05.01.2013 Aufrufe

Diana Thater gorillagorillagorilla - Universalmuseum Joanneum

Diana Thater gorillagorillagorilla - Universalmuseum Joanneum

Diana Thater gorillagorillagorilla - Universalmuseum Joanneum

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Anmerkungen<br />

1 Einige talmudische Traditionen legen nicht nur nahe, dass der erlegte Leviathan<br />

auf einem solchen Gastmahl verspeist wird, sondern auch, dass seine Haut zur<br />

Herstellung des Zelts dienen soll, unter dessen Dach das Gastmahl stattfindet.<br />

2 Zofia Ameisenowa: „Animal-headed Gods, Evangelists, Saints and Righteous<br />

Men.“ In: JWCI 12. 1949, pp. 21–45.<br />

3 Giorgio Agamben: Das Offene. Der Mensch und das Tier. Frankfurt 2002, p. 13.<br />

4 Jakob von Uexkülls Streifzüge durch die Umwelten von Tieren und Menschen<br />

(Berlin: J. Springer 1934) eignete sich Gilles Deleuze auf sehr schöne Art und<br />

Weise in seinem Aufsatz „Spinoza et nous“ an, der 1978 erstmals als Aufsatz<br />

veröffentlicht wurde und später als ein Kapitel in einer erweiterten Ausgabe von<br />

Spinoza: Philosophie pratique (1981, dt.: Spinoza. Praktische Philosophie (1988)),<br />

pp. 164–175. Deleuze bemerkt zum Beispiel, dass der Begriff „Ethologie“ seine<br />

Wurzel im Wort ethos habe – nicht Verhalten, sondern Lebensweise – und somit<br />

strenggenommen in unmittelbarer Beziehung zur „Ethik“ steht, die den Titel für<br />

Spinozas berühmtestes philosophisches Werk liefert. Eine rigorose Ethik trennt<br />

Ethik als Lebensweise von abstrakten Moralurteilen und trennt gleichzeitig die<br />

ethoi des tierischen Lebens von den Mechanismen des „Verhaltens“. Obwohl<br />

Agamben Deleuzes „spinozistischer“ Interpretation von Uexküll beiläufig zustimmt,<br />

liefert er keine Reaktion darauf. Vgl.: A Stroll Through the Worlds of Animals<br />

and Men: A Picture Book of Invisible Worlds. In: Instinctive Behavior: The Development<br />

of a Modern Concept. Hrsg. und übers. von Claire H. Schiller. New York:<br />

International Universities Press, Inc. 1957, pp. 5–80.<br />

5 Agamben, Das Offene, p. 92.<br />

6 Martin Heidegger: Parmenides. Gesamtausgabe. Bd. 54. Frankfurt am Main 1993.<br />

Auf dieses Buch wird im Text im Folgenden mit P in runden Klammern verwiesen.<br />

7 Martin Heidegger: Die Grundbegriffe der Metaphysik: Welt, Endlichkeit, Einsamkeit.<br />

Frankfurt am Main 1983. Diese Vorlesung aus den Jahren 1929/30 wurde<br />

1983 erstmals veröffentlicht und ist seither Gegenstand zahlreicher bedeutender<br />

Analysen gewesen. In De l’esprit (Paris: Galilée 1986) unterzog Jacques Derrida<br />

Heideggers in diesem frühen Seminar formulierte These, nämlich dass das Tier<br />

„weltarm“ sei, einer rigorosen philosophischen Befragung. Auf diese These bezieht<br />

sich auch der Titel des zwölften Kapitels von Das Offene, „Weltarmut“. Agamben<br />

verweist in keiner Passage direkt auf Derridas Interpretation dieses Seminars,<br />

obwohl offensichtlich ist, dass er diese Interpretation durcharbeitet. Vgl. Martin<br />

Heidegger: Die Grundbegriffe der Metaphysik. Welt, Endlichkeit, Einsamkeit.<br />

Frankfurt am Main: Klostermann 1983.<br />

8 Jean-Luc Nancy entwickelt die Implikationen dieser Figur des Freien in seinem<br />

Buch The Experience of Freedom, in dem er argumentiert, diese Uröffnung oder<br />

dieser ursprüngliche freie Raum sei die ontologische Bedingung für das, was wir in<br />

der Sprache der Philosophie und des politischen Denkens „Freiheit“ nennen. Das<br />

Freie wäre im Gegensatz zur Freiheit nicht länger an die Metaphysik der Subjektivität<br />

und des „Willens“ gebunden. Nancy legt nahe, dieser erweiterte Sinn des Freien<br />

sei von einem bestimmten Blickwinkel aus betrachtet nicht mehr allein dem Menschen<br />

vorbehalten, und geht sogar so weit zu behaupten, dass „in diesem Sinne<br />

der Stein frei ist“ (The Experience of Freedom. Übers. von Bridget McDonald. Stanford<br />

University Press 1993, p. 159). Diese Behauptung sollte, so provokant sie ist,<br />

als Reaktion auf Heideggers These gelesen werden, nach der das Tier weltarm<br />

sei. Nancy deutet hier kurz an, dass sogar der Stein „frei“ sei und daher eine Beziehung<br />

zur Welt habe, in welchem Falle es sich notwendigerweise schließen lasse,<br />

dass sich auch das Tier im freien Raum des Offenen bewege. Doch nichts davon<br />

wird thematisch näher ausformuliert. Vgl.: L’expérience de la liberté. Paris: Galilée<br />

1988. Darüber hinaus ist anzunehmen, dass Nancy auch einen berühmten Brief im<br />

Sinn hat, den Spinoza an G.H. Schaller geschrieben hat, in dem es wieder um die<br />

Frage nach dem Stein und der Freiheit ging. In einem Interview mit Carol Reese<br />

formuliert <strong>Diana</strong> <strong>Thater</strong> eine Beziehung zwischen dem Tier und einem bestimmten<br />

Jason Smith 90 91<br />

Notes<br />

1 Some Talmudic traditions suggest that not only will the slain<br />

Leviathan be eaten at such a banquet, but that its skin will be used<br />

to make the tent beneath which the feast will take place.<br />

2 Zofia Ameisenowa: “Animal-headed Gods, Evangelists, Saints and<br />

Righteous Men.” In: Journal of the Warburg and Courtauld Institute.<br />

Vol. 12. 1949, pp. 21–45.<br />

3 Giorgio Agamben: The Open. tr. Kevin Attell. Stanford University<br />

Press 2004, p. 3.<br />

4 Jakob von Uexküll’s Streifzüge durch die Umwelten von Tieren und<br />

Menschen (Berlin: J. Springer, 1934) is beautifully appropriated by Gilles<br />

Deleuze in his essay “Spinoza et nous”, first published as an essay<br />

in 1978 and later as a chapter of an augmented edition of Spinoza:<br />

Philosophie Pratique. Paris: Minuit, 1981, pp. 164–75. Deleuze notes,<br />

for example, that the term “ethology” has its root in the word ethos—not<br />

behavior, but way of life—and therefore maintains a strict relation with<br />

the “ethics” that provides the title of Spinoza’s most famous philosophical<br />

work. A rigorous ethics divorces ethics as a way of life from the<br />

abstract judgments of morality and, at the same time, divorces the<br />

ethoi of animal life from the mechanisms of “behavior”. While Agamben<br />

acknowledges Deleuze’s “Spinozist” reading of Uexküll in passing, he<br />

offers no response to it. Cf. A Stroll Through the Worlds of Animals and<br />

Men: A Picture Book of Invisible Worlds. In: Instinctive Behavior: The<br />

Development of a Modern Concept, ed. and trans. Claire H. Schiller.<br />

New York: International Universities Press, Inc. 1957, pp. 5–80.<br />

5 Agamben, The Open, p. 92.<br />

6 Martin Heidegger: Parmenides. tr. André Schuwer and Richard<br />

Rojcewicz. Bloomington: Indiana University Press 1992. This text is<br />

cited parenthetically in the body of this essay as P. Reference to<br />

the English translation of Heidegger’s seminar will be followed by the<br />

location of the passage in the original German edition. Cf. Martin<br />

Heidegger: Parmenides. Vol. 54 of Gesamtausgabe. ed. Mandred S.<br />

Frings. Frankfurt am Main: Klostermann 1993.<br />

7 Martin Heidegger: The Fundamental Concepts of Metaphysics:<br />

World, Finitude, Solitude. translated by William McNeill and Nicholas<br />

Walker. Bloomington: Indiana University Press 1995. This lecture course<br />

from 1929–30 was first published in 1983, and has been the subject<br />

of many important analyses since. In his De l’esprit (Paris: Galilée<br />

1986), Jacques Derrida undertook a rigorous philosophical interrogation<br />

of Heidegger’s thesis, formulated in this early seminar, that the<br />

animal is “poor in world” [weltarm]. This thesis will be the source for<br />

the title of The Open’s twelfth chapter, “Poverty in World”. Agamben<br />

nowhere refers directly to Derrida’s reading of this seminar, a reading<br />

which Agamben is nevertheless clearly working through. Cf. Martin<br />

Heidegger: Die Grundbegriffe der Metaphysik. Welt, Endlichkeit,<br />

Einsamkeit. Frankfurt am Main: Klostermann 1983.<br />

8 Jean-Luc Nancy develops the implications of this figure of “the Free”<br />

[das Freie] in his The Experience of Freedom, arguing that this primor -<br />

dial opening or free space is the ontological condition for what, in<br />

the language of philosophy and political thought, we call “freedom”<br />

[Freiheit]. The Free, unlike freedom, would no longer be bound to the<br />

metaphysics of subjectivity and the “will”. Nancy suggests that this<br />

expanded sense of the free is, from a certain perspective, no longer<br />

reserved for the human, even daring to assert that, “in this sense, the<br />

stone is free (The Experience of Freedom. transl. Bridget McDonald.<br />

Stanford University Press, 1993, p. 159). This proposition, provocative

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!