Anwaltsblatt 2000/01 - Österreichischer Rechtsanwaltskammertag
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Neu erschienen<br />
Diese Liste soll Ihnen einen Überblick über<br />
Neuerscheinungen bieten, erhebt aber keinesfalls<br />
einen Anspruch auf Vollständigkeit.<br />
Europäisches Obligationenrecht. Von Filippo<br />
Ranieri. Verlag Springer, Wien<br />
1999. XXII, 288 Seiten, br, S 595,–.<br />
Kodex Europarecht. 3. Aufl. Stand 1. 10.<br />
1999. Von Stix-Hackl/Dossi. Verlag<br />
Orac, Wien 1999. 592 Seiten, br,<br />
S 255,–, Abo S 204,–.<br />
Kodex Wohnungsgesetze. 5. Aufl. Stand<br />
1. 10. 1999. Von Franz Mohr. Verlag<br />
Orac, Wien 1999. 328 Seiten,<br />
br, S 350,–, Abo S 280,–.<br />
Steuerrecht <strong>2000</strong>. MANZ Texte von A–Z.<br />
Stand 1. 9. 1999. Verlag Manz,<br />
Wien 1999. 762 Seiten, br, S 360,–.<br />
StPO, MANZsche Taschenausgabe. 12. Aufl.<br />
Stand 1. 1. <strong>2000</strong>. Von Egmont Foregger.<br />
Verlag Manz, Wien 1999.<br />
480 Seiten, br, S 228,–.<br />
UStG 1994 Kommentar. 2. Aufl. Von Hans<br />
Georg Ruppe. WUV Universitätsverlag,<br />
Wien 1999. XVI, 1571 Seiten,<br />
Ln, S 2940,–.<br />
Für Sie gelesen<br />
■ Einführung in das öffentliche Recht.<br />
Von Harald Stolzlechner. Manz-Studienbuch.<br />
Verlag Manz, Wien 1999. 8°,<br />
XX, 272 Seiten, br, S 480,–.<br />
Schon das Vorwort des von dem Salzburger<br />
Universitätsprofessor Harald Stolzlechner<br />
verfaßten Buches macht neugierig:<br />
Er verspricht eine „konzentrierte Darstellung<br />
des Wesentlichen“ und will „keine<br />
Gesamtdarstellung des geltenden Verfassungs-<br />
und Verwaltungsrechts“ geben.<br />
„Weniger Details, mehr Übersicht“ ist sein<br />
Motto. Und er verspricht die Erläuterung<br />
abstrakter Aussagen „anhand praktischer<br />
Beispiele“. Überdies möchte er eine Darstellung<br />
des öffentlichen Rechts geben, in<br />
der die herkömmliche Trennung in „Verfas-<br />
sungsrecht“ und in „Verwaltungsrecht“<br />
überwunden wird.<br />
Wenn man das Buch dann im einzelnen<br />
durchsieht, dann merkt man bald, daß es<br />
der Autor ernst gemeint hat: Das Buch bietet<br />
einen hervorragenden, kurzen, auf das<br />
Wesentliche abgestellten Überblick über<br />
die Grundlagen des Rechts, über das Verfassungsrecht<br />
sowie über Verwaltung und<br />
Verwaltungsrecht. Wer dieses Buch aufmerksam<br />
„liest“ (und vielleicht dann noch<br />
aufgrund dieses Lesestoffes ein wenig<br />
tiefergehend „studiert“), der hat für seine<br />
öffentlich-rechtliche Bildung wesentlich<br />
mehr getan als derjenige, der sich nur mit<br />
„ausgewählten“ Kapiteln oder „ausgewählten“<br />
Fragen befaßt hat und der daher<br />
naturgemäß weit weg ist von einem „Generalisten“<br />
des öffentlichen Rechts.<br />
Es soll nicht provokant sein, dennoch:<br />
Der Rezensent hat das Gefühl bekommen,<br />
in einer hervorragend weiterentwickelten<br />
Phase der Studienmöglichkeiten nach der<br />
alten, dreigeteilten Studienordnung zu<br />
sein, welche seinerzeit – über die Rechtskurse<br />
– gar nicht so schlechte Skripten, gar<br />
nicht so schlechte Kurse, teilweise hervorragende<br />
Universitätsvorlesungen und – leider<br />
nur sehr teilweise – hervorragende<br />
Lehrbücher und Gesetzesausgaben geboten<br />
hatte. Wer damals studieren wollte<br />
und dies auch tatsächlich tat, der mußte<br />
(geradezu unvermeidlich) Erfolg haben.<br />
Wer heute das vorliegende Buch von<br />
Stolzlechner als wissenschaftlich und praktisch<br />
hoch entwickelten Nachfolger der sei-<br />
Literaturbericht<br />
nerzeitigen „Edelskripten“ betrachtet, nämlich<br />
als solche, die sich gleichzeitig durch<br />
Wissenschaftlichkeit, Praktikabilität und<br />
didaktisches Vermögen auszeichnen, der<br />
muß erkennen, wie wertvoll dieses Studienbuch<br />
ist, und er muß auch erkennen, daß<br />
er mit Hilfe dieses Studienbuchs – selbstverständlich<br />
noch ergänzt durch Gesetzesausgaben,<br />
Lehrbücher und einschlägige<br />
Universitätsveranstaltungen – auch heute<br />
als Student (und später als in der Arbeitswelt<br />
stehender Jurist) Erfolg haben muß,<br />
soweit es um das öffentliche Recht geht.<br />
Langer Rede kurzer Sinn: ein hervorragendes<br />
Studienbuch, dessen Lektüre – um<br />
ganz ehrlich zu sein – auch vielen fertigen<br />
Juristen (und auch Angehörigen der rechtsberatenden<br />
Berufe) sehr gut täte.<br />
Walter Barfuß<br />
■ Bundesabgabenordnung Kommentar.<br />
2., überarbeitete und erweiterte Aufl.<br />
Von Christoph Ritz. Verlag Orac,<br />
Wien 1999. 944 Seiten, geb mit SU,<br />
S 1950,–.<br />
Österreich kann sich glücklich schätzen,<br />
mit „dem Stoll“ und „dem Ritz“ gleich zwei<br />
ausgezeichnete Kommentare zur BAO zu<br />
besitzen. Gerade für das „tägliche Alltagsgeschäft“<br />
ist „der Ritz“ ein unentbehrlicher<br />
Arbeitsbehelf.<br />
Es ist daher sehr erfreulich, wenn Ritz nun<br />
seinen Kommentar in einer zweiten überarbeiteten<br />
und erweiterten Auflage vorlegt.<br />
Dass schon das SteuerreformG <strong>2000</strong><br />
AnwBl <strong>2000</strong>/1 51