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Diana Thater gorillagorillagorilla - Universalmuseum Joanneum

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Lebens schützt, die ohne Ausnahme von dem uns nahen Tier<br />

verkörpert wird. Die antiken Ägypter hielten sich heilige oder<br />

Totemtiere in großen Gruppen in Reservaten, wo sie, vollkommen<br />

unter sich, alterten und starben. In der Trauer jedoch wurden<br />

diese Tiere als Mumien individualisiert, welche die Menschen nun<br />

adoptieren konnten. Wir halten das individuelle Tier in unserer<br />

Nähe, bis sich mit dem Tod ein ungekennzeichnetes Massengrab<br />

auftut. Jeder mag dein reizendes Haustier und verbringt Mußestunden<br />

mit ihm und gibt dem Tier damit einen artenübergreifenden<br />

Lebenszusammenhang. Doch wenn das geliebte Tier stirbt,<br />

heißt es: Halt den Mund und hol dir einen Ersatz.<br />

Eingepfercht in eine kurze Lebensdauer und, im Sinne der Übertragung,<br />

mit dem Urverlust be- und aufgeladen, ist das Haustier<br />

immer bereits der geisterhafte Bewohner zwischen Toden. Der<br />

erste Tod markiert den Beginn des Andenkens oder der Heimsuchung.<br />

Und dann gibt es den zweiten Tod, und der ist endgültig.<br />

Wenn das Haustier stirbt, so gibt es keine Leidenszone eines trauervollen<br />

Stoffwechsels von Punkt A nach Punkt B. Mit dem zweiten<br />

Tod, dem verlorenen Verlust, ist man allein gelassen. Das<br />

bedeutet aber auch, dass wir unsere Haustiere in unseren fortwährenden<br />

Beziehungen mit den unbetrauerbaren Toten berücksichtigen;<br />

der Prozess angemessenen Trauerns dient hierbei als<br />

Auffrischungsimpfung, die unsere Leidensfähigkeit festigt. Weil<br />

wir Tiere essen und ihren Verlust durch die väterlichen Ökonomien<br />

des Opfers, der Substitution und erfolgreicher Trauerarbeit<br />

eingrenzen, können wir dem Tier als dem anderen begegnen.<br />

which the animal kept close embodies without e x -<br />

ception. The ancient Egyptians maintained sacred<br />

or totem animals in large groups in preserves where,<br />

entirely on their own, they grew old and died, but<br />

were then individualized in mourning as mummies<br />

that humans could now adopt. We keep the individual<br />

animal close to us until death opens wide a mass<br />

unmarked grave. Everyone likes your adorable pet<br />

and spends quality time giving the animal an interspecial<br />

context for life. But when the loved one goes:<br />

shut up and get a replacement.<br />

Immersed in brief spans of lifetime and transferen -<br />

tially charged with primal losses the pet is already<br />

the ghostly denizen between deaths. The first death<br />

marks the onset of remembrance or haunting. Then<br />

there’s the second death, and that’s final. When your<br />

pet dies, there’s no suffer zone of mournful metabolization<br />

from point A to point B. You are left alone with<br />

the second death, the lost loss. But that also means<br />

that we include the animals close to us in our ongoing<br />

relations with the unmournable dead, for which the<br />

operations of proper mourning serve as booster shots<br />

building our endurance. It is because we eat animals<br />

and cut their losses with the paternal economies of<br />

sacrifice, substitution, and successful mourning that<br />

we can face the animal as other.

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