. G. Reimers, ETV Hamburg<br />
2. S. Hoffmann,<br />
SV Medizin Bautzen<br />
3. T. Gaskell-Myles, ETV Hamburg<br />
Herrensäbel:<br />
AK 4:<br />
1. B. Raveling, ETV Emden<br />
AK 3:<br />
1. W. Gieger, FS Pforzheim<br />
2. P. Urban, CND<br />
3. N. Decker, Raspo Osnabrück<br />
AK 2:<br />
1. Dr. V. Herbst,<br />
Eintracht Hildesheim<br />
2. J. Döring, ETV Hamburg<br />
3. A. Leipertz,<br />
Eintracht Duisburg 1848<br />
AK 1:<br />
1. P. Brock, FC Leipzig<br />
2. O. Ziebell, ETV Hamburg<br />
3. J. Dietz, VfL Traben-Trarbach<br />
Sonderklasse:<br />
1. M. Stier, Berliner FC<br />
2. P. Donaldson, ETV Hamburg<br />
3. S. Hanke, KSV 90 Weißwasser<br />
des FTV genießen den Besuch und nutzen die Gelegenheit,<br />
in den Kämpfen gegen eine Nationalfechterin<br />
wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Zu<strong>dem</strong><br />
hat Ksenia Kobiakov auf Grund ihrer Begeisterung<br />
über die Frankfurter Gastfreundschaft befreundeten<br />
<strong>Fechter</strong>n in Israel nahegelegt, den anstehenden FTV-<br />
Jugendpokal 2006, das größte internationale<br />
Fechtturnier Hessens, als Teilnehmer zu besuchen.<br />
Anja Laupichler<br />
27
Der 27. Landesfechtertag des Fecht-Verbandes<br />
Niedersachsen fand am 8. Juli in der Aka<strong>dem</strong>ie des<br />
Sports in Hannover statt. Und weil wichtige Entscheidungen<br />
zu treffen waren, wunderte sich niemand<br />
über die große Resonanz. Denn mehr als<br />
30 Delegierte waren angereist und sorgten durch<br />
angeregte wie engagierte Wortbeiträge für eine<br />
jederzeit sachliche und faire Diskussion.<br />
In seinem Bericht des Vorstandes begann der erste<br />
Vorsitzende Detlev Hofmann einmal anders. Er<br />
bedankte sich zuallererst bei den vielen <strong>Fechter</strong>n, Verantwortlichen<br />
und Eltern für ihr Engagement und<br />
Verständnis im zurückliegenden Berichtszeitraum und<br />
machte damit deutlich, welch hohen Stellenwert dieser<br />
ehrenamtliche Einsatz für den Verband hat. Bei<br />
den Fakten des Berichts zeichnete er allerdings ein<br />
sehr gemischtes Bild. <strong>Auf</strong> der einen Seite ist da die<br />
enge finanzielle Situation. Diese begründet sich in<br />
den Beitragserhöhungen für den Deutschen <strong>Fechter</strong>-<br />
<strong>Bund</strong>, aber auch in Kürzungen der Mittel des<br />
Landessportbundes (LSB). Diese Kürzung der Mittel<br />
ist u. a. verantwortlich für den <strong>Weg</strong>fall der Stelle des<br />
Landestrainers Mitte 2007. <strong>Auf</strong> der anderen Seite<br />
beginnen die Maßnahmen der Strukturreform innerhalb<br />
des Verbandes zu greifen. Die neue Geschäftsstelle<br />
macht hervorragende Arbeit und die Unterstützung<br />
des Vorstandes durch die einzelnen Vereine<br />
ist <strong>nach</strong> wie vor sehr gut. Verbunden mit der hohen<br />
Anzahl an Lehrgängen auf Landes- und <strong>Bund</strong>es-<br />
28<br />
LANDESVERBÄNDE<br />
Nachwuchsfechter legen Prüfung ab<br />
Der aktuelle hessische Fechtsport<strong>nach</strong>wuchs <strong>nach</strong> der Turnierreifeprüfung Foto: Paul Pfister<br />
Im Juli absolvierte der hessische Fecht<strong>nach</strong>wuchs die<br />
Turnierreifeprüfung. Insgesamt 89 Jungfechter fanden<br />
sich an den Standorten Offenbach und Gießen<br />
ein, um ihre Kenntnisse im Klingensport unter Beweis<br />
zu stellen. Von 32 gemeldeten hessischen Fechtvereinen<br />
konnten immerhin 17 Klubs auf Teilnehmer verweisen.<br />
Diesmal konnte der MTV Gießen mit<br />
NIEDERSACHSEN<br />
Gelungener Landesfechtertag<br />
20 Kandidaten das größte Nachwuchspotenzial aufzeigen.<br />
Die Organisation lief wie schon bei den vorangegangenen<br />
Veranstaltungen reibungslos.<br />
Für die Prüfungsdurchführung traten Norbert Borhau<br />
(UFC Frankfurt; Vizepräsident Sport HFV), Ekkehard<br />
Brüggemann (TV Hanau; Lehrwesen HFV), Carsten<br />
Der neue Vorstand Niedersachsens<br />
ebene, blieben auch die sportlichen Erfolge nicht aus.<br />
So errangen <strong>Fechter</strong> aus niedersächsischen Vereinen<br />
bei Weltmeisterschaften, Weltcupturnieren und deutschen<br />
Meisterschaften vordere Platzierungen.<br />
Muschenich (VFL Marburg; Jugendarbeit HFV), Julia<br />
Lesche und Georg Magoss (FC Offenbach, Turnierplanung<br />
HFV) an. Der Hessische <strong>Fechter</strong>-Verband<br />
unterstützt ein möglichst halbjährliches Prüfungsangebot<br />
und zeigt sich hinsichtlich steigender Mitgliederzahlen<br />
auch für die zukünftige Fechtsportentwicklung<br />
optimistisch.<br />
Ein anderer wesentlicher Punkt des <strong>Fechter</strong>tags war<br />
die Verabschiedung einer Sportordnung für den FN.<br />
Hatten sich an dieser Sportordnung auf <strong>dem</strong> laußerordentlichen<br />
<strong>Fechter</strong>tag 2005 in Soltau noch heftige
Diskussionen entzündet, so ging die Verabschiedung<br />
der Ordnung dieses Jahr sehr harmonisch vonstatten.<br />
Somit ist der <strong>Weg</strong> für den lang ersehnten Sportausschuss<br />
frei und der FN gewinnt weiter an Flexibilität.<br />
Als nächste Schritte plant der FN die Erstellung eines<br />
Sportstrukturplans und die Einführung von noch<br />
mehr Lehrgängen auf Bezirksebene. Der Sportstrukturplan<br />
soll die Zusammenarbeit des FN mit seinen<br />
Vereinen auf der einen und mit <strong>dem</strong> LSB auf der<br />
anderen Seite konkretisieren. Dazu wurde vom<br />
<strong>Fechter</strong>tag ein Arbeitsauftrag an den erweiterten<br />
NORDBADEN<br />
Die Stabübergabe an der Spitze des FC Tauberbischofsheim<br />
ist in der Hauptversammlung am<br />
19. Juli im Olympiastützpunkt einvernehmlich und<br />
ohne jede Diskussion vollzogen worden: Matthias<br />
Kleinert, ehemaliger baden-württembergischer Regierungssprecher<br />
unter Ministerpräsident Lothar Späth,<br />
wurde einstimmig zum neuen Präsidenten des Vereins<br />
gewählt. Er tritt damit die Nachfolge des früheren<br />
Daimler-Benz-Direktors Helmut Schmidt an, der 1987<br />
die Präsidentschaft übernommen und den Verein vor<br />
allem in den Krisenjahren <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> Ende der Ära<br />
Emil Beck wieder in ruhigeres Fahrwasser führte.<br />
Der scheidende Präsident hatte im Bericht des Vorstandes<br />
mitgeteilt, dass im Hinblick auf Lücken in vorangegangenen<br />
Finanzvorlagen die staatsanwaltschaftlichen<br />
Ermittlungen keinerlei Verfehlungen<br />
ergeben hätten. Es treffe zu, dass bei einem früheren<br />
Unwetter Akten vernichtet und als solche offiziell<br />
anerkannt worden seien. „Zu keinem Zeitpunkt ist ein<br />
Mitglied des früheren oder des jetzigen Vorstandes<br />
von der Staatsanwaltschaft als Beschuldigter vernommen<br />
worden. Im Gegenteil, sie sind ausschließlich als<br />
Zeugen befragt worden“, stellte Helmut Schmidt heraus.<br />
Allen Vorstandschaften der vergangenen Jahre<br />
wurde daraufhin die einstimmige Entlastung erteilt.<br />
Der FC TBB müsse seine alte Geltung im Weltsport<br />
behalten, alles tun, um den Nachwuchs zu fördern,<br />
für Stabilität in der Mitgliederbewegung sorgen und<br />
seine wirtschaftliche Substanz bewahren, erklärte<br />
Matthias Kleinert in seiner Antrittsrede.<br />
In einem Grußwort betonte IOC-Vizepräsident und<br />
DOSB-Präsident Thomas Bach, dass die Mitgliederversammlung<br />
des Fechtklubs dazu beitragen könne,<br />
ein neues Kapitel in der Vereinsgeschichte aufzuschlagen.<br />
Die zukünftige Vorstandschaft baue ihre Arbeit<br />
auf einem guten und soliden Fundament auf.<br />
Besondere Beachtung verdiene die Tatsache, dass eine<br />
Vielzahl von internationalen und inländischen<br />
Sponsoren zu dieser Gemeinschaft stehe und ihre<br />
Vorstand einstimmig beschlossen. Die erhöhte Anzahl<br />
an Lehrgängen soll sowohl der Talentsichtung als<br />
auch der Förderung des organisatorischen Umfeldes,<br />
der Übungsleiter oder Kampfrichter dienen.<br />
Bei den anschließenden Wahlen des Vorstandes, alle<br />
Posten mussten routinemäßig neu gewählt werden,<br />
ging es ebenfalls sehr zügig und harmonisch zu. Kurz<br />
gesagt, der alte ist auch der neue Vorstand.<br />
1. Vorsitzender: Detlev Hofmann (SV Alfeld)<br />
2. Vorsitzender: Folker Mehliss (Osnabrücker SC)<br />
Bestrebungen <strong>nach</strong>haltig unterstütze. Die Nachwuchsergebnisse<br />
der Gegenwart ließen darauf hoffen, dass es<br />
eine gute und erfolgreiche Zukunft gebe. Er drücke <strong>dem</strong><br />
neuen Präsidenten und seiner guten Mannschaft die<br />
Daumen für ein gedeihliches Miteinander.<br />
Nach einem Totengedenken für die Verstorbenen des<br />
Vereins, das stellvertretend für alle Emil Beck sowie<br />
Paul und Annemie Neckermann gewidmet war, ging<br />
Helmut Schmidt auf die wirtschaftlichen Grundlagen<br />
des Vereins ein, für die es nun Klarheit gebe. In zwei<br />
Jahrzehnten als FC-Präsident habe er stets Freundschaft<br />
und Loyalität erfahren. „Das wird auch bei<br />
Matthias Kleinert so bleiben und ich fühle mich weiterhin<br />
mit <strong>dem</strong> Club sehr eng verbunden.“<br />
Von schweren, aber erfolgreich abgewickelten Zeiten<br />
sprach anschließend Vorstandsmitglied Karl-Friedrich<br />
Schönleber. Bei einem gesamten Haushaltsvolumen<br />
LANDESVERBÄNDE<br />
Sportwart: Andreas Ewertowski (Osnabrücker SC)<br />
Kassenwart: Susanne Kaulbach (Osnabrücker SC)<br />
Abschließend wurden die Anträge zur Änderung der<br />
Satzung besprochen und beschlossen. Die beiden<br />
wichtigsten Neuerungen sind:<br />
• die Veränderung der Sitzungsfrequenz des<br />
<strong>Fechter</strong>tags von zweijährig auf einjährig;<br />
• die Festlegung eines neuen Wahlzyklus für den<br />
geschäftsführenden Vorstand. Dabei werden ab<br />
jetzt nur jeweils unterschiedliche Teile des<br />
Vorstandes jährlich neu gewählt.<br />
Matthias Kleinert neuer Präsident des FC Tauberbichofsheim<br />
Der neue und alte Präsident: Matthias Kleinert (r.)<br />
und Helumt Schmidt<br />
von vier Millionen Euro habe die Vereinsführung mit<br />
großer Kostensensibilität agiert und auch Reduzierungen,<br />
nicht zuletzt im Personalbereich, vornehmen müssen.<br />
Der Olympiastützpunkt registriere im Laufe eines<br />
Jahres bei der Fülle von großen Turnieren 4.600 Über<strong>nach</strong>tungen,<br />
weitere 3.000 könnten in der Region vermittelt<br />
werden. Zahlreiche andere Veranstaltungen<br />
kämen hinzu. Frei von Altlasten werde der FC TBB im<br />
nächsten Jahr sein 40-jähriges Bestehen feiern.<br />
Finanzvorstandsmitglied Steffen Wiesinger ging<br />
anschließend auf die Haushaltsentwicklung ein. Es<br />
seien Ausgabenkürzungen und Umstrukturierungsmaßnahmen<br />
erforderlich gewesen, auch für den<br />
Sportbereich stünde weniger Geld zur Verfügung. <strong>Auf</strong><br />
die Einschnitte im Sport ging auch Sabine Bau in<br />
ihrem Bericht ein. Während in anderen Ländern<br />
immer stärker die Profifechter anzutreffen seien, gebe<br />
es in Deutschland andere Verhältnisse. Dennoch<br />
könnten sich die <strong>Fechter</strong> des FC TBB weiterhin in der<br />
internationalen Spitze behaupten. Die aktuelle<br />
Situation erfordere aber eine besondere Förderung<br />
des Nachwuchses. Wichtigste Voraussetzung für gute<br />
Leistungen sei die Motivation. Ihre Anerkennung galt<br />
<strong>dem</strong> sportlichen Leiter am Fechtzentrum, Jochen<br />
Behr, sowie den Trainern.<br />
In großer Einmütigkeit wählte die Mitgliederversammlung<br />
am Ende den Vorstand und den <strong>Auf</strong>sichtsrat.<br />
Diesen Gremien gehören <strong>nach</strong> diesem einstimmigen<br />
Votum an:<br />
Vorstand: Präsident Matthias Kleinert, Vorstandsmitglieder:<br />
Dr. Sabine Bau für den Bereich Sport,<br />
Michael Grethe (Betriebswirtschaft), Dieter Schneider<br />
(Marketing) und Karl-Friedrich Schönleber als geschäftsführendes<br />
Mitglied.<br />
<strong>Auf</strong>sichtsrat: Bürgermeister Wolfgang Vockel, Ernst<br />
Eisenhauer, Oskar Fuchs, Mathias Gey, Harald Hein,<br />
Markus Karl, Manfred Maninger, Wolfgang Mika,<br />
Professor Thomas Müller und Steffen Wiesinger.<br />
Jankowski<br />
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29
30<br />
LANDESVERBÄNDE<br />
Deutschland gegen die Schweiz: Tolle Premiere<br />
Zum ersten Mal fand am 17. Juni in Mosbach-<br />
Neckarelz das neue Turnier um den Volvo-Cup im<br />
Herrendegen statt. Dabei wird A-Jugendlichen die<br />
Möglichkeit gegeben, sich im Mannschaftswettbewerb<br />
zu vergleichen. Hier tritt jeder der drei <strong>Fechter</strong><br />
gegen jeden der gegnerischen Mannschaft an, bis in<br />
Fünferschritten 45 Punkte oder 9 x 3 Minuten reine<br />
Kampfzeit erreicht sind. Die Klasse des antretenden<br />
Starterfeldes war hoch, da nicht nur deutsche Teams<br />
mit WM-Teilnehmern angereist waren.<br />
Nach der Vorrunde standen die besten Acht für die<br />
Finalrunde im K.-o.-System fest. Knapp schafften Felix<br />
und Max Bracht, Matthias Daab und Christian Türk<br />
vom FC Mosbach die Finalteilnahme und mussten<br />
gegen den Vorrundenersten und späteren zweitplatzierten<br />
Lausanne II (Schweiz) eine Lektion hinnehmen.<br />
Für die Mosbacher war dieses Turnier schon der<br />
Test für die Saison 2006/07, da alle vier auch im<br />
kommenden Jahr <strong>dem</strong> Kadettenbereich angehören.<br />
Ein willkommener Hinweis ihrer Stärken, aber auch<br />
ihrer Schwächen für ihren Trainer Jürgen Poerschke<br />
was er zu Saisonbeginn im Trainingslager in Zinnowitz<br />
versuchen wird abzustellen.<br />
„Eine gelungene Premiere, unser Volvo-Cup“, urteilte<br />
Vorstandsvorsitzender Marcus Bracht, „und wir<br />
hoffen, dass sich der Städtecup in Mosbach so etabliert<br />
wie die beiden fast schon zur Tradition gewordenen<br />
jährlichen CH-Alpha-Cups.“ Im Finale standen<br />
sich die Degenhochburgen Lausanne und<br />
Heidenheim gegenüber. Beide jedoch mit ihren<br />
zweiten Mannschaften. Als Maximilian Keck (HDH)<br />
und Anatra Alexandre das Gefecht mit 4:5 weitergaben,<br />
war noch alles offen. Nach <strong>dem</strong> vierten<br />
RHEINLAND<br />
Am 6. August war es wieder so weit: Das Bonner<br />
Fechtzentrum öffnete erneut seine roten Pforten für<br />
rund 30 fechtbegeisterte Jugendliche des Sommerferienlehrgangs<br />
der Deutschen <strong>Fechter</strong>jugend. Wie in<br />
je<strong>dem</strong> Jahr wurden wir mit einem leichten <strong>Auf</strong>wärmtraining<br />
von unseren Betreuern Angelika, Dirk<br />
und Henri empfangen. Neu an Bord war Saeid (neuer<br />
Floretttrainer in Bonn). Schon am ersten Abend durften<br />
wir die Klingen kreuzen. Nach <strong>dem</strong> ersten<br />
Eindruck erholten wir uns bei einem gemeinsamen<br />
Abendessen, auch hier spielte der gute gegenseitige<br />
Umgang, wie auch beim Fechten, eine wichtige Rolle.<br />
In den nächsten Tagen sollte harte Arbeit auf uns<br />
zukommen und Disziplin unseren Tag bestimmen! Der<br />
Spaß dabei kam jedoch nicht zu kurz. Am Anfang war<br />
das frühe <strong>Auf</strong>stehen verhasst, wurde im Laufe der<br />
Woche aber zu einem angenehmen Begleiter. Denn<br />
<strong>nach</strong> <strong>dem</strong> morgendlichen Lauf wurden wir Jugendlichen<br />
mit einem gemütlichen Frühstück belohnt. Da<strong>nach</strong> ging<br />
Beim Stand von 4:4 war noch alles offen beim Volvo-Cup, aber ab <strong>dem</strong> fünften Treffer für den Heidenheimer<br />
Maximilian Keck gaben die Schwaben die Führung beim Finalegefecht nicht mehr ab.<br />
Wechsel hatten sich die Heidenheimer jedoch langsam<br />
einen 9-Punkte-Vorsprung erfochten, den sie<br />
bis zum Ende nicht mehr abgaben bzw. am Ende zu<br />
einem 45:33 ausbauten. Im Kampf um Platz drei<br />
setzte sich der FC Tauberbischofsheim gegenüber<br />
Lausanne I mit 45:42 durch.<br />
Ergebnisse:<br />
1. Heidenheim II (Keck, Maximilian; Languth, Lars;<br />
Marcovics, Thomas)<br />
2. Lausanne II (Anatra, Alexandre; Da Silva Souza,<br />
Flavo; Ischer, Valentin)<br />
3. Tauberbischofsheim (Bickelmann, Julien; Erdmann,<br />
Jan Lukas; Fischer, Lukas; Wakayama, Kentaro)<br />
4. Lausanne I<br />
5. Heidenheim I<br />
6. Hanau<br />
7. Heidelberg<br />
8. Mosbach<br />
Joachim Pfisterer<br />
Sommerferienlehrgang der deutschen <strong>Fechter</strong>jugend<br />
Die Teilnehmer des Bonner Lehrgangs 2006
es mit <strong>dem</strong> richtigen Training los. Wir Sportler wurden<br />
im Bereich Koordination, Kondition und geistiger Arbeit<br />
gefordert, denn in den fechterischen Pausen wurden wir<br />
durch die Trainer über das neue Reglement aufgeklärt<br />
und in die sportliche Geschichte eingeführt.<br />
Für ein effektives Fechttraining wurden wir in waffenspezifische<br />
Gruppen eingeteilt. Wenn es am Nachmittag<br />
einmal freie Zeit gab, wurde diese für das Bad-<br />
Die Florettfechter Lucas Fenger, Aljoscha Gollan,<br />
Tobias Süß und Dominic Struck haben bei den deutschen<br />
Meisterschaften der A-Jugend in Lübeck die<br />
Silbermedaille geholt. Damit hat der Fechtclub Moers<br />
zum ersten Mal auf nationaler Ebene eine Mannschaftsmedaille<br />
in dieser Altersklasse gewonnen.<br />
Dieser Teamerfolg konnte <strong>nach</strong> den guten Einzeler-<br />
minton- und Tischtennisturnier genutzt. Besonders<br />
am Donnerstag spielte der Faktor Vergnügen eine<br />
große Rolle. Wir besuchten Attraktionen wie „Das<br />
Haus der Geschichte“, das „Sealife“ in Königswinter<br />
und das Labyrinth im Bonner Rheinauen-Park.<br />
Abgerundet wurde der Tag mit Pizzaessen und einer<br />
Stadtrallye durch Bonn. Auch gab es kleinere sportliche<br />
Wettkämpfe, wir maßen uns bei einem ca. 3 km<br />
Moerser A-Jugendzweite beim Länderpokal<br />
gebnissen der vier Fechtmusketiere nicht überraschen.<br />
Mit den glänzend aufgelegten <strong>Fechter</strong>n Tobias Süß<br />
und Aljoscha Gollan stellte der FCM in Lübeck nämlich<br />
gleich zwei Finalteilnehmer in der Einzeldisziplin.<br />
Beide verloren ihre Finalgefechte nur denkbar knapp<br />
und etwas unglücklich mit 14:15. Sie belegten die<br />
FC Moers dominiert B-Jugendmeisterschaft<br />
Die sportbegeisterten Mitglieder des Fechtclubs<br />
Moers werden dieses denkwürdige Wochenende am<br />
17./18. Juni nicht so schnell vergessen. Bei den deutschen<br />
Meisterschaften der B-Jugend (älterer Jahrgang)<br />
sorgten Hannah Fenger und Natascha Gollan<br />
für den ersten Doppelerfolg der Vereinsgeschichte. Im<br />
erhofften Traumfinale vor heimischem Publikum<br />
waren die Moerser Mädchen nicht zu schlagen und<br />
machten die ersten beiden Plätze unter sich aus.<br />
Das vereinsinterne Finalgefecht konnte Hannah<br />
Fenger mit 10:4 für sich entscheiden. Fenger hatte<br />
zuvor im Halbfinale Elisa Winter aus Dillingen mit<br />
10:7 besiegt. Die Braunschweigerin Ina-Miriam<br />
Schicke war gegen Natascha Gollan im zweiten<br />
Halbfinale chancenlos und verlor mit 1:10.<br />
Meistertrainer Matthias Block träumte übrigens tatsächlich<br />
vom Doppelerfolg. Und das hatte er auch<br />
seinen <strong>Fechter</strong>innen erzählt. „Ernst genommen haben<br />
die beiden das zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht.“<br />
Block ist seit zweieinhalb Jahren für den weiblichen<br />
SAAR<br />
Nicht zu schlagen: Hannah Fenger<br />
LANDESVERBÄNDE<br />
langen Crosslauf und im Mannschaftswettkampf in<br />
den unterschiedlichen Waffen. Damit uns der Abschied<br />
nicht so schwerfallen würde, veranstalteten<br />
die Betreuer am letzten Abend einen bunten Abend,<br />
bei <strong>dem</strong> wir Sportler zur Unterhaltung beitrugen! Uns<br />
allen hat die Woche viel Spaß und neue Freunde<br />
gebracht, allerdings auch viel Anstrengung und wir<br />
sind auch an unsere Grenzen gestoßen.<br />
Plätze fünf und acht Auch Lucas Fenger ereichte einen<br />
guten 11. Platz. Dominic Struck belegte Rang 30.<br />
Fechttrainer Herbert Wagner war mit den Leistungen<br />
seiner Schützlinge sichtlich zufrieden: „Diese Leistungsdichte<br />
in der A-Jugend hatten wir noch nie. Das<br />
lässt auf weitere Erfolge bei den Junioren in der<br />
nächsten Saison hoffen.“ Helmit Zekorn<br />
Nachwuchs des Fechtclubs Moers verantwortlich. Sein<br />
Kollege Herbert Wagner kümmert sich um die Jungen<br />
und ist seit Mai 2006 auch Nachwuchstrainer des<br />
Deutschen <strong>Fechter</strong>-<strong>Bund</strong>es (DFB) für Herrenflorett.<br />
Am Folgetag kämpften sich die beiden Finalistinnen<br />
zusammen mit Julia Alvincz (ebenfalls FCM) und<br />
Viviane Filor (Etuf Essen) auch noch ins Finale des<br />
Länderpokals 2006. Die sieggewohnten Moerser<br />
Mädchen ließen <strong>dem</strong> Team Westfalen 1 keine Siegchance<br />
und holten sich auch noch den Mannschaftstitel<br />
souverän mit 45:16. Der niederrheinische<br />
Fechtclub Moers trainiert aktuell ca. 80 Kinder bzw.<br />
Jugendliche und finanziert zwei hauptamtliche<br />
Trainer. Die außerordentlichen Erfolge des FCM sind<br />
auch das Ergebnis gezielter Talentförderung. In den<br />
Moerser Grundschulen werden in Schul-AGs frühzeitig<br />
Kinder gesichtet und für den Fechtsport begeistert.<br />
Möglich ist das u. a. mit Mitteln des Landesprogramms<br />
Talentsuche und Talentförderung in NRW.<br />
<strong>Fechter</strong> mit 6,4 Knoten unterwegs auf <strong>dem</strong> Ijsselmeer<br />
Die diesjährige Segeltour des <strong>Fechter</strong>rings Hochwald<br />
Wadern in den großen Ferien war für alle <strong>Fechter</strong> des<br />
Vereins und anderer saarländischer Fechtvereine ein<br />
tolles Erlebnis. Der von Landestrainer Peter Molter<br />
organisierte Segeltörn sollte eine Kombination von<br />
Ferienfreizeit und Trainingslager sein. Zum einen sollten<br />
beim Segeln und bei Ausdauerläufen im Rahmen<br />
der Saisonvorbereitung erste konditionelle Grund-<br />
lagen gelegt werden und zum anderen erforderten<br />
Wenden und Halsen bei Segelmanövern eine entsprechende<br />
Teamfähigkeit unter den Teilnehmern. Aber<br />
neben <strong>dem</strong> sportlichen Programm kam das Freizeitprogramm<br />
nicht zu kurz: Die Route bei der einwöchigen<br />
Tour ging mit <strong>dem</strong> Zweimaster der „Golden Belofte“<br />
von Monickendam in die Seefahrerstadt Horn<br />
und von dort in die Grachten <strong>nach</strong> Amsterdam, wo<br />
Helmut Zekorn<br />
Sightseeing und Museumsbesuche auf <strong>dem</strong> Programm<br />
standen. Für Frank Kaufmann, einen der<br />
Betreuer der diesjährigen Tour, steht fest, dass dies<br />
nicht der letzte Segeltörn für die <strong>Fechter</strong> aus <strong>dem</strong><br />
Hochwald war, wenngleich beim nächsten Mal auch<br />
fechtspezifisches Training an Deck des Schiffs praktiziert<br />
werden soll. Die Bilder der Fahrt sind unter<br />
www.frhw.de zu sehen. Benjamin Loy<br />
31
32<br />
LANDESVERBÄNDE<br />
SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />
„High Noon“ in der Nacht – der Klassiker des Elmshorner TV<br />
Das Fechten zur Geisterstunde ist beim Elmshorner<br />
TV zur Tradition und ein Klassiker von überregionaler<br />
Beliebtheit geworden. Das ungewöhnliche Degenturnier<br />
wurde in diesem Jahr bereits zum 12. Mal<br />
ausgetragen. Im „Elmshorner System“, das heißt, im<br />
Falle eines Doppeltreffers, darf die Dame den Punkt<br />
für sich allein buchen, traten 27 <strong>Fechter</strong> aller<br />
Altersklassen jeder gegen jeden an. Am Ende hatte<br />
Gerald Hinz aus den Reihen der Gastgeber gegen ein<br />
WESTFALEN<br />
Am ersten Tag der westfälischen Aktivenmeisterschaften<br />
am 26. August 2006 in Paderborn holten<br />
sich zwei junge Damen innerhalb von acht Tagen die<br />
zweite Goldmedaille.<br />
Laura Giesen (Degen – TSC Eintracht Dortmund) und<br />
Nadine Wehmeyer (Säbel – TG Herford) holten sich<br />
Uhr <strong>nach</strong>ts mit nur drei Niederlagen die Nase vorn.<br />
Dass das Teilnehmerfeld eng zusammenlag und es<br />
viele hart umkämpfte Begegnungen gab, zeigte sich<br />
daran, dass es mit Thilo Kaiser (Heidelberg), Olaf<br />
Ziebell (ETV Hamburg), Benny Tilsner und Rico<br />
Kühling (beide PSV Berlin) vier siegleiche Zweitplazierte<br />
zu ehren galt. Beste Dame war Ulrike<br />
Staffeldt (FC Uni Kiel, Platz acht in der Gesamtwertung).<br />
Die Elmshorner konnten neben einer<br />
<strong>nach</strong> Juniorengold auch den Titel bei den Aktiven. Der<br />
Herrendegentitel ging an „Altmeister“ Michael<br />
Zimmermann (Warendorf), Säbelgold bei den Herren<br />
sicherte sich Michael Berger (Herne). Der Sonntag war<br />
der Tag der Florettfechter. Bei den Damen holte sich<br />
Ulrike Müller (FGTG Münster) Gold, bei den Herren<br />
erwartungsgemäß Stefan Lomberg (Burgsteinfurt).<br />
gelungenen Veranstaltung auch sportlich zufrieden<br />
sein. „Insbesondere die zweite Reihe der Elmshorner<br />
hat sich erfreulich entwickelt“, stellte einer der<br />
<strong>Fechter</strong> aus Berlin fest, der offensichtlich einige<br />
Punkte den Gastgebern überlassen musste. Der<br />
lockeren allgemeinen Partystimmung zum Trotz ist<br />
das Mitter<strong>nach</strong>tsturnier für die Athleten mit <strong>dem</strong><br />
Degen auch eine letzte Standortbestimmung vor der<br />
neuen Saison.<br />
Mindener Fechtabteilung trauert um Friedhelm Schipper<br />
Die Fechtabteilung des MTV 1860 Minden trauert um<br />
Friedhelm Schipper. Das langjährige Mitglied der Abteilung<br />
ist am Mittwoch, 5. Juli, im Alter von 71 Jahren<br />
gestorben. Mehr als 50 Jahre hat er <strong>dem</strong> Fechtsport in<br />
Minden immer wieder neue Impulse gegeben, die<br />
Abteilung durch Höhen und Tiefen begleitet und dabei<br />
nie mit persönlichem Engagement gegeizt.<br />
Bleibende Verdienste erwarb er sich in den letzten<br />
Jahrzehnten vor allem durch seine unermüdliche<br />
Bereitschaft, den Fechtanfängern die ersten Schritte<br />
in den von ihm so geliebten Sport zu zeigen und<br />
ihnen das kleine Einmaleins des Fechtens beizubringen.<br />
Generationen von Mindener Fechtanfängern<br />
und deren Eltern haben „Friedhelm“, wie er auch bei<br />
den Jüngsten stets liebevoll genannt wurde, für seinen<br />
dabei gezeigten Einsatz in ihr Herz geschlossen.<br />
Auch um die Technik kümmerte er sich jahrelang aufopferungsvoll,<br />
wobei <strong>dem</strong> begeisterten Modellbauer<br />
sein tüftlerisches Talent zugute kam.<br />
Sportlich hatte der Degen-, Säbel- und Florettfechter<br />
bereits in frühen Jahren schöne Erfolge vorzuweisen:<br />
seit 1951 <strong>Fechter</strong> mit allen Waffen beim MTV 1860<br />
Minden, besuchte er von 1954-1955 die Sportschule<br />
in Oberwerries und war aus beruflichen Gründen<br />
außer in Minden auch beim TV Gütersloh als <strong>Fechter</strong><br />
aktiv. 1963 war er sowohl mit der Degen-, als auch<br />
mit der Florettmannschaft Westfalenmeister, 1954<br />
Friedhelm Schipper<br />
hatte er bereits die Qualifikation zur deutschen<br />
Meisterschaft im Säbelfechten geschafft. 1963 nahm<br />
er in Essen am Friesenkampf im Rahmen des deutschen<br />
Turnfests teil. Er war auch Starter beim Landesturnfest<br />
1964 in Minden. Neben der Teilnahme an<br />
verschiedenen internationalen Turnieren startete<br />
Schipper auch mehrmals beim prestigeträchtigen<br />
Degenturnier um den „Berliner Bär“.<br />
Im Wesentlichen Friedhelm Schippers Initiative war<br />
1962 die Wiederbelebung der Fechtabteilung zu verdanken<br />
gewesen, die <strong>nach</strong> einem <strong>Auf</strong>schwung zu Beginn<br />
bis Mitte der 50er Jahre zu zerfallen drohte. Auch<br />
in der Folge gab es immer wieder Phasen stärkerer und<br />
schwächerer sportlicher und vereinsinterner Aktivitäten<br />
der Abteilung, auch durch den regelmäßigen Abzug<br />
der hier ausgebildeten Jugendlichen <strong>nach</strong> ihrem<br />
Schulabschluss bedingt. Eines blieb konstant: „Friedhelms“<br />
Engagement und seine Liebe zum Fechtsport.<br />
Mit besonderer Freude nahm er deshalb am jüngsten<br />
<strong>Auf</strong>schwung der Abteilung teil, der Ende der 90er<br />
Jahre einsetzte und nicht nur zu einem steten Mitgliederzuwachs<br />
und wachsenden Turnieraktivitäten<br />
führte, sondern auch zu beachtlichen sportlichen<br />
Erfolgen, vor allem im Schüler- und Jugendbereich. Bis<br />
zuletzt ließ Friedhelm Schipper, der seit einigen Jahren<br />
an einer Herzerkrankung litt, kein Training aus, auch<br />
wenn er seit einer Operation das aktive Fechten zu seinem<br />
großen Leidwesen hatte aufgeben müssen.<br />
Im März 2004 wurde Friedhelm Schipper für seine<br />
langjährigen Verdienste im Fechtsport von der<br />
Präsidentin des Wesfälischen <strong>Fechter</strong>-<strong>Bund</strong>es, Gertrud<br />
Peters, mit der bronzenen Ehrenplakette des WFB ausgezeichnet,<br />
auch der Hauptverein MTV ehrte ihn<br />
mehrfach für Engagement und langjährige Mitgliedschaft.<br />
Giesen und Wehmeyer westfälische Doppelmeisterinnen<br />
Bei den Mannschaften holten sich die Florettfechter<br />
aus Burgsteinfurt beide Titel, Gold im Damendegen<br />
ging an die FGTG Münster, die Mannschaft des TSV<br />
Hagen siegte im Herrendegen und Säbelgold ging<br />
<strong>nach</strong> Dortmund an die Herren des TSC Eintracht.<br />
Hans-Herbert Bents
Juniorentitel gleichmäßig über<br />
Westfalen „verteilt“<br />
Als hätte jemand genau darauf geachtet, dass die<br />
westfälischen Regionen bei den Juniorenlandesmeisterschaften<br />
alle berücksichtigt werden ... Die<br />
ersten Titelmeisterschaften der Saison 2006/2007 in<br />
Dortmund brachten eigentlich wenig Überraschendes,<br />
aber der Blick auf die Landkarte zeigt, dass überall<br />
im Land gut gefochten wird.<br />
Die neuen Landesmeister:<br />
Damendegen: Laura Giesen (TSC Eintracht Dortmund)<br />
Damenflorett: Dorina Rosenbaum (FGTG Münster)<br />
Damensäbel: Nadine Wehmeyer (TG Herford)<br />
Herrendegen: Felix Göhner (Quernheimer FC)<br />
Herrenflorett: Fabian Herzberg (VfL Bochum)<br />
Herrensäbel: Lukas Rüller (Herner TC)<br />
MENSCHEN DES SPORTS<br />
Jürgen Kelm feiert 70. Geburtstag<br />
Jürgen Kelm feiert runden Geburtstag<br />
Am 6. August hat der Fechtmeister Jürgen Kelm vom<br />
TUS 1860 Neunkirchen im Kreise der Familie und<br />
geladenen Gästen seinen 70. Geburtstag gefeiert.<br />
Die beachtliche Karriere begann 1949 allerdings als<br />
Turner, da er zum Fechten zu schwach war. Doch das<br />
Schicksal war gnädig und Jürgen Kelm hatte am<br />
6. Januar 1950 das erste Fechttraining. Der erste<br />
Höhepunkt sollte 1952 das olympische Jugendlager<br />
in Helsinki sein, sechs Wochen vor Beginn wurde er<br />
ausgeladen mit der Begründung, er sei kein Saarländer<br />
(J. Kelm lebte seit 1938 im Saarland). Durch<br />
Bei den Mannschaften überwogen die Startgemeinschaften,<br />
lediglich in den Säbelwettbewerben hatte<br />
der TSC Eintracht Dortmund ausreichend Man- bzw.<br />
Lady-Power, um alleine anzutreten. Alle Siegermannschaften:<br />
Damendegen: Startgemeinschaft Dortmund/Quernheim/Hagen<br />
Damenflorett: Startgemeinschaft Bochum/Münster<br />
Damensäbel: TSC Eintracht Dortmund<br />
Herrendegen: Startgemeinschaft Herne/Bochum<br />
Herrenflorett: Startgemeinschaft Bochum/Burgsteinfurt/Quernheim<br />
Herrensäbel: TSC Eintracht Dortmund<br />
die Eigenständigkeit des Saarlandes hatten die Einwohner<br />
rote Pässe, Jürgen Kelm hatte einen grauen<br />
(deutschen) Pass.<br />
In den Jahren 53-56 nahm er an Juniorenweltmeisterschaften<br />
teil. 1956 wurde Jürgen Kelm Saarlandmeister<br />
im Florett, mit diesem Datum wurde erstmals<br />
elektrisch im Saarland gefochten.<br />
Der vielfache Teilnehmer an den deutschen Seniorenmeisterschaften<br />
ist sechsfacher deutscher Meister im<br />
Einzel und fünfmaliger Mannschaftsmeister mit <strong>dem</strong><br />
Säbel. Auch bei Europameisterschaften gewann Kelm<br />
zwei Goldmedallien 1991 und 1999. In Moskau 2003<br />
kam die Bronzemedaille dazu. Bei der Weltmeisterschaft<br />
der Senioren 1999 in Ungarn holte er den Titel,<br />
2001 in Martinique wurde Jürgen Kelm Vizeweltmeister.<br />
Auch der Nachwuchsarbeit hat sich der Jubilar verschrieben.<br />
Neben den Tätigkeiten als Schülerwart im<br />
<strong>Fechter</strong>bund Saar und als Schüler und Jugendwart in<br />
Neunkirchen, ist Jürgen Kelm seit 1965 Trainer beim<br />
Heimatverein TUS 1860 Neunkirchen. In den zwei<br />
Nachbarvereinen TV Homburg, (seit 1965) und <strong>dem</strong><br />
1. FC Holz (seit 1972) trainiert Kelm den Nachwuchs.<br />
Seit 1960 betreut er zu<strong>dem</strong> für den Saarländischen<br />
Turner-<strong>Bund</strong> die Friesenkämpfer. Seit 1989 ist Jürgen<br />
Kelm Diplomfechtmeister. Die fachliche Qualifikation<br />
als <strong>Fechter</strong> führte zur Berufung in die Technische<br />
Kommission bei den Olympischen Spielen 1972 in<br />
München.<br />
Dieter Dörrenbächer<br />
MENSCHEN DES SPORTS<br />
Offizielles Organ des<br />
Deutschen <strong>Fechter</strong>-<strong>Bund</strong>es e. V.<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Deutscher</strong> <strong>Fechter</strong>-<strong>Bund</strong> e. V.<br />
Am Neuen Lindenhof 2, 53117 Bonn<br />
Telefon: (02 28) 98 90 50, Fax: 67 94 30<br />
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Lizenznehmer des DFB ist der Bezugspreis in der Lizenzgebühr<br />
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Redaktionsschluss ist ca. vier Wochen vor Erscheinen und<br />
wird in der jeweils vorherigen Ausgabe bekannt gegeben.<br />
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vor, Manuskripte und Leserbriefe zu kürzen.<br />
Nächster Erscheinungstermin: 01. Dezember 2006<br />
ISSN 0720-2229<br />
Verbindlicher Redaktionsschluss für die Ausgabe 6/2006<br />
ist der 31. Oktober 2006, für die Ausgabe 1/2007 der<br />
12. Januar 2007.<br />
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Weitere Zeitschriften im Meyer & Meyer Verlag:<br />
Badminton Sport • Betrifft Sport • condition (Laufsport)<br />
• Deutsches Turnen • Judo-Magazin • Ü-Magazin für<br />
Übungsleiter • Senioren Leichtathletik• Sportjournalist •<br />
Zeitschrift des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften<br />
(IAT) • New Studies in Athletics (Leichtathletik)<br />
33
September<br />
34<br />
TERMINE<br />
Datum Ort Nation FIE/EFC Name des Turniers Waffe/Altersklasse E/M Qu DFB<br />
29.9.-7.10. Turin ITA WM Weltmeisterschaften a.W. E/M<br />
30. Bad Dürkheim GER Off. südwestdeutsche Meistersch. Sen. a.W. Sen E<br />
Oktober<br />
1. Frankfurt/M GER 22. Frankfurter Bembel Df/Hf/Dd/Hd E<br />
7. Heidelberg GER 2.Margarethe-Uthardt-Turnier Dd/Hd E<br />
7. Warschau POL JWC Junioren-Weltcup Dd Jun. E<br />
7./8. Ludwigsburg GER 30.Ludwigsburger Barock Df/Hf/Dd/Hd Sen. E<br />
8. Mosbach GER 2.Mosbacher Kadetten-Minicup Dd/Hd Jgd E<br />
13. Dillingen GER 10. EM Medizin-Berufe a.W. E<br />
14./15. Turku FIN ST Kupittaa Tournament Dd/ Hd Akt. E<br />
14. Bratislava SVK JWC Memorial Martinengo Dd Jun. E QAJ<br />
14. Bratislava SVK JWC Memorial Martinengo Hd Jun. E<br />
15. Bratislava SVK JWC Memorial Martinengo Hf/Df Jun E<br />
14. Sosnowiec POL JWC Junioren-Weltcup Ds Jun. E<br />
15. Sosnowiec POL JWC Junioren-Weltcup Hs Jun. E<br />
20./21. Bad Dürkheim GER DSenEM a. W. E<br />
21. Ponte de Sor POR JWC Junioren-Weltcup Dd Jun. E<br />
21. London GBR JWC Eden-Cup Hf Jun. E<br />
21. Lucca ITA JWC Junioren-Weltcup Df Jun. E<br />
21./22. Gent BEL ST Intern. Turnier Hd/Dd E<br />
21./22. London GBR ST Leon Paul Satellitenturnier Hf Akt. E<br />
21./22. Solingen GER Nationales Turnier Dd A-Jgd. E QAJgd.<br />
22. Ponte de Sor POR JWC Junioren-Weltcup Hd Jun. E<br />
28./29. Donauwörth GER Donau-Juniorenturnier Hf/Df/Hd/Dd<br />
28./29. München GER Internat. Franz-Hofer-Turnier Dd/Hd/Df/Hf E<br />
28./29. Samorin SVK Coupe de Samaria 2006 Df/Hf Jgd E<br />
28./29. Kopenhagen DEN ST F.I.E.-Satellitenturnier Dd/ Hd Akt. E<br />
28./29. Bonn GER Internat. Turnier Hd A-Jgd. E QAJgd.<br />
30. Bad Dürkheim GER Off. südwestdeutsche Meistersch. Sen. a.W. Sen E<br />
November<br />
2.-9. Poznan POL JEM Junioren-EM a.W. Jun E/M<br />
4. Immendingen GER Finale Deutschland-Pokal a. W. M<br />
4./5. Kenten GER Internat. Turnier Ds/ Hs A-Jgd. E QAJgd.<br />
4./5. Halle GER Internat. Turnier. 3. Händel-Cup Hf A-Jgd. E QAJgd.<br />
4./5. Mülheim GER Internationales Degen-Pokal-Turnier Dd/Hd Sch/Jgd/Jun/Akt E<br />
5. Hasselt BEL Jeugdcup Herckenrode Df/Hf Sch/Jgd E<br />
11. Luxembourg LUX JWC Internat. Turnier Hf Jun. E<br />
11./12. Offenbach GER Deutsche Junioren Meisterschaften Dd Jun. E/ M QBJ<br />
11./12. Tauberbischofsheim GER Pokal der Sparkasse Tauberfranken Df A-Jgd. E QAJgd<br />
11./12. Sint-Niklaas BEL Internat. Turnier Dd/Hd E<br />
12. Sint-Niklaas BEL Internat. Turnier Ds/Hs E<br />
19. Ludwigsburg GER Eulen-Turnier/Er & Sie Dd/Hd gM<br />
12. Luxembourg LUX JWC Internat. Turnier Hd Jun. E<br />
18. Loures POR JWC Internat. Turnier Df Jun. E<br />
19. Lignano Sabbiadoro ITA JWC Internat. Turnier Dd Jun. E<br />
18. Ariccia ITA JWC Internat. Turnier Ds Jun. E<br />
19. Ariccia ITA JWC Internat. Turnier Hs Jun. E<br />
18. Madrid ESP JWC Comunidad de Madrid Hf Jun. E<br />
18./19. Amsterdam NED ST FIE-Satellien-Turnier Ff/Hs E<br />
19. Laupheim GER JWC Uhlmann-Cup Hd Jun. E QAJ<br />
25. Bonn GER <strong>Deutscher</strong> <strong>Fechter</strong>tag<br />
25. Jesi ITA JWC Internat. Turnier Df Jun. E<br />
25. Helsinki FIN JWC Internat. Turnier Hd Jun. E<br />
25./ 26. Heidenheim GER Mc Donald’s-Cup Dd A-Jgd. E QAJgd.<br />
26. Aix-en-Provence FRA JWC Internat. Turnier Hf Jun. E QAJ<br />
26. Helsinki FIN JWC Internat. Turnier Dd Jun. E<br />
26. Dormagen GER JWC Internat. Turnier Ds/ Hs Jun. E QAJ<br />
Dezember<br />
2. Tauberbischofsheim GER JWC Junioren-Weltcup Dd Jun. E QAJ<br />
2. Münster GER Deutsche Juniorenmeisterschaften Df Jun. E/ M QBJ<br />
2./ 3. München GER Internat. Turnier Ds/Hs Akt. E QB<br />
2./3. Weinstadt GER Deutsche Juniorenmeisterschaften Hf Jun. E/ M QBJ<br />
3. Tourcoing FRA JWC Internat. Turnier Hd Jun. E QAJ<br />
2. Leszno POL JWC Internat. Turnier Df Jun. E<br />
3. Leszno POL JWC Internat. Turnier Df Jun. E
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