MOTORRAD

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04.01.2013 Aufrufe

F A H R b E R I c H T KAWASAKI ER-6N 2 vERTRAUENSFRAGE Der eher schmal gehaltene Lenker drängt sich dem potenziellen Fahrer geradezu auf und vermittelt schon beim ersten Abbiegen die volle Kontrolle und unerschütterliches Vertrauen ins Vorderrad. Die in Deutschland ausschließlich mit ABS erhältliche ER-6 wurde zudem mit Feedback fördernden härteren Gabelfedern ausgestattet, was sich nicht nur beim harten Bremsen positiv auswirkt, sondern auch beim ganz normalen Umherjuckeln für eine noch klarere Rückmeldung von der Frontpartie sorgt. Als zusätzliche Vertrauen bildende Maßnahme in die Standfestigkeit schrumpften die Kawasaki Ingenieure die Sitzmulde um weitere 25 Millimeter in der Höhe und 10 Millimeter in der Breite ein. Vielleicht ein wenig zu viel des Guten, denn auch bei kleineren Fahrern verringert sich damit der Abstand vom Popo zu den Fußrasten auf eine Kürze, die den Kniewinkel unnötig spitz macht. Abgesehen davon passt die ER-6n nämlich Fahrern von 170 bis 190 Zentimetern Körperlänge wie angegossen. Vielleicht wäre es deshalb gar nicht so schlecht, statt einer Alleskönner! Von ‚extrem zahm’ bis ‚giftig anreißend’ kann der Zweizylinder alle Bedürfnisse befriedigen. Wunderbar geschmeidig folgt die ER-6n den Lenkimpulsen des Fahrers, ist auch in schnellen Kurven extrem stabil und straff aber komfortabel abgestimmt. noch niedrigeren Sitzbank auch mal eine etwas aufgepolstertere Variante anzubieten, die der ansonsten überaus erwachsenen Fahrwerksperformance, Optik und Ergonomie gerecht wird und die ER-6 über die Eignung als Einsteigerbike hinaus auch für einen erweiterten Kundenkreis interessant machen würde. UNAbWüRGbAR Eine Aussicht, die besonders von der überragenden Performance des 650er Motors mit Leben gefüllt wird. Mit überarbeitetem Mapping, wie gehabt 72 PS und 66Nm Spitzenleistung, liefert der Zweizylinder in allen Drehzahlregionen genügend Leistung ab,

um schnell genug in der Innenstadt, Überland und auf der Autobahn unterwegs zu sein. Besonders fasziniert das Aggregat dadurch, dass es sich, quasi unabwürgbar auch in höheren Gängen aus dem Drehzahlkeller von 1.500 Umdrehungen pro Minute völlig ohne Unmutsbekundungen aufrappelt und im Stile und mit der Soundkulisse eines echten Eintopfes sogar die steilsten mallorquinischen Anstiege hinaufstampft, um sich dann ab 4.000 Kurbelwellenumdrehungen in einen überaus drehfreudigen, leistungsstarken Reihenzweizylinder zu verwandeln und von 8.000 bis 11.000 Umdrehungen ein wahres Feuerwerk abzubrennen, das von einer schon fast ninjaesken Soundkulisse untermalt wird. Eine F A H R b E R I c H T KAWASAKI ER-6N Performance, die sportlich ambitionierte Fahrer durchaus in die Lage versetzt, in kurvigem Gelände als Superbikeschreck ihr Unwesen zu treiben. Einziger irritierender Aspekt des neuen Mappings ist das Patschen aus dem schicken Auspuffendtopf, das zuverlässig im Schiebebetrieb auftritt und am Anfang dafür sorgt, dass man sich unwillkürlich immer nach rechts in Richtung Hinterrad umsieht, ob noch alle Teile an Bord sind. Das gelungene Auspuffdesign der rechten Motorradhälfte konnten die Ingenieure leider nicht für die linke Seite übernehmen. Dort schaut der Sammler mit integriertem Wabenkatalysator tatsächlich aus, wie der viel zitierte Brotkasten. Muss das denn immer sein? Mit vollen Vertrauen zum Vorderrad kann man sich in die Kurven werfen. Motorradfahren leicht gemacht! 2

um schnell genug in der Innenstadt,<br />

Überland und auf der Autobahn<br />

unterwegs zu sein. Besonders fasziniert<br />

das Aggregat dadurch, dass<br />

es sich, quasi unabwürgbar auch in<br />

höheren Gängen aus dem Drehzahlkeller<br />

von 1.500 Umdrehungen pro<br />

Minute völlig ohne Unmutsbekundungen<br />

aufrappelt und im Stile und<br />

mit der Soundkulisse eines echten<br />

Eintopfes sogar die steilsten mallorquinischen<br />

Anstiege hinaufstampft,<br />

um sich dann ab 4.000 Kurbelwellenumdrehungen<br />

in einen überaus<br />

drehfreudigen, leistungsstarken Reihenzweizylinder<br />

zu verwandeln und<br />

von 8.000 bis 11.000 Umdrehungen<br />

ein wahres Feuerwerk abzubrennen,<br />

das von einer schon fast ninjaesken<br />

Soundkulisse untermalt wird. Eine<br />

F A H R b E R I c H T<br />

KAWASAKI ER-6N<br />

Performance, die sportlich ambitionierte<br />

Fahrer durchaus in die Lage<br />

versetzt, in kurvigem Gelände als<br />

Superbikeschreck ihr Unwesen zu<br />

treiben. Einziger irritierender Aspekt<br />

des neuen Mappings ist das Patschen<br />

aus dem schicken Auspuffendtopf,<br />

das zuverlässig im Schiebebetrieb<br />

auftritt und am Anfang dafür<br />

sorgt, dass man sich unwillkürlich<br />

immer nach rechts in Richtung Hinterrad<br />

umsieht, ob noch alle Teile an<br />

Bord sind. Das gelungene Auspuffdesign<br />

der rechten Motorradhälfte<br />

konnten die Ingenieure leider nicht<br />

für die linke Seite übernehmen. Dort<br />

schaut der Sammler mit integriertem<br />

Wabenkatalysator tatsächlich aus,<br />

wie der viel zitierte Brotkasten. Muss<br />

das denn immer sein?<br />

Mit vollen Vertrauen zum Vorderrad kann man sich in die Kurven werfen. Motorradfahren leicht gemacht!<br />

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