Diana Thater gorillagorillagorilla - Universalmuseum Joanneum
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melancholische Kettenreaktion, ein „RePet“ ist. Diese Klonindustrie<br />
– obgleich anfangs zurückgestuft durch Plotelemente,<br />
die einer strategischen Ablenkung des Zuschauers dienen –<br />
erweist sich als der wahre Kern des Films The 6th Day (2000).<br />
Alles beginnt damit, dass wir den anderen nicht gehen lassen<br />
wollen. Doch dann gibt es die, die selbst nicht vom Leben lassen<br />
wollen: Das sind die Gefährlichen, während die ersten einem<br />
ewigen Sinneswandel unterworfen sind.<br />
Im Film erfindet Dr. Weir die erfolgreiche Methode für das Klonen<br />
von Menschen, um den Vertrag mit seiner Frau zu verlängern<br />
und die Ehe auszudehnen – eine Option, die auch anderen zugute<br />
kom men soll. Sein Geschäftspartner Drucker wendet das Klonen<br />
auf sein eigenes risikofreies Leben und Sterben an. Erst durch den<br />
geklonten, aber verfallenen Körper seiner Frau erfährt Dr. Weir,<br />
dass Drucker auch erblich bedingte Defekte in die Klone einprogram<br />
miert hat, die unheilbare Krankheiten verursachen und<br />
damit jedermanns Comeback verkürzen. Als der Klon der Ehefrau<br />
nach vier weiteren Jahren zu sterben beginnt, fleht sie ihren Ehemann<br />
an, sie diesmal gehen zu lassen; sie habe keine Angst. Dr.<br />
Weir folgt der Bitte und verkündet, dass er nie wieder jemanden<br />
als Klon zurückholen werde. Doch es ist zu spät: Drucker greift<br />
zum Allheilmittel. Er tötet Dr. Weir, sodass er ihn und seine Frau<br />
ohne die neuen Ängste und Vorsätze zurückholen kann. Inner -<br />
halb der Logik des Films ist dies möglich, da Dr. Weir und seine<br />
Frau jahrelang Testpersonen waren, von denen ein ganzes Archiv<br />
mit symcordings (Aufnahmen des Geistes) existiert, die zu verschiedenen<br />
Zeitpunkten gemacht wurden. Da die Person mit -<br />
hilfe ihres je eigenen Geistbildes geklont wird, setzen Gedächtnis<br />
und Gefühlsleben dort ein, wo das symcording aufhörte. Daher<br />
kann Drucker eine Aufnahme des Gehirns wählen, die aus einer<br />
Phase stammt, die dem Sterbewunsch der Frau vorausgeht.<br />
Der böse Plan im Reproduktionsplot des Films beschränkt<br />
sich auf Druckers Versuch, das geklonte Leben an der<br />
kurzen Leine zu halten. Doch als alles vorbei und reparier -<br />
bar ist, will der Schwarzenegger-Klon von seiner Deadline<br />
nichts wissen: „Eines Tages müssen wir alle sterben.“ Dies<br />
war auch Mrs. Weirs Botschaft angesichts der angestauten<br />
Emotionen ihres Mannes. Aber bis zu dem Punkt, da Drucker<br />
die Erneu erung des Lebens an den Tod auslagert, lernen auch<br />
wir, die Botschaft des Klonens euphorisch zu akzeptieren.<br />
Das „Nein“ zum Klonen von Menschen ist im christlichen Glauben<br />
fest verankert, trotz seines verhängnisvollen Bemühens um<br />
Laurence A. Rickels 66 67<br />
cloning industry in the foreground of the film<br />
The 6th Day (2000), though initially downgraded<br />
with plot points to strategic diversion, ultimately<br />
proves to be the true bottom line.<br />
It all begins with our not wanting to let the other go.<br />
But then there are those who don’t want to go themselves:<br />
these are the dangerous ones, while the former<br />
are forever going through a change of heart.<br />
In the film, Dr. Weir invents the successful procedure<br />
for cloning humans in order to give his marriage, for<br />
the sake of all others, a new lease on life and wife. His<br />
business partner, Drucker, applies cloning to his own<br />
risk-free life or death. What the doctor only discovers<br />
over his wife’s cloned but expired body is that Drucker<br />
has also programmed congenital defects into the<br />
clones, which cause fatal disease to cut short everyone’s<br />
comeback. When the wife’s clone starts dying<br />
after four more years, she implores her husband to let<br />
her go this time: she’s not afraid. Dr. Weir follows her<br />
lead and declares that he will never again bring someone<br />
back as clone. But it’s too late: Drucker applies<br />
the cure-all. He kills Dr. Weir so he can bring him and<br />
his wife back without the new fears and resolutions.<br />
According to the logic of the film, this is possible be -<br />
cause Dr. Weir and his wife were longstanding test subjects<br />
with archives of symcordings (pictures taken of<br />
the mind) made at various moments. Because you are<br />
cloned with or through your symcording, your renewed<br />
memory (or sentient life) picks up where the symcording<br />
left off. Thus Drucker can choose a mind picture<br />
from a period prior to the wife’s determination to die.<br />
The evil masterminding in the movie’s replication<br />
plot is restricted to Drucker’s attempt to keep cloned<br />
life on a short lease. But when everything is over<br />
and fixable, the Schwarzenegger clone doesn’t want<br />
to know about his deadline: “We all have to die some<br />
day.” This was Mrs. Weir’s message in the bottled up<br />
affect of her husband. But up to the point of Drucker’s<br />
outsourcing the renewal of living to Death, we, too,<br />
learn to accept the message of cloning on the upbeat.<br />
Christianity is defined as that which says “No” (in<br />
spite of its fateful bid for resurrection) to the cloning