Der Lobby bouLDerer - bimano.ch
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Hot BLocks<br />
Zuerst habe i<strong>ch</strong> es im Internet versu<strong>ch</strong>t.<br />
Ein paar esoteris<strong>ch</strong> angehau<strong>ch</strong>te<br />
Seiten haben mi<strong>ch</strong> zu dem<br />
einen oder anderen erratis<strong>ch</strong>en<br />
Block geführt. Dann habe i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong><br />
auf die Landeskarten und Karten<br />
der Orientierungsläufer konzentriert<br />
und bin die viel verspre<strong>ch</strong>endsten<br />
Blöcke oder Blockgebiete einfa<strong>ch</strong><br />
abgewandert. Viele Blöcke waren zu<br />
klein zum Bouldern, bei man<strong>ch</strong>en fiel<br />
mir aber die Kinnlade runter – wow,<br />
Volltreffer!<br />
Du ers<strong>ch</strong>ließt ni<strong>ch</strong>t einfa<strong>ch</strong> neue<br />
Insider-Gebiete, du veröffentli<strong>ch</strong>st<br />
sie im Internet. Das ist ni<strong>ch</strong>t jedermanns<br />
Sa<strong>ch</strong>e, was steht für eine<br />
Idee dahinter?<br />
Wenn i<strong>ch</strong> mir die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te von<br />
vielen Klettergebieten vor Augen<br />
führe, dann gab es die größten Probleme<br />
dort, wo das Gebiet geheim<br />
gehalten wurde. I<strong>ch</strong> habe keine Lust,<br />
mit meinem Crashpad heimli<strong>ch</strong> im<br />
Wald zu vers<strong>ch</strong>winden und immer<br />
auf dem Sprung zu sein, wieder<br />
abzuhauen. Eines meiner Hauptziele<br />
ist, die neuen Gebiete zu legalisieren<br />
– au<strong>ch</strong> indem i<strong>ch</strong> sie veröffentli<strong>ch</strong>e.<br />
Ein weiterer Teil des Plans ist, dur<strong>ch</strong><br />
die Veröffentli<strong>ch</strong>ung vieler Gebiete<br />
die Boulderer breit zu streuen und<br />
dadur<strong>ch</strong> einen Entlastungseffekt zu<br />
errei<strong>ch</strong>en.<br />
Allerdings habe i<strong>ch</strong> sehr s<strong>ch</strong>nell<br />
gemerkt, dass es ni<strong>ch</strong>t funktioniert,<br />
Gebiete zu veröffentli<strong>ch</strong>en, ohne<br />
vorher ein Konzept, eine Philosophie<br />
und einen Verhaltenskodex in der<br />
Tas<strong>ch</strong>e zu haben. Wir leben hier in<br />
einem di<strong>ch</strong>t besiedelten Land. Es ist<br />
ni<strong>ch</strong>t mögli<strong>ch</strong>, einfa<strong>ch</strong> in den Wald<br />
zu spazieren, um dort irgendwel<strong>ch</strong>e<br />
Felsblöcke vom Moos zu befreien.<br />
Wir Boulderer müssen uns im Klaren<br />
sein, dass wir nur dann geduldet<br />
werden, wenn wir uns an Regeln<br />
halten. Und hier liegt der Hund begraben:<br />
I<strong>ch</strong> gehe mögli<strong>ch</strong>st offensiv<br />
auf Grundbesitzer und Förster zu,<br />
um eine breit abgestützte Gebietsregelung<br />
– natürli<strong>ch</strong> im Sinne der<br />
Boulderer – zu errei<strong>ch</strong>en. I<strong>ch</strong> mö<strong>ch</strong>te<br />
die Regeln selbst definieren und sie<br />
mir ni<strong>ch</strong>t von außen diktieren lassen.<br />
Die Regelungen oder Sperrungen<br />
von außen sind erfahrungsgemäß<br />
kompromisslos, überzogen und für<br />
uns Boulderer oder Kletterer von<br />
Na<strong>ch</strong>teil. Ist eine Regelung ausgehandelt,<br />
muss diese kommuniziert<br />
werden. Eine Veröffentli<strong>ch</strong>ung in<br />
Bu<strong>ch</strong>form ers<strong>ch</strong>ien mir zu statis<strong>ch</strong>,<br />
so kam i<strong>ch</strong> auf die Idee der Website.<br />
Wie sieht das konkret aus?<br />
Nehmen wir das Beispiel Blausee bei<br />
Kandersteg: Dort wird s<strong>ch</strong>on seit vielen<br />
Jahren gebouldert und ers<strong>ch</strong>lossen,<br />
seit zwei Jahren boomt das Gebiet<br />
aber ri<strong>ch</strong>tig. Mir wurde s<strong>ch</strong>nell<br />
klar, dass das ungelenkte Putzen<br />
und Bouldern früher oder später zu<br />
Problemen führen muss – immerhin<br />
grenzt das Gebiet direkt an einen<br />
Naturpark. Also habe i<strong>ch</strong> Kontakt zu<br />
den Grundbesitzern und zum Direktor<br />
des Naturparks aufgenommen<br />
und bei mehreren Ortsbegehungen<br />
und Gesprä<strong>ch</strong>en die jetzige Parkplatz-<br />
und Zugangsregelung ausgehandelt<br />
sowie die Gebietsgrenzen<br />
ents<strong>ch</strong>eidend<br />
ist, dass hinter<br />
der veröffentli<strong>ch</strong>ung<br />
ein konzept,<br />
eine philosophie,<br />
ein Boulderkodex<br />
stehen<br />
Milou (8a+/8b) ist eines der<br />
härtesten Probleme im Sektor<br />
Mitholz: Franz Widmer in Aktion.<br />
Deutli<strong>ch</strong> einfa<strong>ch</strong>er hat es da Jan<br />
Gürke in Drohender Reibungsverlust<br />
(5+), Ues<strong>ch</strong>enen.<br />
für das Bouldern definiert. Während<br />
der Gesprä<strong>ch</strong>e wurde mir klar, dass<br />
von seiten des Naturparks s<strong>ch</strong>on<br />
tiefs<strong>ch</strong>warze Wolken am Horizont<br />
aufgezogen waren, ohne dass si<strong>ch</strong><br />
die Boulderer dessen bewusst waren.<br />
Es wäre dort ni<strong>ch</strong>t mehr lange gut<br />
gegangen. Die jetzige Regelung verlangt<br />
von uns Boulderern zwar den<br />
Verzi<strong>ch</strong>t auf einige Blöcke und die<br />
Einhaltung einer Parkplatzregelung,<br />
dafür ist das Bouldern im offiziell<br />
erlaubten Gebiet nun aber ohne Probleme<br />
mögli<strong>ch</strong>.<br />
Was erhältst du für Reaktionen aus<br />
der S<strong>ch</strong>weizer Boulderszene?<br />
<strong>Der</strong> Lancierung der Website gingen<br />
zwei Jahre intensive Diskussionen<br />
mit vers<strong>ch</strong>iedenen Boulderern, Locals,<br />
Behörden, der IG-Klettern und<br />
Naturs<strong>ch</strong>utzorganisationen wie<br />
Mountain Wilderness voraus. Von den<br />
Boulderern und Locals konnte i<strong>ch</strong><br />
logis<strong>ch</strong>erweise ni<strong>ch</strong>t jeden einzelnen<br />
mit einbeziehen. Insofern war die Reaktion<br />
auf die Website dreigeteilt. Die<br />
große Masse war erstaunt über das<br />
Potenzial rund um Bern und lobte<br />
meine Arbeit. Andere gaben mir zusätzli<strong>ch</strong>e<br />
Tipps und Vors<strong>ch</strong>läge für<br />
weitere Gebiete, die i<strong>ch</strong> im <strong>bimano</strong>-<br />
Stil veröffentli<strong>ch</strong>en sollte. Und dann<br />
gab es natürli<strong>ch</strong> diejenigen – Gott sei<br />
Dank nur wenige –, wel<strong>ch</strong>e die<br />
<strong>bimano</strong>-Idee und Veröffentli<strong>ch</strong>ungen<br />
im Allgemeinen für total fals<strong>ch</strong> halten.<br />
Verblüffend war für mi<strong>ch</strong>, dass<br />
i<strong>ch</strong> bei einigen Urgesteinen des<br />
S<strong>ch</strong>weizer Boulderns in ein Wespennest<br />
gesto<strong>ch</strong>en hatte, na<strong>ch</strong> dem<br />
Motto: „Komm nur ni<strong>ch</strong>t auf die Idee,<br />
unsere Blöcke zu veröffentli<strong>ch</strong>en.“<br />
Die Betonung lag auf „unsere“.<br />
Du hast dir also au<strong>ch</strong> massiven Ärger<br />
eingehandelt?<br />
Es hat si<strong>ch</strong> in Grenzen gehalten.<br />
Mein Hauptfehler lag darin, dass<br />
i<strong>ch</strong> anfangs versu<strong>ch</strong>t habe, diese<br />
Urgesteine von meiner Idee zu überzeugen.<br />
Leider führte das zu der<br />
einen oder anderen polemis<strong>ch</strong>en<br />
Diskussion. Mittlerweile sehe i<strong>ch</strong> das<br />
alles etwas lockerer. Au<strong>ch</strong> wenn i<strong>ch</strong><br />
man<strong>ch</strong>e Argumente bis heute ni<strong>ch</strong>t<br />
na<strong>ch</strong>vollziehen kann, so akzeptiere<br />
und respektiere i<strong>ch</strong> den Wuns<strong>ch</strong>,<br />
gewisse Gebiete ni<strong>ch</strong>t zu veröffentli<strong>ch</strong>en.<br />
Punkt.<br />
Und was sagen die Behörden, Naturs<strong>ch</strong>utzvertreter<br />
und Grundbesitzer<br />
zu deinem Vorstoß?<br />
I<strong>ch</strong> glaube, die Grundeigentümer<br />
waren froh darüber, dass sie überhaupt<br />
gefragt wurden. Endli<strong>ch</strong> hatten<br />
sie und die offiziellen Stellen einen<br />
Anspre<strong>ch</strong>partner und eine Kommunikationsplattform.<br />
Ein Beispiel: Beim<br />
lange geheim gehaltenen Problem-<br />
Bouldergebiet Lindentäli bei Bern<br />
hatte i<strong>ch</strong> das Glück, dass Naturs<strong>ch</strong>utz<br />
und Bouldern zeitglei<strong>ch</strong><br />
Thema eines Kommunikationskonzepts<br />
waren. Das Hauptproblem des<br />
Naturs<strong>ch</strong>utzinspektorats Bern war,<br />
die Neuregelung des Naturs<strong>ch</strong>utzgebietes<br />
an den Endverbrau<strong>ch</strong>er zu<br />
bringen – und zwar so, dass si<strong>ch</strong> die<br />
Boulderer au<strong>ch</strong> daran halten. Das<br />
Katz-und-Maus-Spiel zwis<strong>ch</strong>en Boulderern<br />
und Rangern war s<strong>ch</strong>on fast<br />
Tradition im Lindentäli. <strong>bimano</strong>.<strong>ch</strong><br />
wurde so im Rahmen des Kommunikationskonzepts<br />
zu einem wi<strong>ch</strong>tigen<br />
Bestandteil, um die Informationen bei<br />
den Boulderern glaubwürdig zu platzieren.<br />
Das Lindental ist ein Beispiel<br />
dafür, dass si<strong>ch</strong> Geheimniskrämerei<br />
auf die Dauer ni<strong>ch</strong>t auszahlt.<br />
Im Donautal, wo du aufgewa<strong>ch</strong>sen<br />
bist, sind viele Klettergebiete der<br />
Sperrung aus Naturs<strong>ch</strong>utzgründen<br />
zum Opfer gefallen. War diese<br />
Erfahrung der Grundstein für dein<br />
Engagement?<br />
Tja, das Donautal. I<strong>ch</strong> behaupte mal,<br />
dass man in diesem Zusammenhang<br />
das Wort Naturs<strong>ch</strong>utzgründe in Anführungszei<strong>ch</strong>en<br />
setzen sollte. Bis<br />
heute ist mir ni<strong>ch</strong>t klar, warum für<br />
den Großteil der Felsen ni<strong>ch</strong>t au<strong>ch</strong><br />
eine saisonale Sperrung ausgerei<strong>ch</strong>t<br />
hätte. Aber das ist ein anderes Thema.<br />
Ents<strong>ch</strong>eidend ist, wie es soweit<br />
kommen konnte: Wir Kletterer im<br />
Donautal waren damals komplett unvorbereitet<br />
auf das übermotivierte<br />
Engagement der Naturs<strong>ch</strong>ützer. Wir<br />
waren völlig unorganisiert, hatten<br />
keinerlei <strong>Lobby</strong> und waren dur<strong>ch</strong> unsere<br />
Naivität den Verhandlungspartnern<br />
immer einen S<strong>ch</strong>ritt hinterher.<br />
Man<strong>ch</strong>e Blöcke im<br />
Universum sind seltsam<br />
gestreift: Wolfgang Antz<br />
in Energiewende (7a+).<br />
Im Prinzip konnten wir nur mit der<br />
Faust in der Tas<strong>ch</strong>e zus<strong>ch</strong>auen, wie<br />
uns ein Fels na<strong>ch</strong> dem anderen gesperrt<br />
wurde.<br />
<strong>Der</strong> Boulderboom in der S<strong>ch</strong>weiz<br />
wird au<strong>ch</strong> früher oder später zu massiven<br />
Problemen führen, wenn wir<br />
ni<strong>ch</strong>t von uns aus aktiv werden. Wir<br />
müssen Probleme vorhersehen und<br />
versu<strong>ch</strong>en, diese zu lösen, bevor es<br />
e<strong>ch</strong>te Probleme werden. Wir müssen<br />
uns den Behörden und den Grundbesitzern<br />
als Anspre<strong>ch</strong>partner anbieten<br />
und unseren Sport vertreten.<br />
Und wir müssen beweisen, dass wir<br />
verantwortungsbewusst und vertrauenswürdig<br />
sind. <strong>Der</strong> Boulderkodex<br />
und die Einhaltung von Abspra<strong>ch</strong>en<br />
sowie der freiwillige Verzi<strong>ch</strong>t auf den<br />
einen oder anderen Block wird dazu<br />
führen, dass wir unsere Lieblingsbes<strong>ch</strong>äftigung<br />
au<strong>ch</strong> in Zukunft ausüben<br />
können – das ist Politik.<br />
Wie lange kann das gut gehen,<br />
wenn zum Beispiel Kandersteg zum<br />
Trend-Spot wird und Boulderer<br />
das Gebiet von Frühling bis Herbst<br />
belagern?<br />
Kandersteg hat das Potenzial, ein<br />
ganz großes Gebiet zu werden. Das<br />
S<strong>ch</strong>limmste, was vorerst passieren<br />
kann, ist, dass si<strong>ch</strong> die Boulderer<br />
ni<strong>ch</strong>t an die Regelungen und den<br />
Boulderkodex halten. Dann ist ganz<br />
s<strong>ch</strong>nell S<strong>ch</strong>luss mit lustig. Das Vertrauen<br />
verfällt dann s<strong>ch</strong>nell ins<br />
Gegenteil. Bis heute habe i<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />
verstanden, warum Tempo 120 auf<br />
den S<strong>ch</strong>weizer Autobahnen eingehalten<br />
wird, das Dur<strong>ch</strong>fahrt-Verboten-<br />
S<strong>ch</strong>ild und der große Parkplatz im<br />
Ort Cresciano aber einfa<strong>ch</strong> ignoriert<br />
werden. Das kann do<strong>ch</strong> eigentli<strong>ch</strong><br />
ni<strong>ch</strong>t sein. Da darf man den Behörden<br />
ni<strong>ch</strong>t einmal böse sein, wenn sie<br />
ein Bouldergebiet sperren!<br />
Langfristig ist es nötig, die Gemeinde<br />
Kandersteg auf das neue Potenzial<br />
für ihren Sommertourismus<br />
aufmerksam zu ma<strong>ch</strong>en. Wenn, wie<br />
im Avers, die Gemeinde mit im Boot<br />
sitzt, sind einige Probleme lei<strong>ch</strong>ter<br />
zu ums<strong>ch</strong>iffen.<br />
Und was s<strong>ch</strong>lägst du vor, um den<br />
alten Konflikt wegen wild geparkten<br />
Autos am Klettergebiet in den<br />
Griff zu bekommen?<br />
Das ist ein ni<strong>ch</strong>t zu unters<strong>ch</strong>ätzendes<br />
Problem. Es war ni<strong>ch</strong>t einfa<strong>ch</strong>, mit<br />
Herrn Baillods, dem Direktor des<br />
Naturparks Blausee, eine Parkplatzregelung<br />
auszuhandeln. Sollte diese<br />
Regelung von den Boulderern unterwandert<br />
werden, sind massive Probleme<br />
vorprogrammiert. Die S<strong>ch</strong>weiz<br />
ist ein Land, das beim öffentli<strong>ch</strong>en<br />
Verkehr vorbildli<strong>ch</strong> ist. Gerade die<br />
Region Kandersteg eignet si<strong>ch</strong> perfekt,<br />
um mit Zug und Bus anzureisen.<br />
Zum Sektor Universum startet man<br />
sowieso am Bahnhof, und die anderen<br />
Gebiete sind bestens mit dem<br />
Bus zu errei<strong>ch</strong>en. Wer mit dem Auto<br />
anreist, muss si<strong>ch</strong> an die ausgewiesenen<br />
Parkplätze und speziell beim<br />
Blausee an die Parkordnung halten.<br />
Wer si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t dran hält, gefährdet<br />
das ganze System.<br />
Dein Engagement fürs Bouldern<br />
findet in der Freizeit statt, du verdienst<br />
keinen Rappen damit. Ande-<br />
re betreiben weniger Aufwand und<br />
verkaufen ein paar tausend Führer.<br />
Geht die Re<strong>ch</strong>nung für di<strong>ch</strong> auf?<br />
Genau genommen habe i<strong>ch</strong> sogar<br />
s<strong>ch</strong>on re<strong>ch</strong>t viel Geld in die Website<br />
investiert, von den ungezählten<br />
Stunden beim Boulder putzen<br />
und vor dem Computer mal ganz zu<br />
s<strong>ch</strong>weigen. Bisher geht die Re<strong>ch</strong>nung<br />
für mi<strong>ch</strong> auf, denn i<strong>ch</strong> habe das<br />
Gefühl, etwas Gutes in Bewegung<br />
gebra<strong>ch</strong>t zu haben. I<strong>ch</strong> weiß von<br />
einem Führerprojekt, wel<strong>ch</strong>es au<strong>ch</strong><br />
einige auf <strong>bimano</strong>.<strong>ch</strong> veröffentli<strong>ch</strong>te<br />
Gebiete abdecken wird und mit den<br />
Informationen meiner Website arbeitet.<br />
Das hat mi<strong>ch</strong> zuerst geärgert.<br />
Mittlerweile sehe i<strong>ch</strong> es na<strong>ch</strong> dem<br />
Motto „Abs<strong>ch</strong>reiben ist die unmittelbarste<br />
Form der Anerkennung“.<br />
I<strong>ch</strong> hoffe nur, dass die gebietsspezifis<strong>ch</strong>en<br />
Regelungen au<strong>ch</strong> übernommen<br />
werden, sonst werde i<strong>ch</strong> wirkli<strong>ch</strong><br />
ärgerli<strong>ch</strong>!<br />
Was ist deine Vision für <strong>bimano</strong>.<strong>ch</strong>:<br />
eine Boulder-Drehs<strong>ch</strong>eibe für halb<br />
Europa oder eher eine Konzentration<br />
auf die Deuts<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>weiz mit<br />
Fokus auf Boulderkodex und –philosophie?<br />
Vor einiger Zeit hatte i<strong>ch</strong> das ehrgeizige<br />
Ziel, die ganze S<strong>ch</strong>weiz mit<br />
<strong>bimano</strong>.<strong>ch</strong> abzudecken. Jetzt muss<br />
i<strong>ch</strong> aber wieder meiner Familie den<br />
Vortritt lassen – es ist s<strong>ch</strong>on bedenkli<strong>ch</strong><br />
genug, dass das erste Wort<br />
meines jüngsten Sohnes „Boulder“<br />
war. I<strong>ch</strong> sehe <strong>bimano</strong> als ein Hobby,<br />
wenn i<strong>ch</strong> die Kreise zu groß ziehe,<br />
dann wird das Hobby zur Last. I<strong>ch</strong><br />
werde natürli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> in Zukunft weitere<br />
Gebiete auf die Website laden<br />
und versu<strong>ch</strong>en, die Seite aktuell zu<br />
halten. Wie weit i<strong>ch</strong> meine Kreise<br />
stecken werde, wird si<strong>ch</strong> zeigen.<br />
Freuen würde i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong>, wenn<br />
die <strong>bimano</strong>-Idee in weiteren Gebieten<br />
der S<strong>ch</strong>weiz oder Europas übernommen<br />
würde.<br />
Was verbirgt si<strong>ch</strong> eigentli<strong>ch</strong> hinter<br />
dem Namen <strong>bimano</strong>?<br />
Das Wort <strong>bimano</strong> heißt im Italienis<strong>ch</strong>en<br />
zweihändig, zum Beispiel<br />
gibt es im dortigen Boulderjargon<br />
den Salto <strong>bimano</strong>, den Doppeldynamo.<br />
I<strong>ch</strong> verstehe <strong>bimano</strong> eher als<br />
Hand-in-Hand – von Boulderern mit<br />
Naturs<strong>ch</strong>ützern, Grundbesitzern und<br />
Behörden. Hand-in-Hand aber au<strong>ch</strong><br />
von den Boulderern untereinander.<br />
Man<strong>ch</strong>e behaupten, i<strong>ch</strong> sei ein naiver<br />
Weltverbesserer – viellei<strong>ch</strong>t haben<br />
sie ja re<strong>ch</strong>t.<br />
122 klettern.de klettern.de 123<br />
fotos: annette antz (re.), wolfgang antz (2)