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Diana Thater gorillagorillagorilla - Universalmuseum Joanneum

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mal unter Wasser, mal über Wasser gluckert. In diesem Werk<br />

verschmelzen die Künstlerin und die Aktivistin für Tierrechte, die<br />

sich gegen den Fang und das Schlachten von Delfinen stellt. Und<br />

obgleich sich die Installation einer Freiheit widmet, die im Spiel der<br />

Delfine zum Ausdruck kommt, unterstreicht sie doch zugleich die<br />

Dringlichkeit, die Ausbeutung der Tiere zu beenden. Zum Thema<br />

wird hier auch die Verantwortung des Künstlers, auf die ethischen<br />

Probleme aufmerksam zu machen, die mit der Nutzung von Tieren<br />

in Industrie, Unterhaltung und der Produktion von Kunst einhergehen.<br />

Delphine folgt keiner linearen Erzählweise und verzichtet auf<br />

klangliche Untermalung. Der Zuschauer ist allein auf die visuelle<br />

Komponente angewiesen. Es gibt keinen amüsanten Anthropomorphismus<br />

der Tiere; deren Bewegungen sind auch nicht etwa mit<br />

Musik aus Schwanensee unterlegt. <strong>Thater</strong> vertraut allein auf die<br />

befreiende Möglichkeit detaillierter Beobachtung und Empathie.<br />

In seiner Studie Ausdruck benutzte Charles Darwin Fotografien,<br />

um seine Theorie zu belegen. Das Buch war eine der ersten wissenschaftlichen<br />

Veröffentlichungen, die sich im Rahmen einer<br />

Argumentation dieser Methode bedienten. <strong>Diana</strong> <strong>Thater</strong> verwen -<br />

det in ihrer Gorilla-Installation Bildtechnologien, um visuelle Belege<br />

von traumatisierten Tieren zu sammeln, deren Überleben nur in<br />

einem abgeschirmten Schutzraum garantiert werden kann. Durch<br />

die filmische Präsentation dieser Zeugnisse sieht sich der Betrachter<br />

in einen Dialog zwischen Architektur, <strong>Thater</strong>s Bildern und<br />

seinem eigenen mentalen Bilderspeicher gestellt. Im Kontext von<br />

Darwins Buch oder innerhalb des architektonischen und filmischen<br />

Raumes der Installation können wir uns selbst dabei beobachten,<br />

wie wir der Schönheit der Natur und deren bildlicher Gestaltung<br />

durch den Menschen gewahr werden. Die Dominanz des Menschen<br />

über die Natur aufzuheben – dieses Ziel verfolgen Charles<br />

Darwin und <strong>Diana</strong> <strong>Thater</strong> auf je eigene Weise.<br />

<strong>Diana</strong> <strong>Thater</strong>, Delphine, 1999<br />

Installationsansicht,<br />

Kunsthalle Bremen, 2004<br />

<strong>Diana</strong> <strong>Thater</strong>, Delphine, 1999<br />

Installation view,<br />

Kunsthalle Bremen, 2004<br />

by the urgency to stop their exploitation, and<br />

spurs on the artist to raise the ethics of using<br />

animals in industry, entertainment and in making<br />

art. <strong>Thater</strong>’s work is not based on linear narrative,<br />

nor does it have sound. The viewer relies solely<br />

on visual observation. There is no amusing anthropomorphism<br />

of the animals, no swan lake score<br />

to their movements, but the liberating opportunity<br />

of detailed observation and empathy.<br />

In Expression, Darwin made use of photography<br />

as evidence of his thesis. It was one of the first<br />

scientific publications to use this technology as<br />

evidence for a scientific argument. In <strong>Thater</strong>’s<br />

in stallation about gorillas, she uses imaging technologies<br />

to collect evidence of animals that have<br />

been traumatised and whose lives can only be<br />

lived in confined protection to guarantee their<br />

survival. The cinematographic presentation of<br />

this evidence places the viewer within a space<br />

of dialogue between architecture, the imagery<br />

and the memory bank of images in the mind of<br />

the viewer. Within the context of Darwin’s book,<br />

or within the architectural and cinematographic<br />

space of the installation, we can observe o u r -<br />

selves be coming aware of the beauty of nature<br />

and our framing of it. Both Darwin and <strong>Thater</strong>,<br />

in their own way, have sought to break-down<br />

human dominance over nature.

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