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Gemeindezeitung März 2009 - St. Michael in der Obersteiermark

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„Geme<strong>in</strong>sam statt e<strong>in</strong>sam“<br />

Seite 14<br />

Aufgrund des oftmals falschen Bildes über den Österreichischen Kameradschaftsbund <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

und <strong>der</strong> oft an mich gestellten Fragen: „Warum noch Kameradschaftsbund, ist ja eh im Aussterben begriffen“,<br />

möchte ich e<strong>in</strong>ige grundlegende Informationen über Wesen und Wirken des Kameradschaftsbundes<br />

br<strong>in</strong>gen.<br />

Chronik<br />

Das steirische Kameradschaftswesen<br />

reicht weit über<br />

300 Jahre zurück. Diese überparteilichen<br />

Vere<strong>in</strong>e existieren<br />

also länger als alle politischen<br />

Parteien. Schon gegen Ende<br />

des Dreißigjährigen Krieges<br />

besteht <strong>in</strong> <strong>der</strong> oststeirischen<br />

Geme<strong>in</strong>de Neudau e<strong>in</strong>e „Veteranenbrü<strong>der</strong>schaft“.<br />

von Friedrich Lo<strong>in</strong>ig,Vzlt<br />

Die ersten behördlich genehmigten<br />

„Veteranenvere<strong>in</strong>e <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Grünen Mark entstehen<br />

um die Mitte des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

(1851 <strong>in</strong> Mureck und<br />

Trofaiach). Am 21. April 1880<br />

wurde <strong>der</strong> „Militär-Veteranen-<br />

Vere<strong>in</strong> <strong>St</strong>eiermark“ gegründet.<br />

Am 26. September 1880<br />

beschließt <strong>der</strong> Veteranentag<br />

zu Leoben die Umbildung <strong>in</strong><br />

den „Veteranen-Hilfsverband<br />

für <strong>St</strong>eiermark“ mit <strong>der</strong> Zentrale<br />

<strong>in</strong> Graz. Am 8. Juni 1890<br />

die Umbenennung des Veteranen-Hilfsverbandes<br />

<strong>in</strong> „<strong>St</strong>eirischer<br />

Kriegerbund“ und<br />

1895 erfolgt die E<strong>in</strong>glie<strong>der</strong>ung<br />

<strong>in</strong> den „Militär-Veteranen-<br />

Reichsbund“.<br />

Am 19. April 1934 erlässt die<br />

Sicherheitsdirektion für <strong>St</strong>eiermark<br />

folgenden Bescheid:<br />

Der Vere<strong>in</strong> „Kameradschafts-<br />

Landesbund für <strong>St</strong>eiermark“<br />

ist aufgelöst. Mit dem Anschluss<br />

Österreichs an das<br />

Deutsche Reich am 12. <strong>März</strong><br />

1938 werden alle Altsoldaten-<br />

verbände aufgelöst und es<br />

erfolgt die Überführung <strong>in</strong> den<br />

„NS-Reichskriegerbund“,<br />

auch „Kyffhauer“ genannt.<br />

Nach dem Ende des zweiten<br />

Weltkrieges veranlasste das<br />

geme<strong>in</strong>same Erlebnis – <strong>der</strong><br />

Schrecken des Krieges – die<br />

heimgekehrten Veteranen<br />

dazu, sich zusammenzuschließen<br />

und durch ihre Unterstützung<br />

den Ärmeren das<br />

Los des Kriegsversehrten<br />

leichter zu machen. Die erste<br />

größere Organisation, die<br />

„Heimkehrer-Hilfs- und Betreuungsstelle“<br />

wurde gegründet.<br />

1947 begann dann<br />

die Rückstellung <strong>der</strong> beschlagnahmten<br />

und im<br />

Schloss Eggenberg verwahrten<br />

Fahnen an die Ortsverbände.<br />

1948 erfolgte die freiwillige<br />

Auflösung <strong>der</strong> Betreuungsstellen.<br />

Am 24. Mai 1948<br />

teilte die Sicherheitsdirektion<br />

Graz dem „Landesverband<br />

<strong>St</strong>eiermark <strong>der</strong> Unterstützungs-<br />

und Wohltätigkeitsvere<strong>in</strong>e<br />

mit Sitz <strong>in</strong> Graz“ unter<br />

dem Obmann Franz Ambrosch<br />

mit, dass gegen die beabsichtigte<br />

Bildung des Vere<strong>in</strong>es<br />

und se<strong>in</strong>er Funktionäre<br />

we<strong>der</strong> politisch noch staatspolitisch<br />

Bedenken bestehen.<br />

Am 23. November 1952 wurden<br />

vom Landesobmann<br />

Franz Ambrosch 1800 Delegierte<br />

von 282 Vere<strong>in</strong>en bei<br />

<strong>der</strong> Landestagung <strong>in</strong> Graz<br />

begrüßt. Der damalige Si-<br />

cherheitsdirektor Oberst Pirkhofer<br />

teilte mit, dass die Namensumwandlung<br />

<strong>in</strong> „Kameradschaftsbund“<br />

genehmigt<br />

wird. Wird Gewerke Gröbm<strong>in</strong>ger<br />

Präsident und Franz Ambrosch<br />

Ehrenpräsident. 1964<br />

wurden Gewerke Gröbm<strong>in</strong>ger<br />

und Franz Ambrosch zur Großen<br />

Armee abgerufen. 1965<br />

wird Bgm. Franz E<strong>der</strong> zum<br />

Präsidenten gewählt. 1999<br />

verstirbt Präsident E<strong>der</strong> und<br />

<strong>der</strong> langjährige geschäftsführende<br />

Präsident LAbg. Peter<br />

Rieser wird neuer Präsident<br />

des Landesverbandes <strong>St</strong>eiermark,<br />

welches er auch bis<br />

heute noch <strong>in</strong>ne hat.<br />

Der Österreichische<br />

Kameradschaftsbund<br />

und se<strong>in</strong>e soziale<br />

Bedeutung<br />

Der österreichische Kameradschaftsbund<br />

ist gemäß österreichischen<br />

Recht e<strong>in</strong> Vere<strong>in</strong><br />

mit Sitz <strong>in</strong> Wien. Se<strong>in</strong>e<br />

Zuständigkeit erstreckt sich<br />

auf das gesamte Bundesgebiet<br />

und glie<strong>der</strong>t sich <strong>in</strong> den<br />

Bundesverband als Dachverband<br />

und <strong>in</strong> die neun Landesverbände,<br />

weiters <strong>in</strong> über<br />

1.800 autonome Bezirks-<br />

<strong>St</strong>adt- und Ortsverbände sowie<br />

diverse Traditionsverbände<br />

mit über 250.000 Kamerad<strong>in</strong>nen<br />

und Kameraden. Der<br />

stärkste Landesverband ist<br />

die <strong>St</strong>eiermark mit über<br />

65.000 Mitglie<strong>der</strong>n. In se<strong>in</strong>en<br />

Satzungen (<strong>St</strong>atuten) werden<br />

die Regeln festgelegt: Erwerb<br />

und Verlust <strong>der</strong> Mitgliedschaft<br />

mit den Rechten und Pflichten<br />

<strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>, die Vere<strong>in</strong>s-Organe,<br />

Vorstand usw.<br />

Das Lebendige, Zukunftsorientierte<br />

s<strong>in</strong>d jedoch die Ziele<br />

und <strong>der</strong> Zweck des österreichischenKameradschaftsbundes,<br />

die wie folgt dokumentiert<br />

werden:<br />

Der österreichische Kameradschaftsbund<br />

verfolgt ideelle,<br />

soziale und humanitäre<br />

Ziele, bekennt sich zu demokratischen<br />

Grundsätzen und<br />

zur Republik Österreich, ist<br />

überparteilich, konfessionell<br />

ungebunden, geme<strong>in</strong>nützig<br />

und nicht auf Gew<strong>in</strong>n ausgerichtet.<br />

Die Pflege <strong>der</strong> Kameradschaft<br />

und Tradition – manche<br />

nennen es auch Solidarität<br />

und historisches Bewusstse<strong>in</strong><br />

– s<strong>in</strong>d Grundwerte<br />

menschlichen Zusammenlebens,<br />

<strong>der</strong>en richtiges Erleben<br />

für e<strong>in</strong>e humane Kultur sehr<br />

wichtig s<strong>in</strong>d. Kameradschaft<br />

heißt aber auch, aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

zugehen, reden, helfen und<br />

unterstützen. Dadurch zeigt<br />

sich auch, wie zeitlos die vor<br />

über 150 Jahren festgelegten<br />

Werte und Traditionen kameradschaftlicher<br />

Geme<strong>in</strong>schaft<br />

s<strong>in</strong>d und wie wichtig es ist, sie<br />

aufrechtzuerhalten.<br />

Die Mitwirkung an humanitären<br />

und karitativen Maß-<br />

All unseren Kunden<br />

wünschen wir frohe Ostern!<br />

Robert Zeil<strong>in</strong>ger, Tel. 0664/34 23 100

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