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Anwaltsblatt 2000/01 - Österreichischer Rechtsanwaltskammertag

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6 2 . J a h r g a n g , H e f t 1<br />

Österreichisches<br />

A N W A L T S B L A T T<br />

Organ des Österreichischen <strong>Rechtsanwaltskammertag</strong>es<br />

Zwangsweise Eingriffe in die körperliche Integrität nach dem<br />

Diskussionsentwurf zur Reform des strafprozessualen Vorverfahrens –<br />

zurück zum Inquisitionsprozeß?<br />

Univ.-Ass. Dr. Verena Murschetz, Innsbruck<br />

Die Grenzmengenberechnung im Lichte des neuen SMG<br />

Univ.-Ass. Dr. Margarethe Flora, Innsbruck<br />

Die Antragserfordernisse des § 15 VfGG<br />

Dr. Martin Hiesel, Wien<br />

Wir sprechen für Ihr Recht.<br />

DIE ÖSTERREICHISCHEN<br />

RECHTSANWÄLTE<br />

A N W A L T S B L A T T<br />

Jänner 2 0 0 0


Der aktuelle Beitrag<br />

Präsident Dr. Klaus Hoffmann<br />

Das Jahr <strong>2000</strong> und die Jahre danach<br />

Vor einem Jahr habe ich zum Jahreswechsel<br />

aus Anlass der Einführung des<br />

Euro über den gemeinsamen Rechtsberatungsmarkt<br />

in Europa geschrieben und<br />

von einer Chance für die Rechtsanwaltschaft<br />

gesprochen, sich an dem wachsenden<br />

Rechtsberatungsmarkt zu beteiligen.<br />

Das zu Ende gehende Jahr hat<br />

gezeigt, dass die sich bietenden Möglichkeiten<br />

genutzt werden. Die Zusammenarbeit<br />

über die Grenzen in Europa<br />

wurde forciert. Zusammenschlüsse fanden<br />

tatsächlich statt. Auch österreichische<br />

Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte<br />

nehmen an dieser Entwicklung bis<br />

hin zu der immer öfter genannten Globalisierung<br />

teil. Dass die Entwicklung an<br />

Geschwindigkeit zunimmt, ist offenkundig.<br />

Man gewinnt zunehmend den Eindruck,<br />

dass sich die Großen im Zusammenwachsen<br />

überbieten. Ob diese Entwicklung<br />

eine gesunde ist, mag dahingestellt<br />

bleiben – das Urteil sei der Zukunft<br />

überlassen.<br />

Diese rasante Entwicklung auf der einen<br />

Seite, getragen von der Hoffnung größer,<br />

stärker und erfolgreicher zu werden,<br />

ändert nichts daran, dass auf der anderen<br />

Seite Zukunfts-, ja Existenzängste aufgebaut<br />

und damit gegensätzliche Auffassungen<br />

immer deutlicher sichtbar werden.<br />

Kommt es tatsächlich zu einem Auseinanderdriften<br />

der Interessen innerhalb<br />

des Berufsstandes, wie ich es immer befürchtet<br />

habe? Bricht das Streben nach<br />

persönlichem Erfolg die so notwendige<br />

Solidarität? Denkbar ist dies, aber wohl<br />

nicht zu wünschen. Gerade wegen dieser<br />

aufgezeigten Entwicklung ist Ausgewogenheit<br />

im weiteren Fortschreiten<br />

Österreichisches<br />

A N W A L T S B L A T T<br />

des anwaltlichen Berufsrechtes erforderlich.<br />

Jedem Rechtsanwalt müssen, soweit<br />

dies möglich ist, gleiche Chancen gegeben<br />

sein, egal wie er plant, sich beruflich<br />

einzurichten und wie er dies kann<br />

und tut.<br />

So wie dies in solchen Situationen in der<br />

Vergangenheit stets war, wird es auch in<br />

diesem neuen und den folgenden Jahren<br />

sein. Wirtschaftlicher Erfolg und Misserfolg<br />

werden nebeneinander stehen, ja<br />

Erfolg wird oft zu Lasten anderer gehen<br />

und deren Aussichten beeinträchtigen.<br />

Gerade dann, wenn der Wettbewerb<br />

schärfer wird, und dies nicht nur innerhalb<br />

des Berufsstandes, sondern ganz<br />

allgemein, werden die Akzente härter<br />

gesetzt. Das zeigt die Beurteilung der<br />

freien Berufe im Markt von Außenstehenden,<br />

die nach mehr Wettbewerb<br />

rufen, um vermeintliche Hochpreisigkeit<br />

und Abschottung zu brechen. Wichtig ist<br />

es, die Zukunft zu sehen und entsprechend<br />

zu handeln. Der Blick in die<br />

Vergangenheit mag gute Erinnerungen<br />

wachrufen, sollte aber den Realitätssinn<br />

nicht trüben.<br />

In diesem Umfeld kommen in dem eben<br />

begonnenen Jahr auf die Rechtsanwaltschaft<br />

eine Reihe von Herausforderungen<br />

zu.<br />

Die Niederlassungsrichtlinie ist umzusetzen.<br />

Dabei geht es auch um die sogenannte<br />

interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

und die Zusammenarbeit über die Grenzen<br />

der Mitgliedstaaten der Europäischen<br />

Gemeinschaft, aber auch darüber<br />

hinaus. Die Novellierung der sogenannten<br />

Geldwäscherichtlinie der Gemeinschaft<br />

wird Prüfstand für das Selbstver-<br />

6 2 . J a h r g a n g , J ä n n e r 2 0 0 0 , H e f t 1<br />

ständnis der Rechtsanwaltschaft sein.<br />

Es geht darum, das Recht auf Verschwiegenheit<br />

zu verteidigen gegen den<br />

Wunsch, ihm eine Pflicht zur Anzeige<br />

des Mandanten entgegenzusetzen.<br />

Neben diesen anwaltsspezifischen Vorhaben<br />

werden Rechtsanwältinnen und<br />

Rechtsanwälte zunehmend mit gemeinschaftsrechtlichen<br />

Regelungen konfrontiert<br />

werden. Es wird um die Erleichterung<br />

des Zuganges zum Recht innerhalb<br />

der Europäischen Gemeinschaft ebenso<br />

gehen, wie um Grundrechte des Bürgers.<br />

Ein Thema, dem sich Rechtsanwälte jedenfalls<br />

widmen müssen, um durch aktive<br />

Beteiligung ihre Bedeutung in der<br />

Gesellschaft sichtbar zu machen.<br />

In Österreich wird sich die Rechtsanwaltschaft<br />

neben den schon geführten Beratungen<br />

mit einer Novelle zum Außerstreitgesetz<br />

zu befassen und alles daran zu<br />

setzen haben, Positionen nicht zu verlieren.<br />

Darüber hinaus wird es um die Verwahrung<br />

von Urkunden gehen und damit<br />

um die Frage der Teilnahme an einem<br />

vom Notariat eingerichteten Urkundenregister<br />

oder die Schaffung eines eigenen.<br />

Die elektronische Signatur und der sogenannte<br />

E-Commerce werden Veränderungen<br />

mit sich bringen, die ein Umdenken,<br />

aber auch Investitionen erfordern werden.<br />

So gesehen gibt es eine stürmische,<br />

wenn auch hochinteressante Entwicklung<br />

in das nächste Jahrtausend hinein. Viele<br />

Weichen hiefür werden in diesem neuen<br />

Jahr gestellt werden müssen. Der Anwaltschaft<br />

ist zu wünschen, dass sie möglichst<br />

nahe an der Entwicklung bleibt und<br />

so wie dies bisher immer geschehen ist,<br />

den notwendigen Einsatz bringt.<br />

AnwBl AnwBl <strong>2000</strong>/1 <strong>2000</strong>/1 1 1


Autoren dieses Heftes:<br />

RA Dr. Manfred Ainedter, Wien<br />

RA Hon.-Prof. Dr. Wolf-Dieter Arnold, Wien<br />

RA Univ.-Prof. DDr. Walter Barfuß, Wien<br />

RA Dr. Gerhard Benn-Ibler, Wien<br />

RA Dr. Harald Bisanz, Wien<br />

Dr. Alexander Christian, Wien<br />

Univ.-Ass. Dr. Margarethe Flora, Innsbruck<br />

RA Dr. Georg Grießer, WIen<br />

RA Dr. Walter Haindl, Wien<br />

Dr. Martin Hiesel, Wien<br />

RA Dr. Karl Hempel, Wien<br />

RA Dr. Klaus Hoffmann, Wien<br />

StB Mag. Dr. Wolfgang Höfle, Wien<br />

RA Dr. Ruth Hütthaler-Brandauer, Wien<br />

Univ.-Ass. Dr. Verena Murschetz, Innsbruck<br />

RAA Dr. Ullrich Saurer, Wien<br />

RA Dr. Wolf-Georg Schärf, Wien<br />

Univ.-Ass. MMag. Niklas Schmidt, Wien<br />

Dr. Christine Stix-Hackl, Wien<br />

RA Prof. Dr. Walter Strigl, Wien<br />

RA Dr. Rupert Wolff, Salzburg<br />

RA Dr. Gottfried Zandl, Wien<br />

Impressum<br />

Medieninhaber und Verleger: MANZ’sche Verlags- und<br />

Universitätsbuchhandlung GmbH,<br />

A-1<strong>01</strong>4 Wien, Kohlmarkt 16<br />

Herausgeber: RA Dr. Klaus Hoffmann, Präsident des Österreichischen<br />

<strong>Rechtsanwaltskammertag</strong>es, A-1<strong>01</strong>0 Wien, Rotenturmstraße 13,<br />

Tel. 535 12 75, Telefax 535 12 75 13, e-mail: rechtsanwaelte@oerak.or.at<br />

Internet: http: /www.oerak.or.at<br />

Hersteller: MANZsche Buchdruckerei, A-1050 Wien,<br />

Siebenbrunnengasse 21<br />

Layout: Böckle & Gmeiner, Fußach<br />

Verlags- und Herstellungsort: Wien<br />

Redakteurin: Mag. Monika Peschke, Generalsekretär des<br />

Österreichischen <strong>Rechtsanwaltskammertag</strong>es<br />

Redaktionsbeirat: Dr. Harald Bisanz, Dr. Michael Czinglar,<br />

Dr. Klaus Hoffmann, Prof. Dr. Walter Strigl, Mag. Monika Peschke<br />

Redaktionelle Produktion: Dr. Alexander Christian<br />

Anzeigenannahme: Günter Koch, Tel. (<strong>01</strong>) 879 24 25<br />

Grundlegende Richtung: Juristische Fachzeitschrift, im besonderen<br />

für das Berufsrecht der Rechtsanwaltschaft, zugleich Organ des<br />

Österreichischen <strong>Rechtsanwaltskammertag</strong>es und der österreichischen<br />

Rechtsanwaltskammern.<br />

Zitiervorschlag: AnwBl <strong>2000</strong>, Seite<br />

Erscheinungsweise: 12 Hefte jährlich<br />

Bezugsbedingungen: Der Bezugspreis für die Zeitschrift beträgt jährlich<br />

öS 2420,– zuzüglich Versandspesen. Das Einzelheft kostet öS 242,–.<br />

Wird an Rechtsanwälte und Rechtsanwaltsanwärter unentgeltlich<br />

abgegeben.<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, ist mit Zustimmung der Redaktion unter<br />

Angabe der Quelle gestattet. Namentlich gezeichnete Beiträge geben<br />

ausschließlich die Meinung der Autoren wieder.<br />

Offenlegung gem § 25 MedG:<br />

Medieninhaber und Verleger: MANZ’sche Verlags- und<br />

Universitätsbuchhandlung GmbH – Unternehmensgegenstand: Verlag.<br />

Sitz: 1<strong>01</strong>4 Wien, Kohlmarkt 16. Gesellschafter, deren Anteil 25%<br />

übersteigt: in der MANZ GmbH: Mag. Christine Fliri, Dr. Anton Hilscher,<br />

Dkfm. Franz Stein; bei Wolters Kluwer: Wolters Kluwer B.V. –<br />

Grundlegende Richtung: Juristische Fachzeitschrift, im besonderen<br />

für das Standesrecht der Rechtsanwaltschaft, zugleich Organ des<br />

Österr. <strong>Rechtsanwaltskammertag</strong>es und der österr. Rechtsanwaltskammern.<br />

Der aktuelle Beitrag<br />

Das Jahr <strong>2000</strong> und die Jahre danach – Dr. Klaus Hoffmann<br />

Termine<br />

Schon gelesen?<br />

Abhandlungen<br />

Univ.-Ass. Dr. Verena Murschetz<br />

Zwangsweise Eingriffe in die körperliche Integrität nach dem Diskussionsentwurf<br />

zur Reform des strafprozessualen Vorverfahrens – zurück zum Inquisitionsprozeß?<br />

Univ.-Ass. Dr. Margarethe Flora<br />

Die Grenzmengenberechnung im Lichte des neuen SMG<br />

Dr. Martin Hiesel<br />

Die Antragserfordernisse des § 15 VfGG<br />

Dr. Christine Stix-Hackl<br />

Europa-Seiten<br />

Anwaltsakademie<br />

AVM<br />

Amtliche Mitteilungen<br />

Änderungen der Liste<br />

Gesetzgebung<br />

Eingelangte Gesetzesentwürfe<br />

Berichte<br />

ÖRAK<br />

Steiermark<br />

Resonanz<br />

Billige Pensionsversicherungsmonate für Konzipienten?<br />

Varia<br />

Veranstaltungen<br />

Nachrichten<br />

Rechtsprechung<br />

Literaturbericht<br />

Indexzahlen<br />

Anzeigen<br />

Inhalt<br />

AnwBl <strong>2000</strong>/1 3<br />

1<br />

4<br />

6<br />

8<br />

12<br />

17<br />

22<br />

25<br />

28<br />

29<br />

34<br />

36<br />

37<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

49<br />

49<br />

55


Inland<br />

Termine<br />

25. Jän. Wien<br />

Akademie für Recht & Steuern (ARS): Dr. Franz Mohr,<br />

RR ADir Peter Roth, Geraldine Polster, Insolvenzdatei<br />

im Internet<br />

27. Jän. Wien<br />

Verlag Österreich – Seminare: (So) Vermeiden Sie<br />

Verwaltungsstrafverfahren im Umweltrecht – Dr. Bernhard<br />

Hüttler<br />

27. Jän. Salzburg<br />

MANZ-Seminar: RA Mag. Dr. Ilse Korenjak, Der Liegenschaftserwerb<br />

1999 – Die aktuelle Judikatur<br />

27. und<br />

28. Jän.<br />

Wien<br />

Verlag Österreich – Seminare: Erfolgreiche Personalsuche<br />

und -auswahl – Effiziente Personalentwicklung<br />

– Professionelles Ausbildungsmanagement –<br />

Mag. Josef Wegenberger<br />

31. Jän. Wien<br />

MANZ-Seminar: Dr. Bernhard Schima, LL.M.,<br />

Dr. Alexander Winterstein, LL.M., Die neuesten Entwicklungen<br />

des Europäischen Gemeinschaftsrechts<br />

1999: Die Judikatur zu Binnenmarkt und Wettbewerb<br />

1. Feb. Wien<br />

Verlag Österreich – Seminare: Neues aus der OÖ<br />

Wohnbauförderung – WHR Mag. Maximilian Füreder,<br />

ORR Dr. Wolfgang Sünderhauf, OAR Helmut Blin<br />

1. Feb. Wien<br />

Verlag Österreich – Seminare: Betriebsübergang und<br />

Arbeitsrecht – Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Mazal<br />

1. Feb. Wien<br />

ÖRAV-Seminar: Grundlehrgang (BU-Kurs)<br />

2. Feb. Wien<br />

Verlag Österreich – Seminare: Wohin geht das<br />

AWG – Dr. Wolfgang List, Dr. Christian Schmelz<br />

2. und<br />

3. Feb.<br />

Wien<br />

MANZ-Seminar: Univ.-Prof. Dr. Martin Schauer, Univ.-<br />

Prof. Dr. Thomas Klicka, Univ.-Prof. Dr. Wolfgang<br />

Zankl, Univ.-Prof. Dr. Christian Zib, Univ.-Ass.<br />

Dr. Wolfgang Brodil, Privatrecht total – Intensivseminar<br />

zum Arbeits-, Versicherungs-, Handels-, Verfahrens-<br />

und Zivilrecht<br />

3. Feb. Wien<br />

Verlag Österreich – Seminare: Übergangsfragen im<br />

Mietrecht – Dr. Andreas Vonkilch<br />

9. und<br />

10. Feb.<br />

Salzburg<br />

MANZ-Seminar: Univ.-Prof. Dr. Martin Schauer,<br />

Univ.-Prof. Dr. Thomas Klicka, Univ.-Prof. Dr. Wolfgang<br />

Zankl, Univ.-Prof. Dr. Christian Zib, Univ.-Ass.<br />

Dr. Wolfgang Brodil, Privatrecht total – Intensivseminar<br />

zum Arbeits-, Versicherungs-, Handels-, Verfahrens-<br />

und Zivilrecht<br />

14. Feb. Wien<br />

ÖRAV-Seminar: RA Dr. H. P. Wachter, ADir Joh. Dworak,<br />

Exekution I<br />

16. Feb. Wien<br />

MANZ-Seminar: RA Mag. Dr. Georg Vetter, Die<br />

Hauptversammlung der AG – Vorbereitung, Durchführung,<br />

Nachbereitung<br />

17. Feb. Graz<br />

MANZ-Seminar: RA Mag. Dr. Ilse Korenjak, Der Liegenschaftserwerb<br />

1999 – Die aktuelle Judikatur<br />

21. Feb. Wien<br />

MANZ-Seminar: Dr. Walter Pilgermair, Dr. Brigitte<br />

Loderbauer, Diversionsgesetz<br />

22. Feb. Wien<br />

MANZ-Seminar: RA Mag. Dr. Ilse Korenjak, Die Immobilie<br />

im Konkurs<br />

23. Feb. Wien<br />

MANZ-Seminar: Dipl.-Ing. Dieter Baumert, Dkfm. Hubertus<br />

Schulz-Wulkow, Schlummernde Erfolgsfaktoren<br />

in Anwaltskanzleien – Kanzleiorganisation – Kundenorientierung<br />

– Personalmanagement<br />

2. und<br />

3. März<br />

Wien<br />

Verlag Österreich – Seminare: Erfolgreiche Personalsuche<br />

und -auswahl – Effiziente Personalentwicklung<br />

– Professionelles Ausbildungsmanagement –<br />

Mag. Josef Wegenberger<br />

7. März Wien<br />

Akademie für Recht & Steuern (ARS): Dr. Franz Mohr,<br />

RR ADir Peter Roth, Geraldine Polster, Insolvenzdatei<br />

im Internet<br />

9. März Linz<br />

Akademie für Recht & Steuern (ARS): HR Dipl.-Ing.<br />

Dr. Peter Petri, Dipl.-Ing. Reinhold Steinmaurer, Bauarbeitenkoordinationsgesetz<br />

13. März Linz<br />

Akademie für Recht & Steuern (ARS): Dr. Wolfgang<br />

Dirnbacher, Wohnungseigentum nach der Wohnrechtsnovelle<br />

1999<br />

4 AnwBl <strong>2000</strong>/1


13. März Wien<br />

ÖRAV-Seminar: RA Dr. H. P. Wachter, Ri Mag. J.<br />

Wanke, Exekution II<br />

27. März Graz<br />

Akademie für Recht & Steuern (ARS): Dr. Wolfgang<br />

Dirnbacher, Wohnungseigentum nach der Wohnrechtsnovelle<br />

1999<br />

29. März Graz<br />

Grazer Juristische Gesellschaft: Aktuelle Fragen des<br />

Wirtschaftsrechts – Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Brandstetter<br />

31. März Graz<br />

ÖRAV-Seminar: RegR Franz Eidenberger, Grundbuch<br />

II<br />

10. und<br />

11. April<br />

Wien<br />

IIR Technology – EDV-Vertragsrecht – Tipps für das<br />

Erstellen Ihres Vertrages – Dipl.-Ing. DDr. Walter J.<br />

Jaburek<br />

12. April Graz<br />

Grazer Juristische Gesellschaft: Zuständigkeitsabgrenzung<br />

zwischen VfGH und VwGH – HR des<br />

VwGH Hon.-Prof. Dr. Rudolf Müller<br />

10. Mai Graz<br />

Grazer Juristische Gesellschaft: Vermögensaufteilung<br />

bei Ehescheidung – Univ.-Prof. Dr. Helmut Ofner<br />

19. Mai Graz<br />

ÖRAV-Seminar: RA Dr. Andreas Grundei, Kosten<br />

24. Mai Graz<br />

Grazer Juristische Gesellschaft: Erfahrungen mit der<br />

Wertgrenzennovelle 1997, insbesondere im Zusammenhang<br />

mit dem Rechtsmittelverfahren vor dem<br />

OGH, Hon.-Prof. Dr. Karl-Heinz Danzl<br />

10. Juli Wien<br />

ÖRAV-Seminar: ÖRAV-Sommer-Sonder-Seminar (BU-<br />

Kurs)<br />

27. bis<br />

30. Jän.<br />

Ausland<br />

Gstaad<br />

Europäische Rechtsanwaltsvereinigung (Association<br />

Européenne des Avocats AEA): Wettbewerb in liberalisierten<br />

Sektoren (Energie, Telecom), Assessment of<br />

cross-border mergers<br />

28. Jän. Zürich<br />

International Bar Association (IBA) – Section of Business<br />

Law (SBL): Arbitration and ADR/International<br />

Litigation<br />

Termine<br />

30. Jän. Caen<br />

The Caen Memorial: 11th International Competition of<br />

Counsel´s Speeches<br />

4. und<br />

5. Feb.<br />

11. und<br />

12. Feb.<br />

20. bis<br />

27. Feb.<br />

2. bis<br />

4. März<br />

13. bis<br />

15. März<br />

17. und<br />

18. März<br />

Frankfurt<br />

Cyberlaw: Ein Business – ein Recht? – EU und USA:<br />

Unterschiedliche Konzeptionen für eine elektronische<br />

Welt<br />

Florenz<br />

AIJA: Cross-Border Sub-Contracting<br />

Cortina d’Ampezzo<br />

AIJA: Contract Laws with an emphasis on crossborder<br />

relations<br />

New Delhi<br />

The Indian Council of Arbitration (ICA): International<br />

Arbitration Conference<br />

London<br />

International Bar Association (IBA) – Section of Business<br />

Law (SBL): International Wealth Transfer Techniques<br />

Paris<br />

AIJA-Seminar: Jüngste Entwicklungen im Internationalen<br />

Bankrecht<br />

26. März Val d’Isère<br />

bis 2. April XXVII. Skilex Kongreß<br />

1. bis<br />

6. April<br />

7. und<br />

8. April<br />

10. bis<br />

14. April<br />

21. und<br />

22. April<br />

4. bis<br />

7. Mai<br />

18. bis<br />

20. Mai<br />

24. bis<br />

28. Mai<br />

23. bis<br />

25. Juni<br />

Hongkong<br />

International Bar Association (IBA) – Section on<br />

Energy & Natural Resources Law: Energy & Resources<br />

Law <strong>2000</strong><br />

London<br />

AIJA-Seminar: Europa und die Medien<br />

Nicosia<br />

Cyprus Bar Association: International Law Congress<br />

Japan<br />

AIJA-Seminar: Elektronischer Handel im Internet<br />

New York<br />

AIJA-Seminar: Unternehmenserwerb<br />

Straßburg<br />

DACH: 22. DACH-Tagung: „Information über und<br />

Bedeutung des GATS für die Anwälte“<br />

Ankara<br />

Union of Turkish Bars: Ankara Conference<br />

Stuttgart<br />

AIJA-Seminar: Unternehmensnachfolge<br />

27. Aug. Helsinki<br />

bis 1. Sept AIJA <strong>2000</strong>: 38th Annual Congress<br />

AnwBl <strong>2000</strong>/1 5


Schon gelesen?<br />

Scheidet der namengebende Gesellschafter einer GmbH aus der<br />

Gesellschaft aus, dann darf die GmbH ihre Firma ohne Zustimmung<br />

des ausscheidenden Gesellschafters beibehalten, es sei denn, der<br />

Gesellschafter hat die Verwendung seines Namens gesellschaftsvertraglich<br />

nur für die Dauer seiner Gesellschaftereigenschaft<br />

erlaubt. OGH 25. 3. 1999, 6 Ob 17/99i; RdW 1999, 528.<br />

■<br />

Der Notgeschäftsführer gem § 15a GmbHG hat einen Entlohnungsanspruch.<br />

OGH 9. 2. 1999, 10 Ob 269/98a, GesRZ<br />

1999, 121 = ecolex 1999, 473 (LS).<br />

■<br />

Selbst dann, wenn die Vorstandsmitglieder einer Aktiengesellschaft<br />

einzelvertretungsbefugt sind, erfordert die Einberufung der Hauptversammlung<br />

mangels abweichender Satzungsregelung einen<br />

Vorstandsbeschluss. Die Beschlüsse, die in der von bloß einem<br />

Vorstandsmitglied einberufenen Hauptversammlung gefasst werden,<br />

sind nichtig. OLG Wien 2. 6. 1998, 2 R 128/97a (rk), ecolex<br />

1999, 552 (Zehetner).<br />

■<br />

§ 207a FinStrG:<br />

Für eine einstweilige Verfügung nach dieser Gesetzesstelle genügt<br />

die objektive Gegebenheit der Gefährdung oder Erschwerung.<br />

Ein auf Gefährdung oder Erschwerung gerichtetes Verhalten des<br />

Beschuldigten ist nicht erforderlich. OGH 15. 10. 1998, 15 Os<br />

141/98, RZ 1999, 25.<br />

■<br />

§§ 12, 15 Abs 2 und § 20a StGB: Voraussetzungen einer strafbaren<br />

Kettenbeteiligung:<br />

Bestimmungstäter ist, wer den unmittelbaren Täter zur Ausführung<br />

einer mit Strafe bedrohten Handlung veranlasst. Die Bestimmung<br />

kann auch über Mittelspersonen erfolgen; direkter Kontakt zwischen<br />

Bestimmungstäter und dem Bestimmten ist nicht erforderlich.<br />

Bestimmungsversuch liegt vor, wenn sich das Verhalten des Täters<br />

nach seinen Vorstellungen bereits als Bestimmungshandlung darstellt<br />

oder dieser doch – gemäß dem konkreten Plan des Täters –<br />

unmittelbar vorangeht. Soll auf einen unmittelbaren Täter im Wege<br />

einer Mittelsperson eingewirkt werden, stellt die Einflussnahme auf<br />

diese bereits eine Bestimmungshandlung dar.<br />

Wenn wegen bloß globaler Ausführungen des Geschworenengerichts<br />

als Erstgericht nicht überprüfbar ist, warum es zur Ablehnung<br />

der beantragten Abschöpfung der Bereicherung wegen<br />

gänzlicher Anwendung der Härteklausel gelangte, ist der angefochtene<br />

Ausspruch über die unterbliebene Abschöpfung der Bereicherung<br />

aufzuheben und gem § 443 Abs 2 StPO einer gesonder-<br />

ten Entscheidung des Vorsitzenden des Schwurgerichtshofes vorzubehalten.<br />

OGH 17. 3. 1998, 14 Os 147/97, JBl 1999, 265.<br />

6 AnwBl <strong>2000</strong>/1<br />

■<br />

§ 1 Abs 2 (§ 2 Abs 1) GRBG: Haftbefehl<br />

Die gesetzliche Eingrenzung des dem Rechtsbehelf der Grundrechtsbeschwerde<br />

eröffneten Anwendungsbereichs stellt insgesamt<br />

deutlich auf effektiv zum Tragen gekommene Verletzungen des<br />

Grundrechts auf persönliche Freiheit iSd Art 5 Abs 1 MRK bzw<br />

des PersFrSchG BGBl 1998/684 ab. Diese Voraussetzung trifft<br />

auf einen noch offenen – durch Anfechtung im ordentlichen Beschwerdeweg<br />

aus rechtsstaatlicher Sicht ausreichend überprüfbaren<br />

(12 Os 130/95) – Haftbefehl wegen seiner zunächst bloß<br />

potentiellen Tragweite ebensowenig zu wie auf andere Fallkonstellationen,<br />

bei denen der Beschwerdeführer in dem betreffenden<br />

Strafverfahren niemals in Haft war. OGH 19. 11. 1998, 12 Os<br />

144/98, EvBl 1999, 74.<br />

■<br />

Bei der Umwandlung einer GmbH unter gleichzeitiger Errichtung<br />

einer Kommanditgesellschaft (oder KEG) muss die Kommanditeinlage<br />

der an der KG (KEG) zu beteiligenden Kommanditisten mindestens<br />

ihrer (früheren) Stammeinlage an der umzuwandelnden<br />

GmbH entsprechen. OGH 20. 5. 1999, 6 Ob 27/99k; RdW<br />

1999, 592.<br />

■<br />

Der Konkurs des GmbH-Geschäftsführers ist kein Endigungsgrund<br />

für seine Funktion als Geschäftsführer der GmbH. OGH 27. 5.<br />

1999, 8 Ob 281/98a (ebenso OGH 7. 6. 1999, 8 Ob 280/<br />

98d), RdW 1999, 592 = GesRZ 1999, 190.<br />

■<br />

Behauptet der Zahlungspflichtige mangelndes Verschulden für die<br />

Säumigkeit, so hat er dies (zur Abwendung der Ersatzpflicht von<br />

Verzugsschäden/Zinsen) zu behaupten und zu beweisen. Über die<br />

gesetzlichen (4 bzw 5%) hinausgehende Zinsen stehen – selbst bei<br />

leichter Fahrlässigkeit (verstärkter Senat 1 Ob 315/97y = JBl 1998,<br />

312 etc) – nicht nur zu, wenn der Geschädigte das Kapital für „unverzügliche<br />

Schadensbehebung einsetzen muss“, sondern auch für<br />

erst in Zukunft zu beauftragende Reparaturkosten (also fiktive Reparaturkosten).<br />

Grenze lediglich: Kein Ersatz fiktiver Reparaturkosten,<br />

wenn fest steht, dass eine Schadensbehebung überhaupt nicht erfolgen<br />

wird. OGH 27. 1. 1999, 3 Ob 225/98d, RdW 1999, 405.<br />

■<br />

Diese Ausgabe von „Schon gelesen?“ entstand unter Mitwirkung<br />

von Dr. Manfred Ainedter, Dr. Harald Bisanz und RAA Dr. Ullrich<br />

Saurer (Kzl Prof. DDr. Hellwig Torggler).


Univ.-Ass. Dr. Verena Murschetz, LL.M., Innsbruck<br />

Abhandlungen<br />

Zwangsweise Eingriffe in die körperliche Integrität<br />

nach dem Diskussionsentwurf zur Reform<br />

des strafprozessualen Vorverfahrens –<br />

zurück zum Inquisitionsprozeß?<br />

I. Einleitung<br />

Der Diskussionsentwurf des BMJ zur Reform des strafprozessualen<br />

Vorverfahrens1 ) ist derzeit Gegenstand zahlreicher wissenschaftlicher<br />

Diskussionen und Veranstaltungen. 2 ) Die Wichtigkeit dieser<br />

Reform ergibt sich daraus, daß sie einen Verfahrensabschnitt von<br />

maßgeblicher Bedeutung erstmals gesetzlich regelt. In diesem Prozeßstadium<br />

werden die Grundlagen für die Hauptverhandlung<br />

ermittelt. 3 ) Es werden die Beweise gewonnen, welche die Basis für<br />

Verurteilung oder Freispruch des Beschuldigten bilden. Bisher fand<br />

das von der sicherheitsbehördlichen Ermittlungstätigkeit dominierte<br />

Vorverfahren4 ) trotz seiner Wichtigkeit im mehr oder weniger<br />

rechtsfreien Raum statt. Die Befugnisse der Sicherheitsbehörden<br />

sind in der geltenden StPO nur rudimentär geregelt.<br />

Dem will der Entwurf Abhilfe schaffen. Mit der gesetzlichen Normierung<br />

der polizeilichen Ermittlungsbefugnisse soll auch die Stellung<br />

des Beschuldigten verbessert und rechtsstaatlich abgesichert<br />

werden. 5 )<br />

Tatsächlich sieht der Entwurf zahlreiche Bestimmungen vor, die die<br />

Subjektstellung des Beschuldigten gesetzlich festigen: Die Beschuldigtenstellung<br />

(§ 38 Abs 1 StPO) hängt nicht mehr von einem Formalakt<br />

ab, sondern besteht, sobald gegen den Betroffenen eine<br />

Verfolgungshandlung angeordnet oder unternommen wird, dh sobald<br />

er materiell als Beschuldigter anzusehen ist (§ B 1 Abs 1 Z 1).<br />

Die Belehrungspflichten gegenüber diesem Beschuldigten wurden<br />

im Entwurf gesetzlich verankert und mit einem Verwertungsverbot<br />

abgesichert (§ Z 26 Abs 1, § Z 28 Z 2). Ebenso sind für die bisher<br />

bestehenden verbotenen Vernehmungsmethoden nach § 202 StPO<br />

Beweisverwertungsverbote vorgesehen (§ Z 28). Daneben enthält<br />

der Entwurf aber eine Bestimmung, die die Rechtsstellung des Beschuldigten<br />

als Prozeßsubjekt völlig untergräbt. Von der Wissenschaft<br />

gänzlich unkommentiert, sieht der Entwurf in § Z 10 Eingriffe<br />

in die körperliche Integrität gegen den Willen des Beschuldigten<br />

zur Beweismittelbeschaffung vor. Diese Bestimmung hat<br />

wenig mit dem reformierten Anklageprozeß, der sich durch Rechtsstaatlichkeit<br />

und Grundrechtsbewußtsein auszeichnet, sondern vielmehr<br />

mit dem mittelalterlichen Inquisitionsprozeß gemein, bei dem<br />

die Wahrheitserforschung mit jedem Mittel oberstes Prozeßziel<br />

war. Im folgenden soll die Vereinbarkeit dieser Bestimmung mit<br />

den Vorgaben des im Art 90 Abs 2 B-VG verankerten Anklagegrundsatzes<br />

untersucht werden.<br />

II. Verfassungsrechtliche Grundlagen<br />

Gem Art 90 Abs 2 B-VG gilt im Strafverfahren der Anklageprozeß.<br />

Dieser umschreibt ein System des Strafverfahrens, bei dem die<br />

Funktion des urteilenden von dem des anklagenden Organs zur<br />

Sicherung der Objektivität getrennt ist. 6 ) Daraus leitet sich das Anklageprinzip<br />

ab, nach dem das Strafverfahren durch Anträge des<br />

Anklägers veranlaßt und beschränkt wird. 7 ) Diese personell-organisatorische<br />

Trennung zwischen Richter und Ankläger wird als der<br />

formelle Gehalt des Anklageprinzips bezeichnet. 8 ) Neben diesem<br />

formellen läßt sich aus dem Anklageprozeß auch noch ein materieller<br />

Gehalt ableiten: das Verbot des Zwanges zur Selbstbelastung.<br />

Der VfGH mißt dem Anklageprozeß diese materielle Seite bei, die<br />

sich auf die Rechtsposition des Beschuldigten bezieht: Aus der verfassungsrechtlichen<br />

Postulierung des Anklageprozesses ergebe<br />

sich, daß der Verdächtige von staatlicher Seite zu überführen sei,<br />

was mit dem Recht auf Parteistellung des Beschuldigten einhergehe.<br />

Daraus folge wiederum, daß der Beschuldigte als Subjekt<br />

des Verfahrens nicht gezwungen werden dürfe, gegen sich selbst<br />

Zeugnis abzulegen. 9 ) Bereits im ersten einschlägigen Erk führte der<br />

VfGH aus: „Dem Anklageprozeß würde es widerstreiten, den Beschuldigten,<br />

sei es durch physischen oder psychischen Zwang, zu<br />

1) JMZ 578.<strong>01</strong>7/2-II.3/1998.<br />

2) St. Seiler, Der Diskussionsentwurf des BMJ zur Reform des Vorverfahrens,<br />

ÖJZ 1999, 251ff, Soyer, Beweisverwertungsverbote im künftigen<br />

strafprozessualen Vorverfahren, ÖJZ 1999, 829ff, Venier, Der Beschuldigte<br />

und sein Verteidiger im Vorverfahren – zum Diskussionsentwurf<br />

des BMJ mit Blick auf die Rechtslage in Italien, AnwBl 1998,<br />

730ff; die Tagung der ÖJK in Weißenbach 1999 widmete diesem<br />

Thema drei Arbeitssitzungen.<br />

3) Soyer, ÖJZ 1999, 829.<br />

4) Der Entwurf spricht von der „faktischen Dominanz der Polizei“, Entwurf<br />

des BMJ V 13.<br />

5) Entwurf des BMJ V 21, St. Seiler, ÖJZ 1999, 251.<br />

6) Walter/Mayer, Bundesverfassungsrecht 8 Rz 786, Öhlinger, Verfassungsrecht<br />

3 , 249, ders, Das Verbot des Zwanges zur Selbstbezichtigung:<br />

ein neues Grundrecht in der Rechtsprechung des VfGH, in FS<br />

Klecatsky (1990) 193, Adamovic/Funk, Verfassungsrecht 3 , 316.<br />

7) St. Seiler, Die Stellung des Beschuldigten im Anklageprozeß (1996)<br />

18f, Bertel, StPO 5 Rz 24, Adamovic/Funk, Verfassungsrecht 3 , 316.<br />

8) Adamovic/Funk, Verfassungsrecht 3 , 316.<br />

9) VfSlg 5235/1966, 5295/1966, 9950/1984, 10.976/1986,<br />

12.454/1990.<br />

8 AnwBl <strong>2000</strong>/1


einem Geständnis der strafbaren Handlung zu zwingen, denn dies<br />

wäre mit der Parteistellung des Beschuldigten unvereinbar.“ 10 ) Die<br />

Stellung des Beschuldigten als Prozeßsubjekt bedingt weiters, daß<br />

er nicht dazu gezwungen werden darf, „an der Wahrheitsfindung<br />

durch ein mündliches Geständnis oder dergestalt mitzuwirken, daß<br />

er seinen Körper für medizinische Eingriffe, mit anderen Worten<br />

als Beweismittel (gegen sich selbst) zur Verfügung stellt.“ 11 ) Der<br />

VfGH anerkennt das Verbot des Selbstbelastungszwanges, auch<br />

„nemo-tenetur“-Grundsatz12 ) genannt, in diesem Umfang als ein<br />

verfassungsgesetzlich gewährleistetes Grundrecht. 13 ) Mit Recht<br />

folgt heute die hL dieser Auslegung. 14 )<br />

III. Körperliche Eingriffe nach der<br />

bisherigen Rechtslage<br />

Bisher waren im österreichischen Strafprozeß Eingriffe in den<br />

menschlichen Körper gegen den Willen des Beschuldigten wegen<br />

ihrer Unvereinbarkeit mit dem Anklageprinzip unzulässig. 15 ) Das<br />

Strafverfahren wird von dem Grundsatz beherrscht, daß der Angeklagte<br />

„nicht verpflichtet ist, an der Wahrheitsfindung dergestalt<br />

mitzuwirken, daß er seinen Körper für medizinische Eingriffe“ zur<br />

Verfügung stellt. 16 ) Einen Sonderfall hierzu stellt die Blutabnahme<br />

dar: § 5 Abs 6 StVO erlaubt ausdrücklich eine ärztliche Blutabnahme<br />

bei bestimmten Straßenverkehrsteilnehmern, die verdächtig<br />

sind, sich in einem alkoholisierten Zustand zu befinden.<br />

Der Betroffene hat diesfalls die Blutabnahme an sich vornehmen zu<br />

lassen. Wegen ihrer Unvereinbarkeit mit dem Anklageprozeß<br />

wurde diese Bestimmung in Verfassungsrang gehoben. Doch sie<br />

bedeutet nicht, daß einem Verdächtigen derzeit zwangsweise Blut<br />

abgenommen werden darf. 17 ) Der Betroffene hat die Möglichkeit,<br />

den Eingriff ausdrücklich oder konkludent zu verweigern. 18 ) Allerdings<br />

wird die Verweigerung als Verwaltungsstraftat mit einer<br />

Strafdrohung von S 8000.– bis S 50.000.– Geldstrafe oder einer<br />

Freiheitsstrafe von bis zu 6 Wochen geahndet. Der VfGH hat ausdrücklich<br />

festgestellt, daß eine Verweigerung nicht durch zwangsweise<br />

Blutabnahme, sondern ausschließlich durch Verhängung<br />

einer Verwaltungsstrafe sanktioniert werden darf: „Es würde dem<br />

Charakter des § 5 Abs 6 StVO als Ausnahmebestimmung zu<br />

Art 90 Abs 2 B-VG widersprechen, in extensiver und dem Willen<br />

des historischen Gesetzgebers zuwiderlaufender Auslegung dieser<br />

Bestimmung die Ermächtigung zur zwangsweisen behördlichen<br />

Blutabnahme gegen den Willen des Betroffenen zu entnehmen.“ 19 )<br />

Das bedeutet, daß dem Betroffenen gegen seinen Willen nicht mit<br />

Zwang Blut abgenommen werden darf. Natürlich kann man aufgrund<br />

der Strafsanktion des § 99 StVO nicht wirklich von einer<br />

gänzlich „freien“ Entscheidung sprechen. 20 ) Dennoch läßt die<br />

Möglichkeit, den Eingriff zu verweigern und eine Geldstrafe zu<br />

zahlen, eine Willensentscheidung zu. Die zwangsweise Blutabnahme<br />

hingegen verhindert jegliche Willensausübung. Da die Blutabnahme<br />

ohne Einwilligung des Betroffenen unzulässig ist, darf<br />

Abhandlungen<br />

auch Bewußtlosen nach VfGH-Rsp und hM kein Blut abgenommen<br />

werden. 21 ) Dem Bewußtlosen bleibt ja nicht einmal die Möglichkeit,<br />

sich dem Eingriff zu widersetzen und dafür eine Verwaltungsstrafe<br />

in Kauf zu nehmen. Sein Wille würde sozusagen übergangen,<br />

und das ist gleichzusetzen mit Zwang. Zu Recht stellt der<br />

VfGH fest, daß eine Blutabnahme bei Bewußtlosen schon deshalb<br />

ausscheidet, weil sie bei diesen von vornherein lediglich als unmittelbare<br />

behördliche Zwangsmaßnahme denkbar und möglich<br />

ist. 22 )<br />

Auch das 1999 novellierte SPG 23 ), das den Mundhöhlenabstrich 24 )<br />

im Rahmen der erkennungsdienstlichen Maßnahmen sowie die<br />

Ermittlung der DNA anhand der gewonnenen Spuren zuläßt (§ 64<br />

Abs 2, § 67 SPG), sieht in § 78 SPG nun ausdrücklich vor, daß<br />

die erkennungsdienstlichen Maßnahmen nur soweit zwangsweise<br />

durchgesetzt werden dürfen, als damit kein Eingriff in die körperliche<br />

Integrität des Betroffenen verbunden ist. 25 )<br />

10) VfSlg 5235/1966.<br />

11) VfSlg 11.923/1988, 10.976/1986, ebenso SSt 29/85.<br />

12) Zu einer historischen Aufarbeitung des Grundsatzes „nemo tenetur se<br />

ipsum accusare“ siehe Rogall, Der Beschuldigte als Beweismittel gegen<br />

sich selbst (1967) 67ff.<br />

13) Öhlinger in FS Klecatsky 195, Thienel, Anklageprinzip und Verwertung<br />

erzwungener selbstbelastender Aussagen, JBl 1992, 485ff.<br />

14) Adamovic/Funk, Verfassungsrecht 3 , 316, Höpfel, Zur Bedeutung des<br />

Zeugnisverweigerungsrechtes nach § 152 Abs 1 Z 1 StPO, in FS Platzgummer<br />

(1995) 254f, Mathis, Hat der Beschuldigte ein Schweigerecht<br />

im österreichischen Strafverfahren? AnwBl 1986, 275, Moos, Die<br />

Wahrheitspflicht des Beschuldigten, Juridikum 1995/4, 35, Pernthaler,<br />

Allgemeine Staatslehre und Verfassungsrechtslehre 3 , 237, St. Seiler,<br />

Anklageprozeß 16ff u 54ff, ders StPO 2 , 55f, Thienel, JBl 1992, 485ff,<br />

Weiler, Die zwangsweise Blutabnahme in der Strafrechtspflege als<br />

verfassungsrechtliches Problem, ZVR 1958, 181; unklar Schmoller, Erzwungene<br />

selbstbelastende Aussagen im Strafprozeß, JBl 1992, 71f,<br />

Bertel, StPO 5 Rz 24, Walter/Mayer, Bundesverfassungsrecht 8 , 786.<br />

15) Bertel, StPO 5 Rz 532, St. Seiler, StPO 2 , 95f, Foregger/Kodek, StPO 7<br />

§ 132 Anm I, Mayerhofer, StPO 4 § 202 Anm 2, speziell zur Blutabnahme<br />

Weiler, ZVR 1958, 183, 185.<br />

16) VfSlg 10.976/1986, 11.923/1988, ebenso SSt 29/85.<br />

17) VwSlgNF 9975, VfSlg 11.923/1988.<br />

18) § 99 Abs lit c StVO; Dittrich/Stolzlechner, StVO I § 5 StVO Rz 197,<br />

213ff.<br />

19) VfSlg 11.923/1988.<br />

20) St. Seiler, Anklageprozeß, 143, insb 144f.<br />

21) VfSlg 11.923/1988; Platzgummer, Strafverfahren 8 , 131, St. Seiler,<br />

Anklageprozeß, 145f, Dittrich/Stolzlechner, StVO I § 5 StVO Rz 197,<br />

Herbich/Depastas, Blutentnahme zum Zwecke der Blutalkoholbestimmung<br />

bei Bewußtlosen, RZ 1980, 162; aM Foregger/Kodek, StPO 7<br />

Anm III.<br />

22) VfSlg 11923/1988.<br />

23) BGBl I 1999/146.<br />

24) Beim Mundhöhlenabstrich wird mit einem Filzstäbchen Speichel des<br />

Betroffenen entfernt.<br />

25) Speichel kann ohne Verletzung der körperlichen Unversehrtheit aus der<br />

Mundhöhle entfernt werden, ein körperlicher Eingriff liegt nicht vor. Es<br />

ist zwar nicht eindeutig im Gesetzestext aber ausdrücklich in den<br />

EBRV 1479 BlgNR 20. GP 22 darauf hingewiesen, daß auch der<br />

Mundhöhlenabstrich mangels Erforderlichkeit nicht mittels Zwangsge-<br />

AnwBl <strong>2000</strong>/1 9


Abhandlungen<br />

IV. Körperliche Eingriffe nach dem Entwurf<br />

Unter den Begriff der „körperlichen Untersuchung“ fallen nach<br />

dem Entwurf die Durchsuchung von Körperöffnungen im Zuge<br />

einer Personendurchsuchung, die Abnahme einer Blutprobe und<br />

jeder andere Eingriff in die körperliche Integrität (§ Z 1 Z 6). Diese<br />

Ermittlungsmaßnahmen sind kaum an materielle Vorgaben gebunden.<br />

Ihre Durchführung ist gem § Z 10 Abs 1 des Entwurfes bereits<br />

zulässig, wenn die Annahme besteht, daß von einer Person Spuren<br />

zurückgelassen oder der Sicherstellung unterliegende Gegenstände<br />

im Körper versteckt wurden, sowie wenn bedeutende Tatsachen<br />

anders nicht festgestellt werden können. Es ist nicht vorgesehen,<br />

solche Eingriffe nur bei schweren Delikten zuzulassen. Daneben<br />

sollen nach § Z 10 Abs 2 des Entwurfes auch Untersuchungen<br />

ganzer Personenkreise erlaubt sein, wenn anzunehmen ist, daß<br />

sich der Täter darin befindet. Diesfalls ist zumindest erforderlich,<br />

daß die Aufklärung eines mit mehr als fünf Jahren Freiheitsstrafe<br />

bedrohten Deliktes ansonsten wesentlich erschwert wäre. Gem<br />

§ Z 10 Abs 3 hat der StA die Anordnungsbefugnis, eine gerichtliche<br />

Bewilligung muß vorliegen. Bei Gefahr im Verzug ist diese<br />

unverzüglich nachzuholen. Wird die Genehmigung nicht erteilt,<br />

muß die Anordnung widerrufen und das Ergebnis des Eingriffes<br />

vernichtet werden. Damit ist zumindest die Unverwertbarkeit von<br />

Ergebnissen formell rechtswidriger Untersuchungen klargestellt.<br />

Der Entwurf läßt Beeinträchtigungen der Gesundheit im „unvermeidbaren“<br />

Ausmaß zu (§ Z 10 Abs 4). Die Verfasser des Entwurfes<br />

stellen damit auf den Verhältnismäßigkeitsgrundsatz ab. Zulässig<br />

sollen Eingriffe sein, die „bloß“ geringfügige Verletzungen am<br />

Körper des Betroffenen bewirken. 26 ) Als Beispiele dafür werden in<br />

den Erläuterungen aber nicht bestimmte Untersuchungsmethoden<br />

aufgezählt, sondern die Entnahme bestimmter Körperflüssigkeiten<br />

wie Blut, Liquor, Samen oder Harn genannt. 27 ) Als unzulässig sieht<br />

der Entwurf operative Eingriffe an und solche, die die Gefahr einer<br />

Gesundheitsschädigung von mehr als 3 Tagen bergen (§ Z 10<br />

Abs 4 iVm § Z 3 Abs 1). Was ein „operativer“ Eingriff ist und wie<br />

er sich von den übrigen Eingriffen in die körperliche Integrität unterscheidet,<br />

läßt der Entwurf offen. Auch in den Erläuterungen finden<br />

sich keine Anhaltspunkte. Stellt die Entnahme von Rückenmarksflüssigkeit<br />

(Liquor) einen unzulässigen „operativen“ oder einen grundsätzlich<br />

erlaubten „gewöhnlichen“ körperlichen Eingriff dar? Die<br />

körperliche Unversehrtheit wird in beiden Fällen verletzt. Ist auf<br />

Notwendigkeit oder Art der Narkose abzustellen? Sieht man die<br />

Entnahme von Rückenmarksflüssigkeit nicht als operativen Eingriff<br />

an, so bleibt zu klären, ob diese Untersuchung die Gefahr einer<br />

mehr als dreitägigen Gesundheitsschädigung birgt. Unklar ist, auf<br />

welche Art von Gefahr der Entwurf abstellt. Abstrakte Gefahren<br />

sind mit jedem Eingriff verbunden. Würden sie berücksichtigt,<br />

hätte das die Unzulässigkeit jeglicher Eingriffe zur Folge. Nur solche<br />

Gefahren können Eingriffe unzulässig machen, auf die wegen<br />

ihrer Typizität nach den Regeln der ärztlichen Aufklärungspflicht<br />

hinzuweisen wäre. 28 ) Unter diesem Aspekt stellt die Blutabnahme<br />

einen zulässigen Eingriff iSd Entwurfes dar. Die Liquorentnahme<br />

durch Rückenmarkspunktion muß unzulässig sein, da die Gefahr<br />

von Lähmungserscheinungen, Übelkeit und Kopfschmerzen besteht.<br />

29 )<br />

Immerhin müssen laut Entwurf alle Untersuchungen von einem Arzt<br />

durchgeführt werden. Doch die einschneidendste Neuerung, die<br />

der Subjektstellung des Beschuldigten jegliche Anerkennung versagt,<br />

sieht der Entwurf in § Z 10 Abs 5 vor: Danach dürfen die<br />

genannten Ermittlungsmaßnahmen im Weigerungsfall mit Zwangsgewalt<br />

durchgesetzt werden.<br />

V. Verfassungswidrigkeit der Bestimmungen<br />

des Entwurfes<br />

Der Diskussionsentwurf zur Reform des strafprozessualen Vorverfahrens30<br />

) negiert das geltende Verfassungsrecht kühn, indem er<br />

unter dem Begriff „körperliche Untersuchung“ Blutabnahmen sowie<br />

andere Eingriffe in die körperliche Integrität gegen den Willen des<br />

Betroffenen vorsieht (§ Z 10). In den Erläuterungen findet sich der<br />

bescheidene Hinweis, daß die verfassungsrechtliche Absicherung<br />

noch zu klären ist. 31 ) Es heißt weiter, daß noch näher zu prüfen sei,<br />

ob der Zwang zur Mitwirkung an der körperlichen Untersuchung<br />

einer besonderen verfassungsrechtlichen Grundlage bedürfe. 32 )<br />

Muß das wirklich noch näher geprüft werden? Mit den geltenden<br />

Verfassungsprinzipien sind diese Maßnahmen keinesfalls vereinbar.<br />

Die Pflicht, einen körperlichen Eingriff an sich vornehmen zu<br />

lassen, müßte so wie die Blutabnahmebestimmung des § 5 Abs 6<br />

StVO in Verfassungsrang erhoben werden. Zwangsweise körperliche<br />

Eingriffe bleiben aber entsprechend der VfGH-Judikatur zur<br />

walt durchgeführt werden darf. Auch andere Spurenträger würden zu<br />

dem gewünschten Ergebnis führen. Das ist richtig. Ebenso gut wie der<br />

Speichel sind Hautteilchen, die durch Streichbewegungen mit einem<br />

Filzstäbchen am Stirn und Nackenbereich aufgenommen werden, sowie<br />

Haare mit Wurzeln zur DNA-Analyse geeignet. Bedenklich wäre<br />

der zwangsweise Mundhöhlenabstrich auch, da er eine aktive Mitwirkung<br />

des Betroffenen verlangt. Dies wäre mE mit dem Selbstbelastungsverbot<br />

nicht vereinbar.<br />

26) Entwurf des BMJ Z 45.<br />

27) Entwurf des BMJ Z 45.<br />

28) Auf typische Risiken einer Behandlung ist unabhängig von ihrer statistischen<br />

Wahrscheinlichkeit hinzuweisen: OGH RdM 1996/11, 1996/<br />

25, 1996/24, 1996/12. Zu Aufklärungspflicht allgemein: OGH JBl<br />

1990, 459; Bertel/Schwaighofer, BT I 5 § 110 Rz 7, Kienapfel, BT I 4<br />

§ 110 Rz 25, Leukauf/Steininger, StGB 3 § 110 Rz 10.<br />

29) Zur Aufklärungspflicht wegen des Risikos der dauernden Schädigung:<br />

OGH EvBl 1987/31. Zu den Folgen der Punktion: Schlüchter, Strafverfahren<br />

2 Rz 174. Der deutsche BVerfGH sieht diesen Eingriff zur Aufklärung<br />

schwerer Straftaten als zulässig an, Nachweise bei Kleinknecht/<br />

Meyer-Goßner, StPO 44 § 81a Rz 22.<br />

30) JMZ 578.<strong>01</strong>7/2-II.3/1998.<br />

31) Entwurf des BMJ Z 43.<br />

32) Entwurf des BMJ Z 45.<br />

10 AnwBl <strong>2000</strong>/1


Blutabnahme auch dann unzulässig, wenn die Duldungspflicht in<br />

Verfassungsrang steht. 33 )<br />

In den Erläuterungen ist zu lesen, daß es zur verfassungsrechtlichen<br />

Beurteilung darauf ankommen wird, „ob die ‚medizinische‘<br />

Behandlung selbst oder bloß die Vorführung zum Arzt durch unmittelbaren<br />

Zwang durchgesetzt werden soll“. Hier ist fraglich, was<br />

sich die Verfasser des Entwurfes von der zwangsweisen Vorführung<br />

versprechen. Glauben sie die Betroffenen so einzuschüchtern,<br />

daß diese – einmal vorgeführt – allem zustimmen? Wie soll die<br />

zwangsweise Vorführung praktisch aussehen? Die Polizei schleppt<br />

den Betroffenen mit Handschellen vor den Arzt und erklärt ihm<br />

dann, daß er nun die Untersuchung verweigern könne? Das wird<br />

in der Praxis doch nicht geschehen. Man wird die Person zwangsweise<br />

vorführen und ohne weitere Belehrung eine Blutabnahme<br />

oder sonstige Eingriffe vornehmen. Der Betroffene, der bereits<br />

unter Anwendung von Zwangsgewalt zum Arzt befördert wurde,<br />

wird sich gegen die Behandlung selbst nicht mehr wehren. Vielleicht<br />

entspricht gerade das den Vorstellungen der Verfasser des<br />

Entwurfes. Vielleicht stellt man sich dann auf den Standpunkt, daß<br />

der Vorgeführte, der sich nun nicht mehr sträubt, konkludent zustimme.<br />

Das ist entschieden abzulehnen. Durch die Anwendung<br />

von Zwang erweckt man im Betroffenen die Annahme, daß auch<br />

der Eingriff selbst zwangsweise durchführbar sei. Der Betroffene<br />

wird getäuscht, und das schließt eine konkludente Zustimmung<br />

aus. In Unkenntnis seiner Entscheidungsmöglichkeiten kann man –<br />

weder ausdrücklich noch konkludent – davon Gebrauch machen.<br />

Diese Art der Gesetzgebung ist unseriös. Will man so massive<br />

Grundrechtseingriffe vorsehen, sollte man es offen tun und sich der<br />

verfassungsrechtlichen Problematik stellen, anstatt leges imperfectae<br />

zu schaffen und auf ein „Funktionieren“ in der Praxis im oben<br />

genannten Sinn zu vertrauen. ME sind Blutabnahmen und andere<br />

körperliche Eingriffe ohne Einwilligung des Betroffenen verfassungswidrig<br />

und daher abzulehnen.<br />

Als Rechtfertigung wird in den Erläuterungen vorgebracht, daß<br />

sich diese neuen Bestimmungen auf die Rechtsprechung des EGMR<br />

stützen können und sie in Deutschland, einem Staat mit vergleichbarer<br />

Rechtsordnung, bereits gelten. 34 ) Beides ist richtig. Der<br />

EGMR hat ausgesprochen, daß sich das Recht, sich nicht selbst<br />

beschuldigen zu müssen, „nicht auf die Verwertung von Material<br />

erstreckt, welches vom Beschuldigten durch den Einsatz von<br />

Zwangsbefugnissen erlangt werden kann, welches jedoch unabhängig<br />

vom Willen des Beschuldigten eigenständig existiert, wie<br />

ua Schriftstücke, welche gemäß einem Gerichtsbefehl erlangt werden,<br />

Atemluft-, Blut- und Harnproben . . .“ 35 ) Der Gesetzgeber<br />

sollte aber nicht vergessen, daß der EGMR nur die äußersten<br />

Schranken des Zulässigen absteckt. Er gibt die Rahmenbedingungen<br />

vor, nach denen sich die einzelnen Staaten zu richten haben.<br />

Aus Art 60 EMRK ergibt sich, daß die Menschenrechtskonvention<br />

nur einen Mindeststandard darstellt. Sie darf nicht bei der Interpretation<br />

verwendet werden, um sonst gewährte Rechte einzuschrän-<br />

Abhandlungen<br />

ken. 36 ) Hinsichtlich des Verweises auf Deutschland ist anzumerken,<br />

daß das deutsche Schrifttum im Gegensatz zur Rsp Eingriffe in die<br />

körperliche Integrität gegen den Willen des Beschuldigten für verfassungswidrig<br />

hält. 37 ) Die bisherige Rechtslage, nach der die<br />

zwangsweisen körperlichen Eingriffe unzulässig sind, stellt eine<br />

der löblichen Ausnahmen dar, in denen das österreichische Gesetz<br />

grundrechtsfreundlicher ist als das deutsche. Offensichtlich<br />

beunruhigt dieser Zustand den österreichischen Gesetzgeber,<br />

denn er versucht prompt, ihn zu beseitigen. Die Wahrung der<br />

Grundrechte scheint kein Ziel der Reform des strafprozessualen<br />

Vorverfahrens zu sein. Im Gegenteil, die Verankerung zwangsweiser<br />

körperlicher Eingriffe läßt eine Tendenz in Richtung Inquisitionsprozeß<br />

ausmachen. Diese Art des Strafverfahrens sah die Wahrheitsfindung<br />

mit allen Mitteln als oberstes Prozeßziel an. Der Beschuldigte<br />

hatte keine Subjektstellung mit Verfahrensrechten inne,<br />

sondern diente ausschließlich als Beweisobjekt der Wahrheitsfindung.<br />

Nichts anderes sieht der Diskussionsentwurf im § Z 10 vor.<br />

Es darf zwangsweise in das „haut- und muskelumschlossene Innere<br />

des Körpers (des Beschuldigten) eingegriffen“ werden, 38 ) um daraus<br />

Beweise zu entnehmen und gegen ihn zu verwenden. Was bleibt<br />

letztlich von der Subjektstellung des Beschuldigten übrig? Gar<br />

nichts, er hat als bloßes Objekt des Verfahrens der Beweisgewinnung<br />

zu dienen und damit selbst zu seiner Belastung beizutragen.<br />

VI. Schlußbemerkung<br />

Der Diskussionsentwurf zur Reform des strafprozessualen Vorverfahrens<br />

weist einige positiv zu bewertende Punkte auf. Es handelt<br />

sich um Bestimmungen, die den Anschein erwecken, daß der Gesetzgeber<br />

die Vorgaben des im Art 90 Abs 2 B-VG verankerten<br />

Anklageprozesses ernst nimmt: Durch die gesetzliche Verankerung<br />

der Belehrungspflichten dem Beschuldigten gegenüber und deren<br />

Absicherung durch ein Verwertungsverbot wurde die Stellung des<br />

Beschuldigten als Prozeßsubjekt verbessert. Als besonders positiv<br />

hervorzuheben sind die Verwertungsverbote, die der Gesetzgeber<br />

bei Verletzungen der Vernehmungsbestimmungen vorsieht. Sie zeigen,<br />

daß der Beschuldigte nicht um jeden Preis zur Wahrheitsfindung<br />

herangezogen werden darf. Nur Beweismaterial, das unter<br />

Achtung der Stellung des Beschuldigten erlangt wurde, kann im<br />

Verfahren gegen ihn verwertet werden. Diese Bestimmungen erwecken<br />

den Anschein, daß der Gesetzgeber anläßlich der Reform<br />

des Vorverfahrens für die Wahrheitsfindung in materiell-rechtstaatlicher<br />

Form eintritt. In den Vorbemerkungen zum Entwurf findet sich<br />

die Aussage, daß in der Hauptverhandlung nur solche Beweismit-<br />

33) Siehe oben Punkt II.<br />

34) Entwurf des BMJ Z 43.<br />

35) ÖJZ-MRK 1998/1.<br />

36) Frowein/Peukert, EMRK-Kommentar 2 Art 60.<br />

37) Nachweise bei Kleinknecht/Meyer-Goßner, StPO 44 § 81a Rz 1.<br />

38) Entwurf des BMJ Z 45.<br />

AnwBl <strong>2000</strong>/1 11


Abhandlungen<br />

tel zuzulassen sind, die unter Wahrung der Beschuldigtenrechte<br />

zustandekamen. 39 ) Doch dieser Eindruck erweist sich bei der<br />

Betrachtung von § Z 10 als falsch. Nach dieser Bestimmung darf<br />

unter Ausübung von Zwangsgewalt in die körperliche Integrität des<br />

Beschuldigten eingegriffen werden, womit er zum bloßen Beweisobjekt<br />

degradiert wird. Er hat seinen Körper für medizinische Eingriffe<br />

zur Verfügung zu stellen, also als Beweismittel gegen sich<br />

Univ.-Ass. Dr. Margarethe Flora, Innsbruck<br />

selbst zu dienen. Der „nemo-tenetur“-Grundsatz, ein wesentlicher<br />

Bestandteil des modernen Anklageprozesses, wird untergraben.<br />

Oberstes Prozeßziel scheint nach dem Entwurf doch die Wahrheitsfindung<br />

zu sein, und zwar um jeden Preis, wie zu Zeiten des<br />

Inquisitionsprozesses.<br />

39) Entwurf des BMJ V 19.<br />

Die Grenzmengenberechnung im Lichte des neuen SMG<br />

I. Einleitung<br />

Nach § 28 SMG1 ) sind Schmuggel oder Handel mit einer großen<br />

bzw übergroßen Menge von Suchtgift mit Freiheitsstrafen bis zu<br />

fünfzehn Jahren bedroht. Bei einer großen Menge psychotropen<br />

Stoffes kann das Gericht eine Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren verhängen<br />

(§ 31 SMG). Eine Strafverschärfung im Hinblick auf eine<br />

übergroße Menge psychotropen Stoffes gibt es nicht, weil der Gesetzgeber<br />

das Gefährdungspotential dieser Stoffe geringer einschätzt.<br />

2 )<br />

Die Untergrenzen dieser großen Mengen wurden mit Verordnung<br />

(Suchtgift-Grenzmengenverordnung3 ) und Psychotropen-Grenzmen-<br />

genverordnung) 4 ) festgesetzt. 5 ) Eine Überschreitung der festgeleg-<br />

ten Grenzmengen hat für die Betroffenen weitreichendste Folgen,<br />

die mit der Intention des neuen SMG in klarem Widerspruch<br />

stehen. Besonders die neu geschaffenen Diversionsmaßnahme im<br />

Hinblick auf die suchtmittelabhängigen Täter wird unanwendbar:<br />

Nach dem SMG wäre eine Zurücklegung der Anzeige nach § 35<br />

Abs 2 SMG nun auch bei Erwerb und Besitz einer großen Menge<br />

Suchtmittel möglich, wenn die Tat sonst nur nach § 27 oder § 30<br />

SMG strafbar ist. Bei Strafbarkeit nach § 28 oder § 31 SMG ist<br />

eine Zurücklegung der Anzeige ausgeschlossen. Auch die vorläufige<br />

Einstellung des Verfahrens durch das Gericht nach § 37 SMG<br />

ist nur unter den Voraussetzungen des § 35 Abs 2 SMG möglich.<br />

Ein Strafaufschub zur Therapie nach § 39 SMG ist zwar nicht ausgeschlossen,<br />

wenn der Täter eine große Menge erwirbt, besitzt<br />

oder in Verkehr setzt, aber die Gerichte wenden in solchen Fällen<br />

§ 39 SMG nicht häufig an und bei der Annahme einer übergroßen<br />

Menge sieht das Gesetz ein Vorgehen nach § 39 SMG gar nicht<br />

mehr vor.<br />

Neben diesen strafrechtlichen Konsequenzen orientieren sich jedoch<br />

auch andere Rechtsvorschriften an einer Verurteilung nach<br />

§ 28 SMG: Nach §§ 14, 15 PaßG 1992 ist dem Betroffenen der<br />

Paß zu versagen, wenn Tatsachen die Annahme rechtfertigen, daß<br />

er den Reisepaß benutzen will, um große Mengen von Suchtgift zu<br />

schmuggeln. Es ist stRsp des VwGH, daß eine Verurteilung nach<br />

§ 28 SMG eine solche Tatsache darstellt. 6 ) Für den VwGH ist es<br />

eine Erfahrungstatsache, 7 ) daß nach dem SMG vorbestrafte Personen<br />

Wiederholungstäter sind. 8 ) Eine positive (Rückfalls-)Prognose<br />

wird frühestens nach einem Zeitraum von über zwei Jahren angenommen.<br />

9 ) Auch der Führerschein ist zu versagen, wenn der Führerscheinwerber<br />

als verkehrsunzuverlässig (§ 7 Abs 2 und 4 Z 5<br />

FSG) einzustufen ist. Und eine Verurteilung nach § 28 SMG gilt als<br />

Indiz dafür, daß die Gefahr besteht, der Vorbestrafte werde das<br />

Auto für die Begehung weiterer strafbarer Handlungen nützen. So<br />

bekommen nach § 28 SMG Verurteilte regelmäßig keinen Paß und<br />

keinen Führerschein ausgestellt.<br />

Aufgrund dieser einschneidenden Konsequenzen sollte bei der Annahme<br />

einer großen Menge Suchtmittel Zurückhaltung geboten<br />

sein. Doch die Rsp tut bisher das Gegenteil. Sie hat sowohl verschiedenartige<br />

Suchtgifte aus einer Tathandlung zu einer großen<br />

1) Die im weiteren zitierten Entscheidungen beziehen sich großteils noch<br />

auf den § 12 SGG bzw § 16 SGG, die in § 28 SMG bzw § 27 SMG<br />

ihre Entsprechung gefunden haben.<br />

2) RV zum SMG 110 BlgNR 20. GP in Schwaighofer, Das neue Suchtmittelrecht<br />

(1997) 106.<br />

3) SGV BGBl II 1997/377.<br />

4) PGV BGBl II 1997/378.<br />

5) Im Rahmen der SGV hat der Verordnungsgeber Werte übernommen,<br />

die aus einem Gutachten des Jahres 1985 stammen, das laut SGV auf<br />

„modernsten medizinischen Erkenntnissen beruht“. Es ist erstaunlich,<br />

daß der Verordnungsgeber davon ausgeht, daß sich die medizinischen<br />

Erkenntnisse im Suchtgiftbereich in über einem Jahrzehnt nicht verändert<br />

haben sollen. Vgl auch Köck, Entwicklung und Stand des Drogenstrafrechtes<br />

in Österreich, ÖJZ 1998, 99; zu den (höheren) Grenzwerten<br />

in der Schweiz siehe Hochmayr, Zusammenrechnung verschiedener<br />

Suchtgifte bei § 28 SMG? RZ 1999, 115 FN 47.<br />

6) VwGH 12. 6. 1992, 92/18/<strong>01</strong>73; VwGH 13. 1. 1992, 91/19/<br />

<strong>01</strong>37 mwN.<br />

7) VwGH 6. 5. 1997, 96/18/0456.<br />

8) VwGH 21. 2. 1997, 96/18/0221; VwGH 17. 2. 1998, 98/18/<br />

0<strong>01</strong>7.<br />

9) VwGH 13. 1. 1992, 91/19/<strong>01</strong>37; VwGH 17. 2. 1998, 98/18/<br />

0<strong>01</strong>7: In dieser E stellt der VwGH fest, daß auch drei Jahre zu wenig<br />

für eine positive Prognose sind, „auch im Hinblick darauf, daß der<br />

Betroffene auch wegen § 84 Abs 2 Z 1 StGB vorbestraft ist“.<br />

12 AnwBl <strong>2000</strong>/1


Menge zusammengerechnet als auch bei mehreren Tathandlungen<br />

unter Feststellung eines Fortsetzungszusammenhanges eine Zusammenrechnung<br />

zur großen Menge vorgenommen. Die Folge davon<br />

sind hohe Haftstrafen für Süchtige und, wie schon erwähnt, die Einschränkung<br />

bzw Unmöglichkeit der im SMG vorgesehenen Therapie-<br />

und Diversionsmaßnahmen. Denn schließlich ist bei abhängigen<br />

Personen die Geldbeschaffung für den Drogenkonsum mit<br />

dem Verkauf von Drogen verbunden, und eine Zusammenrechnung<br />

von Suchtmitteln führt hier zwangsläufig immer zur Strafbarkeit<br />

nach § 28 oder § 31 SMG. Das ist ein fundamentaler Anschlag<br />

auf die Intention des SMG. Der Gesetzgeber hat sich<br />

schließlich schon unzählige Male zu „Therapie statt Strafe“ bekannt!<br />

II. Zusammenrechnung bei<br />

verschiedenen Suchtmitteln<br />

In der E 13 Os 91/97 hat der OGH bei 200 gr Cannabisharz<br />

(enthielt 90% der Grenzmenge von 20 gr THC), 3 gr Heroin (zumindest<br />

10% Reinheitsgehalt und damit ein Fünftel der mit 1,5 gr<br />

angenommenen Grenzmenge) und fünf LSD-Trips eine große<br />

Menge Suchtgift nach § 12 Abs 1 SGG angenommen. Diese Zusammenrechnungspraxis<br />

stammt aus dem Jahre 1988. 10 ) Doch dieser<br />

leitsatzbegründenden Entscheidung lag ein gänzlich anderer<br />

Sachverhalt zugrunde: Der Täter hatte im Rahmen eines einheitlichen<br />

Tatgeschehens versucht, eine große Menge Cannabis zu<br />

schmuggeln und zusätzlich 2 gr Kokain besessen. Es stellte sich<br />

nun das Problem, ob der Täter nur das versuchte Verbrechen des<br />

§ 12 Abs 1 SGG (jetzt § 28 SMG) zu verantworten hätte, oder ob<br />

ihm hinsichtlich des Kokains zusätzlich auch § 16 Abs 1 SGG<br />

(jetzt § 27 SMG) zur Last gelegt werden müßte. Den OGH beschäftigte<br />

also die Frage, ob der § 12 SGG ein selbständiges Delikt<br />

oder die Qualifikation eines Deliktes (nämlich von § 16 SGG)<br />

sei. Sieht man § 12 SGG als selbständiges Delikt an, dann steht er<br />

in Konkurrenz zu § 16 SGG, der Täter verwirklicht zwei voneinander<br />

unabhängige Straftaten. Für die Strafzumessung wirkt dann<br />

das Zusammentreffen zweier strafbarer Handlungen erschwerend.<br />

Wird § 12 SGG als Qualifikation angesehen, kann keine Konkurrenz<br />

zwischen den Delikten angenommen werden. Denn in diesem<br />

Fall umfaßt § 12 SGG als Qualifikation das Grunddelikt mit und<br />

knüpft an die zusätzlich geforderten Tatbildmerkmale eine höhere<br />

Strafdrohung. 11 ) Bei dieser Lösung ist dann eben der schwerere<br />

Erfolg bei der Strafzumessung entsprechend zu berücksichtigen.<br />

Sachliche Bedeutung hatte dieses Problem schon damals nicht. Der<br />

OGH nahm eine Qualifikation an. Er wollte einen Gesamterfolg<br />

verwirklicht haben und spricht daher im Leitsatz von einer „insgesamt<br />

großen Menge“ iSv einem „größeren Schaden“. Für eine<br />

Zusammenrechnung kleiner Mengen verschiedener Suchtgifte zu<br />

einer großen Menge, die erst durch die Zusammenrechnung zur<br />

großen Menge wird, hätte diese Entscheidung schon damals nicht<br />

Abhandlungen<br />

Grundlage werden dürfen. Aus diesem Leitsatz läßt sich eine solche<br />

Zusammenrechnung nicht ableiten. Der Grenzwert der großen<br />

Menge war schon alleine durch den Schmuggel von Cannabis<br />

erreicht, nur deswegen kam § 12 SGG zur Anwendung.<br />

Nach der neuen Rechtslage ergibt sich die Unmöglichkeit einer solchen<br />

Zusammenrechnung direkt aus dem Gesetz. § 28 Abs 1<br />

SMG und § 31 Abs 1 SMG verweisen auf den § 28 Abs 6 SMG<br />

bzw auf § 31 Abs 3 SMG. Diese zeigen, daß sich die Tatbilder<br />

auf Verordnungen beziehen. Daher ist das gesetzliche Tatbild<br />

nicht alleine aus dem Gesetz zu entnehmen. So sind die §§ 28, 31<br />

SMG Blankettatbestände und werden durch die SGV und PGV ausgefüllt.<br />

12 ) Die Mengenangaben in den Verordnungen werden also<br />

zum Tatbestandsmerkmal der Delikte und damit für die Gerichte<br />

bindend. 13 ) Dabei war im Hinblick auf Art 18 B-VG bzw § 1 StGB<br />

besonders die taxative Festlegung der Grenzmengen wichtig, da<br />

das frühere SGG diesen Bestimmtheitsgrundsätzen nicht entsprach.<br />

Die Befürworter einer Zusammenrechnung14 ) übersehen diese Bindungswirkung<br />

und orientieren sich an der deutschen Praxis. Aber<br />

die deutsche Rechtslage kann nicht herangezogen werden. Die<br />

BRD hat kein Blankettstrafgesetz, das durch bindend wirkende Verordnungen<br />

ausgefüllt wird. Vielmehr wurden vom BGH Grenzwerte<br />

festgelegt, die aber für die Untergerichte nicht verbindlich<br />

sind und daher auch nur zum Teil von ihnen übernommen wurden.<br />

15 ) Auch in Österreich gab es bis zum Erlaß des SMG keine<br />

bindenden Grenzmengen. Das seit 1985 existierende Gutachten<br />

des „Beirates zur Bekämpfung des Mißbrauchs von Alkohol und<br />

anderen Suchtmitteln“ 16 ) legte zwar mengenmäßige Grenzwerte<br />

für die einzelnen Suchtgifte fest, hatte aber keinen Verordnungscharakter<br />

und schloß daher nicht aus, eine Kombination verschiedener<br />

Suchtgifte als große Menge anzusehen. Diese Rechtsunsicherheit<br />

hat Österreich durch die normative Festlegung der Grenzmengen<br />

beseitigt. Schließlich kam es dem Gesetzgeber ja gerade<br />

darauf an, endlich ein Gesetz zu schaffen, bei dem der Normanwender<br />

den Inhalt einer Bestimmung zweifelsfrei erkennen kann. 17 )<br />

Die Befürworter einer Zusammenrechnung setzen sich nicht nur<br />

über die tatbildmäßigen Grenzen des § 28 SMG und des § 31<br />

SMG hinweg, ihre Gesetzesauslegung ist auch nicht verfassungskonform.<br />

Durch eine solche Art der Zusammenrechnung würde die<br />

Mengenberechnung wieder dem Ermessen der Gerichten überlassen<br />

sein. Genau das wollte das neue SMG ja verhindern!<br />

10) EvBl 1988/127.<br />

11) Kienapfel, AT 7 , 33.<br />

12) Triffterer AT 2 , 59.<br />

13) Foregger/Litzka/Matzka, Kommentar zum SMG § 28 Anm IV.1.<br />

14) Birklbauer, Probleme bei der Grenzmengenberechnung nach dem<br />

neuen Suchtmittelrecht, ÖJZ 1999, 302f; Hochmayr, RZ 1999, 112ff.<br />

15) Körner, BtMG 4 § 29a Rz 45ff; Weber, BtMG § 29a Rz 72ff.<br />

16) JABl 1985/28 in Foregger/Litzka, Kommentar zum SGG 2 , 111.<br />

17) RV zum SMG 110 BlgNR 20. GP in Schwaighofer, Suchtmittelrecht,<br />

104.<br />

AnwBl <strong>2000</strong>/1 13


Abhandlungen<br />

Weiters ist anzumerken, daß eine Zusammenrechnung verschiedener<br />

Suchtmittel auch materiell gesehen falsch ist. Die große Menge<br />

Suchtmittel muß geeignet sein, in großem Ausmaß eine Gefahr für<br />

das Leben und Gesundheit von Menschen herbeizuführen. Dabei<br />

müssen auch Gewöhnungseignung und Gewöhnungsverhalten mitbedacht<br />

werden (§§ 28 Abs 6, 31 Abs 3 SMG). Richtig stellt<br />

Birklbauer in diesem Zusammenhang fest, daß eine Zusammenrechnung<br />

von Suchtgiften und psychotropen Stoffen nicht möglich<br />

ist, weil diese Stoffe ein geringeres Gefährdungspotential als Suchtgifte<br />

haben. 18 ) Doch haben zB Cannabisprodukte und Heroin dasselbe<br />

Gefährdungspotential? Sicherlich nicht! 19 ) Eine Zusammenrechnung<br />

verschiedener Suchtmittel ist also auch aus ihrer Verschiedenartigkeit<br />

heraus abzulehnen. 20 )<br />

So ist nach dem SMG eine Zusammenrechnung verschiedener<br />

Suchtmittel aufgrund der abschließenden Regelung der Tatbestände<br />

durch die SGV und PGV nicht möglich. Darüber hinaus<br />

würde einer Praxis gefolgt werden, die nach der alten Rechtslage<br />

zwar möglich, aber schon damals nicht sinnvoll war, und aus der<br />

Mißdeutung einer OGH Entscheidung entstanden ist. Das kann<br />

wohl kein Grund sein, die Fundamente des neuen SMG zu zerstören.<br />

III. Zusammenrechnung gleicher Suchtmittel<br />

aufgrund der Annahme eines fortgesetzten Deliktes<br />

Ein Täter handelt über zwei Jahre hinweg mit jeweils geringen<br />

Mengen an Haschisch. Nun stellt sich folgende Frage: Hat der Täter<br />

denselben Tatbestand, nämlich § 27 SMG, mehrmals verwirklicht<br />

oder hat er diesen Tatbestand nur einmal gesetzt? In letzterem<br />

Fall wäre der Täter nicht mehr „nur“ nach § 27 SMG strafbar: Die<br />

daraus folgende Zusammenrechnung der einzelnen (geringen)<br />

Mengen zu einer großen (Gesamt-)Menge Suchtgift erfüllt dann<br />

das Tatbild des § 28 SMG. Voraussetzung dafür ist die Annahme<br />

eines fortgesetzten Deliktes. Da Suchtmitteldelikte fast immer Wiederholungstaten<br />

sind, ist die Frage nach dem Vorliegen eines fortgesetzten<br />

Deliktes verständlich. Ein Blick in die Rsp zeigt, daß<br />

gerade bei Suchtmitteldelikten der Fortsetzungszusammenhang<br />

regelmäßig angewendet wird. Dies führt jedoch zwangsläufig zur<br />

Strafbarkeit nach § 28 oder § 31 SMG. Die weitreichenden Konsequenzen,<br />

die mit dieser Qualifizierung für den meistens selbst<br />

süchtigen Täter verbunden sind, habe ich schon unter Punkt I dargestellt.<br />

Von diesen negativen und kontraproduktiven Folgen für<br />

einen betroffenen, süchtigen Täter läßt sich die Rsp nicht beeindrucken.<br />

Grundsätzlich ist die Annahme eines fortgesetzten Deliktes nur<br />

möglich, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind: die Gleichartigkeit<br />

der Begehungsweise, der enge zeitliche Zusammenhang<br />

der Taten und der notwendigen Gesamtvorsatz. 21 ) In der E 9 Os<br />

74/7822 ) stellte der OGH fest, daß dann eine Handlungseinheit<br />

anzunehmen sei, wenn „die betreffenden Einzelakte objektiv mit<br />

einer am einheitlichen Gefahrenbegriff orientierten Kontinuität<br />

gesetzt werden“ und wenn der „zumindest bedingte Vorsatz des<br />

Täters jeweils auch den an die bewußte kontinuierliche Begehung<br />

geknüpften Additionseffekt mitumfaßt.“ Dies sah der OGH als<br />

gegeben an, weil der Täter die Verwirklichung einer Gefahr in größerem<br />

Ausmaß (iSd § 12 SGG) bedacht hatte und sich zumindest<br />

mit ihr abgefunden hatte. Als Gründe für diese Annahme gab der<br />

OGH den langen Tatzeitraum, die große Zahl der Abnehmer und<br />

die große Suchtgiftmenge an.<br />

Der „lange Tatzeitraum“ erstreckt sich in den verschiedenen Entscheidungen<br />

von ca drei Jahren bis hin zu zwei Tagen: In der E 12<br />

Os 4/92 führt der OGH aus, daß beim Schmuggel von geringen<br />

Quantitäten Haschisch über drei Jahre und Heroin über eineinhalb<br />

Jahre und durch den Verbrauch eines Großteiles des Suchtgiftes<br />

durch den Angeklagten selbst „abstrakt betrachtet“ auch eine<br />

andere, „den Additionseffekt nicht annehmende“, Beurteilung<br />

möglich gewesen wäre. Die Annahme des Fortsetzungszusammenhanges<br />

entspräche jedoch „durchaus der Lebenserfahrung und<br />

den Denkgesetzen“. In OGH 11 Os 61/8623 ) finden die Suchtgiftverkäufe<br />

„jeweils in mehreren Etappen“ innerhalb eines Zeitraumes<br />

von 4 Monaten statt. In 16 Os 7/90 führt dann die zweimalige<br />

Abgabe von Kokain an dieselbe Käuferin „innerhalb kurzer<br />

Zeit“, in 13 Os 36/95 die einmalige Abgabe von Heroin, mit<br />

dem Vorsatz am folgenden Tag weiteres Heroin zu verkaufen, zur<br />

Annahme des Fortsetzungszusammenhanges. 24 )<br />

Keine der Entscheidungen führt aus, ob es sich wirklich um eine<br />

kontinuierliche Begehung gehandelt hat, oder es in diesen Zeiträumen<br />

nur zu einigen wenigen Übergaben gekommen ist. Besonders<br />

die E 12 Os 4/92 zeigt, wie fragwürdig ein Fortsetzungszusammenhang<br />

konstruiert wird. Wäre aufgrund des großen Eigenverbrauches<br />

doch schon eine „den Additionseffekt nicht annehmende“<br />

Beurteilung nahe gewesen, so hätte die Länge des Tatzeitraumes<br />

dafür den Ausschlag geben müssen! Dabei ist auch zu<br />

bedenken, daß das Kriterium eines „langen“ Tatzeitraumes dem<br />

sonst für das fortgesetzte Delikt geforderten engen zeitlichen Zusammenhang25<br />

) der Taten eindeutig widerspricht. So stellte der<br />

OGH in 14 Os 80/89 richtigerweise fest, daß ein einmaliger Ver-<br />

18) Birklbauer, ÖJZ 1999, 304.<br />

19) Schwaighofer, Die Zukunft der österreichischen Drogenpolitik, JRP<br />

1999, 159.<br />

20) Vgl Foregger/Litzka/Matzka, Kommentar zum SMG § 28 Anm III.3:<br />

Eine Zusammenrechnung wäre für sie höchstens bei austauschbaren<br />

bzw ununterscheidbaren Substanzen eines Suchtmittelgemisches<br />

„gangbar“.<br />

21) Leukauf/Steininger, StGB 3 § 28 Rz 30ff; Venier, Der Fortsetzungszusammenhang<br />

im österreichischen Strafrecht (1989), 26f.<br />

22) SSt 50/38 = EvBl 1980/20 = JBl 1980, 164 = RZ 1979/73.<br />

23) SSt 57/29.<br />

24) Der erste Kauf wurde vom OGH als ein Probekauf bewertet. Dabei<br />

wurde das Heroin an einen verdeckten Fahnder weitergegeben und<br />

der Täter vor der zweiten Übergabe festgenommen.<br />

25) Leukauf/Steininger, StGB 3 § 28 Rz 32.<br />

14 AnwBl <strong>2000</strong>/1


kauf von Cannabis und ein zweimaliger Verkauf von Heroin an unterschiedlichen<br />

Orten innerhalb von acht Monaten nicht für einen<br />

Gesamtvorsatz sprächen. Und auch in der E 12 Os 130/8026 )<br />

kam es zu einer Ablehnung des Fortsetzungszusammenhanges<br />

durch den OGH, weil kein zusammenhängender Tatzeitraum gegeben<br />

war. Das Erstgericht hatte eine kontinuierlichen Tatbegehung<br />

innerhalb eines Jahres angenommen, obwohl der Täter während<br />

dieses Jahres sechs Monate in U-Haft war.<br />

Die große Zahl von Abnehmern, wie es die E OGH 9 Os 74/7827 )<br />

als Voraussetzung für einen Fortsetzungszusammenhang fordert,<br />

spielt in der weiteren Rsp gar keine Rolle mehr. In 11 Os 61/8628 )<br />

gibt es nur zwei Abnehmer. In 15 Os 107, 108/9329 ) und 15 Os<br />

20/95 wird die Ansicht vertreten, daß die Abgabe an eine Person<br />

genüge, denn schließlich sei es zu einer Vielzahl von Übergaben<br />

an diese Person gekommen. Doch wie schon erwähnt, läßt der<br />

OGH in 13 Os 36/95 eine Übergabe und die Planung nur einer<br />

weiteren Übergabe für den nächsten Tag an dieselbe Person auch<br />

genügen.<br />

Das dritte, zur Bestimmung des Gesamtvorsatzes geschaffene Kriterium,<br />

die große Suchtgiftmenge, erweist sich als besonders untauglich.<br />

Nur wenn dem Täter ein Gesamtvorsatz nachgewiesen<br />

werden kann, darf das Suchtmittel zusammengerechnet werden.<br />

So kann doch nicht die erst nachträglich durch Zusammenrech-<br />

Abhandlungen<br />

nung zustande gekommene große Menge von vornherein als Indiz<br />

für einen solchen Vorsatz gewertet werden.<br />

Diese Beispiele aus der Rsp zeigen deutlich, daß der OGH im Rahmen<br />

des SMG sicher keine tauglichen, neuen Kriterien gefunden<br />

hat, den Gesamtvorsatz und damit einen Fortsetzungszusammenhang<br />

festzustellen. Nur selten verneint der OGH den Fortsetzungszusammenhang.<br />

Und dies hauptsächlich dann, wenn Feststellungen<br />

zum Vorliegen eines Gesamtvorsatzes gänzlich fehlten. 30 )<br />

Wann kann nun aber wirklich ein solcher Gesamtvorsatz angenommen<br />

werden? Problematisch ist es, wenn der Gesamtvorsatz<br />

des fortgesetzten Deliktes mit der Wiederholungsabsicht gleichgesetzt<br />

wird. In der E JBl 1989, 458 sprach der OGH ausdrücklich<br />

aus, daß sich eine fortgesetzte Tatbegehung nicht mit der Gewerbsmäßigkeit<br />

decke. Und in der E RZ 1998/10 stellte der OGH<br />

fest, daß die mehrmalige Weitergabe von Suchtgift „zwar den<br />

Willen zum mehrmaligen Absatz von Suchtgift indiziert“, aber für<br />

die Annahme einer „tätergewollten Handlungseinheit“ nicht aus-<br />

26) SSt 52/29.<br />

27) SSt 50/38 = EvBl 1980/20 = JBl 1980, 164 = RZ 1979/73.<br />

28) SSt 57/29.<br />

29) JBl 1994, 835.<br />

30) JBl 1982, 160; SSt 58/54; JBl 1989, 458; ÖJZ-LSK 1995/227; 11<br />

Os 137/98.<br />

AnwBl <strong>2000</strong>/1 15


Abhandlungen<br />

reiche. Anders hingegen die E JBl 1994, 835: Die Täterin hatte<br />

im Laufe von zweieinhalb Jahren 2500 Flaschen Paracodein zu<br />

30 Gramm an eine Person weitergegeben. Dort meinte der OGH,<br />

daß sich aus der schon festgestellten Gewerbsmäßigkeit des Tuns<br />

der Angeklagten der Vorsatz auf fortgesetzte Tatbegehung folgern<br />

ließe und es daher auch zulässig sei, die abgegebenen Suchtgiftmengen<br />

zu addieren. Eine Gleichsetzung mit der Gewerbsmäßigkeit<br />

führt jedoch zu einer unzulässigen Doppelverwertung. 31 )<br />

Venier fordert für den Gesamtvorsatz, daß sich der Täter von Beginn<br />

seiner Handlungen an einen zahlen- oder mengenmäßigen<br />

bestimmten (End-)Erfolg vorstellen muß. 32 ) Und auch Schmoller hält<br />

einen Fortsetzungszusammenhang nur bei einer „ratenweisen“ Abgabe<br />

von Suchtmitteln möglich. 33 ) Eine Abgabe in Raten setzt wohl<br />

eine von vornherein feststehende Gesamtmenge voraus. In 13 Os<br />

117/91 wird der Gesamtvorsatz hingegen daraus abgeleitet, daß<br />

eine „vereinbarte Lieferung ohne jegliche Beschränkung“ geplant<br />

war. Bei diesem Sachverhalt ist jedoch, entgegen der Meinung des<br />

OGH, ein von Anfang an auf eine bestimmte Menge gerichteter<br />

Gesamtvorsatz gerade nicht verwirklicht. Bloße Wiederholungsabsicht<br />

reicht dafür eben nicht aus. 34 ) Zu Recht meint Birklbauer<br />

daher, daß ein Gesamtvorsatz nur dann angenommen werden<br />

kann, wenn die Suchtmittelmenge, auf die sich der (Gesamt-)Vorsatz<br />

des Täters bezieht, schon von Beginn an feststeht, er sie zB<br />

schon in einem Depot gelagert hat. 35 )<br />

Vorgänge, die sich im Inneren des Täters abspielen, sind sicherlich<br />

im Rahmen einer Entscheidungsfindung der schwierigste Feststellungsbereich.<br />

Doch die Rsp darf sich dieser Prüfung nicht entziehen,<br />

indem sie den gewünschten Vorsatz einfach aus allem und<br />

jedem ableitet. So scheint es jedoch im Suchtmittelbereich bei der<br />

Feststellung eines Gesamtvorsatzes zu sein. Das Vorliegen eines<br />

Depots oder ein ratenweiser Verkauf aus einer Gesamtmenge ist<br />

objektiv feststellbar. Die Rsp sollte daher dieses einzige Indiz, das<br />

für einen Gesamtvorsatz spricht, unbedingt in die Prüfung miteinbeziehen.<br />

Nur so kann die mE nach dringend gebotene Einschränkung<br />

bei der Annahme eines Fortsetzungszusammenhanges gelingen.<br />

Dabei darf nicht außer acht gelassen werden, daß auch der<br />

Erwerb, Besitz und Handel mit einer nicht großen Menge Suchtgift<br />

bei Annahme der Gewerbsmäßigkeit mit bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe<br />

bedroht ist. Nur die Tatsache, daß dieser Strafrahmen<br />

geringer ist als die fünf Jahre des § 28 Abs 2 SMG, kann kein<br />

Grund sein, die Rechtsfigur des Fortsetzungszusammenhanges<br />

„über Gebühr zu strapazieren“. 36 )<br />

IV. § 29 StGB – eine brauchbare Lösung?<br />

Nach § 29 StGB können Werte und Schadensbeträge zusammengerechnet<br />

werden, wenn der Täter mehrere Taten derselben Art<br />

begangen hat. Hochmayr deutet die Möglichkeit an, § 29 StGB im<br />

Rahmen des SMG analog anzuwenden, weil schließlich bei diesen<br />

Taten immer dasselbe Rechtsgut, nämlich das der Volksgesundheit,<br />

verletzt wird und das SMG mit der großen bzw der übergroßen<br />

Menge ebenso zwei Qualifikationsstufen kennt wie das StGB mit<br />

den Wertgrenzen von S 25.000,– bzw S 500.000,–. 37 ) Diese<br />

„Gemeinsamkeiten“ dürfen aber nicht über die Unterschiede hinwegtäuschen.<br />

Ein Auto und ein Moped, beides Kfz, haben zusammenrechenbare<br />

Werte, sie haben Neuwertpreise, Gebrauchtlistenpreise usw. Heroin<br />

und Haschisch sind beides Suchtmittel, aber in ihrer Wirkung<br />

und ihrer Gefährlichkeit sind sie grundverschieden, sie haben<br />

höchstens einen Schwarzmarktpreis gemeinsam. Und schließlich<br />

spricht § 29 StGB nur vom Wert einer Sache oder von der Höhe<br />

des Schadens. Mengenangaben, die keinen Schaden ausdrücken,<br />

werden auch im StGB nicht zusammengerechnet38 ) und selbst auch<br />

da, wo es um (Schadens-)Beträge geht, ist eine Anwendung des<br />

§ 29 StGB nicht immer möglich. 39 )<br />

Auch Birklbauer schließt die analoge Anwendung des § 29 StGB<br />

aus, da diese Bestimmung sich eben nicht auf die Suchtmittelgrenzmengen<br />

bezieht. Er führt aus, daß dazu eine eigene Bestimmung<br />

im Suchtmittelrecht notwendig wäre. 40 ) Doch wozu sollte eine solche<br />

Bestimmung gut sein? § 27 SMG bzw § 30 SMG kämen kaum<br />

mehr zur Anwendung, und die daraus folgende Strafverschärfung<br />

würde die Intention des SMG „Therapie statt Strafe“ völlig zunichte<br />

machen!<br />

V. Zusammenfassung<br />

Die Zusammenrechnung verschiedenartiger Suchtmittel steht mit<br />

dem SMG nicht im Einklang und ist daher entschieden abzulehnen.<br />

Die Grenzmengen der §§ 28, 31 SMG sind durch die SGV<br />

und PGV abschließend geregelt worden.<br />

Die Zusammenrechnung von gleichartigen Suchtmitteln aus mehreren<br />

Tathandlungen ist nur im Rahmen des Fortsetzungszusammen-<br />

31) Birklbauer, ÖJZ 1999, 306.<br />

32) Venier, Fortsetzungszusammenhang, 43.<br />

33) Schmoller, Zur Zukunft des „fortgesetzten Deliktes“ in: Aktuelles zum Finanzstrafrecht<br />

(1998), 57; OGH in SSt 58/54 und Os 137/98 sowie<br />

Foregger/Litzka/Matzka, Kommentar zum SMG § 28 Anm III.2 verlangen<br />

einen Vorsatz, der „auf eine Tatbestandsverwirklichung in Teilmengen“<br />

gerichtet ist. Ob das schon eine von vornherein vorhandene und<br />

mengenmäßig bestimmte Gesamtmenge voraussetzt, geht daraus nicht<br />

direkt hervor.<br />

34) Venier, Fortsetzungszusammenhang, 26.<br />

35) Birklbauer, ÖJZ 1999, 305f.<br />

36) Birklbauer, ÖJZ 1999, 306.<br />

37) Hochmayr, RZ 1999, 116.<br />

38) Auch die Vorteile, die ein Beamter im Rahmen von § 304 StGB fordert,<br />

annimmt oder sich versprechen läßt, können nicht zusammengerechnet<br />

werden, weil diese Beträge weder der Wert einer Sache sind, gegen<br />

die sich die Handlung richtet, noch den Schaden daraus beziffern:<br />

Bertel in WK 1 § 304 Rz 19a.<br />

39) Vgl den „geringen Wert“ nach § 141 StGB oder § 142 Abs 2 StGB:<br />

Leukauf/Steininger StGB 3 § 29 Rz 3.<br />

40) Birklbauer, ÖJZ 1999, 306.<br />

16 AnwBl <strong>2000</strong>/1


hanges möglich. Dieser kann nur angenommen werden, wenn die<br />

gesamte Suchtmittelmenge schon von Beginn der Tathandlungen<br />

an feststeht.<br />

Eine Bestimmung iSd § 29 StGB für gleichartige Suchtmittel ist<br />

abzulehnen und käme aufgrund der geltenden Rechtslage für verschiedenartige<br />

Suchtmittel auch gar nicht in Frage.<br />

Für die typischen Fälle des wiederholten Suchtmittelhandels, nämlich<br />

um die eigene Sucht zu finanzieren, führt eine Zusammen-<br />

Dr. Martin Hiesel, BKA-VD, Wien<br />

Die Antragserfordernisse des § 15 VfGG<br />

I. Einleitung<br />

§ 15 VfGG zählt zweifellos zu den zentralen Bestimmungen des<br />

verfassungsgerichtlichen Verfahrens. Gleich am Beginn des mit<br />

der Überschrift „Verfahren vor dem Verfassungsgerichtshof“ versehenen<br />

zweiten Abschnitts des VfGG stehend, beinhaltet er mehrere<br />

Anforderungen, denen beinahe alle an den VfGH gerichteten<br />

Anträge1 ) entsprechen müssen. § 15 VfGG ist iVm § 18 VfGG als<br />

Maßstab für die Zulässigkeit all dieser Anträge sohin – im Gegensatz<br />

zu den „Besonderen Vorschriften“ der §§ 36a ff VfGG, die jeweils<br />

nur in einer bestimmten Verfahrensart (zB Gesetzesprüfungsoder<br />

Bescheidbeschwerdeverfahren) zur Anwendung kommen – in<br />

fast jedem verfassungsgerichtlichen Verfahren heranzuziehen. Vor<br />

diesem Hintergrund ist es doch ein wenig erstaunlich, daß dieser –<br />

schon seit vielen Jahrzehnten unverändert in Geltung stehenden –<br />

Bestimmung in der Literatur zum verfassungsgerichtlichen Prozeßrecht<br />

bisher kaum Beachtung geschenkt wurde. 2 ) Der Grund für<br />

diese Vernachlässigung kann vielleicht in dem Umstand erblickt<br />

werden, daß der Wortlaut des § 15 VfGG jedenfalls auf dem ersten<br />

Blick in fast jeder Hinsicht weitgehend eindeutig erscheint.<br />

Eine nähere Betrachtung der zu dieser Bestimmung ergangenen<br />

Rsp des VfGH zeigt jedoch, daß es immer wieder (auch anwaltlich<br />

unterfertigte) Eingaben an den VfGH gibt, die zurückgewiesen<br />

werden, weil sie einzelne der darin aufgestellten Antragserfordernisse<br />

nicht erfüllen. Darüber hinaus scheint die einschlägige (primär<br />

zu Abs 2 ergangene) Rsp des VfGH ihrerseits in Teilen zumindest<br />

diskussionswürdig zu sein. All dies läßt es zweckmäßig erscheinen,<br />

einen genaueren Blick auf § 15 VfGG und die diese<br />

Bestimmung konkretisierende Rsp zu werfen.<br />

II. § 15 Abs 1 VfGG<br />

Nach § 15 Abs 1 VfGG sind die an den VfGH gem Art 137 bis<br />

145 B-VG3 ) gerichteten Anträge schriftlich zu stellen. Unter einem<br />

Antrag iSd § 15 Abs 1 VfGG sind alle verfahrenseinleitenden Ein-<br />

Abhandlungen<br />

rechnung von gleich- oder verschiedenartigen Suchtmitteln zu<br />

hohen Haftstrafen und den Ausschluß von Diversions- und Therapiemöglichkeiten<br />

für Süchtige. Die §§ 28, 31 SMG sollten<br />

daher jenen Dealern vorbehalten bleiben, die aus reiner Gewinnsucht<br />

handeln. Und diese dealen zumeist mit solchen Mengen<br />

von Suchtmitteln, daß es die hier abgelehnten Zusammenrechnungsarten<br />

nicht braucht, damit eine „große Menge“ iSd<br />

SMG erfüllt ist.<br />

gaben an den VfGH – und zwar unabhängig von ihrer der jeweili-<br />

gen Verfahrensart entsprechenden Bezeichnung 4 ) – zu verstehen. 5 )<br />

Keine Anträge iS dieser Bestimmung sind daher etwa Anträge auf<br />

Zuerkennung der aufschiebenden Wirkung (die im Bescheidbeschwerdeverfahren<br />

auch noch nach Einbringung der Beschwerde<br />

gestellt werden können) und Anträge auf Abtretung der Be-<br />

1) Dieses Wort wird im Gesetzestext hier als Übergriff für alle auf die<br />

Art 137 bis 145 B-VG gestützten Eingaben an den VfGH verwendet.<br />

2) Soweit ersichtlich, hat sich mit § 15 VfGG und der hiezu ergangenen<br />

verfassungsgerichtlichen Rsp bisher lediglich Eisenberger, Die Zurückweisung<br />

von inhaltlich mangelhaften VfGH-Beschwerden, AnwBl 1994,<br />

673, näher auseinandergesetzt. Mayer, B-VG 2 (1997) § 15 VfGG<br />

zitiert lediglich einige neuere Judikaturformeln, während sich Walter/<br />

Mayer, Grundriß des österreichischen Bundesverfassungsrechts 8 (1996)<br />

Rz 1066, Machacek (Hrsg), Verfahren vor dem VfGH und vor dem<br />

VwGH 3 (1997) 55 und Öhlinger, Verfassungsrecht 4 (1999) 445 im<br />

wesentlichen überhaupt mit der Wiedergabe des Gesetzestextes begnügen.<br />

Eine ausführliche, zwischenzeitlich jedoch veralterte Zusammenstellung<br />

der einschlägigen verfassungsgerichtlichen Rsp findet sich<br />

lediglich bei Klecatsky/Öhlinger, Die Gerichtsbarkeit des öffentlichen<br />

Rechts (1984) 372ff.<br />

3) Da der VfGH gem Art 145 B-VG über Verletzungen des Völkerrechts<br />

nur „nach den Bestimmungen eines besonderen Bundesgesetzes“ zu<br />

erkennen hat, ein solches bislang jedoch nicht erlassen wurde, kommt<br />

praktisch nur eine Anrufung des VfGH nach den Art 137 bis 144 B-VG<br />

in Betracht. Auf Art 145 B-VG gestützte Anträge werden vom VfGH in<br />

stRsp (siehe zB VfSlg 11.874/1988, 12.615/1991, 13.130/1992,<br />

14.050/1995 und 14.990/1997) zurückgewiesen.<br />

4) ZB Klage nach Art 137 B-VG, Antrag auf Aufhebung einer (genau<br />

zu bezeichnenden) Gesetzesbestimmung nach Art 140 B-VG oder<br />

Bescheidbeschwerde nach Art 144 B-VG.<br />

5) Seit der Einführung des § 17a VfGG durch die Novelle BGBl I 1997/<br />

88 kommt der Frage, was unter einem Antrag iSd § 15 Abs 1 VfGG zu<br />

verstehen ist, auch in gebührenrechtlicher Hinsicht große Bedeutung<br />

zu, weil nunmehr für solche Anträge, sofern sie nicht von einer Gebietskörperschaft<br />

eingebracht werden, spätestens im Zeitpunkt ihrer Überreichung<br />

eine Gebühr von S 2500.– zu entrichten ist. Vgl hiezu die<br />

Darstellung von Eisenberger/Eisenberger, Die neuen Gebühren für<br />

VfGH- und VwGH-Beschwerden, AnwBl 1998, 153.<br />

AnwBl <strong>2000</strong>/1 17


Abhandlungen<br />

schwerde an den VwGH, und zwar unabhängig davon, ob sie<br />

bereits bei Einbringung der Beschwerde als Eventualantrag oder<br />

nachträglich nach Abweisung oder Ablehnung der Beschwerde<br />

durch den VfGH6 ) gestellt werden.<br />

Das Erfordernis der Schriftlichkeit ist wohl so eindeutig, daß es keiner<br />

näheren Erläuterung bedarf. Auch der VfGH hatte in seiner bisherigen<br />

Rsp kaum Gelegenheit, sich damit auseinanderzusetzen. 7 )<br />

III. § 15 Abs 2 VfGG<br />

1. Die einzelnen Antragserfordernisse<br />

§ 15 Abs 2 VfGG enthält drei allgemeine Erfordernisse, denen<br />

jede Eingabe iSd § 15 Abs 1 VfGG zu entsprechen hat. Diese Voraussetzungen,<br />

die im folgenden näher dargestellt werden sollen,<br />

sind:<br />

• die Bezugnahme auf den Artikel des B-VG, aufgrund dessen der<br />

VfGH angerufen wird,<br />

• die Darstellung des Sachverhaltes, aus dem der Antrag hergeleitet<br />

wird und<br />

• ein bestimmtes Begehren.<br />

a) Bezugnahme auf den dem Antrag zugrundeliegenden B-VG-Artikel<br />

Aus der Bezugnahme auf einen Art des B-VG ergibt sich, welche<br />

Art von Verfahren der Antragsteller vor dem VfGH zu führen beabsichtigt.<br />

Obwohl dieses Erfordernis nicht nur schon von seinem<br />

Wortlaut her so eindeutig ist, daß Mißverständnisse ausgeschlossen<br />

erscheinen, sondern ihm auch leicht entsprochen werden<br />

kann, 8 ) kommt es in der Praxis auch bei anwaltlich unterfertigten<br />

Eingaben immer wieder vor, daß Anträge die geforderte Bezugnahme<br />

gar nicht enthalten oder sich auf einen im Lichte des<br />

Antragsvorbringens offenkundig unzutreffenden Art des B-VG berufen.<br />

Das Fehlen jeglicher Bezugnahme auf einen Art des B-VG führt<br />

nach der stRsp des VfGH zur sofortigen Zurückweisung der Eingabe.<br />

9 ) Ebenfalls zurückzuweisen ist ein Antrag, der sich zwar auf<br />

verschiedene Art des B-VG stützt, ohne aber auf den Art bezugzunehmen,<br />

aufgrund dessen, dem Wortlaut des in der Eingabe<br />

gestellten Antrags zufolge, der VfGH angerufen werden soll. 10 )<br />

Diese – sehr strenge – Rsp steht allerdings in einem gewissen Spannungsverhältnis<br />

zu früheren Aussagen des VfGH, nach denen in<br />

Fällen einer bloßen Fehlzitierung des der Sache nach relevanten<br />

Art des B-VG den sonstigen Erfordernissen entsprechende Eingaben<br />

als zulässig anzusehen sind. 11 )<br />

b) Darstellung des Sachverhaltes<br />

Auch dieses vermeintlich triviale Antragserfordernis hat sich in der<br />

Praxis als Hürde für so manchen Antrag erwiesen. Der genauen<br />

Darstellung des Sachverhaltes kommt freilich in den verschiedenen<br />

verfassungsgerichtlichen Verfahrensarten durchaus unterschiedliche<br />

Bedeutung zu, weshalb die aus diesem Antragserfordernis<br />

erfließenden Voraussetzungen nicht in einer für alle Verfahren allgemeingültigen<br />

Weise dargelegt werden können. In der Praxis<br />

spielt gerade hier die Verbindung mit den jeweils verfahrensspezifischen<br />

Regelungen eine große Rolle. Selbst innerhalb einer Verfahrensart<br />

können diesbezüglich erhebliche Unterschiede bestehen. 12 )<br />

In einem – allerdings vereinzelt gebliebenen und in der Amtlichen<br />

Sammlung nicht einmal aufscheinenden – Beschluß hat der VfGH<br />

allerdings undifferenziert von „den strengen Anforderungen des<br />

§ 15 Abs 2 VfGG“ gesprochen. 13 )<br />

Der VfGH hat kürzlich im Rahmen von zwei Bescheidbeschwerdeverfahren<br />

zu § 15 Abs 2 VfGG jeweils ausgesprochen, daß die<br />

Sachverhaltsdarstellung dazu dient, dem VfGH noch vor Vorlage<br />

der Verwaltungsakten in rechtlicher wie tatsächlicher Hinsicht eine<br />

Würdigung des jeweils der Beschwerde zugrundeliegenden Lebenssachverhaltes<br />

zu ermöglichen. 14 )<br />

Nach der Rsp des VfGH ist eine Bescheidbeschwerde, die überhaupt<br />

keine Sachverhaltsdarstellung enthält, als unzulässig zurückzuweisen.<br />

15 ) Gleiches gilt für Bescheidbeschwerden, in denen<br />

anstelle einer eigenständigen Sachverhaltsdarstellung lediglich<br />

auf die Sachverhaltsdarstellung des angefochtenen Bescheides<br />

verwiesen wird. 16 ) Schließlich kann auch eine ungenaue Darle-<br />

6) Siehe zur letztgenannten Fallkonstellation zB VfSlg 15.049/1997 sowie<br />

(inhaltlich ident und wohl darum nicht in der Amtlichen Sammlung<br />

veröffentlicht) VfGH 9. 1. 1998, B 4942/96 und VfGH 9. 1. 1998,<br />

B 1489/97.<br />

7) In VfSlg 1311/1930 sprach der VfGH unter Bezugnahme auf § 15<br />

Abs 1 VfGG 1930 aus, daß auf eine in einem Verfahren zur Entscheidung<br />

eines negativen Kompetenzkonfliktes im Zuge der mündlichen<br />

Verhandlung erhobene Beschwerde nicht einzugehen ist. In<br />

VfSlg 5064/1965 entschied der VfGH, daß das in der Beschwerde<br />

enthaltene Begehren durch ein späteres Telefongespräch nicht erweitert<br />

werden kann. In VfSlg 6998/1973 hielt der Gerichtshof in einem Bescheidbeschwerdeverfahren<br />

eine Erweiterung des Umfangs der Anfechtung<br />

durch ein entsprechendes Vorbringen im Rahmen der mündlichen<br />

Verhandlung für unzulässig.<br />

8) Etwa durch Formulierungen wie Klage nach Art 137 B-VG, Antrag gem<br />

Art 139 B-VG oder Bescheidbeschwerde nach Art 144 B-VG etc.<br />

9) Siehe zB VfSlg 8733/1980, 11.243/1987, 11.325/1987, 12.442/<br />

1990, 13.362/1993, 15.161/1998 und jüngst VfGH 23. 6. 1999,<br />

B 892/99.<br />

10) VfGH 1. 12. 1998, G 230/98.<br />

11) VfSlg 13.268/1992.<br />

12) Man denke nur an unterschiedliche Anforderungen hinsichtlich der<br />

Genauigkeit der Sachverhaltsdarstellung bei Individualanträgen einerseits,<br />

wo zur Beurteilung des Vorliegens der Prozeßvoraussetzungen oft<br />

detaillierte Sachverhaltsangaben erforderlich sein werden, und bei Regierungsanträgen<br />

auf abstrakte Normenkontrolle andererseits, wo eine<br />

Bezugnahme auf den der Anfechtung zugrundeliegenden Regierungsbeschluß<br />

als ausreichende Sachverhaltsdarstellung anzusehen ist.<br />

13) VfGH 26. 9. 1995, B 1606/95.<br />

14) VfGH 23. 2. 1999, B 149/99 und VfGH 23. 2. 1999, B 193/99.<br />

15) Siehe zB VfSlg 9798/1983, 12.616/1991 und 13.100/1992.<br />

16) VfGH 16. 12. 1998, B 2156/98. Der VfGH ging in diesem Zurückweisungsbeschluß<br />

davon aus, daß eine solche Eingabe gar keine<br />

Sachverhaltsdarstellung enthält. Vgl in diesem Zusammenhang auch<br />

VfSlg 11.611/1988, wo ein Hinweis auf einen Beschluß des VfGH<br />

18 AnwBl <strong>2000</strong>/1


gung des Sachverhaltes zur Zurückweisung der Eingabe führen.<br />

So hat der VfGH etwa einen Normenprüfungsantrag eines UVS, in<br />

dem zur Sachverhaltsdarstellung lediglich auf „in der Anlage in<br />

Kopie erliegende Straferkenntnisse“ verwiesen wurde, unter Berufung<br />

auf die Nichterfüllung des Erfordernisses der hinreichend<br />

genauen Darstellung des Sachverhalts als unzulässig zurückgewiesen.<br />

17 )<br />

c) Ein bestimmtes Begehren<br />

Dieses Antragserfordernis scheint in der Praxis die meisten Schwierigkeiten<br />

zu bereiten. Vorweg ist zu betonen, daß sich der erforderliche<br />

Inhalt dieses Begehrens nach der jeweiligen verfassungsgerichtlichen<br />

Verfahrensart richtet. So ist zB im Bescheidbeschwerdeverfahren<br />

stets die Aufhebung des angefochtenen Bescheides<br />

(oder eines selbständigen Bescheidteiles) zu begehren, in einem<br />

mit Individualantrag eingeleiteten Normenprüfungsverfahren stets<br />

die Aufhebung der als rechtswidrig erachteten generellen Norm,<br />

im Wahlanfechtungsverfahren die Nichtigerklärung des Wahlverfahrens<br />

oder eines bestimmten Teiles desselben usw. 18 )<br />

Die Unterlassung eines solchen Begehrens führt zur Zurückweisung<br />

des Antrags. 19 ) Ebenfalls zurückgewiesen werden Anträge, die<br />

zwar ein Begehren enthalten, dieses jedoch weder den Gegenstand<br />

noch den Umfang der Anfechtung ausreichend deutlich<br />

bestimmt. 20 ) Dieser Rsp liegt der zweifellos richtige Gedanke<br />

zugrunde, daß der VfGH diese Antragsessentiale nicht anstelle<br />

des Einschreiters festsetzen kann. Besonders streng ist die Rsp hinsichtlich<br />

der Geltendmachung der staatsrechtlichen Verantwortlichkeit<br />

in einem Verfahren nach Art 142 B-VG. 21 )<br />

Generell zu beachten ist in diesem Zusammenhang auch, daß der<br />

VfGH „bedingte Anträge“ – das sind nach seiner stRsp solche<br />

Anträge, die nur unter bestimmten Voraussetzungen als erhoben<br />

gelten sollen22 ) und überdies nicht an ein Hauptbegehren anknüpfen<br />

– als unzulässig ansieht. 23 )<br />

Für Bescheidbeschwerdeverfahren normiert § 82 Abs 2 VfGG,<br />

daß in der Beschwerde ua anzugeben ist, ob sich der Beschwerdeführer<br />

in einem verfassungsgesetzlich gewährleisteten Recht oder<br />

wegen Anwendung einer gesetzwidrigen Verordnung, eines verfassungswidrigen<br />

Gesetzes oder eines rechtswidrigen Staatsvertrages<br />

in seinen Rechten verletzt erachtet. Das Fehlen entsprechender<br />

Ausführungen führt ebenfalls zur Zurückweisung der Beschwerde.<br />

24 )<br />

2. Die sinngemäße Anwendung dieser Bestimmung<br />

im Wiederaufnahmsverfahren<br />

§ 15 Abs 2 VfGG wird vom VfGH bei Anträgen auf Wiederaufnahme<br />

eines Verfahrens25 ) „sinngemäß“ angewendet. Entsprechende<br />

Anträge werden daher in stRsp zurückgewiesen, wenn sie<br />

entgegen § 536 Abs 2 ZPO keine Bezeichnung des gesetzlichen<br />

Wiederaufnahmsgrundes enthalten. 26 )<br />

Abhandlungen<br />

3. Bemerkungen zur Zurückweisungspraxis<br />

Aus den vorstehenden Ausführungen ist ersichtlich, daß in der einschlägigen<br />

Rsp des VfGH die Nichterfüllung einzelner Erfordernisse<br />

des § 15 VfGG regelmäßig zur sofortigen Zurückweisung<br />

des jeweiligen Antrages führt. Daß ein solches Ende eines verfassungsgerichtlichen<br />

Verfahrens sowohl aus der Sicht des betroffenen<br />

Antragstellers als auch aus der Perspektive seines Rechtsanwaltes<br />

wenig erfreulich ist, liegt auf der Hand. 27 ) Dies insbesondere<br />

im Hinblick darauf, daß in solchen Fällen auch keine vollständige<br />

Unterlassung einer Parteihandlung vorliegt und somit<br />

auch eine Wiedereinsetzung in den vorigen Stand nicht in Betracht<br />

kommt, 28 ) sodaß der für die Zurückweisung des Antrags ursächliche<br />

Fehler in den Verfahrensarten, in denen eine neuerliche An-<br />

(freilich mit der Begründung, daß es sich hiebei um einen unzulässigen<br />

Verweis auf ein nicht verbundenes Verfahren handelt) ebenfalls als<br />

nicht ausreichend angesehen wurde.<br />

17) VfSlg 14.133/1995. Siehe weiters zB VfSlg 12.925/1991 (Zurückweisung<br />

eines Antrages auf Entscheidung eines negativen Kompetenzkonfliktes);<br />

VfGH 23. 2. 1999, B 149/99 und VfGH 23. 2. 1999,<br />

B 193/99. Vgl ferner zB VfSlg 11.243/1987, 13.362/1993 sowie<br />

VfGH 7. 6. 1999, B 2342/98 (jeweils Zurückweisung, weil Eingabe<br />

nach „Sinn und Richtung der Ausführungen weitgehend unklar<br />

[bleibt]“).<br />

18) Auf die in Machacek (Hrsg), Verfahren 3 , 113ff enthaltenen Mustereingaben<br />

sei im gegebenen Zusammenhang hingewiesen.<br />

19) Siehe zB hinsichtlich des Bescheidbeschwerdeverfahrens zB<br />

VfSlg 10.766/1986, 11.583/1987, 11.963/1989, 12.429/1990,<br />

12.442/1990, 12.533/1990, 12.809/1991, 12.970/1992,<br />

14.184/1995, 14.510/1996, 14.517/1996, 15.181/1998; VfGH<br />

14. 10. 1998, B 1213/98 und VfGH 30. 11. 1998, B 1627/98 (jeweils<br />

Zurückweisung mangels Antrags auf Aufhebung des bekämpften<br />

Bescheides). Hinsichtlich Wahlanfechtungen vgl etwa VfSlg 11.562/<br />

1987 und den (in der Amtlichen Sammlung nicht aufgenommenen)<br />

Beschluß VfGH 9. 6. 1998, W I-8/98.<br />

20) VSlg 11.475/1987 und VfGH 7. 10. 1998, B 1252/98. Vgl auch<br />

VfSlg 13.270/1992 sowie den (in der Amtlichen Sammlung nicht<br />

berücksichtigten) Beschluß VfGH 1. 3. 1994, B 2086/93, wo eine<br />

Bescheidbeschwerde wegen eines in sich wiedersprüchlichem Begehrens<br />

(die Aufhebung des Bescheides wurde einmal zur Gänze und einmal<br />

lediglich hinsichtlich eines Teiles begehrt) zurückgewiesen wurde.<br />

21) VfSlg 10.314/1984 und 12.511/1990.<br />

22) Was beispielsweise immer dann der Fall ist, wenn das Begehren nur<br />

dann als erhoben gelten soll, wenn der VfGH eine der Bedingung entsprechende<br />

Rechtsmeinung teilt: Vgl zB VfSlg 12.722/1991, 13.866/<br />

1994, 14.781/1997 und jüngst VfGH 16. 6. 1999, B 1088/99.<br />

23) Siehe zB VfSlg 12.722/1991, 13.866/1994, 14.781/1997,<br />

14.956/1997, 15.198/1998 und VfGH 16. 6. 1999, B 1088/99.<br />

24) So zB VfSlg 8733/1980, 10.299/1984, 10.960/1986, 11.325/<br />

1987, 15.161/1998 und VfGH 22. 2. 1999, B 1866/98.<br />

25) Vgl hiezu zuletzt Hiesel, Die Wiederaufnahmspraxis des Verfassungsgerichtshofes,<br />

AnwBl 1998, 360.<br />

26) Siehe zB VfSlg 11.620/1988, 12.615/1991 und 14.734/1997.<br />

27) Treffend Eisenberger, AnwBl 1994, 675: „Weder dem Rechtsschutzinteresse<br />

des Bürgers, noch dem begründeten Interesse der Anwaltschaft<br />

an einer verständnisvollen Behandlung ihrer Fehler ist mit der . . .<br />

‚Zurückweisungsjudikatur’ geholfen.“<br />

28) VfSlg 12.093/1989.<br />

AnwBl <strong>2000</strong>/1 19


Abhandlungen<br />

tragstellung aus prozessualen Gründen nicht möglich ist, nicht<br />

mehr korrigiert werden kann.<br />

Vor diesem (rechtspolitischen) Hintergrund wiegt es umso schwerer,<br />

daß die einschlägige Rsp auch in rechtsdogmatischer Hinsicht<br />

auf recht wackeligen Beinen steht. Der VfGH begründet seine<br />

Zurückweisungsbeschlüsse regelmäßig lediglich mit dem formelhaften<br />

Satz, daß die Eingaben mit keinem verbesserungsfähigen<br />

Formmangel, sondern mit einem (nicht verbesserungsfähigen) inhaltlichen<br />

Fehler behaftet sind. Diese Rsp läuft im Ergebnis somit<br />

geradezu darauf hinaus, jedweden unter dem Aspekt des § 15<br />

VfGG hervorkommenden Mangel eines Antrags als inhaltlichen<br />

Fehler zu qualifizieren, der einer Mängelbehebung nicht zugänglich<br />

ist. 29 )<br />

Diese Praxis steht nicht nur in einem auffälligen Spannungsverhältnis<br />

zur in Zweifelsfällen ansonsten durchwegs rechtsschutzfreundlichen<br />

Rsp des VfGH, 30 ) sondern auch in einem kaum auflösbaren<br />

Widerspruch zur gesetzlichen Regelung des § 18 VfGG. Diese Bestimmung<br />

sieht nämlich vor, daß „Eingaben, die den Anforderungen<br />

der §§ 15 und 17 [VfGG] oder anderen durch dieses Gesetz<br />

aufgestellten Formerfordernissen nicht entsprechen, . . . sofern die<br />

Mängel voraussichtlich zu beheben sind, vom Referenten dem Einbringer<br />

zur Verbesserung innerhalb einer Frist zurückzustellen<br />

[sind].“ Den dargestellten Zurückweisungsbeschlüssen liegt nun –<br />

freilich nur implizit – die Annahme zugrunde, daß sich der in § 18<br />

VfGG enthaltene Begriff „Formerfordernisse“ auch auf Eingaben<br />

bezieht, die den Anforderungen des § 15 VfGG nicht entsprechen.<br />

31 ) (Ohne diese Annahme müßten auch inhaltliche Mängel<br />

als nach § 18 VfGG verbesserungsfähig angesehen werden, sofern<br />

sie voraussichtlich zu beheben sind, was gerade im gegebenen<br />

Zusammenhang in einer Vielzahl von Fällen wohl zu bejahen<br />

wäre.) 32 ) Von dieser Prämisse ausgehend zieht der VfGH den Umkehrschluß,<br />

daß Eingaben, die den Anforderungen des § 15<br />

VfGG nicht entsprechen, weil sie mit inhaltlichen Mängeln behaftet<br />

sind, einer Verbesserung iSd § 18 VfGG schlechthin nicht zugänglich<br />

sind und darum zurückgewiesen werden müssen. 33 ) Durch<br />

diese Interpretation verliert die Nennung des § 15 VfGG im Gesetzeswortlaut<br />

des § 18 VfGG im Lichte der dargestellten Rsp des<br />

VfGH, wonach praktisch jeder denkmögliche Verstoß gegen die in<br />

§ 15 VfGG normierten Anforderungen als inhaltlicher Mangel zu<br />

qualifizieren ist, womit für den Anwendungsbereich des § 15<br />

VfGG die Möglichkeit des Auftretens eines Formmangels praktisch<br />

ausgeschlossen wird, freilich jegliche normative Bedeutung. Ein<br />

solch gekünsteltes Ergebnis kommt einer Berichtigung des Gesetzestextes<br />

gleich und ist schon aus diesem Grund wenig überzeugend.<br />

Es soll nicht verkannt werden, daß eine gefestigte höchstgerichtliche<br />

Rsp grundsätzlich schon im Interesse der Rechtssicherheit nicht<br />

geändert werden sollte. Im gegebenen Zusammenhang sprechen<br />

jedoch keine Rechtssicherheitserwägungen für die Beibehaltung<br />

der bisherigen Rsp. Dazu kommt, daß sich der VfGH mit dem die<br />

Zurückweisungsbeschlüsse tragenden § 18 VfGG noch nicht vertieft<br />

auseinandergesetzt hat, sodaß auch insoweit noch Gestaltungsspielraum<br />

für eine Weiterentwicklung der bisher sehr formelhaften<br />

Rsp bestehen sollte. Angesichts der durchaus bestehenden<br />

Möglichkeit einer „rechtsschutzfreundlicheren“ Auslegung des<br />

§ 18 VfGG wäre es daher schon im Interesse der rechtsschutzsuchenden<br />

Bevölkerung wünschenswert, wenn der VfGH seine einschlägige<br />

Rsp in vertiefter Auseinandersetzung mit dem normativen<br />

Gehalt des § 18 VfGG überdenken würde.<br />

IV. Schlußbemerkung<br />

Den unscheinbaren allgemeinen Prozeßvoraussetzungen des § 15<br />

VfGG kommt, wie die vorstehenden Ausführungen deutlich gemacht<br />

haben sollten, in der Rechtsprechungspraxis des VfGH bei<br />

der Beurteilung der Zulässigkeit von Anträgen eine nicht ganz<br />

unerhebliche Bedeutung zu. Die einschlägige Rsp ist allerdings in<br />

wesentlichen Bereichen durch einen weitgehend formelhaften Charakter<br />

ohne substanzielle Begründungslinien gekennzeichnet. Dies<br />

ist bedauerlich, zumal eine großzügigere Sicht der Zulässigkeit<br />

von Verbesserungsaufträgen nach § 18 VfGG in rechtsdogmatischer<br />

und rechtspolitischer Hinsicht durchaus geboten erscheint.<br />

29) Sieht man von dem in der Praxis äußerst seltenen Fall ab, daß in einem<br />

ansonsten eindeutigen Antrag eine offenkundig fehlerhaften Bezugnahme<br />

auf den Art des B-VG enthalten ist, auf den sich der Antrag gründet<br />

(vgl VfSlg 13.268/1992), so ist unter Zugrundelegung der dargestellten<br />

verfassungsgerichtlichen Rsp nicht erkennbar, mit welchen<br />

Formmängeln iSd § 15 VfGG ein Antrag behaftet sein könnte.<br />

30) Siehe zB VfSlg 10.393/1985, wonach ein Beschwerdeantrag im<br />

Zweifel derart auszulegen ist, daß der Beschwerdeführer nicht um den<br />

ihm von der Bundesverfassung eingeräumten Rechtsschutz gebracht<br />

wird. Vgl weiters VfSlg 11.405/1987, wo der VfGH aussprach, daß<br />

die Frage nach dem Bescheidcharakter einer Erledigung nicht zu Lasten<br />

der Partei beantwortet werden darf, sowie – diese Rsp unter ausführlicher<br />

Darstellung der Vorjudikatur bekräftigend – VfSlg 14.803/1997.<br />

Schließlich ist auf die neuere Rsp des VfGH zum Vorliegen eines<br />

negativen Kompetenzkonfliktes hinzuweisen, wo der Gerichtshof mit<br />

zT recht kühnen Konstruktionen teils ausdrücklich (vgl insbesondere<br />

VfSlg 13.020/1992), teils der Sache nach (vgl etwa VfSlg 14.295/<br />

1995 und 14.383/1995), eine „rechtsschutzfreundliche Auslegung“<br />

vornimmt.<br />

31) Von einer „Annahme“ muß deshalb gesprochen werden, weil sich der<br />

einschlägigen Rsp der VfGH kein Wort der Begründung für die gewählte<br />

Auslegung des § 18 VfGG entnehmen läßt. Im Hinblick darauf,<br />

daß der Wortlaut dieser Gesetzesbestimmung auch die – zu einem<br />

ganz anderen Ergebnis führende – Auslegung zuläßt, daß hinsichtlich<br />

jener Eingaben, die den Anforderungen der §§ 15 und 17 VfGG nicht<br />

entsprechen, eine Differenzierung nach der Art des Mangels gar nicht<br />

vorzunehmen ist (so Eisenberger, AnwBl 1994, 675) muß insoweit ein<br />

Begründungsdefizit festgestellt werden.<br />

32) Man denke nur an die Fälle der irrtümlichen Unterlassung der Bezugnahme<br />

auf den Art des B-VG, auf den sich der Antrag gründet.<br />

33) Wobei zu bemerken ist, daß sich in der bisherigen Rsp des VfGH zu<br />

§ 15 VfGG keine Auseinandersetzung mit dem Begriff des „inhaltlichen<br />

Mangels“ findet.<br />

20 AnwBl <strong>2000</strong>/1


Fernsehsendungen –<br />

Beschränkung der Sendezeit<br />

für Werbung<br />

RL 89/552/EWG des Rates vom 3. 10. 1989 zur Koordinierung<br />

bestimmter Rechts- und Verwaltungsvorschriften der Mitgliedstaaten<br />

über die Ausübung der Fernsehtätigkeit idF der RL 97/36/EG<br />

des Europäischen Parlaments und des Rates vom 30. 6. 1997<br />

1. Art 11 Abs 3 der RL 89/552/EWG idF RL<br />

97/36/EG sieht das Bruttoprinzip vor. Bei der<br />

Berechnung des 45-Minuten-Zeitraumes zum<br />

Zweck der Festlegung der zulässigen Zahl von<br />

Werbeunterbrechungen bei der Übertragung<br />

audiovisueller Werke wie Kinospielfilme und<br />

Fernsehfilme ist also die Werbedauer in den<br />

genannten Zeitraum einzubeziehen.<br />

2. Art 11 Abs 3 iVm Art 3 Abs 1 der RL<br />

89/552/EWG in der geänderten Fassung erlaubt<br />

den Mitgliedstaaten, für die ihrer<br />

Rechtshoheit unterworfenen Fernsehveranstalter<br />

das Nettoprinzip für Werbung vorzusehen,<br />

die in die laufenden Sendungen eingefügt<br />

werden kann, mithin zu bestimmen, dass bei<br />

der Berechnung des fraglichen Zeitraums die<br />

Werbedauer nicht einbezogen werden darf,<br />

wobei diese Vorschriften mit sonstigen einschlägigen<br />

Bestimmungen des Gemeinschaftsrechts<br />

vereinbar sein müssen. Die Art 5 EGV<br />

(jetzt Art 10 EG), 6, 30 EGV (jetzt Art 12 EG<br />

und 28 EG) und 85 EGV (jetzt Art 81 EG) sowie<br />

der allgemeine Gleichbehandlungsgrundsatz<br />

finden keine Anwendung auf eine nationale<br />

Regelung, die die Anwendung des Nettoprinzips<br />

auf die Fernsehveranstalter vorsieht, die<br />

der Rechtshoheit des betreffenden Mitgliedstaats<br />

unterworfen sind.<br />

Nach Art 59 (jetzt Art 49 EG) ist es einem Mitgliedstaat<br />

nicht verwehrt, gem Art 3 Abs 1 der<br />

RL 89/552/EWG die Anwendung des Nettoprinzips<br />

vorzusehen.<br />

EuGH, Arbeitsgemeinschaft Deutscher Rundfunkanstalten (ARD)/<br />

Pro Sieben Media AG, Rs C-6/98, Urteil vom 28. 10. 1999<br />

Berichte aus Europa – Brüssel<br />

Nach dem deutschen Grundgesetz haben die Länder die Gesetzgebungsbefugnis<br />

für Hörfunk und Fernsehen. Werbeausstrahlungen<br />

sind gemäß dem Staatsvertrag über den Rundfunk im vereinigten<br />

Deutschland geregelt. Dies gilt für öffentlich-rechtliche sowie<br />

private Fernsehveranstalter.<br />

Im Ausgangsverfahren geht es um die Berechnung der nach diesen<br />

einschlägigen deutschen Vorschriften zulässigen Zahl von Werbeunterbrechungen<br />

bei Kinospielfilmen, die von privaten Fernsehveranstaltern<br />

ausgestrahlt werden. Gemäß dem Bruttoprinzip wäre<br />

nach Ansicht der Bekl in den Zeitraum, für den die zulässige Zahl<br />

der Unterbrechungen berechnet wird, die Dauer der Werbung einzubeziehen,<br />

gemäß dem von Klägerseite befürworteten Nettoprinzip<br />

würde die Dauer der Werke selbst einbezogen werden. Vor<br />

diesem Hintergrund würde die Anwendung des Bruttoprinzips unter<br />

Umständen mehr Werbeunterbrechungen ermöglichen als die des<br />

Nettoprinzips.<br />

Das vorlegende Gericht wollte daher im Wesentlichen wissen, ob<br />

die einschlägige Bestimmung des Art 11 der RL 89/552/EWG in<br />

der geänderten Fassung das Brutto- oder das Nettoprinzip vorsieht.<br />

Da sowohl aus dem Wortlaut allein, auch in den unterschiedlichen<br />

sprachlichen Fassungen, als auch im Lichte der Entstehungsgeschichte<br />

der Vorschriften, die Bestimmung widersprüchlich und<br />

mehrdeutig blieb, griff der EuGH auf das mit der Regelung verfolgte<br />

Ziel zurück: Hauptziel der Richtlinie ist die Sicherstellung<br />

freier Ausstrahlungen von Fernsehsendungen. Beschränkungen<br />

müssen dies daher klar zum Ausdruck bringen. Eine Beschränkung<br />

ist zudem möglichst eng auszulegen. Vor diesem Hintergrund<br />

erlaubt das Bruttoprinzip eine größere Zahl von Werbeunterbrechungen<br />

als das Nettoprinzip.<br />

Das vorlegende Gericht wollte weiters wissen, ob unter Zugrundelegung<br />

dieser einschlägigen gemeinschaftsrechtlichen Bestimmungen<br />

den Mitgliedstaaten erlaubt ist, das Nettoprinzip vorzusehen.<br />

Der EuGH kommt zum Schluss, dass die Erreichung des Ziels der<br />

Richtlinie nicht gefährdet würde, wenn die Mitgliedstaaten die<br />

Werbung strengeren Bestimmungen unterwerfen. Zur Frage der<br />

Vereinbarkeit mit dem Loyalitätsprinzip des Art 10 EG sowie dem<br />

allgemeinen Gleichbehandlungsgrundsatz stellt der EuGH fest,<br />

dass die streitige Einschränkung Verkaufsmodalitäten betrifft. Im<br />

Sinne seiner Keck- und Mithouard-Rechtsprechung (Rs C-267/91<br />

und C-268/91, Slg 1993, I-6097) stellt der EuGH dann fest, dass<br />

jene Voraussetzungen für nationale Bestimmungen, die bestimmte<br />

Verkaufsmodalitäten beschränken oder verbieten, aber nicht unter<br />

Art 30 EG-Vertrag fallen, im Anlassfall erfüllt sind. Auch die Verhältnismäßigkeit<br />

der Maßnahmen iSd Verwirklichung des angestrebten<br />

Ziels, nämlich des Schutzes der Verbraucher gegen ein<br />

Übermaß an Werbung, werden vom EuGH aufgrund der Fakten<br />

des Anlassfalls nicht in Frage gestellt.<br />

22 AnwBl <strong>2000</strong>/1


Gleiches Entgelt für<br />

Männer und Frauen –<br />

Weihnachtsgratifikation<br />

RL 92/85/EWG über die Durchführung von Maßnahmen zur<br />

Verbesserung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes von<br />

schwangeren Arbeitnehmerinnen, Wöchnerinnen und stillenden<br />

Arbeitnehmerinnen am Arbeitsplatz<br />

1. Eine Weihnachtsgratifikation der im Ausgangsverfahren<br />

streitigen Art ist auch dann<br />

Entgelt iS von Art 119 EGV (die Art 117 bis<br />

120 EGV sind durch die Art 136 bis 143 EG<br />

ersetzt worden), wenn sie vom Arbeitgeber<br />

freiwillig gewährt wird und wenn sie überwiegend<br />

oder ausschließlich zum Anreiz für<br />

zukünftige Dienstleistung und/oder Betriebstreue<br />

dienen soll. Dagegen fällt sie nicht unter<br />

den Begriff des Arbeitsentgelts iS von Art 11<br />

Nr 2 Buchstabe b der RL 92/85/EWG über die<br />

Durchführung von Maßnahmen zur Verbes-<br />

Europa<br />

serung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes<br />

von schwangeren Arbeitnehmerinnen,<br />

Wöchnerinnen und stillenden Arbeitnehmerinnen<br />

am Arbeitsplatz.<br />

2. Art 119 EGV untersagt es, dass ein Arbeitgeber<br />

Arbeitnehmerinnen vollständig von der<br />

Gewährung einer freiwillig als Sonderzuwendung<br />

zu Weihnachten gezahlten Gratifikation<br />

ausschließt, ohne im Jahr der Gewährung der<br />

Gratifikation geleistete Arbeit oder Mutterschutzzeiten<br />

(Beschäftigungsverbote) zu berücksichtigen,<br />

wenn diese Gratifikation eine<br />

Vergütung für in diesem Jahr geleistete Arbeit<br />

sein soll.<br />

Dagegen verbieten es weder Art 119 EGV noch<br />

Art 11 Nr 2 der RL 92/85, noch § 2 Abs 6 des<br />

Anhangs der RL 96/34/EG zu der von UNICE,<br />

CEEP und EGB geschlossenen Rahmenvereinbarung<br />

über Elternurlaub, einer Frau im Erziehungsurlaub<br />

die Gewährung einer solchen<br />

AnwBl <strong>2000</strong>/1 23


Europa<br />

Gratifikation zu verweigern, wenn die Gewährung<br />

dieser Zuwendung nur von der Voraussetzung<br />

abhängt, dass sich der Arbeitnehmer<br />

zum Zeitpunkt der Gewährung im aktiven<br />

Beschäftigungsverhältnis befindet.<br />

3. Art 119 EGV, Art 11 Abs 2 Buchstabe b der<br />

RL 92/85/EWG und § 2 Abs 6 des Anhangs<br />

der RL 96/34/EG untersagen es nicht, dass ein<br />

Arbeitgeber bei der Gewährung einer Weihnachtsgratifikation<br />

an eine Frau, die sich im<br />

Erziehungsurlaub befindet, Zeiten des Erziehungsurlaubs<br />

anteilig leistungsmindernd berücksichtigt.<br />

Dagegen untersagt es Art 119 EGV, dass ein<br />

Arbeitgeber bei der Gewährung einer Weihnachtsgratifikation<br />

Mutterschutzzeiten (Beschäftigungsverbote)<br />

anteilig leistungsmindernd berücksichtigt.<br />

EuGH, Susanne Lewen/Lothar Denda, Urteil vom 21. 10. 1999<br />

Nach Art 119 (nunmehr 141) EGV sind die Mitgliedstaaten verpflichtet,<br />

den Grundsatz des gleichen Entgelts für Männer und<br />

Frauen bei gleicher Arbeit anzuwenden und beizubehalten. Unter<br />

Entgelt sind die üblichen Grund- oder Mindestlöhne bzw -gehälter<br />

sowie alle sonstigen Vergütungen zu verstehen, die der Arbeitgeber<br />

aufgrund des Dienstverhältnisses dem Arbeitnehmer mittelbar<br />

und unmittelbar in bar oder in Sachleistungen zahlt. Die Klägerin<br />

im Ausgangsverfahren war einige Jahre als Vollzeitbeschäftigte<br />

bei einem Unternehmen beschäftigt, wurde Anfang 1996 schwanger<br />

und war mit Unterbrechungen bis zum Beginn der im deutschen<br />

Mutterschutzgesetz festgelegten Mutterschutzfrist tätig. Daraufhin<br />

beantragte sie den im deutschen Recht vorgesehenen Erziehungsurlaub<br />

(über ca 3 Jahre). Bis zu ihrer Schwangerschaft hatte<br />

sie gleich den anderen Beschäftigten jährlich eine Weihnachtsgratifikation<br />

in Höhe eines Monatsentgelts erhalten. Dies war für das<br />

Jahr 1996 nicht der Fall, weswegen es zum Ausgangsverfahren<br />

kam. Das vorlegende Gericht, das die Versagung der Gratifikationsleistung<br />

als für unvereinbar mit dem Diskriminierungsverbot des<br />

EGV befand, wollte zunächst wissen, ob eine Weihnachtsgratifikation<br />

der streitigen Art unter den Begriff des Entgelts iS Art 119 EGV<br />

bzw des Arbeitsentgelts iS der RL 92/85/EWG falle, wenn diese<br />

Weihnachtsgratifikation vom Arbeitgeber vorrangig als Anreiz für<br />

zukünftige Dienstleistungen bzw Betriebstreue gewährt wird. Trotz<br />

des Einwands des Beklagten, dass die Gratifikation eine freiwillige<br />

Sonderzuwendung zu Weihnachten sei, befand es der EuGH für<br />

die Anwendung von Art 119 EGV als unerheblich, aus welchem<br />

Grund der Arbeitgeber die Leistung gewährt, sofern diese im<br />

Zusammenhang mit dem Beschäftigungsverhältnis erbracht wird.<br />

Dagegen fällt die Weihnachtsgratifikation nach Dafürhalten des<br />

Gerichtshofs nicht unter den Begriff des Arbeitsentgelts iS der RL<br />

92/85/EWG, weil sie nicht sicherstellen soll, dass die Arbeitnehmerin<br />

während des Mutterschaftsurlaubs Bezüge in der genannten<br />

Höhe erhält. Fraglich erschien weiters die Zulässigkeit eines Ausschlusses<br />

einer Arbeitnehmerin von der Weihnachtsgratifikation,<br />

weil sie sich zum Auszahlungszeitpunkt in Erziehungsurlaub befindet.<br />

Das Verbot der diskriminierenden Ungleichbehandlung von männlichen<br />

und weiblichen Arbeitsnehmern ist wegen seines Charakters<br />

nicht nur für staatlichen Stellen verbindlich, sondern erstreckt sich<br />

auf alle Tarifverträge, die abhängige Erwerbstätigkeit kollektiv<br />

regeln und auf alle Verträge zwischen Privatpersonen. Dieses Verbot<br />

ist auch für das einseitige Handeln eines Arbeitgebers gegenüber<br />

seinem Personal verbindlich. Allerdings bedeutet nach Meinung<br />

des EuGH die Tatsache, dass eine Vergünstigung der streitigen<br />

Art unter den weiten Entgeltsbegriff von Art 119 EGV fällt,<br />

nicht zwangsläufig, dass sie als Vergütung für in der Vergangenheit<br />

geleistete Dienste gilt. Diese Tatsachenfrage habe vielmehr<br />

das nationale Gericht anhand seines nationalen Rechts zu beurteilen.<br />

Hiebei ist ua zu berücksichtigen, dass ein Arbeitnehmer, der<br />

einen gesetzlich zustehenden Erziehungsurlaub sowie Erziehungsbeihilfe<br />

wahrnimmt, sich in einer anderen Situation befindet, als<br />

männliche oder weibliche Arbeitnehmer, die arbeiten, da im Rahmen<br />

dieses Urlaubs sowohl der Arbeitsvertrag als auch die jeweiligen<br />

Pflichten von Arbeitgeber und Arbeitnehmer ruhen. Zu unterscheiden<br />

ist, ob die Zahlung einer Gratifikation eine Sonderzuwendung<br />

darstellt, die der Arbeitgeber freiwillig zu Weihnachten<br />

gewährt und die keine Vergütung für geleistete Arbeit sein soll,<br />

oder ob sie eine Vergütung für im Jahr ihrer Gewährung geleistete<br />

Arbeit darstellt: Im ersten Fall würde die Nichtbezahlung einer freiwillig<br />

zu Weihnachten gezahlten Gratifikation keine Diskriminierung<br />

iSd Art 119 EGV darstellen, wenn die Voraussetzung das<br />

Bestehen eines zum Zeitpunkt der Gewährung aktiven Beschäftigungsverhältnisses<br />

wäre; im zweiten Fall würde eines solche Nichtzahlung<br />

allerdings eine Diskriminierung darstellen, da sich weibliche<br />

Arbeitnehmer bei der Gewährung einer Gratifikation häufiger<br />

im Erziehungsurlaub befänden als männliche Arbeitnehmer. Zur<br />

Frage der Berücksichtigung von Mutterschutzzeiten stellt der EuGH<br />

fest, dass diese Zeiten Beschäftigungszeiten gleichzustellen sind.<br />

Daraus folgt ua auch, dass es Art 119 (nunmehr 141) EGV untersagt,<br />

bei der Gewährung einer Weihnachtsgratifikation Mutterschutzzeiten<br />

anteilig leistungsmindernd zu berücksichtigen.<br />

Christine Stix-Hackl<br />

24 AnwBl <strong>2000</strong>/1


Terminübersicht – Seminare<br />

Februar<br />

15. 2. und<br />

29. 2.<br />

März<br />

Unternehmenssteuerrecht<br />

Seminar-Nr: 200215/8 WIEN<br />

18. bis 19. 2. Abgabenrecht<br />

Seminar-Nr: 200218/8 WIEN<br />

18. bis 19. 2. Grundrechte<br />

Seminar-Nr: 200218A/8 WIEN<br />

18. bis 19. 2. Strafverfahren<br />

Seminar-Nr: 200218/6 INNSBRUCK<br />

25. bis 26. 2. Arbeitsrecht<br />

Seminar-Nr: 200225/5 GRAZ<br />

25. bis 26. 2. Die Ehescheidung und ihre Folgen<br />

Seminar-Nr: 200225/8 WIEN<br />

25. 2. Neueste Judikatur im Versicherungsrecht<br />

Seminar-Nr: 200225/7 DORNBIRN<br />

25. bis 26. 2. Psychologie der Honorarverrechnung<br />

Seminar-Nr: 200225A/8 WIEN<br />

3. bis 4. 3. Die VfGH- und VwGH-Beschwerde<br />

Seminar-Nr: 200303/8 WIEN<br />

3. bis 4. 3. Gesellschaftsrecht I<br />

Seminar-Nr: 200303/5 GRAZ<br />

3. bis 4. 3. Vertriebsverträge<br />

Seminar-Nr: 200303A/8 WIEN<br />

10. 3. Be up to date! Die Rechtsentwicklung im<br />

Zivilprozessrecht (mit Lugano-/Brüssel-<br />

Abkommen) Exekutionsverfahren und<br />

Insolvenzrecht<br />

Seminar-Nr: 200310/8 WIEN<br />

10. bis 11. 3. Bilanz- und Unternehmenssteuerrecht<br />

in der Praxis des Wirtschaftsanwaltes<br />

Seminar-Nr: 200310A/8 WIEN<br />

10. bis 11. 3. Strafverfahren I<br />

Seminar-Nr: 200310/3 ST. GEORGEN<br />

10. bis 11. 3. Zivilverfahren II<br />

Seminar-Nr: 200310/6 INNSBRUCK<br />

14. 3. 3. Internationales Steuerrecht<br />

Seminar-Nr: 200314/8 WIEN<br />

17. bis 18. 3. Bauvertrag und Bauverfahren<br />

Seminar-Nr: 200317/8 WIEN<br />

17. bis 18. 3. Gesellschaftsrecht<br />

Seminar-Nr: 200317/7 BREGENZ<br />

24. bis 25. 3. Der Liegenschaftsvertrag<br />

Seminar-Nr: 200324/3 ST. GEORGEN<br />

Anwaltsakademie<br />

24. 3 oder<br />

25. 3.<br />

AnwBl <strong>2000</strong>/1 25<br />

April<br />

Exekutionsrecht<br />

awak.basic<br />

Gut befragt ist halb gewonnen – Frageund<br />

Vernehmungstechniken vor Gericht<br />

Seminar-Nr: 200324/8 oder<br />

Seminar-Nr: 200325/8 WIEN<br />

31. 3. bis 1. 4. Be up to date!<br />

Die Rechtsentwicklung im Wirtschaftsrecht<br />

Seminar-Nr: 200331/3 LINZ<br />

31. 3. bis 1. 4. Der Anwalt als Vertragsverfasser<br />

Seminar-Nr: 200331A/3 WIEN<br />

31. 3. bis 1. 4. Strafverfahren I<br />

Seminar-Nr: 200331/8 WIEN<br />

4. 4. Seminarreihe Steuerrecht: 4. Gebühren<br />

Seminar-Nr: 200404/8 WIEN<br />

6. 4. bis 8. 4. Zivilverfahren<br />

Seminar-Nr: 200406/8<br />

WIEN/WIEN UMGEBUNG<br />

7. bis 8. 4. Strafverfahren<br />

Seminar-Nr: 200407/5 GRAZ<br />

7. bis 8. 4. Insolvenzrecht<br />

Seminar-Nr: 200407/3 ST. GEORGEN<br />

13. bis 15. 4. Die französische Rechtssprache<br />

Seminar-Nr: 200413/8 WIEN<br />

14. bis 15. 4. Gesellschaftsrecht<br />

Seminar-Nr: 200414/3 ST. GEORGEN<br />

14. bis 15. 4. Exekutionsrecht<br />

Seminar-Nr: 200414/7 DORNBIRN<br />

14. bis 15. 4. Der Anwalt als Unternehmer<br />

(inkl Honorarrecht)<br />

Seminar-Nr: 200414/6 INNSBRUCK<br />

14. bis 15. 4. AVG, VStG, UVS<br />

Seminar-Nr: 200414/8 WIEN<br />

Seminarziel ist es, den Teilnehmer mit den Möglichkeiten vertraut<br />

zu machen, die die Exekutionsordnung zur erfolgreichen Eintreibung<br />

offener Forderungen, aber auch zur Erzwingung sonstiger<br />

Handlungen und Unterlassungen bietet.<br />

Wenngleich der Rolle des Rechtsanwalts als Vertreter des Betreibenden<br />

das Hauptgewicht zukommen wird, soll auch der Rolle des<br />

Vertreters des Verpflichteten und der Wahrung von Interessen<br />

„unbeteiligter“ Dritter Augenmerk geschenkt werden. Weiters werden<br />

die verschiedenen Einwendungen und Klagen im Exekutionsverfahren<br />

sowie die einstweiligen Verfügungen behandelt.


Anwaltsakademie<br />

Termin: Freitag, 28. 1. <strong>2000</strong> bis Samstag, 29. 1. <strong>2000</strong> = 3 Halbtage<br />

Planung: Dr. Karl Glaser, RA in Linz<br />

Referenten: Dr. Karl Glaser, RA in Linz<br />

Dr. Christoph Ganzera, Richter des BG Salzburg<br />

Seminarort: St. Georgen (im Attergau)<br />

Seminar-Nr: 20<strong>01</strong>28/3<br />

Strafverfahren<br />

awak.basic<br />

Dieses Seminar soll in seinem 1. Teil dazu dienen, die Arbeitsweise<br />

der Spurensicherung und -auswertung durch Gendarmerie<br />

und Gerichtsmedizin zu veranschaulichen, wobei nach Möglichkeit<br />

am 18. 2. <strong>2000</strong> vormittags eine Teilnahme an einer Obduktion<br />

geplant ist (Teilnehmerzahl: max 30 Personen). Dieser Seminarteil<br />

soll anschließend aus der Sicht des Anwalts reflektiert werden. Der<br />

2. Teil des Seminars beinhaltet eine praktische Darstellung der<br />

Hauptverhandlung und der neuen Gesetzeslage zur Diversion.<br />

Die Teilnehmerzahl der Obduktion ist auf 30 Personen beschränkt.<br />

Termin: Freitag, 18. 2. <strong>2000</strong> bis Samstag, 19. 2. <strong>2000</strong> = 3 Halbtage<br />

Planung: Dr. Andrea Haniger, RA in Innsbruck<br />

Referenten: Prof. Dr. Walter Rabl, Universität Innsbruck<br />

Arthur Strickner, Landesgendarmeriekommando Innsbruck<br />

Dr. Albert Heiss, RA in Innsbruck<br />

Dr. Rudolf Koll, Staatsanwalt in Innsbruck<br />

Seminarort: Innsbruck<br />

Seminar-Nr: 200218/6<br />

Neueste Judikatur im Versicherungsrecht<br />

awak.special<br />

Dieses Seminar gibt einen Überblick über folgende Themen:<br />

Verletzung vorvertraglicher Aufklärungspflichten in der Betriebsunterbrechungsversicherung<br />

und in der Unfallversicherung; Obliegenheitsverletzungen<br />

des berechtigten Lenkers, Umfang der Kraftfahrzeughaftpflichtversicherung,<br />

Handeln auf eigene Gefahr; Verletzung<br />

der Aufklärungsobliegenheiten nach dem Unfall in der<br />

Kraftfahrzeughaftpflichtversicherung und in der Kaskoversicherung<br />

– Kausalitätsbeweis; Rücktrittsrecht des Versicherungsnehmers<br />

nach § 5b VersVG nF; pflegschaftsbehördliche Genehmigung<br />

einer Deckungsklage; Deckung von Vandalismusschäden;<br />

Haftung des Versicherers für seine Mitarbeiter bei fehlerhaftem<br />

Zustandekommen des Versicherungsvertrages; Folgen eines Vergleichs<br />

zwischen Versicherungsnehmer und Versicherer; Rückforderung<br />

des Dauerrabattes bei vorzeitiger Kündigung eines mehrjährigen<br />

Versicherungsvertrages; Einbeziehung der Baunebenkosten<br />

in die Feuerversicherung; Umfang der Betriebshaftpflichtversicherung<br />

eines Pistenerhalters; Abbeendigung der dem Versicherungsnehmer<br />

gleichgestellten Rechtstellung des berechtigten Len-<br />

kers in der Kaskoversicherung; Herstellungs- und Lieferklausel in<br />

der Betriebshaftpflichtversicherung.<br />

Termin: Freitag, 25. 2. <strong>2000</strong> = 2 Halbtage<br />

Planung: Dr. Manfred Puchner, RA in Felddirch<br />

Referent: Dr. Ekkehard Schallich, Hofrat des OGH<br />

Seminarort: Dornbirn<br />

Seminar-Nr: 200225/7<br />

Arbeitsrecht<br />

awak.special<br />

Dieses Seminar bietet einen grundlegenden Überblick über wichtige<br />

Bereiche für Arbeitnehmer und Arbeitgeber in der Arbeitswelt.<br />

Praxisbezogene Sachverhalte werden mit der Theorie des Arbeitsrechts<br />

verknüpft. Das Spektrum dieses Seminars reicht vom Arbeitsvertrag<br />

bis zur Beendigung und den sich daraus ergebenden Konsequenzen.<br />

Termin: Freitag, 25. 2. <strong>2000</strong> bis Samstag, 26. 2. <strong>2000</strong> = 3 Halbtage<br />

Planung: Dr. Berit Mayerbrucker, RA in Graz<br />

Referenten: Dr. Berit Mayerbrucker, RA in Graz<br />

Ass.-Prof. Dr. Gert Peter Reissner, Institut für Arbeits- und Sozialrecht<br />

Karl-Franzens-Universität Graz<br />

Seminarort: Graz<br />

Seminar-Nr: 200225/5<br />

Psychologie der Honorarverrechnung<br />

awak.special<br />

Sehr oft entstehen die eigentlichen Probleme des Anwalts erst<br />

dann, wenn er seine Leistung bereits erbracht hat. Die tradierte<br />

Vornehmheit unseres Standes scheint oft auch darin seinen Ausdruck<br />

zu finden, dass erst nach Abschluss einer Vertretung verrechnet<br />

wird. Nicht nur rein wirtschaftliche Hindernisse, sondern oft<br />

auch die zeitliche Distanz zur Problemlösung erzeugen immer häufiger<br />

Eintreibungsprobleme. Wieviel anwaltliche Dienstleistungen<br />

wert sind, hängt nicht nur von gesetzlichen Tarifen und autonomen<br />

Honorarrichtlinien ab, sondern auch vom Resultat der Arbeit. Auch<br />

wenn deren rechtliche Qualifikation als Auftrag rein theoretisch<br />

kein Ergebnis schuldet, wirft die Psychologie der Mandantenbeziehung<br />

die Frage auf, ob der Klient wiederkommt, wenn er seinem<br />

Anwalt mehr gezahlt hat, als er für ihn tatsächlich wert war. Auch<br />

diese Frage der Bewertung anwaltlicher Dienstleistungen hat eine<br />

eminent psychologische Komponente: Wenn Probleme gelöst sind,<br />

erscheinen sie immer kleiner als davor. Die richtige Einschätzung<br />

der Bonität seines Vertragspartners, der rechtzeitige Hinweis auf<br />

die präsumtiven Kosten der Beratung und Vertretung, die Darstellung<br />

des eigenen Wertes und des Wertes der eigenen Leistung<br />

ersparen oft ein böses Aufwachen nach oft langwieriger und<br />

arbeitsintensiver Tätigkeit.<br />

26 AnwBl <strong>2000</strong>/1


Termin: Freitag, 25. 2. <strong>2000</strong> bis Samstag, 26. 2. <strong>2000</strong> = 2 Halbtage<br />

Planung und Referent: DDr. Gerald Fürst, RA in Mödling<br />

Seminarort: Wien<br />

Seminar-Nr: 200225A/8<br />

Bilanz- und Unternehmenssteuerrecht in der Praxis<br />

des Wirtschaftsanwaltes<br />

awak.special<br />

In vielen Bereichen der Beratung von Unternehmen wird der Wirtschaftsanwalt<br />

mit bilanz- und steuerrechtlichen Fragen konfrontiert.<br />

Dies gilt etwa für die Wahl der Rechtsform, die Abfassung von<br />

Gesellschaftsverträgen und die Strukturierung von Unternehmenskäufen<br />

und Umgründungen. Das vorliegende Seminar wählt aus<br />

der Fülle des Rechtsstoffes jene Problemkreise aus, denen der Wirtschaftsanwalt<br />

in der Praxis besonders häufig begegnet. Es soll Verständnis<br />

für die Zusammenhänge zwischen Handelsbilanz, Steuer-<br />

Anwaltsakademie<br />

bilanz und steuerrechtlicher Gewinnermittlung durch einen problemorientierten<br />

Überblick über die Hauptfragen des Handelsbilanzrechtes<br />

wecken und die Unterschiede der Besteuerung von<br />

Personenunternehmen und Körperschaften darstellen.<br />

Termin: Freitag, 10. 3. <strong>2000</strong> bis Samstag, 11. 3. <strong>2000</strong> = 3 Halbtage<br />

Planung: Univ.-Prof. Dr. Hanns F. Hügel, RA in Mödling<br />

Referenten: Mag. Dr. Klaus-Bernhard Gröhs, LL.M., WP und StB in<br />

Wien<br />

Mag. Dr. Bernhard Vanas, WP und StB in Wien<br />

Seminarort: Wien<br />

Seminar-Nr: 200310A/8<br />

Nähere Informationen erhalten Sie unter Tel (<strong>01</strong>) 710 57 22-0<br />

oder Fax (<strong>01</strong>) 710 57 22-20 oder e-Mail office@awak.at. Zusätzlich<br />

haben Sie unter www.awak.at Gelegenheit, sich zu informieren<br />

und sich anzumelden.<br />

AnwBl <strong>2000</strong>/1 27


Anwaltliche Vereinigung<br />

für Mediation und<br />

kooperatives Verhandeln<br />

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,<br />

wie Sie sicherlich wissen, ist die Ausrichtung des Blicks weg von<br />

der Vergangenheit hin auf die Zukunft, die zu gestalten ist, im<br />

Rahmen der Mediation besonders wichtig. Die Vergangenheit ist<br />

natürlich auch in diesem Zusammenhang von Bedeutung, als man<br />

Entwicklungen berücksichtigen und aus Erfahrungen Konsequenzen<br />

ziehen kann.<br />

In diesem Sinn möchte ich Ihnen die Pläne der AVM für das neue<br />

Jahr vorstellen:<br />

Verstärkte Informationstätigkeit nach innen, im Kreis der Anwaltschaft,<br />

als auch nach außen, also gegenüber potenziellen Klienten,<br />

für die Mediation ein interessantes Angebot sein könnte und<br />

die wissen sollten, dass auch Rechtsanwälte dieses Angebot bereithalten.<br />

Hier wollen wir besonders die Einsatzgebiete Wirtschaftsmediation<br />

und Familienmediation je speziell berücksichtigen.<br />

Da Mediation eine Alternative zum gerichtlichen Verfahren ist oder<br />

zu den Verhandlungsgesprächen, die neben dem Prozess geführt<br />

werden, ist es auch zweckmäßig, verstärkt daran zu arbeiten, dass<br />

diese Möglichkeit auch den Richtern bekannt wird und dass diese<br />

Berufsgruppe gut informiert in der Lage ist zu erkennen, welche<br />

Fälle im besonderen Maß (oder auf keinen Fall) für den erfolgversprechenden<br />

Versuch einer Mediation geeignet wären.<br />

Aus den bisherigen Seminaren – derzeit läuft bereits das 11.<br />

Grundseminar Mediation – haben wir die positive Erfahrung gemacht,<br />

dass die gemeinsame Fortbildungsarbeit von TherapeutInnen<br />

und JuristInnen als sehr befruchtend erlebt wird. Wir werden<br />

also weiter und möglichst in allen Bereichen unseres Seminarangebotes<br />

die Interdisziplinarität pflegen. Wir haben aber auch manche<br />

Verbesserungsmöglichkeiten erkannt, die wir insbesonders im<br />

Grundseminar <strong>2000</strong> umsetzen werden – etwas mehr Struktur und<br />

Theorie, mehr Zeit für praktisches Üben samt verbesserter Feedback-Möglichkeit,<br />

zwei Referenten in den meisten Modulen.<br />

Ein weiteres wichtiges Leitmotiv in der Mediation ist die „Eigenverantwortlichkeit<br />

der Betroffenen“, da ja in diesem Modell keine Autorität<br />

angeboten wird, die die Entscheidungsarbeit übernimmt.<br />

Auch diese Idee möchte ich hier aufgreifen und alle an Mediation<br />

Interessierten, besonders natürlich die Mitglieder unserer Vereinigung,<br />

ersuchen und ermutigen, ihre Anregungen und Anliegen<br />

(weiterhin) kundzutun – sowohl im Rahmen der AVM als auch<br />

außerhalb.<br />

Bereits im vergangenen Jahr haben Mitglieder der AVM aus eigener<br />

Initiative daran gearbeitet, Mediation in Wirtschaftskreisen<br />

bekannt zu machen, und in Oberösterreich und der Steiermark<br />

regionale Mediations-Arbeitsgruppen geformt. Das persönliche<br />

Gespräch und der direkte Erfahrungsaustausch – durch örtliche<br />

Nähe organisatorisch erleichtert – sind gerade in der Phase des<br />

Aufbaus und der Ideenfindung, in der wir uns doch noch befinden,<br />

außerordentlich wichtig.<br />

Ich möchte an dieser Stelle allen danken, die ihre Zeit und Energie<br />

eingesetzt haben, um einer zukunftsträchtigen Idee Geltung zu verschaffen,<br />

und gleichzeitig hoffe ich, dass es an der Schwelle des<br />

neuen Jahrtausends noch mehr werden, denn es bleibt noch viel zu<br />

tun und es sind noch viele Fragen offen!<br />

Mit den besten Wünschen für ein erfolgreiches Jahr <strong>2000</strong>!<br />

Dr. Max Josef Allmayer-Beck, RA in Wien<br />

Generalsekretär der AVM<br />

Seminarangebot für die nächste Zeit:<br />

Grundseminar Mediation: (in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen<br />

Bundesverband für Psychotherapie)<br />

14. Jänner<br />

<strong>2000</strong><br />

Frühjahr<br />

<strong>2000</strong><br />

(<strong>2000</strong><br />

Wien<br />

Einführung in die Mediation<br />

Mag. Wolfgang Vovsik, (Vor-)Anmeldung ab sofort<br />

(Folgetermine: 31. 3. in Graz, 15. 9. in Wien)<br />

Wien<br />

Lehrgang 12 – Voranmeldungen willkommen<br />

weitere zwei Lehrgänge [Stmk und Wien] in Planung)<br />

AVM-Seminare:<br />

Aus unserer Jahresfortbildung in Wirtschaftsmediation gelangen<br />

folgende Module (begrenzt für weitere acht Teilnehmer) auch einzeln<br />

zur Ausschreibung:<br />

30. März Salzburg<br />

bis 2. April Dynamik und Verstehen, der Schlüssel zum Erfolg in<br />

<strong>2000</strong> der Mediation – Jack Himmelstein und Len Riskin –<br />

Voranmeldungen willkommen<br />

18. Mai Salzburg<br />

bis 21. Mai Arbeit mit Gruppen in der Mediation – Veronika<br />

<strong>2000</strong> Dahlheimer und Gerhard Falk – Voranmeldungen<br />

willkommen<br />

6. Juli<br />

bis 9. Juli<br />

<strong>2000</strong><br />

Salzburg<br />

Special Skills für die Mediation – Liz O’Brien und<br />

Barbara Filner – Voranmeldungen willkommen<br />

Nähere Informationen über die AVM und das Seminarangebot<br />

senden wir Ihnen gerne zu:<br />

AVM, Anwaltliche Vereinigung für Mediation und<br />

kooperatives Verhandeln<br />

1<strong>01</strong>0 Wien, Rosenbursenstraße 4/3<br />

Tel <strong>01</strong>/513 12 <strong>01</strong> Fax <strong>01</strong>/513 12 05<br />

e-mail: office@avm.co.at<br />

Besuchen Sie uns auch im Internet: www.avm.co.at !<br />

28 AnwBl <strong>2000</strong>/1


Änderungen der Liste<br />

Burgenland<br />

Liste der Rechtsanwälte<br />

Gründungen der Kanzleisitzniederlassungen<br />

DAX-KLEPEISZ-KRÖPFL-KAINTZ-KLIMBURG<br />

Rechtsanwaltspartnerschaft OEG,<br />

8380 Jennersdorf, Hauptstraße 2,<br />

Tel. 03329/453 32,<br />

Telefax 03329/453 32-4,<br />

e-mail: helmut.kroepfl@vip.rdb.at,<br />

per 6. 5. 1999<br />

DAX-KLEPEISZ-KRÖPFL-KAINTZ-KLIMBURG<br />

Rechtsanwaltspartnerschaft OEG,<br />

7100 Neusiedl/See,<br />

Untere Hauptstraße 31/2,<br />

Tel. 02167/82 96,<br />

Telefax 02167/82 96-20,<br />

per 6. 5. 1999<br />

DAX-KLEPEISZ-KRÖPFL-KAINTZ-KLIMBURG<br />

Rechtsanwaltspartnerschaft OEG,<br />

7000 Eisenstadt, Thomas A.<br />

Edison Straße, Technopark,<br />

Tel. 02682/704 55-0<br />

Telefax 02682/704 55-1<br />

per 6. 5. 1999<br />

Neueintragung<br />

Kärnten<br />

Liste der Rechtsanwälte<br />

Mag. WOLF Paul,<br />

9300 St. Veit/Glan, Unterer Platz 11,<br />

Tel. 04212/20 40,<br />

Telefax 04212/281 22,<br />

per 16. 11. 1999<br />

Kanzleisitzverlegung<br />

Dr. IN DER MAUR Gangolf,<br />

Klagenfurt, Waagplatz 6,<br />

Tel. 0463/51 21 24,<br />

Telefax 0463/50 40 40-40<br />

per 22. 11. 1999<br />

e-mail-Adressen<br />

Mag. SCHÜTZ Barbara, Villach,<br />

e-mail: b.schuetz@aon.at<br />

Amtliche Mitteilungen<br />

Dr. HASSLACHER Herwig, Villach,<br />

e-mail: ra-hasslacher@aon.at<br />

Dr. HUBER Richard, Spittal/Drau,<br />

e-mail: DR.HUBER-SPITTAL@RECHTS<br />

ANWAELTE.CO.AT<br />

Dr. GRADISCHNIG Anton, Villach,<br />

e-mail: gradischnig.gradischnig@<br />

utanet.at<br />

Beschluss<br />

Verlautbarung gem § 70 (1) DSt:<br />

Mit Beschluss des Disziplinarrates der<br />

Rechtsanwaltskammer für Kärnten vom<br />

29. 11. 1999 zu D 18/97-50 wurde<br />

über Rechtsanwältin Dr. MESSINER Ute,<br />

9020 Klagenfurt, Burggasse 5, die einstweilige<br />

Maßnahme der vorläufigen Untersagung<br />

der Ausübung der Rechtsanwaltschaft<br />

gem § 19 Abs 3 Z 1 lit d DSt 1990,<br />

bis zur rechtskräftigen Beendigung des<br />

Strafverfahrens 13 Vr 1992/95 des Landesgerichtes<br />

Klagenfurt beschlossen. Die<br />

einstweilige Maßnahme tritt spätestens<br />

nach sechs Monaten außer Kraft. Klagenfurt,<br />

29. 11. 1999.<br />

Ersteintritte<br />

Liste der Rechtsanwaltsanwärter<br />

RAA Mag. TASCHEK Karin<br />

per 12. 10. 1999<br />

bei Dr. Friedrich Studentschnig,<br />

Klagenfurt<br />

RAA Mag. MOSSER Susanne<br />

per 25. 10. 1999<br />

bei Dr. Christian Tschurtschenthaler,<br />

Klagenfurt<br />

RAA Mag. BERCHTOLD Martina<br />

per 8. 11. 1999<br />

bei Dr. Ernst Maiditsch, Klagenfurt<br />

Neueintragungen<br />

Niederösterreich<br />

Liste der Rechtsanwälte<br />

Dr. SCHOLZ Gerald,<br />

2384 Breitenfurt, Hauptstraße 159,<br />

Tel. 02239/340 04,<br />

Telefax 02239/55 15,<br />

e-mail: g.scholz@xpoint.at,<br />

korrespondiert in englischer Sprache,<br />

per 19. 10. 1999<br />

Mag. MARSCHITZ Helmut,<br />

2130 Mistelbach, Oserstraße 19,<br />

Tel. 02572/50 60,<br />

Telefax 02572/50 60,<br />

per 16. 11. 1999<br />

Kanzleisitzverlegungen<br />

Mag. KIES Christian,<br />

Scheibbs, Rathausplatz 8,<br />

Tel. 07482/442 22,<br />

Telefax 07482/442 22-4,<br />

per 1. 10. 1999<br />

Dr. SCHNELZER Clemens, Zwettl,<br />

Dr.-Franz-Weismann-Straße 19,<br />

Tel. 02822/539 53,<br />

Telefax 02822/539 53-18,<br />

per 16. 8. 1999<br />

Gründung einer Kanzleiniederlassung<br />

Rechtsanwaltspartnerschaft KOLARZ &<br />

DONNERBAUER,<br />

2070 Retz, Hauptplatz 14,<br />

Tel. 02942/284 40,<br />

Telefax 02942/284 40-16,<br />

per 1. 9. 1999<br />

Gründung einer OEG<br />

GRUBÖCK & GRUBÖCK<br />

Rechtsanwälte OEG,<br />

2500 Baden, Beethovengasse 4–6,<br />

Tel. 02252/863 07-0,<br />

Telefax 02252/863 07-6,<br />

e-mail: dr.gruboeck@lawyer.at,<br />

per 24. 6. 1997<br />

Gründung einer GesmbH<br />

ECKERT & FRIES Rechtsanwälte<br />

Gesellschaft m.b.H., 2500 Baden,<br />

Erzherzog Rainer Ring 23,<br />

Tel. 02252/863 51,<br />

Telefax 02252/863 51-37,<br />

e-mail: office@eckertfries.at,<br />

per 19. 8. 1999<br />

AnwBl <strong>2000</strong>/1 29


Löschung einer GesbR<br />

Dres. GRUBÖCK Gernot und Stefan,<br />

2500 Baden, Beethovengasse 4–6,<br />

per 23. 6. 1997<br />

Änderungen der Telefaxnummern<br />

Mag. HOHENBERGER Hubert, Schwechat,<br />

Telefax <strong>01</strong>/706 54 65<br />

Dr. HELICZER Erich, Bad Vöslau<br />

Telefax 02252/715 73-13<br />

e-mail-Adresse<br />

Dr. BRAIT Joachim, Tulln,<br />

e-mail: dr.brait@netway.at<br />

Ersteintritte<br />

Liste der Rechtsanwaltsanwärter<br />

RAA Mag. SCHNEIDER Alfred<br />

per 11. 10. 1999<br />

bei Dr. Oswin Lukesch, St. Pölten<br />

RAA Dr. BREITER Gustav<br />

per 1. 10. 1999<br />

bei Dr. Herbert Schrittesser, Mödling<br />

RAA Mag. ANGELER Gerhard<br />

per 2. 11. 1999<br />

bei Dr. Rudolf Breuer, Wr. Neustadt<br />

Neueintragung<br />

Oberösterreich<br />

Liste der Rechtsanwälte<br />

Ing. Mag. HELM Klaus,<br />

4040 Linz, Schulstraße 12,<br />

Tel. 0732/71 15 15,<br />

Telefax 0732/71 15 15-15,<br />

e-mail: HELM@UTANET.AT,<br />

per 1. 11. 1999<br />

Kanzleisitzverlegung<br />

Mag. KORN Lothar, Linz, Hessenplatz 8,<br />

Tel. 0732/79 50 00,<br />

Telefax 0732/79 50 00-79,<br />

per 1. 11. 1999<br />

Änderung der Telefonnummer<br />

Dr. HOYER Gerhard, Dr. HOYER Gudrun,<br />

Mag. HOYER Gerhard, Wels,<br />

Tel. 07242/422 49 entfällt!<br />

Amtliche Mitteilungen<br />

Änderung der Telefaxnummer<br />

Mag. NOWOTNY Ludwig, Peuerbach,<br />

Telefax 07276/35 22-5<br />

e-mail-Adressen<br />

Mag. HAMMINGER Gerald,<br />

Braunau/Inn,<br />

e-mail: ra-hamminger@tronicplanet.at<br />

Dr. HOYER Gerhard, Dr. HOYER Gudrun,<br />

Mag. HOYER Gerhard, Wels,<br />

e-mail: dr.hoyer.rae@work.at<br />

Mag. Dr. OBRECHT Wolfgang, Linz,<br />

e-mail: info.kanzlei@obrecht.at<br />

Liste der Rechtsanwaltsanwärter<br />

Ersteintritte<br />

RAA Mag. NIEDERHUBER Martin<br />

per 7. 9. 1999<br />

bei Dr. Christoph Szep, Linz<br />

RAA Mag. NÖSTERER Andreas<br />

per 1. 10. 1999<br />

bei Dr. Hubert Maier, Mauthausen<br />

RAA Mag. BAMMER Sandra Maria<br />

per 1. 10. 1999<br />

bei Dr. Harald Pohlhammer, Linz<br />

RAA Mag. MESSENBÖCK<br />

Wernher Johannes<br />

per 1. 10. 1999<br />

bei Mag. Michael Poduschka, Perg<br />

RAA Mag. ROHR Michael<br />

per 5. 10. 1999<br />

bei Dr. Josef Kaiblinger, Gunskirchen<br />

RAA Mag. PÜHRINGER Valentin<br />

per 5. 10. 1999<br />

bei Dr. Karl Hatak, Linz<br />

RAA Mag. Dr. SCHACHINGER Roland<br />

per 1. 11. 1999<br />

bei Dr. Kurt Lichtl, Linz<br />

Salzburg<br />

Liste der Rechtsanwälte<br />

Neueintragungen<br />

Dr. FIEDLER Ernst, 5020 Salzburg,<br />

Nonntaler Hauptstraße 50,<br />

Tel. 0662/83 <strong>01</strong> 00,<br />

Telefax 0662/83 <strong>01</strong> 00-33,<br />

e-mail: rechtsanwaelte@f-i.at,<br />

per 1. 11. 1999<br />

Mag. GUGGENBERGER Stefan,<br />

5020 Salzburg,<br />

Ignaz-Rieder-Kai 11c,<br />

Tel. 0662/62 23 <strong>01</strong>,<br />

Telefax 0662/62 30 00,<br />

korrespondiert in englischer Sprache,<br />

per 5. 11. 1999<br />

Kanzleisitzverlegungen<br />

Mag. MEISTHUBER Johann,<br />

Salzburg, Kaigasse 36/1,<br />

Tel. 0662/84 38 52,<br />

Telefax 0662/84 04 94,<br />

e-mail: RA-MEISTHUBER@aon.at,<br />

per 2. 11. 1999<br />

Dr. KRIVANEC Robert,<br />

Salzburg, Nonntaler Hauptstraße 44,<br />

Tel. 0662/82 55 11,<br />

Telefax 0662/82 55 11-22,<br />

per 1. 11. 1999<br />

Dr. ILLICHMANN Bernd,<br />

Salzburg, Nonntaler Hauptstraße 50,<br />

Tel. 0662/83 <strong>01</strong> 00-0,<br />

Telefax 0662/83 <strong>01</strong> 00-33,<br />

e-mail: rechtsanwaelte@f-i.at,<br />

per 1. 11. 1999<br />

Änderung der Telefaxnummer<br />

Dr. JOKESCH Manfred, Salzburg,<br />

Telefax 0662/84 00 81<br />

e-mail-Adressen<br />

Dr. JOKESCH Manfred, Salzburg,<br />

e-mail: ra-jokesch@rechtsanwaelte.<br />

co.at<br />

Dr. TROYER Herbert, Salzburg,<br />

e-mail: kanzlei-troyer@rae.at<br />

Ersteintritte<br />

Liste der Rechtsanwaltsanwärter<br />

RAA Dr. KOLLNBERGER Manuela<br />

per 1. 10. 1999<br />

bei Dr. Johannes Honsig-Erlenburg,<br />

Salzburg<br />

RAA Mag. ROHRACHER Hubert<br />

per 5. 10. 1999<br />

bei Dr. Fritz Müller, Salzburg<br />

RAA Mag. GRIMM Edda<br />

per 11. 10. 1999<br />

bei Dr. Jürgen Hinterwirth, Salzburg<br />

30 AnwBl <strong>2000</strong>/1


RAA Mag. FRIEDBERG Elmar<br />

per 28. 10. 1999<br />

bei Dr. Michael Pallauf, Salzburg<br />

RAA Mag. Dr. STEINHOFER Kornelia<br />

per 1. 10. 1999<br />

bei Dr. Karl Ludwig Vavrovsky,<br />

Salzburg<br />

RAA Dr. AUER Wolfgang<br />

per 2. 11. 1999<br />

bei Dr. Robert Galler, Salzburg<br />

Steiermark<br />

Liste der Rechtsanwälte<br />

Gründung einer Kanzleisitzniederlassung<br />

DAX-KLEPEISZ-KRÖPFL-KAINTZ-KLIMBURG<br />

Rechtsanwaltspartnerschaft OEG,<br />

8230 Hartberg, Steingasse 1,<br />

Tel. 03332/638 60,<br />

Telefax 03332/638 60-22,<br />

per 29. 4. 1999<br />

Tirol<br />

Liste der Rechtsanwälte<br />

Neueintragungen<br />

Mag. GUGGENBERGER Bernd,<br />

6020 Innsbruck, Boznerplatz 4/II,<br />

Tel. 0512/56 73 73-0,<br />

Telefax 0512/56 73 73-15,<br />

e-mail: CHG.LAWYERS@CHELLO.AT,<br />

korrespondiert in englischer Sprache,<br />

per 15. 10. 1999<br />

Ing. MMag. Dr. BENDA Gerhard,<br />

6020 Innsbruck, Museumstraße 17b,<br />

Tel. 0512/58 64 86,<br />

Telefax 0512/58 60 16,<br />

e-mail: ra.g.benda@tirol.com,<br />

korrespondiert in englischer Sprache,<br />

per 5. 11. 1999<br />

Gründung einer Kanzleiniederlassung<br />

Rechtsanwaltspartnerschaft FÖGER &<br />

PALL, 6361 Hopfgarten,<br />

Brixentaler Straße 30,<br />

Tel. 05335/400 40,<br />

Amtliche Mitteilungen<br />

Telefax 05335/400 40-4,<br />

e-mail ra-fup@magnet.at,<br />

per 3. 8. 1999<br />

Ableben<br />

Dr. WALLENTIN Franz, Zell a. Ziller,<br />

verstorben am 25. 10. 1999,<br />

mStv Dr. Czernich Dietmar, Innsbruck<br />

Änderung der Telefaxnummer<br />

Dr. STIX Lothar, Innsbruck,<br />

Telefax 0512/57 75 48-17<br />

Liste der Rechtsanwaltsanwärter<br />

Ersteintritte<br />

RAA Dr. OBERNOSTERER Birgit<br />

per 2. 11. 1999<br />

bei Dr. Herwig Frei, Innsbruck<br />

RAA Mag. ROSSMANN Harald<br />

per 21. 10. 1999<br />

bei Dr. Andreas Brugger, Innsbruck<br />

RAA Mag. RUDEL Annamaria<br />

per 19. 10. 1999<br />

bei Dr. Hubert Tramposch, Innsbruck<br />

AnwBl <strong>2000</strong>/1 31


RAA Dr. BAKAY Corinna<br />

per 1. 10. 1999<br />

bei Dr. Bernd Bakay, Innsbruck<br />

RAA Mag. DWYER Katharina<br />

per 14. 10. 1999<br />

bei Dr. Albert Feichtner, Kitzbühel<br />

RAA Mag. HUBER Norbert<br />

per 22. 10. 1999<br />

bei Dr. Markus Orgler, Innsbruck<br />

RAA Dr. KLINGAN Clemens<br />

per 8. 10. 1999<br />

bei Dr. Helfried Penz, Innsbruck<br />

RAA Dr. MALINA Barbara<br />

per 8. 9. 1999<br />

bei Mag. Michael Waldbauer,<br />

Kufstein<br />

RAA Mag. PIBER Brigitte<br />

per 1. 11. 1999<br />

bei Dr. Brigitte Weirather, Innsbruck<br />

RAA Mag. ROVAGNATI Marco<br />

per 4. 10. 1999<br />

bei Dr. Ekkehard Beer, Innsbruck<br />

Ersteintritte<br />

Vorarlberg<br />

Liste der Rechtsanwaltsanwärter<br />

RAA Mag. HERGET Barbara<br />

per 2. 11. 1999<br />

bei Dr. Nikolaus Schertler, Bregenz<br />

RAA Mag. HAGEN Julia<br />

per 4. 11. 1999<br />

bei Dr. Karl Schelling, Dornbirn<br />

RAA Dr. DIETRICH Bertram<br />

per 1. 12. 1999<br />

bei Dr. Jörg Kaiser, Bregenz<br />

Neueintragungen<br />

Wien<br />

Liste der Rechtsanwälte<br />

Mag. BREITENECKER Maria-Christina,<br />

1020 Wien, Taborstraße 10/2,<br />

Tel. <strong>01</strong>/214 77 10,<br />

Telefax <strong>01</strong>/214 77 10/16,<br />

korrespondiert in englischer Sprache,<br />

per 16. 11. 1999<br />

Amtliche Mitteilungen<br />

Mag. DÖLTL Ilse,<br />

1<strong>01</strong>0 Wien, Graben 28/1/12A,<br />

Tel. <strong>01</strong>/532 20 20,<br />

Telefax <strong>01</strong>/532 30 30,<br />

per 16. 11. 1999<br />

Dr. RUß Alexander,<br />

1<strong>01</strong>0 Wien, Ebendorfer Straße 3,<br />

Tel. <strong>01</strong>/404 43-0,<br />

Telefax <strong>01</strong>/404 43-239,<br />

korrespondiert in englischer Sprache,<br />

per 16. 11. 1999<br />

Kanzleisitzverlegungen<br />

Dr. HARRICH Günter, 1050 Wien,<br />

Margaretenstraße 91/10,<br />

Tel. <strong>01</strong>/548 50 40,<br />

Telefax <strong>01</strong>/548 50 40-3,<br />

e-mail: harrich@aon.at,<br />

per 2. 11. 1999<br />

Dr. DULLINGER Kurt,<br />

1<strong>01</strong>0 Wien, Franz Josefs-Kai 3,<br />

Tel. <strong>01</strong>/513 95 40,<br />

Telefax <strong>01</strong>/513 95 40-16,<br />

per 1. 11. 1999<br />

Mag. BERGTHALER Wilhelm,<br />

1030 Wien, Heumarkt 7,<br />

1. Stiege, 1. Stock, Top 12,<br />

Tel. <strong>01</strong>/718 66 80-0,<br />

Telefax <strong>01</strong>/718 66 80-30,<br />

e-mail: office.wien@haslinger-nagele.<br />

com,<br />

per 3. 11. 1999<br />

Dr. NEUNER Werner,<br />

1020 Wien, Praterstraße 17,<br />

Tel. <strong>01</strong>/214 32 00,<br />

Telefax <strong>01</strong>/214 32 00-50,<br />

e-mail: ra-neuner@aon.at,<br />

per September 1999<br />

Gründungen der Kanzleisitzniederlassungen<br />

SAXINGER, BAUMANN & Partner<br />

Rechtsanwälte, 1030 Wien,<br />

Jacquingasse 47/Mohsgasse 1,<br />

Tel. <strong>01</strong>/798 80 50,<br />

Telefax <strong>01</strong>/798 80 50-10,<br />

e-mail: wien@saxinger-baumann.com,<br />

per 27. 10. 1999<br />

KOSCH & Partner<br />

Rechtsanwälte-Kommanditgesellschaft,<br />

1<strong>01</strong>0 Wien, Bäckerstraße 1,<br />

Tel. <strong>01</strong>/513 23 44<br />

Telefax <strong>01</strong>/513 23 44-15,<br />

e-mail: wien@kosch-partner.at,<br />

per 9. 9. 1999<br />

Änderung der Telefonnummer<br />

Dr. BAUER-NUSKO Charlotte, Wien,<br />

Tel. <strong>01</strong>/969 <strong>01</strong> 44<br />

Änderung der Telefaxnummer<br />

Mag. SCHUBHART Michael, Wien,<br />

Telefax <strong>01</strong>/713 24 21<br />

e-mail-Adressen<br />

Dr. STEGER Norbert, Wien,<br />

e-mail: dr.steger.ra@netway.at<br />

Dr. HOCHHALTINGER Karl, Wien,<br />

e-mail: hochhaltinger@vip.rdb.at<br />

Ableben<br />

Dr. WEBER Herbert, Wien,<br />

verstorben am 29. 10. 1999,<br />

mStv Dr. Hans Rant, Wien<br />

Beschlüsse<br />

Mittlerweilige Stellvertretung<br />

Der Ausschuss der Rechtsanwaltskammer<br />

Wien hat in seiner Sitzung vom 9. 11.<br />

1999 gemäß § 28 Abs 1 lit h RAO<br />

bzw § 43 Abs 3 der Geschäftsordnung<br />

folgenden Beschluss gefasst: Die mittlerweilige<br />

Stellvertretung für em. RA Dr. BLA-<br />

SCHE Gerhard, szt 1<strong>01</strong>0 Wien, Rathausstraße<br />

15 (GZ 3425/95), wird über begründeten<br />

Antrag des bisherigen mStvs,<br />

Dr. Hans Houska, RA, 1<strong>01</strong>0 Wien, Bartensteingasse<br />

16, für beendet erklärt. Es wird<br />

ihm jedoch die Auflage erteilt, die Akten<br />

des em. RA Dr. Gerhard Blasche weiterhin<br />

aufzubewahren.<br />

Der Ausschuss der Rechtsanwaltskammer<br />

Wien hat in seiner Sitzung vom 9. 11.<br />

1999 gemäß § 28 Abs 1 lit h RAO bzw<br />

§ 43 Abs 3 der Geschäftsordnung folgenden<br />

Beschluss gefasst: Die mittlerweilige<br />

Stellvertretung für em. RA Dr. SCHMIDT<br />

Robert Friedrich, 1140 Wien, Linzer<br />

Straße 73/6 (GZ 1435/89), wird über<br />

begründeten Antrag des bisherigen mStvs,<br />

Dr. Ulrich Hejsek, RA ebendort, für beendet<br />

erklärt. Es wird ihm jedoch die Auflage<br />

32 AnwBl <strong>2000</strong>/1


erteilt, die Akten des em. RA Dr. Robert<br />

Friedrich Schmidt weiterhin aufzubewah-<br />

ren.<br />

Umbestellung des mStv<br />

Der Ausschuss der RAK Wien enthebt von<br />

Amts wegen den mit ha Beschluss vom<br />

3. 12. 1996, GZ 4289/96, für Dr. MÜL-<br />

LER-HARTBURG Christoph, RA in Wien,<br />

infolge des Beschlusses des Disziplinarrates<br />

der RAK Wien vom 15. 11. 1996 zu<br />

D 92/96 bestellten mStv Dr. Richard<br />

Proksch, RA in 1030 Wien, Am Heumarkt<br />

9/I/11, seines Amtes und bestellt<br />

an dessen Stelle Dr. Wolfgang Spitzy, RA<br />

in 1030 Wien, Weyrgasse 8, zum mStv.<br />

Liste der Rechtsanwaltsanwärter<br />

Ersteintritte<br />

RAA Mag. AUREDNIK Michael<br />

bei Dr. Egon Sattler<br />

RAA Mag. BICHLBAUER Martina<br />

bei Dr. Peter Stock<br />

RAA Mag. EUSTACCHIO Andreas<br />

bei Dr. Peter Klein<br />

RAA Mag. FRITZ Andreas<br />

bei Mag. Dr. Geza Simonfay<br />

RAA Mag. FRÜHMANN Alexander<br />

bei Mag. Dr. Tibor Fabian<br />

RAA Mag. GREGOR Martin<br />

bei Dr. Alfred Boran<br />

RAA Mag. GULLA Robert<br />

bei Dr. Ferdinand Graf<br />

RAA Mag. KAGER Alexandra<br />

bei Dr. Stefan Prochaska<br />

RAA Mag. KORNFELL Kristin<br />

bei Mag. Dr. Haig E. Asenbauer<br />

RAA Mag. LEITNER Sonja<br />

bei Dr. Klaus Burka<br />

RAA Mag. LETTNER Harald<br />

bei Dr. Rudolf Lessiak<br />

RAA Mag. NIEDERHUBER Martin<br />

bei Mag. Wilhelm Bergthaler<br />

RAA Mag. OBLIN Klaus<br />

bei Dr. Alfred Nemetschke<br />

RAA Mag. OPERSCHAL Michael<br />

bei Dr. Christian Widl<br />

RAA Mag. PECHER Martin<br />

bei Dr. Thomas Wenger<br />

RAA Mag. RECHBERGER Christoph<br />

bei Dr. Franz Guggenberger<br />

RAA Mag. RINTELEN Detlef<br />

bei Dr. Helmut Adelsberger<br />

RAA Mag. ROMAN LEIS Maria del Rocio<br />

bei Dr. Harald Svoboda<br />

RAA Dr. SCHERMAIER Stefan Josef<br />

bei Dr. Christian Hauer<br />

RAA Mag. SCHMÖLZ Clemens Maria<br />

bei Mag. Dieter Hauck<br />

RAA Mag. SCHNÖTZLINGER Harald<br />

bei Dr. Armin Dallmann<br />

RAA MMag. SCHRANK Christopher<br />

bei Univ.-Doz. Dr. Christian<br />

Hausmaninger<br />

Amtliche Mitteilungen<br />

RAA Mag. SIRAKOV Kamen<br />

bei Dr. Michael Eiselsberg<br />

RAA MMag. STRENITZ Gert Michael<br />

bei DDr. Georg Bahn<br />

RAA Mag. Dr. TONNINGER Bernhard<br />

bei Dr. Hanno Wollmann<br />

RAA Mag. ZIRHAN-WAGNER Petra<br />

bei Dr. Friedrich Schubert<br />

RAA Mag. ZOTH Andrea<br />

bei Mag. Martin Oder<br />

Ersteintritte<br />

Liste der Richteramtsanwärter<br />

RiAA Mag. BENESCH Dagmar<br />

bei Dr. Heinz-Peter Wachter<br />

RiAA Mag. DIGRUBER Daniela<br />

bei Dr. Hans Rant<br />

RiAA Mag. RIEDL Markus<br />

bei Dr. Markus Freund<br />

RiAA Mag. SCHMIDT Thomas<br />

bei Dr. Franz Marschall<br />

Fehlerberichtigung<br />

AnwBl 1999, 694<br />

Wien<br />

Liste der Rechtsanwälte<br />

Telefon- und Telefaxnummer<br />

Dr. HEINDL Ulla, Wien,<br />

Tel. 0664/300 83 70,<br />

Telefax <strong>01</strong>/219 77 75,<br />

Wir bitten, das Versehen zu entschuldigen!<br />

AnwBl <strong>2000</strong>/1 33


Gesetzgebung<br />

Eingelangte Gesetzesentwürfe<br />

Die eingelangten Gesetzesentwürfe sowie allenfalls bereits vorliegende<br />

Stellungnahmen im Begutachtungsverfahren können im<br />

Generalsekretariat eingesehen werden.<br />

99/178 Bundesministerium für Wirtschaft und Verkehr<br />

GZ 52.306/138-I/D/2/99<br />

Universität Linz; Entwurf einer Verordnung über den akademischen<br />

Grad „Master of Advanced Studies (European<br />

Law)“<br />

99/179 Bundesministerium für Wirtschaft und Verkehr<br />

GZ 52.306/141-I/D/2/99<br />

Entwurf einer Verordnung über den akademischen Grad<br />

„Master of Advanced Studies (Mediation)“<br />

99/180 Bundeskanzleramt<br />

GZ AV 31.9<strong>01</strong>/40-VI/B/12/99<br />

Entwurf einer Verordnung, mit der die VO über andere<br />

Zusatzstoffe als Farbstoffe und Süßungsmittel geändert<br />

wird; vereinfachtes Begutachtungsverfahren<br />

99/181 Bundesministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales<br />

GZ 40.1<strong>01</strong>/19-9/99<br />

Entwurf einer Verordnung zum BPGG betreffend die Einbeziehung<br />

weiterer Personengruppen (Anm: Ärzte, Ziviltechniker)<br />

in den anspruchsberechtigten Personenkreis<br />

des BPGG<br />

Referent: Dr. Grund, Oberösterreichische RAK<br />

99/182 Bundesministerium für Unterricht und Kunst<br />

GZ 16.602/4-IV/3/99<br />

Verordnungsentwürfe gem § 3 des BG zur Umsetzung<br />

der RL 93/7/EWG über die Rückgabe von unrechtmäßig<br />

aus dem Hoheitsgebiet eines Mitgliedstaates der Europäischen<br />

Gemeinschaft verbrachten Kulturgüter sowie<br />

gem § 16 Abs 3 DMSG<br />

99/184 Bundesministerium für Wirtschaft und Verkehr<br />

GZ 52.306/142-I/D/2/99<br />

Entwurf einer Verordnung über den akademischen Grad<br />

„Master of Advanced Studies (Palliative Care)“; vereinfachtes<br />

Begutachtungsverfahren<br />

99/185 Bundeskanzleramt<br />

GZ 810.<strong>01</strong>5/0-V/3/99<br />

Entwurf einer Datenverarbeitungsregister-Verordnung<br />

(DVR-VO <strong>2000</strong>) gem § 16 Abs 3 Datenschutzgesetz<br />

<strong>2000</strong><br />

99/186 Bundeskanzleramt<br />

GZ 810.127/4-V/3/99<br />

Entwürfe einer Standardverordnung <strong>2000</strong> und einer<br />

Muster-Verordnung <strong>2000</strong> gem § 17 Abs 2 Z 6 und § 19<br />

Abs 2 Datenschutzgesetz <strong>2000</strong><br />

99/189 Bundeskanzleramt<br />

GZ 810.288/0-V/3/99<br />

Entwurf einer Verordnung über den angemessenen<br />

Datenschutz in Drittstaaten (Angemessenheits-VO) gem<br />

§ 12 Abs 2 Datenschutzgesetz<br />

99/195 Bundesministerium für Unterricht, Jugend und Familie<br />

GZ 12 3672/40-I/2/99<br />

Entwurf einer Halonbankverordnung<br />

99/197 Bundeskanzleramt<br />

GZ 6<strong>01</strong>.861/7-V/2/99<br />

Verordnung über die Festsetzung der Pauschalvergütung<br />

für die Leistungen von Rechtsanwälten im Rahmen der<br />

Verfahrenshilfe vor den unabhängigen Verwaltungssenaten<br />

(UVS-Verfahrenshilfe-Pauschalierungsverordnung)<br />

Referent: Dr. Christian, ÖRAK<br />

Stellungnahme abgegeben am: 3. 12. 1999<br />

99/198 Bundesministerium für Justiz<br />

GZ 30.043/33-I.11/1999<br />

Ergänzung des Entwurfes des Kindschaftsrechtsänderungsgesetzes<br />

1999<br />

99/200 Bundesministerium für Wirtschaft und Verkehr<br />

Zl 160.130/7-II/B/6/99<br />

Entwurf einer Verordnung über den Ausweis für dauernd<br />

stark gehbehinderte Personen (Gehbehindertenausweisverordnung)<br />

99/2<strong>01</strong> Bundesministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales<br />

GZ 21.1<strong>01</strong>/42-VIII/D/14/99<br />

Entwurf zur Änderung der Verordnung des Bundesministeriums<br />

für Arbeit, Gesundheit und Soziales über die für<br />

eine selbständige Ausübung des ärztlichen oder zahnärztlichen<br />

Berufes durch Staatsangehörige der Vertragsparteien<br />

des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum,<br />

die ihre Ausbildung im Staatsgebiet einer der übrigen<br />

Vertragsparteien dieses Abkommens absolviert haben,<br />

gemäß den Richtlinien 93/16/EWG und 78/686/EWG<br />

zum Nachweis der fachlichen Qualifikation erforderlichen<br />

Diplome, Prüfungszeugnisse, Befähigungsnachweise<br />

oder sonstigen Bescheinigungen (EWR-Ärzte-Qualifikationsnachweisverordnung),<br />

BGBl II 1999/57<br />

34 AnwBl <strong>2000</strong>/1


ÖRAK<br />

Arbeitskreis Berufsrecht<br />

Neuer Vorsitzender<br />

Berichte<br />

Dr. Georg Fialka, RA in Wien, hat ersucht, von der Vorsitzführung<br />

im Arbeitskreis Berufsrecht entbunden zu werden.<br />

Neuer Vorsitzender ist der Vizepräsident der Rechtsanwaltskammer<br />

Salzburg, Herr Dr. Leopold Hirsch, der sich über Ersuchen des<br />

Präsidentenrates des Österreichischen <strong>Rechtsanwaltskammertag</strong>es<br />

bereit erklärt hat, diese Funktion in Zukunft auszuüben.<br />

Der Arbeitskreis Berufsrecht ist derzeit vordringlich mit den Arbeiten<br />

zur Umsetzung der Niederlassungs-Richtlinie befasst.<br />

Dr. Fialka hat sich dankenswerterweise bereit erklärt, weiterhin in<br />

diesem Arbeitskreis mitzuarbeiten.<br />

Wahrnehmungsbericht<br />

Der Österreichische <strong>Rechtsanwaltskammertag</strong> hat im Dezember<br />

des Vorjahres den 26. Wahrnehmungsbericht für das Jahr 1998<br />

zur österreichischen Rechtspflege und Verwaltung vorgelegt. Die<br />

Erstellung des Wahrnehmungsberichtes beruht auf dem gesetzlichen<br />

Auftrag des § 36 RAO.<br />

Der Wahrnehmungsbericht kann auf der Internet-Homepage des<br />

ÖRAK http: /www.oerak.or.at unter dem Menüpunkt „Unser Service“<br />

abgerufen werden bzw wird gegen Ersatz der Kopierkosten<br />

gerne übermittelt.<br />

Nachfolgend ein Überblick über die wichtigsten Themen, welche<br />

im Wahrnehmungsbericht 1998 aufgegriffen worden sind.<br />

Gesetzgebung Legistik<br />

Die Kritik weitester Bevölkerungskreise an der selbst für Juristen<br />

nicht mehr überblickbaren Normenflut ist nicht neu. Sie wird auch<br />

von den Politikern durchwegs mitgetragen. Konsequent wird seit<br />

Jahren mit Nachdruck eine Änderung dieser Situation gefordert.<br />

Die Bereitschaft dazu haben bislang – soweit ersichtlich – alle<br />

Beteiligten bekundet. Gelungen ist dieses rechtspolitische Vorhaben<br />

jedoch nicht. Der Österreichische <strong>Rechtsanwaltskammertag</strong><br />

kann daher nicht umhin, auch in diesem Wahrnehmungsbericht<br />

nochmals mit Nachdruck auf dieses evidente Problem hinzuweisen.<br />

Die Fiktion, dass die Normunterworfenen – sei es im privaten<br />

oder im beruflichen Bereich – Kenntnis von den sie betreffenden<br />

Normen haben und ihnen daher ein normwidriges Verhalten als<br />

Rechtswidrigkeit anzulasten ist, entbehrt heute weitestgehend der<br />

realen Grundlage.<br />

Selbstverständlich hat die „Normenflut“ vielfältige Ursachen. Selbstverständlich<br />

sind die Umsetzungsvorgaben aus der Europäischen<br />

Gemeinschaft zu einem erheblichen Teil Ursache für nationale<br />

gesetzgeberische Maßnahmen. Selbstverständlich werden von ver-<br />

schiedensten Bevölkerungskreisen laufend (teils konträr orientierte)<br />

Forderungen an den Gesetzgeber herangetragen. Dennoch sollte<br />

es die Aufgabe der rechtsetzenden Institutionen sein, dies in geordnete<br />

Bahnen sowohl in quantitativer als auch in qualitativer Hinsicht<br />

zu lenken.<br />

Gerichtshöfe des öffentlichen Rechts<br />

Im Bereich des Verwaltungsgerichtshofes wurde kritisiert, dass die<br />

Belastungssituation und die damit verbundenen Verfahrensverzögerungen<br />

im Beobachtungszeitraum unverändert geblieben sind,<br />

sodass nach wie vor der Rechtsuchende mit ungebührlich langen<br />

Erledigunszeiten zu rechnen hat. Auch die am 1. 9. 1997 eingeführte<br />

Beschwerdegebühr von S 2500,– und das erweiterte Ablehnungsrecht<br />

(BGBl I 1997/88) haben offenbar nicht die beabsichtigte<br />

Entlastungswirkung hinsichtlich des Neuanfalles bewirkt, wohl<br />

aber das Kostenrisiko für den Rechtsuchenden weiter erhöht.<br />

Positiv vermerkt wurde die Verfügbarkeit der Entscheidungen des<br />

VwGH über das Internet.<br />

Straf-/Zivilrechtspflege<br />

Seit Vorlage des Wahrnehmungsberichtes 1997 wurde die Strafprozessnovelle<br />

1999 beschlossen, mit welcher vor allem im Strafprozessrecht<br />

Änderungen durch Einführung der Diversionsregelungen<br />

erfolgten. Der Gesetzesinitiative lag die Überlegung zu<br />

Grunde, vor allem im Bereich der Kleinkriminalität alternative<br />

Maßnahmen einzusetzen, die unnötige Stigmatisierungseffekte<br />

vermeiden und zugleich den berechtigten Interessen des Tatopfers,<br />

vor allem jenem auf Schadensgutmachung effizienter und rascher<br />

dienen zu können. Die zunächst im Jugendstrafverfahren gepflogenen<br />

Diversionsüberlegungen wurden auf das Erwachsenenstrafrecht<br />

ausgedehnt und zunächst auf der Grundlage des § 42 StGB<br />

durchgeführt. Durch die Strafprozessnovelle 1999 wurde eine allgemein<br />

gültige und dauerhafte gesetzliche Grundlage für flexible<br />

Einzelfall bezogene Reaktionen auf strafbares Verhalten des unteren<br />

und mittleren Kriminalitätsbereichs geschaffen.<br />

Den Intentionen des Gesetzgebers wurde von der Rechtsanwaltschaft<br />

zugestimmt und insbesondere die Stärkung der Position des<br />

Opfers und die Betonung des Aspektes der Wiedergutmachung<br />

begrüßt. Bereits in der Begutachtung allerdings wurde die komplizierte<br />

Ausgestaltung der Diversionsabstufungen aufgezeigt und die<br />

Gefahr geäußert, dass erst nach mehreren Jahren der Rechtsanwendung<br />

eine einheitliche von der Judikatur zu entwickelnde Linie<br />

wird gefunden werden können.<br />

Beschlossen wurde weiters die Sicherheitspolizeigesetz-Novelle<br />

1999, die im Rahmen von erkennungsdienstlichen Maßnahmen<br />

unter anderem die Vornahme von Mundhöhlenabstrichen und<br />

DNA-Untersuchungen vorsieht. Die gesetzlichen Möglichkeiten für<br />

36 AnwBl <strong>2000</strong>/1


diese Maßnahmen sind allerdings viel zu weitreichend gefasst, da<br />

sie bei nahezu sämtlichen Straftaten ermöglicht werden.<br />

Dieser Umstand wurde im Begutachtungsverfahren unter anderem<br />

auch von der Rechtsanwaltschaft kritisiert und eindeutig festgehalten,<br />

dass zwar die Bedeutung derartiger neu entwickelter Ermittlungsmethoden<br />

zur Aufklärung bestimmter Straftaten evident sei,<br />

deren Einsatz jedoch im Verhältnis zur Schwere der Gesetzesverletzung<br />

und der Bedrohung des Rechtsfriedens stehen müsse. Dieser<br />

Standpunkt muss erneut bekräftigt werden.<br />

Bereits im Wahrnehmungsbericht 1997 wurde kritisiert, dass die<br />

Erweiterung der Zwangsmittel in der StPO vor der dringend erforderlichen<br />

grundlegenden Erneuerung des strafprozessualen Vorverfahrens<br />

erfolgte. Dieses Vorhaben ist bis heute noch nicht realisiert.<br />

Dennoch wurden die sicherheitspolizeilichen Befugnisse<br />

erneut erweitert. Wie Aussagen in den Medien zeigen, ist diese<br />

Entwicklung offensichtlich noch nicht abgeschlossen. Es muss daher<br />

erneut die Forderung unterstrichen werden, die Reform des<br />

strafprozessualen Vorverfahrens möglichst rasch zu finalisieren.<br />

Weiters wurde der Gesetzgeber dazu aufgefordert, dem bedürftigen<br />

Verbrechensopfer zu seinem legitimen Recht auf Beigebung<br />

eines Rechtsanwaltes im Rahmen der Verfahrenshilfe zu verhelfen.<br />

Im Bereich der Verfahrenshilfe wurde auf die unhaltbare Situation<br />

insbesondere im Sprengel des LG Korneuburg hingewiesen. Die<br />

Belastung in der Verfahrenshilfe wird zusätzlich noch verschärft<br />

durch kurz ausgeschriebene Termine, welche die Kollegen vor<br />

unlösbare Terminkollisionen stellen. Der Missstand der weitaus zu<br />

kurzfristigen Bestellungen zur Verfahrenshilfe wurde überhaupt von<br />

verschiedenen Seiten kritisiert.<br />

Ebenfalls gerügt wurde die Praxis bei einzelnen Gerichten, die<br />

Bestimmung des § 42 Abs 2 StPO dadurch zu unterlaufen, dass<br />

kein in die Liste eingetragener Rechtsanwalt zur Verrichtung der<br />

Haftverhandlung beigezogen wurde, sondern dem Beschuldigten<br />

ab dem Tag der Verhaftung ein Verfahrenshelfer für das gesamte<br />

Verfahren beigegeben wurde. Dies widerspricht der zwischen der<br />

Standesvertretung und der Justiz getroffenen Regelung, dass die<br />

Haftverhandlung, für welche eine Entlohnung vorgesehen ist, von<br />

den in der Liste dafür vorgesehenen Kollegen verrichtet wird.<br />

Bereits zum wiederholten Male wurde der Verbesserungsvorschlag<br />

eingebracht, dass das Anführen der voraussichtlichen Verhandlungsdauer<br />

auf der Ladung eine erhebliche Erleichterung wäre, da<br />

sich dadurch entsprechende telefonische Anfragen erübrigen würden.<br />

Weiters wurde darauf hingewiesen, dass die Rechtsmittelfristen in<br />

überlangen Verfahren vielfach zu kurz bemessen sind, da es nicht<br />

möglich ist, innerhalb der gegenwärtigen Rechtsmittelfrist Protokolle,<br />

welche des Öfteren mehrere tausend Seiten lang sind, bzw<br />

Urteile im Umfang von mehreren hundert Seiten für ein zweckdienliches<br />

Rechtsmittel durchzuarbeiten.<br />

Berichte<br />

Im Bereich der Zivilrechtspflege wurde unter anderem angeführt,<br />

dass die Gerichtsgebühren von den Parteien als wesentlich zu<br />

hoch empfunden werden.<br />

Kritisch musste hervorgehoben werden, dass die Justizverwaltung<br />

ohne jede Differenzierung Personaleinsparungen selbst dort verfügt,<br />

wo es laufend zu einer Erhöhung des Arbeitsanfalles kommt.<br />

Die Folge davon sind naturgemäß starke Verzögerungen – ein<br />

Missstand der sich für die rechtsuchende Bevölkerung zweifellos<br />

sehr nachteilig auswirkt. Besonders gerügt wird die unökonomische<br />

Behandlung von Exekutionen, welche teilweise mit unnötigen<br />

Formalismen behaftet sind, andererseits der Mangel an Gerichtsvollziehern.<br />

Dabei soll nicht verschwiegen werden, dass aufgrund der guten<br />

Zusammenarbeit mit bestimmten Gerichten auch positive Hervorhebungen<br />

angeführt worden sind.<br />

Sozialbilanz der österreichischen Rechtsanwälte<br />

Auffallend und erwähnenswert ist, dass die verzeichneten Kosten<br />

in der Verfahrenshilfe im Jahre 1998 neuerlich stark angestiegen<br />

sind auf einen Betrag von nunmehr S 318,738.686,62. Dies ist<br />

eine deutliche Zunahme gegenüber den 1997 verzeichneten<br />

Kosten von rund S 289 Mio. Überhaupt beträgt in diesem Bereich<br />

der Anstieg seit 1995 nahezu 30%. Demgegenüber steht die Pauschalvergütung<br />

in der seit 1995 unveränderten Höhe von bloß<br />

S 172 Mio.<br />

Auch im Bereich der ersten anwaltlichen Auskunft war eine Steigerung<br />

gegenüber dem Jahr 1997 zu beobachten. So wurden<br />

1998 14.722 Ratsuchende von 1351 Rechtsanwälten unentgeltlich<br />

beraten.<br />

Steiermark<br />

Bericht über die ordentliche Plenarversammlung<br />

der Steiermärkischen<br />

Rechtsanwaltskammer vom 8. 11. 1999,<br />

an der neben 78 stimmberechtigten Kolleginnen und Kollegen<br />

auch Rechtsanwaltsanwärter und emeritierte Kolleginnen und Kollegen<br />

als Gäste teilnahmen.<br />

Überreichung der Ehrenringe der Steiermärkischen Rechtsanwaltskammer<br />

an die Herren Rechtsanwälte Dr. Robert Plaß, Dr. Harald<br />

Gerl und Dr. Kuno Purr.<br />

Die Herren Kollegen Dr. Robert Plaß, Dr. Harald Gerl und Dr. Kuno<br />

Purr wurden für ihr jahrzehntelanges vorbildliches Wirken im<br />

Anwaltsstand sowie gegenüber der Allgemeinheit mit dem Ehrenzeichen<br />

der Steiermärkischen Rechtsanwaltskammer ausgezeichnet.<br />

AnwBl <strong>2000</strong>/1 37


Berichte<br />

Von links nach rechts: Präsident des Disziplinarrates Dr. Peter Primus;<br />

Dr. Robert Plaß, Dr. Harald Gerl, Dr. Kuno Purr und der Präsident der Steiermärkischen<br />

Rechtsanwaltskammer Dr. Guido Held.<br />

Dr. Held trägt den Geschäftsbericht des Ausschusses vor und stellt<br />

ausführlich die Arbeit im ÖRAK sowie die Ergebnisse des Delegiertentages<br />

in Graz und die dort gefassten Beschlüsse dar (zB Zusatzpension,<br />

Krankenversicherung, Werberichtlinie, Treuhandrichtlinie,<br />

Honorarrichtlinie, Resolutionen im Zusammenhange mit der geplanten<br />

Novelle zum Außerstreitgesetz, Bericht des Rechnungshofes,<br />

Schaffung eines eigenen Urkundenregisters etc). Er verweist<br />

weiters darauf, dass in der abgelaufenen dreijährigen Periode des<br />

Ausschusses in der Steiermärkischen Rechtsanwaltskammer zahlreiche<br />

Maßnahmen mit Unterstützung der Kollegen beschlossen<br />

und umgesetzt werden konnten, die letztlich zu einer deutlichen<br />

Verbesserung der Akzeptanz des Standes in der Öffentlichkeit und<br />

zu einer Konsolidierung der Berufsgruppe geführt haben:<br />

Verbesserung des Krisenmanagements bei wirtschaftlichen oder<br />

gesundheitlichen Problemen von Kollegen (Frühpension, Notfallsfonds,<br />

Unterstützungsverein)<br />

Ausbau des Treuhandsystems mit Selbstkontrolle durch Revisoren<br />

und nunmehriger Treuhandversicherung über S 100,000.000,– je<br />

Schadensfall, mit rund 253 Mitgliedern<br />

Laufende Fremdgeldrevision durch vom Ausschuss beauftragte Revisoren<br />

Weiterer Ausbau der Büroorganisation in der Kammer<br />

Diverse Werbeaktivitäten (Antenne Steiermark, Informationsbeilagen<br />

zur Kleinen Zeitung, Klipp, Angelobung im Beisein der Presse,<br />

Thema des Monats im Rundfunk etc)<br />

Herausgabe eines eigenen steirischen Anwaltsverzeichnisses mit<br />

Versendung an alle steirischen Haushalte<br />

Einführung der Zusatzpension und Anhebung der Pensionsleistungen<br />

Neuordnung der Beziehung zu Berufsanwärtern durch Verbesserung<br />

der Ausbildungsorganisation über die Anwaltsakademie;<br />

Anhebung des Mindestgehaltes auf S 20.000,– brutto 14-mal jährlich,<br />

Teilnahme an Plenarversammlungen<br />

Staffelung der Pensionsleistungen für Kinder nach Alter<br />

Ausbau der Ersten unentgeltlichen Auskunft in der Obersteiermark<br />

Einführung eines Schiedsgerichtes bei der Steiermärkischen Rechtsanwaltskammer<br />

etc<br />

Geschäftsbericht des Kammerkassiers<br />

Da die Kolleginnen und Kollegen im Jahr <strong>2000</strong> wegen der Einführung<br />

der Krankenversicherungspflicht in der Regel deutlich Mehrbelastungen<br />

haben werden, beschließen die anwesenden Kolleginnen<br />

und Kollegen für das Jahr <strong>2000</strong> die Beitragsordnungen<br />

sowie die Leistungsordnung in der Versorgungseinrichtung nicht zu<br />

ändern. Der Ausschuss hofft in der Plenarversammlung im November<br />

<strong>2000</strong> die Beiträge zum Notfallsfonds senken oder die Leistungen<br />

der Versorgungseinrichtung wieder anheben zu können.<br />

Sohin erfolgt der Bericht und die Beschlussfassung über das Budget<br />

<strong>2000</strong> und die Entlastung des bisherigen Kammerkassiers.<br />

Kollege Dr. Reinhard Tögl erstattet den Rechenschaftsbericht über<br />

die Verfahrenshilfe.<br />

Der Präsident des Disziplinarrates Dr. Peter Primus erstattet den<br />

Geschäftsbericht des Disziplinarrates.<br />

Kammeranwalt Dr. Guido Lindner erstattet den Geschäftsbericht<br />

des Kammeranwaltes.<br />

Wahlen<br />

infolge Ablaufs der jeweiligen Funktionsperioden<br />

a) des Präsidenten Dr. Guido Held, der beiden Präsidentenstellvertreter<br />

Dr. Elisabeth Simma und Dr. Michael Zsizsik und der Mitglieder<br />

des Ausschusses der Steiermärkischen Rechtsanwaltskammer<br />

Dr. Peter Bartl, Dr. Gert Folk, Dr. Heimo Hofstätter, Dr. Heinz Kallan,<br />

Dr. Gabriele Krenn, Dr. Robert Obermann, Dr. Robert Plaß,<br />

Dr. Hans Radl, Dr. Axel Reckenzaun, Dr. Wolfgang Reinisch,<br />

DDr. Horst Spuller, Dr. Reinhard Tögl<br />

b) der Disziplinarratsmitglieder Dr. Wilhelm Kubin und Dr. Rudolf<br />

Zahlbruckner<br />

c) der Prüfer des Kammervoranschlages Dr. Helga Gaster und<br />

Dr. Werner Klement<br />

d) der Revisoren der Kammerrechnung Dr. Harald Christandl und<br />

Dr. Heinrich Kammerlander.<br />

Nach verschiedenen Wahlvorschlägen findet die Wahl geheim<br />

mittels Stimmzettel statt.<br />

Dr. Held gibt bekannt, dass sämtliche vorgenannten Kollegen mit<br />

großer Stimmenmehrheit wiedergewählt wurden.<br />

Präsident Dr. Held dankt den Kolleginnen und Kollegen für ihre<br />

Teilnahme.<br />

38 AnwBl <strong>2000</strong>/1


Billige Pensionsversicherungsmonate<br />

für Konzipienten?<br />

In AnwBl 1999/1 hat Hofer eine diesbezügliche Gestaltungsmöglichkeit<br />

aufgezeigt. Neben dem Entgelt als Rechtsanwaltsanwärter<br />

wird ein geringfügiges (freies) Dienstverhältnis – allerdings nicht<br />

als Rechtsanwaltsanwärter – begründet. In Verbindung mit der ab<br />

1. 1. 1998 gültigen Fassung des § 5 ASVG könnten damit lediglich<br />

auf Basis des geringfügigen Entgeltes „billige“ Pensionsversicherungsmonate<br />

erworben werden.<br />

Diese, meines Erachtens durchaus vertretbare Ansicht wurde kürzlich<br />

vom Hauptverband der Österreichischen Sozialversicherungsträger<br />

in seiner Referentenbesprechung vom 29./30. 9. 1999 verworfen.<br />

Im diesbezüglichen, der Kammer der Wirtschaftstreuhänder<br />

zugesandten Aktenvermerk (32-51.1/99 Rj/Sm/Mm) wird<br />

dabei ua erwähnt, dass eine Zusammenrechnung der Entgelte bei<br />

Resonanz<br />

einer Pflichtversicherung gem § 4 Abs 1 Z 4 ASVG nicht vorgesehen<br />

sei. Damit wird unterstellt, dass Rechtsanwaltsanwärter keine<br />

Dienstnehmer sind, was meines Erachtens aber in der Regel sehr<br />

wohl der Fall sein dürfte.<br />

Damit bleibt aber die rechtliche Situation für viele Rechtsanwaltsanwärter<br />

unbefriedigend, weil im Zeitraum der Ausbildung oft<br />

nicht feststeht, ob der freie Beruf des Rechtsanwalts tatsächlich ausgeübt<br />

wird. Wenn nicht, fehlen die Monate der Tätigkeit als<br />

Rechtsanwaltsanwärter für die gesetzliche Pension (vgl dazu jüngst<br />

OGH vom 18. 2. 1999, 10 Ob S 34/99u, in JBl 1999/11,<br />

743–745 unter Bezugnahme auf Hofer).<br />

Rechtsanwaltsanwärter können die von Hofer herausgearbeitete<br />

Gestaltung beim VwGH durchkämpfen oder aber eine andere, unbestrittene<br />

Gestaltung wählen (zB Dienstverhältnis über die Geringfügigkeitsgrenze,<br />

neuer Selbständiger als Vortragender/Autor).<br />

Wolfgang Höfle<br />

AnwBl <strong>2000</strong>/1 39


Varia<br />

CCBE-Standesregeln<br />

Der Abdruck einer synoptischen Gegenüberstellung der Standesregeln<br />

alter und neuer Fassung ist für eine Sondernummer des<br />

<strong>Anwaltsblatt</strong>es zum Thema Europa geplant.<br />

Im Jahre 1988 verabschiedete die Vollversammlung des Rates der<br />

Anwaltschaften der Europäischen Union – kurz CCBE – einstimmig<br />

die Standesregeln der Rechtsanwälte der Europäischen Gemeinschaft.<br />

1 )<br />

Nach umfangreichen Vorarbeiten hat eine Reformkommission des<br />

CCBE unter Leitung des norwegischen Kollegen Helge Jakob Kolrud,<br />

der von österreichischer Seite RA Dr. Georg Frieders und der<br />

Verfasser angehörten, der Vollversammlung des CCBE in Lyon am<br />

28. 11. 1998 einen Novellierungsvorschlag zur Verabschiedung<br />

vorgelegt.<br />

Dieser Vorschlag sollte den Anforderungen des modernen Rechtsanwaltsberufes<br />

Rechnung tragen, Anforderungen, die aus der zunehmenden<br />

Internationalisierung, Technisierung, aus zunehmendem<br />

Wettbewerb ebenso herrührten wie aus den immer lauter werdenden<br />

Forderungen nach Zulassung der multidisziplinären Partnerschaften.<br />

Abgesehen von den in der Folge behandelten geringfügigen Änderungen<br />

blieb jedoch die große Reform aus. Die Mitgliedsländer<br />

des CCBE konnten sich – noch – nicht dazu entschließen.<br />

Die Standesregeln wurden in den Art 1.3., 1.4., 1.5. und 2.4.<br />

angepasst, indem klargestellt wurde, dass anstelle der Wortfolge<br />

„Europäische Gemeinschaft“ die Wortfolge „Europäische Union<br />

und Europäischer Wirtschaftsraum“ tritt. 2 )<br />

Die Bedeutung der anwaltlichen Verschwiegenheitspflicht wurde in<br />

Art 2.3.1. durch folgende Präzisierung erweitert: „Die Pflicht des<br />

Rechtsanwaltes zur Wahrung des Berufsgeheimnisses dient dem<br />

Interesse der Rechtspflege ebenso wie dem Interesse des Mandanten.<br />

Daher verdient sie besonderen Schutz durch den Staat.“<br />

Art 2.3.2. wurde neu gefasst wie folgt: „Der Rechtsanwalt hat die<br />

Vertraulichkeit aller Informationen zu wahren, die ihm im Rahmen<br />

seiner beruflichen Tätigkeit bekannt werden.“<br />

Art 2.4. „Achtung des Standesrechtes anderer Anwaltschaften“<br />

wurde durch die Verpflichtung der Mitgliedsorganisationen des<br />

CCBE ergänzt, ihre Berufsregeln im Sekretariat des CCBE zu hinterlegen,<br />

um Rechtsanwälten die Möglichkeit des Zugangs zu fremdem<br />

Standesrecht zu ermöglichen.<br />

Von der Vollversammlung des CCBE wurde ein neuer Art 2.8<br />

angenommen, der die Haftungsbeschränkung des Rechtsanwaltes<br />

gegenüber seinem Klienten ermöglicht, wenn dies die Standesregeln<br />

des Herkunftslandes und des Aufnahmelandes zulassen.<br />

Um jedem Anschein entgegenzuwirken, Anwälte würden sich hinter<br />

der beruflichen Verschwiegenheit verstecken, um sich direkt<br />

oder indirekt an Geldwäscherei zu beteiligen, wurde in Art 3.1.1.<br />

die Verpflichtung des Rechtsanwaltes normiert, sich über die Identität<br />

des Klienten hinreichend zu informieren.<br />

Das Verbot der Honorarteilung gem Art 3.6. wurde dahin gehend<br />

konkretisiert, dass es dann nicht gelte, wenn die gemeinschaftliche<br />

Berufsausübung mit Nichtanwälten, nach dem Recht des Staates,<br />

dem der Rechtsanwalt angehört, zulässig ist.<br />

Art 3.7. wurde dahin gehend ergänzt, dass der Rechtsanwalt<br />

immer danach zu trachten hat, den Streitfall des Mandanten so<br />

kostengünstig wie möglich zu lösen und den Mandanten zu geeignetem<br />

Zeitpunkt über eine vergleichsweise Einigung und/oder<br />

alternativen Streitbeilegungsverfahren zu beraten.<br />

Die Verpflichtung des Art 3.8.1.4., Mandantengelder unverzüglich<br />

auszufolgen, wurde präzisiert.<br />

Eine Modifizierung erfuhr Art 4.2. „Wahrung der Chancengleichheit<br />

im Prozess“: Soweit es gesetzlich nicht verboten ist, darf ein<br />

Rechtsanwalt ohne ausdrückliche Zustimmung des Rechtsanwaltes<br />

der anderen Partei Vorschläge der anderen Partei oder ihres<br />

Rechtsanwaltes zur Beilegung der Rechtssache nicht an das Gericht<br />

weitergeben oder übergeben.<br />

Art 5.1. „Kollegialität“ und Art 5.2.1. „Zusammenarbeit von Anwälten<br />

aus verschiedenen Mitgliedsstaaten“ erfuhren geringfügige<br />

Änderungen.<br />

Die Vollversammlung des CCBE lehnte hingegen die vorgeschlagene<br />

Novellierung des Art 2.6. „Persönliche Werbung“ ab. Nach<br />

dem Novellierungsvorschlag der Reformkommission sollte der<br />

Rechtsanwalt berechtigt sein, die Öffentlichkeit über seine Dienstleistungen<br />

zu informieren, sofern diese Information objektiv ist und<br />

ein gerechtfertigtes Interesse des Rechtsanwaltes verfolgt.<br />

Ebenso abgelehnt wurde die vorgeschlagene Novellierung der<br />

Bestimmung über quota litis, die die Zulässigkeit der Vereinbarung<br />

eines Erfolgshonorars vorsah.<br />

Dr. Rupert Wolff<br />

1. Vizepräsident des CCBE<br />

1) AnwBl 1989, 647; 1991, 209; 1992, 24; Schuppich/Tades RAO 5<br />

239ff; Hempel, Die rechtsberatenden Berufe im Europarecht (1996)<br />

53ff.<br />

2) Art 1.3. „Ziel und Zweck der Europäischen Berufsregeln“; Art 1.4.<br />

„Persönlicher Anwendungsbereich“, Art 1.5. „Sachlicher Anwendungsbereich“<br />

und Art 2.4. „Achtung des Standesrechtes anderer Anwaltschaften“.<br />

40 AnwBl <strong>2000</strong>/1


Finanzstrafrechtliche Tagung<br />

Am 29. 2. <strong>2000</strong>, 9.00–18.00 Uhr, findet nunmehr zum fünften<br />

Mal die Finanzstrafrechtliche Tagung an der Universität Linz unter<br />

der fachlichen Leitung von Dr. Roman Leitner statt.<br />

Das Referententeam besteht aus kompetenten Vertretern aus Wissenschaft<br />

und Praxis, nicht nur aus Österreich, sondern durchaus<br />

auch von deutschen Universitäten.<br />

Mit dieser Veranstaltung soll die Möglichkeit geschaffen werden,<br />

aktuelle wissenschaftliche Forschungsergebnisse und praktische<br />

Erfahrungen auszutauschen und durchaus auch kontroversell zu<br />

diskutieren.<br />

Kompetente Vertreter aus Wissenschaft und Praxis werden die<br />

Tagung mit anspruchsvollen und aktuellen Themen gestalten.<br />

Programm, Anmeldung und nähere Informationen:<br />

Leitner & Leitner, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater und Unternehmensberater<br />

Susanne Haslinger, A-4040 Linz, Ottensheimer Straße 30, 32<br />

und 36<br />

Tel (0732) 70 93-451, Fax (0732) 70 93-503,<br />

e-mail: susanne.haslinger@linz.leitner-leitner.com<br />

Seminar Wettbewerbsrecht<br />

Die Arbeitsgemeinschaft für internationalen Rechtsverkehr im DeutschenAnwaltVerein<br />

veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem<br />

Schweizerischen Anwaltsverband und mit dem Österreichischen<br />

<strong>Rechtsanwaltskammertag</strong> am 3./4. 3. <strong>2000</strong> in den Wiener Börsesälen<br />

ein Seminar für Wettbewerbsrecht. Im Rahmen dieser Veranstaltung<br />

wird das Recht des unlauteren Wettbewerbes – Gemeinsamkeiten,<br />

Unterschiede und Entwicklungen in Deutschland, Österreich<br />

und der Schweiz untersucht.<br />

Zu den Themen „Wettbewerbsrecht und grenzüberschreitende<br />

Medien (speziell Internet/E-Commerce)“, „Vergleichende/Irreführende<br />

Werbung“, „Nationales Wettbewerbsrecht versus freier<br />

Waren- und Dienstleistungsverkehr in der EU“ und „Wettbewerbsrecht<br />

und Sonderrechtsschutz – ergänzender wettbewerbsrechtlicher<br />

Leistungsschutz“ konnten Experten in diesen Rechtsgebieten<br />

aus Deutschland, der Schweiz und Österreich als Referenten<br />

gewonnen werden.<br />

Anmeldeunterlagen und nähere Informationen zu dieser Veranstaltung<br />

liegen in Ihrer Rechtsanwaltskammer auf.<br />

AC<br />

Veranstaltungen<br />

AnwBl <strong>2000</strong>/1 41


Tirol<br />

Nachrichten<br />

Rechtsanwaltskammer in neuem<br />

Web-Design<br />

Nach den Angaben des fleissigen Statistikers Springer (Statistik<br />

des österreichischen Kaiserstaates) erflossen in Tirol und Vorarlberg<br />

in den Jahren 1819–1828 im Durchschnitte jährlich 6537<br />

Civilurtheile in erster Instanz, so dass Tirol und Vorarlberg als weitaus<br />

das streitigste Land in Oesterreich erschien – nachzulesen in<br />

der 1887 erschienenen Festschrift „Die Justizverwaltung in Tirol<br />

und Vorarlberg in den letzten hundert Jahren“ von Alois Freiherr<br />

Mages von Kompillan oder im Internet.<br />

Die Tiroler Rechtsanwaltskammer informiert auf ihrer neu eingerichteten<br />

Homepage über die fast 150-jährige Geschichte der<br />

Kammer, ohne auf Anekdoten zu vergessen, hat eine umfassende<br />

und für Rechtsanwälte nützliche Link-Sammlung zusammengestellt<br />

und das Anwaltsverzeichnis erweitert. Tiroler Anwälte mit Homepage<br />

können nun vom online geschalteten Anwaltsverzeichnis der<br />

Kammer aus angeklickt und besucht werden.<br />

Die Internet-Adresse der Tiroler Rechtsanwaltskammer lautet:<br />

www.tirolerrak.at<br />

International Fiscal Association<br />

Die Landesgruppe Österreich der International Fiscal Association<br />

(IFA) bringt zur<br />

Ausschreibung<br />

1. Einen wissenschaftlichen Preis <strong>2000</strong> in Höhe von S 20.000,–<br />

für eine Habilitationsschrift, Dissertation, Diplomarbeit oder eine<br />

andere wissenschaftliche Arbeit, die einem Thema des Internationalen<br />

Steuerrechts in rechtsdogmatischer, rechtsvergleichender<br />

und rechtspolitischer Sicht gewidmet ist. Darüber hinaus kann auch<br />

noch ein Förderungspreis <strong>2000</strong> zur Förderung des wissenschaftlichen<br />

Nachwuchses in Höhe von S 10.000,– vergeben werden.<br />

Der Bewerbung ist ein Exemplar der wissenschaftlichen Arbeit beizufügen.<br />

2. Reisestipendien zum Besuch des IFA-Kongresses in München<br />

(3. bis 9. 9. <strong>2000</strong>) in der Gesamthöhe von S 40.000,– an Studentinnen<br />

und Studenten der Rechtswissenschaften oder der Sozialund<br />

Wirtschaftswissenschaften. Die Reisestipendien können anteilig<br />

an mehrere Bewerberinnen und Bewerber vergeben werden.<br />

Bewerberinnen und Bewerber müssen ihr Interesse am Internationalen<br />

Steuerrecht durch einschlägige Veröffentlichungen oder<br />

Seminararbeiten bereits nachgewiesen oder ein einschlägiges Diplomarbeits-<br />

und Dissertationsthema erhalten haben. Stipendiaten<br />

übernehmen die Verpflichtung zur Berichterstattung über die wissenschaftlichen<br />

Arbeiten des Kongresses in österreichischen Zeitschriften.<br />

Die Zuerkennung des wissenschaftlichen Preises, des Förderungspreises<br />

sowie der Reisestipendien erfolgt durch eine Jury unter Ausschluss<br />

des Rechtsweges. Diese Jury besteht aus Prof. Dr. Gassner,<br />

Prof. Dr. Lang, Prof. DDr. Lechner, Prof. DDr. Ruppe und Dr. Seitz.<br />

Anträge für den wissenschaftlichen Preis, für den Förderungspreis<br />

und für die Reisestipendien sind bis 29. 2. <strong>2000</strong> an den Vorstand<br />

der Landesgruppe Österreich der International Fiscal Association<br />

(IFA), Schönbrunner Straße 222–228/6, A-1120 Wien, zu richten.<br />

Sommerkurse an<br />

amerikanischen Universitäten<br />

Verschiedene amerikanische Universitäten bieten in den Sommermonaten<br />

mehrwöchige Kurse für ausländische Rechtsanwälte und<br />

andere Juristen an. Die Themenpalette erstreckt sich von einer Einführung<br />

in das US-Recht über internationales Handelsrecht bis zum<br />

LL.M. Programm. Informationsunterlagen dazu liegen im ÖRAK zur<br />

Einsichtnahme auf.<br />

42 AnwBl <strong>2000</strong>/1<br />

AC


Disziplinarrecht<br />

7638<br />

1. § 22 DSt – Ausschuss-Aufträge an KA<br />

2. § 18 RL-BA – Umgehung des Gegenanwaltes<br />

1. Ein Auftrag des Ausschusses der RAK an den<br />

KA, in einer DiSache kein Rechtsmittel einzubringen<br />

oder ein RM zurückzuziehen, ist für den KA<br />

nicht bindend.<br />

2. Das Umgehungsverbot des § 18 RL-BA gilt<br />

auch „in eigener Sache“ des RA, daher auch,<br />

wenn er als Masseverwalter einschreitet.<br />

Wenn der Abschluss eines Vergleiches zunächst<br />

durch eine dritte Person (der Bank) und im Wesentlichen<br />

entsprechend dem dem Besch vorher<br />

schriftlich übermittelten Vergleichsvorschlag angekündigt<br />

wurde, kann noch davon ausgegangen<br />

werden, dass der Besch berechtigt war, sich<br />

diese Tatsache durch den Geschäftsführer der<br />

Gegenpartei telefonisch bestätigen zu lassen; da<br />

er den Genannten anlässlich der folgenden Besprechung<br />

auf das Vertretungsverhältnis seiner<br />

Partei zu RA Dr. X hinwies und die Antwort<br />

erhielt, dass dieses Vollmachtsverhältnis 4 Tage<br />

vorher schriftlich aufgekündigt wurde, liegt nach<br />

den besonderen Umständen des Falles keine disziplinär<br />

strafbare Umgehung des Anwaltes der<br />

Gegenpartei vor.<br />

OBDK 5. 7. 1999, 7 Bkd 5/99<br />

Aus den Gründen:<br />

Zu 1.: Zur Berufungslegitimation des KA<br />

Der vom Ausschuss der RAK A mit Schreiben vom 20. 4. 1999<br />

dem KA der RAK B unter Hinweis auf § 25 DSt 1990 erteilte Auftrag,<br />

in gegenständlicher DisSache gegen das Erk vom 11. 1.<br />

1999, D 20/98-38, kein RM einzubringen oder ein bereits anhängig<br />

gemachtes RM zurückzuziehen, war für den KA nicht bindend.<br />

Ein solcher Auftrag ist im Gesetz nicht gedeckt.<br />

Dies ergibt sich zunächst schon aus dem klaren Wortlaut des § 21<br />

DSt 1990 selbst, wonach der Kammerausschuss dem KA nur dessen<br />

Eintreten für die Erfüllung der Berufspflichten des RA und für<br />

die Wahrung der Ehre und des Ansehens des RA-Standes auftragen<br />

kann.<br />

Dass der KA nur zum Einschreiten, niemals aber zur Einstellung<br />

des Verfahrens oder Unterlassung eines RM beauftragt werden<br />

Rechtsprechung<br />

kann (so schon Jahoda in AnwBl 1976, 436 re Sp unten zur alten<br />

Rechtslage), ergibt sich mit aller Deutlichkeit nunmehr auch aus<br />

§ 22 Abs 2 DSt 1990, der den KA zur Verständigung des Ausschusses<br />

der RAK nur für den Fall verpflichtet, dass er eine DisAnzeige<br />

zurückzulegen beabsichtigt und dem Ausschuss das Recht<br />

einräumt, bei gegenteiligter Auffassung die DisVerfolgung aufzutragen,<br />

im Falle eines Verfolgungsvorhabens des KA eine solche<br />

Berichtspflicht aber nicht statuiert und damit auch nicht vorsieht,<br />

dass der Ausschuss einen gegenteiligen Auftrag erteilen könnte.<br />

Zu 2.: Zunächst ist auszuführen, dass auch in „eigener Sache“,<br />

also auch dann, wenn ein RA als Masseverwalter tätig ist, die Umgehung<br />

des gegnerischen Vertreters gem § 18 RL-BA standeswidrig<br />

ist (OBDK vom 5. 3. 1973, Bkd 53/72, OBDK vom 10. 6.<br />

1991, Bkd 98/90 ua). In ihrer verantwortlichen Äußerung vom<br />

10. 5. 1996 an den DR der RAK A hat der DB die Rechtsansicht<br />

vertreten, dass er als Masseverwalter als Partei und nicht als<br />

Rechtsvertreter auftrete. In dieser Eigenschaft als Prozesspartei sei<br />

er berechtigt, mit der Gegenpartei direkt Kontakt aufzunehmen<br />

und auch Vergleiche abzuschließen. Diese Rechtsansicht des DB ist<br />

zweifellos unrichtig.<br />

Gem § 18 RL-BA ist es unzulässig, den Vertreter einer anderen Partei<br />

zu umgehen. Das Verhandeln mit der von einem RA vertretenen<br />

Gegenpartei ohne Zustimmung des Vertreters der Gegenpartei ist<br />

unzulässig. Nach den Feststellungen des DR der RAK B lagen<br />

jedoch derartige Verhandlungen nicht vor. Der DB wurde zunächst<br />

im November 1995 durch einen Herrn Y von der . . . Bank davon<br />

in Kenntnis gesetzt, dass die Firma F die Absicht habe, einen<br />

Vergleich abzuschließen, wobei der angekündigte Vergleich im<br />

Wesentlichen dem dem DB am 23. 1. 1996 schriftlich übermittelten<br />

Vergleichsvorschlag entsprach. In der Folge hat dann Mag. Z,<br />

der Geschäftsführer der Firma F, beim DB angerufen und im<br />

Wesentlichen das Gleiche berichtet wie Herr Y von der . . . Bank.<br />

Der DB hörte sich diesen Vergleichsvorschlag an und kündigte an,<br />

die Konkursrichterin über den Vergleichsvorschlag zu informieren.<br />

Anlässlich der Besprechung vom 23. 1. 1996 machte der DB<br />

Herrn Mag. Z auf das Vertretungsverhältnis zu Dr. X aufmerksam,<br />

wobei ihm mitgeteilt wurde, dass das Vollmachtsverhältnis mit<br />

Schreiben vom 19. 1. 1996 aufgekündigt wurde.<br />

Die zu diesen Feststellungen führende Beweiswürdigung des DR ist<br />

nach Auffassung des Senates unbedenklich, zumal der DB im<br />

Rahmen seiner Verantwortung gewisse Divergenzen zu seiner Darstellung<br />

im Zivilverfahren (Protokoll vom 11. 4. 1996) aufgeklärt<br />

hat.<br />

Die Mitteilung einer Partei, dass das Vertretungsverhältnis zu ihrem<br />

RA nicht mehr bestehe, darf aber der Gegenanwalt auch ohne vorherige<br />

Rücksprache bei diesem RA als richtig annehmen (AnwBl<br />

1989, 561).<br />

Im konkreten Fall kann dem DB aus den besonderen Umständen<br />

des Falles eine gem § 18 RL-BA disziplinär strafbare Umgehung<br />

des Anwaltes der Gegenpartei noch nicht vorgeworfen werden.<br />

AnwBl <strong>2000</strong>/1 43


Rechtsprechung<br />

Der DB war als Masseverwalter tätig, und es muss davon ausgegangen<br />

werden, dass ihm der letztlich zustande gekommene Vergleich<br />

inhaltlich zunächst durch Herrn Y von der . . . Bank telefonisch<br />

bekannt gegeben wurde und die Tatsache des beabsichtigten<br />

Vergleichsabschlusses auch durch den Geschäftsführer der<br />

bekl Partei telefonisch bestätigt wurde. Eine konkrete aktive „Verhandlung“<br />

des DB erfolgte erst anlässlich einer Besprechung vom<br />

23. 1. 1996 in seiner Kanzlei, wobei ihm bei dieser Gelegenheit<br />

mitgeteilt und glaubhaft gemacht wurde, dass das Vollmachtsverhältnis<br />

zu Dr. X nicht mehr besteht und er nicht verpflichtet war,<br />

diese Tatsache zu überprüfen. Vor allem unter Berücksichtigung<br />

des Umstandes, dass der abgeschlossene Vergleich zunächst durch<br />

eine dritte Person, nämlich durch Herrn Y von der . . . Bank angekündigt<br />

wurde, konnte noch davon ausgegangen werden, dass<br />

der DB berechtigt war, sich diese Tatsache durch den Geschäftsführer<br />

der bekl Partei telefonisch bestätigen zu lassen und auch mit<br />

diesem einen Termin zu vereinbaren. Eine Umgehungshandlung<br />

gem § 18 RL-BA liegt beim Verhalten des DB noch nicht vor.<br />

Anmerkung:<br />

Zu 1.: Meine vor Jahren vorgetragene Meinung, der KA sei wie<br />

jeder andere RA nicht nur dem Gesetz und seinem Auftrag, sondern<br />

auch seinem „Gewissen“ (§ 9 Abs 1 RAO) verpflichtet und<br />

könne daher – noch dazu als von der Plenarversammlung direkt<br />

gewählter Anwalt der Kammer – bei einem dem Gewissen widerstreitenden<br />

Auftrag des Ausschusses dessen Erfüllung ablehnen<br />

(AnwBl 1976, 341, Strigl: Der Kammeranwalt), habe ich nach Kritik<br />

von Gebauer (AnwBl 1976, 426) und Jahoda (AnwBl 1976,<br />

436) revidiert. Ein gewisser KA, der sein Gewissen dem Ausschuss-Auftrag<br />

nicht unterordnen wollte, wurde nicht zur Wiederwahl<br />

nominiert. Die Sache schien erledigt.<br />

Jetzt vertritt die OBDK eine andere – meine „alte“ – Meinung aus<br />

„jungen“ Jahren: ob das erste Argument, ein Eintreten für die Erfüllung<br />

von Berufspflichten und Ehre und Ansehen des Standes<br />

bedeute, dass Ausschussaufträge den KA nur bei Aufträgen zum<br />

Nachteil des Besch binden, kann dahingestellt bleiben. Unzweifelhaft<br />

richtig ist aber der zweite Grund: Erst durch das DSt 1990 im<br />

neuen Abs 3 des § 22 – der den KA zur Verständigung des Ausschusses<br />

verpflichtet, wenn er eine DisAnzeige zurücklegen will,<br />

und den Ausschuss berechtigt, ihm trotzdem den Auftrag zur Verfolgung<br />

des Besch aufzutragen, setzt das Gesetz das Weisungsrecht<br />

des Kammerausschusses zum Nachteil des Besch fest; hingegen<br />

fehlt ein solches Weisungsrecht für den gegenteiligen Fall,<br />

dass der KA ein DisVerfahren beginnen lassen will und der Ausschuss<br />

das nicht will; E contrario ist daher erschließbar, dass ein<br />

Ausschuss das erstere nicht darf. Fraglich ist freilich, ob hier eine<br />

im Verfahrensrecht allemal nur sehr vorsichtige Handhabung von<br />

Analogieschlüssen insofern zulässig ist, als der Ausschuss dem KA<br />

zwar Aufträge zur Einbringung von RM nur zum Nachteil des<br />

Besch geben kann, oder gegenteilige Aufträge – kein RM einzu-<br />

bringen oder ein RM zurückzuziehen – unzulässig seien. Die Analogie<br />

zu § 22 Abs 3 DSt bietet hiezu eine gute, wenngleich nicht<br />

zwingende Stütze. Vollständige Klärung bleibt daher zu hoffen:<br />

entweder behutsame Verfeinerung durch die Standesjudikatur<br />

oder ein gordischer Hieb durch den Gesetzgeber sollte das Problem<br />

endgültig klären.<br />

Zu 2.: Masseverwalter müssen viel mit Gegenparteien mündlich<br />

verhandeln. Wenn hier noch dazu ein Vertreter der Bank die Vergleichsabsicht<br />

der Gegenpartei iSd an den besch RA schriftlich<br />

übermittelten Vergleichsvorschlages angekündigt und ein Organ<br />

der Gegenpartei dies bestätigt und bei der nachfolgenden Besprechung<br />

den Hinweis des Besch, dass die Gegenpartei durch RA<br />

Dr. X vertreten sei, dahin beantwortet, dass das Vollmachtsverhältnis<br />

wenige Tage vorher schriftlich aufgekündigt worden sei, ist<br />

weit und breit kein sachliches Substrat vorhanden, um eine disziplinäre<br />

Umgehung des Gegenanwaltes (§ 18 RL-BA) aus dem Direkt-<br />

Verhandeln des Besch mit der Gegenpartei ableiten zu können.<br />

Hier durfte der Besch dem Abvisor der Bank, der Bestätigung des<br />

Avisos durch die Gegenpartei und deren Mitteilung, dass das Vollmachtsverhältnis<br />

zwischen ihr und RA Dr. X beendet sei, durchaus<br />

vertrauen. Selbst wenn alle drei Mitteilungen objektiv unrichtig<br />

gewesen wären, schlägt das Pendel der subjektiven Tatseite eindeutig<br />

zu Gunsten des Besch aus. Ergebnis: Bestätigung des Freispruches.<br />

Strigl<br />

44 AnwBl <strong>2000</strong>/1<br />

7639<br />

§ 19 DSt – einstweilige Maßnahme<br />

Wenn der DR als einstweilige Maßnahme die<br />

vorläufige („gänzliche“) Entziehung des gerichtlichen<br />

Vertretungsrechtes beschließt und einem<br />

späteren Aufhebungsantrag des Besch nicht,<br />

aber einem Eventual-Antrag (auf Kanzlei-Überwachung<br />

und vorläufige Vertretungsrecht-Entziehung<br />

nur vor einem Gerichtshof und den diesem<br />

nachgeordneten BGen in Strafsachen) Folge<br />

gibt, ist der Antragsteller klaglos gestellt, sodass<br />

sein ebenfalls erhobenes Rechtsmittel gegen die<br />

vorläufige „gänzliche“ Entziehung mangels Beschwer<br />

zurückzuweisen ist.<br />

OBDK 13. 9. 1999, 6 Bkd 2/99<br />

Aus den Gründen:<br />

Mit dem angefochtenen Beschluss hat der DR der RAK dem DB als<br />

einstweilige Maßnahme die Ausübung der RA-schaft untersagt und<br />

ausgesprochen, dass diese einstweilige Maßnahme spätestens –<br />

unbeschadet der Bestimmungen des § 19 Abs 4 und des § 72


Abs 3 DSt – mit der rk Beendigung dieser DisVerfahren außer Kraft<br />

tritt.<br />

Dagegen erhob der Besch Beschwerde an die OBDK. Die Beschwerdeanträge<br />

lauten: „Es wolle der angefochtene Beschluss zur<br />

Gänze aufgehoben oder allenfalls dergestalt abgeändert werden,<br />

dass andere Mittel, allenfalls ein Vertretungsverbot vor dem LG f<br />

Strafsachen bzw die Überwachung der Kanzlei des DB durch den<br />

Ausschuss der RAK angeordnet werden.“<br />

2. Mit Beschluss vom 23. 4. 1999 hat der DR der RAK aufgrund<br />

des am 29. 3. 1999 eingelangten (mit 24. 3. 1999 datierten)<br />

Antrages des DB den angefochtenen Beschluss vom 3. 3. 1999 zu<br />

D 25/99 ua aufgehoben und gleichzeitig als Einstweilige Maßnahme<br />

a) gegen RA Dr. X gem § 19 Abs 3 Z 1 lit a DSt die Überwachung<br />

der Kanzleiführung durch den Ausschuss der RAK angeordnet und<br />

b) Dr. X gem § 19 Abs 3 Z 1 lit b DSt das Vertretungsrecht vor<br />

dem LG f Strafsachen, allen diesem angeordneten Bezirksgerichten<br />

in Strafsachen und allen diesen genannten Gerichten beigeordneten<br />

Anklagebehörden sowie vor dem BG Z entzogen.<br />

Gleichzeitig wurde ausgesprochen, dass diese einstweiligen Maßnahmen<br />

spätestens – unbeschadet der Bestimmungen des § 19<br />

Abs 4 und des § 72 Abs 3 DSt – mit der rk Beendigung der hier<br />

gegenständlichen DisVerfahren, außer Kraft treten.<br />

Nachträgliche Änderungen der Sach- und Beweislage zu Gunsten<br />

des DB, wie sie auf seinen Antrag vom DR auch in seiner E vom<br />

23. 4. 1999 Berücksichtigung fanden und zu vorläufigen Maßnahmen<br />

gelinderer Art führten, wie sie der DB auch in seiner<br />

Beschwerde als gerechtfertigt ansah, können im gegenständlichen<br />

Beschwerdeverfahren keine Berücksichtigung finden.<br />

Somit war die Beschwerde iS einer Aufhebung der beschlossenen<br />

vorläufigen Maßnahme bei analoger Anwendung des § 113<br />

Abs 2 StPO nicht gerechtfertigt. Mit seinen Eventualanträgen ist<br />

der DB durch den Beschluss des DR der RAK vom 23. 4. 1999<br />

klaglos gestellt, sodass ihm diesbezüglich eine Beschwer durch<br />

den angefochtenen Beschluss fehlt. Die Beschwerde war somit<br />

zurückzuweisen.<br />

Anmerkung:<br />

Diese E-Begründung ist interessant und logisch; nein: logisch und<br />

(dennoch) interessant.<br />

Strigl<br />

7640<br />

§ 9 Abs 1, §§ 10, 11 Abs 1 RAO – Treuhandgeschäft<br />

§ 3 DSt – nur bei außergewöhnlichen<br />

Begleitumständen<br />

Zu den Verpflichtungen, die übernommene Vertretung<br />

gem § 9 Abs 1 und § 10 RAO dem Gesetz<br />

gemäß zu führen, zählt gem § 11 Abs 1 RAO<br />

Rechtsprechung<br />

auch das vom jeweiligen Treugeber anvertraute<br />

Geschäft. Es liegt im Standesinteresse, das Vertrauen<br />

in die Eignung von RAen als Treuhänder<br />

durch nichts zu erschüttern und solcherart insbesondere<br />

auch die rechtsuchende Bevölkerung<br />

vor Verstößen gegen getroffene Treuhandvereinbarungen<br />

zu schützen.<br />

(Nur) unter außergewöhnlichen Begleitumständen<br />

kann sich das fallbezogene Treuhänderverschulden<br />

als insgesamt doch nur geringfügig<br />

darstellen und bedurfte, weil es hier letztlich<br />

auch keine Folgen nach sich gezogen hat, nach<br />

Maßgabe des § 3 DSt keiner disziplinären Verfolgung.<br />

OBDK 4. 10. 1999, 1 Bkd 8/99<br />

Aus den Gründen:<br />

Zu den Verpflichtungen, die übernommene Vertretung gem § 9<br />

Abs 1 und § 10 RAO dem Gesetz gemäß zu führen, zählt gem<br />

§ 11 Abs 1 RAO auch das vom jeweiligen Treugeber anvertraute<br />

Geschäft (Bkd 57/88, AnwBl 1991, 822), wie es sich aus den<br />

zivilrechtlichen Vorschriften über den Bevollmächtigungsvertrag<br />

(vgl Strasser in Rummel2 , Rz 42ff zu § 1002 ABGB) und den „verfestigten<br />

Standesauffassungen“ (VfGH B 1286/87, ÖJZ 1990,<br />

421; AnwBl 1991, 5) ergibt. Grundsätzlich widerspricht es den in<br />

§ 9 Abs 1 und § 10 Abs 2 RAO normierten Berufspflichten, wenn<br />

der RA einen übernommenen Treuhandauftrag entgegen dessen<br />

klaren Wortlaut ohne ausdrückliche treugeberische Ermächtigung<br />

anders als bedungen ausführt. Zu den – von der OBDK wegen der<br />

Wichtigkeit für die rechtsuchende Bevölkerung streng beachteten –<br />

Pflichten eines Treuhänders gibt es schon seit Jahren umfangreiche<br />

Judikatur, zB Bkd 4/91, AnwBl 1984, 18; Bkd 71/87, AnwBl<br />

1984, 19; Bkd 114/85, AnwBl 1988, 90; Bkd 135/89, AnwBl<br />

1991, 47; Bkd 34/90, AnwBl 1991/96). Als Treuhänder – somit<br />

als Beauftragter zweier Parteien von mitunter gegensätzlichen<br />

Interessen – hat der RA mit besonderer Sorgfalt darauf zu achten,<br />

dass keinem der Beteiligten allein aus dem Treuhandvertrag Nachteile<br />

erwachsen. Der Unterlassung der stringenten Verwahrung des<br />

Treugeldes auf dem präzise genannten Treuhandkonto ist regelmäßig<br />

auch disziplinarrechtlich entgegenzuwirken, wenn nicht von<br />

vornherein feststeht, dass dadurch jeder Nachteil für die (dh alle)<br />

Treugeber ausgeschlossen ist. Es gehört nach gefestigter Standesauffassung<br />

zu den grundlegenden Pflichten eines RA, Treuhandvereinbarungen<br />

strikt einzuhalten, mag dies uU auch nicht uneingeschränkt<br />

den Interessen seines Klienten dienen (1 Bkd 4/94,<br />

AnwBl 1995, 351). Verstöße des Vertragserrichters und Treuhänders<br />

beider Vertragsteile gegen in Ansehung der Gebarung mit<br />

AnwBl <strong>2000</strong>/1 45


Rechtsprechung<br />

dem Kaufpreis getroffene einseitig unwiderrufliche Vereinbarungen<br />

in einem Kaufvertrag (oder mehreren Kaufverträgen) sind (in<br />

der Regel) eklatante Verstöße gegen die Treueverpflichtung gegenüber<br />

der (dadurch in ihren Rechten und Interessen verletzten) Vertragspartei;<br />

die Übernahme von Treuhandverpflichtungen durch<br />

den Vertragserrichter geht über die bloße Vertretung einer Vertragspartei<br />

weit hinaus. Demgemäß ist bei der Erfüllung von Treuhandaufträgen<br />

grundsätzlich ein strenger Maßstab anzulegen<br />

(16 Bkd 7/98, AnwBl 1999, 111). Nicht nur Treue, auch Gewissenhaftigkeit<br />

zählt zu den Säulen des Vertrauens der rechtsuchenden<br />

Bevölkerung, der die ihm übertragenen Aufgaben nicht entsprechend<br />

dem Treuhandauftrag erfüllt hat, verletzt selbst dann<br />

Berufspflichten, wenn mit diesem treuwidrigen Verhalten kein vermögensrechtlicher<br />

Nachteil für den Treugeber verbunden ist (8 Bkd<br />

1/96, AnwBl 1996, 699), aber fassbare Risken nicht auszuschließen<br />

sind (vgl hiezu Bkd 57/88, AnwBl 1991, 822).<br />

Aus all diesen Erwägungen ist die Anwaltschaft in ihrer Gesamtheit<br />

durch die seriöse Abwicklung von Geldgeschäften ein geschätzter<br />

Partner der Bankinstitute und kommt dies in einer besonderen Vertrauensstellung<br />

der Anwälte bei Bankgeschäften zum Ausdruck; so<br />

werden Anwälte für Treuhandabwicklungen regelmäßig von Bankinstituten<br />

akzeptiert, erhalten Anwälte besondere Bankkonditionen<br />

etc. Voraussetzung für diese anwaltliche Vorzugsposition bei Bankgeschäften<br />

ist es aber, dass in Bankgeschäften eingebundene RAe<br />

konsequent an deren insgesamt verlässlicher Abwicklung festgehalten<br />

werde (14 Bkd 6/96, AnwBl 1997, 344).<br />

So gesehen liegt es im Standesinteresse, das Vertrauen für die Eignung<br />

von RAen als Treuhänder durch nichts zu erschüttern und solcherart<br />

insbesondere auch die rechtsuchende Bevölkerung vor Verstößen<br />

gegen getroffene Treuhandvereinbarungen zu schützen.<br />

Wenn die OBDK trotz all der dargelegten Gründe für eine in<br />

diesem Bereich besonders sensible Wahrung anwaltsspezifischen<br />

Pflichtbewusstseins im konkreten Einzelfall schließlich dennoch zu<br />

der Überzeugung gelangte, dass der verfahrensgegenständliche<br />

Treueverstoß ohne Beeinträchtigung hier beachtlicher Interessen,<br />

sei es der Treugeberseite, sei es des RA-Standes, als disziplinär<br />

ausnahmsweise nicht ahndungsbedürftig auf sich beruhen kann, so<br />

waren dafür folgende singuläre Besonderheiten ausschlaggebend:<br />

Zum einen ist zunächst die Abwicklung des in Rede stehenden<br />

Vertragskomplexes von einer außergewöhnlich gestrafften Zügigkeit<br />

gekennzeichnet, die das Risiko allfälliger Komplikationen und<br />

Unabwägbarkeiten schon aus zeitlicher Sicht auf ein Minimum<br />

begrenzte. Der mit der strengeren Beachtung der wesentlichen<br />

Treuhänderpflichten verfolgte Schutzzweck wurde demnach in<br />

concreto nicht folgenschwer verletzt. Hinzu kommt, dass die<br />

ersichtlich vereinzelt gebliebene und der grundsätzlichen Organisation<br />

der einschlägigen Kanzleigebarung des DB widerstreitende<br />

Bündelung der vertraglichen Geldbewegungen auf einem – wenn<br />

hier bereits vorbewegten – Konto entscheidend durch ein Versehen<br />

gefördert wurde, das – nach der glaubwürdigen Darstellung des<br />

bisher unbescholtenen und schuldeinsichtigen DB in der Berufungsverhandlung<br />

– während seiner kurzfristigen urlaubsbedingten Abwesenheit<br />

im Zuge der (unvorhergesehenen) Kontaktaufnahme des<br />

kontoführenden Geldinstitutes mit einem Mitarbeiter der Anwaltskanzlei<br />

unterlief und in der Folge ehestmöglich und zielstrebig neutralisiert<br />

wurde. Unter diesen außergewöhnlichen Begleitumständen<br />

stellt sich aber das fallbezogene Treuhänderverschulden als<br />

insgesamt doch nur geringfügig dar und bedurfte, weil es letztlich<br />

auch keine Folgen nach sich gezogen hat, nach Maßgabe des § 3<br />

DSt keiner disziplinären Verfolgung.<br />

Anmerkung:<br />

Die E enthält eine Übersicht über Judikatur zur Abwicklung von<br />

Treuhandgeschäften, deren absolut korrekte und „stringente“<br />

Durchführung im besonderen Standesinteresse liegt (was man aus<br />

leider gegebenen Anlässen heutzutage leider betonen muss), und,<br />

nochmals: leider natürlich auch im Interesse der rechtsuchenden<br />

Bevölkerung ist; Letzteres ist nichts anderes als die Betonung der<br />

Generalprävention.<br />

Fallbezogen war hier nur ein geringer Formverstoß zu prüfen (Erlag<br />

von acht Teil-Treuhandbeträgen nicht auf acht Anderkonten,<br />

sondern auf einem einzigen). Obwohl es sich um sehr hohe<br />

Beträge handelte, konnte § 3 DSt angewendet werden, weil nichts<br />

passiert ist und der Formalverstoß durch „außergewöhnlich gestraffte<br />

Zügigkeit“ wettgemacht wurde. Das zeigt, dass bei Verstößen<br />

gegen einen Treuhandauftrag die Ergebnis-Palette, ähnlich<br />

wie in Fällen von Doppelvertretung, von strenger Ahndung bis zu<br />

§ 3 DSt reichen kann.<br />

Strigl<br />

46 AnwBl <strong>2000</strong>/1<br />

7641<br />

§ 23 Abs 2 DSt – Unterbrechung des DisVerfahrens<br />

§ 24 DSt – Verständigung des KA<br />

Wenn wegen eines dem angelasteten DisVergehen<br />

zu Grunde liegenden Sachverhaltes ein gerichtliches<br />

Strafverfahren anhängig ist, ist auch<br />

die Fällung eines Berufungs-Erkenntnisses unzulässig,<br />

weshalb das RM-Verfahren zu unterbrechen<br />

ist.<br />

OBDK 22. 3. 1999, 7 Bkd 3/99<br />

Aus den Gründen:<br />

Gegen RA Dr. X ist zu AZ . . . des LG Y ein Strafverfahren anhängig,<br />

das ua auch den Sachverhalt lt Pkt 1 des DR-Schuldspruches<br />

zum Gegenstand hat. Nach einer Mitteilung des LG Y vom 24. 2.<br />

1999 wurden aber auch wegen der den DisVorwürfen lt den Punkten<br />

2 und 3 zu Grunde liegenden Vorgängen strafgerichtliche Vorerhebungen<br />

eingeleitet, nachdem dem Gericht mit Schreiben der


OBDK vom 11. 2. 1999 eine Ausfertigung des erstinstanzlichen<br />

DisErk übermittelt worden war (§ 23 Abs 1 DSt 1990).<br />

Gem § 23 Abs 2 DSt 1990 darf, wenn wegen eines dem angelasteten<br />

DisVergehen zu Grunde liegenden Sachverhaltes ein gerichtliches<br />

Strafverfahren anhängig ist, bis zu dessen rk Abschluss<br />

wegen dieses Vergehens kein DisErk gefällt werden. Demgemäß<br />

ist auch die Fällung eines Berufungserkenntnisses unzulässig, weshalb<br />

das Rechtsmittelverfahren zu unterbrechen war.<br />

Nach Mitteilung des Strafgerichtes über die rk Beendigung des<br />

Strafverfahrens (§ 24 Abs 1 DSt 1990) werden die darnach erforderlichen<br />

Verfügungen zu treffen sein.<br />

Anmerkung:<br />

Keine besondere Überraschung ist, dass die OBDK hier klarstellt,<br />

dass das Verbot, ein DisErk zu fällen, solange wegen des zu<br />

Grunde liegenden Sachverhaltes (auch) ein gerichtliches Strafverfahren<br />

anhängig ist, auch für die 2. Instanz gilt, dh wenn das gerichtliche<br />

Strafverfahren erst während des RM-Stadiums des DisVerfahrens<br />

eingeleitet wird. Weniger bekannt ist die Bestimmung des<br />

§ 24 Abs 1 DSt, welche die Strafgerichte verpflichtet, den KA nicht<br />

nur von der Einleitung, sondern auch von der Beendigung eines<br />

gerichtlichen Strafverfahrens – überdies auch von der Verhängung<br />

und Aufhebung der U-Haft gegen bzw über einen RA – zu verständigen<br />

und ihm eine Urteilsausfertigung zu übersehen.<br />

Strigl<br />

Rechtsprechung<br />

Gebühren- und Steuerrecht<br />

AnwBl <strong>2000</strong>/1 47<br />

7642<br />

TP 10 D I a 7 GGG (idF vor StRefG <strong>2000</strong>)<br />

Die Einreichung der gem §§ 277ff HGB offenzulegenden<br />

Unterlagen beim Firmenbuchgericht<br />

stellt einen Antrag auf Vornahme einer Amtshandlung<br />

des Firmenbuchgerichts dar und löst<br />

damit die Eingabengebühr nach TP 10 D I a 7<br />

GGG aus.<br />

VwGH 5. 7. 1999, 99/16/0078.<br />

Sachverhalt:<br />

Die Bf reichte am 3. 11. 1998 unter Verwendung der amtlichen<br />

Formulare den Jahresabschluß samt Unterlagen gem §§ 277f<br />

HGB beim LG Klagenfurt, Firmenbuch, ein. Für diese Eingabe<br />

wurde die Eingabengebühr nach TP 10 D I a 7 GGG iHv S 400 in<br />

Gerichtskostenmarken entrichtet. Mit Eingabe vom 14. 1. 1999<br />

beantragte die Bf die Rückzahlung dieser Eingabengebühr, weil<br />

Änderungen der Eintragung nicht beantragt worden seien, sondern<br />

lediglich der Jahresabschluß 1997 gesetzeskonform eingereicht<br />

worden sei. Mit B vom 25. 1. 1999 gab die bel Beh dem<br />

Antrag nicht statt. Dies mit der Begründung, die Bf habe zwar kei-


Rechtsprechung<br />

nen Antrag auf Eintragung in das Firmenbuch gestellt, doch habe<br />

sie eine Eingabe überreicht (Jahresabschluß samt Unterlagen), die<br />

das Firmenbuchgericht zur Vornahme einer Amtshandlung veranlaßt<br />

habe, für die die Eingabegebühr nach TP 10 D I a 7 GGG zu<br />

entrichten gewesen sei. Dem Rückzahlungsantrag müsse daher der<br />

Erfolg versagt bleiben.<br />

Abweisung als unbegründet.<br />

Spruch:<br />

Aus den Gründen:<br />

Gemäß § 30 Abs 2 Z 1 GGG sind Gebühren zurückzuzahlen,<br />

wenn sie ohne Zahlungsauftrag entrichtet wurden, sich aber in der<br />

Folge ergibt, daß überhaupt nichts oder ein geringerer Betrag<br />

geschuldet wurde. Die Eingabengebühren für Eingaben bei Gesellschaften<br />

mit beschränkter Haftung betragen gem TP 10 D I a 7<br />

GGG S 400. Nach der Anm 1 zur TP 10 unterliegen der Eingabengebühr<br />

nach TP 10 D I a GGG Anträge auf Eintragung in das<br />

Firmenbuch, sonstige verfahrenseinleitende Anträge auf Vornahme<br />

einer Amtshandlung des Firmenbuchgerichts sowie Rechtsmittel in<br />

Firmenbuchsachen. Die Einreichung des Jahresabschlusses einer<br />

Kapitalgesellschaft und weiterer Unterlagen zum Firmenbuch erfolgt<br />

aufgrund der im § 277 HGB normierten Verpflichtung zur<br />

Offenlegung, wobei § 278 HGB für kleine Gesellschaften mit<br />

beschränkter Haftung Sonderregelungen trifft.<br />

Der Einschreiter veranlaßte mit der Einreichung das Firmenbuchgericht<br />

zur gesetzlich vorgeschriebenen Vorgangsweise und damit<br />

zu einer Amtshandlung, ohne daß es diesbezüglich einer weiteren<br />

formellen „Antragstellung“ auf Eintragung in das Firmenbuch bedurfte.<br />

Mit den genannten Formulareingaben hat die Bf den Jahresabschluß<br />

nicht bloß eingereicht, sondern damit auch die Vornahme<br />

einer in der Folge auch durchgeführten Amtshandlung –<br />

Eintragung des Tages der Einreichung des Jahresabschlusses gem<br />

§ 5 Z 3 FBG – beantragt.<br />

Die bel Beh versagte daher mit Recht die Rückzahlung der nach TP<br />

10 D I a 7 GGG entrichteten Gerichtsgebühr.<br />

Anmerkung:<br />

1. Seit dem EU-GesRÄG müssen alle Kapitalgesellschaften ihren<br />

Jahresabschluß samt Lagebericht sowie bestimmte andere Unterlagen<br />

beim Firmenbuchgericht einreichen, wobei dafür in bestimmten<br />

Fällen Erleichterungen bestehen (vgl §§ 277ff HGB). Im vorliegenden<br />

Erk des VwGH ging es um die Frage, welche Gerichtsgebühren<br />

durch diese Offenlegung ausgelöst werden. Seit dem<br />

IRÄG 1997 unterscheidet TP 10 D I GGG (Firmenbuch) zwischen<br />

Eingabengebühren und Eintragungsgebühren. Die Eingabengebühr<br />

differenziert nach der Rechtsform und ist pro Eingabe zu entrichten,<br />

die Höhe der Eintragungsgebühr ist dagegen vom Gegenstand<br />

der Eintragung abhängig.<br />

2. Bei Aktiengesellschaften und Gesellschaften mit beschränkter<br />

Haftung führt die Offenlegung jedenfalls zu einer Firmenbuchein-<br />

tragung, weil nach § 5 Z 3 FBG der Tag der Einreichung des Jahresabschlusses<br />

im Firmenbuch einzutragen ist (zu den Rechtsträgern,<br />

bei denen die Offenlegung nicht mit einer Firmenbucheintragung<br />

verbunden ist, siehe Zehetner, ecolex 1999, 627 [628]).<br />

Unbestritten ist, daß die Eintragung eine Eintragungsgebühr von<br />

S 100,– nach TP 10 D I b 5 GGG (Einreichung des Jahresabschlusses)<br />

auslöst.<br />

3. Bisher war nach der Praxis der Firmenbuchgerichte bei der<br />

Offenlegung von Aktiengesellschaften und Gesellschaften mit beschränkter<br />

Haftung neben der Eintragungsgebühr auch eine Eingabengebühr<br />

gem TP 10 D I a 6 und 7 GGG zu entrichten (AG<br />

S 1500,– GmbH S 400,–). Diese Auffassung wurde in der Literatur<br />

mit folgender Begründung kritisiert (Greindl, SWK 1998, S 799<br />

[800]; Zehetner, ecolex 1999, 627 [630]): Es unterlägen nach der<br />

Anm 1 zur TP 10 der Eingabengebühr (ua) nur „Anträge auf Eintragung<br />

in das Firmenbuch” und „sonstige verfahrenseinleitende Anträge<br />

auf Vornahme einer Amtshandlung des Firmenbuchgerichts”.<br />

Nach der Entscheidung des OLG Wien 12. 8. 1998, 28 R 136/<br />

98w = ecolex 1998, 850 bedürfe es zur Eintragung des Tages<br />

der Einreichung des Jahresabschlusses keines Antrags auf Eintragung,<br />

die Eintragung sei vielmehr von Amts wegen vorzunehmen.<br />

Da somit nur ein faktischer Vorgang vorliege, sei die Einreichung<br />

des Jahresabschlusses eingabengebührenfrei, sofern nicht (überflüssigerweise)<br />

doch ein Antrag auf Eintragung gestellt werde.<br />

4. Der VwGH hat mit dem vorliegenden Erk die Praxis der Firmenbuchgerichte<br />

bestätigt, ohne aber auf die zu diesem Zeitpunkt<br />

schon vorliegende Literatur einzugehen. Die Einreichung des Jahresabschlusses<br />

wird vom VwGH zwar nicht als Antrag auf Eintragung<br />

gewertet, aber als Antrag auf Vornahme einer Amtshandlung.<br />

Abgesehen davon, daß sich der VwGH damit in einen nicht<br />

näher begründeten Widerspruch zum OLG Wien begibt (wonach<br />

ein Antrag überhaupt nicht vorliegt), erscheint es merkwürdig,<br />

jedem Einschreiter, der durch eine Einreichung eine Amtshandlung<br />

kausal veranlaßt hat, zu unterstellen, diese Amtshandlung auch<br />

beantragt zu haben. In vielen Fällen wollen die Einschreiter die<br />

Offenlegung gar nicht und reichen die vom Gesetz geforderten<br />

Unterlagen lediglich ein, um nicht eine Zwangsstrafe (§ 283 HGB)<br />

zahlen zu müssen, ohne aber im geringsten beantragen zu wollen,<br />

daß das Firmenbuchgericht eine Amtshandlung vornimmt.<br />

5. Hinzuweisen ist noch darauf, daß durch das StRefG <strong>2000</strong> die<br />

Anm 1 zur TP 10 dahin gehend ergänzt wurde, daß auch „Einreichungen<br />

gemäß §§ 277 bis 281 HGB” der Eingabengebühr unterliegen<br />

(vgl Zehetner, SWK 1999, S 564). Nach den Materialien<br />

(ÖStZ 1999, 300) handelt es sich dabei lediglich um eine Klarstellung,<br />

die erforderlich war, weil „die Verpflichtung zur Bezahlung<br />

auch einer Eingabengebühr [. . .] von mancher Seite bezweifelt<br />

wurde”. Die geänderte Bestimmung ist (was bei einer Klarstellung<br />

eigentlich nicht nötig gewesen wäre) aufgrund einer ausdrücklichen<br />

Anordnung mit 1. 10. 1999 in Kraft getreten.<br />

Niklas Schmidt<br />

48 AnwBl <strong>2000</strong>/1


Zeitschriftenübersicht<br />

Baurechtliche Blätter<br />

5, 171. Wagner, Erika: Deregulierung<br />

im Baurecht und ziviler Rechtsschutz<br />

(Teil 2)<br />

183. Gaisbauer, Georg: Haftung für<br />

Verkehrsunfälle wegen mangelhafter<br />

Beleuchtung von Straßenbaustellen im<br />

Spiegel der Rechtsprechung<br />

BRAK-Mitteilungen<br />

5, 12. Borgmann, Brigitte und Antje<br />

Jungk: Pflichten und Haftung des Anwalts<br />

ecolex<br />

10, 674. Hausmann, Till: Wohnrechtsnovelle<br />

1999 – Änderungen des MRG<br />

und WEG<br />

679. Klauser, Alexander: Abgrenzung<br />

und Unterschiede zwischen<br />

EuGVÜ und LGVÜ<br />

694. Torggler, Hellwig: Stifterwille<br />

und Verkehrsschutz<br />

700. Gamerith, Helmut: Kritisches<br />

zur UWG-Novelle im Fernabsatz-Gesetz<br />

707. Mazal, Wolfgang: Zum Anwendungsbereich<br />

des BauKG<br />

719. Hilber, Klaus H.: Neue Kategorie<br />

der Endbesteuerung durch Spekulationsertragsteuer<br />

(SpESt) und Eigenkapitalverzinsung(Sondergewinnbesteuerung)<br />

Finanz-Journal<br />

10, 262. Slawisch, Hans-Michael: Bemerkungen<br />

zum Artikel „Rechtsanwälte<br />

Teil II“ von Dr. Wieser<br />

Der Gesellschafter<br />

3, 144. Koppensteiner, Hans-Georg<br />

und Friedrich Rüffler: Die Bestellung<br />

von Sicherheiten durch eine Kapitalgesellschaft<br />

für Verbindlichkeiten ihrer<br />

Gesellschafter (II)<br />

Literaturbericht<br />

152. Haselberger, Rudolf: Geschäftsführung<br />

und Vertretung unter dem Gesichtspunkt<br />

der Vertrauenstheorie<br />

159. Schima, Georg: Der GmbH-<br />

Geschäftsführer und der Wille des<br />

Mehrheitsgesellschafters (II)<br />

170. Schärf, Wolf-Georg: Die aktienrechtliche<br />

Treuepflicht zwischen<br />

den Aktionären<br />

Gewerblicher Rechtsschutz<br />

und Urheberrecht<br />

Internationaler Teil<br />

10, 819. Leistner, Matthias: Der neue<br />

Rechtsschutz des Datenbankherstellers.<br />

Überlegungen zu Anwendungsbereichen,<br />

Schutzvoraussetzungen,<br />

Schutzumfang sowie zur zeitlichen<br />

Dauer des Datenbankherstellerrechts<br />

gemäß §§ 87aff UrhG<br />

Indexzahlen Oktober 1999<br />

infas<br />

5, 135. Moritz, Ingrid: Neuerungen im<br />

Karenzrecht<br />

Juristische Blätter<br />

10, 621. Rebhahn, Robert: Arbeitsrecht<br />

bei Betriebsübergang: Eintrittspflicht<br />

bei Insolvenz und Haftungsfragen<br />

(1. Teil)<br />

638. Riedler, Andreas: Gesellschafterkompetenz<br />

bei Forderungen einer<br />

Gesellschaft bürgerlichen Rechts<br />

(§ 1203 S 2 ABGB). Wider den Mythos<br />

der gesamthänderischen Berechtigung<br />

der Gesellschafter einer GesBR<br />

Juristische Rundschau<br />

9, 362. Löhning, Martin: Unberechtigte<br />

Bargeldabhebung mit eurocheque-Karte<br />

und Geheimnummer an<br />

defektem Geldautomaten<br />

Berechnet vom Österreichischen Statistischen Zentralamt<br />

Index der Verbraucherpreise 96 (∅ 1996 = 100) 103,1<br />

Großhandelsindex (∅ 1996 = 100) 98,8<br />

Verkettete Vergleichsziffern<br />

Index der Verbraucherpreise 86 (∅ 1986 = 100) 134,9<br />

Index der Verbraucherpreise 76 (∅ 1976 = 100) 209,6<br />

Index der Verbraucherpreise 66 (∅ 1966 = 100) 367,8<br />

Verbraucherpreisindex I (∅ 1958 = 100) 468,6<br />

Verbraucherpreisindex II (∅ 1958 = 100) 470,0<br />

Lebenshaltungskostenindex (April 1945 = 100) 4117,4<br />

Lebenshaltungskostenindex (April 1938 = 100) 3497,2<br />

Kleinhandelsindex (März 1938 = 100) 3548,6<br />

Großhandelsindex (∅ 1986 = 100) 103,0<br />

Großhandelsindex (∅ 1976 = 100) 137,1<br />

Großhandelsindex (∅ 1964 = 100) 228,3<br />

Großhandelsindex (März 1938 = 100) ohne MWSt 2227,8<br />

Zahlenangaben ohne Gewähr<br />

AnwBl <strong>2000</strong>/1 49


Literaturbericht<br />

Neue Juristische Wochenschrift<br />

45, 3317. Zuck, Rüdiger: Kollegialität auf<br />

Kosten des Klienten?<br />

Österreichische Juristen-Zeitung<br />

19, 7<strong>01</strong>. Vcelouch, Peter: Vereinbarkeit<br />

von Gemeinschaftsrecht und österreichischem<br />

„Tabakmonopol“<br />

707. Steininger, Viktor: Juristisch<br />

elternlose Kinder?<br />

718. Kissich, Susanne: Der Ersatz<br />

für Nuklearschäden nach der „Convention<br />

on Supplementary Compensation<br />

for Damage“ und dem österreichischen<br />

AtomHG 1999. II. Teil<br />

20, 741. Hinteregger, Monika: Die Bedeutung<br />

der Grundrechte für das Privatrecht<br />

754. Thiele, Clemens: Der Gerichtsstand<br />

bei Wettbewerbsverstößen im<br />

Internet<br />

21, 781. Moritz, Reinhold: Zum Stufenbau<br />

nach dem EU-Beitritt<br />

788. Urtz, Christoph und Ulf Zehetner:<br />

Falsches Zustelldatum in der Bescheidbeschwerde<br />

– neue Rechtsschutzmöglichkeiten<br />

nach Judikaturänderung<br />

794. Becker, Michael: Treupflichten<br />

im Körperschaftsrecht<br />

Österreichische Notariats-Zeitung<br />

10, 325. Taucher, Otto: Reichweite der<br />

Befreiung gem § 15 Abs 1 Z 17<br />

ErbStG. VfGH gegen VwGH<br />

Österreichische Steuer-Zeitung<br />

20, 537. Keppert, Thomas: Getränkesteuer<br />

Wien: WAO-Novelle soll Rückzahlung<br />

verhindern<br />

540. Warnold, Edda: Rechtsnachfolge<br />

von Todes wegen im Steuerrecht<br />

Österreichische Zeitschrift für<br />

Recht und Rechnungswesen<br />

11, 321. Rudorfer, Angelika: Teilnahme<br />

des Abschlußprüfers an Sitzungen von<br />

Kapitalgesellschaften betreffend Jahresabschluß<br />

Recht der Internationalen<br />

Wirtschaft<br />

11, 809. Junker, Abbo: Internationales<br />

Vertragsrecht im Internet. Im Blickpunkt:<br />

Internationale Zuständigkeit<br />

und anwendbares Recht<br />

Recht der Medizin<br />

5, 131. Schwamberger, Helmut: Einige<br />

gesundheitsrechtlich relevante Aspekte<br />

des Datenschutzgesetzes <strong>2000</strong><br />

135. Heilegger, Gerda: Ärztlicher<br />

Vorbehaltsbereich und Alternativmedizin:<br />

Versuch einer Ab- und Eingrenzung<br />

140. Krejci, Heinz: Ist „Quarantäneplasma“<br />

eine nach §§ 11ff AMG zulassungspflichtige<br />

Arzneispezialität?<br />

Steuer- und Wirtschaftskartei<br />

31, S 730. Arnold, Wolf-Dieter: Gebührenausländerdarlehen<br />

– eine Chronologie.<br />

EuGH: Unzulässige Beschränkung<br />

des freien Kapitalverkehrs<br />

Transportrecht<br />

9, Beilage. Magnus, Ulrich: Die Rügeobliegenheit<br />

des Käufers im UN-Kaufrecht<br />

Wettbewerb in Recht und Praxis<br />

11, 1075. Köhler, Helmut: Der ergänzende<br />

Leistungsschutz: Plädoyer für<br />

eine gesetzliche Regelung<br />

1083. Hartwig, Henning und Christine<br />

Ferschl: Werbung per Telefon –<br />

Kostenlose Telefongespräche dank<br />

Werbung? Zugleich Anmerkung zu<br />

LG Berlin, Urteil vom 20. Juli 1999 –<br />

15 O 147/99<br />

1116. Knieper, Judith: Mit Belegen<br />

gegen Produktpiraten<br />

1120. Weisert, Daniel: Zur Zulässigkeit<br />

von Kundenkarten mit Rabattgewährung.<br />

Anmerkung zu OLG Celle,<br />

NJWE-WettbR 1999, 57<br />

Wirtschaftsrechtliche Blätter<br />

Oktober, 433. Nordberg, Christian: Geldbußen<br />

im EG-Kartellverfahren<br />

443. Jabornegg, Peter: Zur Kündbarkeit<br />

langfristiger Versicherungsverträge<br />

nach § 8 Abs 2 VersVG<br />

Wohnrechtliche Blätter<br />

11, 321. Rosifka, Walter: Der wohnungsgemeinnützigkeitsrechtliche<br />

Teil<br />

der Wohnrechtsnovelle 1999<br />

341. Vonkilch, Andreas: Übergangsrechtliches<br />

zu den Änderungen von<br />

§ 2 MRG durch das 3. WÄG (geänderte<br />

Abgrenzung Haupt-/Untermiete,<br />

verbesserte Bekämpfung von<br />

„Scheinhauptmieten“). Zugleich eine<br />

Besprechung der E 5 Ob 55/98v<br />

343. Wolf, Patricia: Die Kaution im<br />

Mietrecht<br />

Zeitschrift für Insolvenzrecht<br />

und Kreditschutz<br />

5, 145. Langer, Stefan: Anwaltliches<br />

Kostenpfandrecht und Konkurs der<br />

vertretenen Partei. „Prozeßführungspflicht“<br />

des Masseverwalters?<br />

148. Reckenzaun, Axel: Die Einbringung<br />

von Außenständen im Konkursverfahren<br />

von Personalbereitstellungsunternehmen.<br />

Überlegungen zur Anwendung<br />

von § 14 AÜG<br />

151. Konecny, Andreas und Stephan<br />

Riel: Die Belohnung der bevorrechteten<br />

Gläubigerschutzverbände<br />

Zeitschrift für Rechtsvergleichung,<br />

Internationales Privatrecht<br />

und Europarecht<br />

5, 169. Reiner, Andreas: Zur Auslegung<br />

von Art 7 der Wiener Regeln<br />

betreffend die Frist zur Einbringung<br />

einer Widerklage<br />

Zeitschrift für Verkehrsrecht<br />

10, 326. Kahl, Arno: Widersprüche<br />

zum gemeinschaftsrechtlichen Beihilfeverbot<br />

bei der Finanzierung des<br />

öffentlichen Personennahverkehrs in<br />

Österreich<br />

355. Hnatek-Petrak, Katharina: Die<br />

Radfahrerüberfahrt<br />

50 AnwBl <strong>2000</strong>/1


Neu erschienen<br />

Diese Liste soll Ihnen einen Überblick über<br />

Neuerscheinungen bieten, erhebt aber keinesfalls<br />

einen Anspruch auf Vollständigkeit.<br />

Europäisches Obligationenrecht. Von Filippo<br />

Ranieri. Verlag Springer, Wien<br />

1999. XXII, 288 Seiten, br, S 595,–.<br />

Kodex Europarecht. 3. Aufl. Stand 1. 10.<br />

1999. Von Stix-Hackl/Dossi. Verlag<br />

Orac, Wien 1999. 592 Seiten, br,<br />

S 255,–, Abo S 204,–.<br />

Kodex Wohnungsgesetze. 5. Aufl. Stand<br />

1. 10. 1999. Von Franz Mohr. Verlag<br />

Orac, Wien 1999. 328 Seiten,<br />

br, S 350,–, Abo S 280,–.<br />

Steuerrecht <strong>2000</strong>. MANZ Texte von A–Z.<br />

Stand 1. 9. 1999. Verlag Manz,<br />

Wien 1999. 762 Seiten, br, S 360,–.<br />

StPO, MANZsche Taschenausgabe. 12. Aufl.<br />

Stand 1. 1. <strong>2000</strong>. Von Egmont Foregger.<br />

Verlag Manz, Wien 1999.<br />

480 Seiten, br, S 228,–.<br />

UStG 1994 Kommentar. 2. Aufl. Von Hans<br />

Georg Ruppe. WUV Universitätsverlag,<br />

Wien 1999. XVI, 1571 Seiten,<br />

Ln, S 2940,–.<br />

Für Sie gelesen<br />

■ Einführung in das öffentliche Recht.<br />

Von Harald Stolzlechner. Manz-Studienbuch.<br />

Verlag Manz, Wien 1999. 8°,<br />

XX, 272 Seiten, br, S 480,–.<br />

Schon das Vorwort des von dem Salzburger<br />

Universitätsprofessor Harald Stolzlechner<br />

verfaßten Buches macht neugierig:<br />

Er verspricht eine „konzentrierte Darstellung<br />

des Wesentlichen“ und will „keine<br />

Gesamtdarstellung des geltenden Verfassungs-<br />

und Verwaltungsrechts“ geben.<br />

„Weniger Details, mehr Übersicht“ ist sein<br />

Motto. Und er verspricht die Erläuterung<br />

abstrakter Aussagen „anhand praktischer<br />

Beispiele“. Überdies möchte er eine Darstellung<br />

des öffentlichen Rechts geben, in<br />

der die herkömmliche Trennung in „Verfas-<br />

sungsrecht“ und in „Verwaltungsrecht“<br />

überwunden wird.<br />

Wenn man das Buch dann im einzelnen<br />

durchsieht, dann merkt man bald, daß es<br />

der Autor ernst gemeint hat: Das Buch bietet<br />

einen hervorragenden, kurzen, auf das<br />

Wesentliche abgestellten Überblick über<br />

die Grundlagen des Rechts, über das Verfassungsrecht<br />

sowie über Verwaltung und<br />

Verwaltungsrecht. Wer dieses Buch aufmerksam<br />

„liest“ (und vielleicht dann noch<br />

aufgrund dieses Lesestoffes ein wenig<br />

tiefergehend „studiert“), der hat für seine<br />

öffentlich-rechtliche Bildung wesentlich<br />

mehr getan als derjenige, der sich nur mit<br />

„ausgewählten“ Kapiteln oder „ausgewählten“<br />

Fragen befaßt hat und der daher<br />

naturgemäß weit weg ist von einem „Generalisten“<br />

des öffentlichen Rechts.<br />

Es soll nicht provokant sein, dennoch:<br />

Der Rezensent hat das Gefühl bekommen,<br />

in einer hervorragend weiterentwickelten<br />

Phase der Studienmöglichkeiten nach der<br />

alten, dreigeteilten Studienordnung zu<br />

sein, welche seinerzeit – über die Rechtskurse<br />

– gar nicht so schlechte Skripten, gar<br />

nicht so schlechte Kurse, teilweise hervorragende<br />

Universitätsvorlesungen und – leider<br />

nur sehr teilweise – hervorragende<br />

Lehrbücher und Gesetzesausgaben geboten<br />

hatte. Wer damals studieren wollte<br />

und dies auch tatsächlich tat, der mußte<br />

(geradezu unvermeidlich) Erfolg haben.<br />

Wer heute das vorliegende Buch von<br />

Stolzlechner als wissenschaftlich und praktisch<br />

hoch entwickelten Nachfolger der sei-<br />

Literaturbericht<br />

nerzeitigen „Edelskripten“ betrachtet, nämlich<br />

als solche, die sich gleichzeitig durch<br />

Wissenschaftlichkeit, Praktikabilität und<br />

didaktisches Vermögen auszeichnen, der<br />

muß erkennen, wie wertvoll dieses Studienbuch<br />

ist, und er muß auch erkennen, daß<br />

er mit Hilfe dieses Studienbuchs – selbstverständlich<br />

noch ergänzt durch Gesetzesausgaben,<br />

Lehrbücher und einschlägige<br />

Universitätsveranstaltungen – auch heute<br />

als Student (und später als in der Arbeitswelt<br />

stehender Jurist) Erfolg haben muß,<br />

soweit es um das öffentliche Recht geht.<br />

Langer Rede kurzer Sinn: ein hervorragendes<br />

Studienbuch, dessen Lektüre – um<br />

ganz ehrlich zu sein – auch vielen fertigen<br />

Juristen (und auch Angehörigen der rechtsberatenden<br />

Berufe) sehr gut täte.<br />

Walter Barfuß<br />

■ Bundesabgabenordnung Kommentar.<br />

2., überarbeitete und erweiterte Aufl.<br />

Von Christoph Ritz. Verlag Orac,<br />

Wien 1999. 944 Seiten, geb mit SU,<br />

S 1950,–.<br />

Österreich kann sich glücklich schätzen,<br />

mit „dem Stoll“ und „dem Ritz“ gleich zwei<br />

ausgezeichnete Kommentare zur BAO zu<br />

besitzen. Gerade für das „tägliche Alltagsgeschäft“<br />

ist „der Ritz“ ein unentbehrlicher<br />

Arbeitsbehelf.<br />

Es ist daher sehr erfreulich, wenn Ritz nun<br />

seinen Kommentar in einer zweiten überarbeiteten<br />

und erweiterten Auflage vorlegt.<br />

Dass schon das SteuerreformG <strong>2000</strong><br />

AnwBl <strong>2000</strong>/1 51


Literaturbericht<br />

bereits wieder (wenngleich geringfügige)<br />

Änderungen der BAO mit sich gebracht<br />

hat, ist ein Umstand, mit dem heutzutage<br />

angesichts der Novellierungswut des Gesetzgebers<br />

wohl jeder Autor nolens volens<br />

leben muss.<br />

Das uneingeschränkte Lob, das die erste<br />

Auflage allerorts erfahren hat, kann bedenkenlos<br />

auf die zweite Auflage übertragen<br />

werden. Besonders hervorzuheben ist<br />

die ausgewogene Darstellung der einzelnen<br />

Probleme, die insbesondere auch dem<br />

Bereich des Rechtsschutzes die ihm zukommende<br />

Bedeutung schenkt. Literatur und Judikatur<br />

werden, wie Stichproben ergaben,<br />

in einem Umfang (selbst hinsichtlich in der<br />

Drucklegung verzögerter Werke) berücksichtigt,<br />

dass der Rezensent versucht ist,<br />

die Qualifikation „lückenlos“ zu vergeben.<br />

Im selben Atemzug ist aber darauf hinzuweisen,<br />

dass sich „der Ritz“ nicht bloß auf<br />

diesbezügliche Wiedergaben beschränkt,<br />

sondern auch von Literatur und Judikatur<br />

noch nicht aufgegriffene Probleme behandelt<br />

und versucht, sie einer – regelmäßig<br />

überzeugenden – Lösung zuzuführen. Dort<br />

wo Ritz Kritik übt, hat die Kritik jeweils<br />

Gewicht und fordert die Betroffenen auf,<br />

ihre Rechtsposition zu überdenken. Druckfehler,<br />

die der Rezensent zum Nachweis<br />

seiner Tätigkeit einfach „finden muss“, gibt<br />

es nur ganz wenige (zB § 257 Tz 13).<br />

Vielleicht deutlicher (und vor allem nicht<br />

nur unter § 212a Tz 22) hätte zum Ausdruck<br />

gebracht werden können, dass man,<br />

wenn ein Antrag auf Aussetzung der Einhebung<br />

abgewiesen wird, die rechtzeitige<br />

Berufung dagegen (und in weiterer Folge<br />

ein Antrag auf Vorlage an die Abgabenbehörde<br />

zweiter Instanz) weiterhin Vollstreckungsschutz<br />

gewährt und die Abgabenbehörde<br />

hindert, einen Säumniszuschlag<br />

vorzuschreiben.<br />

Auch ich vertrete (entgegen verschiedentlicher<br />

offenbar nicht auszurottender Praxis)<br />

die Rechtsansicht, dass ein Gesamtschuldner<br />

auch dann gem § 257 BAO beitrittsberechtigt<br />

ist, wenn er aus Rechtsgründen<br />

(zB aus völkerrechtlichen Gründen) nicht in<br />

Anspruch genommen werden kann (so Ritz<br />

nun in der zweiten Auflage, § 257 Tz 7;<br />

Arnold, Buchbesprechung Stoll, BAO-Kommentar,<br />

ÖBA 1994, 905). Diese Aussage<br />

ist beispielsweise dann von Bedeutung,<br />

wenn bei Gesamtschuldnerschaft das Leistungsgebot<br />

nur deshalb nicht an den im<br />

Innenverhältnis Zahlungspflichtigen gerichtet<br />

wird, weil dieser Immunität genießt; der<br />

regressberechtigte Berufungswerber kann<br />

auch in solchen Fällen – gleichsam iS<br />

einer Streitverkündung; vgl Arnold in FS<br />

100 Jahre WU, Ausgewählte zivil- und<br />

verfassungsrechtliche Fragen zur Abgabenschuld(nerschaft)<br />

137, FN 19 – den<br />

Regressverpflichteten auffordern, dem Berufungsverfahren<br />

nach § 257 BAO beizutreten<br />

und solcherart im Regressprozess<br />

den Einwand abschneiden, er hätte im Abgabenverfahren<br />

erfolgversprechendes Vorbringen<br />

unterlassen.<br />

Wer einem sich auf die erste Auflage<br />

beziehenden Zitat nachgeht, wird dieses<br />

in der zweiten Auflage unschwer finden.<br />

Ungeachtet der von Ritz gewissenhaft vorgenommenen<br />

Überarbeitung und Erweiterung<br />

ist es ihm nahezu in allen Fällen<br />

gelungen, die Textziffern „zu halten“ (die<br />

Neufassung des § 9 Abs 1 Satz 1 ZustG<br />

durch BGBl I 1998, 158, hat allerdings<br />

eine gänzliche Neudarstellung des § 9<br />

Abs 1 ZuStG erfordert, aufgrund welcher<br />

im Stichwortverzeichnis bei Rechtsanwalts-<br />

Partnerschaft die Fundstelle ZustG 9 2 zu<br />

streichen wäre).<br />

Über den Rechtsanwalt finden sich „im<br />

Ritz“ so viele Ausführungen, dass die<br />

Anführung der Fundstellen (einschließlich<br />

für Rechtsanwalts-Partnerschaft) im Stichwortverzeichnis<br />

drei Zeilen füllt; für den<br />

Rechtsanwalt gilt das absolute Muss, in<br />

Zweifelsfragen „den Ritz“ zu Rate zu ziehen.<br />

Wolf-Dieter Arnold<br />

■ Einkommensteuergesetz / Körperschaftsteuergesetz.<br />

Bearbeitet von Andreas<br />

Gager. WEKA-Verlag, Wien 1999.<br />

S 498,–.<br />

Das vorliegende paperback enthält das<br />

Einkommensteuergesetz und das Körperschaftsteuergesetz<br />

in der Fassung BGBl I<br />

1999/106 (Steuerreformgesetz <strong>2000</strong>).<br />

Abgedruckt sind die Gesetzestexte der<br />

beiden Materien je nach einem Stichwortverzeichnis<br />

und einem Inhaltsverzeichnis,<br />

das nach Paragraphen geordnet, ein Stichwort<br />

zum Inhalt der jeweiligen Regelung<br />

gibt. Die Änderungen des Steuerreformgesetzes<br />

<strong>2000</strong> sind im Text kenntlich<br />

gemacht. Anmerkungen geben dazu an,<br />

ab wann die neue Regelung anzuwenden<br />

ist und mitunter auch welche Regelung<br />

zuvor galt.<br />

Im Anhang ist das Steuerreformgesetz<br />

<strong>2000</strong> samt erläuternden Bemerkungen enthalten.<br />

Das vorliegende Buch gibt dem<br />

Praktiker schnellen Zugang zu den eingetretenen<br />

Rechtsänderungen und die erläuternden<br />

Bemerkungen sind zum Verständnis<br />

der getroffenen Änderungen nützlich<br />

und in manchen Bereichen wie in der<br />

Eigenkapitalverzinsung zum Verständnis<br />

notwendig.<br />

Da das Steuerreformgesetz in vollem Wortlaut<br />

abgedruckt ist, enthält der vorliegende<br />

Band auch die Änderungen der übrigen<br />

Steuergesetze und gibt schnellen Zugang<br />

zu diesen.<br />

Gerhard Benn-Ibler<br />

■ Aktiengesetz (Beck’sche Kurzkommentare<br />

Band 53). 4. Aufl. Von Uwe Hüffer.<br />

Verlag C.H. Beck, München 1999.<br />

1700 Seiten, Ln, S 1445,–.<br />

Die Reihe Beck’sche Kurzkommentare ist<br />

eine in Deutschland sehr erfolgreiche Kommentierung<br />

von in der Praxis des Wirtschaftslebens<br />

wichtigen Gesetzen. Der bewährte<br />

Kurzkommentar von Hüffer ist nunmehr<br />

in der 4. Auflage erschienen. Neben<br />

dem ausgezeichneten Stichwortverzeichnis<br />

ist auch eine Rechtsprechungsübersicht<br />

der verschiedenen Gerichte (EuGH, Bundesverfassungsgericht,<br />

Reichsgericht, BGH<br />

sowie weitere Gerichte) mit Entscheidungsdatum,<br />

Geschäftszahl und Belegstellen zu<br />

52 AnwBl <strong>2000</strong>/1


finden. Vor der mit Randziffern gekennzeichneten<br />

Kommentierung sind zu den<br />

einzelnen Paragraphen verschiedene Literaturangaben<br />

zu finden. Die Kommentierung<br />

zeichnet sich neben einer für Hüffer<br />

kennzeichnenden Prägnanz durch die<br />

nahezu vollständige Einarbeitung der Judikatur<br />

aus.<br />

Gerade die gemeinsamen Wurzeln und<br />

die noch immer bestehenden erheblichen<br />

Gemeinsamkeiten lassen die nunmehr<br />

4. Auflage des Kommentares von Hüffer<br />

auch für den österreichischen Anwender<br />

als unverzichtbar erscheinen.<br />

Wolf-Georg Schärf<br />

■ Die GmbH in Europa. Von Gabriele<br />

Herberstein. Verlag Österreich, Wien<br />

1999. 464 Seiten, geb, S 648,–.<br />

Die Autorin hat sich auch schon früher<br />

rechtsvergleichend mit der GmbH befaßt<br />

(Buder-Steinhoff, Die GmbH im Rechtsvergleich,<br />

1996). Nun legt sie eine Kurzdarstellung<br />

über die gesetzlichen Grundlagen<br />

der GmbH für alle europäischen Staaten<br />

vor und folgt dem bewährten Konzept, die<br />

jeweiligen Regelungen in einem gemeinsamen<br />

inhaltlichen Aufbau der Darstellung<br />

vorzustellen. Für Großbritannien behandelt<br />

sie die Private Company limited by<br />

shares, für die Niederlande die B.V.<br />

Schweden und Finnland bieten diese Gesellschaftsrechtsform<br />

nicht an; die Autorin<br />

behandelt daher die private Aktiengesellschaft<br />

(Aktiebolag). Von besonderem Interesse<br />

sind die Ausführungen über die zentral-<br />

und osteuropäischen Reformstaaten<br />

und die Staaten der GUS; sie enthalten<br />

auch knappe Hinweise auf Sonderbestimmungen<br />

für ausländische Investoren. Auch<br />

das im griechischen und türkischen Teil<br />

von Zypern geltende Recht der GmbH<br />

wird vorgestellt. Sehr unterschiedlich detailliert,<br />

stets aber von hohem Informationswert<br />

sind die Ausführungen über Buchführung<br />

und Rechnungslegung; der Harmonisierungsgrad<br />

in den Ländern der Europäischen<br />

Union durch Implementierung der<br />

einschlägigen Richtlinien ist nicht sehr<br />

deutlich herausgearbeitet. Die Autorin versteht<br />

ihre Arbeit als Schilderung bloß der<br />

„allgemeinen Situation“, wie sie im Vorwort<br />

meint; diesem Anliegen trägt das<br />

Buch voll Rechnung. Seine Lektüre verschafft<br />

einen guten Überblick und eine<br />

Grundlageninformation, die für geschäftliche<br />

Entscheidungen wichtige Anregungen<br />

bietet. Eine tabellarische Übersicht und<br />

eine Zusammenstellung von „Kontaktadressen“<br />

vervollständigen das Werk. Es macht<br />

deutlich, daß bis zur Europäischen GmbH<br />

noch ein weiter Weg zurückgelegt werden<br />

muß.<br />

Karl Hempel<br />

■ Scheidung, Ehe und Lebensgemeinschaft.<br />

Rechtliche Folgen der Ehescheidung<br />

und Auflösung einer Lebensgemeinschaft.<br />

5., überarbeitete und<br />

erweiterte Auflage. Von Astrid Deixler-<br />

Hübner. Verlag Orac, Wien 1999.<br />

264 Seiten, geb, S 490,–.<br />

Zunächst sei auf die Besprechung der<br />

2. Auflage im <strong>Anwaltsblatt</strong> 1995 und der<br />

3. Auflage im <strong>Anwaltsblatt</strong> 1996 verwiesen.<br />

Die nunmehrige 5. Auflage ist brandaktuell<br />

durch die Berücksichtigung des<br />

Eherechtsänderungsgesetzes 1999, BGBl I<br />

1999/125. Enttäuscht war die Rezensentin<br />

allerdings, als sie begierig in den die<br />

wesentlichen Gesetzestexte wiedergebenden<br />

Anhang sah und dort keinerlei Hinweise<br />

durch Druckunterschiede, wie zB<br />

Kursivschrift, auf die geänderten Gesetzespassagen<br />

fand. Der dadurch notwendig<br />

werdende Vergleich mit dem Bundesgesetzblatt<br />

verlangte vorher die Ausforschung<br />

der Bundesgesetzblattnummer, da<br />

auch diese im Anhang der Gesetzestexte<br />

nicht zitiert war, Kleinigkeiten, die den<br />

praktischen Gebrauch erschweren.<br />

Im Text hingewiesen wird schon auf die beabsichtigten<br />

Änderungen des Kindrechtsänderungsgesetzes,<br />

so zB zur Teilhabe an<br />

der Obsorge für beide Elternteile.<br />

Literaturbericht<br />

Selbstverständlich ist viel neue Judikatur<br />

berücksichtigt. Darüber hinaus wurde ein<br />

neues Kapitel eingefügt, nämlich ein Exkurs<br />

über ausgewählte Verfahrensfragen und<br />

Sachverhalte mit internationalen Anknüpfungspunkten.<br />

Ruth Hütthaler-Brandauer<br />

■ Österreichisches Urheberrecht – Kommentar.<br />

Von Meinhard Ciresa. Verlag<br />

Orac, Wien 1999. Loseblattwerk,<br />

1. Lfg, S 1890,– inkl Mappe.<br />

Der auch schon durch seine Einführung<br />

ins Urheberrecht „Urheberrecht Aktuell“<br />

(1997) hervorgetretene Wiener Rechtsanwalt<br />

DDr. Meinhard Ciresa ist dankenswerterweise<br />

weiter seinem Interesse am<br />

Urheberrecht gefolgt und legt nun einen<br />

Loseblattkommentar vor, der in seiner Endversion<br />

einen durchgehenden Kommentar<br />

zum österreichischen Urheber- und Verwertungsgesellschaftenrecht<br />

bieten soll.<br />

In der ersten soeben erschienenen Lieferung<br />

werden die §§ 1–9 UrhG behandelt.<br />

Es ist daraus bereits die Methode, der<br />

Umfang und die Art der Kommentierung<br />

auch der Folgeparagraphen ersichtlich.<br />

Ein Blick in das Werk zeigt, daß – wie bereits<br />

in seinem ersten einschlägigen Werk –<br />

Ciresa den Text durch Abbildungen auflockert.<br />

Das bietet sich natürlich besonders<br />

bei der Behandlung des Werkbegriffes an.<br />

Weiters sieht man, daß nach jedem Paragraphen<br />

an den Gesetzestext ein Literaturverzeichnis<br />

anschließt, das im wesentlichen<br />

die österreichische und deutsche<br />

Lehre umfaßt. Daran wieder schließt sich<br />

eine übersichtlich gegliederte Zusammenstellung<br />

der behandelten Rechtsmaterie.<br />

Der Kommentartext selbst enthält Randziffern,<br />

was die Zitierung erheblich erleichtert.<br />

Das Stichwortverzeichnis ist umfassend<br />

und praxisbezogen.<br />

Wie der Autor selbst in seiner Einleitung<br />

schreibt, lehnt er sich bei Heranziehung<br />

der deutschen Rechtsmeinungen an den<br />

Kommentar von Fromm/Nordermann an,<br />

was nicht nur mit der spät erschienenen<br />

AnwBl <strong>2000</strong>/1 53


2. Auflage des Kommentars von Schricker<br />

Literaturbericht<br />

zusammenhängt, sondern auch mit der<br />

Praxisbezogenheit des Kommentars von<br />

Fromm/Nordermann. Gerade diese Methode<br />

macht deutlich, wie ähnlich das<br />

deutsche und das österreichische Gesetz,<br />

insbesondere bei der Behandlung allgemeiner<br />

Urheberrechtsfragen, einander<br />

sind. So gesehen, kann diese Einsicht<br />

einen Trost dafür bieten, daß der österreichisch-deutsche<br />

Entwurf eines gemeinsamen<br />

Urheberrechtsgesetzes aus 1932<br />

nicht verwirklicht werden konnte.<br />

Ciresa hat es in den §§ 10ff UrhG nicht<br />

beim Gesetzestext belassen, sondern fügt<br />

diesem die von ihm redigierten Materialien<br />

des Gesetzgebers an. Die Zusammenstellung<br />

der Erläuterungen, etwa zur Frage<br />

der Schutzfrist (§§ 60ff UrhG), zeigt allerdings<br />

die Grenzen dieser Methode. Angeführt<br />

werden Erläuterungen zu verschiedenen<br />

Urheberrechtsgesetznovellen neben<br />

jenen zum Stammgesetz, doch werden für<br />

den Verwender die wahren Abläufe bei<br />

der Verlängerung der Schutzfristen nie<br />

recht klar. Auch sind die Bestimmungen<br />

über die Beteiligung der Urheber im<br />

Fall von Schutzfristverlängerungen (zuletzt<br />

Art VIII Abs 3 UrhGNov 1996) nicht ersichtlich.<br />

Dieser Einwand schwindet aber in dem<br />

Ausmaß, wie der Kommentar – hoffentlich<br />

zügig! – über den § 9 UrhG hinaus fortgesetzt<br />

werden wird. Es ist zu hoffen, daß<br />

dann neben dem Praxiskommentar von Dillenz<br />

ein weiteres Werk größeren Umfangs<br />

verfügbar sein wird, in das der österreichische<br />

Urheberrechtsjurist mit derselben<br />

Selbstverständlichkeit schaut wie der deutsche<br />

in seinen Fromm/Nordermann.<br />

Walter Haindl<br />

■ Das österreichische Kraftfahrrecht. Von<br />

Michael Grubmann (Hrsg). Band 1: Die<br />

Straßenverkehrsordnung 1960 mit Kommentar,<br />

Stand Juli 1999. Verlag Österreich,<br />

Wien 1999. 1120 Seiten, geb,<br />

S 1598,–.<br />

Nachdem die Straßenverkehrsordnung<br />

1960 nunmehr bereits zwanzigmal novelliert<br />

wurde und überdies auch zahlreiche,<br />

aufgrund der StVO erlassenen Verordnungen<br />

geändert wurden, hat der Verlag<br />

Österreich das Kraftfahrrecht neu aufgelegt.<br />

Der Band 1, StVO, enthält eine umfangreich<br />

kommentierte und mit Entscheidungen<br />

versehene Ausgabe der StVO<br />

samt allen Nebengesetzen und Verordnungen.<br />

Das Werk ist übersichtlich gestaltet,<br />

ein umfangreiches Stichwortverzeichnis erleichtert<br />

die Benützung. Mit der Gesamtausgabe<br />

liegt wieder ein aktueller Überblick<br />

über das gesamte österreichische<br />

Kraftfahrrecht vor.<br />

Gottfried Zandl<br />

■ Ausgewählte arbeitsrechtliche Probleme<br />

beim Berufsfußballer in Österreich. Von<br />

Franz Thaurer. Beiträge zu besonderen<br />

Problemen des Arbeitsrechts, Band 5.<br />

Verlag des ÖGB, Wien 1998. 104 Seiten,<br />

br, S 248,–.<br />

Das vorliegende Werk untersucht arbeitsrechtlich<br />

problematische Bestimmungen eines<br />

konkreten Spielervertrags im Hinblick<br />

darauf, daß sich ähnliche Vertragsbestandteile<br />

auch in anderen Kontrakten österreichischer<br />

wie auch deutscher Profi-Fußballvereine<br />

wiederfinden. Nach einer kurzen<br />

Einleitung versucht der Autor im 2. Kapital<br />

den Leser auf dieses Thema mit Statements<br />

wie „Die Wirkung von Grundrechten im<br />

Arbeitsrecht“, „Der Schutz der Persönlichkeitsrechte<br />

im Arbeitsrecht“ und „Die Zulässigkeit<br />

von Beschränkungen im außerdienstlichen<br />

Bereich“ einzustimmen. Das<br />

3. Kapitel unterzieht konkrete Vertragsklauseln,<br />

wie beispielsweise die Dauer des<br />

Arbeitsverhältnisses, dessen Beendigung,<br />

der Urlaubsverbrauch oder der Eingriff in<br />

das Privatleben des Fußballers einer<br />

Rechtsmäßigkeitskontrolle, wobei neben<br />

dem Arbeitsrecht auch eine Vereinbarkeit<br />

mit verfassungsgesetzlich geschützten<br />

Rechten überprüft wird. Eingang findet<br />

naturgemäß auch das berühmt berüchtigte<br />

Urteil des EuGH vom 15. 9. 1995, Rechtssache<br />

C 415/93 – Jean-Marc Bosman,<br />

in dem der EuGH Ablöseregelungen bei<br />

abgelaufenen Verträgen nach Art 48 EG-V<br />

für rechtswidrig befand.<br />

Das Buch kann jedem Fußballinteressierten<br />

oder Rechtsanwender, der mit einschlägigen<br />

Problemen zu tun bekommen kann,<br />

nur empfohlen werden.<br />

Georg Grießer<br />

54 AnwBl <strong>2000</strong>/1


Übernehme Substitutionen in Wien und Umgebung, auch kurzfris-<br />

tig, in Zivil- und Strafsachen (Jugendgerichtshofnähe). Dr. Christa<br />

Scheimpflug, Rechtsanwalt, Erdberger Lände 6, 1030 Wien.<br />

Telefon (<strong>01</strong>) 713 78 33 und 712 32 28, auch außerhalb der Bürozeiten,<br />

Telefax 713 78 33-74 oder Mobiltelefon (0663) 02 86 36<br />

und (0664) 430 33 73.<br />

■<br />

RA Dr. Klaus Estl, Schanzlgasse 4a, 5020 Salzburg (100 Meter<br />

vom Landesgerichtsgebäude Salzburg entfernt), übernimmt Substitutionen<br />

in Zivil- und Strafsachen.<br />

Telefon (0662) 84 31 64, 84 31 65, Telefax 84 44 43.<br />

■<br />

RA Dr. Michael Drexler, 1090 Wien, Hörlgasse 4/5, übernimmt<br />

Substitutionen in Zivil- und Strafsachen.<br />

Telefon (<strong>01</strong>) 317 42 88, Telefax 317 42 88-20.<br />

■<br />

RA Dr. Elisabeth Nowak, 1190 Wien, Gymnasiumstraße 68/6,<br />

Telefon (<strong>01</strong>) 369 59 34, Telefax (<strong>01</strong>) 369 59 34-4, übernimmt<br />

Substitutionen in Zivil- und Strafsachen in Wien und Umgebung,<br />

insbesondere vor den Bezirksgerichten Döbling und Hernals.<br />

Anzeigen<br />

Substitutionen in Salzburg und Umgebung, vor Gerichten, Ämtern<br />

und Behörden, macht für Sie Dr. Christian Greinz, RA, 5020 Salzburg,<br />

Fürstenallee 50, Telefon (0662) 82 57 53, Telefax (0662)<br />

82 57 05, Mobiltelefon (0663) 06 89 83, Privatanschluß (06212)<br />

71 60, durchgehend erreichbar.<br />

AnwBl <strong>2000</strong>/1 55<br />

■<br />

RA Dr. Helmut Denck, 1<strong>01</strong>0 Wien, Fütterergasse 1, übernimmt<br />

Substitutionen in Zivil- und Strafsachen.<br />

Telefon (<strong>01</strong>) 535 60 92, Telefax 535 53 88.<br />

■<br />

Substitutionen in Zivil- und Strafsachen übernimmt Dr. Ruth Mirecki,<br />

RA in Wien 3, Reisnerstraße 25/2, Telefon (<strong>01</strong>) 712 35 70,<br />

713 16 41, jetzt ganztägig erreichbar.<br />

■<br />

RA Dr. Christian Leskoschek, 1<strong>01</strong>0 Wien, Spiegelgasse 19/17,<br />

Telefon (<strong>01</strong>) 512 66 82, Telefax (<strong>01</strong>) 513 94 50-20, übernimmt<br />

Substitutionen in Zivil- und Strafsachen in Wien und Umgebung.


Anzeigen<br />

RA Dr. Christian Adam, 5020 Salzburg, Sigmund Haffner-Gasse 3,<br />

übernimmt Substitutionen aller Art in Salzburg und Umgebung.<br />

Telefon (0662) 84 12 22-0, Telefax (0662) 84 12 22-6.<br />

■<br />

Substitutionen in Wien und Umgebung in Zivil- und Strafsachen<br />

übernimmt RA Mag. Erich Hochauer, 1<strong>01</strong>0 Wien, Fütterergasse 1.<br />

Telefon (<strong>01</strong>) 532 19 99, Telefax (<strong>01</strong>) 535 53 88.<br />

■<br />

RA Dr. Wolf-Georg Schärf, 1<strong>01</strong>0 Wien, Kramergasse 1/12, übernimmt<br />

Substitutionen in Zivil- und Strafsachen in Wien sowie vor<br />

den Bezirksgerichten Mödling und Purkersdorf sowie Interventionen<br />

bei Exekutionen ab einem Streitwert von S 100.000,–.<br />

Telefon (<strong>01</strong>) 533 39 51, Telefax (<strong>01</strong>) 533 39 52.<br />

■<br />

Substitutionen aller Art in Wien und Umgebung, insbesondere vor<br />

den BG Liesing und Hietzing, übernimmt – auch kurzfristig –<br />

RA Mag. Irene Haase, An der Au 9, 1230 Wien.<br />

Telefon/Telefax (<strong>01</strong>) 888 24 71, (0676) 528 3114, durchgehend<br />

erreichbar.<br />

Ich/Wir bestelle(n) in (der) folgenden Ausgabe(n) des<br />

„Österreichischen <strong>Anwaltsblatt</strong>s“<br />

<strong>2000</strong> (Zutreffendes bitte ankreuzen)<br />

Ausgabe �1 �2 �3 �4 �5 �6 �7 �8 �9 �10 �11 �12<br />

maximal 40 Worte:<br />

� Kleinanzeige (öS 1220,–)<br />

� Anzeige „RA/RAA in eigener Sache“ (öS 610,–)<br />

alle Preise zuzügl 10% Anzeigenabgabe und 20% MWSt<br />

Text:<br />

Auftraggeber:<br />

Name/Anschrift/Telefon<br />

Datum/Unterschrift<br />

Chiffrenummer:<br />

� ja � nein<br />

Bitte ausschneiden und einsenden an<br />

MANZ Verlags- und Universitätsbuchhandlung<br />

Kennwort „<strong>Anwaltsblatt</strong>“<br />

1<strong>01</strong>4 Wien · Kohlmarkt 16<br />

Übernehme Substitutionen aller Art, auch kurzfristig in Wien<br />

und Umgebung: Dr. Wolfgang Langeder, Harkortstraße 9/19,<br />

1020 Wien.<br />

Telefon und Telefax (<strong>01</strong>) 726 71 44 sowie (0676) 326 86 18.<br />

56 AnwBl <strong>2000</strong>/1<br />

■<br />

Substitutionen aller Art (auch in Straf- und Exekutionssachen) in<br />

Wien und Umgebung (in Wien auch kurzfristig) übernehmen die<br />

Rechtsanwälte Mag. Wolfgang Reiffenstuhl & Mag. Günther Reiffenstuhl,<br />

Hofenedergasse 3/2, 1020 Wien.<br />

Telefon (<strong>01</strong>) 218 25 70, Telefax (<strong>01</strong>) 218 84 60.<br />

■<br />

Substitutionen in Wien und Umgebung in Zivil- und Strafsachen<br />

übernimmt RA Mag. Georg E. Thalhammer, 1<strong>01</strong>0 Wien, Wollzeile<br />

15/15.<br />

Telefon (<strong>01</strong>) 512 04 13, Telefax (<strong>01</strong>) 512 62 21.<br />

■<br />

RA Mag. Gerlinde Goach, 81<strong>01</strong> Gratkorn, Andreas-Leykam-Platz 2,<br />

übernimmt Substitutionen in Zivil-, Straf- und Verwaltungssachen<br />

vor den Gerichten und Verwaltungsbehörden in Graz, Frohnleiten,<br />

Bruck an der Mur, Leoben, Weiz, Gleisdorf und Leibnitz.<br />

Telefon (03124) 231 77, Telefax (03124) 232 88.<br />

■<br />

Substitutionen aller Art, auch kurzfristig, in Wien und Umgebung:<br />

Mag. Katharina Kurz, Fleschgasse 34, 1130 Wien.<br />

Telefon (<strong>01</strong>) 877 38 90, Telefax (<strong>01</strong>) 877 38 90-6, Handy (0664)<br />

441 55 33.<br />

■<br />

Verfahrenshilfe in Strafsachen. RA Dr. Irene Pfeifer-Preclik, Riemergasse<br />

10, 1<strong>01</strong>0 Wien, Telefon und Telefax (<strong>01</strong>) 512 22 90,<br />

(0664) 302 53 56, übernimmt Substitutionen, auch Verfahrenshilfe<br />

in Strafsachen und Rechtsmittel.<br />

■<br />

RA Dr. Michaela Iro, 1030 Wien, Invalidenstraße 13, übernimmt<br />

Substitutionen in Zivil- und Strafsachen in Wien und Umgebung.<br />

Jederzeit, auch außerhalb der Bürozeiten, erreichbar.<br />

Telefon (<strong>01</strong>) 712 55 20 und (0664) 144 79 00, Telefax (<strong>01</strong>)<br />

713 07 54, e-mail iro@aon.at.<br />

■<br />

Ich übernehme für Sie Substitutionen vor den BG Thalgau, Mondsee<br />

und St. Gilgen sowie vor dem LG Salzburg:<br />

RA Dr. Hermann Spatt, 5303 Thalgau, Marktplatz 4, Telefon<br />

(06235) 61 10, Telefax (06235) 61 10-11, Mobiltelefon (0699)<br />

17 17 61 10.


RA Dr. Susanne Pertl, 1040 Wien, Favoritenstraße 41/16, übernimmt<br />

Substitutionen in Zivil- und Strafsachen in Wien und Umgebung,<br />

auch kurzfristig.<br />

Telefon (0699) 10 50 58 52, Telefax (<strong>01</strong>) 505 85 21.<br />

■<br />

RA Mag. Doris Perl, 2230 Gänserndorf, Bahnstraße 20, übernimmt<br />

Substitutionen aller Art, auch kurzfristig, vor allen Gerichten<br />

im Sprengel des LG Korneuburg sowie vor allen Wiener Gerichten.<br />

Telefon und Telefax (02282) 33 99, Handy (0676) 511 94 92.<br />

■<br />

RA Dr. Thomas Würzl, 1<strong>01</strong>0 Wien, Bauermarkt 6, übernimmt infolge<br />

Kanzleieröffnung Substitutionen in Zivil- und Strafsachen.<br />

Telefon (<strong>01</strong>) 532 27 80, Telefax (<strong>01</strong>) 533 90 45.<br />

■<br />

Substitutionen in Zivil- und Strafsachen in Wien und Umgebung,<br />

insbesondere vor dem Bezirksgericht Schwechat, übernimmt RA<br />

Dr. Rosemarie Rismondo, 2320 Schwechat, Sendnergasse 38.<br />

Telefon und Telefax (<strong>01</strong>) 707 84 79, 0676/307 34 60.<br />

■<br />

RA Mag. Johann Meisthuber, Kaigasse 36/1, 5020 Salzburg (unmittelbare<br />

Gerichtsnähe), übernimmt – auch kurzfristig – Substitutionen<br />

aller Art in Salzburg und Umgebung.<br />

Telefon (0662) 84 38 52, Telefax (0662) 84 04 94, e-mail RA-<br />

MEISTHUBER@AON.AT<br />

■<br />

Substitutionen in Kärnten übernimmt Mag. Dr. Reimer Bahr,<br />

9500 Villach, Moritschstraße 2.<br />

Telefon (04242) 21 63 30, Telefax 21 63 40, Mobiltelefon (0664)<br />

181 80 36.<br />

■<br />

RA Mag. Christian Hasendorfer, 2483 Ebreichsdorf, Wr. Neustädter<br />

Straße 48, übernimmt Substitutionen in Zivil- und Strafsachen<br />

vor den Bezirksgerichten Ebreichsdorf, Baden, Pottenstein<br />

und Wiener Neustadt.<br />

Telefon (02254) 728 29, Telefax (02254) 728 29-47.<br />

■<br />

Neue Adresse: Philip Moser, MA (Cantab), Barrister, Europarecht,<br />

Kollisionsrecht und engl Recht, Beratung und Vertretung vor Gericht:<br />

The Chambers of Harvey McGregor QC, 4 Paper Buildings,<br />

Temple, London EC4Y 7EX.<br />

Telefon (0044171) 353 33 66, Telefax (0044171) 353 57 78.<br />

Deutschland: Mandate und Rechtsberatung übernimmt Assessor<br />

Mag. Dr. Reimer Bahr, deutscher und österreichischer Rechtsanwalt,<br />

9500 Villach, Moritschstraße 2, Telefon (04242) 21 63 30,<br />

Telefax (04242) 21 63 40, mit eigener Kanzlei in D-29221 Celle,<br />

Grabenseestraße 11, Telefon (00495141) 90 82 30.<br />

■<br />

Rechtspraktikant, Kanzleierfahrung, hohes Engagement, sehr gute<br />

juristische Kenntnisse sowie im Internet & E-Commerce (dzt Dissertationsarbeit<br />

Kreditnehmerschutz in EU), sucht Konzipientenstelle<br />

ab 1. 2. <strong>2000</strong>.<br />

Zuschriften an den Verlag unter Chiffre A-100545.<br />

■<br />

Wir suchen eine(n) Mitarbeiter(in) für unsere Rechtsanwaltskanzlei,<br />

der/die schon Praxis-Erfahrung und vor allem gute EDV-Kenntnisse<br />

(Programm Advokat für Windows) hat. Rechtsanwaltspartnerschaft<br />

Kolarz & Donnerbauer, <strong>2000</strong> Stockerau, Schießstattgasse 21.<br />

Telefon (02266) 623 43.<br />

■<br />

Rechtsanwaltskanzlei in Wien mit Schwerpunkt Bauvertrags- und<br />

Wirtschaftsrecht sucht jungen Kollegen(in) mit mindestens einjähriger<br />

RA-Praxis.<br />

Zuschriften an den Verlag unter Chiffre A-100544.<br />

■<br />

Rechtsanwaltskanzlei in Linz bietet engagiertem(r) Kollegen(in)<br />

Anschluss in Regiegemeinschaft. Zusammenarbeit vorgesehen.<br />

Umfassende Bibliothek vorhanden.<br />

Zuschriften an den Verlag unter Chiffre A-100541.<br />

■<br />

Regiepartner für etablierte Rechtsanwaltskanzlei im 1. Bezirk,<br />

Nähe Riemergasse, gesucht. Verkehrsgünstige Lage, günstige<br />

Untermiete.<br />

Zuschriften an den Verlag unter Chiffre A-100546.<br />

■<br />

Anwaltskanzlei im Zentrum Wiens bietet eingerichtete Regieräume<br />

(Anwalts- und Sekretariatsraum) für ein bis zwei Kollegen sowie<br />

Infrastruktur mit Substitutionsmöglichkeit.<br />

Telefon (<strong>01</strong>) 512 75 75.<br />

■<br />

Die Zukunft der freien Berufe: Rechtsanwälte, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer,<br />

Notare in einer Kooperationsgemeinschaft im 1. Bezirk<br />

in Wien. 300 m2 stehen insgesamt in Toplage zur Verfügung,<br />

Raumeinteilung nach Bedarf, Anschlüsse vorhanden, 1. Stock mit<br />

Lift, Altbau, neben U-Bahn, Gemeinkostenreduktion und Maximierung<br />

von Synergien.<br />

Telefon 0664/596 72 66.


P.b.b.<br />

Verlagspostamt 1<strong>01</strong>0 Wien<br />

Erscheinungsort Wien<br />

47507W80U<br />

Kanzlei in der Stockerauer Innenstadt aus gesundheitlichen Gründen<br />

voraussichtlich ab 1. 1. <strong>2000</strong> abzugeben.<br />

Auskunft (02266) 622 32.<br />

ÖSTERREICHISCHER RECHTSANWALTSKAMMERTAG, ROTENTURMSTRASSE 13, POSTFACH 612, A-1<strong>01</strong>1 WIEN, TEL. <strong>01</strong>-535 12 75, FAX <strong>01</strong>-535 12 75/13<br />

■<br />

Kanzleiübernahme: Alteingesessene Kanzlei wegen Todesfalls abzugeben.<br />

Anfragen unter „Straf- u Zivilkanzlei“, Chiffre A-100547, an den<br />

Verlag.<br />

■<br />

Zeitschriften: Rechtsanwaltskanzlei verkauft folgende ungebundene<br />

Zeitschriften: ÖJZ 1993–1997; RdW 1987–1997; JBl<br />

1991–1997; gebundene BGBl 1985–1996; Preis nach Vereinbarung<br />

mit Dr. Klaus Voithofer. Telefon (<strong>01</strong>) 536 50.<br />

■<br />

Wir bieten die „Bundesgesetzblätter“ der Jahrgänge 1919 bis<br />

1998 in einem zum Verkauf an. Interessenten wenden sich bitte an<br />

die Firma Bauunternehmung Innerebner & Mayer GmbH, Herrn<br />

Dr. Rieser. Telefax: (0512) 570 78 44.<br />

■<br />

Kanzleiräumlichkeiten, 140 m2 , mit Inventar und Bibliothek, Singerstraße,<br />

Nähe Stephansplatz, weiterzugeben.<br />

Anfragen nach 15. 1. <strong>2000</strong>, Montag–Freitag, 16–18 Uhr unter<br />

Telefon (<strong>01</strong>) 513 61 24 oder (0676) 424 27 26.<br />

■<br />

Kanzlei und Wohnung in einem Haus! 4. Bezirk, U-Bahnnähe, gepflegter<br />

Jugendstilbau, Lift, topsaniert, Parkettböden, Flügeltüren,<br />

Etagenheizung, Luxusbäder, gleichzeitig frei! Unbefristete Hauptmiete.<br />

Kanzlei: 120 m2 Hochparterre<br />

Wohnung: 180 m2 3. Stock (wunderschöne Küche!)<br />

Direkt von Hausverwaltung: (<strong>01</strong>) 505 84 80.<br />

■<br />

Englischübersetzungen, insbesondere juristische Fachübersetzungen,<br />

beglaubigt und unbeglaubigt, Express Service, mother tongue<br />

standard English, anwaltlich qualifizierte Übersetzer aus England<br />

und Österreich.<br />

BLTS – Business and Legal Translation Services, Inh Univ.-Lektor<br />

Rechtsanwalt Dr. Andreas A. Lintl, A-1<strong>01</strong>0 Wien, Lugeck 7, Telefon<br />

(<strong>01</strong>) 512 60 50, Telefax (<strong>01</strong>) 512 86 05.<br />

■<br />

Gewerbliches Buchführungsbüro erledigt Ihre Buchhaltung und<br />

Lohnverrechnung kompetent und termingerecht. Raum Ostösterreich,<br />

LBD-Buchhaltungsservice.<br />

Telefon und Telefax (02249) 43 35 oder 0676/540 12 39, Frau<br />

Scepka.

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