R E G I O N SÜDTIROL 1 SÜDTIROL ...FAST pRIvAT
Dieses Mal war es wie verhext. <strong>Das</strong> Pflichtprogramm in den Dolomiten, die Sella Ronda, jeder Tourenfahrer kennt sie, wollte heute Morgen einfach nicht gefallen. Autos, Fahrräder, Busse, Lkw´s, wir Biker und nicht zuletzt motorisierte Zweizimmerwohnungen, alle hatten zur gleichen Zeit die gleiche Idee, einmal rund um die Südtiroler Alpenlegende. Einzig Hannibals Elefanten fehlten noch, mich hätte es nicht mehr gewundert. Am Grödner Joch noch eine kurze Info von einem Kollegen aus der Gegenrichtung: “Sieht hier heute überall so aus, kannste völlig vergessen“ und der Entschluss war klar, die Flucht in ruhigere Gefilde. Wie leicht es ist, attraktive Alternativen zu befahren, möchten wir Euch anhand von zwei Tourenvorschlägen zeigen. TOUR 1: EINkAUFSbUMMEL MIT kURVENSPASS Also zurück nach Corvara, von da nördlich ins Gadertal und bei St. Martin der Toureinstieg links ab zum Würzjoch Richtung Brixen. Heute morgen bin ich hier schon, vom Hotel Condor in St. Vigil kommend, vorbeigefahren und da will ich am Abend auch wieder hin. Doch jetzt führt die Straße zunächst einmal “verkehrsberuhigt“, gut ausgebaut und sehr übersichtlich in weiten Bögen und Kehren, wie mit dem Zirkel gezogen nach Untermoi und weiter etwas enger bis zur Passhöhe. Nach diesem Befreiungsturn ist nun der erste Espresso hier oben in der Würzjochhütte am Fuße des imposanten Peitlerkofels faktisch unumgänglich. Beim Gaumengenuss nimmt dann die weitere Tourenplanung Gestalt an. Vom Parkplatz weg geht es zuerst weiter Richtung Brixen und nach rund zwei Kilometern rechts ab über die sehr schmale Lasankenbachstraße, immer am Wasserlauf entlang, Richtung Lüsen. Am Ende der Abfahrt durch eine traumhafte Landschaft liegt Lüsen, ein typisches Südtiroler Bergdorf am Hang, etwas oberhalb der Talsohle. Die Headline für den folgenden Abschnitt runter nach Brixen heisst Speedcruising mit Schräglagen. Der stete Wechsel von engeren und weiteren Radien bietet reichlich Gelegenheit die Unterseite der Fussrasten zu polieren. Kurz vor Brixen läuten dann vier perfekte Kehren den Gong zur letzten Runde ein und schon ist man in der Stadt angekommen. Brixen hat, neben dem Dom mit Vorplatz, vor Allem im angrenzenden historischen Stadtkern unter den Arkaden hervorragende Einkaufsmöglichkeiten. Wer also beim Packen zuhause etwas vergessen hat, oder die/den Liebsten ebendort nicht vergessen will, hat reichlich Gelegenheit, das hier zu lösen. In den zahlreichen Cafes, Eisdielen und Restaurants ist auch eine persönliche Stärkung jederzeit möglich. Nach dem Bummel führt die Tour über St. Andrä wieder Richtung Würzjoch und kurz vor der Passhöhe rechts ab ins Villnößtal. Ein Abschnitt, der alle Bikergene wach hält. Fahrspass und Aussicht sind einfach umwerfend. Wer möchte, hat am Abzweig nach Villnöß noch die Möglichkeit, ca. 1 km weiter in Richtung Würzjoch der Halslhütte einen Besuch abzustatten. Hier in der frischen Luft hat eine Portion Tiroler Speck mit Schüttelbrot fast schon Gourmetcharakter. Unten dann im Villnößtal fährt man rechts ab und kurz nach dem Ortsende von Gufidaun/Gudon etwas knifflig links auf R E G I O N SÜDTIROL Halslhütte am Würzjoch einen kleinen Weg Richtung Lajen. Spätestens hier ist man dann wirklich allein unterwegs. Mit imposanten Ausblicken geht es über Lajen und St. Pietro weiter auf die Strasse ins Grödnertal und wieder zur Sella Gruppe. Und jetzt kommt es: Was am Vormittag, wegen hohen Verkehrsaufkommens noch unmöglich schien, ist um diese Uhrzeit gar kein Problem mehr. Die Touris sind entweder schon weitergefahren, oder bevölkern zahlreich die Gastronomie. Die Strasse jedenfalls ist frei. Und so kann dann, je nach Uhrzeit, jeder selbst entscheiden, ob man die Rundtour länger über Sellajoch, Passo Pordoi und Campolongo, oder direkt übers Grödner Joch beendet. Als Fazit bleibt: Mehr Fahrspass, mehr Strecke und doch noch Sellaronda. TOUR 2: kARNIScHE ALPEN - MANN, SIND DAS kURVEN! Für den zweiten Tourentipp sollte man von St Vigil aus recht zeitig am Morgen starten. Rund 330 faszinierende Kilometer warten auf uns, Unterwegs gibt es zusätzlich noch viele sehenswerte Haltepunkte, dass so ein Tag ganz schön kurz werden 19