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Diana Thater gorillagorillagorilla - Universalmuseum Joanneum

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und dem Außen des Kreises auftauchen. <strong>Thater</strong> bezeichnete<br />

die Idee, die sie in China umgesetzt hatte, als „die, bei der das<br />

Medium voll präsent ist und alles, was es zur Vermittlung von<br />

Gedanken in der Trickkiste hat, offen ausschöpft, ohne aber auf<br />

das Geschichtenerzählen zurückzugreifen“14. In China kombiniert<br />

sie die Erfahrung der Produktion des Werkes mit der seiner<br />

Präsentation und somit umgibt sie mit diesem Werk das Publikum,<br />

gestützt auf die Koexistenz verschiedenster Zeitebenen und<br />

räumlicher Dimensionen, mit einer Geschichte seiner Herstellung<br />

und seiner Vorführung, umhüllt den Raum und führt hinauf in die<br />

höchsten Register der Abstraktion als Gegenstück zur Erzählung.<br />

In ihrer Erforschung des Status der Abstraktion im bewegten<br />

Bild wendet sich <strong>Diana</strong> <strong>Thater</strong> dem Prozess des Editierens zu,<br />

das als eines der wichtigsten Instrumente zur Erzeugung von<br />

Abstraktion und Bedeutung gilt: „Bei bewegten Bildern heißt<br />

editieren schneiden und neu zusammensetzen, Bilder sinnvoll<br />

zusammensetzen, egal ob das nun auf einer Story basiert oder<br />

nicht. Das Editieren gibt dem Werk einen Takt vor, der unter der<br />

Oberfläche liegen kann und für das Publikum unsichtbar bleibt,<br />

oder aber er liegt ganz obenauf und ist für alle sichtbar. Wenn<br />

er an der Oberfläche liegt, wird er zum Thema des Werkes und<br />

generiert die Bedeutung.“15<br />

Die Natur (Landschaft und Himmel, Pflanzen- und Tierwelt) ist<br />

und bleibt der Hauptbereich der konzeptuellen und thematischen<br />

Recherche der Künstlerin sowie auch ihr liebstes Strukturmodell:<br />

„Die Natur ist von Natur aus nicht-narrativ. Sie mag Zyklen und<br />

Episoden haben, doch sie erzählt keinerlei zusammenhängende<br />

Geschichte. Ergo ist sie kein narratives Modell. Darum hat mich<br />

die Natur fast von Anfang an als Thema interessiert. Diese<br />

Verwendung der nichtmenschlichen Welt nahm ihren Fortgang,<br />

bis ich verstand, dass die ‚natürlichen‘ Räume und tierischen<br />

Sujets der Arbeit als Lebewesen selbst Modelle für die Art von<br />

räumlichen Ideen sind, die ich generieren möchte.“16 Und auch<br />

hier wieder dient das Editieren als zentrales Instrument, das die<br />

Struktur organisiert und einen Rhythmus einbringt, der in der<br />

Lage ist, die entweder harmonische oder trennende Koexistenz<br />

verschiedenster Teile oder Sequenzen zu koordinieren. <strong>Thater</strong><br />

betont die Bedeutung des modellbasierten Strukturdenkens und<br />

rückt den Prozess des Editierens als Erzeuger „dynamischer<br />

Situationen“ in den Vordergrund: „Die in jedem einzelnen Werk<br />

angewandten Editiertechniken entsprechen den Vorstellungen,<br />

die ich von einem Modell habe, oder dem Verhalten des Modells<br />

im Raum, oder dem, was das Modell kulturell gezwungen ist<br />

zu symbolisieren. Das Editieren wird immer dazu eingesetzt,<br />

jene konstruierte Beziehung zwischen dem Menschen und den<br />

Adam Budak 16 17<br />

Shilo and China, as a rare nonnarrative performance<br />

of multiplied subjects that appear in a continuous<br />

image between the inside and the outside of the circle.<br />

<strong>Thater</strong> identified her idea realized in China as “the<br />

one in which the medium is fully present, openly using<br />

everything in its bag of tricks to mediate ideas without<br />

restoring to storytelling”14. China combines the experience<br />

of the work being made and being shown, thus<br />

relying upon the coexistence of various time layers<br />

and spatial dimensions, it encompasses the viewer<br />

in a story of its making and its display, wrapping<br />

the room and leading towards the ultimate registers<br />

of abstraction as a counterpart of a narrative. Investigating<br />

the status of abstraction in the moving image,<br />

<strong>Thater</strong> turns her attention to the process of editing,<br />

considered as one of the most important instruments<br />

of producing the abstraction and generating a meaning:<br />

“In moving images, to edit means to cut up and<br />

re-assemble, putting images together in a meaningful<br />

way, whether story-based or not. Editing produces<br />

the time signature of a work, which may lie underneath<br />

the surface, just invisible to the viewer, or it may lie<br />

right on top for all to see. When it lies on the surface,<br />

it becomes the subject of the work and so produces<br />

the meaning.”15<br />

Nature (landscape and the sky, vegetation and the<br />

animals) remains the main area of the artist’s conceptual<br />

and thematic research as well as her favorite<br />

structural model: “Nature is inherently non-narrative.<br />

It may have cycles and episodes, but it does not tell<br />

any kind of coherent story. Therefore it is not a narrative<br />

model. This is why I have looked to nature as a<br />

subject from almost the beginning. This use of the nonhuman<br />

world progressed until I understood that the<br />

‘natural’ spaces and animal subjects of the work as<br />

beings themselves are models for the kind of spatial<br />

ideas I seek to produce.”16 And here, again, the editing<br />

functions as a central device that organizes the<br />

structure and brings in a rhythm that is able to coordinate<br />

the either harmonious or disjunctive coexistence<br />

of various parts or sequences. <strong>Thater</strong> emphasizes<br />

the importance of model-based structural thinking and<br />

foregrounds the editing process as a generator of<br />

“dynamic situations”: “The editing techniques employed<br />

in any particular work conform to the ideas I have

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