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Diana Thater gorillagorillagorilla - Universalmuseum Joanneum

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Filmszene aus King Kong, 1933,<br />

Regie und Produktion: Merian C.<br />

Cooper und Ernest B. Schoedsack<br />

Still from King Kong, 1933,<br />

directed and produced by Merian C.<br />

Cooper and Ernest B. Schoedsack-<br />

In Großbritannien wurde das Wort „Gorilla“ Ende der 1850er Jahre<br />

zu einem weithin bekannten Begriff, nachdem Wombwells Menagerie,<br />

eine Art Wanderzirkus, 1855 den ersten lebend gefangenen<br />

Gorilla, ein junges Weibchen aus Gabun, in Englands Straßen<br />

zur Schau gestellt hatte.3 Die Berichte von du Chaillu und die<br />

Begleitillustrationen schufen ein stereotypisches Bild des Gorillas,<br />

welches die westliche Imagination bis weit ins 20. Jahrhundert<br />

bestimmte. Filme wie King Kong (1933) belegen dies nur zu gut.<br />

Charles Darwin hatte keine Angst vor Affen. Als er den Orang-<br />

Utan Jenny im Londoner Zoo sah, begann er sich recht schnell<br />

für das Verhalten dieses Tieres zu interessieren. Nach eingehender<br />

Beobachtung erklärte er: „Der Mensch soll den domestizier-<br />

ten Orang-Utan besuchen, sein ausdrucksstarkes Jammern<br />

hören; seine Intelligenz sehen, wenn er angesprochen wird,<br />

als verstünde er jedes Wort; seine Zuneigung für jene, die<br />

er kennt; seine Leidenschaft und seinen Zorn, seine schlechte<br />

Laune und Handlungen der Verzweiflung.“4<br />

In Ausdruck verwendet Darwin keine Illustrationen von Zähne<br />

zei genden Gorillas, sondern bezaubert den Leser stattdessen mit<br />

einem lachenden Makak-Affen im Regent’s Park Zoo, ein Portrait,<br />

das er eigens bei dem Künstler Joseph Wolf in Auftrag gegeben<br />

hatte. Nicht nur durch die Evolutionstheorie versuchte Darwin,<br />

Affen und Menschenaffen neu zu definieren, sondern auch auf dem<br />

Wege der Repräsentation. Mittels eines Bildes, welches das Tier als<br />

schönes, heiteres und emotionales Wesen zeigt, versöhnt Darwin<br />

uns mit der Natur und unserer eigenen Evolutionsgeschichte.5<br />

Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verschwanden<br />

die Gorilla-Mythen aus der Öffentlichkeit, namentlich durch das<br />

Werk der Zoologin Dian Fossey, die 1967 eine Langzeitstudie<br />

von Berggorillas im Karisoke Research Centre in Ruanda aufnahm.<br />

In einem wahrhaft historischen Schritt verabschiedete<br />

das spanische Parlament im Juni 2008 eine Resolution für<br />

ein Gesetz, das dem Menschenaffen das Recht auf Leben und<br />

Freiheit gewährt – und zwar auf der Grundlage dessen, dass<br />

der Menschenaffe der nächste genetische Verwandte des Menschen<br />

sei und Gefühle wie Liebe, Angst und Sorge zeige. Doch<br />

dieser nahe Verwandte ist jetzt gefährdet, vom Aussterben<br />

bedroht durch die Zerstörung seines Lebensraums und den unerbittlichen<br />

Handel mit Bushmeat (Buschfleisch) in Zentralafrika.<br />

Für diese Ausstellung wandte sich das Museum an <strong>Diana</strong> <strong>Thater</strong><br />

mit der Bitte, eine Installation zu kreieren, die nicht nur Darwins<br />

Ausdruck reflektiert, sondern auch Bezug nimmt auf die aus dem<br />

Bergit Arends 44 45<br />

moving animals that feed on fruits and leaves. Gorilla<br />

became a household word in the UK in the late 1850s,<br />

when the first live gorilla in captivity, a young female<br />

gorilla from Gabun, was paraded through England<br />

in Wombwell’s travelling menagerie in 1855.3 The<br />

a c c o u n t s by du Chaillu and the accompanying illustrations<br />

stereotyped the gorilla in western imagination<br />

well into the 1900s with films like King Kong (1933).<br />

Apes didn’t frighten Charles Darwin. He saw<br />

Jenny the orang-utan in London Zoo and quickly<br />

became interested in her behaviour, commenting<br />

after close observation: “Let man visit Ourang-<br />

out ang in dom estication, hear expressive whine,<br />

see its intelligence when spoken [to]; as if it<br />

under stands every word said – see its affection.<br />

– to those it knew. – see its passion & rage and<br />

sulki ness, & very actions of despair.”4<br />

In Expression, Darwin doesn’t use illustrations of<br />

canine-bearing gorillas, enchanting the reader instead<br />

with a laughing macaque monkey at Regent’s Park<br />

Zoo, a portrait specially commissioned from the artist<br />

Joseph Wolf. In doing so, Darwin redefined apes and<br />

monkeys not only through the theory of evolution but<br />

also through their representation. Darwin reconciles<br />

us with nature and ourselves through the image of<br />

the animal as beautiful, humorous and affective.5<br />

Myths about gorillas were only dispelled in the later<br />

part of the 1900s, notably through the work of primatologist<br />

Dian Fossey, who set up the long-term study<br />

of mountain gorillas in 1967 at the Karisoke Research<br />

Centre in Rwanda. In June 2008, the Spanish Parliament,<br />

in a landmark move, passed a resolution to<br />

lend the right to life and freedom to the great apes,<br />

argued on the fact that the ape is the closest genetic<br />

relative to humans, displaying emotions such as love,<br />

fear and anxiety. However, this close relative is now<br />

endangered, threatened by habitat destruction and<br />

the relentless bush meat trade in Central Africa.<br />

For this exhibition, the Museum approached <strong>Diana</strong><br />

<strong>Thater</strong> to create an installation not only to reflect<br />

Darwin’s Expression, but also to work within the<br />

nineteenth-century gallery in which it will be sited.

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