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Der<br />

Schärdinger<br />

DIE BERGLANDMILCH INFORMATION<br />

FÜR MITGLIEDER<br />

Sommer 2012<br />

MILCH & GÄSTE<br />

Urlaub am Bauernhof ist auch für<br />

viele Schärdinger-Betriebe ein<br />

Zusatzeinkommen. So wie bei<br />

Fam. Haider in der Oststeiermark.<br />

Seite 4<br />

AMERIKAS MILCHKAMMER<br />

Der US-Bundesstaat Wisconsin ist berühmt für seine<br />

Milchwirtschaft. Der Schärdinger hat ihn bereist.<br />

Seite 10<br />

FEINE KLEIDER AUS MILCH<br />

Der neueste Schrei in der Modeszene ist „QMilch“:<br />

natürliche Milchfasern für edle Designer-Klamotten.<br />

Seite 14<br />

Mit Schärdinger lässt sich's leben.<br />

WILLE-Töchter<br />

www.schaerdinger.at<br />

leisten mehr! OÖ Besamungsstation GmbH<br />

Foto: Elmar Gubisch<br />

www.besamungsstation.at


VORWORT<br />

Geschätzte Bäuerinnen und Bauern, liebe Jugend!<br />

Am 1. Juni war wieder Weltmilchtag. Die <strong>Berglandmilch</strong> beteiligte<br />

sich einmal mehr in vielfältiger Art und Weise daran, das Lebensmittel<br />

Milch ins Rampenlicht zu rücken, so etwa in Oberösterreich mit<br />

einem Tag der offenen Stalltür, welcher sehr gut angenommen wurde.<br />

Das Anliegen aller beteiligten Milchbauern war es nicht, den Besuchern<br />

aller Altersklassen eine heile Welt vorzugaukeln, sondern<br />

diesen realistisch zu zeigen, wie heute Milch produziert wird, wie<br />

moderne Milchbauern mit diesem wichtigen Rohstoff und vor allem<br />

mit den Tieren umgehen. In Österreich ist Milchproduktion in wachsenden<br />

Betrieben noch weit von industrieller Erzeugung oder gar<br />

Massentierhaltung entfernt, im Gegenteil: Qualitätsmilch und Milchprodukte<br />

aus gentechnikfreier Fütterung mit kontrollierter Tier -<br />

gesundheit sind ein Markenzeichen unserer <strong>Berglandmilch</strong>. Mein<br />

Dank gilt allen Mitgliedern, Delegierten und Funktionären, welche<br />

durch ihre Aktivitäten zum Gelingen dieses wichtigen Werbetages für<br />

unsere Milch beigetragen haben.<br />

Als die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten<br />

Nationen FAO und der Weltmilchwirtschaftsverband 1950 den Weltmilchtag<br />

ins Leben gerufen haben, ahnte wohl niemand, wohin sich<br />

der Milchmarkt entwickeln wird. Gerade in Österreich ist die Milch<br />

zum Symbol bäuerlicher Existenzen geworden. Derzeit ist der Markt<br />

wieder in Bewegung, leider nach unten. Umso wichtiger ist es, unseren<br />

Kunden zu zeigen, welcher Aufwand es ist, Milch zu erzeugen<br />

und welche zusätzlichen Leistungen die Landwirte für unser Land<br />

und seine Bürger erbringen.<br />

Volatilität, also das ständige Auf und Ab am Markt, ist mittlerweile<br />

Stan dard und eine Entwicklung, die sich in jüngster Zeit zunehmend<br />

deutlich beschleunigt. Versuche, mit einfachen Allerweltsargumenten<br />

die Situation zu begründen oder ihr gar gegenzusteuern, verbunden<br />

mit kritischen Zurufen von Außenstehenden, verändern letztlich<br />

nichts und sind absolut entbehrlich. Faktum ist vielmehr: Angebot<br />

und Nach frage regeln nach wie vor den Preis. Die Nachfrage nach<br />

Milchprodukten in Europa ist seit Jahresanfang 2012 stagnierend bis<br />

leicht rückläufig und das Angebot an Rohmilch durch die Bank stark<br />

steigend. Bei der <strong>Berglandmilch</strong>-Gruppe fällt die Anlieferungssteigerung<br />

mit über sieben Prozent Plus noch deutlich stärker aus.<br />

Mit Schärdinger lässt sich's leben.<br />

Allein dadurch stieg in den vergangenen drei Jahren die von <strong>Berglandmilch</strong><br />

verarbeitete Rohmilchmenge um etwa 150 Millionen kg.<br />

Das ist eine Milchmenge, über die mittlere Molkereien in Österreich<br />

insgesamt verfügen, und somit eine Herausforderung auf allen Ebenen<br />

für alle Verantwortlichen der <strong>Berglandmilch</strong>. Wir diskutieren,<br />

planen und prüfen derzeit intensiv, welche Schlüsse aus dieser Entwicklung<br />

zu ziehen sind. Dabei sind das Quotenende 2015 und die<br />

möglichen Veränderungen mit einzukalkulieren. In den vergangenen<br />

Wochen erreichten uns viele Anträge auf Neuaufnahme als Mitglieder,<br />

teilweise Neueinsteiger und Umsteller, aber auch viele Wechsler,<br />

ausgelöst durch Schwierigkeiten am Versandmilchmarkt. Aufgrund<br />

der sehr angespannten Situation am Milchmarkt konnte nur ein Teil<br />

davon positiv beschieden werden. Neulieferanten erhalten nach Auflagen<br />

der Bundeswettbewerbs behörde einen befristeten Liefervertrag<br />

zu den darin festgelegten Bedingungen. Im Gegensatz zu den Lieferanten<br />

der eingebrachten Landfrisch, Tirol Milch und Stainzer<br />

Molkerei verfügen Neulieferanten bekanntlich weder über Verar beitungskapazitäten<br />

noch Marken oder Märkte. Jeweilige Zusatzmengen<br />

müssen somit oft unveredelt versendet werden, was derzeit absolut<br />

fordernd ist. Die strukturellen Veränderungen bei den europäischen<br />

Milchverarbeitern gehen in gewohnter Weise weiter. So plant etwa<br />

die Milchunion Hocheifel dem Vernehmen nach eine Fusion mit Arla<br />

Foods. Auffallend ist, dass fast immer „Spezialisten“ betroffen sind,<br />

die nur einige wenige Produkte herstellen. Sie leben mitunter gefährlich.<br />

Vollsortimenter, also breit aufgestellte Unternehmen mit internem<br />

Risikoausgleich, sind in bewegten Zeiten in der Regel stabiler.<br />

Übrigens: Seit Jänner haben wieder hunderte Milchbauern und Konsumenten<br />

die Seminare unserer Schärdinger Käsesommeliers besucht.<br />

Um diese Käsebotschafterseminare noch intensiver betreiben zu können,<br />

sollen künftig auch bereits geschulte Bäuerinnen und Bauern<br />

dafür gewonnen werden. Für die laufende Ernte wünsche ich allen<br />

trotz Wetterkapriolen ein unfallfreies Arbeiten und gute Erträge!<br />

Ihr Obmann<br />

Johann Schneeberger


Nachdem 2011 die gestiegenen Rohmilchanlieferungen noch gut aufgenommen<br />

worden sind, kommen die internationalen Märkte seit<br />

Jahresbeginn 2012 spürbar unter Druck. <strong>Berglandmilch</strong>-Geschäftsführer<br />

Josef Braunshofer erläutert die jüngsten Entwicklungen.<br />

Die weltweite Steigerung der Milchanlieferung<br />

sorgt seit Jahresanfang für turbulente<br />

Preisausschläge auf den internationalen<br />

Märkten für Milch-Basisprodukte wie Butter,<br />

H-Milch und Magermilchpulver. Neben den<br />

starken Milchländern in Europa wie Deutschland,<br />

Frankreich, Holland oder Polen haben<br />

auch alle anderen wichtigen Anbieter am<br />

Weltmilchmarkt wie Neuseeland, die USA<br />

oder Australien ihre Produktion merkbar<br />

gesteigert. Prozentuell gesehen mit am<br />

stärksten gestiegen ist die Anlieferung in<br />

Österreich. Dies gilt auch für die <strong>Berglandmilch</strong>.<br />

Ich bedanke mich in diesem Zusammenhang<br />

für das Verständnis unserer<br />

Lie feranten und deren Unterstützung, da infolge<br />

der Mehrmengen laufend auch Milchsammeltouren<br />

umgeplant werden mussten.<br />

Diese Zahlen und Fakten sind für uns in der<br />

Milchverarbeitung fordernd und haben leider<br />

auch – gemäß der Regel, dass Angebot und<br />

Nachfrage den Preis bestimmen – Auswirkungen<br />

auf den Produkt- bzw. Rohmilchpreis,<br />

wenn die Nachfrage nicht entsprechend<br />

schnell mitwächst. Trotzdem sehe ich auch<br />

Chancen und Möglichkeiten: Die Milchproduktion<br />

in Österreich hat Zukunft, wenngleich<br />

topographische und strukturelle<br />

Nachteile unserer Bauern abgegolten werden<br />

müssen, um auch in benachteiligten Gebieten<br />

die Bewirtschaftung zu garantieren. Die<br />

<strong>Berglandmilch</strong> wird weiter mit innovativen<br />

Produkten, die sich durch einen erkennbaren<br />

Mehrwert von internationaler Massenware<br />

abheben, etwa durch die GVO-freie Fütterung,<br />

am Markt auftreten.<br />

Durch unser Bekenntnis zu starken nationalen<br />

wie regionalen Marken und zur Verarbeitung<br />

möglichst aller angelieferten Roh -<br />

milch – auch zu saisonalen Anlieferungsspitzen<br />

– sind wir überzeugt, für alle <strong>Berglandmilch</strong>-Mitglieder<br />

die höchste Wertschöpfung<br />

erzielen zu können. Weiters gilt es, alle<br />

Bemühungen und Investitionen nachhaltig<br />

und langfristig anzulegen, auch wenn zu<br />

gewissen Zeiten kurzfristig auf den Spot-<br />

Milchmärkten einfacher und schneller Geld<br />

verdient werden könnte. Die aktuelle Situation<br />

zeigt aber, wie gefährlich es sein kann,<br />

sich weg von der Verarbeitung hin zu reinem<br />

Milchversand zu bewegen. Manchmal lässt<br />

sich auf diesen Rohstoffmärkten gutes Geld<br />

mit unveredeltem, leicht austauschbarem<br />

Rohstoff verdienen, sehr oft bekommt man<br />

aber dort die Härte des Marktes zu spüren.<br />

Und wenngleich auch veredelte Markenprodukte<br />

sich Marktgesetzen nicht entziehen<br />

können, so bringt die Nicht-Austauschbarkeit<br />

ANALYSE<br />

Forderndes Marktumfeld<br />

MIT NATIONALEN & REGIONALEN MARKEN HÖCHSTE WERTSCHÖPFUNG<br />

doch Sicherheit mit sich und wirkt preisstabilisierend.<br />

Wir alle, aber speziell unsere Abteilungen für<br />

Produktentwicklung und Marketing, sind gefordert.<br />

Einige Ideen und Neukonzeptionierungen<br />

aus unserem Haus wird man schon in<br />

nächster Zeit in den Regalen unserer Handelspartner<br />

finden. Österreichs beliebtesten<br />

Käse, den Bergbaron, gibt es nun auch<br />

gschmackig-geräuchert. Rechtzeitig zum<br />

Sommerbeginn gibt es unseren österreichischen<br />

Mozzarella nicht nur in Kugelform,<br />

sondern auch scheibchenweise. Und allen<br />

figurbewussten Liebhabern von kräftigem,<br />

österreichischem Käse seien unsere Schärdinger-Quargelinos<br />

ans Herz gelegt.<br />

TERMINAVISO<br />

Der diesjährige <strong>Berglandmilch</strong> Jugend-<br />

Event findet am Samstag, 25. August<br />

2012, im Werk Wörgl statt. Neben aktuellen<br />

Fakten und Hintergrundinformation<br />

zur <strong>Berglandmilch</strong> werden dort<br />

auch Spaß und Austausch unter den<br />

Jugendlichen aus ganz Österreich nicht<br />

zu kurz kommen. Das detaillierte Programm<br />

findet sich in den Einladungen,<br />

die in den nächsten Tagen via Milchsammelwagen<br />

zugestellt werden. Wie in<br />

den Vorjahren auch wird eine gemeinsame<br />

Busanreise von den Jugendbeiräten<br />

aus den Regionen organisiert. Der<br />

Jugendbeirat der <strong>Berglandmilch</strong> freut<br />

sich auf Ihr/euer Kommen.<br />

Mit Schärdinger lässt sich's leben.<br />

Foto: <strong>Berglandmilch</strong><br />

3


URLAUB AM BAUERNHOF<br />

Vier-Blumen-Quartier<br />

hoch über dem See<br />

„ALMBAUER“ HAIDER BEGRÜSST GERNE GÄSTE AUF SEINEM HOF<br />

Österreichweit bieten 15.500 Betriebe Urlaub am Bauernhof an.<br />

Statistisch gesehen ist das jeder fünfte Tourismusbetrieb in der<br />

Alpenrepublik. Die Landwirte vermieten in Summe knapp 170.000<br />

Gästebetten. 16 davon finden sich am Hof von Schärdinger-Bauer<br />

Josef Haider in Stubenberg.<br />

Die bäuerliche Zimmervermietung erfreut<br />

sich wachsender Beliebtheit unter in- und<br />

ausländischen Gästen: In Österreich sind laut<br />

Umfragen mehr als die Hälfte aller Erwachsenen<br />

(57 %) an Urlaub am Bauernhof, kurz<br />

UaB, interessiert. Das sind immerhin 3,6<br />

Millionen Personen. In Deutschland, woher<br />

traditionell die meisten Österreich-Urlauber<br />

stammen, sind es etwa 6,9 Millionen Menschen.<br />

Auch die östlichen Nachbarländer<br />

Ungarn, Tschechien, Slowakei und Polen<br />

gelten längst als Wachstumsmärkte auch für<br />

die Bauernhof-Touristiker. Das steigende<br />

Inter esse zeigt sich auch im Internet: Im<br />

Schnitt werden täglich etwa 3.000 Besucher<br />

auf der UaB-Plattform gezählt, weiß Hans<br />

Embacher, Geschäftsführer des immerhin<br />

2.650 Mitglieder mit 36.000 Gästebetten zählenden<br />

Verbandes. Deren Auslastung beträgt<br />

durchschnittlich 108 Vollbelegstage pro Jahr<br />

und Bett, davon 60 in der Sommersaison und<br />

48 im Winter, und liegt damit erheblich über<br />

dem bundesweiten Schnitt anderer Gästeherbergen<br />

und sogar nobler Hotels.<br />

Wer hätte das gedacht? Die Tagesausgaben<br />

der Gäste in den ländlichen Regionen werden<br />

insgesamt auf mehr als eine Milliarde Euro<br />

geschätzt. Davon verbleiben laut „Urlaub am<br />

4 Mit Schärdinger lässt sich's leben.<br />

Bauernhof“-Bundesobmann Klaus Vitzthum<br />

auf den Höfen zwischen 500 und 600 Millionen<br />

Euro. Nach den Kennzahlen der Tourismusberatung<br />

schaffen beziehungsweise sichern<br />

die bäuerlichen Zimmervermieter in<br />

Summe auch rund 23.000 Arbeitsplätze im<br />

ländlichen Raum. Die meisten UaB-Anbieter<br />

vermieten übrigens ihre Gästezimmer und<br />

Ferienwohnungen von Frühjahr bis Herbst, in<br />

den Skigebieten findet man dagegen auch im<br />

Winter nahezu überall Unterschlupf bei den<br />

Landwirten.<br />

Für Prognosen, wie sich die Urlaubszeit 2012<br />

entwickeln wird, ist es noch zu früh. Mit der<br />

Saison 2011 waren die UaB-Mitglieder sehr<br />

zufrieden. Mit 1,9 nach dem Schulnotensystem<br />

wurde der letzte Sommer – trotz kühlfeuchter<br />

Witterung gerade im Hochsommer –<br />

in etwa gleich gut bewertet wie der im Jahr<br />

davor. Die beste Note vergaben übrigens die<br />

Vorarlberger (1,5) und die Burgenländer<br />

(1,7). Vor allem die steigende Zahl an Anfragen<br />

und Buchungen aus Deutschland führte<br />

zu besseren Preisen (plus 7 %) sowie einer<br />

notwendigen stabilen Auslastung. UaB-Betriebe,<br />

die sich selbst einem hohen Qualitätsanspruch<br />

verschrieben haben, lukrierten auch<br />

überdurchschnittlich hohe Preise von 29,10<br />

Fotos: Elmar Gubisch (3)<br />

Euro pro Person für ein Zimmer mit Frühstück<br />

oder 70,50 Euro für eine Ferienwohnung<br />

für vier Personen – das ist etwa ein<br />

Viertel mehr als der Durchschnitt aller heimischen<br />

Ferienbauernhöfe. Laut Hans Embacher<br />

wird übrigens knapp die Hälfte aller<br />

Nächtigungen (46 %) mit treuen Stammgästen<br />

erzielt, die statistisch 6,5 Tage bleiben.<br />

Das ist beinahe doppelt so viel wie im übrigen<br />

Fremdenverkehr (3,7 Tage).<br />

Was aber suchen Bauernhof-Urlauber<br />

konkret auf den Höfen? Dazu Marktforscherin<br />

Sophie Karmasin: „Die Gäste wollen am<br />

bäuerlichen Leben teilhaben: durch den Kontakt<br />

mit Tieren oder beim Mithelfen auf Hof<br />

und Feld.“ Karmasin zufolge steht Urlaub am<br />

Bauernhof bei den Konsumenten für Glück,<br />

Auszeit, Erholung und Familie – und liegt<br />

damit genau im Trend nach Regionalität,<br />

Authentizität, Natur und Gesundheit. „Das<br />

sind die Topthemen der Zukunft“, so die<br />

Trendforscherin. „Gäste wollen naturnahen<br />

Genuss mit Sinn und zahlen für diesen emotionalen<br />

Mehrwert.“<br />

Lob für die Anbieter von Urlaub am Bauernhof<br />

gibt es auch vom Landwirtschaftsminister.<br />

Laut Nikolaus Berlakovich sind diese<br />

schließlich „wertvolle Botschafter der bäuerlichen<br />

Welt und Bindeglieder zwischen Tourismus<br />

und Landwirtschaft“. Und das mittlerweile<br />

seit mehr als 20 Jahren – zumindest,<br />

was den Bundesverband betrifft. Denn Gästebetten<br />

rund um Stall und Hof für Sommerfrischler<br />

gab es auch schon während der Kaiserzeit.<br />

Die noch junge UaB-Organisation


dagegen feierte 2011 ihr 20-jähriges Bestehen.<br />

In dieser Zeit sei es gelungen, eine überdurchschnittliche<br />

Auslastung zu erreichen<br />

und die Preise seit 1991 um 120 Prozent anzuheben,<br />

was immerhin dem Doppelten der<br />

Inflation entspreche, so die erfreuliche Bilanz<br />

von Obmann Vitzthum. In den vergangenen<br />

Jahren sei aber auch bei der Qualität der<br />

Zimmer eine bemerkenswerte Entwicklung<br />

gelungen. Eine aktuelle Befragung, vor allem<br />

aber die rege Nachfrage nach den Zimmern<br />

sind wohl der beste Beweis, dass die Gäste<br />

mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis von Urlaub<br />

am Bauernhof überaus zufrieden sind.<br />

Trachtenjanker, Natur, bäuerliche Produkte<br />

– das Landleben boomt, und mittels<br />

Gästebetten profitieren endlich auch die Bauern<br />

davon. So wie Familie Josef und Angelika<br />

Haider, Milchbauern in Stubenberg,<br />

einer der schönsten Ecken in der Oststeiermark.<br />

Ihr Bio-Hof liegt auf 780 m Seehöhe,<br />

hoch über dem Tal, hinunter nach Stubenberg<br />

und zum gleichnamigen See sind es knapp<br />

fünf, zum nächsten Bahnhof 20 Kilometer.<br />

Das Panorama hier oben ist atemberaubend,<br />

an klaren Tagen sieht man weit hinaus bis<br />

nach Ungarn. Der Grünlandbetrieb mit einem<br />

modernen Offenfront-Laufstall für 25 Kühe<br />

ist Lieferant für die auch von der <strong>Berglandmilch</strong><br />

beschickte „Zurück zum Ursprung“-<br />

Linie der Handelskette Hofer. Nachhaltigkeit<br />

wird hier einfach gelebt: Noch im Sommer<br />

soll am Dach des Stalles eine Photovoltaik -<br />

anlage mit 30 kWp montiert werden. Zwei<br />

FRÜHJAHRSAKTION DER ECHTEN ÖSTERREICHER<br />

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AUF DIE FRONT.“<br />

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Komfortwohnungen mit je 50 m² und Balkon<br />

sowie eine „royale“ Ferienwohnung, nahezu<br />

doppelt so groß und mit ebenerdiger Terrasse,<br />

in herrlicher, ruhiger Aussichtslage,<br />

umgeben von naturnah bewirtschafteten Wiesen<br />

und Wäldern weit entfernt von der nächsten<br />

Durchzugsstraße, laden beim „Almbauern“,<br />

so der Hofname, ein zum Erholen und<br />

Entspannen. Auf der Homepage des Betriebs<br />

heißt das dann so: „Die voll ausgestatteten<br />

Ferienwohnungen mit zwei oder drei Schlafzimmern<br />

bieten Blick zum Stubenbergsee,<br />

„JETZT WIRD DER<br />

KREIS ENGER.“<br />

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Mit Schärdinger lässt sich's leben.<br />

5


der zum Baden, Angeln, Surfen oder zu einer<br />

Fahrt mit dem Ausflugsboot einlädt. Eine<br />

Ausfahrt mit dem Traktor, der Kontakt zu<br />

Tieren, mögliches Mitarbeiten am Hof, ein<br />

Spaziergang durch die eigenen Wiesen und<br />

Wälder sowie ein romantischer Lagerfeuerabend<br />

sind für unsere Gäste immer wieder<br />

schöne Erlebnisse.“<br />

Schöne Erlebnisse birgt auch das Leben als<br />

Zimmervermieter. „Es kommen immer wieder<br />

interessante Leute auf den Hof. Schon im<br />

Frühjahr freuen wir uns auf die neuen<br />

Gäste“, erzählt Josef Haider. Seit 2000 beherbergen<br />

sie erst in zwei, seit dem Vorjahr in<br />

drei Ferienwohnungen bis zu 16 Urlauber auf<br />

einmal. Und das mittlerweile auf höchstem<br />

Niveau: Mit „Vier Blumen“ – ähnlich Hotel -<br />

sternen – wurde der UaB-Mitgliedsbetrieb<br />

bewertet: Mehr gibt’s nicht. Besonderer Anziehungspunkt<br />

für die Besucher ist natürlich<br />

der Stall, morgens wie abends. Beim Füttern<br />

darf geholfen werden, beim Melken im<br />

UAB – DIE MARKE<br />

Urlaub am Bauernhof garantiert einen qualitätsgeprüften,<br />

gastfreundlichen Bauernhof,<br />

Winzerhof oder eine Almhütte, wo die<br />

Landwirtschaft wirklich gelebt wird. Freiwillig<br />

und eigenverantwortlich verpflichten<br />

sich die Mitgliedsbetriebe zur Einhaltung<br />

umfangreicher Qualitätsrichtlinien.<br />

Eine Jury prüft und bewertet die Bauernhöfe<br />

regelmäßig nach Kriterien der Erlebnisqualität,<br />

Ausstattungsqualität und Servicequalität.<br />

Auf den ersten Blick ersichtlich<br />

wird das Bewertungsergebnis an der<br />

Anzahl der Blumen, die den Gästen zur<br />

Orientierung dienen, damit diese einen erholsamen<br />

Urlaub erleben:<br />

Zwei Blumen kennzeichnen einen Bauernhof<br />

mit zweckmäßiger Ausstattung. Dusche<br />

oder Bad und WC im Zimmer, in der<br />

Ferienwohnung oder auf der Etage. Drei<br />

6 Mit Schärdinger lässt sich's leben.<br />

Melkstand darf man immerhin zusehen. Für<br />

Kinder sind natürlich die kleinen Kälber in<br />

ihren Iglus die Attraktion, geherzt werden<br />

aber auch Zwergesel Einstein und Zwergziege<br />

Salome. Für die Haiders ist das zweite<br />

Standbein Gästezimmer auch eine Überlebensstrategie<br />

für ihren Vollerwerbsbetrieb.<br />

Mit unter hundert Vollbelegstagen können sie<br />

von einer Bettenauslastung wie in Tourismushochburgen<br />

zwar nur träumen, ein wichtiges<br />

Zusatzeinkommen für den Hof ist das<br />

Geld der Urlauber aber trotzdem. Die Mehrzahl<br />

bleibt eine Woche. Mit der Mehrfachbe-<br />

Blumen stehen<br />

für einen Bauernhof<br />

mit guter Ausstattung<br />

zum<br />

Wohlfühlen. Dusche<br />

oder Bad<br />

und WC im Zimmer<br />

bzw. in der<br />

Ferienwohnung.<br />

Vier Blumen zieren einen Bauernhof mit<br />

sehr guter Ausstattung für höhere Ansprüche.<br />

Dusche oder Bad und WC im Zimmer<br />

bzw. in der Ferienwohnung.<br />

Weitere Spezial-Kriterien für Urlaub am<br />

Bauernhof-Betriebe sind: Winzerkriterien;<br />

Almkriterien; Baby- & Kinderhöfe; Barrierefreiheit.<br />

Internet: www.urlaubambauernhof.at<br />

lastung von Stall-, Hof- und Hausarbeit<br />

kommt die Familie gut zurecht: Angelika<br />

hilft bei der Stallarbeit, Josef reinigt dafür<br />

auch schon mal die Gästewohnungen. So wie<br />

es aussieht, wird Tochter Eva den Betrieb<br />

einmal übernehmen, ihre beiden Schwestern<br />

haben studiert und kommen nur noch an Wochenenden<br />

nach Hause. Wo aber macht ein<br />

Milchbauer Urlaub, wenn er genug hat vom<br />

seinem Bauernhof? „Eigentlich gar nicht“,<br />

lacht Josef. Stimmt nicht ganz: Der eine oder<br />

andere Städteflug ist schon auch mal drin,<br />

dazu Skifahren im Winter. Und auch seine<br />

Funktionärsarbeit für Almland und Steirermilch<br />

zählt für ihn neben dem Lesen von<br />

Fachbüchern – von Philosophie bis Quantenphysik<br />

– als Ausgleich.<br />

Josef Haider ist stolz darauf, einer von<br />

15.000 Lieferanten von Österreichs größter<br />

Molkerei in Bauernhand zu sein: „Wir alle<br />

liefern bekannt gute, hochwertige Milch für<br />

unsere verschiedenen Marken, egal ob für<br />

Schärdinger, Desserta oder Tirol Milch. Die<br />

<strong>Berglandmilch</strong> steht auf gesunden Beinen<br />

und sichert dadurch nicht nur die Zukunft<br />

vieler Milchbauern, sondern ist eigentlich ein<br />

wichtiger Botschafter für unseren Tourismus<br />

und indirekter Werbeträger für ganz Österreich.“<br />

Dass man dies auch gegenüber den<br />

Urlaubern nicht oft genug betonen kann,<br />

steht für den beherzten Biobauern außer<br />

Frage. Seine Gäste sehen das übrigens auch<br />

so, nicht nur, weil man bei den Haiders stets<br />

auch frische <strong>Berglandmilch</strong>-Erzeugnisse im<br />

Kühlschrank vorfindet.


DER SCHÄRDINGER: Was genau sind die<br />

Aufgaben der Firma?<br />

Altendorfer: Die BHG wurde 1996 gegründet<br />

und ging von der früheren AMF bzw.<br />

Lactoprot auf die <strong>Berglandmilch</strong> über. Hervorgegangen<br />

ist sie aus den Zentraleinkaufsabteilungen<br />

der Verbände Schärdinger,<br />

Agrosserta, Alpi, Pikano und ÖMOLK. Für<br />

einige Artikel machen wir den Generalvertrieb<br />

für ganz Österreich, so etwa für die Becher<br />

von Optipack oder die Reiniger von<br />

Calvatis. Ein wesentlicher Tätigkeitsbereich<br />

der BHG ist der gesamte Konzerneinkauf der<br />

<strong>Berglandmilch</strong>-Gruppe inklusive Stammdaten<br />

und Preiswartung für über 6.100 Artikel<br />

Wir arbeiten hier mit mehr als 300 Lieferanten<br />

nur für Verpackungen und Zusatzstoffe<br />

zusammen. Und wir erledigen den Einkauf<br />

für externe, exklusive Kunden und verkaufen<br />

als Handelsgeschäft jedes Jahr an rund 1.700<br />

Abnehmer gut 3.000 verschiedene Artikel.<br />

Wie viele Mitarbeiter hat das Unternehmen?<br />

Aktuell sind es 17 Mitarbeiter, die im Vorjahr<br />

einen Umsatz von über 10 Millionen Euro erwirtschaftet<br />

haben. In der operativen Führung<br />

der BHG werde ich seit Oktober 2011<br />

von Richard John unterstützt, der sehr viel<br />

internationale Erfahrung im Einkauf mitbringt.<br />

Insgesamt wurden 2011 über 10.000<br />

Foto: <strong>Berglandmilch</strong><br />

Herbert Altendorfer, seit Eingliederung der Landfrisch Molkerei<br />

Wels 2009 Co-Geschäftsführer der <strong>Berglandmilch</strong> eGen, über die<br />

Bedeutung der unter seiner Führung wirtschaftenden BHG, der<br />

Betriebsmittel Handels GmbH & Co KG.<br />

Aufträge bearbeitet. Vier Mitarbeiter sind als<br />

Verkäufer im Außendienst tätig.<br />

Einkauf und Vertrieb sind aber nur ein Teil<br />

der Arbeit der BHG …<br />

Zu den Haupttätigkeiten der BHG zählt natürlich<br />

die Suche nach neuen Lieferanten und<br />

Artikeln, das inkludiert Ausschreibungen,<br />

Preisverhandlungen und Vergaben oder die<br />

Vertragsgestaltung in Abstimmung mit der<br />

Rechtsabteilung. Wichtig ist weiters die Koordination<br />

bei Umstellungen und Änderungen<br />

von Produkten. Die BHG ist bewusst<br />

„schlank“ organisiert, daher werden viele Tätigkeiten<br />

durch das Mutterunternehmen<br />

<strong>Berglandmilch</strong> gegen Verrechnung gemacht:<br />

Dazu zählen die Personalverwaltung, Recht<br />

und Controlling, der gemeinsame Zahlungsverkehr<br />

sowie die Betreuung unserer EDV-<br />

Netzwerke.<br />

Im Zuge der Aufnahme anderer Molkereigenossenschaften<br />

in die <strong>Berglandmilch</strong>-Gruppe<br />

– von Landfrisch über Tirol Milch bis Stainzer<br />

– wurde stets die Kostenersparnis durch<br />

den gemeinsamen Einkauf ins Treffen geführt.<br />

Konnte diese operativ bereits umgesetzt<br />

werden?<br />

Durch den zentralen Einkauf über die BHG<br />

konnten wesentliche Synergien bei der Be-<br />

stellung und Logistik bis hin zur Lagerhaltung<br />

und Reklamationsabwicklung erzielt<br />

werden. Es ergeben sich durch Einsparungen<br />

bei der Abwicklung, bei Losgrößen und Logistik<br />

Möglichkeiten für günstigere Preise.<br />

Die BHG war bisher an vier Standorten<br />

tätig: in Aschbach, Voitsberg, Wien und<br />

Geinberg. Wien wurde dieser Tage aufgelassen<br />

und nach Geinberg verlegt. Weshalb?<br />

Der Standort Wien hat sich fast ausschließlich<br />

mit dem Verkauf von Edelstahlteilen beschäftigt,<br />

auch das Edelstahllager war in<br />

einer angemieteten Lagerhalle untergebracht.<br />

Da wir in Geinberg genug eigene Lagerflächen<br />

zur Verfügung haben und es auch personelle<br />

Synergien gibt, wurde diese Entscheidung<br />

für die Verlagerung getroffen.<br />

Welchen Stellenwert haben die bäuerlichen<br />

Kunden der BHG und was plant die BHG in<br />

nächster Zeit für diese Kundengruppe?<br />

Unter den Kunden der BHG haben die<br />

Milchbauern einen wichtigen Stellenwert.<br />

Die meisten von ihnen sind einerseits Eigentümer<br />

und Milchlieferanten der <strong>Berglandmilch</strong><br />

und andererseits Kunden der BHG.<br />

Wir sehen es daher als unsere Aufgabe, für<br />

sie ein kompetenter Partner zu sein. Das<br />

beweisen wir durch interessante Monats -<br />

aktionen mit milchwirtschaftlichen Bedarfsartikeln<br />

für den Bauernhof. Aktuell planen<br />

wir, einen Hemmstofftest über die Molkereiexpedite<br />

in den Vertrieb zu bringen. Das<br />

BHG-Sortiment deckt auch Verpackungsmaterial,<br />

Hilfs- und Zusatzstoffe für den Direktvermarkter<br />

ab.<br />

Mit Schärdinger lässt sich's leben.<br />

BHG<br />

„Zentraler Einkauf<br />

optimiert die Kosten“<br />

INTERVIEW MIT DEM SCHÄRDINGER-MANAGER FÜR BETRIEBSMITTELEINKAUF<br />

7


QR-CODE<br />

Schneller geht’s nicht<br />

WAS KANN DAS KLEINE INFOKÄSTCHEN AUS SCHWARZEN PUNKTEN?<br />

Innovative Unternehmen kommen daran längst nicht mehr vorbei<br />

und wissbegierige Konsumenten schon gar nicht. Die Rede ist von<br />

QR-Codes – kleinen Quadraten, hinter denen sich nützliche Infos<br />

und Daten verbergen. Neuerdings auch bei Schärdinger.<br />

Nur wenige Services haben in den vergangenen<br />

Jahren einen solchen Hype erlebt. Als Instrument<br />

für das „Social Media Marketing“<br />

sind sie nicht mehr wegzudenken, und wer<br />

gerade als Unternehmen noch keine(n) hat,<br />

dem fehlt es offensichtlich an Kreativität.<br />

Auf den ersten Blick ist ein QR-Code „nur“<br />

ein schlichtes Quadrat, hinter dessen Matrix<br />

sich Daten verbergen. Dabei kommen die<br />

Codes, bereits im Jahr 1994 von einer japanischen<br />

Firma entwickelt, mittlerweile in den<br />

verschiedensten Bereichen zur Anwendung.<br />

Wie aber funktionieren sie?<br />

QR-Codes (engl. „quick response“/schnelle<br />

Antwort) sind die „Weiterentwicklung“ von<br />

regulären 1D-Strichcodes, können aber wesentlich<br />

mehr Informationen beinhalten als<br />

bisher. Verbarg sich hinter einem Strichcode<br />

nur ein numerischer Wert (bspw. 123456)<br />

und benötigte man eine Datenbank, um die<br />

Bedeutung herauszufinden, kann ein QR-<br />

Code hingegen eine Vielzahl an unterschiedlichen<br />

Daten ohne eine externe Datenbank<br />

speichern: Kontaktdaten (Name, Telefonnummern,<br />

E-Mail-Adressen, …), geografische<br />

Standortdaten, Web- oder Videolinks.<br />

Ein QR-Code ist leicht zu erkennen. Er beinhaltet<br />

immer drei Quadrate in den Ecken. Ab-<br />

8 Mit Schärdinger lässt sich's leben.<br />

gerufen wird der Code via Smartphone. Der<br />

Vorteil: Anstatt Informationen (Internet-<br />

URL, Daten einer Visitenkarte etc.) etwa in<br />

ein iPhone einzutippen, scannt man den QR-<br />

Code. Man benötigt dafür lediglich ein<br />

Smartphone mit Kamera und einer entsprechenden<br />

App (QR-Code-Reader für<br />

Smartphone). Mit Hilfe der Kamera wird der<br />

Code gescannt und die App am Handy analysiert<br />

bzw. decodiert den Code.<br />

Egal ob Anbieter von Marken-Lebensmitteln,<br />

Autohersteller, Dienstleister wie Hotels,<br />

die Gastronomie oder sogar Museen, jeder,<br />

der seine Kunden über sein Produkt informieren<br />

oder neue Kunden darauf aufmerksam<br />

machen will, nutzt QR-Codes – auf der<br />

Verpackung, auf Inseraten und Plakatwänden.<br />

Ende 2007 führte die Zeitung „Welt<br />

Kompakt“ als erste QR-Codes ein. Mittlerweile<br />

kann man über den QR-Code in vielen<br />

anderen Zeitungen und Zeitschriften Zusatzinfos<br />

abrufen. In Frankreich hat ein findiger<br />

Landwirt das Strichbild sogar dazu genutzt,<br />

um mehr Aufmerksamkeit für seine Arbeit zu<br />

erhalten. Um möglichst viele Menschen auf<br />

seine landwirtschaftlichen Produkte aufmerksam<br />

zu machen, gestaltete er ein Spiel, bei<br />

dem QR-Codes auf seine Kühe aufgedruckt<br />

wurden. Wer den QR-Code scannte, wurde<br />

direkt zu einem Spiel weitergeleitet. Zu gewinnen<br />

gab es neben T-Shirts selbst erzeugte<br />

Produkte des Bauern. Das Medienecho auf<br />

diese Aktion war enorm, die Bekanntheit des<br />

Betriebes wuchs binnen weniger Tage. Nicht<br />

wenige stiegen auch direkt über den Weidezaun<br />

zu den Kühen, um an die QR-Codes zu<br />

gelangen, erzählte der Landwirt schmunzelnd.<br />

Auch die <strong>Berglandmilch</strong> hat mittlerweile<br />

QR-Codes für ihre Produkte. Aktuell sind<br />

Schärdinger Pastakäse, Quargel Natur und<br />

Paprika sowie die beiden neuen „Die<br />

schlanke Linie“-Puddings Vanille und<br />

Schoko damit ausgestattet, ab Sommer folgt<br />

Lattella. Der Mehrwert für die Kunden sind<br />

hochwertige Rezepte oder kurze Koch-<br />

Videos sowie Infos über aktuelle Gewinnspiele<br />

und Promotion-Aktionen. Ab Juli<br />

werden auch die Plakate für Schärdinger-<br />

Milch- und Tirol-Milch- Promotion mit QR-<br />

Codes versehen. Schärdinger-Manager Reinhard<br />

Rosenauer: „Wir sehen QR-Codes als<br />

innovative Möglichkeit, mit unseren Kunden<br />

zu kommunizieren. Entsprechend wird dieser<br />

Bereich weiter ausgebaut werden.“


Die Agrarpolitik zieht sich zunehmend aus den Märkten zurück. Im<br />

Jahr 2015 entfällt die Milchquote als letztes großes politikgesteuertes<br />

Marktinstrument zur Risikominimierung. Welche Risikoabsicherungen<br />

in der Milchwirtschaft gibt es nach der Quote?<br />

Bei einer vom Bauernverband und dem<br />

Milchindustrie-Verband veranstalteten<br />

Milchforum in Berlin hieß es: Die Bauern<br />

müssen sich auf schwankende Milchpreise<br />

einstellen, die zunehmend vom Weltmarkt<br />

beeinflusst werden. Die Zunahme bilateraler<br />

Handelsabkommen werde auch die Milchmärkte<br />

treffen.<br />

Gut an den geplanten Vorschlägen zur EU-<br />

Agrarreform sei die Öffnung der Krisenintervention<br />

auch für den Milchsektor, waren sich<br />

die meis ten Forum-Teilnehmer einig. Allerdings<br />

seien die Auslösemechanismen und das<br />

Spektrum für Zahlungen aus dem Interven -<br />

tionsfonds bei Marktstörungen, Tierseuchen<br />

oder Vertrauensverlust der Konsumenten, die<br />

sich in einer Kaufzurückhaltung widerspiegeln,<br />

noch offen, so Karl-Heinz Tholen,<br />

Milchexperte im Deutschen Landwirtschaftsministerium.<br />

Wer Risikoabsicherung nur als<br />

Preisabsicherung verstehe, der fasst nach Ansicht<br />

von Christian Bock von der Landwirtschaftlichen<br />

Rentenbank den Begriff<br />

allerdings zu kurz. Aus seiner Sicht gehören<br />

betriebliche Belange wie die Liquiditätsplanung,<br />

das Personal- und Flächenmanagement<br />

genauso dazu wie die Absicherung des Betriebsleiters.<br />

Zur Preisabsicherung zeigen –<br />

vor allem im Norden Deutschlands – immer<br />

mehr Landwirte wachsendes Interesse an<br />

Kontrakten an der Warenterminbörse. Doch<br />

was bei Getreide und Ölsaaten gut funktioniert,<br />

steckt im Milchgeschäft noch in den<br />

Kinderschuhen. Voraussetzungen für Milchtermingeschäfte<br />

seien liquide Märkte, erklärte<br />

Professor Holger Thiele vom<br />

Informations- und Forschungszentrum für<br />

Ernährungswirtschaft in Kiel. Außerdem<br />

müssten sich die Marktteilnehmer darüber im<br />

Klaren sein, dass ein Kontrakt zwar den<br />

Preisausschlag nach unten abfange, aber auch<br />

Preisspitzen auslasse. Nach Weizen gehört<br />

Milch mit Preisschwankungen von bis zu 45<br />

Prozent zu den volatilsten Agrarprodukten.<br />

Solche Preisspitzen könnten vor Vertragsende<br />

schnell eintreffen, so Thiele.<br />

An der „Eurex“ in Frankfurt wird beispielsweise<br />

Butter vorerst nur an vereinzelten<br />

Tagen und nur mit einem Volumen von 80<br />

Kontrakten gehandelt. An der „Chicago Mercantile<br />

Exchange“ wird Käsereimilch immerhin<br />

schon täglich mit bis zu 3.000 Kontrakten<br />

gehandelt. Die Warenterminbörse gehört bei<br />

den Milchbauern aber noch längst nicht zum<br />

täglichen Portfolio der Risikoabsicherung.<br />

Das bestätigt auch Hauke Hansen, der in<br />

Mecklenburg-Vorpommern einen Betrieb mit<br />

900 Milchkühen führt. Während Getreide-<br />

MILCHMARKT<br />

Von der Warenterminbörse<br />

bis zum Weidetor<br />

RISIKOABSICHERUNG NACH AUSLAUFEN DER MILCHQUOTE<br />

bauern an der Börse ihre Gewinnmarge absichern<br />

könnten, funktioniert dies mit Milch-<br />

Termingeschäften noch nicht. Auch könne<br />

die Börse nicht alles absichern: Sein Risiko<br />

im Betriebsalltag seien witterungsbedingte<br />

Minderqualitäten der Futtergrundlage oder<br />

die Gesundheit seiner Kühe. Vor einiger Zeit<br />

war ihm eine Kuh ausgebüxt und stand bis<br />

zum Bauch in einem See. Für Hansen fängt<br />

die praktische Risikoabsicherung daher mit<br />

einem festen Weidetor an. AID<br />

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Mit Schärdinger lässt sich's leben.<br />

Fotos: Archiv<br />

9


REPORTAGE<br />

In Amerikas<br />

Milchkammer<br />

UNTERWEGS IM US-BUNDESSTAAT WISCONSIN<br />

„Käseköpfe“ nennen die Amerikaner etwas spöttisch die Einwohner<br />

von Wisconsin. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Nirgendwo<br />

sonst in den USA wird so viel Käse produziert wie in diesem<br />

Bundesstaat. Bernhard Weber war vor Ort.<br />

Wer von Chicago gen Norden fährt und nach<br />

gut einer Autostunde die Grenze von Illinois<br />

nach Wisconsin überquert, der sieht alsbald<br />

nur noch weite Weideflächen und die typischen<br />

roten Farmhäuser mit ihren charakteristischen<br />

Kornsilos und Wassertürmen. Der<br />

Landstrich ähnelt der nordischen Landschaft<br />

in Südschweden, es gibt hier sage und<br />

schreibe 15.000 Seen und dazu ausgedehnte<br />

Waldgebiete. Nach Kanada ist es nicht mehr<br />

weit. Auf den Wiesen um die kleineren Höfe<br />

tummeln sich schwarzweiße Holstein-Kühe.<br />

Dazwischen immer wieder Mastbetriebe für<br />

schwarze Angus-Stiere. Die einen liefern<br />

beste Milch, die anderen saftige Steaks.<br />

Vor allem für die Bewohner der nahegelegenen<br />

Millionenmetropole Chicago am Lake<br />

Michigan ist Wisconsin ein Naherholungsgebiet.<br />

Im übrigen mittleren Westen dominieren<br />

ebene Mais- und Sojafelder, so weit das<br />

Auge reicht, die eher eintönige Szenerie einer<br />

Agrarsteppe. Dagegen bietet das hügelige<br />

Wisconsin typische „Countryside“, pures<br />

Leben auf dem Lande.<br />

Außerhalb der USA bekannt ist der Bundesstaat<br />

für seine röhrenden Kult-Öfen auf zwei<br />

Rädern. Harley-Davidson-Motorräder kommen<br />

aus Milwaukee. In den Vereinigten Staaten<br />

selbst weiß nahezu jedes Kind: Aus Wis-<br />

10 Mit Schärdinger lässt sich's leben.<br />

consin kommen Butter und Käse. Nur Kaliforniens<br />

Kühe liefern mehr Milch als die aus<br />

Wisconsin. Von hier stammen 25 Prozent<br />

aller in den USA erzeugten Käse, jedes vierte<br />

Kilogramm Butter, und Wisconsin ist Nr. 3<br />

bei der Erzeugung von Milchpulver (nach<br />

Idaho und Vermont). Kein Wunder also,<br />

dass die „Quarter-Dollar“-Münze dieses<br />

Agrar-Bundesstaates auch eine Holstein-<br />

Kuh, Maispflanzen sowie ein Käselaib zieren<br />

– die Grundnahrungsmittel seit Gründung<br />

des Staates 1848 durch europäische Einwanderer,<br />

vorwiegend Deutsche, Polen und<br />

Dänen. Danish Cheese(cake) ist übrigens bis<br />

heute Synonym für Topfengebäck in ganz<br />

Amerika. Auch die großen US-Lebensmittelkonzerne<br />

haben hier teils ihre Wurzeln oder<br />

haben sich hier niedergelassen, die Dichte an<br />

Molkereien und „Cheese Factorys“ ist hoch.<br />

Fotos: Weber (6)<br />

Beliefert werden diese von Betrieben wie<br />

„Larson Acres“. Jamie Larson bewirtschaftet<br />

mit seiner Großfamilie, bestehend aus Eltern,<br />

Geschwistern, dem Onkel und Cousins eine<br />

Milchviehfarm mit 2.500 Holstein-Kühen<br />

und umgerechnet mehr als 2.000 Hektar Futterflächen<br />

mit Mais und „Alfalfa“, also Luzerne.<br />

Man beschäftigt 65 Mitarbeiter, die<br />

Hälfte davon sind Melker aus Mexiko.<br />

Knapp 41 Liter Milch gibt jede Kuh pro Tag,<br />

der Stalldurchschnitt liegt um die 12.500 kg<br />

je Tier, etwa 30 Millionen Liter Milch liefert<br />

man übers Jahr mit drei eigenen Tank wägen<br />

an die Molkerei. Das Geschäft läuft gut, auch<br />

dank derzeit wieder besserer Preise von über<br />

30 Cent/Liter. Zugute kommt den Larsons,<br />

dass ihr Verarbeiter gerade mal 15 Meilen<br />

entfernt und damit „um die Ecke“ produziert<br />

– denn US-Farmer tragen die Kosten für<br />

den Transport ihrer Rohmilch zum Verarbeiter<br />

selbst.<br />

Der Betrieb, vor genau 55 Jahren vom Großvater<br />

gekauft und anfangs mit 180 Kühen betrieben,<br />

ist imposant: nebeneinander moderne<br />

Offenställe im erweiterbaren Baukasten sys -<br />

tem, 400 Meter lang, mit breiten, befahrbaren<br />

Futtertischen, Vorhängen und Ventilatoren<br />

gegen die Sommerhitze. Der Einstreu-Sand<br />

wird teuer separiert und wie derverwendet,<br />

die anfallende Gülle in badeteichgroßen Becken<br />

gesammelt. Später wird sie als Dünger<br />

flüssig via Rohrleitungen auf die umliegenden<br />

Felder gepumpt oder getrocknet mittels<br />

Düngerstreuer verteilt. 2007 wurde der Betrieb<br />

massiv erweitert, die Kuhzahl von 1.200<br />

auf 2.500 Tiere mehr als verdoppelt. Seither


wird hier rund um die Uhr in drei Schichten<br />

in zwei Melkständen mit 40 bzw. 42 Melkplätzen<br />

Milch gewonnen. Roboter sind bis<br />

dato kein Thema. Mexikaner arbeiten um<br />

etwas mehr als sieben Euro je Stunde billiger<br />

und dank spezieller Grifftechniken schneller<br />

als jede Maschine. BST-Hormon-Einsatz<br />

macht alles noch rentabler.<br />

Den Farmer selbst sowie die zwölfköpfige<br />

Besitzerfamilie interessieren vor allem die<br />

Kosten pro Kuhplatz sowie die Preise für<br />

Futter oder Diesel. Letzterer ist mit 33 Euro-<br />

Cent billig und immerhin für Landwirte steuerbefreit.<br />

Sonst gibt’s für Milchbauern kaum<br />

Förderungen wie in Europa, bis auf 35 Dollar<br />

für jeden Hektar Mais, Sojabohne oder Weizen.<br />

Der Einsatz von Wachstumshormonen<br />

oder „Round-up Corn“, also Genmais, wird<br />

nicht hinterfragt, kritische Stimmen dazu,<br />

meint Jamie, stammen ohnehin nur „von<br />

Personen, die nichts von der Produktion<br />

verstehen“ würden. Wenig Interesse zeigt der<br />

Farmer auch an der US-Agrarpolitik. Was er<br />

sich von der neuen „Farm Bill“ erwartet?<br />

„Ich kenne mich da nicht so aus. Hauptsache,<br />

meine Milchproduktion bleibt weiterhin<br />

profitabel.“<br />

Damit dem so ist, dafür setzt man auf neueste<br />

Technik: schlagkräftige Maschinen von John<br />

Deere, darunter das 800-PS-Flaggschiff unter<br />

den Feldhäckslern, um damit gleich zehn<br />

Maisreihen auf einmal zu ernten. Selbstverständlich<br />

mit „Harvest Lab“. Damit wird<br />

mittels Nah-Infrarot-Sensor sekundenschnell<br />

direkt auf der Erntemaschine die Feuchtig-<br />

US-DAIRYLAND<br />

Betriebe wie Larson Acres sind selbst in<br />

Wisconsin eher die Ausnahme. Ein großer<br />

Teil der 1,26 Millionen Kühe wird in Betrieben<br />

mit Anbindeställen und bis zu 150<br />

Kühen gehalten. Der Widerstand gegen die<br />

gigantischen Stalleinheiten nimmt auch in<br />

der sonst sehr agrarfreundlichen Bevölkerung<br />

zu. Der Strukturwandel ist stark, vier<br />

bis fünf Prozent der aktuell rund 12.000<br />

Milchbauern (1995 waren es noch doppelt<br />

so viele) geben jedes Jahr auf, trotz Stalldurchschnitten<br />

über 9.400 kg. Rund um<br />

die intensiven Milchviehbetriebe sieht man<br />

keine Tiere mehr auf der Weide. Das<br />

Wachstum solch großer Betriebe wird<br />

zudem dadurch erschwert, dass die Banken<br />

seit der Finanzkrise für die Investitionen<br />

deutlich mehr Eigenkapital fordern. Genügten<br />

früher 20 Prozent Eigenkapital,<br />

sind heute 40 Prozent und mehr erforderlich.<br />

Dazu kommen die Milchpreisschwankungen<br />

in den USA von 26 Cent (2003)<br />

auf 40 Cent (2007) bis 22 Cent (2009).<br />

2011 kratzte man wieder an der 40-Cent-<br />

Marke. Alle staatlichen Initiativen haben<br />

diese Schwankungen nicht verhindern<br />

können. Nicht alle Milchproduzenten in<br />

den USA haben es gelernt, mit diesen<br />

Preisschwankungen umzugehen. Momentan<br />

ist der Milchpreis wieder oben, sofort<br />

wird die Produktion um zirka fünf Prozent<br />

gepusht sowie der Export um zwölf bis 14<br />

Prozent. Bei großen Investitionen werden<br />

auch die Dairyfarmer durch die Banken<br />

verpflichtet, einen Teil ihrer Produktion an<br />

der Börse in Chicago abzusichern.<br />

Anders als in Europa ist die Molkereilandschaft<br />

in Wisconsin sehr zersplittert.<br />

Neben einigen großen gibt es 200 kleinere<br />

Molkereien, überwiegend Käseerzeuger.<br />

Die Absprachen zwischen Milchbauern<br />

und Verarbeitern erfolgen mündlich, die<br />

Vertragslaufzeiten sind sehr kurz, oft ist<br />

sogar ein wöchentlicher Wechsel möglich.<br />

„Dairyland“-Gouverneur Scott Walker hat<br />

erst im Frühjahr 2012 für seinen Bundesstaat<br />

eine große Milchinitiative – 30 x<br />

20 – angekündigt: Er will damit die<br />

Milchproduktion bis 2020 um 30 Milliarden<br />

Pfund erhöhen, um so den Status von<br />

Wisconsin als Milchland Nr. 1 in den<br />

USA abzusichern. Denn nach wie vor liefern<br />

die Milchbauern nur 90 Prozent der<br />

möglichen Verarbeitungskapazitäten.<br />

Mit Schärdinger lässt sich's leben.<br />

11


keit des Erntegutes gemessen und zudem<br />

werden auch gleich die Inhaltsstoffe des Erntegutes<br />

bestimmt, wie Zuckergehalt, Stärke-<br />

12 Mit Schärdinger lässt sich's leben.<br />

oder Proteinanteil. Milchviehbetriebe wie<br />

jener der Larsons können so die Futterrationen<br />

für ihre Tiere noch genauer dosieren,<br />

US-MILCHMARKT: DIE MILCH SPRUDELT<br />

In den USA haben die Milcherzeuger im<br />

vergangenen Jahr Milch im Wert von 87,15<br />

Mrd. US-Dollar, umgerechnet rund 68,8<br />

Mrd. Euro, an die Molkereien angeliefert.<br />

Damit stiegen die Erzeugererlöse aus der<br />

Milchproduktion um 26 Prozent. Doch die<br />

steigenden Milchmengen drücken jetzt den<br />

Milchpreis. 9,194 Mio. Milchkühe produzierten<br />

in den USA im Jahr 2011 89.017<br />

Mio. t Milch. Damit erreichte die Zahl der<br />

Milchkühe annähernd wieder den Stand<br />

des Jahres 2009. Die US-Farmer nutzen<br />

den guten Milchpreis, um ihre Bestände<br />

kräftig aufzustocken. Zudem geben die<br />

Kühe auch noch mehr Milch. So erhöhte<br />

sich die Milchleistung auf knapp 9.700 kg<br />

pro Kuh und Jahr. Der durchschnittliche<br />

Fettgehalt lag bei 3,71 Prozent.<br />

Der US-Milchmarkt 2011 in Zahlen: Die<br />

Anzahl der Milchkühe belief sich auf<br />

9.194.000 Tiere, diese erzeugten 89 Mio. t<br />

Milch. Die durchschnittliche Milchleistung<br />

Altbau - Sanierung<br />

isoliert, dämmt, heizt<br />

betrug 9.682 kg/Jahr mit 3,71 Prozent Fettgehalt.<br />

Insgesamt wurde Milch im Wert von<br />

68,4 Mrd. Euro produziert, die Anzahl der<br />

Molkereien ist 1.278.<br />

Für 2012 rechnet das Landwirtschaftsministerium<br />

in Washington mit einem weiteren<br />

Anstieg der Milcherzeugung. Im Mai<br />

wurde die Prognose für das laufende Jahr<br />

auf 91,6 Mio. t angehoben. Dies entspricht<br />

einer Zunahme um 2,9 Prozent. Doch die<br />

steigenden Milchmengen drücken jetzt den<br />

Milchpreis. Für 2012 rechnet man im Jahresdurchschnitt<br />

mit einem Rückgang der<br />

Milchpreise um etwa 15 Prozent. Für 2013<br />

wird wieder eine leichte Erholung der<br />

Preise erwartet. Die steigenden Futterkosten<br />

und die sinkenden Milchpreise üben<br />

Druck auf die Erlöse der Milcherzeuger<br />

aus. Das löst vermutlich 2013 einen Rückgang<br />

der Milchkuhbestände aus.<br />

Quelle: Elite Milchmagazin<br />

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Düngung verbessern. Stets aktuelle Bodenproben-Analysen,<br />

dreimal im Jahr, sind auf<br />

der Muster-Farm in Wisconsin mittlerweile<br />

obligat, auch der immer strengeren Umweltauflagen<br />

wegen. Die Gülle kommt dennoch<br />

weiterhin direkt aufs Feld, und nicht als Substrat<br />

aus einer Biogasanlage. Jamie Larson:<br />

„Der Strompreis bei uns ist zu niedrig dafür,<br />

da nützen wir sie besser als Dünger.“<br />

Übrigens: Dass Europas Milchbauern – darunter<br />

auch jene der <strong>Berglandmilch</strong>-Gruppe<br />

– mit ihren Produkten denen ihrer US-Kollegen<br />

durchaus nicht nachstehen, beweisen sie<br />

alle zwei Jahre ebenfalls in Wisconsin, dem<br />

Austragungsort der Käse-Weltmeisterschaften<br />

seit 1958. Seit 1970 ist Österreich regelmäßig<br />

mit dabei und so haben auch Schärdinger-Käse<br />

oft hervorragend abgeschnitten:<br />

2008 mit Gold für „Amadeus“, 2010 gab’s<br />

zweimal Silber für „Landfrisch/Schnittlauch“<br />

und „Rauchkäse“, heuer holte der „Tiroler<br />

Felsenkellerkäse“ Bronze.<br />

Ing. Bernhard Weber ist Chefredakteur<br />

von BLICK INS LAND,<br />

Österreichs größtem Agrarmagazin<br />

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direkt auf den Rohbau


Kuhmilcherzeugnisse erfreuen sich im 32<br />

Millionen Einwohner zählenden Königreich<br />

in Nordafrika wachsender Beliebtheit. Natürlich<br />

hat auch Marokko seine eigene Milchproduktion,<br />

und das durchaus auf hohen<br />

Zuchtvieh- und Leistungsstandards. Etwa<br />

300.000 Milchbauern zählt das Land, aber<br />

gerade mal 1.000 Betriebe haben mehr als<br />

20 Kühe im Stall. Unter diesen sind Holstein<br />

besonders gefragt. Immerhin kauft derzeit<br />

kein Land mehr deutsche Holstein-Kühe als<br />

das nicht nur geografisch westlichste aller<br />

Maghrebländer. Unglaublich, aber wahr:<br />

60 Prozent aller Milchkühe in Marokko sind<br />

deutscher Herkunft. Im vergangenen Jahr<br />

waren es 16.000 Zuchtrinder und mehr als<br />

150.000 Einheiten Rindersperma, die laut<br />

ARGE Deutscher Rinderzüchter dorthin verkauft<br />

wurden – ein Rekord. Auch<br />

Zuchtvieh aus Österreich ist im<br />

Kommen. Erste Tierlieferungen<br />

wurden bereits bewerkstelligt.<br />

Mit der Nachfrage nach Milchprodukten<br />

wächst in der Mittelschicht<br />

auch der Appetit<br />

auf Rindfleisch. Derzeit forciert<br />

die Regierung die Modernisierung<br />

der Schlachthöfe.<br />

Fleckvieh und Braun-<br />

SCHÄRDINGER GOES INTERNATIONAL<br />

Kein Märchen aus<br />

Tausendundeiner Nacht<br />

MAROKKO IMPORTIERT SCHÄRDINGER-KÄSE SOWIE ROTTALER-H-MILCH<br />

Am besonders quirligen Marktplatz Djemaa-el-Fna mitten im atemberaubenden<br />

Marrakesch wird man sie zwar nicht finden, die Milchprodukte<br />

von Schärdinger. Aber auch in Marokko genießt man von<br />

Tanger über Rabat bis Agadir Käse aus Österreich.<br />

vieh aus der Alpenrepublik mit mehr Fleisch<br />

auf den Rippen könnte ebenfalls ein Exportschlager<br />

werden. Der jährliche Importbedarf<br />

an Zuchtrindern liegt bei etwa 9.000 Stück.<br />

Die durchschnittliche Milchleistung liegt<br />

zwischen 2.400 und 3.800 kg, in Gunstlagen<br />

und mit milchbetonten Holstein ist auch eine<br />

Jahresleistung von bis zu 6.800 kg möglich.<br />

Wären außerhalb der Städte nicht die roten<br />

Lehmmauern, die die Wiesen säumen, auf<br />

denen schwarz-weißes Vieh Kamille weidet<br />

– man könnte sich im Alpenvorland wähnen.<br />

Zwar wird Marokko von der Sahara gesäumt;<br />

doch „El Niño“ bringt viele und regelmäßige<br />

Regenfälle und die sorgen für<br />

sattes Grün. Auch die Quellen des Atlas-Gebirges<br />

lassen fruchtbare Gegenden ergrünen.<br />

Große internationale Molkereikonzerne<br />

haben sich<br />

längst in Marokko etabliert,<br />

allen voran „Brasserie du<br />

Maroc“ aus Spanien, „Nestlé“ aus der<br />

Schweiz, aber auch „Sialim Bel“ aus Frankreich<br />

oder „Kraft Food“ aus den USA.<br />

Daneben gibt es lokale Genossenschaften,<br />

die auch die Milch kleinster Betriebe verarbeiten<br />

und ihren Lieferanten auch schon mal<br />

das Geld für ihre Tiere oder das Futter vorstrecken.<br />

Gemolken werden in Marokko<br />

natürlich auch Ziegen und Dromedare.<br />

Am Land verkaufen die Frauen der Berber<br />

und Araber am Markttag den Käse noch in<br />

ein Palmenblatt gewickelt, „jben jbala“ ist<br />

beliebt. In den Supermärkten der großen<br />

Städte und Tourismuszentren wie Casablanca,<br />

Fes oder in der Hauptstadt Rabat<br />

dagegen findet man in den Kühlregalen auch<br />

Importkäse, darunter Produkte von<br />

Österreichs größter Bauernmolkerei<br />

<strong>Berglandmilch</strong>.<br />

Seit 2008 werden regelmäßig Käsespezialitäten<br />

von Schärdinger sowie Haltbar-Milch<br />

von Rottaler per LKW und Schiff nach Casablanca<br />

geliefert. Der Vertrieb erfolgt über<br />

mehrere marokkanische Partner, die sich auf<br />

internationale Milchprodukte spezialisiert<br />

haben. Besonders gefragt sind neben der<br />

H-Milch in der 0,2-Liter-Packung Geheimratskäse<br />

und Pyrenero, aber auch „Schlanke<br />

Linie“-Produkte wie Tilsette, Goudette und<br />

Baronesse. 2011 wurden mehr als 70.000 kg<br />

Schärdinger-Produkte nach Marokko verschifft.<br />

Anders als Libyen oder Ägypten<br />

erwies sich das Königreich während der<br />

jüngsten Krisen in Nordafrika immer als<br />

sicherer und verlässlicher Partner.<br />

Mit Schärdinger lässt sich's leben.<br />

Foto: Archiv<br />

13


QMILCH<br />

Designerklamotten<br />

aus Kuhmilch<br />

MILCHPRODUKTE FÜR DEN KLEIDERSCHRANK<br />

Man kann sie nicht nur trinken, sondern bald auch anziehen. Ein<br />

neues Verfahren, entwickelt von der Designerin und Biologin Anke<br />

Domaske und einem Faserinstitut in Deutschland, macht aus Milch<br />

Fasern zur Kleidungsproduktion.<br />

Designerklamotten aus Kuhmilch? Kein Problem,<br />

wenn man etwas von Mikrobiologie<br />

versteht! Die Modedesignerin und Biologin<br />

Anke Domaske aus Hannover hat’s vorgemacht.<br />

Glatt und weich, irgendwie seidig –<br />

so beschreiben Testpersonen die Kleider von<br />

Domaske. Kein Wunder, stecken die Stoffe,<br />

aus denen die Hannoveranerin ihre trendigen<br />

Gewänder webt, doch voller Proteine.<br />

Die 29-jährige modeinteressierte Mikrobiologin<br />

führte bereits mit 19 Jahren ihr internationales<br />

Modelabel MCC („Mademoiselle Chi<br />

Chi“) ein. Ihr neues Projekt „QMilch“ gemeinsam<br />

mit dem Faserinstitut Fibre in Bremen<br />

führt ein besonders ressourcen scho -<br />

nendes Produktionsverfahren ein. In einem<br />

speziellen Verfahren entstehen aus dem in<br />

der Kuhmilch enthaltenen Kasein, also<br />

Milcheiweiß in Pulverform, Milchfasern, die<br />

wiederum zu Textilien weiterverarbeitet werden<br />

können. Für ein Kilo Fasern werden nur<br />

zwei Liter Wasser benötigt, im Vergleich<br />

dazu benötigt man für Baumwolle etwa<br />

10.000 Liter pro Kilogramm. Mittlerweile<br />

gibt es auch schon die ersten Anfragen aus<br />

der Automobilindustrie und Medizintechnik.<br />

Dabei ist die Idee der Milchfaser nicht neu.<br />

Bereits in den 1930er Jahren stellte man Fa-<br />

14 Mit Schärdinger lässt sich's leben.<br />

sern aus Kasein her. Allerdings war bei den<br />

bisherigen Verfahren der Zusatz von 75 Prozent<br />

Chemiefasern nötig. Dazu kam der wesentlich<br />

höhere Verbrauch an Wasser bei der<br />

Produktion. Mit dem patentierten Verfahren<br />

vom Domaske und dem Bremer Faserinstitut<br />

erhält man dagegen eine rein natürliche Faser<br />

für Stoffe ohne Chemie.<br />

Für die Herstellung wird Molke getrocknet,<br />

mit Flüssigkeit versetzt und durch ein Sieb<br />

gedrückt. Heraus kommen haarfeine Fasern,<br />

die versponnen werden, ganz ohne Chemie,<br />

Erdöl oder Pestizide. Der Stoff, den man am<br />

Ende erhält, fühlt sich wie Seide an, pflegt<br />

dabei noch die Haut durch die enthaltenen<br />

Proteine und ist besonders für Allergiker ge-<br />

eignet. QMilch sei auch keine Konkurrenz<br />

oder gar Gefahr für die Lebensmittelproduktion.<br />

„Die Selbstversorgung mit Milch beträgt<br />

in Deutschland 120 Prozent. Durch<br />

QMilch kommt diese Milch, die andernfalls<br />

exportiert werden müsste, sinnvoll zum Einsatz“,<br />

heißt es aus dem Umfeld von<br />

Domaske.<br />

Domaske selbst betont: „Meine Kleidung aus<br />

Milch schont Ressourcen. Auf dem Stoffmarkt<br />

fehlt jetzt schon jährlich eine Million<br />

Tonnen Baumwolle, und der Bedarf an<br />

Stoffen wird weiter steigen.“ Sie rechnet<br />

damit, dass bis zum Jahr 2030 bis zu elf<br />

Millionen Tonnen Baumwolle fehlen werden.<br />

Die Innovation der Milchfaser sei daher ein<br />

wichtiger und nachhaltiger Schritt auf dem<br />

Weg zu Alternativen. In welchen Mengen der<br />

Milch-Stoff nachhaltig produzierbar sein und<br />

sich durchsetzen können wird, werde sich<br />

noch zeigen.<br />

Erstmals auf den Markt kommen soll die<br />

Kleidung aus Milch noch heuer. Bestellungen<br />

wurden bereits vor Monaten entgegengenommen.<br />

Anfang Jänner wurden Domaskes<br />

Kleider auf der „Fashion Week“ in Berlin bereits<br />

heftig beklatscht und vom Gesamtverband<br />

Textil und Mode mit dem Innovations -<br />

preis in der Kategorie Technische Textilien<br />

ausgezeichnet. Schon bald will QMilch jedenfalls<br />

die Massenproduktion aufnehmen.<br />

Die Kleider sollen zwischen 150 und 200<br />

Euro kosten.<br />

Internet: www.qmilk.eu<br />

Fotos: Jannes Frubel, QMilch


Schmuck zu kleinen Preisen und deshalb erschwinglich<br />

für viele – das war und ist das<br />

ökonomische Erfolgsgeheimnis des Modeschmucks.<br />

Während im 19. Jahrhundert „falsche“<br />

Juwelen als Kennzeichen armer Frauen<br />

galten und als „Dienstmädchenschmuck“ naserümpfend<br />

kommentiert wurden, kamen sie<br />

in den 1920er und 1930er Jahren erstmals zur<br />

Hochblüte.<br />

Neue Materialien und Herstellungsverfahren<br />

beflügelten Kreativität und Gestaltungslust<br />

der Mode- und Schmuckdesigner. Dabei am<br />

häufigsten verwendet wurden Chrom, Mes-<br />

GALALITH<br />

Milch-Schmuck<br />

AUCH MODESCHMUCK WURDE<br />

EINST AUS MILCH GEMACHT<br />

Der Galalith wurde 1897 in Deutschland erfunden. Er wurde aus<br />

Kasein, dem wichtigsten Eiweißbestandteil der Milch, und<br />

Formaldehyd hergestellt.<br />

sing und Galalith. Die Ingredienzien dieses<br />

frühen Kunststoffs spiegeln sich auch in seinem<br />

Namen: Ausgehend von den griechi -<br />

schen Wörtern für Milch und Stein wurde er<br />

„Galalith“ genannt, was übersetzt „Milchstein“<br />

bedeutet. Aus 100 Litern Magermilch<br />

ließen sich bis zu 2,9 Kilogramm Galalith<br />

herstellen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />

flossen in Deutschland im wahrsten Sinne<br />

des Wortes beträchtliche Milch-Mengen in<br />

die Galalith-Produktion: 1913 wurden im<br />

Deutschen Kaiserreich 30 Millionen Liter<br />

Milch in 1,5 Millionen Kilogramm Galalith<br />

verwandelt. Damit wurden etwa sechs Prozent<br />

des damaligen Milchaufkommens zu<br />

Kunststoff statt zu Käse verarbeitet. Die großen<br />

Vorteile des Galaliths bestanden darin,<br />

dass seine Herstellung sehr einfach und kostengünstig<br />

war, dass er sich leicht verarbeiten<br />

ließ und – mit Pigmenten eingefärbt – frappierend<br />

echt aussehende Schmuckstein-Imitate<br />

ergab: mit Blaupigmenten versetzt<br />

Lapislazuli, mit Rotpigmenten Koralle, mit<br />

Gelbpigmenten Bernstein usw. Ein Ni schen -<br />

dasein führt Galalith immer noch bei Stricknadeln.<br />

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Frisch, klar und modern: Die Schärdinger<br />

Vollmilch präsentiert sich seit Juni im<br />

neuen Outfit. Der klare Fokus der neuen<br />

Milchpackungen liegt auf dem Thema<br />

Tierschutz. Dieser nimmt bei den Schärdinger-Milchbauern<br />

einen ganz hohen<br />

Stellenwert ein. „Das soll durch die schützende<br />

Menschenhand über der Kuhstirn<br />

versinnbildlicht werden“, betont<br />

Michael Forster, Produktmanager<br />

für die weiße<br />

Palette bei <strong>Berglandmilch</strong>.<br />

Der Inhalt bleibt natürlich<br />

unverändert: 100 % beste<br />

öster reichische Milch der<br />

höchsten Güteklasse! Nicht<br />

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vom Verein für Konsumenteninformation,<br />

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Mit Schärdinger lässt sich's leben.<br />

15


MOZZARELLA<br />

Boom-Käse<br />

aus dem Süden<br />

DER ITALO-KLASSIKER AUS ÖSTERREICH MIT AMA-GÜTESIEGEL<br />

Er zählt zu den beliebtesten Käsesorten der Österreicher, vor allem,<br />

aber nicht nur im Sommer. Seit dem Vorjahr gibt es den ursprünglich<br />

aus Süditalien stammenden Frischkäse dank Schärdinger auch<br />

als echten Österreicher aus garantiert heimischer Milch.<br />

Bis vor wenigen Jahrzehnten nördlich von<br />

Brenner-Pass oder Kanaltal noch unbekannt,<br />

hat der Mozzarella in jüngster Zeit einen beispiellosen<br />

Siegeszug über die Alpen hingelegt.<br />

Auf den Geschmack des damals noch<br />

als reiner „Pizzakäse“ verunglimpften Käses<br />

gekommen sind die meisten Österreicher erst<br />

in den 1960er und 1970er Jahren bei ihren<br />

Italien-Urlauben an der Adria. Mit dem Aufkommen<br />

von Pizzerien auch hierzulande<br />

hielt der Mozzarella Einzug in die Alpenrepublik.<br />

Nachfrage und Absatz von Import-<br />

Ware gingen langsam, aber doch stetig nach<br />

oben. Mozzarella stammt ursprünglich aus<br />

der süditalienischen Provinz Kampanien.<br />

Dort hielten die Bauern in den Sumpfgebieten<br />

Büffel, deren geschmackvolle Milch zu<br />

einem aromatischen Frischkäse verarbeitet<br />

wurde. Erstmals erwähnt wurde Mozzarella<br />

in schriftlichen Quellen des Mittelalters. Sein<br />

Name leitet sich vom italienischen Wort<br />

„mozzare“ ab, was so viel wie „abschneiden“<br />

oder „abziehen“ bedeutet. Der Grund dafür:<br />

Seine charakteristische Kugelform hat der<br />

Mozzarella vom portionsweisen Abschneiden<br />

von der Käsemasse. Mozzarella gehört zu<br />

den Frischkäsen, weil man ihn direkt nach<br />

der Herstellung verzehren kann: Beim<br />

Speise-Mozzarella beträgt die Reifezeit gerade<br />

mal eine Stunde, beim Pizza-Mozzarella<br />

drei bis vier Stunden.<br />

16 Mit Schärdinger lässt sich's leben.<br />

Dass Herr und Frau Österreicher immer<br />

mehr Mozzarella essen, ist gerade für Ernährungsberater<br />

wenig verwunderlich, entspricht<br />

dieser doch zwei heutigen Megatrends in der<br />

Ernährung: So ist zunächst die italienischmediterrane<br />

Küche sehr beliebt. Zudem hat<br />

das Gesundheitsbewusstsein stark zugenommen.<br />

Mozzarella hat weniger Fett als Schnittkäse.<br />

Weitere Gründe, warum gerade dieser<br />

Frischkäse so gefragt ist: Er ist nicht nur<br />

preisgünstig, sondern vielfältig in der Küche<br />

verwendbar. Man kann ihn zusammen mit<br />

Tomaten und Basilikum essen („Caprese“),<br />

mit anderen Kräutern, Olivenöl und Balsamico<br />

würzen und auch für das Zubereiten<br />

warmer Speisen eignet er sich hervorragend<br />

– für Aufläufe, zu Pasta, zum Überbacken.<br />

Nicht zu vergessen: zum Belegen von<br />

Pizzen!<br />

Mit dem Mozzarella-Boom hat sich für die<br />

hiesigen Milchbauern und <strong>Berglandmilch</strong> ein<br />

neuer Markt aufgetan. Diese Chance wurde<br />

erfolgreich genutzt. Laut dem Marktforschungsinstitut<br />

Nielsen werden in Österreich<br />

pro Jahr mehr als 3.600 Tonnen „Kugelware“<br />

plus 215 Tonnen Mozzarella-Reibkäse verdrückt,<br />

weiß <strong>Berglandmilch</strong>-Produktmanager<br />

Reinhard Rosenauer. „Der Markt entwickelt<br />

sich sehr dynamisch, der Mozzarella-Absatz<br />

hat 2011 um elf Prozent zugenommen.“ Kam<br />

Foto: Archiv<br />

Mozzarella bis 2011 überwiegend aus Italien<br />

sowie vermehrt auch aus Deutschland, entschied<br />

man sich 2010 bei Schärdinger, den<br />

Italo-Klassiker künftig selber im Werk Feldkirchen<br />

aus 100 Prozent österreichischer,<br />

gentechnikfreier Milch herzustellen – nach<br />

bewährtem italienischem Produktionsverfahren.<br />

Vor allem <strong>Berglandmilch</strong>-Käsemeister<br />

Johann Niedermair hat sich um den rotweißroten<br />

Mozzarella verdient gemacht. Rosenauer:<br />

„Im Sommer 2010 haben wir unseren<br />

ersten Mozzarella produziert und ausgeliefert,<br />

2011 auch in eine neue Maschine investiert.“<br />

Die Österreicher haben die neue Käsespezialität<br />

jedenfalls prompt angenommen:<br />

Besonders mild im Geschmack und zartschmelzend<br />

vereint der neue Schärdinger-<br />

Mozzarella mit seiner weichen und elastischen<br />

Struktur und dem leicht milchigen Geschmack<br />

alle Vorzüge italienischer Lebensart<br />

mit typisch höchster <strong>Berglandmilch</strong>-Qualität.<br />

Erhältlich ist der neue Schärdinger-Mozzarella<br />

– der einzige aus Österreich mit AMA-<br />

Gütesiegel – im Lebensmittelhandel als 125g-Kugel<br />

im Beutel, als Schärdinger Mozzarella<br />

Reibkäse zu 200 g im Frischhaltebeutel<br />

mit Wiederverschluss sowie neuerdings in<br />

Scheiben zu 150 g. Für Großverbraucher gibt<br />

es Stangenware sowie Mozzarella gewürfelt<br />

in Großgebinden. Und wie hat der Schärdinger-Manager<br />

Mozzarella am liebsten? „Ich<br />

persönlich esse Mozzarella auf knusprigem<br />

Ciabatta-Brot mit Prosciutto und Basilikum.“<br />

Viele Mozzarella-Rezepte findet man auch<br />

im Schärdinger-Online-Kochbuch auf<br />

www.schaerdinger.at.


Unter kritischen Konsumenten breitet sich eine fragwürdige Fama<br />

in Bezug auf die Milch aus. Angeblich verschleime diese den Körper.<br />

Dabei ist Milch gerade für Kinder ein wichtiger Lieferant von Eiweiß<br />

und Kalzium, betonen Ärzte und Ernährungsexperten.<br />

Besonderen Reiz haben gemeinhin stets jene<br />

Verschwörungstheorien, die etwas in Frage<br />

stellen, was bislang jeder für eine Binsenweisheit<br />

hielt. So macht derzeit auch das<br />

fragwürdige Gerücht von der gefährlichen<br />

Milch die Runde, und das zudem mit erstaunlicher<br />

Geschwindigkeit: „Gib deinem Kind<br />

bloß keine Milch zu trinken!“ oder „Milch<br />

verschleimt den Körper!“ rufen nicht nur<br />

Veganer, sondern neuerdings auch ganz<br />

gewöhnliche Mütter einander zu. Und immer<br />

öfter verbreiten Menschen, dass es ihnen viel<br />

besser gehe, seit sie keine Milch mehr konsumieren.<br />

Andere posten im Internet zum<br />

Thema Erkältungen von Kindern, solche<br />

ständigen Infekte müssten gar nicht sein,<br />

„wenn Eltern ihre lieben Kleinen nur nicht<br />

mit Milch verseuchen würden“.<br />

Dabei sind spezielle Milchgetränke für die<br />

Ernährung von Kleinkindern „grundsätzlich<br />

nicht notwendig“, meldete indes die Deutsche<br />

Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin.<br />

Vielmehr sei „Kuhmilch ein wertvolles<br />

Lebensmittel für Kleinkinder“. Diese sollten<br />

täglich etwa einen Drittel Liter davon trinken.<br />

Für manche Menschen ist Milch tatsächlich<br />

ungesund. Sie leiden unter Laktose-Intoleranz.<br />

Ihnen fehlt ein Enzym, das den<br />

Milchzucker spaltet. Deshalb können sie<br />

Milch in größeren Mengen nicht verdauen.<br />

Alle anderen aber müssen Milch nicht fürchten.<br />

„Die Argumente gegen den Milchkonsum<br />

sind haltlos“, betont Mathilde Kersting<br />

vom Deutschen Forschungsinstitut für Kinderernährung<br />

im Gespräch mit der „Süd -<br />

deutschen Zeitung“. Milch sei – vor allem für<br />

Kinder – unersetzlich, als Eiweißlieferant, als<br />

Kalziumquelle und auch für die Jodversorgung.<br />

„Fleisch kann man weglassen, sofern<br />

man für Ersatz sorgt“, so die Ernährungswissenschaftlerin.<br />

„Aber wenn die Milch wegfällt,<br />

wird es kritisch.“ Besonders rasch darunter<br />

leiden würden etwa die Knochen und<br />

Zähne der Kinder.<br />

Kuhmilch-Gegner verweisen gerne auf<br />

schmackhaft klingende Alternativen wie<br />

Getreide-, Soja- oder Mandelmilch. „Diese<br />

haben aber mit Milch gar nichts zu tun“, sagt<br />

Kersting. „Es handelt sich dabei um eine Mischung<br />

der jeweiligen Feldfrucht mit Wasser.<br />

Deren Gehalt an Eiweiß und Kalzium ist vernachlässigbar.“<br />

Pflanzliches Eiweiß sei nun<br />

einmal längst nicht so wertvoll. Nach den<br />

neuesten Empfehlungen zur Säuglingsernährung<br />

ist Kuhmilch nicht einmal mehr für<br />

Babys tabu: Schon mit fünf Monaten dürfen<br />

sie sie zu sich nehmen. „Auch die Sorge,<br />

Milch wirke allergiefördernd, hat sich gelegt.<br />

Das Gegenteil scheint der Fall zu sein“, so<br />

ein Münchner Kinderarzt. Notfalls sollten<br />

Eltern mit Tricks nachhelfen, wenn Kinder<br />

Milch nicht pur mögen, empfehlen Ernährungswissenschaftler.<br />

„Milchprodukte lassen<br />

sich auch verstecken, etwa in Kartoffelpüree<br />

oder Pudding.“ Auch gesüßter Kakao sei in<br />

jedem Fall besser als keine Milch.<br />

Halten lässt sich nicht einmal das „Anti-<br />

Milch-Dog ma“ bei Schnupfen. „Die Empfehlung,<br />

dass Milch bei Atemwegsinfekten nicht<br />

getrunken werden sollte, weil sie zu Schleimbildung<br />

führt, ist irrtümlicherweise weit verbreitet“,<br />

sagen Ernährungsexperten. Sie<br />

haben eine Erklärung für das hartnäckige Gerücht:<br />

Die im Milchzucker enthaltene Galaktose<br />

heißt im Volksmund Schleimzucker. Der<br />

Name besagt aber nur, dass Galaktose leicht<br />

abgewandelt auch im Nasenschleim enthalten<br />

ist. Eine andere Erklärung führt die Vorstellung<br />

von der verschleimenden Milch auf<br />

die Traditionelle Chinesische Medizin zurück.<br />

Nach deren Lehre soll keine Milch trinken,<br />

wer „zu viel Feuchtigkeit im Körper“<br />

habe, weil Milch noch zusätzlich befeuchtend<br />

wirke. Gleichwohl haben die Chinesen<br />

Milch auch als Heilmittel eingesetzt – etwa<br />

bei Verdauungsstörungen, trockener Haut<br />

oder Diabetes. Studien an der Uni Zürich<br />

konnten keinen Einfluss der Milch auf die<br />

Schleimproduktion nachweisen und australische<br />

Forscher haben Gesunde und Verschnupfte<br />

Milch oder Sojamilch trinken<br />

lassen. Einen erhöhten Verschleimungsgrad<br />

nach Genuss von Kuhmilch stellten sie<br />

nicht fest.<br />

Mit Schärdinger lässt sich's leben.<br />

Foto: Archiv<br />

ERNÄHRUNG<br />

Gefährliche Milch?<br />

VORBEHALTE GEGEN MILCH NEHMEN ZU – ZU UNRECHT<br />

17


MELKHYGIENE<br />

Rückstände<br />

gezielt vermeiden<br />

SICHERHEITSMELKDECKEL VERHINDERT ANTIBIOTIKA-VERSCHLEPPUNG<br />

Wie man im Zuge der Separationsmelkung Antibiotikarückstände in<br />

der Milch am besten vermeidet, weiß Rudolf Vogelauer, Lektor am<br />

Institut für Milchhygiene der Universität für Veterinärmedizin Wien.<br />

Auch Milchproduzenten müssen sicherstellen,<br />

dass ihre Erzeugnisse im Hinblick auf<br />

den Schutz der Konsumenten und die spätere<br />

Verarbeitung den geltenden Anforderungen<br />

an die Lebensmittelhygiene entsprechen.<br />

Dies verpflichtet Milchbauern, u. a. bei der<br />

Separationsmelkung behandelter Tiere darauf<br />

zu achten, dass mit Antibiotika behaftete<br />

Milch nicht in das zur Ablieferung bestimmte<br />

(antibiotikafreie) Gesamtgemelk eingebracht<br />

wird. Solche Milch wäre für den menschlichen<br />

Verzehr ungeeignet, da sie die Resistenzbildung<br />

vieler Bakterien gegen Antibiotika<br />

(die oft hilfreich beim Menschen wie<br />

auch bei Tieren eingesetzt werden) fördert.<br />

Resistenzbildungen gegen Antibiotika werden<br />

weltweit zum Problem. Im Zuge der Behandlung<br />

erkrankter Tiere müssen 1.) diese<br />

deutlich (möglichst mit zwei Fesselbändern)<br />

gekennzeichnet werden, 2.) separat gemolken<br />

werden und 3.) die bei der Separationsmelkung<br />

verwendeten Melkzeuge und Gerätschaften<br />

vor jeder Weiterverwendung gut<br />

gespült bzw. gereinigt werden. Das Nichtbeachten<br />

dieser Vorsorgemaßnahmen wird<br />

ge ahndet und ist mit erheblichen Kosten verbunden.<br />

Zur Separationsmelkung werden<br />

üblicherweise Melkzeuge aus der vorhandenen<br />

Melkanlage verwendet, in die mittels<br />

eines Melkdeckels ein Melkeimer oder eine<br />

18 Mit Schärdinger lässt sich's leben.<br />

Kanne zur Abscheidung der zu separierenden<br />

Milch eingebunden wird. Aber Achtung:<br />

Zum Aufbau des Melkvakuums im Melkzeug<br />

muss daraus Luft abgesaugt werden, die in<br />

die Melkanlage übergesaugt wird. Insbesondere<br />

beim Ansetzen und beim Abnehmen,<br />

aber auch beim Abfallen des Melkzeuges<br />

wird zusätzlich sehr viel Luft in das Melkzeug<br />

eingesaugt. Die Milch im Separationsbehälter<br />

wird dadurch massiv durchgewirbelt,<br />

dabei erzeugter Schaum und Aerosole<br />

sind ebenso wie die Milch im Behälter mit<br />

Antibiotika behaftet. Diese gelangen in der<br />

Folge mit dem Luftstrom in die Melkanlage<br />

(siehe Abbildung) – was häufig übersehen<br />

wird, da das Separationsmelkzeug selten<br />

transparent ausgeführt ist. In der Regel überwiegt<br />

zwar mengenmäßig die antibiotikafreie<br />

Milch im Gemelk, sodass die auf dem<br />

beschriebenen Weg eingebrachte Antibiotikamenge<br />

mit dem üblichen Antibiotikatest<br />

Fotos: Jahoda<br />

kaum entdeckt wird, sie ist aber in der Milch<br />

trotzdem vorhanden. Wird der Separationsbehälter<br />

überfüllt, wird diese Milch über den<br />

Vakuumschlauch in die Melkanlage gesaugt<br />

und damit das Gesamtgemelk massiv kontaminiert,<br />

nachweisbar selbst in großen Milchmengen<br />

bis zu einigen tausend Litern. Die<br />

separate Melkung behandelter Tiere und die<br />

Verhinderung einer Antibiotikaverschleppung<br />

in die Rohmilch durch Übersaugen von<br />

Milchschaum, feinsten Milchtröpfchen und<br />

von Milch – wie beschrieben – liegen nicht<br />

nur im Interesse verantwortlicher Milchproduzenten,<br />

sondern auch der Verarbeitungs -<br />

betriebe und nicht zuletzt auch der Konsumenten,<br />

die hygienisch einwandfreie<br />

Milchprodukte erwarten.<br />

Zur Unterstützung dieses Bemühens um die<br />

Sicherung einwandfreier Milchqualität wurde<br />

von der Firma Jahoda ein jegliche Verschleppung<br />

verhindernder Sicherheitsmelkdeckel<br />

entwickelt. Damit können der im Zuge der<br />

Melkzeughandhabung entstehende Milchdunst<br />

und -schaum durch den Einbau eines<br />

Abscheidelabyrinths im Separationsbehälter<br />

zurückgehalten werden. Sollen auch Fein -<br />

aerosole im Kernbereich des Luftstroms zurückgehalten<br />

werden, kann zusätzlich ein<br />

Feinfilter in den Sicherheitsmelkdeckel eingelegt<br />

werden. Ein Übersaugen von Milch<br />

bei Vollfüllung des Behälters wird mittels<br />

einer niveaugesteuerten Überfüllsicherung<br />

verhindert. Die ansonsten erforderliche<br />

ständige Beobachtung des Separationsbehälters<br />

kann damit entfallen.<br />

Internet: www.jahoda-melktechnik.at


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SUPERKUH &<br />

SUPERBULLE<br />

Die Holstein-Kuh „Smurf“ aus Kanada ist<br />

die neue Weltrekordhalterin bei der Milchproduktion.<br />

Wie der Milchbauer Eric Patenaude<br />

aus der Nähe von Ottawa stolz zum<br />

Besten gab, ist die Menge von 217 Tonnen<br />

Milch, die Smurf in 15 Jahren produzierte,<br />

von den Rekordwächtern aus dem Hause<br />

Guinness anerkannt worden. „Schlumpf“, so<br />

der deutsche Name der Milchkuh, habe damit<br />

umgerechnet mehr als eine Million Tassen<br />

Milch gefüllt. Und sie geht noch lange nicht<br />

in Pension: Derzeit erwartet die schwarzweiße<br />

Rekordkuh ihr elftes Kalb. Der Rekord<br />

von Smurf werde das Leben dort aber „nicht<br />

verändern“, so Patenaude. Vater der Rekordkuh<br />

ist ein Stier namens „Emperor“. Ebenfalls<br />

einen neuen Rekord aufgestellt hat vor<br />

kurzem der Holstein-Spitzenbulle „Toystory“,<br />

2001 auch auf einer Farm im US-<br />

Bundesstaat Wisconsin geboren. Er lieferte<br />

NEU IM KÜHLREGAL<br />

Bergbaron geräuchert<br />

Österreichs beliebtester<br />

Käse und klarer Marktführer<br />

bringt geschmackvolle<br />

Neuheiten ins Kühlregal.<br />

Seit Ende April gibt es den Bergbaron, insgesamt<br />

bereits mit 7 (!) Käse-Kaisern<br />

prämiert, in zwei Variationen als geräucherte<br />

Spezialität: als Scheiben hauchdünn<br />

in der 150g-Scheibenpackung, damit sich<br />

sein Aroma – die charakteristische leicht<br />

süßliche Bergbaron-Geschmacksnote mit<br />

dem milden Raucharoma – besonders gut<br />

entfalten kann, sowie auch als 250-g-Stück<br />

in der praktischen wiederverschließbaren<br />

Packung im SB-Regal.<br />

Quargelinos<br />

Geschmackvolle Vielfalt, natürlich gentechnikfrei<br />

sowie aus 100 % österrei-<br />

20 Mit Schärdinger lässt sich's leben.<br />

Anfang Mai seine zweimillionste Spermaportion.<br />

Das hat es in der 70-jährigen Geschichte<br />

der künstlichen Rinderbesamung noch nie<br />

gegeben. Der bisherige Weltrekordhalter mit<br />

1,767 Millionen produzierten Samenportionen<br />

war ein Bulle aus Holland. Einige Töchter<br />

des Superbullen gibt es auch in<br />

Österreich, sein Samen wurde seit November<br />

2005 in mehr als 50 Länder verkauft.<br />

MELK-RIESEN:<br />

32 ROBOTER FÜR<br />

2500 KÜHE<br />

Den größten Melkroboter-Betrieb in Euro -<br />

pa – und, wie es heißt, auch rund um den<br />

Glo bus – findet man seit kurzem in Russland,<br />

genauer in der Föderalistischen Republik<br />

Tatarstan. Auf der 2.500 Milchkühe zählenden<br />

Rakhimovo-Farm wurde die Melktechnik<br />

von bisher 16 auf 32 automatische<br />

Melk roboter von DeLaval aufgestockt.<br />

„Nach zwei Jahren Produktion mit automatischer<br />

Melktechnik haben wir beschlossen,<br />

dass die Zeit reif war für eine weitere Investi-<br />

chischer Milch, versprechen auch<br />

die Schärdinger Quargelinos: milder<br />

wie pikanter Quargelgenuss in den<br />

beiden Sorten Natur und Chili-Paprika<br />

in der wiederverschließbaren 125-g-<br />

Schalenpackung. Im Gegensatz zum konventionellen<br />

Quargel wird der Nachwuchs<br />

(fünf kleine Quargel-Laibchen à 25 g) weniger<br />

intensiv mit Rotkultur behandelt und besticht<br />

daher durch ein milderes Quargel-<br />

Aroma. Modernes Design, attraktives<br />

Packaging sowie ein harmonisches<br />

Geschmackserlebnis – die Quargelinos<br />

sprechen speziell<br />

eine jüngere Zielgruppe<br />

von Käse-<br />

Liebhabern an.<br />

Erzeugt werden die<br />

Quargelinos, mit nur 0,3<br />

% Fett ein natürlich fettarmer<br />

Käse mit einem hohen Eiweißan-<br />

tion. Die Vorteile in Bezug auf Qualität und<br />

Produktion liegen seit der ersten Installation<br />

auf der Hand und rechfertigen diesen weiteren<br />

Schritt“, sagt Farit Rakhimov, Besitzer<br />

der mittlerweile größten Melkroboter-Anlage<br />

der Welt. DeLaval lieferte das komplette Produktprogramm<br />

von der Planung des Projektes<br />

bis zu den Kuhkomfort-Produkten. Auch<br />

der Kuhverkehr läuft wie von Geisterhand.<br />

Lediglich zwei Mitarbeiter überwachen den<br />

Roboter-Komplex. Im vergangenen Winter<br />

wurde das größte Melkkarussell in Süddeutschland<br />

eingemolken. Es war nach genau<br />

einem Jahr Planung auf einem Familienbetrieb<br />

im Allgäu installiert worden und umfasst<br />

80 Plätze für 1300 Kühe. Das Modell<br />

PR3100HD, ebenfalls von DeLaval, ist für<br />

den Dauerbetrieb auf Großanlagen konzipiert.<br />

Insgesamt laufen bereits vier dieser<br />

Premium-Außenmelker in Deutschland. In<br />

Bayern sind Milchviehbetriebe dieser<br />

Dimension etwas Neues, in ganz Westdeutschland<br />

findet man nur eine Handvoll<br />

vergleichbare Unternehmen. Laut dem Melktechnikanbieter<br />

haben sich weitere fünf<br />

Betriebe bereits für das neue Riesen-Karussell<br />

entschieden; installiert werden diese im<br />

Laufe des heurigen Jahres.<br />

teil, im Mühlviertel. Sie sind laktose- und<br />

gentechnikfrei, mit dem AMA-Gütesiegel<br />

ausgezeichnet und entsprechen somit<br />

voll dem Trend zu einer gesunden und bewussten<br />

Ernährung. Sie eignen sich<br />

optimal für die Jause, als<br />

leichter Snack für zwischendurch<br />

oder zum<br />

Kochen.<br />

Mozzarella Scheiben<br />

Aus dem trendigen<br />

und wachsenden<br />

Mozzarella-Segment<br />

offeriert Schärdinger diesen als<br />

Erster nun auch in Scheiben.<br />

Ein klassisches Convenience-Produkt<br />

ideal für Weckerln, mit Tomaten<br />

und Basilikum als Bruschetta,<br />

aber auch für raffinierte Snacks<br />

wie Mozzarella-Wraps.


ERGÄNZUNG DER<br />

MILCHLIEFERORDNUNG<br />

Die <strong>Berglandmilch</strong> eGen<br />

hat vor kurzem die Lieferordnung<br />

für ihre Milchbauern<br />

präzisiert. Der bisherige<br />

Wortlaut war: „Der Lieferant<br />

ist verpflichtet, die<br />

Milch gemäß den jeweils<br />

geltenden gesetzlichen oder<br />

sonstigen einschlägigen<br />

Bestimmungen zu liefern.“<br />

Ab sofort gilt: „Der Lieferant<br />

ist verpflichtet, bei der Bewirtschaftung<br />

der Futterflächen, Milchproduktion und<br />

Milchlieferung alle geltenden gesetzlichen<br />

oder sonstigen einschlägigen Bestimmungen<br />

einzuhalten.“ Dieser Schritt trägt der klaren<br />

Dokumentation und Nachweisbarkeit aller<br />

gesetzlichen und sonstigen Auflagen, denen<br />

die Milchbauern unterliegen, gegenüber Dritten<br />

Rechnung, wird seitens der Geschäftsführung<br />

der <strong>Berglandmilch</strong>gruppe betont.<br />

Die Lebendhefe die ihr Versprechen hält<br />

Durchschnittliche Milchzellzahl (x1.000)<br />

Start Actisaf<br />

Kalenderwochen, 2010<br />

Betrieb 1 Betrieb 2 Durchschnittliches Niveau<br />

Actisaf Ergänzung: 5 g /Kuh/ Tag<br />

TAG DER OFFENEN<br />

KUHSTALLTÜR IN OÖ<br />

<strong>Berglandmilch</strong> bedankt sich bei allen<br />

Schärdinger-Betrieben, die sich am 3.<br />

Juni im Rahmen des Tages der offenen<br />

Kuhstalltür in OÖ von ihrer besten Seite<br />

präsentiert und dabei Tausenden Besuchern<br />

auch Kostproben von köstlichen<br />

Schärdinger-Produkten kredenzt haben.<br />

Ende<br />

Actisaf<br />

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Zellzahlprobleme?<br />

Nach dem Melken<br />

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tauchmittel auf Chlordioxid Basis.<br />

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Mit Schärdinger lässt sich's leben.<br />

21


MELKTECHNIK<br />

Goldene Regeln<br />

MANGELNDE EUTERGESUNDHEIT KOSTET BARES GELD<br />

Fachleute des Melktechnikherstellers DeLaval beschäftigen sich<br />

jahrein, jahraus mit dem optimalen Umfeld für eine profitable<br />

Milchviehhaltung. Dazu gehört an oberster Stelle die Tiergesundheit.<br />

Nachfolgend die „zwölf goldenen Melkregeln“ der Eutergesundheit.<br />

Vor dem Melken<br />

1. Regelmäßige Überwachung: Überprüfen<br />

Sie regelmäßig alle Eutergesundheits- und<br />

Milchqualitätsdaten aus folgenden Quellen:<br />

Molkerei, offizielle Prüforganisationen, Tierkliniken,<br />

Vor-Ort-Tests mit Zellzahlmessgerät<br />

oder Schalmtest. Erstellen Sie Richtwerte<br />

für jede Kuh und Herde, um die Über -<br />

wachung eventueller Änderungen zu<br />

erleichtern.<br />

2. Melkreihenfolge: Melken Sie ungeachtet<br />

der Haltungsform und Herdengröße zuerst<br />

die Färsen, anschließend die frischmelkenden<br />

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Kühe und dann die Hauptherde. Melken Sie<br />

die kranken Kühe zuletzt und waschen und<br />

desinfizieren Sie dann das Melksystem.<br />

3. Vormelken: Melken Sie zwei bis drei<br />

Strahlen Vormilch und überprüfen Sie diese<br />

Milch. Verwenden Sie in Anbindeställen und<br />

Melkständen einen Vormelkbecher. Säubern<br />

Sie den Boden des Melkstands, bevor die<br />

nächste Kuhgruppe eintritt. Das Vormelken<br />

trägt dazu bei, die Milchabgabe auszulösen<br />

sowie durch frühzeitige Erkennung zu verhindern,<br />

dass anormale Milch in den Tank<br />

gelangt.<br />

Hohe Zellzahl? - Vorbeugen ist besser als heilen!<br />

1 Kanister Fink-Hexi Dip Euterpflegemittel zum Dippen<br />

30 kg-Kanister (5000 ppm Chlorhexidindigluconat)<br />

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4. Zitzenreinigung: Zur Mastitiskontrolle und<br />

Produktion qualitativ hochwertiger Milch<br />

müssen die Kühe beim Ansetzen der Melkzeuge<br />

saubere und trockene Zitzen haben.<br />

Reinigen Sie alle Zitzen und Zitzenenden mit<br />

zugelassenen Mitteln. Wischen Sie alle<br />

Zitzen mit Einwegpapier oder Stofftüchern<br />

trocken (ein Tuch pro Kuh). Stofftücher müssen<br />

nach jedem Einsatz sorgfältig gewaschen<br />

und getrocknet werden.<br />

Beginnen Sie den Melkvorgang nie mit dem<br />

Reinigen der Zitzen! Dadurch würden Keime<br />

vom Zitzenkanal ins Euter hochgedrückt.<br />

Beginnen Sie immer mit dem Vormelken.<br />

Während des Melkens<br />

5. Überprüfung des Melksystems: Wählen<br />

Sie ein für Ihren Milchviehbetrieb geeignetes<br />

Vakuum- und Pulsierungssystem und lassen<br />

Sie es am besten vom Fachmann installieren.<br />

Überprüfen Sie zu Beginn jedes Melkvorgangs<br />

immer das Vakuumniveau.<br />

6. Zeitgerechtes Ansetzen des Melkzeugs: Die<br />

Melkeinheiten müssen innerhalb von 60 bis<br />

90 Sekunden nach Abschluss der Zitzenvorbereitung<br />

angesetzt werden. Vermeiden Sie,<br />

dass beim Ansetzen des Melkzeugs Luft eingesaugt<br />

wird. Justieren Sie das Melkzeug so,<br />

dass es in Längs- und Querrichtung ausgewogen<br />

und nicht verdreht ist.<br />

7. Nicht blindmelken: Das Blindmelken ist<br />

eine der Hauptursachen für Hyperkeratose an<br />

den Zitzenenden. Sobald das Euter zufriedenstellend<br />

geleert wurde, muss die Melkeinheit<br />

abgenommen werden. Dies lässt sich ermitteln,<br />

indem der Milchfluss beobachtet wird.<br />

Fortsetzung auf Seite 24<br />

Melkmaschinen-, Melkstand- u. Milchtankreinigung<br />

Melkhygiene vor und nach dem Melken (auch Bio Austria gelistet)<br />

Klauenhygiene<br />

Stallreinigung und Desinfektion<br />

Personalhygiene<br />

Fahrzeugreinigung<br />

Zubehör/Dosiergeräte<br />

Mobile Hallensysteme<br />

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TopinPur - ein Futterzusatzstoff zur Gesundheitsförderung von Kälbern<br />

Auszug aus dem Bericht von Dipl.Tzt. F. Entenfellner und Univ. Prof. Dr. M. Schuh<br />

TopinPur ist eine hochwirksame Essenz, die aus der Topinamburknolle gewonnen<br />

�������������������������������������������������������������������������������dauung.<br />

TopinPur wird vor allem bei infektiösen und nutritiven Durchfallerkrankungen<br />

bei Nutztieren eingesetzt und wirkt innerhalb weniger Tage, wobei eine<br />

�����������������������������������������������������������������������������systems<br />

festzustellen ist.<br />

Inulin ist ein Gemisch von Polysacchariden<br />

aus Fructosemolekülen und gehört zu den<br />

präbiotischen Nahrungs- bzw. Futterzusatzstoffen.<br />

Nützlichen Darmbakterien (Lactobazillen)<br />

dient Inulin als wichtige Nahrungsquelle.<br />

Der Abbau von Präbiotika führt zu<br />

einem sauren Darmmilieu, das dem Überleben<br />

krankheitserregender Bakterien entgegenwirkt<br />

und dadurch eine vorbeugende Wirkung sowohl<br />

bei Darminfektionen als auch bei Koliken<br />

von Nutztieren aufweist. Inulin gelangt unverdaut<br />

in den Dickdarm und wird von Bakterien<br />

zu kurzkettigen Fettsäuren fermentiert. Dieser<br />

bedeutende Stoffwechselvorgang verursacht<br />

eine pH-Wert-Absenkung, womit sowohl die<br />

Vermehrung pathogener Bakterien, wie z.B.<br />

E. coli, sowie deren Toxinbildung entscheidend<br />

vermindert wird. Zusätzlich wird durch<br />

die zugeführten unverdaulichen und im Dickdarm<br />

fermentierten Zucker die Nutzung von<br />

Mineralstoffen wie Kalzium, Magnesium<br />

und Eisen gesteigert. Besonders sei<br />

zu erwähnen, dass auf Grund der erhöh-<br />

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Dickdarm und die damit einhergehenden<br />

Mechanismen wie pH-Wert-Absenkung, Aufrechterhaltung<br />

der Homöostase,Verminderung<br />

TopinPur<br />

Für einen guten Lebensstart Ihrer Kälber<br />

ab dem 2. Lebenstag oder nach<br />

Absetzen der Biestmilch.<br />

TopinPur ist<br />

- ein reines Naturprodukt<br />

- bio-zertifiziert (AT-BIO-402) und<br />

- im Betriebsmittelkatalog für die biologische<br />

Landwirtschaft, erstellt durch<br />

InfoXgen, gelistet.<br />

TopinPur wird zur effizienten Darm- und<br />

Verdauungssanierung, so wie zur Prophylaxe<br />

eingesetzt.<br />

giftiger Stoffwechselprodukte, Aufrechterhaltung<br />

gesundheitsfördernder Darmbakterien<br />

und Verbesserung der Integrität der Darmbarriere<br />

die Nährstoff- und Energieverwertung<br />

erhöht, die Leberbelastung verringert und<br />

die Leistungen der Tiere verbessert werden.<br />

Ergebnisse von über 130 untersuchten<br />

Kälbern:<br />

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effektivere Energieaufnahme.<br />

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wichtszunahmen).<br />

�������������������������������������<br />

ungen.<br />

Schlussfolgerungen<br />

Während der Anwendung von TopinPur bei<br />

Kälbern in Rinderbetrieben wurde eine gesundheitsstabilisierende<br />

Wirkung des Präbiotikums<br />

bei Jungtieren vor allem in Stressphasen<br />

der Kälber festgestellt. Außerdem konnte<br />

eine bessere Gesundheit des Verdauungstraktes ,<br />

BIOLOGISCHE LANDWIRTSCHAFT<br />

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AT-BIO-402<br />

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Durch den Einsatz von TopinPur können<br />

- Durchfall und Koliken innerhalb weniger Tage<br />

und auf natürliche Weise bekämpft werden,<br />

- langfristig eine Verbesserung des allgemeinen<br />

Gesundheitszustandes und des Immunsystems<br />

herbeigeführt<br />

- und Stoffwechselstörungen aller Art günstig<br />

beeinflusst werden.<br />

verringerte Verluste in der Jungtieraufzucht<br />

so wie eine höhere Leistung hinsichtlich Zunahme<br />

der Körpermasse nachgewiesen<br />

werden. Bei Zukauf- und Umstellungskälbern<br />

ist der Verdauungsapparat einer permanenten<br />

Belastung durch Futterumstellungen<br />

bzw. neue Futterbestandteile ausgesetzt.<br />

Außerdem kommt es in Folge zahlreicher Tierherkünfte<br />

zu einer massiven Belastung des<br />

Immunsystems durch unterschiedliche Krankheitserreger<br />

(Viren, Bakterien, Parasiten).<br />

Die zu geringe Mastleistung infolge der o.a.<br />

Erkrankungen verursacht einen eklatanten<br />

wirtschaftlichen Verlust, der insgesamt jedes<br />

verkaufte Schlachttier mit einem Betrag von<br />

etwa 20 Euro belastet.<br />

Zusammenfassend kann auf Grund der erhobenen<br />

Daten geschlossen werden, dass die<br />

Anwendung von TopinPur (je 20 g/Tier/Tag in<br />

den ersten 3 Tagen nach Einstellung) eine positive<br />

Wirkung auf die Gewichtsentwicklung der<br />

Kälber sowie auf den Gesundheitsstatus der<br />

untersuchten Tiere aufweisen. Daher ist der<br />

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für alle Betriebe geeigneten Einzelfuttermittel,<br />

sowohl in der Kälberaufzucht als auch in der<br />

Kälbermast empfehlenswert.<br />

Der komplette wissenschaftliche Bericht von<br />

Dipl.Tzt. F. Entenfellner und Univ. Prof. Dr.<br />

M. Schuh, sowie der konkrete Versuchsablauf<br />

sind unter www.labu.at abrufbar.<br />

Aschacherstraße 1 | 4100 Ottensheim<br />

T: 07234 / 83304 | F: 07234 / 83306<br />

www.labu.at | labor@labu.at


Fortsetzung von Seite 22<br />

Alternativ stellt bei Systemen mit automatischer<br />

Melkzeugabnahme der Durchflusssensor<br />

niedrigen Durchfluss fest und gibt eine<br />

automatische Abnahme des Melkzeugs vor.<br />

Milchflussgesteuerte Melksysteme zeigen an,<br />

wenn ein niedriger Durchfluss erreicht ist.<br />

8. Richtiges Abnehmen des Melkzeugs: Nach<br />

Abschluss des Melkvorgangs kann die Vakuumversorgung<br />

des Melkzeugs manuell oder<br />

automatisch abgeschaltet werden. Warten Sie<br />

mit dem Abnehmen der Einheit, bis das<br />

Vakuum im Sammelstück vollständig abgebaut<br />

wurde. Nicht das Euter quetschen und<br />

die Melkeinheiten nach unten ziehen, da dies<br />

zum Einsaugen von Luft am Zitzengummi-<br />

Mundstück führen kann. Dies kann zu neuen<br />

Mastitisfällen beitragen.<br />

Nach dem Melken<br />

9. Desinfizierung der Zitzen nach jedem Melken:<br />

Desinfizieren Sie die Zitzen durch Dippen<br />

oder Sprayen mit einem zugelassenen<br />

STECKBRIEF ZUM TITELBILD<br />

Betrieb: Angelika und Josef<br />

Haider, vulgo „Almbauer“.<br />

Zeil 11, 8223 Stubenberg<br />

Grünland-Biobergbauerhof mit<br />

14 Hektar Wald und 26 Hektar<br />

Wiesen, davon 14 Hektar<br />

Pachtflächen, Lieferant für<br />

„Zurück zum Ursprung“, 142<br />

Berghöfekatsasterpunkte<br />

(Bergbauernzone 2).<br />

24 Mit Schärdinger lässt sich's leben.<br />

Mittel unmittelbar nach Abnahme der Einheit.<br />

Dies ist das effektivste Verfahren, um zu<br />

verhindern, dass sich ansteckende Mastitiskeime<br />

ausbreiten können.<br />

10. Sofortige Reinigung der Ausrüstung: Reinigen<br />

Sie die Außenflächen des Melksystems.<br />

Spülen oder reinigen Sie sämtliche<br />

Systemkomponenten nach jeder Verwendung<br />

entweder manuell oder automatisch mit geeigneten<br />

Produkten und bei richtiger Temperatur.<br />

Lassen Sie das System trocknen und<br />

desinfizieren Sie es vor dem nächsten Melken<br />

mit einem Desinfektionsmittel.<br />

11. Korrekte Milchkühlung: Prüfen Sie die<br />

Kühltemperaturen. Die richtige Kühltemperatur<br />

verlangsamt oder stoppt das Wachstum<br />

der meisten Bakterien.<br />

12. Regelmäßige Datenüberwachung: Überprüfen<br />

Sie regelmäßig alle Milchqualitäts-,<br />

Milchzusammensetzungs- und Melkarbeitsdaten<br />

und vergleichen Sie diese mit den Statistikdaten.<br />

Ersetzen Sie die Zitzengummis<br />

und Gummiteile wie vorgeschrieben. Alte<br />

Gummiteile werden rissig und porös.<br />

Foto: Elmar Gubisch<br />

Herde: 25 Fleckvieh-Kühe, eigene<br />

Nachzucht; Offenfront-<br />

Laufstall aus dem Jahr 2001,<br />

Stalldurchschnitt: 6.300 kg;<br />

Milchkontingent: 102.000 kg<br />

„Es kommen immer wieder interessante<br />

Leute auf den Hof.<br />

Schon im Frühjahr freuen wir<br />

uns auf die neuen Gäste.“<br />

JOBANGEBOT<br />

Die <strong>Berglandmilch</strong> sucht eine(n) Mitarbeiter/in<br />

für den Bereich Instandhaltung,<br />

Vollzeit, in den Werken Feldkirchen und<br />

Rotthalmünster (Bayern). Anforderungen:<br />

Kenntnisse in Steuerungs-, Messund<br />

Regeltechnik sowie Elektronik<br />

(SPS); Erfahrungen mit SIMATIC S5/<br />

S7 und B&R-Steuerungen; Wohnort<br />

idealerweise nahe unseren Betriebsstätten.<br />

Wir bieten entsprechend Qualifikation<br />

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von EUR 2.300 bis 2.500 plus<br />

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Mindestlohn bei<br />

Vollzeitbeschäftigung monatlich brutto<br />

EUR 1.868,12). In BRD Entlohnung<br />

nach dem dort zugrunde liegenden Tarifvertrag.<br />

Bewerbung mit Lebenslauf und<br />

Foto an Werks leiter Johann Kritzinger,<br />

johann.kritzinger@berglandmilch.at<br />

Impressum: Medieninhaber und Herausgeber: <strong>Berglandmilch</strong> eGen, Schubertstraße 30, 4600 Wels, www.schaerdinger.at

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